Dienstleistungsgesellschaft und Starke Wechselwirkung: Unterschied zwischen den Seiten

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Der Begriff '''Dienstleistungsgesellschaft''' zielt auf den gesellschaftlichen [[Struktur (Soziologie)|Strukturwandel]] ab, der sich beginnend in den 1970er Jahren auf unterschiedliche Weise in allen westlichen [[Industriestaat]]en vollzogen hat. Tatsächlich handelt es sich um einen [[Euphemismus]] für den Abbau von Infrastrukturen in der [[Montanindustrie]], weniger um eine allgemeine [[De-Industrialisierung]]. In der Summe ist der [[Veränderung|Wandel]] mit einem erheblichen Rückgang der [[Numeral|Zahl]] der [[Arbeitsplatz|Arbeitsplätze]] verbunden.
[[Datei:Gluon_coupling.svg|mini|400px|[[Feynman-Diagramm|Feynman-Diagramme]] zu den fundamentalen Kopplungsmöglichkeiten der starken Wechselwirkung, von links nach rechts: Abstrahlung eines Gluons, Aufspaltung eines Gluons und „Selbstkopplung“ der Gluonen.]]


Zunächst verlagerten sich in der [[Grundstoff]]­industrie viele [[Produktion]]s­mengen in Länder mit günstigeren [[Bergbau|Gewinnungs]]­methoden für [[Kohle]] und [[Erze]] sowie [[Mineralöl]] und [[Erdgas]]. Dann verblieben in der verarbeitenden [[Industrie]] aufgrund von [[Automatisierung]] und [[Produktivitätssteigerung]] immer weniger Arbeitsplätze und gleichzeitig konnte die [[Nachfrage]] nach Industrieprodukten immer kostengünstiger durch [[Logistik|Transport]] von neuen [[Hersteller]]n zu den [[Verbraucher]]n befriedigt werden, so dass der [[Dienstleistungssektor]] (im Sinne der [[Drei-Sektoren-Hypothese]] von [[Jean Fourastié]]) einerseits immer mehr Arbeitskräfte und andererseits immer mehr Kaufkraft an sich binden konnte.
Die '''starke Wechselwirkung''' (auch '''starke Kraft''', '''Gluonenkraft''', '''Farbkraft''', aus historischen Gründen '''Kernkraft''' oder '''starke Kernkraft''' genannt) ist eine der vier [[Fundamentale Wechselwirkung|Grundkräfte der Physik]]. Mit ihr wird die [[Gebundener Zustand|Bindung]] zwischen den [[Quark (Physik)|Quarks]] in den [[Hadron]]en erklärt. Ihre [[Austauschteilchen]] sind die [[Gluon]]en.


[[Datei:Sektoral Beschäftigung EU 1960 1994.gif|mini|391px|Sektorale Verteilung der Beschäftigten in der EG / EU in % der Gesamtbeschäftigten]]Der Prozess der Umwandlung einer [[Industriegesellschaft]] hin zur Dienstleistungsgesellschaft wird als ''Tertiarisierung'' bezeichnet.
Vor der Einführung des Quark-Modells wurde als starke Wechselwirkung die Anziehungskraft zwischen den [[Nukleon]]en ([[Proton]]en und [[Neutron]]en) des [[Atomkern]]s bezeichnet. Auch heute noch ist mit der starken Wechselwirkung oft nur diese ''Restwechselwirkung'' gemeint.


Neben den veränderten materiellen Grundlagen wird mit Dienstleistungsgesellschaft auch eine Veränderung gesellschaftlicher Werte und Normen verbunden.
== Bindung zwischen Quarks ==
[[Datei:Neutron QCD Animation.gif|miniatur|150px|Wechselwirkung innerhalb eines Neutrons (Beispiel). Die Gluonen sind dargestellt als Punkte mit der [[Farbladung]] im Zentrum und der Antifarbe am Rand.]]


