Kundalini und Luise Fürchtegott: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Kundalini''' ([[Sanskrit|skrt.]], f., कुण्डलिनी, {{IAST|kuṇḍalinī}}, von ''kundala'' "gerollt, gewunden") auch ''Kundalini-Schlange'', ''Schlangenkraft'' oder [[Shakti]] (eine Erscheinungsform der Göttin [[Devi]]) genannt, ist nach der [[Tantra|tantrischen]] Lehre die göttliche Kraft in ihrer [[individuell]]en [[Inkarnation]] im [[Mensch]]en, die schlafende [[Lebenskraft]] oder [[Prana]] in seiner potentiellen, ruhenden Form, die [[Energie]] und [[Essenz]] des [[Leben]]s gleichermaßen, und hängt eng mit den (mütterlichen) [[Reproduktionskräfte]]n zusammen. Sie ist die Kraft im Menschen, die der ''mater'', der [[Materie]], am nächsten steht und bildet die Brücke zwischen der [[physisch]]en und [[astral]]en [[Substanz]].
'''Luise Fürchtegott''' ist eine der [[zwölf Bürgerinnen und Bürger]] die in [[Rudolf Steiner]]s drittem [[Mysteriendrama]] «[[Der Hüter der Schwelle]]», obwohl noch ungeweiht, eingeladen sind, ihre Kräfte mit denen des von [[Hilarius Gottgetreu]] geleiteten [[Rosenkreuzer]]bundes zu vereinen. Sie ist eine [[Wiederverkörperung]] der [[4. Bäuerin]] aus «[[Die Prüfung der Seele]]». Nach Hammacher ist ihr das [[Tierkreiszeichen]] des [[Widder (Sternbild)|Widders]] [[Bild:Widder.gif|20px|Widder]] zuzuordnen {{Lit|Hammacher, S 602f}}. Ihre Geisteshaltung wird aus seinem Monolog im 1. Bild des «Hüters» deutlich:
 
Die '''Kundalini-Kraft''' ruht am unteren Ende der [[Wirbelsäule]], symbolisiert durch die zusammengerollte Schlange, die im [[Wurzelchakra]], der [[Vierblättrige Lotosblume|vierblättrigen Lotosblume]] bewusstlos schläft. In [[Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie]] wird diese tief unbewusste Kraft durch die [[grüne Schlange]] repräsentiert.
 
Das '''Kundalinifeuer''' ist das Band, das den [[Physischer Leib|physischen Leib]] während des ganzen irdischen Lebens mit dem [[Astralleib]] verbindet, die sogenannte [[Silberschnur]]; wenn beim [[Tod]] diese ''silberne Perlenschnur'' reißt, kann der Astralleib kann nicht mehr in den [[Leib]] zurückkehren.


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<div style="margin-left:20px">
"Was besteht für eine Verbindung zwischen
<poem>
dem Astralleib und dem physischen Leib, was kettet das
'''LUISE FÜRCHTEGOTT''':
astrale Ohr an das physische Ohr? Und warum kehrt der Astralkörper,
Ein Mensch, der seiner Seele Würde fühlt,
[der während des Schlafens vom physischen Körper getrennt
Der kann das eigne Urteil nur berufen,
ist], wieder zurück? Es könnten interessante Fragen aufgeworfen
Wenn er von Geist und Geisteswelten wissen
werden. Nehmen wir zum Beispiel an, ein Mensch fühlte
Und sich in ihnen wahrhaft finden will.
sich furchtbar unglücklich. Nun ist er während der Nacht in
Sich selbst verlieren muß, wer äußrer Führung
seinem Astralleib. Das Leid hat seinen Ursprung im Physischen. Er
In blindem Glauben sich ergeben kann.
könnte nun den Entschluß fassen, [mit seinem Astralleib] nicht
Ja selbst das Licht, das man im eignen Innern
mehr zurückzukehren, dann wäre das ausgeführt, was man einen
Als Kraft der höhern Weisheit fühlen möchte,
astralen Selbstmord nennen würde.
Verdient des Geistes Anerkennung nur,
 
Wenn seine Wahrheit sich beweisen läßt.
Also, was verbindet den astralischen Leib mit dem physischen
Gefährlich kann das Licht dem Menschen werden,
Leib und seinen Organen, und was führt ihn wieder zurück? Da
Wenn er beweislos ihm sich neigen will.
besteht eine Art von Band, eine Verbindung, die eine Zwischenmaterie
Denn allzuoft erscheint auf diesem Wege
ist zwischen physischer und astraler Materie. Und das
Der Seele nur als Bild des Weltengrundes,
nennt man das Kundalinifeuer. Wenn Sie einen schlafenden Menschen
Was ihrem unbewußten Wunsch entspringt.
haben, so können Sie im Astralen immer den Astralkörper
</poem>
verfolgen. Sie haben einen leuchtenden Streifen bis dahin, wo der
{{Lit|{{G|014|294}}}}
Astralkörper ist. Es ist immer der Ort aufzufinden. Wenn sich der
Astralkörper entfernt, dann wird in demselben Maße das Kundalinifeuer
dünner und dünner. Eine immer dünnere und dünnere Spur
ist es; es wird immer mehr wie ein dünner Nebel. Wenn Sie nun
dieses Kundalinifeuer genau ansehen, dann ist es nicht gleichförmig.
Es werden in demselben gewisse Stellen leuchtender und dichter
sein, und das sind die Stellen, welche das Astrale wieder zu dem
Physischen hinführen. Der Sehnerv ist also durch ein dichteres
Kundalinifeuer verbunden mit einem astralen Nerven.
 
