Baum des Lebens und Judentum: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Baum_des_Todes_und_des_Lebens.jpg|thumb|350px|[[Wikipedia:Berthold Furtmeyr|Berthold Furtmeyr]], "Der Baum des Todes und des Lebens", Salzburger Missale (15. Jh.)]]
[[Bild:12 Staemme Israels.png|thumb|250px|Die Siedlungsgebiete der [[Zwölf Stämme Israels]].]]
Der '''Baum des Lebens''' ({{HeS|עץ החיים|°ez ha-chajjîm}}, {{ELSalt|τὸ ξύλον τῆς ζωῆς}}, [[lat.]] ''lignum vitae''), von dem in der [[Genesis]] gesprochen wird,  steht in engem Zusammenhang mit dem ''[[Baum der Erkenntnis]] von Gut und Böse''. Der ''Baum des Lebens'' ist in der Sprache der [[Elohim]], die diese bereits auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] entwickelt haben, der [[Ätherleib]] des [[Menschen]], während mit dem [[Baum der Erkenntnis]] der [[Physischer Leib|physischen Leib]] gemeint ist {{Lit|{{G|253|58ff}}}}. In einer handschriftlichen Aufzeichnung von [[Marie Steiner]] heißt es: "Baum des Lebens bedeutet gott-geoffenbarte Weisheit." {{Lit|{{G|265|342}}}} Konkret umfasst der Baum des Lebens die beiden höchsten [[Äther]]arten, den [[Klangäther]] und den [[Lebensäther]]. Als Folge des [[Sündenfall]]s wurde dem [[Mensch]]en die Herrschaft über diese beiden Ätherarten entzogen. Durch den [[Christus]], der „der Weg und die Wahrheit und das Leben“ {{Bibel|Joh|14|6}} ist und als [[Heiland]] in die Welt gesandt wurde, wird den Menschen der Zugang zum ''Baum des Lebens'' und seinen Früchten wieder eröffnet. Ein Bild für den Baum des Lebens ist der [[Sephirothbaum]] der [[Kabbala]]. Der Baum des Lebens repräsentiert auch die Kräfte, die den menschlichen Organismus jede Nacht im [[Schlaf]] wieder regenerieren und dadurch die Schäden weitgehend heilen, die durch das wache [[Tagesbewusstsein]] entstanden sind. Diese Arbeit wird durch jene [[geistige Wesen]] geleistet, die in der [[Genesis]] [[Laj'lah]] ({{HeS|לילה}} „Nacht“) genannt werden. Sie sind in ihrer Entwicklung auf der [[Alter Saturn|alten Saturnstufe]] zurückgebliebene [[Geister der Persönlichkeit]], die den [[Elohim]] als [[Geister der Finsternis]] bzw. als [[Geister der Nacht]] beim [[Sechstagewerk]] dienlich waren.
Das '''Judentum''' ist, neben dem [[Christentum]] und dem [[Islam]], die dritte [[abrahamitische Religion]]. Gegenwärtig bekennen sich zu ihr weltweit etwa 13,5 Millionen Menschen. Die jüdische Religion sieht sich als die älteste der monotheistische abrahamitische Religion, da sich Christentum und Islam teilweise darauf beziehen.


{{GZ|Dieses Abbauen unseres physischen Leibes, das wir heute während
== Die jüdische Religion, Kultur und Tradition ==
des Tagwachens haben, das durfte während des alten Saturndaseins
nicht vorhanden sein. Wäre das schon beim alten Saturndasein
vorhanden gewesen, dann hätte sich überhaupt niemals die
erste Anlage unseres physischen Leibes bilden können. Denn man
kann natürlich nichts bilden, wenn man anfängt zu zerstören. Die
Saturntätigkeit mußte an unserem Leib eine aufbauende sein. Dafür
war während des Saturndaseins gesorgt. Die Zerstörungsprozesse
in unserem Leib, sie vollziehen sich ja gerade während des Tages,
während des Einflusses des Lichtes; das Licht war aber noch nicht
vorhanden während des alten Saturndaseins. So war also die Saturntätigkeit
für unseren physischen Leib eine aufbauende [...]


Wir müssen also festhalten, daß, wenn wir unser gegenwärtiges
Der Begriff des Judentums umfasst nicht nur religiöse Aspekte, sondern die ganze [[Kultur]] und [[Tradition]] des durch seine gemeinsame [[Geschichte]] verbundenen [[Juden|jüdischen Volkes]], das sich im engsten Sinn von dem [[Wikipedia:Stamm Juda|Stamm Juda]] ableitet, der einer der [[Zwölf Stämme Israels]] war. ''Juda'' ({{HeS|יהודה}} ''Jehuda''), der Stammvater des Stammes Juda, war nach dem [[Tanach]] der vierte Sohn [[Jakob (Patriarch)|Jakob]]s, der nach [[Abraham]] und [[Isaak]] der dritte [[Stammvater]] [[Israel]]s war. Unabhängig von der [[ethnisch]]en Abkunft gilt im weitesten und eigentlichsten Sinn als [[Jude]], und damit als Träger des Judentums, wer entweder von einer jüdischen Mutter abstammt oder durch einen formellen Akt ([[Wikipedia:Gijur|Gijur]]) zum Judentum übergetreten ist.
Dasein betrachten, wir dieses Zusammenspiel sozusagen von sonnenhafter
Lichtkraft und saturnischer Dunkelkraft als eine Notwendigkeit
unseres Daseins ansehen müssen. Wenn die Elohim also
über das Weben der Lichtkraft, über jene Arbeit, welche geleistet
wird an uns Menschen oder an den Wesenheiten der Erde überhaupt
während der Einwirkung des Lichtes, die Geister der Persönlichkeit
als ihre Unterwesen einsetzten, so mußten sie ihnen als
Genossen die zurückgebliebenen saturnischen Wesenheiten beigeben.
Sie mußten die gesamte Arbeit des Universums zusammenweben
lassen aus den richtig fortgeschrittenen und den zurückgebliebenen
Archai. Die zurückgebliebenen Archai wirken in der
Finsternis. Daher stellen die Elohim, trivial gesprochen, nicht bloß
die Wesenheiten an, die mit jom bezeichnet werden, sondern sie
stellen ihnen entgegen diejenigen, die in der Dunkelkraft wirken.
Und es heißt daher mit wunderbar realistischer Schilderung des
Tatbestandes: Und die Elohim, sie nannten das, was als Geister im
Licht wob, [[jom]], Tag; das aber, was in der Finsternis wob, das nannten
sie [[lajlah]]. — Und das ist nicht unsere abstrakte Nacht, das sind
die saturnischen Archai, die damals nicht bis zur Sonnenstufe vorgedrungen
waren, und das sind auch diejenigen, die heute noch in
uns wirksam sind während des Nachtschlafes, indem sie an unserem
physischen und Ätherleib als aufbauende Kräfte wirken.|122|101f}}


{{GZ|Da, wo es mit Bezug auf
Die Wurzel des Judentums liegt in dem Bund, den [[Gott]] mit [[Abraham]] geschlossen hat, der aber nach der [[Tora]] ausdrücklich alle Völker der Welt mit einschließt:
das Paradiesesleben heißt: Der göttliche Geist beschloß, daß der
Mensch, nachdem er sich dieses oder jenes angeeignet hat, zum Beispiel
die Urteilsfähigkeit über Gut und Böse, nicht auch erhalten solle
einen Einblick in die Kräfte des Lebens. - Da ist die Stelle, wo in der
Bibel aufmerksam gemacht wird, daß der Mensch nicht mit ansehen
soll die Wiederbelebung seines Wesens während des Schlafes, überhaupt
nicht mit ansehen soll die Wiederbelebung seines Wesens während
seines physischen Erdendaseins. Dessen soll er nicht Zeuge sein.
Und wenn der Mensch aufwacht, ist der ganze Lebensprozeß eigentlich
ein Zerstörungsprozeß, ein Abnutzungsprozeß [...]
 
Das wird nun anders in dem [[Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt]]. Dieses ganze Leben zwischen dem Tode und der
neuen Geburt ist ja dazu bestimmt, in die menschliche Wesenheit die
Kräfte hereinzubekommen, welche dem Aufbau des nächsten Lebens
dienen können, diese Kräfte sozusagen hereinzusaugen in die menschliche
Wesenheit aus der gesamten Sternenwelt. Nun aber ist es bei
diesem Vorgang nicht so, wie es auf der Erde ist, daß man sozusagen
sich als Mensch selber gar nicht kennt. Denn auf der Erde kennt man
sich ja nicht. Was weiß der Mensch von den Vorgängen, die in seinem
Organismus stattfinden? Nichts weiß er davon durch unmittelbare Anschauung;
und was durch die Anatomie, durch die Biologie und so
weiter gewonnen wird, ist ja kein wirkliches Wissen von der menschlichen
Wesenheit, sondern etwas ganz anderes. Aber in dem Leben
zwischen Tod und neuer Geburt schaut der Mensch an, wie die
Kräfte aus der Sternenwelt auf ihn, auf seine Wesenheit wirken, wie sie
ihn nach und nach wieder aufbauen.|141|73}}


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Dieser Baum des Lebens und
"Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden." {{Bibel|Gen|12|3}}
dieser Baum der Erkenntnis muß mit dem Menschenwesen selbst etwas
zu tun haben. Das Verbot, von dem Baum der Erkenntnis zu essen,
das heißt ja - das werden Sie zuletzt herausbekommen -, daß die
Seele des Menschen nicht Erkenntnis suchen soll, die am physischen
Leib haftet; daraus ist ja die jetzige sinnliche Anschauung entstanden.
«Essen von dem Baum der Erkenntnis» heißt, eben so sich verbinden
mit dem physischen Leib, daß dadurch die jetzige - und ich
habe sie ja neulich geschildert - von Luzifer bewirkte Art von Erkenntnis
entstanden ist. Also meinten die Elohim etwas am Menschenwesen
selber, indem sie vom Baum der Erkenntnis sprachen.
Und wiederum müssen sie etwas am Menschenwesen selber meinen,
wenn sie vom Baum des Lebens sprechen. Da muß man sich
fragen: Ja, wodurch sieht denn der Mensch so, wie er heute sieht?
Wodurch nimmt er denn so wahr? Indem sein Geistig-Seelisches,
durchtränkt von Luzifers Wesenheit, eingebettet ist in den physischen
Leib und an diesem zehrt. Dies war nicht von vornherein bestimmt,
daß die Seele so wie jetzt eingebettet ist in den physischen
Leib. Dieser physische Leib ist der Baum der Erkenntnis, und der
Baum des Lebens ist der Ätherleib. Die Menschen sollten, nachdem
sie sich von Luzifer haben verführen lassen, ihren physischen Leib
zu der uns gewohnten Erkenntnis benützen, nun wenigstens nicht
auch noch dazu haben die Erkenntnis durch den Ätherleib. Es wird
ihnen dies verwehrt.
 
Wenn man wirklich denkt, meine lieben Freunde, so kann man
zu solchen Gedankengängen kommen. Und dann muß man sich fragen:
Warum aber nennen denn nun die Götter in ihrer Sprache den
physischen Leib den Baum der Erkenntnis? Warum sprechen sie
von einem Baum? Und warum nennen sie denn den Ätherleib den
Baum des Lebens? Warum sprechen sie denn von Bäumen?
 
Nun, man kann leicht begreifen, was in der Sprache der Götter
gemeint ist, wenn man bedenkt, daß die Götter, von denen die Rede
ist, ihre besondere Evolution während der Sonnenzeit hatten, also
gerade vom Sonnenwesen etwas Wesentliches aufgenommen haben.
Nun überlegen Sie sich einmal: alte Saturnzeit - alles steht auf dem
Standpunkt des Mineralischen; alte Sonnenzeit - alles steht auf der
Stufe des Pflanzlichen. Wenn die Götter, die wir die Elohim nennen,
sich den Charakter ihrer Sprache also während der Sonnenzeit
angeeignet haben, so werden sie, wenn sie sich aussprechen, nicht
von dem sprechen, was man erst auf dem Mond und auf der Erde erleben
kann, sondern von dem, wozu sich der Kosmos bis zur Sonnenzeit
entwickelt hat, nämlich dem Pflanzenhaften. Deshalb sprechen
sie, wenn sie in ihrer Sprache sprechen, von Bäumen, weil sie
in der Sonnensprache sprechen." {{Lit|{{G|253|60f}}}}
</div>
</div>


Durch den Sündenfall wurde [[Adam]] also ein Teil der Kräfte seines [[Ätherleib]]s entzogen; nachdem er vom [[Baum der Erkenntnis]] gegessen hatte, sollte er nicht auch noch vom Baum des Lebens kosten. Der [[luziferisch]]e Einfluss erstreckte seine Wirkungen auch in den Astralleib dieses Hauptpaares Adam und [[Eva]], so dass es unmöglich war, alle die Kräfte, die in Adam und Eva waren, auch herunterfließen zu lassen durch das [[Blut]] der Nachkommen. Den [[Physischer Leib|physischen Leib]] musste man durch alle die Geschlechter herunter sich fortpflanzen lassen, aber von dem Ätherleib behielt man in der Leitung der Menschheit etwas zurück.
Nach jüdischer Auffassung werden daher auch Nicht-Juden des Heils Gottes teilhaftig, sofern sie nur ein entsprechend [[moral]]isches Leben führen. Dem Judentum sind daher auch, im Gegensatz zum [[Christentum]] und [[Islam]], [[Wikipedia:Missionierung|missionarische]] Tätigkeiten weitgehend fremd.
 
Adam wurde nun auch viel tiefer in die irdische [[Stoff]]lichkeit versetzt, als das vorher der Fall gewesen war. Nun erst begann die Zeit, wo sich der Mensch bis in das feste [[Erdenelement]] hinein [[inkarnieren]] konnte, in jenes kristalline Erdelement, das überhaupt erst durch den [[Mond]]austritt entstanden war. Diese tiefergehende Verkörperung war dadurch möglich, dass mit dem Mond die gröbsten, die sprödesten [[Substanz]]en aus der [[Erde (Planet)|Erde]] herausgegangen waren. Jetzt beginnt aber auch erst die Zeit, von der an der Mensch sein eigenständiges [[Ich]] zu entwickeln begann, das vorher noch ganz im Schoß der [[Geistige Welt|geistigen Welt]] beschlossen war.
 
Ein Teil der Kräfte des Ätherleibs wurde also Adam genommen und ging folglich auch nicht auf seine Nachkommen über. Dieser Teil wurde, wie sich [[Rudolf Steiner]] ausdrückt, aufbewahrt in der ''großen Mutterloge der Menschheit''. Der unschuldige Teil der Adamseele, gleichsam der unschuldigen himmlischen Schwesterseele des irdischen Adam, wurde später, viel später, dem [[Nathanischer Jesus|nathanischen Jesusknaben]] als „provisorisches Ich“, wie Rudolf Steiner sagt, eingegliedert. Der von den luziferischen Mächten frei gebliebene Teil des Stammvaters der Menschheit, der alte Adam, wurde nun als neuer Adam in dem nathanischen Jesuskindlein wiedergeboren. Zurecht spricht Rudolf Steiner hier von einem provisorischen Ich, denn von einem eigentlichen menschlichen Ich kann ja zunächst nicht die Rede sein, da diese unschuldige Schwesterseele des irdischen Adam vor der Zeitenwende noch niemals in irdischen Verhältnissen inkarniert gewesen war, die Entfaltung des menschlichen Ichs aber ohne irdische [[Inkarnation]] nicht möglich ist.


<div style="margin-left:20px">
{{GZ|Voran gingen den Juden (beim Auszug aus Ägypten) die Wetterwolke oder Feuersäule: Erdenwirksamkeit! Wir könnten tief in Einzelheiten uns einlassen, überall würden wir finden, daß der Geist der Erde waltet in dem, wovon Moses als von der Offenbarung des Jahvegottes spricht Geologie ist die Verkündigung des Moses. Niemals wird man den tiefgehenden Unterschied der hebräischen von der griechischen Weltanschauung verstehen, wenn man nicht wissen wird, daß die griechische Weltanschauung Meteorologie ist und die hebräische Geologie. Alles das, was der Grieche sich entfalten fühlt um sich herum, das denkt er in Zusammenhang mit den von dem Kosmos her in die Erdenelemente, in die Umgebung der Erde in Luft, in alles das, was in der Nähe der Erde ist, ergossenen Kräften. Alles das, womit die hebräische Weltanschauung sich umgeben fühlt, ist gebunden an die Kräfte, die von der Erde aus nach oben sich entfalten, die an die Erde gebunden sind. Ja, auch die Leiden des hebräischen Volkes, sie kommen von dem Wüstencharakter, von dem, was an die Erde und ihre Wirksamkeit gebunden ist. Für die Juden ist das Wichtigste am Menschen das, was zusammenhängt mit der Erde und ihren Kräften. Als der die Erde geistig durchwaltende Gott fühlt sich Jahve.|149|68}}
Die Menschen haben genossen von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, das heißt, was von dem luziferischen Einfluß kam; aber es wurde auch gesagt: Jetzt müssen wir ihnen die Möglichkeit nehmen, auch zu genießen von dem Baume des Lebens! Das heißt, es wurde eine gewisse Summe von Kräften des Ätherleibes zurückbehalten. Die flossen jetzt nicht auf die Nachkommen herunter. Es war also in Adam eine gewisse Summe von Kräften, die ihm nach dem Sündenfalle genommen wurden. Dieser noch unschuldige Teil des Adam wurde aufbewahrt in der großen Mutterloge der Menschheit, wurde dort gehegt und gepflegt. Das war sozusagen die Adam-Seele, die noch nicht berührt war von der menschlichen Schuld, die noch nicht verstrickt war in das, wodurch die Menschen zu Fall gekommen sind. Diese Urkräfte der Adam-Individualität wurden aufbewahrt. Sie waren da, und sie wurden jetzt als "provisorisches Ich" dahin geleitet, wo dem Joseph und der Maria das Kind geboren wurde, und in den ersten Jahren hatte dieses Jesuskind die Kraft des ursprünglichen Stammvaters der Erdenmenschheit in sich. {{Lit|{{G|114|89}}}}
</div>


Dass der Mensch die Herrschaft über die höchsten Ätherkräfte verloren hat, beeinflusst auch sein [[Seelenleben]] entscheidend, denn die [[Seelenfähigkeiten]] des Menschen korrespondieren mit den Ätherkräften. Drei Seelentätigkeiten des Menschen können wir zunächst unterscheiden, nämlich [[Denken]], [[Fühlen]] und [[Wollen]]. Diese Tätigkeiten spielen sich im [[Astralleib]] ab, hängen aber wie folgt mit den verschiedenen Ätherkräften zusammen: Das Wollen mit dem [[Wärmeäther]], das Fühlen mit dem [[Lichtäther]]. Diese beiden Ätherarten sind unter die Herrschaft des Menschen gestellt und können vom Menschen willkürlich benutzt werden. Fühlen und Wollen tragen daher ein individuelles Gepräge.
Hinsichtlich der Zukunft des Judentums vertrat [[Rudolf Steiner]] folgende Auffassung:


<center>
{{LZ|Es ist schwer, über ein Thema zu sprechen, das viel Leidenschaft auslöst. Die geisteswissenschaftlichen Wahrheiten dulden keine Sympathie und Antipathie, wenn sie richtig aufgenommen werden sollen.
{| width="600px" |
|-
| <poem>[[Lebensäther]]
[[Klangäther]]
[[Lichtäther]]
[[Wärmeäther]]</poem>
|| <poem>innerer Sinn der Gedanken
[[Denken]], [[Sprache]]
[[Fühlen]]
[[Wollen]]</poem>
|| <poem>noch nicht individualisiert


individuell
Die Juden entwickelten das intellektuelle, kombinatorische Denken. Dieses machte den Menschen zur selbständigen Persönlichkeit. Dasselbe Volk bereitete durch Generationen einen Leib, der zum Träger von Jesus werden konnte. Der menschgewordene Christus brachte die Erlösung von der todbringenden Absonderung des menschlichen Wesens vom göttlichen. Da das jüdische Volk aber diesen neuen Impuls nicht aufnahm, wurden die von ihm entwickelten Eigenschaften zu retardierenden Kräften. Was im Alten beharrt – die Blutsverbundenheit einerseits, der in sich verfestigte Intellektualismus andererseits – wirkt fortschritthemmend. Unter Umständen kann das jüdische Volk aber auch als Hefe, als ein Ferment wirken. Das betrifft aber nicht den einzelnen, denn die einzelne Seele entwickelt sich weiter und benützt die Inkarnationen in einem bestimmten Volk nur als eine für sie notwendige Stufe.|Zitiert nach Margarita Woloschin: ''Die Grüne Schlange. Lebenserinnerungen'' (1954), Seite 205}}


</poem>
{{GZ|Sie können überall nachforschen: die Juden haben eine
|}
große Begabung für Musik, dagegen eine sehr geringe Begabung für
</center>
Bildhauerei, Malerei und dergleichen. Die Juden haben eine große
Begabung für den Materialismus, aber wenig Begabung für die Anerkennung
der geistigen Welt, weil sie von der ganzen außerirdischen
Welt einzig den Mond eigentlich verehrt haben und das kaum mehr
gewußt haben. Der jüdische Charakter und der griechische Charakter
sind vollständige Gegensätze. Die Griechen waren vorzugsweise
auf die Bildhauerei, Malerei aus, auf die Baukunst wenigstens bildhauerisch
aus. Die Juden sind das musikalische Volk, das Priester-Volk, das vorzugsweise das Innere ausbildet, was aus der ursprünglichen
Begabung vom Mutterleibe herrührt.|353|79}}


Nicht so ist es mit dem [[Denken]]. Wir können zwar den Gedanken willentlich eine bestimmte Richtung geben, die Denkgesetze selbst aber – und insbesondere der innere Sinn der Gedanken, die eigentlich [[begriff]]lichen Elemente - sind überindividuell, sind allgemein-menschlich. Wirklich wach sind wir im Denken nur dort, wo wir logische Schlüsse ziehen. Schon indem wir uns [[Urteil]]e bilden, träumen wir nur und die Begriffsbildung wird in Wahrheit verschlafen.  
Teils heftig als [[Antisemitismus|antisemitisch]] kritisiert werden Aussagen [[Rudolf Steiner]]s, in denen er den [[Zionismus]] entschieden ablehnte und die Mission des jüdischen Volkes als bereits erfüllt darstellte.


Das gilt auch für den sprachlichen Ausdruck der Gedanken. Die [[Sprache]] ist heute noch Volkssprache und nicht eine individuell schöpferisch hervorgebrachte. Das wird sich aber in Zukunft ändern, wenn wir die Kräfte des Baums des Lebens, also die höheren Ätherarten, unter unsere individuelle Herrschaft bringen. Dann werden wir in der Sprache und auch im Denken bis in den inneren Sinn der Gedanken hinein schöpferisch tätig werden.
{{GZ|Die Juden haben also den einen Jehova verehrt und dadurch die
Menschen davon abgehalten, sich zu verlieren in die Vielgeisterei.
Nun ist es natürlich so, daß die Juden sich dadurch auch immer von
den anderen Menschen unterschieden haben, und dadurch vielfach -
wie immer derjenige, der sich unterscheidet, Abneigung und Antipathie
hervorruft - die Abneigung und Antipathie hervorgerufen
haben. Aber heute handelt es sich darum, sich zu sagen, daß eine solche
Weise, die Kultur nicht auseinandertreiben zu lassen, sondern
zusammenzuhalten, wie es jahrhundertelang bewirkt worden ist
durch die Juden, in der Zukunft nicht mehr notwendig sein wird,
sondern in der Zukunft muß das ersetzt werden durch eine starke
geistige Erkenntnis. Dann wird auch das Verhältnis zwischen der
einigen Gottheit und den vielen Geistern sich vor der Erkenntnis, vor
dem Bewußtsein des Menschen darstellen. Dann braucht nicht im
Unbewußten ein einziges Volk zu wirken. Daher habe ich es von
Anfang an bedenklich gefunden, daß die Juden, als sie nicht mehr
recht aus und ein gewußt haben, die zionistische Bewegung begründet
haben. Einen Judenstaat aufrichten, das heißt, in der allerwüstesten
Weise Reaktion treiben, in der allerwüstesten Weise zur Reaktion
zurückkehren, und damit sündigt man gegen alles dasjenige,
was auf diesem Gebiet heute notwendig ist.


Diese sprachschöpferischen Kräfte bringt der [[Nathanischer Jesus|nathanische Jesusknabe]] bereits bei seiner irdischen Geburt mit.  
Sehen Sie, ein sehr angesehener Zionist, mit dem ich befreundet
war, der legte mir einmal seine Ideale auseinander, nach Palästina zu
gehen und dort ein Judenreich zu gründen. Er tat selber sehr stark
mit an der Begründung dieses jüdischen Reiches, tut heute noch mit
und hat sogar in Palästina eine sehr angesehene Stellung. Dem sagte
ich: Solch eine Sache ist heute gar nicht zeitgemäß; denn heute ist
dasjenige zeitgemäß, dem jeder Mensch, ohne Unterschied von Rasse
und Volk und Klasse und so weiter sich anschließen kann. Nur das
kann man eigentlich heute propagieren, dem sich jeder Mensch ohne
Unterschied anschließen kann. Aber jemand kann doch nicht von
mir verlangen, daß ich mich der zionistischen Bewegung anschließe.
Da sondert ihr ja wiederum einen Teil aus von der ganzen Menschheit!
- Aus diesem einfachen, naheliegenden Grunde kann eigentlich
eine solche Bewegung heute nicht gehen. Sie ist im Grunde genommen
die wüsteste Reaktion. Natürlich erwidern einem dann
solche Menschen etwas Merkwürdiges; sie sagen: Ja, in der Zeit hat
es sich doch herausgestellt, daß die Menschen so etwas wie Allgemeinmenschliches
gar nicht wollen, sondern fordern, daß sich alles
aus dem Volkstümlichen heraus entwickeln soll.


{{GZ|Daher jenes wunderbare
Dieses Gespräch, das ich Ihnen jetzt erzählt habe, hat stattgefunden
Ereignis, das uns die Akasha-Chronik enthüllt, daß dieses
vor dem großen Kriege 1914 bis 1918. Ja, sehen Sie, meine Herren,
Kind, der nathanische Jesusknabe, unmittelbar nach seiner Geburt nur
daß die Menschen die großen allgemeinmenschlichen Prinzipe
seiner Mutter verständliche Laute hervorbrachte, Laute, die nicht ähnlich
nicht mehr wollen, sondern sich absondern, Volkskräfte entwickeln
waren einer der gesprochenen Sprachen der damaligen Zeit oder
wollen, das hat eben gerade zu dem großen Krieg geführt! Und so
irgendeiner Zeit, aus denen aber herausklang für die Mutter etwas wie
ist das größte Unglück dieses 20. Jahrhunderts gekommen von dem,
eine Botschaft aus Welten, die nicht die Erdenwelten sind, eine Botschaft
was die Juden auch wollen. Und so kann man sagen: Da alles dasjenige,
aus höheren Welten. Daß dieses Jesuskind sprechen konnte, bei
was die Juden getan haben, jetzt in bewußter Weise von allen
seiner Geburt alsbald sprechen konnte, das ist das Wunderbare!|150|108}}
Menschen zum Beispiel getan werden könnte, so könnten die Juden
eigentlich nichts Besseres vollbringen, als aufgehen in der übrigen
Menschheit, sich vermischen mit der übrigen Menschheit, so daß
das Judentum als Volk einfach aufhören würde. Das ist dasjenige,
was ein Ideal wäre. Dem widerstreben heute noch viele jüdische Gewohnheiten
- und vor allen Dingen der Haß der anderen Menschen.
Und das ist gerade dasjenige, was überwunden werden müßte. Die
Dinge werden nicht überwunden, wenn alles beim alten bleibt. Und
wenn sich die Juden zum Beispiel beleidigt fühlen, wenn man sagt:
Ihr seid keine Bildhauer, ihr könnt da nichts leisten - so kann man
sich sagen: Es müssen doch nicht alle Leute Bildhauer sein! Sie
können doch durch ihre persönlichen Fähigkeiten anderswo etwas
leisten! - So sind die Juden eben nicht zur Bildhauerei geeignet;
sie haben ja auch in die Zehn Gebote das eine aufgenommen: «Du
sollst dir von deinem Gotte kein Bild machen», weil sie eben überhaupt
in der bildlichen Anschaulichkeit nichts Übersinnliches darstellen
wollen. Dadurch aber wird man gerade auf das Persönliche
zurückgewiesen.


Was der nathanische Jesus so unmittelbar aus seinem Inneren heraus sprach, ohne dabei eine äußere Sprache nachzuahmen, war unmittelbar aus dem [[Weltenwort]], aus dem [[Logos]], also dem [[Christus]], geschöpft. Im höchsten Sinn erfüllte sich hier das paulinische Wort. „Nicht ich, sondern der Christus in mir.
Nicht wahr, Sie können sich das sehr einfach vorstellen: Wenn
ich ein Bild mache, auch nur ein geschildertes, wie es oftmals in der
Geisteswissenschaft geschieht, so kann sich der andere dieses Bild
merken, sich erbauen, daran erkennen - was er eben will. Wenn ich
aber kein Bild mache, dann muß ich immer bei der Wirkung selber
persönlich dabei sein; dann sondert sich das nicht ab von mir. Daher
nimmt es einen persönlichen Charakter an. Das hat auch das Judentum;
alles, was bei den Juden ist, nimmt auch einen persönlichen
Charakter an. Die Menschen müssen dazu kommen, in dem anderen
Menschen das Geistige zu sehen. Heute beherrscht noch alle Dinge
der Juden das Rassenmäßige. Sie heiraten vor allen Dingen untereinander.
Sie sehen also noch das Rassenmäßige, nicht das Geistige.
Und das ist es, was notwendig wäre zu sagen auf die Frage: Hat das
jüdische Volk seine Mission in der menschlichen Erkenntnisentwickelung
erfüllt? - Es hat sie erfüllt; denn es mußte früher ein einzelnes
Volk da sein, das einen gewissen Monotheismus bewirkte.
Heute muß es aber die geistige Erkenntnis selber sein. Daher ist diese
Mission erfüllt. Und daher ist diese jüdische Mission als solche, als
jüdische, nicht mehr notwendig in der Entwickelung, sondern das
einzig Richtige ist, wenn die Juden durch Vermischung mit den
anderen Völkern in den anderen Völkern aufgehen.|353|202ff}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Paradieses-Imagination]]
{{Portal|Judentum}}
* [[Paradiesesbaum]]
* {{WikipediaDE|Kategorie:Judentum}}
* [[Lebensbaum]]
* {{WikipediaDE|Judentum}}
* [[Weltenbaum]]
* [[Weltesche Yggdrasil]]
* [[Ask und Embla]]


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Das Lukas-Evangelium'', [[GA 114]] (2001) {{Vorträge|114}}
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', [[GA 122]] (1984), ISBN 3-7274-1220-8 {{Vorträge|122}}
#Rudolf Steiner: ''Das Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt im Verhältnis zu den kosmischen Tatsachen'', [[GA 141]] (1997), ISBN 3-7274-1410-3 {{Vorträge|141}}
#Rudolf Steiner: ''Die Welt des Geistes und ihr Hereinragen in das physische Dasein'', [[GA 150]] (1980) {{Vorträge|150}}
#Rudolf Steiner: ''Probleme des Zusammenlebens in der Anthroposophischen Gesellschaft'', [[GA 253]] (1989) {{Vorträge|253}}
#Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914'', [[GA 265]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|265}}


{{GA}}
* Margarita Woloschin: ''Die grüne Schlange. Lebenserinnerungen einer Malerin", S. Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt a. M. 1982, Neuauflage, dort S. 201/202
* Ralf Sonnenberg (Hrsg.), Yuval Lapide (Vorwort): ''Anthroposophie und Judentum: Perspektiven einer Beziehung. Mit einem Vorwort von Yuval Lapide'', Info3-Verlag 2009, ISBN 978-3924391430
 
== Weblinks ==
* [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/bibliothek/Sagen/Die_Sagen_der_Juden_1.pdf  Micha Josef Bin-Gorion: ''Die Sagen der Juden'', Band 1]
* [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/bibliothek/Sagen/Die_Sagen_der_Juden_2.pdf  Micha Josef Bin-Gorion: ''Die Sagen der Juden'', Band 2]
* [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/bibliothek/Sagen/Die_Sagen_der_Juden_3.pdf  Micha Josef Bin-Gorion: ''Die Sagen der Juden'', Band 3]
* [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/bibliothek/Sagen/Die_Sagen_der_Juden_4.pdf  Micha Josef Bin-Gorion: ''Die Sagen der Juden'', Band 4]


[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Äther]]
[[Kategorie:Religion nach Richtung]]
[[Kategorie:Religiöse Richtung]]
[[Kategorie:Monotheismus]]
[[Kategorie:Judentum|!]]

Version vom 6. Februar 2019, 12:08 Uhr

Die Siedlungsgebiete der Zwölf Stämme Israels.

Das Judentum ist, neben dem Christentum und dem Islam, die dritte abrahamitische Religion. Gegenwärtig bekennen sich zu ihr weltweit etwa 13,5 Millionen Menschen. Die jüdische Religion sieht sich als die älteste der monotheistische abrahamitische Religion, da sich Christentum und Islam teilweise darauf beziehen.

Die jüdische Religion, Kultur und Tradition

Der Begriff des Judentums umfasst nicht nur religiöse Aspekte, sondern die ganze Kultur und Tradition des durch seine gemeinsame Geschichte verbundenen jüdischen Volkes, das sich im engsten Sinn von dem Stamm Juda ableitet, der einer der Zwölf Stämme Israels war. Juda (hebr. יהודה Jehuda), der Stammvater des Stammes Juda, war nach dem Tanach der vierte Sohn Jakobs, der nach Abraham und Isaak der dritte Stammvater Israels war. Unabhängig von der ethnischen Abkunft gilt im weitesten und eigentlichsten Sinn als Jude, und damit als Träger des Judentums, wer entweder von einer jüdischen Mutter abstammt oder durch einen formellen Akt (Gijur) zum Judentum übergetreten ist.