== Ursachen der Tertiarisierung ==
Nach der [[Quantenchromodynamik]] (im Folgenden: QCD) wird die starke Wechselwirkung – wie die [[Elektromagnetische Wechselwirkung|elektromagnetische]] und die [[schwache Wechselwirkung]] durch den Austausch von [[Eichboson]]en beschrieben. Die Austauschteilchen der starken Wechselwirkung werden als [[Gluon]]en bezeichnet, von denen es acht Sorten (unterschiedliche [[Farbladung]]s<nowiki />zustände) gibt. Die Gluonen übertragen eine Farbladung zwischen den Quarks. Ein Gluon kann dabei mit anderen Gluonen interagieren und Farbladungen austauschen.
Eine Reihe von Hypothesen versuchen das Phänomen der Tertiarisierung zu begründen. Hierzu zählen u.&nbsp;a. die [[Auslagerungsthese]] und die [[Interaktionsthese]]. Tatsächlich verwandelt sich die Struktur der Nachfrage in der Gesellschaft nicht, sondern durch [[Prekariat|Prekarisierung]] nimmt der Anteil der Personen mit geringem [[Einkommen]] zu und die frühere [[Vollbeschäftigung]] endet.


Durch die [[Produktivitätssteigerung]] in den ersten beiden Sektoren wurden Arbeitskräfte frei und der Dienstleistungsbereich diente als „Auffangbecken“ für die [[Personalfreisetzung|freigesetzten]] Arbeitskräfte. Zudem trennen sich im Rahmen des [[Outsourcing]] Unternehmen von Aktivitäten, die nicht zu den [[Kernkompetenz]]en gehören und kaufen diese Leistungen bei spezialisierten Anbietern für [[unternehmensbezogene Dienstleistungen]] ein. Beispiele: [[Instandhaltung]], EDV, [[Wachdienst]].
[[Datei:Strong Interaction Potential.svg|miniatur|Potential zwischen zwei Quarks in Abhängigkeit ihres Abstands. Zusätzlich sind die mittleren Radien verschiedener Quark-Antiquark-Zustände gekennzeichnet.]]
Die Anziehungskraft zwischen Quarks bleibt auch bei steigender Entfernung konstant, anders als z.&nbsp;B. bei der [[Coulombsches Gesetz|Coulombkraft]], bei der es mit steigendem Abstand immer leichter wird, zwei sich anziehende Teilchen zu trennen. Sie ist damit grob vergleichbar mit einem Gummiseil oder einer [[Zugfeder]]. Wird der Abstand zu groß, „reißt“ das Seil in dieser Analogie und es wird ein [[Meson]] gebildet durch Erzeugung eines Quark-Antiquark-Paares aus dem Vakuum. Bei kleinem Abstand können die Quarks wie [[Freies Teilchen|freie Teilchen]] betrachtet werden ([[asymptotische Freiheit]]). Mit größerem Abstand bewirkt die zunehmende Wechselwirkungsenergie, dass die Quarks den Charakter selbstständiger Teilchen verlieren, weswegen sie nicht als freie Teilchen beobachtet werden können ([[Confinement]]).


Es existiert eine beachtliche private, kaufkräftige Nachfrage nach [[Dienstleistung]]en, unter Umständen verstärkt durch die Veränderungen in den Lebensbedingungen (sinkende Arbeitszeit führt zu Nachfrage nach Freizeitangeboten) und in der Bevölkerungsstruktur.
== Bindung zwischen Nukleonen ==
Obwohl Nukleonen immer die Farbladung null haben, gibt es zwischen ihnen eine ''Restwechselwirkung'' oder ''Kernkraft'' (entfernt vergleichbar den [[Van-der-Waals-Kräfte]]n, die man als elektromagnetische Restwechselwirkungen zwischen elektrisch neutralen [[Atom]]en und/oder [[Molekül]]en ansehen kann).


Zusätzlich gibt es bei konstantem Bedarf im Bereich der Planung und Durchführung der Güterproduktion einen erhöhten Bedarf an Dienstleistungen bei der [[Lagerei|Lagerung]] und [[Logistik|Verteilung]] der Güter innerhalb des produzierenden Gewerbes und zu den Verbrauchern. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer ''industriellen Dienstleistungsgesellschaft'' in den Industriestaaten.
Die Reichweite der Anziehung durch die Restwechselwirkung liegt bei etwa 2,5&nbsp;[[Femtometer]]n (fm). Bei diesem Wert des Abstands <math>r</math> ist sie vergleichbar stark wie die elektrische Abstoßung ([[Coulombsches Gesetz|Coulombkraft]]) zwischen den Protonen und bei kürzeren Abständen ist sie stärker als die Coulombkraft. Oberhalb dieses Abstandes dagegen nimmt die Anziehung schneller ab als die Coulombkraft, die proportional zu <math>1/r^2</math> sinkt. Dieses Zusammenspiel der beiden Grundkräfte erklärt den Zusammenhalt und die Größenordnung der Atomkerne, aber z.&nbsp;B. auch die [[Kernspaltung|Spaltung schwerer Kerne]].


