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Quadrant (Astronomie)
Ein Quadrant (von lat. quadrans, der vierte Teil)[1] ist ein historisches astronomisches Instrument, mit dem die Höhenwinkel und Positionen von Gestirnen ermittelt wurden. Er wurde erstmals in der griechisch-römischen Antike von Claudius Ptolemäus beschrieben. Während der Islamischen Expansion wurde er in den islamischen Ländern verbreitet. Von dort gelangten im Spätmittelalter Beschreibungen des Quadranten in das christliche Europa.
Aufbau und Funktion
Der klassische Quadrant besteht aus einem Viertelkreis mit Gradeinteilung, einer dazugehörigen Ablese-Vorrichtung, einem Diopter als Visier und einem Senklot. Das zu messende Gestirn wurde über den Diopter mit bloßem Auge anvisiert. Die Stellung des herabhängenden Lotes am Viertelkreis gab den Höhenwinkel an.
Große Mauerquadranten wurden an einer senkrechten, in Nord-Süd verlaufenden Mauer eingerichtet, um auf dem Meridian die Sternörter zu bestimmen. Bewegliche Quadranten wurden auf Stativen aufgestellt, kleine Quadranten in der Hand gehalten. Verbesserungen im Lauf der Zeit betrafen vor allem die Genauigkeit der Aufstellung, der Visierung und der Ablesung. Erst ab etwa 1650 wurde insbesondere von Adrien Auzout und Jean Picard die Diopter durch Messfernrohre mit Fadenkreuzokularen und Mikrometer ersetzt.
Die Beobachtung von Gestirnen war damals wegen der noch fehlenden Lichtverschmutzung etwas einfacher als heute.
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Claudius Ptolemäus mit Quadrant
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Geometrischer Quadrant, 16. Jhdt
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Sonnenuhr-Quadrant von Giovanni Battista Giusti, zwischen 1550 und 1600
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Universalquadrant von Tobias Volckmer, 1608
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Hevelius und seine Frau Elisabeth am Quadrant, 1673
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Quadrant im Kopernikusmuseum Frombork (Polen)
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Picards Quadrant
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John Birds Mauerquadrant für die Sternwarte Göttingen, 1756
Siehe auch
- Quadrant (Astronomie) - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Rudolf Wolf: Geschichte der Astronomie. In: Geschichte der Wissenschaften in Deutschland. Neuere Zeit. Auf Veranlassung und mit Unterstützung Seiner Majestaet des Königs von Bayern, Maximilian II. hrsg. durch die Historische Commission bei der Königl. Academie der Wissenschaften. 16, Oldenbourg, München 1877 (https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11129354?page=9).
- Sebastian Münster: Rudimenta Mathematica. H. Petri (Basileae), Basel 1551 (Volltext in der Google Buchsuche).
- Jean Picard: Mesure de la Terre. Imprimerie royale, Paris (Volltext in der Google Buchsuche). Posthum von Philippe de La Hire ca. 1685 herausgegebener Sammelband, in dem Picard seinen Quadrant (quart de cercle) in Mesure de la Terre, Article V S. 11, ausführlich beschreibt.
- John Davis: The Zutphen Quadrant – A very early equal-hour instrument excavated in The Netherlands. In: British Sundial Society Bulletin. Volume 26(i), März 2014. (flowton-dials.co.uk)
- B. Fermin, D. Kastelein: Het Zutphense Kwadrant. Archeologisch onderzoek in de gracht van de ringwalburg op de Houtmarkt te Zutphen. (= Zutphense Archeologische Publicaties. 80). Gemeente Zutphen, 2013, ISBN 978-90-77587-92-8. (niederländisch)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8., verbesserte und vermehrte Auflage Auflage. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1918 (http://www.zeno.org/Georges-1913/A/quadrans).
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Quadrant (Astronomie) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |