Sphären und Zenon von Kition: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Schedelsche Weltchronik - Kosmologie.jpg|thumb|300px|Kosmologie aus einem Exemplar der Schedelschen Weltchronik (1493?), fol. 5v]]
[[Datei:Zeno of Citium - Museo archeologico nazionale di Napoli.jpg|miniatur|Büste des Zenon von Kition, [[Wikipedia:Archäologisches Nationalmuseum Neapel|Archäologisches Nationalmuseum Neapel]], Inventarnummer 6128]]
'''Zenon von Kition''' (* um [[Wikipedia:333 v. Chr.|333]]/[[Wikipedia:332 v. Chr.|332 v. Chr.]] im [[Wikipedia:Kition (Königreich)|Königreich Kition]] auf [[Wikipedia:Zypern|Zypern]]; † [[Wikipedia:262 v. Chr.|262]]/[[Wikipedia:261 v. Chr.|261 v. Chr.]]) war ein [[Wikipedia:Hellenismus|hellenistischer]] [[Philosoph]] und Begründer der [[Stoa]].


Die '''himmlischen Sphären''' ({{HeS|גַּלְגַּלים}} '''Galgalim''', [[Wikipedia:Singular|Ez.]] {{He|גַּלְגַּל}} ''Galgal'' „Rad“) sind nach [[Okkultismus|okkulter]] Anschauung [[Kosmos|kosmische]] [[Herrschaftsgebiete]] höherer geistiger [[Hierarchien]]. Das [[Geozentrisches Weltbild|geozentrische Weltbild]] des [[Mittelalter]]s umfasst, aufbauend auf dem Weltbild der [[Antike]], insgesamt 10 Sphären.
Zenon war der Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns und ein Schüler des [[Kyniker]]s [[Wikipedia:Krates von Theben|Krates von Theben]]. Zenon selbst war als Kaufmann tätig, bis er im Alter von 42 Jahren eine eigene philosophische Schule begründete, die Stoa. Um 311 kam er nach Athen. Gemäß [[Wikipedia:Diogenes Laertios|Diogenes Laertios]] verunglückte Zenons Schiff vor Athen, was die Ladung ruinierte. Zenon wanderte daraufhin in Athen umher, bis er in einen Buchladen gelangte. Dort blätterte er in einigen Büchern und war beeindruckt von der Lehre des [[Sokrates]]. Als er den Besitzer der Bücherei fragte, wo denn solche Menschen wie Sokrates zu finden seien, zeigte dieser auf Krates und antwortete: „Folge diesem Mann!“.


Die [[sieben]] [[Planetensphären]], die den 7 mit freiem Auge sichtbaren [[Planet]]en zugeordnet werden, sind umgeben von der [[Fixstern]]sphäre mit dem [[Tierkreis]], dem [[Herrschaftsgebiete der Hierarchien|Herrschaftsgebiet]] der [[Cherubim]] (Tierkreiswesenheiten) und [[Seraphim]]. Im [[Geozentrisches Weltbild|mittelalterlichen Weltbild]] schließt sich daran als 9. Sphäre der [[Kristallhimmel]], der zugleich das [[Primum Mobile]] ist. In der [[Christentum|christlichen]] Überlieferung wurde der Begriff des ''Kristallhimmels'' oder der ''Kristallsphäre'' aus der [[Genesis]] abgeleitet, wo am zweiten Schöpfungstag von der [[Feste]] ([[Latein|lat.]] ''[[firmament]]um'', {{HeS|רקיע}}, ''rakía'') gesprochen wird, durch die die himmlischen und irdischen "Wasser" voneinander geschieden werden. Die oberste Weltensphäre ist das [[Empyreum]] ([[Latein|lat.]] ''empyreus'' „im Feuer“, von {{ELSalt2|ἔμπυρος}} ''émpyros''), der [[Feuerhimmel]], der Wohnsitz der höchsten [[Gott]]heit, der [[Trinität]].  
Die Stoa wurde benannt nach der ''stoa poikile'' (bemalte Vorhalle, bezugnehmend auf die Athener Säulenmarkthalle gegenüber der Akropolis), dem Gebäude, in dem Zenon sich mit seinen Schülern traf. Seine Lehre wurde danach „Stoizismus“ genannt. Von seinen Werken haben sich keine erhalten, aus späteren Überlieferungen lässt sich aber seine Lehre gut rekonstruieren. Danach lehrte er, dass es Ziel des Menschen sein müsse, [[Tugend|tugendhaft]] zu leben und nicht seinen Begierden nachzugeben (die ''Kathekon''-Lehre); den Wechselfällen des Lebens müsse man mit einer souverän-gelassenen, philosophischen, eben „stoischen“ Haltung ruhig begegnen. Das wichtigste Ideal seiner Philosophie ist die ''[[Apatheia]]'', die er „die Abwesenheit von Affekten“ nannte. Sie ist nach Zenon am besten zu erreichen durch Indifferenz gegen Schmerz und Lust gleichermaßen. Durch Kontrolle der [[Affekte]] erwirbt der Stoiker aber nicht nur die ''Apatheia'', sondern auch [[Weisheit]]. Der Mensch ist seiner Ansicht nach ein zur [[Vernunft]] fähiges Wesen, dem es prinzipiell möglich sei, herrschaftsfrei zu leben (siehe: [[Anarchie]]).


