Erleben: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Erleben''' des [[Mensch]]en ist ein Vorgang, durch den dem [[individuell]]en [[Ich]] ein [[Seele]]ninhalt [[bewusst]] wird. Dieser Seeleninhalt, das '''Erlebnis''', kann dabei mannigfaltiger Natur und mannigfaltigsten Ursprungs sein. Dazu gehören alle [[sinnlich]]en und [[übersinnlich]]en [[Wahrnehmung]]en, [[Gedanke]]n, [[Idee]]n und [[Erkenntnis]]se, [[Vorstellung]]en, [[Erinnerung]]en, [[Gefühl]]e, [[Emotion]]en, [[Trieb]]e und [[Begierde]]n, und [[Wille]]nsimpulse. Sie leben als [[Bewusstsein]]sinhalte vorwiegend in den [[Seelische Wesensglieder|seelischen Wesensgliedern]], die in den [[Astralleib]] eingebettet sind, teilweise aber auch im Astralleib selbst. Das Ich, das seinerseits eingebettet in den seelischen Wesensgliedern lebt, kann sich diesen Erlebnissen, insbesonders wenn die [[Bewusstseinsseele]] bereits ausreichend entwickelt ist, bis zu einem gewissen Grad betrachtend gegenüberstellen. Ein ''Erlebnis im engeren Sinn'' hebt sich aus den alltäglichen [[Erfahrung]]en und insbesondere aus bloß [[abstrakt]]en Erkenntnissen durch seine größere Intensität, seinen reichen Inhalt und seine hemmende oder fördernde Wirkung für die [[individuell]]e [[Entwicklung]] heraus. Derartige Erlebnisse greifen verwandelnd bis in den [[Ätherleib]] ein. Von besonderer Bedeutung für den [[Mensch]]en ist heute das [[Ich-Erlebnis]] und das [[Denk-Erlebnis]].  
Das '''Erleben''' des [[Mensch]]en ist ein Vorgang, durch den sich das [[individuell]]e [[Ich]] mit einem [[bewusst]] ''erlebten'' [[Seele]]ninhalt so innig verbindet, dass die in der bloßen [[Beobachtung]] gegebene [[Subjekt-Objekt-Spaltung]] weitgehend überwunden wird. Das Ich taucht [[intuitiv]] in das Erlebte ein und identifiziert sich damit, ''ohne'' aber deshalb sein [[Selbstbewusstsein]] zu verlieren. Der erlebte Seeleninhalt, das '''Erlebnis''', kann dabei mannigfaltiger Natur und mannigfaltigsten Ursprungs sein. Dazu gehören alle [[sinnlich]]en und [[übersinnlich]]en [[Wahrnehmung]]en, [[Gedanke]]n, [[Idee]]n und [[Erkenntnis]]se, [[Vorstellung]]en, [[Erinnerung]]en, [[Gefühl]]e, [[Emotion]]en, [[Trieb]]e und [[Begierde]]n, und [[Wille]]nsimpulse. Sie leben als [[Bewusstsein]]sinhalte vorwiegend in den [[Seelische Wesensglieder|seelischen Wesensgliedern]], die in den [[Astralleib]] eingebettet sind, teilweise aber auch im Astralleib selbst. Ein ''Erlebnis im engeren Sinn'' hebt sich aus den alltäglichen [[Erfahrung]]en und insbesondere aus bloß [[abstrakt]]en Erkenntnissen durch seine größere Intensität, seinen reichen Inhalt und seine hemmende oder fördernde Wirkung für die [[individuell]]e [[Entwicklung]] heraus. Derartige Erlebnisse greifen verwandelnd bis in den [[Ätherleib]] ein. Von besonderer Bedeutung für den [[Mensch]]en ist heute das [[Ich-Erlebnis]] und das [[Denk-Erlebnis]].  


Auch [[Tier]]e sind des Erlebens fähig, doch sitzen ihre Erlebnisse stets unmittelbar im Astralleib, da sie nicht wie der Mensch über differenzierte seelische Wesensglieder verfügen und sie können sich ihren Erlebnissen auch nicht betrachtend gegenüberstellen, da sie kein individuelles Ich, sondern nur ein [[Gruppen-Ich]] haben.  
Auch [[Tier]]e sind des Erlebens fähig, doch sitzen ihre Erlebnisse stets unmittelbar im Astralleib, da sie kein individuelles Ich, sondern nur ein [[Gruppen-Ich]] haben.  


Die [[Pflanze]]n, die weder ein individuelles Ich, noch einen eigenen Astralleib besitzen, verfügen zwar, da sie einen eigenen [[Ätherleib]] haben, über ein reiches, wucherndes [[Leben]], aber über kein bewusstes Erleben.  
Die [[Pflanze]]n, die weder ein individuelles Ich, noch einen eigenen Astralleib besitzen, verfügen zwar, da sie einen eigenen [[Ätherleib]] haben, über ein reiches, wucherndes [[Leben]], aber über kein bewusstes Erleben.  