Eine Folge ist die wachsende Komplexität sozialer und ökonomischer Systeme. Voraussetzung für die Anpassung ist die allgemeine Verbreitung moderner [[Informationstechnik]] und schnellerer [[Kommunikation]]s&shy;pfade. Dabei steigt der Bedarf an Vermittlung und Steuerung, hingegen kommt die Systematik der Regelung und die erforderliche [[Kapital]]isierung nicht in gleichem Maße nach. Insgesamt führt die Entwicklung also zu weiter verstärkter Arbeitsteilung. Zugleich kommt es zu vermehrter Bürokratisierung der Gesellschaft. Daneben nehmen die Ausfälle durch [[Insolvenz]]en und durch Nachfrageschwankungen zu. Die [[Requirement|Anforderungen]] an flexiblere Methoden der [[Management|Betriebsführung]] und die [[Organisation]]s&shy;formen entwickeln sich nur langsam weiter.
Auf sehr kurze Abstände wirkt die Kernkraft abstoßend, entsprechend einem harten Kern (Hard Core) von 0,4 bis 0,5 fm. Außerdem ist sie Spin-abhängig: sie ist stärker bei parallelen Spins als bei antiparallelen, so dass das [[Deuteron]] (bestehend aus einem Neutron und einem Proton) nur für parallele Spins (Gesamtspin 1) gebunden ist, und [[Diproton]] und [[Dineutron]] (mit antiparallelen Spins aufgrund des [[Pauli-Prinzip]]s) nicht gebunden sind. Neben dem Zentralpotential-Anteil und dem Spin-Spin-Wechselwirkungsanteil hat sie auch einen Tensoranteil und einen Spin-Bahn-Anteil.


== Entwicklung in Deutschland ==
Vor der Einführung des Quark-Modells wurden die Restwechselwirkung und ihre geringe Reichweite mit einer [[Effektive Theorie|effektiven Theorie]] erklärt: durch den [[Pion #Das Pion-Austauschmodell|Austausch von Pionen zwischen den Nukleonen]] ([[Yukawa-Potential]]) und die Masse der Pionen. Außerdem wurde in den Nukleon-Nukleon-Potential-Modellen der Austausch weiterer Mesonen berücksichtigt (wie dem [[Rho-Meson]]). Da Berechnungen der Kernkraft mit der QCD bisher nicht möglich sind, benutzt man zum Beispiel in der Beschreibung der Nukleon-Nukleon-Streuung verschiedene phänomenologisch angepasste Potentiale, die auf Mesonenaustauschmodellen basieren (wie das Bonn-Potential).
Legt man die Beschäftigungsverhältnisse in den jeweiligen Wirtschaftssektoren oder den Anteil der Sektoren am BSP ([[Bruttonationaleinkommen|Bruttosozialprodukt]]) als Maß an, lässt sich daraus schließen, dass Deutschland bis Ende des 19. Jahrhunderts eine [[Agrargesellschaft]] und bis in die 70er des 20. Jahrhunderts eine [[Industriegesellschaft]] war. In dieser Lesart überholte dann der expansive tertiäre Sektor in den 1970ern den sekundären Sektor und man kann seitdem in der [[Bundesrepublik Deutschland]] von einer Dienstleistungsgesellschaft sprechen.


Interpretiert man die klassische Drei-Sektoren-Theorie von der Nachfrageseite her und betrachtet man dahingehend den Konsum klassischer personenbezogener Dienstleistungen (tertiärer Produkte) wie z.&nbsp;B. Frisör-, Konzert- oder Restaurant/Cafébesuche bzw. die Inanspruchnahme von Reinigungs- oder Renovierungsservice, kann man jedoch zu anderen Schlüssen kommen. Wie Jonathan Gershuny für Großbritannien und Boris Loheide für Deutschland nachgewiesen haben, ist dieser Konsum zumindest in den 1970er, 1980er und 1990er Jahren widererwartend nicht nennenswert gestiegen. Stattdessen kauften die Menschen zunehmend Produkte des sekundären Sektors, mit denen solche Dienstleistungen ersetzt werden bzw. man sie sich selbst erbringen kann, wie z.&nbsp;B. Waschvollautomat, Home-Cinema oder Espressomaschinen. Gleichzeitig wälzen viele Unternehmen Serviceleistungen auf den Verbraucher ab, indem sie ihn sich sein Essen bzw. Kaffee selber am Tresen abholen (Systemgastronomie), sein Geld selber ziehen (Geldautomat) oder seine Möbel selber zusammenbauen (IKEA) lassen. Demzufolge leben wir weniger in einer Dienstleistungs- als in einer [[Selbstbedienungsgesellschaft]].<ref>Boris Loheide: ''Wer bedient hier wen? - Service oder Selfservice - Die Bundesrepublik Deutschland als Dienstleistungsgesellschaft.'' Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008.</ref>
=== Erklärung der Restwechselwirkung ===
[[Datei:Pn scatter pi0.svg|miniatur|300px|[[Feynman-Diagramm]] einer starken [[Proton]]-[[Neutron]]-Wechselwirkung vermittelt durch ein neutrales [[Pion]]. Die Zeit-Achse verläuft von links nach rechts.]]


Die [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] hatte zum Zeitpunkt des [[Mauerfall]]es (1989) die gleiche sozioökonomische Struktur wie die Bundesrepublik Deutschland um 1965. Die Ursachen dafür liegen in der niedrigen [[Produktivität]] und der Vernachlässigung des Dienstleistungssektors durch die [[sozialistische Wirtschaftsplanung]]. Es waren zu viele Menschen in den ersten beiden Sektoren beschäftigt. Der Einsatz und Arbeitsumfang von Dienstleistungen ist schwer im Voraus planbar. Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] haben die neuen Bundesländer sich schnell zu einer Dienstleistungsgesellschaft entwickelt.
[[Datei:Pn Scatter Quarks.svg|miniatur|300px|Dasselbe Diagramm mit den einzelnen Konstituenten-[[Quark (Physik)|Quarks]] gezeigt, um darzustellen, wie die ''fundamentale'' starke Wechselwirkung eine „Kernkraft“ erzeugt. Gerade Linien sind Quarks, vielfarbige Schleifen [[Gluonen]] (Träger der [[Grundkräfte der Physik|Grundkraft]]). Andere Gluonen, welche Proton, Neutron und Pion (im „Flug“) zusammenhalten, sind nicht dargestellt.]]


== Folgen der Tertiarisierung ==
[[Datei:Nuclear Force anim smaller.gif|miniatur|350px|Eine Animation der Wechselwirkung, die zwei kleinen farbigen Punkte sind Gluonen. Anti-Farben können [[:Datei:Quark Anticolours.png|diesem Diagramm]] entnommen werden. ([//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/de/Nuclear_Force_anim.gif größere Version])]]
''Arbeitsmarkt insgesamt'': Die Berufe mit den höchsten Beschäftigungszuwächsen sind etwa: Bürokräfte, Pflegeberufe und Datenverarbeitungsfachleute. Die Anforderungen an die Arbeitnehmer steigen vor allem im Bereich der fachlichen und inhaltlichen Qualifikation und der sozialen Kompetenzen (zum Beispiel Teamfähigkeit und Eigenständigkeit).


Die über Jahrhunderte bedeutende Schicht der ''Bauern'' verlor immer mehr an Bedeutung. Heute sind sie in der EU mit weniger als 1 Prozent Anteil an allen Erwerbstätigen eine zu vernachlässigende Größe. Die Bauern verfügen über erhebliche Vermögenswerte, aber ihre finanzielle Situation ist häufig sehr angespannt. Bei einer durchschnittlichen [[Wochenarbeitszeit]] von 59 Stunden ist das durchschnittliche Nettohaushaltseinkommen pro Kopf sogar niedriger als das eines Arbeiters.
Zwischen Atomen ist das abstoßende [[Potential (Physik)|Potential]] bei kleinen Abständen eine Folge des [[Pauli-Prinzip]]s für die [[Elektron]]en<nowiki />zustände. Bei Annäherung zweier Nukleonen mit sechs Quarks hat jedes Quark aber erheblich mehr Freiheitsgrade im niedrigsten Zustand (Bahndrehimpuls l=0): neben [[Spin]] (2&nbsp;Zustände) noch eine Farbladung (3&nbsp;Zustände) und [[Isospin]] (2&nbsp;Zustände), zusammen also 12, auf die sich die sechs Quarks nach dem Pauli-Prinzip verteilen können.<ref>Die Gesamtwellenfunktion ist antisymmetrisch und damit muss, da der Farbanteil immer antisymmetrisch ist (Gesamtfarbladung Null) bei symmetrischer Raum-Wellenfunktion (Bahndrehimpuls 0) der Spin-Isospin-Anteil auch symmetrisch sein</ref> Das Pauli-Prinzip ist hier nicht unmittelbar für die Abstoßung verantwortlich, die sich unterhalb etwa 0,8 fm bemerkbar macht. Der Grund liegt vielmehr in der starken Spin-Spin-Wechselwirkung der Quarks, die sich augenfällig darin ausdrückt, dass die [[Delta-Resonanz]] (mit parallelen Spins der drei Quarks) eine um etwa ein Drittel höhere Masse als das Proton hat. Stehen also die Spins der Quarks parallel zueinander, so nimmt die [[potentielle Energie]] des Systems zu. Dies gilt auch bei sich überlappenden Nukleonen, und zwar umso stärker, je geringer der Abstand der Nukleonen voneinander ist. Versuchen die Quarks durch Umkehrung des Spins ihre ''chromomagnetische'' Energie zu minimieren, gelingt dies nur durch Übergang in einen energetisch höheren Bahndrehimpulszustand (l=1).<ref>Diskussion nach Povh, Rith, Schulze, Zetsche ''Teilchen und Kerne'', S. 250f, dort nach Amand Fäßler</ref>


