Bahaitum: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Shrine-of-Bahaullah.jpg|mini|Schrein Bahāʾullāhs in Westgaliläa. Die Schreine der beiden Religionsstifter (siehe oben) sind die wichtigsten Pilgerstätten der Bahai und gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO.<ref>{{Internetquelle |url=http://whc.unesco.org/en/list/1220/ |titel=Bahá’i Holy Places in Haifa and the Western Galilee |zugriff=2012-05-29}}</ref>]]
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Das '''Bahaitum'''<ref>In der aktuellen Fachliteratur findet sich neben ''Bahaitum'' auch der Begriff ''Bahāʾī-Religion,'' insbesondere dort, wo zwischen dem Bahaitum als übergeordnetem ''kulturellen'' Phänomen und der ''Religion'' der Bahai als Teil davon differenziert wird (analog zu [[Judentum]] und [[Jüdische Religion]]); der Duden kennt auch noch den veralteten Begriff ''Bahaismus''; {{arS|البهائية&lrm;|w=al-bahā'iyya}}, {{enS|''Bahá’í Faith,'' ''Bahaism''}}.</ref> ist eine weltweit<ref>Ausnahmen sind der [[Vatikan]] und (vermutlich) Nordkorea. Siehe {{Literatur |Autor=Peter Smith |Titel=An Introduction to the Baha’i Faith |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge |Datum=2008 |Seiten=95}}</ref> verbreitete [[Religion]] mit rund acht<ref>{{Literatur|Titel=Classification of religions: Conclusion|Sammelwerk=Encyclopedia Britannica|Online=https://www.britannica.com/topic/classification-of-religions/Conclusion|Abruf=2016-12-05}}</ref> Millionen Anhängern, die sich auf die Lehren des Religionsstifters Bahāʾullāh (1817–1892) berufen und nach ihm als '''Bahai'''<ref>Deutsche Schreibweise nach Duden, {{faS|بهائی&lrm;|w=bahāʾī}}, zu deutsch: ''von Baha,'' ''Baha zugehörend,'' wobei ''Baha'' für den religiösen Titel des Religionsstifters steht und zu deutsch ''Herrlichkeit'' bedeutet.</ref> bezeichnet werden. In ihrem Ursprungsland Iran bilden die Bahai zwar die größte religiöse Minderheit, sind aber seit jeher starker Verfolgung ausgesetzt.<ref>{{Literatur |Autor=Christopher Buck |Titel=Islam and Minorities: The Case of the Bahá’ís |Sammelwerk=Studies in Contemporary Islam |Band=5 |Nummer=1–2 |Datum=2003 |Seiten=83–106 |Online=[http://christopherbuck.com/pdf/Buck_2005_Islam_Bahais.pdf christopherbuck.com] |Format=PDF |KBytes=}}</ref> Hauptverbreitungsgebiete heute sind Indien, Afrika, Süd- und Nordamerika.
Das '''Bahaitum'''<ref>In der aktuellen Fachliteratur findet sich neben ''Bahaitum'' auch der Begriff ''Bahāʾī-Religion,'' insbesondere dort, wo zwischen dem Bahaitum als übergeordnetem ''kulturellen'' Phänomen und der ''Religion'' der Bahai als Teil davon differenziert wird (analog zu [[Judentum]] und [[Jüdische Religion]]); der Duden kennt auch noch den veralteten Begriff ''Bahaismus''; {{arS|البهائية&lrm;|w=al-bahā'iyya}}, {{enS|''Bahá’í Faith,'' ''Bahaism''}}.</ref> ist eine weltweit<ref>Ausnahmen sind der [[Vatikan]] und (vermutlich) Nordkorea. Siehe {{Literatur |Autor=Peter Smith |Titel=An Introduction to the Baha’i Faith |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge |Datum=2008 |Seiten=95}}</ref> verbreitete [[Religion]] mit rund acht<ref>{{Literatur|Titel=Classification of religions: Conclusion|Sammelwerk=Encyclopedia Britannica|Online=https://www.britannica.com/topic/classification-of-religions/Conclusion|Abruf=2016-12-05}}</ref> Millionen Anhängern, die sich auf die Lehren des Religionsstifters Bahāʾullāh (1817–1892) berufen und nach ihm als '''Bahai'''<ref>Deutsche Schreibweise nach Duden, {{faS|بهائی&lrm;|w=bahāʾī}}, zu deutsch: ''von Baha,'' ''Baha zugehörend,'' wobei ''Baha'' für den religiösen Titel des Religionsstifters steht und zu deutsch ''Herrlichkeit'' bedeutet.</ref> bezeichnet werden. In ihrem Ursprungsland Iran bilden die Bahai zwar die größte religiöse Minderheit, sind aber seit jeher starker Verfolgung ausgesetzt.<ref>{{Literatur |Autor=Christopher Buck |Titel=Islam and Minorities: The Case of the Bahá’ís |Sammelwerk=Studies in Contemporary Islam |Band=5 |Nummer=1–2 |Datum=2003 |Seiten=83–106 |Online=[http://christopherbuck.com/pdf/Buck_2005_Islam_Bahais.pdf christopherbuck.com] |Format=PDF |KBytes=}}</ref> Hauptverbreitungsgebiete heute sind Indien, Afrika, Süd- und Nordamerika.
== Allgemeines ==


Die ursprünglich aus dem Babismus hervorgegangene [[Weltreligion|Universalreligion]] lehrt einen [[Abrahamitische Religionen|abrahamitischen]] [[Monotheismus]] eigener Prägung, in dessen Mittelpunkt der Glaube an einen [[Transzendenz|transzendenten]] [[Gott]], die [[Mystik|mystische]] Einheit der Religionen und der Glaube an die Einheit der Menschheit in ihrer Vielfältigkeit stehen. Die Bahai vertreten eine handlungsorientierte [[Ethik]], die sich einer humanitären Vision der gesellschaftlichen Entwicklung und des sozialen Zusammenhalts verpflichtet fühlt.
Die ursprünglich aus dem Babismus hervorgegangene [[Weltreligion|Universalreligion]] lehrt einen [[Abrahamitische Religionen|abrahamitischen]] [[Monotheismus]] eigener Prägung, in dessen Mittelpunkt der Glaube an einen [[Transzendenz|transzendenten]] [[Gott]], die [[Mystik|mystische]] Einheit der Religionen und der Glaube an die Einheit der Menschheit in ihrer Vielfältigkeit stehen. Die Bahai vertreten eine handlungsorientierte [[Ethik]], die sich einer humanitären Vision der gesellschaftlichen Entwicklung und des sozialen Zusammenhalts verpflichtet fühlt.
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte der Bahai-Religion|Zeittafel der Bahai-Religion}}
{{WikipediaDE|Geschichte der Bahai-Religion|Zeittafel der Bahai-Religion}}
 
Die Geschichte des Bahaitums geht auf das Wirken zweier [[Wikipedia:Religionsstifter|Stiftergestalten]] zurück: [[Wikipedia:Bab|Seyyed ʿAlī Muḥammad Širāzī]] (1819–1850), genannt „der Bab“ (arabisch: „das Tor“), und [[Wikipedia:Mirza#Ehrentitel|Mirzā]] Ḥusain-ʿAlī [[Wikipedia:Nur (Stadt)|Nūrī]] (1817–1892), genannt „Bahāʾullāh“ (arabisch: „Herrlichkeit Gottes“). Der eigentliche Stifter ist Bahāʾullāh. Der Bab wird von den Bahai als dessen Wegbereiter und zugleich als eigenständiger Religionsstifter des [[Wikipedia:Babismus|Babismus]] betrachtet.
Die Geschichte des Bahaitums geht auf das Wirken zweier [[Wikipedia:Religionsstifter|Stiftergestalten]] zurück: [[Wikipedia:Bab|Seyyed ʿAlī Muḥammad Širāzī]] (1819–1850), genannt „der Bab“ (arabisch: „das Tor“), und [[Wikipedia:Mirza#Ehrentitel|Mirzā]] Ḥusain-ʿAlī [[Wikipedia:Nur (Stadt)|Nūrī]] (1817–1892), genannt „Bahāʾullāh“ (arabisch: „Herrlichkeit Gottes“). Der eigentliche Stifter ist Bahāʾullāh. Der Bab wird von den Bahai als dessen Wegbereiter und zugleich als eigenständiger Religionsstifter des [[Wikipedia:Babismus|Babismus]] betrachtet.
== Lehre ==
Die Bahai-Lehre zielt darauf ab, die Entwicklung des Charakters aller Menschen zu fördern und sie zu befähigen, eine friedvolle und geeinte weltweite Gesellschaft zu gestalten, die sowohl geistig als auch materiell fortschreitet. Als autoritative Grundlage der Bahai-Lehre gelten neben den umfangreichen Schriften Bahāʾullāhs und des Bab, die als offenbartes Wort Gottes betrachtet werden, auch die Ausführungen ʿAbdul-Baha's, Shoghi Effendis und des Universalen Hauses der Gerechtigkeit.<ref>Robert H. Stockman: ''Bahá'í Faith.'' ''A guide for the perplexed.'' Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. 1–4, 44–68</ref>
=== Menschen- und Gottesbild ===
Die „vernunftbegabte Seele“ stellt laut Bahai-Lehre die wahre Identität des Menschen dar – eine Wirklichkeit, die unabhängig ist von Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit.<ref>Peter Smith: ''A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith.'' Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 325–326</ref> Der Mensch wird als „Bergwerk reich an Edelsteinen von unschätzbarem Wert“<ref>Bahá'u'lláh: ''Ährenlese'' 112:1</ref> angesehen, ausgestattet mit Talenten und Fähigkeiten. Durch Bildung und mithilfe seines freien Willens kann der Mensch seine edle Natur kultivieren und folglich zur Besserung der Gesellschaft beitragen.<ref>Peter Smith: ''A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith.'' Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 186</ref><ref>Robert H. Stockman: ''Bahá'í Faith.'' ''A guide for the perplexed.'' Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 12</ref><ref>Manfred Hutter: ''Iranische Religionen.'' ''Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum.'' De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. S. 174</ref>
Der tiefere Sinn des Lebens für Einzelne liegt laut Bahāʾullāh darin, Gott anzuerkennen, zu lieben und näher zu kommen. Dieser Zweck kann durch ein freigiebiges Leben erfüllt werden, in dem sowohl Gebet und Meditation als auch der praktische Dienst an der Gesellschaft wesentlich sind. Nach dem physischen Tod lebt die individuelle Seele laut Bahai-Lehre unabhängig von Raum und Zeit weiter und setzt ihre ewige Reise zu Gott fort.<ref>Manfred Hutter: ''Iranische Religionen.'' ''Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum.'' De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. S. 174</ref><ref>Peter Smith: ''A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith.'' Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. 118–119, 186, 274–275, 310</ref><ref>''Theologische Realenzyklopädie,'' Studienausgabe Teil 1, Band. V. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-013898-0, S. 122</ref>
In den Bahai-Schriften wird Gott als allliebender und allwissender Schöpfer des Universums beschrieben. Die Wirklichkeit Gottes zu verstehen, ist für den menschlichen Verstand unmöglich, da das Erschaffene seinen Schöpfer nicht begreifen kann. Die [[W:Manifestation Gottes|Manifestationen Gottes]] – darunter [[Abraham]], [[Mose]]s, [[Zarathustra]], [[Krishna]], [[Siddhartha Gautama]], [[Jesus Christus]], [[Mohammed]], der Bab und Bahāʾullāh – vermitteln dem Menschen das Wissen um Gott und seinen Willen.<ref>Robert H. Stockman: ''Bahá'í Faith.'' ''A guide for the perplexed.'' Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 33–36</ref><ref>Manfred Hutter: ''Iranische Religionen.'' ''Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum.'' De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. S. 172–174</ref><ref>Peter Smith: ''A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith.'' Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 164–165</ref>
Bahāʾullāh beschreibt zudem, dass der Mensch in der Natur die Eigenschaften Gottes erkennen kann. In der ganzen Schöpfung ist jedoch nur der Mensch dazu fähig, alle göttlichen Attribute widerzuspiegeln. Zu diesen zählen Gerechtigkeit, Liebe, Großzügigkeit und Wahrhaftigkeit.<ref>Robert H. Stockman: ''Bahá'í Faith.'' ''A guide for the perplexed.'' Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 31–33</ref><ref>Peter Smith: ''A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith.'' Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 164–165</ref>[[Datei:051907 Wilmette IMG 1404 The Greatest Name.jpg|mini|Die arabische [[Kalligrafie]] „O Herrlichkeit des Allherrlichen!“ ({{arF|يا بهاء الأبهى&lrm;|w=Yā Bahāʾul-Abhā}}) drückt einen Lobpreis Gottes aus. „[[Gloria|Herrlichkeit]]“ ({{arF|بهاء&lrm;|w=bahā'}}) gilt den Bahai als der [[W:Größter Name|größte Name]] Gottes.]]
=== Religionsverständnis ===
[[Datei:Ringstone.svg|mini|Das kalligraphische Ringsymbol ({{ar|بهاء&lrm;|w=bahā'|d=bahāʾ|b=Herrlichkeit, Anmut, Glanz, Schönheit}}, {{Bahai|Bahá}}) zeigt drei Ebenen: die Ebene Gottes, die Ebene der Religionsstifter und die Ebene der Menschheit. Diese Ebenen werden durch die Offenbarung miteinander verbunden.]]
Die Bahai-Schriften betrachten die Stifter der Weltreligionen als Boten desselben Gottes. Alle sind von Gott gesandt, um die Entwicklung der Menschheit entsprechend den Nöten der jeweiligen Zeit zu fördern. Sie haben die Menschen dazu angespornt, ihren Charakter zu veredeln und sich in immer größeren und komplexeren Gesellschaften zu vereinen.<ref>Peter Smith: ''A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith.'' Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 289–290</ref><ref>Manfred Hutter: ''Iranische Religionen.'' ''Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum.'' De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. S. 172–173</ref>
{{Zitat
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Konflikte im Namen von Religion stehen für die Bahai daher im Widerspruch zum wahren Zweck von Religion.<ref>Peter Smith: ''A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith.'' Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 289–290</ref> Heute steht die Menschheit an der Schwelle zur kollektiven Reife, die durch die Einheit der gesamten Menschheit in ihrer Vielfalt zum Ausdruck kommt. In den Schriften Bahāʾullāhs sehen die Bahai die Grundlage und den Impuls, die Neugestaltung der weltweiten Gesellschaft gemäß den Anforderungen dieser Entwicklungsstufe zu fördern.<ref>Peter Smith: ''A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith.'' Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 323–324</ref>
Die Komplementarität von Wissenschaft und Religion gilt als eines der zentralen Prinzipien des Bahai-Glaubens. Religion ohne Wissenschaft arte in Aberglauben und Fanatismus aus, während Wissenschaft ohne Religion zu Materialismus führe. Beide in Einklang zu bringen, ist demnach Voraussetzung für zivilisatorischen Fortschritt.<ref>Peter Smith: ''A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith.'' Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 290–291</ref>
=== Universeller Friede und Einheit der Menschheit ===
Universeller Friede ist laut Bahai-Schriften das höchste Ziel der Menschheit. Um diesen Frieden zu erreichen, ist es notwendig, eine Reihe an Prinzipien praktisch umzusetzen. Als solche werden unter anderem die Abschaffung aller Formen von Vorurteilen, die Harmonie zwischen Religion und Wissenschaft, die Gleichheit von Mann und Frau, die unabhängige Suche nach Wahrheit, die Annahme einer Welthilfssprache, die Abschaffung der Extreme von Reichtum und Armut, weltweiter Zugang zu Bildung und die zentrale Bedeutung des Grundsatzes der Gerechtigkeit auf allen Ebenen genannt.<ref>Christopher Buck: ''Baha'i faith.'' ''The basics.'' Taylor & Francis Group, Milton Park 2021, ISBN 0429665741. S. 59–61</ref><ref>Peter Smith: ''A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith.'' Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. 215, 222–223, 266–267, 275–276, 358–359, 363</ref><ref>Robert H. Stockman: ''Bahá'í Faith.'' ''A guide for the perplexed.'' Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 126</ref>
„Der Dreh- und Angelpunkt“ der Bahai-Lehre ist das Prinzip der Einheit der gesamten Menschheit in ihrer Vielfalt.<ref>Robert H. Stockman: ''Bahá'í Faith.'' ''A guide for the perplexed.'' Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 9</ref> Darunter verstehen die Bahai die Überzeugung, dass alle Menschen zu einer einzigen Menschheitsfamilie gehören. Statt um Ressourcen zu konkurrieren, sollten die unterschiedlichen Teile der Gesellschaft – wie die verschiedenen Zellen im menschlichen Körper – zusammenarbeiten und ihr eigenes Wohl im Wohl der gesamten Menschheit sehen.<ref>Robert H. Stockman: ''Bahá'í Faith.'' ''A guide for the perplexed.'' Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 9–14</ref><ref>Peter Smith: ''A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith.'' Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 186–187</ref><ref>Manfred Hutter: ''Iranische Religionen.'' ''Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum.'' De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. 176, 188, 201</ref>
== Zu vielen weiteren Themen siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Bahaitum}}


