Hypothetischer Realismus und Aufruf an das deutsche Volk und an die Kulturwelt: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Hypothetische Realismus''' ist eine u. a. von Donald T. Campbell, Victor Kraft, Joseph Maria Bocheński und [[Gerhard Vollmer]] vertretene, abgeschwächte Variante der [[Wissenschaftstheorie|wissenschaftstheoretischen]] und [[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretischen]] Position des [[Realismus (Philosophie)|Realismus]], der davon ausgeht, dass mit theoretischen Begriffen, empirischen Aussagen und Wahrheitsansprüchen keine direkten [[Ontologie|ontologischen]] Verpflichtungen einhergehen, sondern es sich nur um [[Hypothese]]n handelt, die sich als falsch herausstellen können. Eine durch diese Theorie präzisierte [[Intuition]] lässt sich vielen [[Empirie|empirisch]] arbeitenden [[Wissenschaftler]]n zuschreiben.
#WEITERLEITUNG [[An das deutsche Volk und an die Kulturwelt!]]
 
Zu unterscheiden ist der hypothetische Realismus insbesondere vom (klassischen) [[naiver Realismus|naiven Realismus]] („Es gibt eine reale Welt; sie ist so beschaffen, wie wir sie wahrnehmen.“), vom [[Kritischer Realismus|Kritischen Realismus]] („Es gibt eine reale Welt; sie ist aber nicht in allen Zügen so beschaffen, wie sie uns erscheint.“) und schließlich auch vom [[wissenschaftlicher Realismus|wissenschaftlichen Realismus]] („Die Begriffe einer Theorie beziehen sich auf reale, existierende Objekte. Der praktische Erfolg dieser Theorien begründet, dass es eine Realität gibt und dass die Theorien diese Realität zumindest teilweise richtig beschreiben.“)
 
Im Gegensatz zu einem sog. naiven Realismus, der annimmt, dass es genau eine hinsichtlich ihrer ontologischen Struktur vorpräparierte und zumindest ''prinzipiell'' adäquat und eindeutig erkennbare Realität gibt, schwächt der hypothetische Realismus diese Voraussetzung ab:
# Es gibt ''mindestens'' eine vom Menschen unabhängige Realität.
# Diese Realität hat eine Struktur, wonach kausale Relationen (Ursache-Wirkungs-Beziehungen) objektiv existieren.
# Diese realen Strukturen sind zumindest ''teilweise'' erkennbar. (struktureller Realismus)
 
Vertreten wird ein hypothetischer Realismus v. a. im Rahmen einer [[Wikipedia:Evolutionäre Erkenntnistheorie|evolutionären Erkenntnistheorie]], wie sie von Konrad Lorenz, Rupert Riedl und [[Gerhard Vollmer]] verteidigt wurde und wird.
 
== Literatur ==
* [[Gerhard Vollmer]]: ''Evolutionäre Erkenntnistheorie.'' (8. Aufl. 2002) Stuttgart 1975.
* Gerhard Vollmer: ''Was können wir wissen?''. Hirzel, Stuttgart 2003. (Auszug online: ''{{Webarchiv | url=http://www.geocities.com/hoefig_de/LKPhilo/Jahrg13/Vollmer_Erkenntnis.htm | wayback=20071103082159 | text=Eigenart und Reichweite menschlichen Erkennens}}''; im Internet Archive)
* Gerhard Vollmer: ''Die Bedingung der Möglichkeit von Erfahrung''. Apriorismus, hypothetischer Realismus und projektive Erkenntnistheorie, in: G. Schönrich / Y. Kato (Hgg.):  Kant in der Diskussion der Moderne, Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag 1996, 139-165.
 
[[Kategorie:Hypothetischer Realismus|!]]
 
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 29. Mai 2019, 08:29 Uhr