Die Wurzel des Judentums liegt in dem Bund, den Gott mit Abraham geschlossen hat, der aber nach der Tora ausdrücklich alle Völker der Welt mit einschließt:

"Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden." (Gen 12,3 EU)

Nach jüdischer Auffassung werden daher auch Nicht-Juden des Heils Gottes teilhaftig, sofern sie nur ein entsprechend moralisches Leben führen. Dem Judentum sind daher auch, im Gegensatz zum Christentum und Islam, missionarische Tätigkeiten weitgehend fremd.

„Voran gingen den Juden (beim Auszug aus Ägypten) die Wetterwolke oder Feuersäule: Erdenwirksamkeit! Wir könnten tief in Einzelheiten uns einlassen, überall würden wir finden, daß der Geist der Erde waltet in dem, wovon Moses als von der Offenbarung des Jahvegottes spricht Geologie ist die Verkündigung des Moses. Niemals wird man den tiefgehenden Unterschied der hebräischen von der griechischen Weltanschauung verstehen, wenn man nicht wissen wird, daß die griechische Weltanschauung Meteorologie ist und die hebräische Geologie. Alles das, was der Grieche sich entfalten fühlt um sich herum, das denkt er in Zusammenhang mit den von dem Kosmos her in die Erdenelemente, in die Umgebung der Erde in Luft, in alles das, was in der Nähe der Erde ist, ergossenen Kräften. Alles das, womit die hebräische Weltanschauung sich umgeben fühlt, ist gebunden an die Kräfte, die von der Erde aus nach oben sich entfalten, die an die Erde gebunden sind. Ja, auch die Leiden des hebräischen Volkes, sie kommen von dem Wüstencharakter, von dem, was an die Erde und ihre Wirksamkeit gebunden ist. Für die Juden ist das Wichtigste am Menschen das, was zusammenhängt mit der Erde und ihren Kräften. Als der die Erde geistig durchwaltende Gott fühlt sich Jahve.“ (Lit.:GA 149, S. 68)

Hinsichtlich der Zukunft des Judentums vertrat Rudolf Steiner folgende Auffassung:

„Es ist schwer, über ein Thema zu sprechen, das viel Leidenschaft auslöst. Die geisteswissenschaftlichen Wahrheiten dulden keine Sympathie und Antipathie, wenn sie richtig aufgenommen werden sollen.

Die Juden entwickelten das intellektuelle, kombinatorische Denken. Dieses machte den Menschen zur selbständigen Persönlichkeit. Dasselbe Volk bereitete durch Generationen einen Leib, der zum Träger von Jesus werden konnte. Der menschgewordene Christus brachte die Erlösung von der todbringenden Absonderung des menschlichen Wesens vom göttlichen. Da das jüdische Volk aber diesen neuen Impuls nicht aufnahm, wurden die von ihm entwickelten Eigenschaften zu retardierenden Kräften. Was im Alten beharrt – die Blutsverbundenheit einerseits, der in sich verfestigte Intellektualismus andererseits – wirkt fortschritthemmend. Unter Umständen kann das jüdische Volk aber auch als Hefe, als ein Ferment wirken. Das betrifft aber nicht den einzelnen, denn die einzelne Seele entwickelt sich weiter und benützt die Inkarnationen in einem bestimmten Volk nur als eine für sie notwendige Stufe.“ (Lit.: Zitiert nach Margarita Woloschin: Die Grüne Schlange. Lebenserinnerungen (1954), Seite 205)

„Sie können überall nachforschen: die Juden haben eine große Begabung für Musik, dagegen eine sehr geringe Begabung für Bildhauerei, Malerei und dergleichen. Die Juden haben eine große Begabung für den Materialismus, aber wenig Begabung für die Anerkennung der geistigen Welt, weil sie von der ganzen außerirdischen Welt einzig den Mond eigentlich verehrt haben und das kaum mehr gewußt haben. Der jüdische Charakter und der griechische Charakter sind vollständige Gegensätze. Die Griechen waren vorzugsweise auf die Bildhauerei, Malerei aus, auf die Baukunst wenigstens bildhauerisch aus. Die Juden sind das musikalische Volk, das Priester-Volk, das vorzugsweise das Innere ausbildet, was aus der ursprünglichen Begabung vom Mutterleibe herrührt.“ (Lit.:GA 353, S. 79)

Teils heftig als antisemitisch kritisiert werden Aussagen Rudolf Steiners, in denen er den Zionismus entschieden ablehnte und die Mission des jüdischen Volkes als bereits erfüllt darstellte.

„Die Juden haben also den einen Jehova verehrt und dadurch die Menschen davon abgehalten, sich zu verlieren in die Vielgeisterei. Nun ist es natürlich so, daß die Juden sich dadurch auch immer von den anderen Menschen unterschieden haben, und dadurch vielfach - wie immer derjenige, der sich unterscheidet, Abneigung und Antipathie hervorruft - die Abneigung und Antipathie hervorgerufen haben. Aber heute handelt es sich darum, sich zu sagen, daß eine solche Weise, die Kultur nicht auseinandertreiben zu lassen, sondern zusammenzuhalten, wie es jahrhundertelang bewirkt worden ist durch die Juden, in der Zukunft nicht mehr notwendig sein wird, sondern in der Zukunft muß das ersetzt werden durch eine starke geistige Erkenntnis. Dann wird auch das Verhältnis zwischen der einigen Gottheit und den vielen Geistern sich vor der Erkenntnis, vor dem Bewußtsein des Menschen darstellen. Dann braucht nicht im Unbewußten ein einziges Volk zu wirken. Daher habe ich es von Anfang an bedenklich gefunden, daß die Juden, als sie nicht mehr recht aus und ein gewußt haben, die zionistische Bewegung begründet haben. Einen Judenstaat aufrichten, das heißt, in der allerwüstesten Weise Reaktion treiben, in der allerwüstesten Weise zur Reaktion zurückkehren, und damit sündigt man gegen alles dasjenige, was auf diesem Gebiet heute notwendig ist.