== Siehe auch ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
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=== Grundwissen ===
=== Grundwissen ===
==== Selbstdarstellungen ====
==== Selbstdarstellungen ====
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* {{Literatur
* {{Literatur
   |Autor=Babak Farrokhzad
   |Autor=Babak Farrokhzad
   |Titel=Der Fluss der Wahrheit. Endzeiterwartungen und Wahrheitsbeweise des Christentums und des Islam in Bahá’u’llás [[Buch der Gewissheit|Kitáb-i-Íqán]]
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   |Band=Studien zum Bahá’ítum. Band 4
   |Verlag=Bahá’í-Verlag
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<references />
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[[Kategorie:Religion nach Richtung]]
[[Kategorie:Religiöse Richtung]]
[[Kategorie:Monotheismus]]
[[Kategorie:Bahaitum|!]]
[[Kategorie:Bahaitum|!]]
{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 23. Januar 2024, 17:58 Uhr

Der Lotustempel in Neu-Delhi ist der meistbesuchte Sakralbau der Bahai
Schrein des Bab in Haifa
Schrein Bahāʾullāhs in Westgaliläa. Die Schreine der beiden Religionsstifter (siehe oben) sind die wichtigsten Pilgerstätten der Bahai und gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO.[1]
Symbol des Bahaitums ist der Neunstern

Das Bahaitum[2] ist eine weltweit[3] verbreitete Religion mit rund acht[4] Millionen Anhängern, die sich auf die Lehren des Religionsstifters Bahāʾullāh (1817–1892) berufen und nach ihm als Bahai[5] bezeichnet werden. In ihrem Ursprungsland Iran bilden die Bahai zwar die größte religiöse Minderheit, sind aber seit jeher starker Verfolgung ausgesetzt.[6] Hauptverbreitungsgebiete heute sind Indien, Afrika, Süd- und Nordamerika.

Allgemeines

Die ursprünglich aus dem Babismus hervorgegangene Universalreligion lehrt einen abrahamitischen Monotheismus eigener Prägung, in dessen Mittelpunkt der Glaube an einen transzendenten Gott, die mystische Einheit der Religionen und der Glaube an die Einheit der Menschheit in ihrer Vielfältigkeit stehen. Die Bahai vertreten eine handlungsorientierte Ethik, die sich einer humanitären Vision der gesellschaftlichen Entwicklung und des sozialen Zusammenhalts verpflichtet fühlt.

Neben dem als Gottesoffenbarung betrachteten Werk Bahāʾullāhs zählen die Bahai auch die Heiligen Schriften anderer Weltreligionen zum gemeinsamen religiösen Erbe. Die Religionsstifter schöpfen nach dem Glauben der Bahai alle aus derselben göttlichen Quelle. Die unverkennbaren Unterschiede zwischen den Religionen sind primär historisch bedingt: Sie gelten als Ausdruck unterschiedlicher Bedürfnisse und kultureller Prägungen.

Geschichte

Zeittafel der Bahai-Religion - Artikel in der deutschen Wikipedia

Die Geschichte des Bahaitums geht auf das Wirken zweier Stiftergestalten zurück: Seyyed ʿAlī Muḥammad Širāzī (1819–1850), genannt „der Bab“ (arabisch: „das Tor“), und Mirzā Ḥusain-ʿAlī Nūrī (1817–1892), genannt „Bahāʾullāh“ (arabisch: „Herrlichkeit Gottes“). Der eigentliche Stifter ist Bahāʾullāh. Der Bab wird von den Bahai als dessen Wegbereiter und zugleich als eigenständiger Religionsstifter des Babismus betrachtet.

Lehre

Die Bahai-Lehre zielt darauf ab, die Entwicklung des Charakters aller Menschen zu fördern und sie zu befähigen, eine friedvolle und geeinte weltweite Gesellschaft zu gestalten, die sowohl geistig als auch materiell fortschreitet. Als autoritative Grundlage der Bahai-Lehre gelten neben den umfangreichen Schriften Bahāʾullāhs und des Bab, die als offenbartes Wort Gottes betrachtet werden, auch die Ausführungen ʿAbdul-Baha's, Shoghi Effendis und des Universalen Hauses der Gerechtigkeit.[7]

Menschen- und Gottesbild

Die „vernunftbegabte Seele“ stellt laut Bahai-Lehre die wahre Identität des Menschen dar – eine Wirklichkeit, die unabhängig ist von Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit.[8] Der Mensch wird als „Bergwerk reich an Edelsteinen von unschätzbarem Wert“[9] angesehen, ausgestattet mit Talenten und Fähigkeiten. Durch Bildung und mithilfe seines freien Willens kann der Mensch seine edle Natur kultivieren und folglich zur Besserung der Gesellschaft beitragen.[10][11][12]

Der tiefere Sinn des Lebens für Einzelne liegt laut Bahāʾullāh darin, Gott anzuerkennen, zu lieben und näher zu kommen. Dieser Zweck kann durch ein freigiebiges Leben erfüllt werden, in dem sowohl Gebet und Meditation als auch der praktische Dienst an der Gesellschaft wesentlich sind. Nach dem physischen Tod lebt die individuelle Seele laut Bahai-Lehre unabhängig von Raum und Zeit weiter und setzt ihre ewige Reise zu Gott fort.[13][14][15]

In den Bahai-Schriften wird Gott als allliebender und allwissender Schöpfer des Universums beschrieben. Die Wirklichkeit Gottes zu verstehen, ist für den menschlichen Verstand unmöglich, da das Erschaffene seinen Schöpfer nicht begreifen kann. Die Manifestationen Gottes – darunter Abraham, Moses, Zarathustra, Krishna, Siddhartha Gautama, Jesus Christus, Mohammed, der Bab und Bahāʾullāh – vermitteln dem Menschen das Wissen um Gott und seinen Willen.[16][17][18]

Bahāʾullāh beschreibt zudem, dass der Mensch in der Natur die Eigenschaften Gottes erkennen kann. In der ganzen Schöpfung ist jedoch nur der Mensch dazu fähig, alle göttlichen Attribute widerzuspiegeln. Zu diesen zählen Gerechtigkeit, Liebe, Großzügigkeit und Wahrhaftigkeit.[19][20]

Die arabische Kalligrafie „O Herrlichkeit des Allherrlichen!“ (Yā Bahāʾul-Abhā / يا بهاء الأبهى‎) drückt einen Lobpreis Gottes aus. „Herrlichkeit“ (bahā' / بهاء‎) gilt den Bahai als der größte Name Gottes.

Religionsverständnis

Das kalligraphische Ringsymbol (بهاء‎ bahā', DMG bahāʾ, „Herrlichkeit, Anmut, Glanz, Schönheit“, Bahai-Transkription Bahá) zeigt drei Ebenen: die Ebene Gottes, die Ebene der Religionsstifter und die Ebene der Menschheit. Diese Ebenen werden durch die Offenbarung miteinander verbunden.

