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Kollektive Intelligenz
Kollektive Intelligenz, auch Gruppenintelligenz oder Schwarmintelligenz genannt, ist ein emergentes Phänomen, das entsteht, wenn sich eine Vielzahl individueller Einzelwesen der selben Art zu einem Kollektiv zusammenschließen, die dadurch einen Superorganismus bildet, dessen Intelligenz die der Einzelwesen turmhoch überragt. Klassische Beispiele dafür sind der Ameisenstaat, aber auch die soziale Gemeinschaft der Menschen. Aus anthroposophischer Sicht steht dahinter die gemeinsame Gruppenseele, die von einem Gruppengeist impulsiert wird, der zu den höheren Engelwesen zählt.
Schon Aristoteles hatte in seinem politischen Hauptwerk, der „Politik“ eine Summierungsthese aufgestellt, wonach einer größeren Gruppe von Menschen insgesamt intelligenter sein könne, als wenige Einzelne, mögen sie auch noch so fachkundig sein, was oft als Argument für die Demokratie gewertet wird.
„Daß aber die Entscheidung eher bei der Menge als bei der geringeren Zahl der Besten [den aristoi] zu liegen habe, das scheint zu bestehen und sich verteidigen zu lassen, ja vielleicht sogar wahr zu sein. Denn die Menge, von der der einzelne kein tüchtiger Mann ist, scheint doch in ihrer Gesamtheit besser sein zu können als jene Besten; nicht jeder Einzelne für sich, sondern die Gesamtheit, so wie die Speisungen, zu denen viele beigetragen haben, besser sein können als jene, die ein Einzelner veranstaltet. Denn es sind viele, und jeder hat einen Teil an Tugend und Einsicht. Wie sie zusammenkommen, so wird die Menge wie ein einziger Mensch, der viele Füße, Hände und Wahrnehmungsorgane hat und ebenso, was den Charakter und den Intellekt betrifft. So beurteilt auch die Menge die Werke der Musik und der Dichter besser; der eine beurteilt diese, der andere jene Seite, und so urteilen alle über das Ganze.“
Siehe auch
- Kollektive Intelligenz - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Aristoteles: Politik. Übersetzt und herausgegeben von Olof Gigon. 10. Auflage, München, 2006.
Einzelnachweise
- ↑ zitiert nach der Übersetzung von Gigon, S. 119. Hervorhebung nicht im Original.