Seit der [[Industrielle Revolution|industriellen Revolution]] im 18. Jhd. war die ''Arbeiterschaft'' eine dominierende Schicht, bis sie Ende der 1970er Jahre von den Beamten und Angestellten abgelöst wurden. Im Zuge des [[Wirtschaftswunder]]s ist die zahlenmäßig schrumpfende Arbeiterschaft sozial aufgestiegen. Sie erreichte einen höheren [[Lebensstandard]] und eine bessere soziale Absicherung, doch ihre schwere physische Belastung blieb.
Mit noch größerem Abstand voneinander gelangen die Nukleonen in den anziehenden Teil der starken Wechselwirkung. Hierbei spielt weniger der Quark-Quark-Austausch (zwei Quarks sind gleichzeitig beiden beteiligten Nukleonen zugeordnet), den man in Analogie zur [[Kovalente Bindung|kovalenten Bindung]] erwartet, eine Rolle, als vielmehr der von farbneutralen Quark-Antiquark-Paaren (Mesonen) aus dem ''[[Seequark]]''-Anteil der Nukleonwellenfunktion in der QCD.  


Kinder aus Arbeiterfamilien haben immer noch schlechtere Bildungschancen und das Arbeitermilieu bleibt unter sich. Menschen, die der Arbeiterschaft angehören, haben im Allgemeinen ein niedrigeres soziales Ansehen. Die Gefahr, arbeitslos zu werden, ist für Menschen aus dieser Gesellschaftsschicht höher.
Eine vollständige Beschreibung der Kernkraft aus der Quantenchromodynamik ist jedoch bisher nicht möglich.


''Angestellte und Beamte'': Heute ist die größte Gruppe in der Mitte der Gesellschaft die der Angestellten. Diese gesellschaftliche Schicht tritt erstmals um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Erscheinung. Bis heute ist ihr Anteil an den Erwerbstätigen bis auf 50 Prozent gestiegen.
== Die starke Wechselwirkung im Gefüge einer möglicherweise einmal gefundenen [[Weltformel]] ==
 
{{Tabelle der Grundkräfte}}
Man kann ihre Tätigkeiten in drei klassische Bereiche gliedern: Kaufmännische Tätigkeiten, technische Tätigkeiten und Büro- und Verwaltungstätigkeiten. Viele Angestellte finden sich aber auch in den Berufsfeldern Verkehr, Kommunikation und Information. Die meisten Angestellten finden sich im tertiären Sektor. Seit der Tertiarisierung des sekundären Sektors gibt es außerdem eine zunehmende Zahl von Angestellten in der Industrie.
 