Die Bahai-Schriften betrachten die Stifter der Weltreligionen als Boten desselben Gottes. Alle sind von Gott gesandt, um die Entwicklung der Menschheit entsprechend den Nöten der jeweiligen Zeit zu fördern. Sie haben die Menschen dazu angespornt, ihren Charakter zu veredeln und sich in immer größeren und komplexeren Gesellschaften zu vereinen.[21][22]

„Ist es nicht das Ziel jeder Offenbarung, eine Wandlung und Änderung in der ganzen Wesensart der Menschheit zu bewirken, eine Wandlung, die sich äußerlich wie innerlich erweisen und das innere Leben wie die äußeren Verhältnisse gestalten soll?“

Bahāʾullāh[23]

Konflikte im Namen von Religion stehen für die Bahai daher im Widerspruch zum wahren Zweck von Religion.[24] Heute steht die Menschheit an der Schwelle zur kollektiven Reife, die durch die Einheit der gesamten Menschheit in ihrer Vielfalt zum Ausdruck kommt. In den Schriften Bahāʾullāhs sehen die Bahai die Grundlage und den Impuls, die Neugestaltung der weltweiten Gesellschaft gemäß den Anforderungen dieser Entwicklungsstufe zu fördern.[25]

Die Komplementarität von Wissenschaft und Religion gilt als eines der zentralen Prinzipien des Bahai-Glaubens. Religion ohne Wissenschaft arte in Aberglauben und Fanatismus aus, während Wissenschaft ohne Religion zu Materialismus führe. Beide in Einklang zu bringen, ist demnach Voraussetzung für zivilisatorischen Fortschritt.[26]

Universeller Friede und Einheit der Menschheit

Universeller Friede ist laut Bahai-Schriften das höchste Ziel der Menschheit. Um diesen Frieden zu erreichen, ist es notwendig, eine Reihe an Prinzipien praktisch umzusetzen. Als solche werden unter anderem die Abschaffung aller Formen von Vorurteilen, die Harmonie zwischen Religion und Wissenschaft, die Gleichheit von Mann und Frau, die unabhängige Suche nach Wahrheit, die Annahme einer Welthilfssprache, die Abschaffung der Extreme von Reichtum und Armut, weltweiter Zugang zu Bildung und die zentrale Bedeutung des Grundsatzes der Gerechtigkeit auf allen Ebenen genannt.[27][28][29]

„Der Dreh- und Angelpunkt“ der Bahai-Lehre ist das Prinzip der Einheit der gesamten Menschheit in ihrer Vielfalt.[30] Darunter verstehen die Bahai die Überzeugung, dass alle Menschen zu einer einzigen Menschheitsfamilie gehören. Statt um Ressourcen zu konkurrieren, sollten die unterschiedlichen Teile der Gesellschaft – wie die verschiedenen Zellen im menschlichen Körper – zusammenarbeiten und ihr eigenes Wohl im Wohl der gesamten Menschheit sehen.[31][32][33]

Zu vielen weiteren Themen siehe auch

Siehe auch

Literatur

Dass sich die Grabstätte des aus Shiraz (Iran) stammenden Bab heute in Haifa (Israel) befindet, hat historische Gründe.
Bahai-Tempel im Stadtteil Langenhain in Hofheim am Taunus

Grundwissen

Selbstdarstellungen

  •  Stephan A. Towfigh; Wafa Enayati: Die Bahá’í-Religion. Ein Überblick. 5. Auflage. Lau, Reinbek 2014, ISBN 978-3-95768-121-8 (Populäre Kurzeinführung mit besonderem Fokus auf die Gemeinde, Inhaltsverzeichnis bei der DNB).
  •  John Ebenezer Esslemont: Bahá’u’lláh und das neue Zeitalter. 8. Auflage. Bahá’í-Verlag, Hofheim 1986, ISBN 3-87037-184-6.
  •  Moojan Momen: The Baha’i Faith. A Beginner's Guide. Oneworld Publications, Oxford 2008, ISBN 1-931847-27-4.
  •  William S. Hatcher, J. Douglas Martin: The Bahá’í Faith. The Emerging Global Religion. 3. Auflage. Bahá’í Publishing Trust, Wilmette (Illinois) 2002, ISBN 1-931847-06-1.