[[Datei:Ein_sof.png|thumb|300px|Die 10 Sephiroth, die sich aus dem göttlichen Urlicht [[Ain Soph Aur]] nach dem [[Tzimtzum]] in Form immer kleiner werdender konzentrischer Kreise ([[Igulim]]) herausbilden.]]
Die wichtigste Quelle zu Zenon bildet [[Wikipedia:Diogenes Laertios|Diogenes Laertios]], der eine Reihe von Anekdoten über den Stoiker überliefert hat. Danach sei Zenon hager und asketisch mit einem etwas nachlässigen Äußeren gewesen, was ihn in die Nähe der Kyniker rückt. Dennoch hatte er auch Kontakt zu hochgestellten Persönlichkeiten, etwa zu König [[Wikipedia:Antigonos II. Gonatas|Antigonos II. Gonatas]] von Makedonien. Diogenes Laertius zufolge soll Zenon gestorben sein, indem er sich selbst strangulierte, nachdem er gestürzt war und sich dabei einen Zeh gebrochen hatte. Man richtete ihm ein prächtiges Begräbnis aus; sein positiver [[moral]]ischer Einfluss insbesondere auf die Jugend wurde geschätzt.
Ähnlich Ansichten vertraten auch die [[Kabbala|Kabbalisten]]. So unterscheidet etwa auch [[Josef Gikatilla]] (1248-1325), der ungefähr zur Zeit [[Dante]]s in Spanien lebte, folgende 10 Sphären, die den 10 [[Sephiroth]] entsprechen:


{{Zitat|Die Mondsphäre, die Sphäre des Merkur (Galgal ha-Kochav), die Sphäre der Venus (Gaggal Nogah), die Sonnensphäre (Galgal Hamma), die Sphäre des Mars (Galgal Ma'adim), die Sphäre des Jupiter (Galgal Zedek), die Sphäre des Saturn ( Galgal Schabbtat), die Sphäre des
Der [[Wikipedia:Mondkrater|Mondkrater]] [[Wikipedia:Zeno (Mondkrater)|Zeno]] ist nach ihm benannt.
Zodiak (Galgal ha-Massalot), die Sphäre des 'Aravot Himmels, der Zehnte Intellekt. Dies sind die zehn ''Sefirot belima'', zu welchen die untere Welt, das heißt die Erde, nicht hinzu gehört.|Josef Gikatilla|Sefer Ginnat 'Egos|ref=<ref name="Grözinger 306">zit. nach Grözinger; S. 306f [http://books.google.at/books?id=xxxF_2UzuRYC&pg=PA306]</ref>}}


Der '''Aravot Himmel'' entspricht dem [[Primum Mobile]]: „Wisse, dass 'Aravot die neunte Sphäre ist, oberhalb von
== Literatur ==
allen Sphären, und sie bewegt sie alle mit einer steten Bewegung.“<ref name="Grözinger 306"></ref>
* Robert Bees: ''Zenons Politeia'', Brill, Leiden 2011, ISBN 978-90-04-19202-7.
* [[Wikipedia:Maximilian Forschner|Maximilian Forschner]]: ''Stoa, Stoizismus.'' In: Joachim Ritter (Hrsg.): ''Historisches Wörterbuch der Philosophie.'' Bd. 7, Basel/ Stuttgart 1974, Sp. 176-185.
* Maximilian Forschner: ''Die ältere Stoa.'' In: Friedo Ricken (Hrsg.): ''Philosophen der Antike.'' Stuttgart/ Berlin/ Köln, Kohlhammer, 1996, S. 24-39.


