Die Glasfenster des ersten Goetheanums und Sattelgelenk: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Goetheanum1_Rosa_Suedfenster.gif|thumb|Das rosa Südfenster des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]], das die Erlebnisse zeigt, die die Seele durchlebt, wenn sich das Äthersehen auf die kosmische Welt richtet.]]
[[Datei:Gray335.png|thumb|Schematische Zeichnung]]
Für die '''Glasfenster des ersten Goetheanums''', mit denen der große Kuppelsaal ausgestattet war, wurde nach den Angaben [[Rudolf Steiner]]s eine spezielle Form der [[Glaskunst]] entwickelt, nämlich eine Form der Glasradierung, bei der einfarbigen Glasscheiben gestalte Motive mit einem [[Wikipedia:Carborundum|Carborundum]]-Schleifgerät nach der sogenannten Schrägstichmethode einradiert wurden. Durch die so entstandene unterschiedliche Glasdicke kamen die Motive im einfallenden Sonnenlicht besonders deutlich zur Geltung. Die farbigen Glasfenster des [[Goetheanum]]s wurden im sogenannten [[Glashaus]] hergestellt. Mit der Herstellung wurde [[Assia Turgenieff]] betraut.
[[Datei:Gelenke_Zeichnung01.jpg|thumb|1. [[Kugelgelenk]], 2. [[Eigelenk]], 3. '''Sattelgelenk''', 4. [[Scharniergelenk]] und 5. [[Zapfengelenk]]]]  


Die Motive der neun Glasfenster des großen Kuppelsaals schilderten, ausgehend vom [[Das rote Westfenster des ersten Goetheanums|roten Westfenster]], einen [[Einweihungsweg]], der durch die ganze [[Mikrokosmos|mikro]]- und [[Makrokosmos|makrokosmische]] Welt bis hin zur Erkenntnis des [[Christus]] führt. Die einzelnen Stufen des Weges wurden in nachstehender Reihenfolge gezeigt.
Ein '''Sattelgelenk''' (die ''Articulatio sellaris'') ist ein [[Gelenk]], das eine Bewegung in zwei senkrecht zueinander stehenden [[Bewegungsachse|Achsen]] erlaubt und somit zwei ''Freiheitsgrade'' besitzt. Die Bewegungsrichtungen sind hier eine [[Flexion (Medizin)|Beugung]]/[[Extension (Medizin)|Streckung]] bzw. eine [[Abduktion (Physiologie)|Abduktion]]/[[Adduktion]] des Gelenks. Dabei sind jeweils beide Gelenkflächen wie ein [[Reitsattel]] geformt und es entspricht die [[Konvexität]] der einen Gelenkfläche der [[Konkavität]] der anderen und umgekehrt.  


#[[Das rote Westfenster des ersten Goetheanums|Das rote Westfenster]] zeigt den Weg zur [[Imagination|imaginativen Erkenntnis]].
Ein Beispiel ist das Wurzelgelenk des Daumens ([[Daumensattelgelenk]], ''Articulatio carpometacarpalis pollicis'') zwischen dem [[Großes Vieleckbein|großen Vieleckbein]] und dem ersten [[Mittelhandknochen]]. Durch Kombination der Bewegungen in beiden Hauptachsen ist ein Kreisen des Daumens möglich. Das Sattelgelenk am Daumen hat keine besonderen Einrichtungen.
#[[Das grüne Südfenster des ersten Goetheanums|Das grüne Südfenster]] zeigt den Weg zur [[Inspiration|inspirierten Erkenntnis]].
#[[Das grüne Nordfenster des ertsen Goethanums|Das grüne Nordfenster]] zeigt den Weg zur [[Intuition]].
#[[Das blaue Nordfenster des ersten Goetheanums|Das blaue Nordfenster]] zeigt die [[Einweihung]] in die Welt des Geistes, in das [[Devachan]].
#[[Das blaue Südfenster des ersten Goetheanums|Das blaue Südfenster]] zeigt die Einweihung in die [[Astralwelt]].
#[[Das violette Südfenster des ersten Goetheanums|Das violette Südfenster]] zeigt die Einweihung in die [[kosmisch]]e [[Ätherwelt]].
#[[Das violette Nordfenster des ersten Goetheanums|Das violette Nordfenster]] zeigt die Einweihung in die [[irdisch]]e [[physische Welt]].
#[[Das rosa Nordfenster des ersten Goetheanums|Das rosa Nordfenster]] schildert die Erfahrungen, die die Menschenseele durchlebt, wenn sich das [[Äthersehen]] auf das menschliche Innere richtet.
#[[Das rosa Südfenster des ersten Goetheanums]] zeigt die Erlebnisse, die die Seele durchlebt, wenn sich das Äthersehen auf die [[kosmisch]]e Welt richtet.


Damit war man an der Schwelle des kleinen Kuppelsaals angelangt, in dem die Statue des [[Menschheitsrepräsentant]]en aufgestellt werden sollte, als Sinnbild der zu erlangenden [[Christus]]erkenntnis, die mit dem Schwellenübertritt als zehntem Einweihungsschritt erreicht werden sollte.
Auch das Gelenk zwischen den beiden [[Gehörknöchelchen]] [[Hammer (Anatomie)|Hammer]] (''Malleus'') und [[Amboss (Anatomie)|Amboss]] (''Incus''), die ''Articulatio incudomallearis'', ist ein Sattelgelenk.
 
== Entstehungsgeschichte des Sattelgelenks ==
Bis zu 80 % der Frauen im Alter von über 40 Jahren sind von der [[Rhizarthrose]] betroffen. Das liegt an einer Wachstumsstörung, die dazu führt, dass der Sattel des Sattelgelenks bei Frauen häufig schräg steht. Die Tatsache, dass die ''Rhizarthrose'' so häufig vorkommt, hängt damit zusammen, dass das betreffende Sattelgelenk – gemessen an der Dauer der Entstehungsgeschichte des Menschen – relativ „jung“ ist, nämlich acht Millionen Jahre. Erst durch dieses spezielle Gelenk bekam der Mensch die Möglichkeit, Gegenstände richtig fest zu halten und beispielsweise Flöte zu spielen. Weil aber dieses Gelenk in der Entstehungsgeschichte des Menschen erst sehr spät entstand und deshalb relativ „jung“ ist, ist es noch nicht perfekt ausgebildet und nicht so belastbar, wie es wünschenswert wäre.<ref>Sebastian Knoppik: Wenn der Reiter vom Sattel rutscht. Hildesheimer Handchirurg Rieck informiert beim Sarstedter Patientenforum über spezielle Form der Arthrose. In: ''Leine Nachrichten'' Ausgabe 21/2016 vom 26. Januar 2016 (Beilage der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung).</ref>
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Sattelgelenk}}
* {{WikipediaDE|Rhizarthrose}}
* {{WikipediaDE|Daumen}}


== Literatur ==
== Literatur ==
#Georg Hartmann: ''Goetheanum-Glasfenster'', Verlag Am Goetheanum, Dornach 2002, ISBN 3-7235-0049-8
*Kurt Tittel: ''Beschreibende und funktionelle Anatomie des Menschen''. Elsevier, Urban & Fischer, 14. Auflage 2003, ISBN 3-437-46151-6, S. 49.
 
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Kunst]] [[Kategorie:Glaskunst]] [[Kategorie:Goetheanum]]
[[Kategorie:Gelenkformen]]

Version vom 21. Dezember 2017, 18:18 Uhr

Schematische Zeichnung
1. Kugelgelenk, 2. Eigelenk, 3. Sattelgelenk, 4. Scharniergelenk und 5. Zapfengelenk

Ein Sattelgelenk (die Articulatio sellaris) ist ein Gelenk, das eine Bewegung in zwei senkrecht zueinander stehenden Achsen erlaubt und somit zwei Freiheitsgrade besitzt. Die Bewegungsrichtungen sind hier eine Beugung/Streckung bzw. eine Abduktion/Adduktion des Gelenks. Dabei sind jeweils beide Gelenkflächen wie ein Reitsattel geformt und es entspricht die Konvexität der einen Gelenkfläche der Konkavität der anderen und umgekehrt.

Ein Beispiel ist das Wurzelgelenk des Daumens (Daumensattelgelenk, Articulatio carpometacarpalis pollicis) zwischen dem großen Vieleckbein und dem ersten Mittelhandknochen. Durch Kombination der Bewegungen in beiden Hauptachsen ist ein Kreisen des Daumens möglich. Das Sattelgelenk am Daumen hat keine besonderen Einrichtungen.

Auch das Gelenk zwischen den beiden Gehörknöchelchen Hammer (Malleus) und Amboss (Incus), die Articulatio incudomallearis, ist ein Sattelgelenk.

Entstehungsgeschichte des Sattelgelenks

Bis zu 80 % der Frauen im Alter von über 40 Jahren sind von der Rhizarthrose betroffen. Das liegt an einer Wachstumsstörung, die dazu führt, dass der Sattel des Sattelgelenks bei Frauen häufig schräg steht. Die Tatsache, dass die Rhizarthrose so häufig vorkommt, hängt damit zusammen, dass das betreffende Sattelgelenk – gemessen an der Dauer der Entstehungsgeschichte des Menschen – relativ „jung“ ist, nämlich acht Millionen Jahre. Erst durch dieses spezielle Gelenk bekam der Mensch die Möglichkeit, Gegenstände richtig fest zu halten und beispielsweise Flöte zu spielen. Weil aber dieses Gelenk in der Entstehungsgeschichte des Menschen erst sehr spät entstand und deshalb relativ „jung“ ist, ist es noch nicht perfekt ausgebildet und nicht so belastbar, wie es wünschenswert wäre.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Kurt Tittel: Beschreibende und funktionelle Anatomie des Menschen. Elsevier, Urban & Fischer, 14. Auflage 2003, ISBN 3-437-46151-6, S. 49.

Einzelnachweise

  1. Sebastian Knoppik: Wenn der Reiter vom Sattel rutscht. Hildesheimer Handchirurg Rieck informiert beim Sarstedter Patientenforum über spezielle Form der Arthrose. In: Leine Nachrichten Ausgabe 21/2016 vom 26. Januar 2016 (Beilage der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung).