Gastrulation

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Die bei der Gastrulation aus der Blastula gebildeten Keimblätter

Die Gastrulation (von griech. γαστήρ gastér „Bauch, Magen“) folgt in der Embryonalentwicklung vielzelliger Tiere und des Menschen der Blastulation. Dabei wird der zuvor gebildete Hohlkugel des Blasenkeim, die Blastula, eingestülpt, wobei sich zugleich die Keimblätter ausbilden. Auf diese Weise ensteht der zunächst noch zweischichtige Becherkeim, die sogenannte Gastrula. Die innere Schicht bildet das Entoderm (auch Endoderm, von griech. ἔντερον enteron „Darm“, eigentlich „das Innere“, und δερμα derma „Haut“), aus dem später wichtige Stoffwechselorgane, wie etwa der Verdauungstrakt und die Leber, aber auch der Atmungstrakt entsteht. Aus der äußeren Schicht, dem Ektoderm (von griech. εκτος ektos „außen“), bilden sich später u.a. die Sinnesorgane und das Nervensystem.

Während die diploblastischen Stämme der Nesseltiere und Rippenquallen bei diesen zwei Keimblättern stehenbleiben, sind alle bilateralsymmetrischen Tiere triploblastisch und bilden drei Keimblätter aus. Aus dem neu gebildeten mittleren Keimblatt, dem Mesoderm (von griech. μέσος mesos „mittig“), entstehen später etwa die Knochen, die Skelettmuskulatur, die glatte Muskulatur, die Blutgefäße und Blutkörperchen, die Milz, die Lymphgefäße und die Nieren.

Damit manifestiert sich bereits im frühen Embryonalstadium die von Rudolf Steiner beschriebene Dreigliederung des Organismus.

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