Jhana und Kategorie:Kultur (Mittelalter): Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Joachim Stiller
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Vorlage:Seitenkategorien}} Kategorie:Kultur nach Epoche Kategorie:Mittelalter“)
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Jhana''' ([[Wikipedia:Pali|Pali]], wörtlich "Glühen", "Brennen"; [[Sanskrit|skrt.]], [[dhyana]]) ist die [[Buddhismus|buddhistische]] Bezeichnung für die acht meditativen Versenkungszustände oder Vertiefungen, die durch die intensive Konzentration auf ein einzelnes geistiges oder körperliches Objekt erlangt werden können ([[Samadhi]]). Gemäß dem Buddha sind sie ''einer'' der wichtigsten und bequemsten Wege zur Erleuchtung. Viele Lehrer und Lehrerinnen vor allem des [[Wikipedia:Theravada|Theravada]] betonen die Bedeutung der Jhanas, in Deutschland besonders [[Wikipedia:Ayya Khema|Ayya Khema]].
{{Vorlage:Seitenkategorien}}
 
[[Kategorie:Kultur nach Epoche]]
==Die vier feinkörperlichen Jhanas==
[[Kategorie:Mittelalter]]
 
Die feinkörperlichen Jhanas (pali ''rupa-jhana'') werden so genannt, weil sie noch im Körper lokalisierbar sind und Entsprechungen im Alltagserleben haben. Jedoch sind die Empfindungen der Jhanas ungleich feiner und intensiver. In den buddhistischen Schriften ([[Wikipedia:Pali-Kanon|Pali-Kanon]]) werden die vier Jhanas wie folgt differenziert:
 
*Das '''erste Jhana''' (''pathamajjhana''): »Da, ihr Mönche, gewinnt der Mönch, den sinnlichen Dingen entrückt, frei von unheilsamen Geisteszuständen, die mit ‘Gedankenfassung' (vitakka) und ‘Diskursivem Denken' (vicara) verbundene, in der Abgeschiedenheit ([[samadhi]]) geborene, von ‘Verzückung' (piti) und ‘Glücksgefühl' (sukha) erfüllte erste Vertiefung (jhana).
 
*Das '''zweite Jhana''' (''dutiyajjhana''): »Nach Stillung von Gedankenfassung und Diskursivem Denken aber gewinnt er den inneren Frieden, die Einheit des Geistes, die von Gedankenfassung und Diskursivem Denken freie, in der Vertiefung (samadhi) geborene, von Verzückung (piti) und Glücksgefühl (sukha) erfüllte zweite Vertiefung.
 
*Das '''dritte Jhana''' (''tatiyajjhana''): »Nach Aufhebung der Verzückung aber verweilt er gleichmütig, achtsam, klarbewusst, und er fühlt in seinem Innern jenes Glück, von dem die Edlen sprechen: ‘Glückselig weilt der Gleichmütige, der Achtsame'. Und so gewinnt er die dritte Vertiefung.
 
*Das '''vierte Jhana''' (''catutthajjhana''): »Nach dem Schwinden von Wohlgefühl und Schmerz und durch Untergang des früheren Frohsinns und Trübsinns gewinnt er einen leidlosen, freudlosen Zustand, die gleichmütig-geistesgeklärte vierte Vertiefung.
 
==Die vier formlosen oder unkörperlichen Jhanas==
 
Die folgenden vier körperlosen Jhanas (pali ''arupa-jhana'') gelten in einigen Schulen des Buddhismus als weitere Ausgestaltung (andere "Erfahrungsqualität") des vierten Jhana. Das vierte Jhana spielt insbesondere im [[Wikipedia:Pali-Kanon|Pali-Kanon]] als Vorbereitung für die [[Vipassana]] Meditation eine bedeutende Rolle. In vielen anderen Schulen gelten sie jedoch als eigene, weitere Jhanas. Sie werden formlos oder unkörperlich genannt, weil die mit ihnen verbundenen Erfahrungen und Emotionen außerhalb der Meditation nicht erlebbar sind.
 
Die vier sogenannten unkörperlichen" Jhanas werden auf diese Weise definiert:
 
*Das '''fünfte Jhana''' (''akasanancayatana'') »Durch völlige Überwindung der Körperlichkeitswahrnehmungen aber, das Schwinden der Rückwirkswahrnehmungen, das Nichterwägen der Vielheitswahrnehmungen, gewinnt er in der Vorstellung: ‘Unendlich ist der Raum' das Raumunendlichkeitsgebiet (akasanan-cayatana).
 
*Das '''sechste Jhana''' (''vinnanancayatana'') »Durch völlige Überwindung des Raumunendlichkeitsgebietes aber gewinnt er in der Vorstellung ‘Unendlich ist das Bewusstsein' das Bewusstseinsunendlichkeitsgebiet (vinnanancayatana).
 
*Das '''siebte Jhana''' (''akincannayatana'') »Durch völlige Überwindung des Bewusstseinsunendlichkeitsgebietes aber gewinnt er in der Vorstellung ‘Nichts ist da' das Nichtsheitgebiet (akincannayatana).
 
*Das '''achte Jhana''' (''nevasanna-nasannayatana'') »Durch völlige Überwindung des Nichtsheitgebietes aber gewinnt er das Gebiet der Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung (nevasanna-nasannayatana) und verweilt darin.«
 
==Ein neuntes Jhana==
Gemäß den Schriften und verschiedenen Lehrern gibt es auch noch ein neuntes Jhana. Es wird allerdings selten erwähnt, da es das Endziel und nicht mehr Teil des meditativen Übungswegs ist. Denn die Erlangung dieses Jhanas ist gleichbedeutend mit der [[Erleuchtung]] und es ist daher nur den vollständig Erleuchteten ([[Arahat]]) zugänglich.
 
Bei diesem auch "Nirodhasamapatti" (Erlangung der Verlöschung) genannten Zustand betritt der Meditierende nach Durchlaufen der 8 Vertiefungen die Frucht des Nibbanas (phalasamapatti). In den Pali Texten wird berichtet, daß diese Vertiefung sehr lange anhält und von außen kaum zu erkennen ist, ob der Meditierende überhaupt noch lebt.
 
== Siehe auch ==
*[[Dhyana]]
 
== Weblinks ==
*[http://www.palikanon.com  Pali-Kanon]
*[http://www.nibbanam.com  Dhamma und Meditation]
*[http://www.jhanasadvice.com/index.html  Jhanas Advice]
 
[[Kategorie:Buddhismus]]
[[Kategorie:Meditation]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 1. Juli 2019, 01:30 Uhr