Sehen Sie, ein sehr angesehener Zionist, mit dem ich befreundet war, der legte mir einmal seine Ideale auseinander, nach Palästina zu gehen und dort ein Judenreich zu gründen. Er tat selber sehr stark mit an der Begründung dieses jüdischen Reiches, tut heute noch mit und hat sogar in Palästina eine sehr angesehene Stellung. Dem sagte ich: Solch eine Sache ist heute gar nicht zeitgemäß; denn heute ist dasjenige zeitgemäß, dem jeder Mensch, ohne Unterschied von Rasse und Volk und Klasse und so weiter sich anschließen kann. Nur das kann man eigentlich heute propagieren, dem sich jeder Mensch ohne Unterschied anschließen kann. Aber jemand kann doch nicht von mir verlangen, daß ich mich der zionistischen Bewegung anschließe. Da sondert ihr ja wiederum einen Teil aus von der ganzen Menschheit! - Aus diesem einfachen, naheliegenden Grunde kann eigentlich eine solche Bewegung heute nicht gehen. Sie ist im Grunde genommen die wüsteste Reaktion. Natürlich erwidern einem dann solche Menschen etwas Merkwürdiges; sie sagen: Ja, in der Zeit hat es sich doch herausgestellt, daß die Menschen so etwas wie Allgemeinmenschliches gar nicht wollen, sondern fordern, daß sich alles aus dem Volkstümlichen heraus entwickeln soll.

Dieses Gespräch, das ich Ihnen jetzt erzählt habe, hat stattgefunden vor dem großen Kriege 1914 bis 1918. Ja, sehen Sie, meine Herren, daß die Menschen die großen allgemeinmenschlichen Prinzipe nicht mehr wollen, sondern sich absondern, Volkskräfte entwickeln wollen, das hat eben gerade zu dem großen Krieg geführt! Und so ist das größte Unglück dieses 20. Jahrhunderts gekommen von dem, was die Juden auch wollen. Und so kann man sagen: Da alles dasjenige, was die Juden getan haben, jetzt in bewußter Weise von allen Menschen zum Beispiel getan werden könnte, so könnten die Juden eigentlich nichts Besseres vollbringen, als aufgehen in der übrigen Menschheit, sich vermischen mit der übrigen Menschheit, so daß das Judentum als Volk einfach aufhören würde. Das ist dasjenige, was ein Ideal wäre. Dem widerstreben heute noch viele jüdische Gewohnheiten - und vor allen Dingen der Haß der anderen Menschen. Und das ist gerade dasjenige, was überwunden werden müßte. Die Dinge werden nicht überwunden, wenn alles beim alten bleibt. Und wenn sich die Juden zum Beispiel beleidigt fühlen, wenn man sagt: Ihr seid keine Bildhauer, ihr könnt da nichts leisten - so kann man sich sagen: Es müssen doch nicht alle Leute Bildhauer sein! Sie können doch durch ihre persönlichen Fähigkeiten anderswo etwas leisten! - So sind die Juden eben nicht zur Bildhauerei geeignet; sie haben ja auch in die Zehn Gebote das eine aufgenommen: «Du sollst dir von deinem Gotte kein Bild machen», weil sie eben überhaupt in der bildlichen Anschaulichkeit nichts Übersinnliches darstellen wollen. Dadurch aber wird man gerade auf das Persönliche zurückgewiesen.

Nicht wahr, Sie können sich das sehr einfach vorstellen: Wenn ich ein Bild mache, auch nur ein geschildertes, wie es oftmals in der Geisteswissenschaft geschieht, so kann sich der andere dieses Bild merken, sich erbauen, daran erkennen - was er eben will. Wenn ich aber kein Bild mache, dann muß ich immer bei der Wirkung selber persönlich dabei sein; dann sondert sich das nicht ab von mir. Daher nimmt es einen persönlichen Charakter an. Das hat auch das Judentum; alles, was bei den Juden ist, nimmt auch einen persönlichen Charakter an. Die Menschen müssen dazu kommen, in dem anderen Menschen das Geistige zu sehen. Heute beherrscht noch alle Dinge der Juden das Rassenmäßige. Sie heiraten vor allen Dingen untereinander. Sie sehen also noch das Rassenmäßige, nicht das Geistige. Und das ist es, was notwendig wäre zu sagen auf die Frage: Hat das jüdische Volk seine Mission in der menschlichen Erkenntnisentwickelung erfüllt? - Es hat sie erfüllt; denn es mußte früher ein einzelnes Volk da sein, das einen gewissen Monotheismus bewirkte. Heute muß es aber die geistige Erkenntnis selber sein. Daher ist diese Mission erfüllt. Und daher ist diese jüdische Mission als solche, als jüdische, nicht mehr notwendig in der Entwickelung, sondern das einzig Richtige ist, wenn die Juden durch Vermischung mit den anderen Völkern in den anderen Völkern aufgehen.“ (Lit.:GA 353, S. 202ff)

Siehe auch

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 Wikipedia:Portal: Judentum – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Judentum

Literatur

  • Margarita Woloschin: Die grüne Schlange. Lebenserinnerungen einer Malerin", S. Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt a. M. 1982, Neuauflage, dort S. 201/202
  • Ralf Sonnenberg (Hrsg.), Yuval Lapide (Vorwort): Anthroposophie und Judentum: Perspektiven einer Beziehung. Mit einem Vorwort von Yuval Lapide, Info3-Verlag 2009, ISBN 978-3924391430

Weblinks