Einführungen und Monographien

  •  Manfred Hutter: Handbuch Bahā’ī. Geschichte – Theologie – Gesellschaftsbezug. Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-019421-2 (Inhaltsverzeichnis, Verlagsmeldung).
  •  Manfred Hutter: Heilige Schriften der Bahā’ī. In: Heilige Schriften. Eine Einführung. Verlag der Weltreligionen, Frankfurt am Main, Leipzig 2008, ISBN 978-3-458-72007-2, S. 364–381.
  •  Manfred Hutter: Die Bahā’ī-Religion im globalen Kontext. Ihre Lehre über die fortschreitende Offenbarung als Grundlage für ethisch-soziales Engagement in einer Welt vielfältiger Kulturen. In: Weltreligionen: Verstehen. Verständigung. Verantwortung. Verlag der Weltreligionen, Frankfurt am Main, Leipzig 2009, ISBN 978-3-458-71025-7, S. 205–228.
  •  Armin Eschraghi: Einleitung. Das Leben Baha’ullahs – Die heiligen Schriften der Bahai – Zentrale Lehraussagen. In: Baha’ullah, Brief an den Sohn des Wolfes (Lauḥ-i Ibn-i Dhi’b). Verlag der Weltreligionen, Berlin 2010, ISBN 978-3-458-70029-6, S. 145–353.
  •  Ulrike Elsdörfer: Globale Religionen. Ein Lesebuch zum interreligiösen Gespräch: Bahá’i, Christentum, Islam. Ulrike Helmer Verlag, Königstein 2008, ISBN 978-3-89741-261-3, S. 15–68.
  •  Peter Smith: An Introduction to the Baha’i Faith. Cambridge University Press, New York, Cambridge 2008, ISBN 978-0-521-68107-0.

Artikel

  •  Fereydun Vahman: Baha’ismus. In: Theologische Realenzyklopädie. 5, Walter de Gruyter, Berlin, New York 1980, ISBN 3-11-007739-6, S. 115–132.
  •  Manfred Hutter: Bahā’īs. In: Encyclopedia of Religion. 2., völlig neu erstellte Auflage. 2, Macmillan Reference USA, Thomson Gale, New York, u. a. 2005, ISBN 0-02-865735-7, S. 737–740.
  •  John Walbridge: Baha’i Faith. In: Encyclopaedia of Islam and the Muslim World. 1, Macmillan Reference USA, Thomson Gale, New York, u. a. 2004, ISBN 0-02-865604-0, S. 100–101.
  •  Juan Ricardo I. Cole: Baha’i. In: Encyclopedia of modern Asia. 1, Charles Scribner’s Sons, Thomson Gale, New York, u. a. 2002, ISBN 0-684-31242-5, S. 217–220.
  •  Todd Lawson: Bahā’ī. In: The Oxford Encyclopedia of the Modern Islamic World. 1, Oxford University Press, New York, Oxford 1995, ISBN 0-19-509612-6, S. 177–182.
  •  Robert Stockman: Bahá’í Faith. In: Worldmark Encyclopedia of Religious Practices. 1, Thomson Gale, Detroit, u. a. 2006, ISBN 0-7876-6612-2, S. 23–45.
  •  Ulrike Elsdörfer: Menschenbilder Menschenrechte. Kontroversen in Bahá'i, Christentum und Islam. Ulrike Helmer Verlag, Sulzbach 2009, ISBN 978-3-89741-291-0, S. 95–103, 111–133.

Nachschlagewerke

  •  Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá’í Faith. Oneworld Publications, Oxford 2008, ISBN 978-1-85168-184-6.
  •  Hugh C. Adamson: Historical Dictionary of the Bahá’í Faith. Scarecrow Press, Lanham (Maryland) 2007, ISBN 978-0-8108-5096-5.
  •  Wendi Momen: A Basic Bahá’í Dictionary. George Ronald Press, Oxford 1989, ISBN 0853982317.

Theologische Werke

  •  Babak Farrokhzad: Der Fluss der Wahrheit. Endzeiterwartungen und Wahrheitsbeweise des Christentums und des Islam in Bahá’u’llás Kitáb-i-Íqán. Studien zum Bahá’ítum. Band 4, Bahá’í-Verlag, Hofheim 2004, ISBN 3-87037-409-8.
  •  Udo Schaefer: Heilsgeschichte und Paradigmenwechsel. Zwei Beiträge zur Bahá’í-Theologie (= Studien zum Bahá’ítum. 1). 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Bahá’í-Verlag, Hofheim 2002, ISBN 3-87037-389-X.
  •  Nader Saiedi: Logos and Civilization. Spirit, History and Order in the Writings of Bahá’u’lláh. University Press of Maryland, Bethesda 2000, ISBN 1-883053-63-3.
  •  Moojan Momen: Relativism, A Theological and Cognitive Basis for Bahá’í. Ideas about God and the Spiritual World (= Lights of ‘Irfán. 12). 2011, S. 367–399 (irfancolloquia.org).

Geschichte

Gemeindeordnung

  •  Tajan Tober: Ein neues Ius Divinum? Zur Theologie des Rechts der Bahá’í (= Schriften zum Staatskirchenrecht. 40). Peter Lang, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-56235-2.
  •  Emanuel V. Towfigh: Die rechtliche Verfassung von Religionsgemeinschaften. Eine Untersuchung am Beispiel der Bahai (= Ius Ecclesiasticum. Beiträge zum evangelischen Kirchenrecht und zum Staatskirchenrecht. 80). Mohr Siebeck, Tübingen 2006, ISBN 3-16-148847-4 (Voransicht, books.google.de).
  •  Udo Schaefer: Grundlagen der Gemeindeordnung der Bahá’í (= Studien zum Bahá’ítum. 3). Bahá’í-Verlag, Hofheim 2003, ISBN 3-87037-404-7.

Studien zum Bahaitum

  •  Karen Reitz-Koncebovski: Edelsteine ans Licht bringen. Beitrag zur Pädagogik. In: Studien zum Bahá’ítum. 7, Bahá’í-Verlag, Hofheim 2006, ISBN 3-87037-448-9.
  •  Stephan Anis Towfigh: Das Bahá’ítum und die Medizin. Ein medizinhistorischer Beitrag zum Verhältnis von Religion und Medizin. In: Medizingeschichte im Kontext. 12, Peter Lang, Frankfurt am Main, u. a. 2006, ISBN 3-631-56233-0.

Periodika

  •  Schriftenreihe der Gesellschaft für Bahá’í-Studien. Bahá’í-Verlag, Hofheim (2003–2006).
  •  Zeitschrift für Bahá’í-Studien. Bahá’í-Verlag, Hofheim, ISSN 1865-5955 (2007–2012).
  •  The Journal of Bahá’í Studies. (ab 1988, Inhaltsübersicht und Onlineartikel, bahai-studies.ca).
  •  Bahá’í Studies Review. (ab 1991, Inhaltsübersicht, intellectbooks.co.uk).
  •  Online Journal of Bahá’í Studies. (2007–2008, Inhaltsübersicht und alle Artikel Online, oj.bahaistudies.net).
  •  Beiträge des ‘Irfán-Kolloquiums. ‘Irfán-Studien zum Bahá’í-Schrifttum. Bahá’í-Verlag, Hofheim (ab 2004).
  •  Lights of ‘Irfán. Papers Presented at the ‘Irfán Colloquia and Seminars. Bahá’í Distribution Service, Wilmette (ab 2000).

Weblinks

Portal
Portal
 Wikipedia:Portal: Bahai – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Bahai
Commons: Bahá'í Faith - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Bahá’i Holy Places in Haifa and the Western Galilee. Abgerufen am 29. Mai 2012.
  2. In der aktuellen Fachliteratur findet sich neben Bahaitum auch der Begriff Bahāʾī-Religion, insbesondere dort, wo zwischen dem Bahaitum als übergeordnetem kulturellen Phänomen und der Religion der Bahai als Teil davon differenziert wird (analog zu Judentum und Jüdische Religion); der Duden kennt auch noch den veralteten Begriff Bahaismus; arab. البهائية‎ al-bahā'iyya, eng. Bahá’í Faith, Bahaism.
  3. Ausnahmen sind der Vatikan und (vermutlich) Nordkorea. Siehe  Peter Smith: An Introduction to the Baha’i Faith. Cambridge University Press, Cambridge 2008, S. 95.
  4.  Classification of religions: Conclusion. In: Encyclopedia Britannica. (https://www.britannica.com/topic/classification-of-religions/Conclusion).
  5. Deutsche Schreibweise nach Duden, persisch بهائی‎ bahāʾī, zu deutsch: von Baha, Baha zugehörend, wobei Baha für den religiösen Titel des Religionsstifters steht und zu deutsch Herrlichkeit bedeutet.
  6.  Christopher Buck: Islam and Minorities: The Case of the Bahá’ís. In: Studies in Contemporary Islam. 5, Nr. 1–2, 2003, S. 83–106 (christopherbuck.com).
  7. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. 1–4, 44–68
  8. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 325–326
  9. Bahá'u'lláh: Ährenlese 112:1
  10. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 186
  11. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 12
  12. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. S. 174
  13. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. S. 174
  14. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. 118–119, 186, 274–275, 310
  15. Theologische Realenzyklopädie, Studienausgabe Teil 1, Band. V. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-013898-0, S. 122
  16. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 33–36
  17. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. S. 172–174
  18. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 164–165
  19. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 31–33
  20. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 164–165
  21. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 289–290
  22. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. S. 172–173
  23. Bahāʾallāh: Das Buch der Gewissheit. 4. Auflage. Baháʾí-Verl., Hofheim 2000, ISBN 3870373407. 2:169
  24. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 289–290
  25. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 323–324
  26. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 290–291
  27. Christopher Buck: Baha'i faith. The basics. Taylor & Francis Group, Milton Park 2021, ISBN 0429665741. S. 59–61
  28. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. 215, 222–223, 266–267, 275–276, 358–359, 363
  29. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 126
  30. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 9
  31. Robert H. Stockman: Bahá'í Faith. A guide for the perplexed. Bloomsbury, London 2013, ISBN 978-1-4411-8781-9. S. 9–14
  32. Peter Smith: A Concise Encyclopedia of the Bahá'í Faith. Oneworld, Oxford 2002, ISBN 1-85168-184-1. S. 186–187
  33. Manfred Hutter: Iranische Religionen. Zoroastrismus, Yezidentum, Bahaitum. De Gruyter, Berlin, Boston 2019, ISBN 9783110649710. 176, 188, 201
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