Die typischen Berufe der Dienstleistungsgesellschaft gelten als rationalisierungsresistent, da oft die [[Wikipedia:Arbeitsqualität|Qualität]] der Arbeit von ihrer Quantität abhängt.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Dienstleistungsgesellschaft}}
* {{WikipediaDE|Starke Wechselwirkung}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Martin Baethge, Ingrid Wilkens: ''Die große Hoffnung für das 21. Jahrhundert. Perspektiven und Strategien für die Entwicklung der Dienstleistungsbeschäftigung.'' Leske + Budrich, Opladen 2001, ISBN 3-8100-2570-4.
* Manfred Böhm, Ansgar Denner, Hans Joos: ''Gauge theories of the strong and electroweak interaction'', Teubner-Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 978-3-519-23045-8 (deutsches Original: Becher-Böhm-Joos, ''Eichtheorien der starken und elektroschwachen Wechselwirkung'') – ein Standardwerk für die Theorie
* Daniel Bell: ''Die nachindustrielle Gesellschaft.'' Campus, Frankfurt 1985, ISBN 3-593-33555-7.
* Bogdan Povh, Klaus Rith, Christoph Scholz, Frank Zetsche ''Teilchen und Kerne'', 8. Auflage, Springer Verlag 2009
* Christiane Bender, Hans Graßl: ''Arbeiten und Leben in der Dienstleistungsgesellschaft.'' UVK, Konstanz 2004, ISBN 3-89669-723-4.
* Wolfgang Wild ''Kernkräfte und Kernstruktur'', Teil 1,2, Physikalische Blätter 1977, S. 298, 356, [http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/phbl.19770330703/abstract Teil 1], [http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/phbl.19770330804/abstract Teil 2]
* Jean Fourastié: ''Die große Hoffnung des zwanzigsten Jahrhunderts.'' Bund, Köln 1954, {{DNB|451328272}}.
* Alan Gartner, Frank Riessmann: ''Der aktive Konsument in der Dienstleistungsgesellschaft. Zur politischen Ökonomie des tertiären Sektors.'' Suhrkamp, Frankfurt 1978, ISBN 3-518-07204-8.
* Jonathan Gershuny: ''Die Ökonomie der nachindustriellen Gesellschaft. Produktion und Verbrauch von Dienstleistungen.'' Campus, Frankfurt 1981, ISBN 3-593-32847-X.
* Boris Loheide: ''Wer bedient hier wen? - Service oder Selfservice - Die Bundesrepublik Deutschland als Dienstleistungsgesellschaft.'' Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-5628-9.
* Hartmut Häußermann, Walter Siebel: ''Dienstleistungsgesellschaften.'' Suhrkamp, Frankfurt 1995, ISBN 3-518-11964-8. (Auszug: siehe Weblinks)


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Michael Burda: [http://doku.iab.de/mittab/1997/1997_4_mittab_burda.pdf ''Eine wichtige Säule des amerikanischen Beschäftigungserfolgs: der Dienstleistungssektor.''] Analyse des IAB. (PDF-Datei; 30 kB)
* Marc Gänsler: [http://www.drillingsraum.de/4_grundkraefte_physik/4_grundkraefte_physik.html ''Die starke Wechselwirkung''.] In: ''Einführung: Die 4 Grundkräfte der Physik'', abgerufen 30. Januar 2009.
* [http://www.physicsmasterclasses.org/exercises/kworkquark/de/kennenlernen/artikel.teilchen-und-kraefte-3/9/1/index.html ''Gluonen und die starke Kraft''.] DESYs Kwork Quark, ''»Teilchenphysik für alle«''


== Einzelnachweise ==
==Einzelnachweise==
<references />
<references />


[[Kategorie:Gesellschaftsmodell]]
[[Kategorie:Artikel mit Animation]]
[[Kategorie:Wirtschaftswissenschaft]]
[[Kategorie:Quantenfeldtheorie]]
[[Kategorie:Wirtschaftsordnung]]
[[Kategorie:Quantenphysik]]
[[Kategorie:Kernphysik]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 2. April 2019, 17:20 Uhr

Feynman-Diagramme zu den fundamentalen Kopplungsmöglichkeiten der starken Wechselwirkung, von links nach rechts: Abstrahlung eines Gluons, Aufspaltung eines Gluons und „Selbstkopplung“ der Gluonen.

Die starke Wechselwirkung (auch starke Kraft, Gluonenkraft, Farbkraft, aus historischen Gründen Kernkraft oder starke Kernkraft genannt) ist eine der vier Grundkräfte der Physik. Mit ihr wird die Bindung zwischen den Quarks in den Hadronen erklärt. Ihre Austauschteilchen sind die Gluonen.

Vor der Einführung des Quark-Modells wurde als starke Wechselwirkung die Anziehungskraft zwischen den Nukleonen (Protonen und Neutronen) des Atomkerns bezeichnet. Auch heute noch ist mit der starken Wechselwirkung oft nur diese Restwechselwirkung gemeint.

Bindung zwischen Quarks

Wechselwirkung innerhalb eines Neutrons (Beispiel). Die Gluonen sind dargestellt als Punkte mit der Farbladung im Zentrum und der Antifarbe am Rand.