Version vom 31. Dezember 2011, 12:41 Uhr

Das Erleben des Menschen ist ein Vorgang, durch den sich das individuelle Ich mit einem bewusst erlebten Seeleninhalt so innig verbindet, dass die in der bloßen Beobachtung gegebene Subjekt-Objekt-Spaltung weitgehend überwunden wird. Das Ich taucht intuitiv in das Erlebte ein und identifiziert sich damit, ohne aber deshalb sein Selbstbewusstsein zu verlieren. Der erlebte Seeleninhalt, das Erlebnis, kann dabei mannigfaltiger Natur und mannigfaltigsten Ursprungs sein. Dazu gehören alle sinnlichen und übersinnlichen Wahrnehmungen, Gedanken, Ideen und Erkenntnisse, Vorstellungen, Erinnerungen, Gefühle, Emotionen, Triebe und Begierden, und Willensimpulse. Sie leben als Bewusstseinsinhalte vorwiegend in den seelischen Wesensgliedern, die in den Astralleib eingebettet sind, teilweise aber auch im Astralleib selbst. Ein Erlebnis im engeren Sinn hebt sich aus den alltäglichen Erfahrungen und insbesondere aus bloß abstrakten Erkenntnissen durch seine größere Intensität, seinen reichen Inhalt und seine hemmende oder fördernde Wirkung für die individuelle Entwicklung heraus. Derartige Erlebnisse greifen verwandelnd bis in den Ätherleib ein. Von besonderer Bedeutung für den Menschen ist heute das Ich-Erlebnis und das Denk-Erlebnis.

Auch Tiere sind des Erlebens fähig, doch sitzen ihre Erlebnisse stets unmittelbar im Astralleib, da sie kein individuelles Ich, sondern nur ein Gruppen-Ich haben.

Die Pflanzen, die weder ein individuelles Ich, noch einen eigenen Astralleib besitzen, verfügen zwar, da sie einen eigenen Ätherleib haben, über ein reiches, wucherndes Leben, aber über kein bewusstes Erleben.

"Wenn wir die Pflanzen betrachten, müssen wir ihnen einen Ätherleib zuschreiben. Steigen wir hinauf von den Pflanzen zu den empfindenden Wesen, den Tieren, so ist es das Element des Empfindens, des inneren Erlebens, welches das Tier von der Pflanze unterscheidet. Wenn wir uns nun fragen, was muß sich eingliedern dem tierischen Organismus, damit er hinaufgehoben werden kann von den bloßen Lebensvorgängen zu Empfindungen, die die Pflanzen noch nicht haben, so ist die Antwort: Soll die bloße Lebenstätigkeit, die sich noch nicht verinnerlichen kann, noch nicht zur Empfindung entzünden kann, sich zur Empfindung, zum innerlichen Erleben entzünden können, so muß sich in den tierischen Organismus eingliedern der Astralleib. Und in dem Nervensystem, das die Pflanzen noch nicht haben, müssen wir den äußeren Ausdruck, das Werkzeug des Astralleibes sehen. Der Astralleib ist das geistige Urbild des Nervensystems. Wie das Urbild zu seiner Offenbarung, zu seinem Abbild, so verhält sich der Astralleib zu dem Nervensystem.

Wenn wir nun mit unserer Betrachtung beim Menschen einsetzen - und ich habe schon gestern gesagt, daß wir es im Okkultismus nicht so gut haben wie die äußere wissenschaftliche Betrachtungsweise, daß wir nicht sozusagen alles durcheinanderwerfen können -, dann müssen wir, wenn wir die menschlichen Organe betrachten, uns immer bewußt sein, daß diese Organe oder Organsysteme zu etwas gebraucht werden können, wozu die analogen Organsysteme im tierischen Organismus, wenn sie auch ähnlich ausschauen, nicht gebraucht werden können. Beim Menschen müssen wir das Blut als äußeres Werkzeug für das Ich ansehen, für alles, was wir als unser innerstes Seelenzentrum, das Ich, bezeichnen. So haben wir im Nervensystem ein äußeres Werkzeug des Astralleibes und in unserem Blut ein äußeres Werkzeug des Ich. Geradeso wie das Nervensystem im Organismus in gewisse Beziehungen tritt zum Blut, so treten diejenigen inneren Seelengebilde, die wir als unsere Vorstellungen, Wahrnehmungen, Empfindungen und so weiter erleben, in eine Beziehung zu unserem Ich. Das Nervensystem ist in der mannigfaltigsten Weise im menschlichen Organismus differenziert. Es zeigt sich uns als die inneren Nervenstränge, da, wo es sich aufschließt zum Beispiel zu Gehörnerven, Gesichtsnerven und so weiter. Das Nervensystem ist also etwas, was sich durch den Organismus so hinerstreckt, daß es in der mannigfaltigsten Weise differenziert ist, innere Mannigfaltigkeiten enthält. Wenn wir das Blut, durch den Organismus durchströmend, betrachten, so zeigt es sich uns - wenn wir absehen wollen von der Veränderung von rotem in blaues Blut — im ganzen Organismus doch als einheitliches Blut. Als ein solches Einheitliches tritt es dem differenzierten Nervensystem entgegen, wie das Ich dem Seelenleben entgegentritt, das sich gliedert in Vorstellungen, Empfindungen, Willensimpulse, Gefühle und dergleichen. Je weiter Sie diesen Vergleich verfolgen werden — und das soll ja zunächst auch nur vergleichsweise gesagt sein - , desto mehr wird sich Ihnen zeigen, daß eine weitgehende Ähnlichkeit besteht in der Beziehung der beiden Urbilder Ich und Astralleib zu ihren Abbildern, ihren Werkzeugen: Blutsystem und Nervensystem." (Lit.: GA 128, S. 38ff)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Eine okkulte Physiologie, GA 128 (1991), ISBN 3-7274-1281-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.