Die 10. Sphäre entspricht dem [[Empyreum]] und ist, ähnlich wie bei Dante, die Sphäre der von der [[Materie]] vollkommen getrennten ''Separaten Intellekte'' ({{HeS|שכלים נפרדים}} ''Sechalim nifradim''), d.h. der [[Engelhierarchien]]. Diese Gemeinschaft der zehn ''Nifradim'' ({{He|נפרדים}} „Separate“) wird von Gikatilla auch als (rechtmäßiger) ''Fürst der Welt'' und ''aktiver Intellekt'' bezeichnet und mit [[Metatron]] identifiziert:
== Weblinks ==
{{Commonscat|Zeno of Citium}}
* http://www.fordham.edu/halsall/ancient/diogeneslaertius-book7-stoics.html Biographie des [[Diogenes Laertios]] (englische Übersetzung)
* http://www.mikrosapoplous.gr/dl/dl07.html Biographie des [[Diogenes Laertios]] (griechischer Text)
* http://neptune.spaceports.com/~words/zeno.html Biografie (englisch)
* http://www.attalus.org/old/diogenes7a.html Diogenes Laertius: Life of Zenon (englischer Text)  


{{Zitat|Wisse, mein Bruder, Gott behüte dich, dass jene drei Stufen, nämlich die
{{Normdaten|TYP=p|GND=118636510|LCCN=n/50/61829|VIAF=35702072}}
[reine] Form, die Materie und die Zusammensetzung, die gesamte Wirklichkeit
umfassen. Die [reine] Form, das sind die Engel, die man ''Sechalim nifradim'',
Separate Intellekte, nennt, und sie sind Form ohne Materie und sie
werden Einfacher [oder: entblößter] Intellekt genannt. Und dies ist die erste
Stufe des Existierenden. Das ist die oberste Stufe. Und diese Form besteht
aus zehn Stufen, und sie alle werden ''Sechalim nifradim'' genannt.|Josef Gikatilla|Sefer Ginnat 'Egos|ref=<ref name="Grözinger 306"></ref>}}


{{Zitat|Nachdem wir diese Sache erläutert haben, kehren wir zur Erklärung des Mysteriums
{{SORTIERUNG:Zenon Von Kition}}
der neun Sphären (Galgalim) zurück, welche stets kreisen und sich
[[Kategorie:Grieche (Antike)]]
drehen aus der Kraft des ''[[Jod (Hebräisch)|jod]]'' ({{He|י}}) [Zahlwert ist 10], welches ein Hinweis darauf
[[Kategorie:Philosoph (Antike)]]
ist, dass das Zehnte heilig ist Und dies ist der Zehnte Intellekt, welcher
[[Kategorie:Geboren im 4. Jahrhundert v. Chr.]]
''Fürst der Welt'' genannt wird. Du musst allerdings wissen, dass es entsprechende
[[Kategorie:Gestorben 264 v. Chr.]]
Beweger für die Bewegten und Lenker für die Gelenkten gibt, und Oben
[[Kategorie:Mann]]
entsprechend dem Unten, und das sind die ''Sechalim ha-nifradim''. Wenn
wir aber den Zehnten Intellekt erwähnen, dann sind damit alle gemeint [...]|Josef Gikatilla|Sefer Ginnat 'Egos|ref=<ref name="Grözinger 306"></ref>}}