Nach der Quantenchromodynamik (im Folgenden: QCD) wird die starke Wechselwirkung – wie die elektromagnetische und die schwache Wechselwirkung – durch den Austausch von Eichbosonen beschrieben. Die Austauschteilchen der starken Wechselwirkung werden als Gluonen bezeichnet, von denen es acht Sorten (unterschiedliche Farbladungszustände) gibt. Die Gluonen übertragen eine Farbladung zwischen den Quarks. Ein Gluon kann dabei mit anderen Gluonen interagieren und Farbladungen austauschen.

Potential zwischen zwei Quarks in Abhängigkeit ihres Abstands. Zusätzlich sind die mittleren Radien verschiedener Quark-Antiquark-Zustände gekennzeichnet.

Die Anziehungskraft zwischen Quarks bleibt auch bei steigender Entfernung konstant, anders als z. B. bei der Coulombkraft, bei der es mit steigendem Abstand immer leichter wird, zwei sich anziehende Teilchen zu trennen. Sie ist damit grob vergleichbar mit einem Gummiseil oder einer Zugfeder. Wird der Abstand zu groß, „reißt“ das Seil in dieser Analogie und es wird ein Meson gebildet durch Erzeugung eines Quark-Antiquark-Paares aus dem Vakuum. Bei kleinem Abstand können die Quarks wie freie Teilchen betrachtet werden (asymptotische Freiheit). Mit größerem Abstand bewirkt die zunehmende Wechselwirkungsenergie, dass die Quarks den Charakter selbstständiger Teilchen verlieren, weswegen sie nicht als freie Teilchen beobachtet werden können (Confinement).

Bindung zwischen Nukleonen

Obwohl Nukleonen immer die Farbladung null haben, gibt es zwischen ihnen eine Restwechselwirkung oder Kernkraft (entfernt vergleichbar den Van-der-Waals-Kräften, die man als elektromagnetische Restwechselwirkungen zwischen elektrisch neutralen Atomen und/oder Molekülen ansehen kann).

Die Reichweite der Anziehung durch die Restwechselwirkung liegt bei etwa 2,5 Femtometern (fm). Bei diesem Wert des Abstands ist sie vergleichbar stark wie die elektrische Abstoßung (Coulombkraft) zwischen den Protonen und bei kürzeren Abständen ist sie stärker als die Coulombkraft. Oberhalb dieses Abstandes dagegen nimmt die Anziehung schneller ab als die Coulombkraft, die proportional zu sinkt. Dieses Zusammenspiel der beiden Grundkräfte erklärt den Zusammenhalt und die Größenordnung der Atomkerne, aber z. B. auch die Spaltung schwerer Kerne.

Auf sehr kurze Abstände wirkt die Kernkraft abstoßend, entsprechend einem harten Kern (Hard Core) von 0,4 bis 0,5 fm. Außerdem ist sie Spin-abhängig: sie ist stärker bei parallelen Spins als bei antiparallelen, so dass das Deuteron (bestehend aus einem Neutron und einem Proton) nur für parallele Spins (Gesamtspin 1) gebunden ist, und Diproton und Dineutron (mit antiparallelen Spins aufgrund des Pauli-Prinzips) nicht gebunden sind. Neben dem Zentralpotential-Anteil und dem Spin-Spin-Wechselwirkungsanteil hat sie auch einen Tensoranteil und einen Spin-Bahn-Anteil.

Vor der Einführung des Quark-Modells wurden die Restwechselwirkung und ihre geringe Reichweite mit einer effektiven Theorie erklärt: durch den Austausch von Pionen zwischen den Nukleonen (Yukawa-Potential) und die Masse der Pionen. Außerdem wurde in den Nukleon-Nukleon-Potential-Modellen der Austausch weiterer Mesonen berücksichtigt (wie dem Rho-Meson). Da Berechnungen der Kernkraft mit der QCD bisher nicht möglich sind, benutzt man zum Beispiel in der Beschreibung der Nukleon-Nukleon-Streuung verschiedene phänomenologisch angepasste Potentiale, die auf Mesonenaustauschmodellen basieren (wie das Bonn-Potential).

