Maitreya und Wissenschaftsgeschichte: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Wissenschaftsgeschichte''' ist ein verhältnismäßig junges Forschungsgebiet, das die Entstehung und [[Entwicklung]] der [[Wissenschaft]]en mit den Mitteln der [[Geschichte|Geschichtswissenschaft]] nachzuzeichnen und zu interpretieren versucht.  
|[[Bild:MaitreyaSeated.jpg|thumb|Künstlerische Darstellung Maitreyas aus [[Wikipedia:Gandhara|Gandhara]], 2. Jahrhundert]]
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|[[Bild:MathuraMaitreya.jpg|thumb|Künstlerische Darstellung Maitreyas aus [[Wikipedia:Mathura|Mathura]], 2. Jahrhundert]]
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|[[Bild:Leshan_buddha.jpg|thumb|Der "Große Buddha von [[Wikipedia:Leshan|Leshan]]" ([[Wikipedia:pinyin|pinyin]]: Dà Fó, [[Wikipedia:Volksrepublik China|China]]). Eine 71 m hohe, aus dem Felsen gehauene Darstellung des sitzenden Maitreya aus dem 8. Jahrhundert.]]
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'''Maitreya''' ([[Sanskrit]], मैत्रेय, Maitreya, [[Wikipedia:Pali|Pali]]: Metteyya, [[Wikipedia:Chinesische Sprache|chin.]]: 弥勒佛 Mí Lè Fó, [[Wikipedia:Tibetische Sprache|tibet.]]: Byams-pa und auch Jamba, [[Wikipedia:Japanische Sprache|jap.]]: 未来仏 Miroku auch lautmalerisch nach skr. ''Kubira'', sino-japanische Syn.: 迷諦隸; 梅低梨; 梅怛麗, 彌勒菩薩, 梅怛藥, 梅怛邪; 每怛哩) gilt im [[Buddhismus]] als der [[Buddha]] der Zukunft und der große kommende Weltlehrer. Der Name ist wahrscheinlich vom [[Sanskrit]]-Wort "maitri" abgeleitet, das "universale [[Liebe]]" bedeutet. Sein Kommen ist, je nach Quelle, vorausgesagt 3.000, 5.000 Jahre bzw. 30.000 Jahre nach Buddha Shakyamuni, dem historischen Buddha ([[Siddhartha Gautama]]).


== Kommender 5. Buddha dieses Äons ==
Ein Pionier der Wissenschaftsgeschichte war [[Wikipedia:Karl Sudhoff|Karl Sudhoff]], der 1906 das ''Institut für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften'' als weltweit erstes medizinhistorisches Institut begründete. 1912 gründete [[Wikipedia:George Sarton|George Sarton]] die seitdem vierteljährlich von der [[Wikipedia:University of Chicago|University of Chicago]] herausgegebene wissenschaftshistorische Zeitschrift [[Wikipedia:Isis (Zeitschrift, 1912)|Isis]], die zugleich das offizielle Journal der [[Wikipedia:History of Science Society|History of Science Society]] ist.  
Als der kommende Buddha ist Maitreya der einzige im [[Wikipedia:Theravada|Theravada]]-Buddhismus anerkannte [[Bodhisattva]]. Bekannt ist er auch im [[Wikipedia:Mahayana|Mahayana]] und hier insbesondere im [[Wikipedia:Tibetischer Buddhismus|tibetischen Buddhismus]] von großer Bedeutung. Dort zählt er zu den sog. ''Acht großen Bodhisattvas'', die auch die ''Acht großen Söhne'' Buddhas genannt werden. Im ersten Kloster Tibets [[Wikipedia:Samye|Samye]] ist einer der vier großen Tempel zu Seiten des Haupttempels Maitreya gewidmet. Gemäß dem [[Wikipedia:Pali-Kanon|Pali-Kanon]] befindet Maitreya sich derzeit und bis zu seinem Erscheinen auf der Erde im "[[Wikipedia:Tushita|Tushita]]"-Himmel, der vierten und schönsten der sechs [[Deva (Gott)|Deva]]-Welten, in der alle Buddhas vor ihrer letzten Wiedergeburt leben. In diesem Leben lautet sein Name ''Nathadeva''.  


Die historisch bekannten Darstellungen zeigen Maitreya manchmal stehend, meist aber sitzend. Dabei berühren seine Füße, im Unterschied zu anderen Buddha- oder Bodhisattva-Darstellungen, den Boden, was symbolisieren soll, dass er seinen Platz noch nicht vollständig eingenommen hat. In der linken Hand hält er in vielen Darstellungen ein Wassergefäß.
[[Rudolf Steiner]] hat in insbesonders in seinen Vortragszyklen über «[[GA 325|Die Naturwissenschaft und die weltgeschichtliche Entwickelung der Menschheit seit dem Altertum]]» ([[GA 325]]) und in «[[GA 326|Der Entstehungsmoment der Naturwissenschaft in der Weltgeschichte und ihre seitherige Entwickelung]]» ([[GA 326]]) ausführlich über die geistigen Hintergründe gesprochen, aus denen sich die [[Naturwissenschaft]]en herausgebildet haben. Vor allem aber hat sich Rudolf Steiner um die Würdigung und Weiterentwicklung von [[Goethe]]s [[Phänomenologie|phänomenologisch]] orientierter naturwissenschaftlicher Forschungsmethode bemüht.


Ein Großteil der Lehre von Maitreya geht zurück auf [[Wikipedia:Asaṇga|]] [= Āryāsanga, jp.: Mujaku], den Gründer der [[Wikipedia:Vijnanavada|Vijñāna-vādā]]-Schule [jap.: Yogacara, „reiner Geist“, „Nur-Geist“] – und seinen jüngeren Halbbruder [[Wikipedia:Vasubandhu|Vasubandhu]] – Söhne einer vornehmen Brahmanenfamilie, die im 5. Jahrhundert u.Z. in Purusharpura, im nordindischen Staat [[Wikipedia:Gandhara|Gandhara]] (heute [[Wikipedia:Peschawar|Peschawar]]) geboren wurden.
Erst 1943 wurde von [[Wikipedia:Willy Hartner|Willy Hartner]] an der [[Wikipedia:Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main]] das erste Institut für ''Geschichte der Naturwissenschaften'' aufgebaut; weitere Institute wurden in [[Wikipedia:Deutschland|Deutschland]] ab den [[Wikipedia:1960er|1960er Jahren]] eingerichtet. Einen völlig neuen Blickwinkel auf die historische Entwicklung der [[Naturwissenschaft]]en eröffnet 1962 [[Wikipedia:Thomas S. Kuhn|Thomas S. Kuhn]] mit seinem bahnbrechenden Werk über die ''[[Wikipedia:The Structure of Scientific Revolutions|Struktur wissenschaftlicher Revolutionen]]'', die durch einen von Zeit zu Zeit auftretenden, grundlegenden [[Paradigmenwechsel]] bedingt seien. Seit 1978 gib die ''Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte'' regelmäßig ''Berichte zur Wissenschaftsgeschichte'' heraus. Eine wesentlichen Impuls für die wissenschaftsgeschichtliche Forschung gab die Gründung des [[Wikipedia:Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] im Jahr 1994.


In China und Japan wird Maitreya auch in der Figur des [[Wikipedia:Putai|Putai]] (jap. [[Wikipedia:Hotei|Hotei]]) verehrt.
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Kategorie:Wissenschaftsgeschichte}}
"Manche Gelehrte nehmen auch an, dass Maitreya ursprünglich mit der iranischen Retter-Gestalt Mithra verbunden ist, und dass seine spätere Wichtigkeit für Buddhisten als zukünftiger Buddha, der im Tushita-Himmel wohnt und der Shakyamuni Buddha nachfolgt, aus dieser Quelle stammt." (Zitat: Keown, Dictionary of Buddhism). Diese Sichtweise widerspricht aber der buddhistischen Überlieferung, wonach Maitreya der 5. von 1000 Buddhas sein wird die in diesem [[Wikipedia:Buddhistisch-mythologisches Zeitalter|Äon]] erscheinen werden.
* {{WikipediaDE|Kategorie:Wissenschaftsgeschichte nach Fachgebiet}}
 
* {{WikipediaDE|Wissenschaftsgeschichte}}
== Rezeption im Westen ==
Im Westen hat sich v.a. [[Rudolf Steiner]] bedeutend mit dem Maitreya-Phänomen beschäftigt, aber auch etwa die Turkologin [[Wikipedia:Annemarie von Gabain|Annemarie von Gabain]] und der Religionsphilosoph [[Wikipedia:Volker Zotz|Volker Zotz]] (u.a.).
 