{{Zitat|Die Bewegung ist in die Hand des Zehnten Intellekts gelegt [ ... ] und weil
{{Personendaten
dieser Fürst Zeugnis für seinen Meister ablegt, wird er treuer Knecht genannt
|NAME=Zenon von Kition
[ ... ] denn dieser Fürst bezeugt [ ... ] dass es einen Herrscher über ihm gibt.
|ALTERNATIVNAMEN=
Dies ist ein Zeugnis für Israel, dass sie den Namen [[JHWH]] preisen sollen,
|KURZBESCHREIBUNG=griechischer Philosoph, Begründer der Stoa
denn Israel [Zahlwert 541] ist im Mysterium der Aktive Intellekt (ha-Sechel ha-po 'el) [Zahlwert 541 ], der Zehnte Fürst, der Israel genannt wird. So ist also
|GEBURTSDATUM=um 333 v. Chr.
der Aktive Intellekt bereit, den Namen JHWH zu preisen, der der Herrscher
|GEBURTSORT=auf [[Zypern]]
ist [ ... ]. So lernst du aus all dem, dass der Knecht, welcher Metatron ist, für
|STERBEDATUM=264 v. Chr.
seinen Meister, E.s.g., Zeugnis ablegt.|Josef Gikatilla|Sefer Ginnat 'Egos|ref=<ref name="Grözinger 306"></ref>}}
|STERBEORT=
}}


Die [[sublunare Sphäre]], also die Region innerhalb bzw. unterhalb der [[Mondsphäre]], gliedert sich weiter in die Bereiche der [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elemente]]: [[Erde (Element)|Erde]], [[Wasser]], [[Luft]] und [[Feuer]]. Die Sphären selbst dachte man sich bereits seit der [[Antike]] als vollkommen durchsichtige kristallene Schalen, die aus dem [[Fünftes Element|fünften Element]], der [[Quintessenz]], also aus [[Äther]] bestehen.
{{Wikipedia}}
 
Im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] durchwandert der [[Tote]] die Planetensphären, die aber nicht als äußere [[Raum|räumliche]] Bereiche, sondern als Seelenregionen (bis zur [[Sonnensphäre]]) bzw. als Teile der [[Devachan|geistigen Welt]] aufzufassen sind. Die sublunare Sphäre entspricht dabei dem [[Kamaloka]] ([[Fegefeuer]]), in dem der Mensch seine Bindung an das vergangene Erdenleben abstreift.
 
Die Seelenwelt gliedert sich, beginnend mit der niedrigsten Region, nach den Angaben [[Rudolf Steiner]]s in folgende Bereiche {{lit|{{G|9|68}}}}, die zugleich bestimmten [[Planetensphären]] entsprechen {{Lit|{{G|141|172ff}}}}:
 
<table style="margin-left:30px"><tr>
<td width="300px">
<poem>
1. [[Region der Begierdenglut]]
2. [[Region der fließenden Reizbarkeit]]
3. [[Region der Wünsche]]
4. [[Region von Lust und Unlust]]
</poem>
</td><td>
[[Mondensphäre]] ([[Kamaloka]])
</td></tr>
<tr>
<td><poem>
5. [[Region des Seelenlichtes]]
6. [[Region der tätigen Seelenkraft]]
7. [[Region des Seelenlebens]]
</poem>
</td><td>
<poem>
[[Merkursphäre]]
[[Venussphäre]]
[[Sonnensphäre]]
</poem>
</td></tr></table>
 
Daran schließt sich die [[Himmlische Welt]], nach indisch-theosophischer Terminologie das [[Niederes Devachan|niedere Devachan]]:
 
# Die geistigen [[Urbild]]er der [[Physische Welt|physischen Welt]] - das ''Kontinentalgebiet'' des Geisterlandes ([[Marssphäre]]).
# Die Urbilder des [[Leben]]digen - das ''Meeresgebiet'', der ''Ozean'' der geistigen Welt ([[Jupitersphäre]]).
# Die Urbilder des [[Seele|Seelischen]] - der ''Luftkreis'' der [[Himmlische Welt|himmlischen Welt]] ([[Saturnsphäre]]).
# Die Quelle der urbildlichen [[Gedanke]]n. Diese Region wird auch als [[Akasha]] bezeichnet.
 
Die Region des Akasha bzw. der [[Akasha-Chronik]] überragt bereits die Planetensphären und reicht in die [[Tierkreis]]region hinein.
 