Erklärung der Restwechselwirkung

Feynman-Diagramm einer starken Proton-Neutron-Wechselwirkung vermittelt durch ein neutrales Pion. Die Zeit-Achse verläuft von links nach rechts.
Dasselbe Diagramm mit den einzelnen Konstituenten-Quarks gezeigt, um darzustellen, wie die fundamentale starke Wechselwirkung eine „Kernkraft“ erzeugt. Gerade Linien sind Quarks, vielfarbige Schleifen Gluonen (Träger der Grundkraft). Andere Gluonen, welche Proton, Neutron und Pion (im „Flug“) zusammenhalten, sind nicht dargestellt.
Eine Animation der Wechselwirkung, die zwei kleinen farbigen Punkte sind Gluonen. Anti-Farben können diesem Diagramm entnommen werden. (größere Version)

Zwischen Atomen ist das abstoßende Potential bei kleinen Abständen eine Folge des Pauli-Prinzips für die Elektronenzustände. Bei Annäherung zweier Nukleonen mit sechs Quarks hat jedes Quark aber erheblich mehr Freiheitsgrade im niedrigsten Zustand (Bahndrehimpuls l=0): neben Spin (2 Zustände) noch eine Farbladung (3 Zustände) und Isospin (2 Zustände), zusammen also 12, auf die sich die sechs Quarks nach dem Pauli-Prinzip verteilen können.[1] Das Pauli-Prinzip ist hier nicht unmittelbar für die Abstoßung verantwortlich, die sich unterhalb etwa 0,8 fm bemerkbar macht. Der Grund liegt vielmehr in der starken Spin-Spin-Wechselwirkung der Quarks, die sich augenfällig darin ausdrückt, dass die Delta-Resonanz (mit parallelen Spins der drei Quarks) eine um etwa ein Drittel höhere Masse als das Proton hat. Stehen also die Spins der Quarks parallel zueinander, so nimmt die potentielle Energie des Systems zu. Dies gilt auch bei sich überlappenden Nukleonen, und zwar umso stärker, je geringer der Abstand der Nukleonen voneinander ist. Versuchen die Quarks durch Umkehrung des Spins ihre chromomagnetische Energie zu minimieren, gelingt dies nur durch Übergang in einen energetisch höheren Bahndrehimpulszustand (l=1).[2]

Mit noch größerem Abstand voneinander gelangen die Nukleonen in den anziehenden Teil der starken Wechselwirkung. Hierbei spielt weniger der Quark-Quark-Austausch (zwei Quarks sind gleichzeitig beiden beteiligten Nukleonen zugeordnet), den man in Analogie zur kovalenten Bindung erwartet, eine Rolle, als vielmehr der von farbneutralen Quark-Antiquark-Paaren (Mesonen) aus dem Seequark-Anteil der Nukleonwellenfunktion in der QCD.

Eine vollständige Beschreibung der Kernkraft aus der Quantenchromodynamik ist jedoch bisher nicht möglich.

Die starke Wechselwirkung im Gefüge einer möglicherweise einmal gefundenen Weltformel

Fundamentale Wechselwirkungen und ihre Beschreibungen
(Theorien in frühem Stadium der Entwicklung sind grau hinterlegt.)
Starke Wechselwirkung Elektromagnetische Wechselwirkung Schwache Wechselwirkung Gravitation
klassisch Elektrostatik & Magnetostatik,
Elektrodynamik
Newtonsches Gravitationsgesetz,
Allgemeine Relativitätstheorie
quanten-
theoretisch
Quanten­chromo­dynamik
(Standardmodell)
Quanten­elektrodynamik Fermi-Theorie Quanten­gravitation ?
Elektroschwache Wechselwirkung
(Standardmodell)
Große vereinheitlichte Theorie ?
Weltformel („Theory of Everything“) ?

Siehe auch

Literatur

  • Manfred Böhm, Ansgar Denner, Hans Joos: Gauge theories of the strong and electroweak interaction, Teubner-Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 978-3-519-23045-8 (deutsches Original: Becher-Böhm-Joos, Eichtheorien der starken und elektroschwachen Wechselwirkung) – ein Standardwerk für die Theorie
  • Bogdan Povh, Klaus Rith, Christoph Scholz, Frank Zetsche Teilchen und Kerne, 8. Auflage, Springer Verlag 2009
  • Wolfgang Wild Kernkräfte und Kernstruktur, Teil 1,2, Physikalische Blätter 1977, S. 298, 356, Teil 1, Teil 2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Gesamtwellenfunktion ist antisymmetrisch und damit muss, da der Farbanteil immer antisymmetrisch ist (Gesamtfarbladung Null) bei symmetrischer Raum-Wellenfunktion (Bahndrehimpuls 0) der Spin-Isospin-Anteil auch symmetrisch sein
  2. Diskussion nach Povh, Rith, Schulze, Zetsche Teilchen und Kerne, S. 250f, dort nach Amand Fäßler


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