Der Glaube an das Erscheinen eines zukünftigen Weltlehrers ist in verschiedenen Religionen und religiösen Bewegungen vorhanden. Im Westen wurde der Mythos um das Erscheinen eines künftigen Buddhas in [[Theosophie]] (historisch: [[Helena Petrovna Blavatsky|Blavatsky]], [[Alice Ann Bailey|Bailey]], gegenwärtig: [[Wikipedia:Benjamin Creme|Creme]]) und [[Esoterik]] vielfach aufgenommen und behandelt, wobei die diesbezüglichen ursprünglich buddhistischen Lehren teils verworfen und teils im Sinne der jeweiligen Bewegung neu interpretiert wurden.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Abegg, E.; ''Der Buddha Maitreya;'' 1946
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Naturwissenschaft und die weltgeschichtliche Entwickelung der Menschheit seit dem Altertum'', [[GA 325]] (1989), ISBN 3-7274-3250-0 {{Vorträge|325}}
* Alan Sponberg, Helen Hardacre: ''Maitreya the Future Buddha'', Cambridge 1988, ISBN 0-521-34344-5 - eine religionswissenschaftliche Untersuchung
* [[Rudolf Steiner]]: ''Der Entstehungsmoment der Naturwissenschaft in der Weltgeschichte und ihre seitherige Entwickelung'', [[GA 326]] (1977), ISBN 3-7274-3260-8 {{Vorträge|326}}
* Damien Keown: ''Dictionary of Buddhism'', New Delhi, Oxford University Press, 2003, ISBN 019860560-9
* [[Hans Joachim Störig]]: ''[https://www.amazon.de/Kleine-Weltgeschichte-Wissenschaft-Hans-St%C3%B6rig/dp/3893400567/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1544208972&sr=8-2&keywords=st%C3%B6rig+kleine+weltgeschichte+wissenschaft Kleine Weltgeschcihte der Wissenschaft]''
* [[Wikipedia:Volker Zotz|Volker Zotz]]: ''Maitreya. Kontemplationen Über den Buddha der Zukunft.'' Mit einem Geleitwort von [[Lama Anagarika Govinda]]. Hann Münden 1984, ISBN 3-87998-054-- eine religionswissenschaftliche Untersuchung aus buddhologischer Sicht
 
== Weblinks ==
* {{Commons|Category:Maitreya|{{PAGENAME}}}}


[[Kategorie:Buddhismus]]
{{GA}}
[[Kategorie:Bodhisattva]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Geschichtswissenschaft nach Fachgebiet]]
[[Kategorie:Geschichtswissenschaftliches Fachgebiet]]
[[Kategorie:Wissenschaftsgeschichte nach Fachgebiet|!]]
[[Kategorie:Wissenschaftsgeschichte|!]]
[[Kategorie:Wissenschaftstheorie]]
[[Kategorie:Wissenschaft]]

Version vom 7. Dezember 2018, 19:57 Uhr

Wissenschaftsgeschichte ist ein verhältnismäßig junges Forschungsgebiet, das die Entstehung und Entwicklung der Wissenschaften mit den Mitteln der Geschichtswissenschaft nachzuzeichnen und zu interpretieren versucht.

Ein Pionier der Wissenschaftsgeschichte war Karl Sudhoff, der 1906 das Institut für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften als weltweit erstes medizinhistorisches Institut begründete. 1912 gründete George Sarton die seitdem vierteljährlich von der University of Chicago herausgegebene wissenschaftshistorische Zeitschrift Isis, die zugleich das offizielle Journal der History of Science Society ist.

Rudolf Steiner hat in insbesonders in seinen Vortragszyklen über «Die Naturwissenschaft und die weltgeschichtliche Entwickelung der Menschheit seit dem Altertum» (GA 325) und in «Der Entstehungsmoment der Naturwissenschaft in der Weltgeschichte und ihre seitherige Entwickelung» (GA 326) ausführlich über die geistigen Hintergründe gesprochen, aus denen sich die Naturwissenschaften herausgebildet haben. Vor allem aber hat sich Rudolf Steiner um die Würdigung und Weiterentwicklung von Goethes phänomenologisch orientierter naturwissenschaftlicher Forschungsmethode bemüht.

Erst 1943 wurde von Willy Hartner an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main das erste Institut für Geschichte der Naturwissenschaften aufgebaut; weitere Institute wurden in Deutschland ab den 1960er Jahren eingerichtet. Einen völlig neuen Blickwinkel auf die historische Entwicklung der Naturwissenschaften eröffnet 1962 Thomas S. Kuhn mit seinem bahnbrechenden Werk über die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, die durch einen von Zeit zu Zeit auftretenden, grundlegenden Paradigmenwechsel bedingt seien. Seit 1978 gib die Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte regelmäßig Berichte zur Wissenschaftsgeschichte heraus. Eine wesentlichen Impuls für die wissenschaftsgeschichtliche Forschung gab die Gründung des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte im Jahr 1994.

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.