== Anmerkungen ==
 
<references />
 
==Literatur==
 
*[[Wikipedia:Karl Erich Grözinger|Karl Erich Grözinger]]: ''Jüdisches Denken. Theologie - Philosophie - Mystik: Band 2: Von der mittelalterlichen Kabbala zum Hasidismus'', Campus Verlag, Frankfurt/New York 2006, ISBN 978-3593375137
#Rudolf Steiner: ''Theosophie. Einführung in die übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung'', [[GA 9]] (1904), Kapitel ''Die Seelenwelt'' {{Schriften|009}}
#Rudolf Steiner: ''Das Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt im Verhältnis zu den kosmischen Tatsachen'', [[GA 141]] (1997), ISBN 3-7274-1410-3 {{Vorträge|141}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Kosmologie]] [[Kategorie:Astronomie]]

Version vom 19. August 2014, 09:59 Uhr

Büste des Zenon von Kition, Archäologisches Nationalmuseum Neapel, Inventarnummer 6128

Zenon von Kition (* um 333/332 v. Chr. im Königreich Kition auf Zypern; † 262/261 v. Chr.) war ein hellenistischer Philosoph und Begründer der Stoa.

Zenon war der Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns und ein Schüler des Kynikers Krates von Theben. Zenon selbst war als Kaufmann tätig, bis er im Alter von 42 Jahren eine eigene philosophische Schule begründete, die Stoa. Um 311 kam er nach Athen. Gemäß Diogenes Laertios verunglückte Zenons Schiff vor Athen, was die Ladung ruinierte. Zenon wanderte daraufhin in Athen umher, bis er in einen Buchladen gelangte. Dort blätterte er in einigen Büchern und war beeindruckt von der Lehre des Sokrates. Als er den Besitzer der Bücherei fragte, wo denn solche Menschen wie Sokrates zu finden seien, zeigte dieser auf Krates und antwortete: „Folge diesem Mann!“.

Die Stoa wurde benannt nach der stoa poikile (bemalte Vorhalle, bezugnehmend auf die Athener Säulenmarkthalle gegenüber der Akropolis), dem Gebäude, in dem Zenon sich mit seinen Schülern traf. Seine Lehre wurde danach „Stoizismus“ genannt. Von seinen Werken haben sich keine erhalten, aus späteren Überlieferungen lässt sich aber seine Lehre gut rekonstruieren. Danach lehrte er, dass es Ziel des Menschen sein müsse, tugendhaft zu leben und nicht seinen Begierden nachzugeben (die Kathekon-Lehre); den Wechselfällen des Lebens müsse man mit einer souverän-gelassenen, philosophischen, eben „stoischen“ Haltung ruhig begegnen. Das wichtigste Ideal seiner Philosophie ist die Apatheia, die er „die Abwesenheit von Affekten“ nannte. Sie ist nach Zenon am besten zu erreichen durch Indifferenz gegen Schmerz und Lust gleichermaßen. Durch Kontrolle der Affekte erwirbt der Stoiker aber nicht nur die Apatheia, sondern auch Weisheit. Der Mensch ist seiner Ansicht nach ein zur Vernunft fähiges Wesen, dem es prinzipiell möglich sei, herrschaftsfrei zu leben (siehe: Anarchie).

Die wichtigste Quelle zu Zenon bildet Diogenes Laertios, der eine Reihe von Anekdoten über den Stoiker überliefert hat. Danach sei Zenon hager und asketisch mit einem etwas nachlässigen Äußeren gewesen, was ihn in die Nähe der Kyniker rückt. Dennoch hatte er auch Kontakt zu hochgestellten Persönlichkeiten, etwa zu König Antigonos II. Gonatas von Makedonien. Diogenes Laertius zufolge soll Zenon gestorben sein, indem er sich selbst strangulierte, nachdem er gestürzt war und sich dabei einen Zeh gebrochen hatte. Man richtete ihm ein prächtiges Begräbnis aus; sein positiver moralischer Einfluss insbesondere auf die Jugend wurde geschätzt.

Der Mondkrater Zeno ist nach ihm benannt.

Literatur

  • Robert Bees: Zenons Politeia, Brill, Leiden 2011, ISBN 978-90-04-19202-7.
  • Maximilian Forschner: Stoa, Stoizismus. In: Joachim Ritter (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie. Bd. 7, Basel/ Stuttgart 1974, Sp. 176-185.
  • Maximilian Forschner: Die ältere Stoa. In: Friedo Ricken (Hrsg.): Philosophen der Antike. Stuttgart/ Berlin/ Köln, Kohlhammer, 1996, S. 24-39.

Weblinks

Commons: Zeno of Citium - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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