Leadbeater wollte [in seinem Buch «Die Astral-Ebene»] nicht
darauf eingehen zu sagen, ob ein solcher astraler Selbstmord möglich
ist. Es kann das Kundalinifeuer mit dem Astralkörper nicht
ganz aus dem physischen Leib herausgehoben werden. Würde es
nun eintreten, daß ein Mensch den Entschluß faßt, nicht mehr
zurückzukommen, so würde das Kundalinifeuer ihn fortwährend
hinabziehen; es ist so, als ob er noch zum physischen Leib gehörte.
Es ist die Spur des Kundalinifeuers, die er verfolgt. Wenn die Lebenskraft
noch nicht erschöpft ist, so ist es sehr schwer, den Astralkörper
aus dem physischen Körper herauszuheben. Es ist sehr
schwer, wenn jemand an dem physischen Körper hängt, den er
nicht mehr gebrauchen kann. In dieser Beziehung ist das Schicksal
des Selbstmörders und das des Verunglückten nicht in erheblichem
Maße voneinander verschieden." {{Lit|GA 88, S 237f}}
</div>
</div>


Als '''Kundalinilicht''' ist sie das [[Astrallicht]], das aus dem Inneren kommt, und die [[geistige Welt]] beleuchtet und so die [[Hellsehen|geistige Wahrnehmung]] erweckt. Dass sich Kundalini als Kundalini''licht'' und als Kundalini''feuer'' offebart, weist auf die Polarität von [[Licht]] und [[Liebe]], die sich im Zuge der [[Schulungsweg|geistigen Entwicklung]] durchdringen und zu ''einer'' Kraft verbinden müssen. Das ist auch das Hauptthema von Steiners erstem [[Mysteriendrama]] [[Die Pforte der Einweihung]]. Im 11. Bild sagt [[Theodosius]], der den ''Geist der Liebe'' repräsentiert, zur [[Die andre Maria|andren Maria]], deren Urbild sich im Verlauf des Dramas als ''Seele der Liebe'' offenbart {{Lit|GA 14, S 150f}}:
== Literatur ==


<table align="center"><tr><td><poem>
#Wilfried Hammacher: ''Die Uraufführung der Mysteriendramen von und durch Rudolf Steiner'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2010
Es war dein Schicksal eng verbunden
#Oskar Schmiedel: ''Erinnerungen an die Proben zu den Mysterienspielen in München in den Jahren 1910 – 1913'' in „Mitteilungen aus der Anthroposophischen Arbeit in Deutschland“ Nr. 7 März 1949
Mit deiner höhern Schwester Leben.
Ich konnte ihr der Liebe Licht,
Doch nicht der Liebe Wärme geben,
So lange du beharren wolltest,
Dein Edles aus dem dunklen Fühlen nur
In dir erstehn zu lassen,
Und nicht in vollem Weisheitslichte
Es klar zu schauen dir erstrebtest.
In dunkler Triebe Wesen reicht
Des Tempels Einfluß nicht,
Auch wenn sie Gutes wirken wollen.
</poem></td></tr></table>
 
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Vier Mysteriendramen'', [[GA 14]] (1998), ISBN 3-7274-0140-0; '''Tb 607''' (I + II), ISBN 978-3-7274-6070-8 + '''Tb 608''' (III + IV), ISBN 978-3-7274-6080-7
#Rudolf Steiner: ''Vier Mysteriendramen'', [[GA 14]] (1998), ISBN 3-7274-0140-0; '''Tb 607''' (I + II), ISBN 978-3-7274-6070-8 + '''Tb 608''' (III + IV), ISBN 978-3-7274-6080-7
#Rudolf Steiner: ''Über die astrale Welt und das Devachan'', [[GA 88]] (1999), ISBN 3-7274-0880-4


{{GA}}
{{GA}}  


[[Kategorie:Tantra]] [[Kategorie:Theosophie]]
[[Kategorie:Mysteriendrama]]

Version vom 13. Juni 2011, 01:16 Uhr

Luise Fürchtegott ist eine der zwölf Bürgerinnen und Bürger die in Rudolf Steiners drittem Mysteriendrama «Der Hüter der Schwelle», obwohl noch ungeweiht, eingeladen sind, ihre Kräfte mit denen des von Hilarius Gottgetreu geleiteten Rosenkreuzerbundes zu vereinen. Sie ist eine Wiederverkörperung der 4. Bäuerin aus «Die Prüfung der Seele». Nach Hammacher ist ihr das Tierkreiszeichen des Widders Widder zuzuordnen (Lit.: Hammacher, S 602f). Ihre Geisteshaltung wird aus seinem Monolog im 1. Bild des «Hüters» deutlich:

LUISE FÜRCHTEGOTT:
Ein Mensch, der seiner Seele Würde fühlt,
Der kann das eigne Urteil nur berufen,
Wenn er von Geist und Geisteswelten wissen
Und sich in ihnen wahrhaft finden will.
Sich selbst verlieren muß, wer äußrer Führung
In blindem Glauben sich ergeben kann.
Ja selbst das Licht, das man im eignen Innern
Als Kraft der höhern Weisheit fühlen möchte,
Verdient des Geistes Anerkennung nur,
Wenn seine Wahrheit sich beweisen läßt.
Gefährlich kann das Licht dem Menschen werden,
Wenn er beweislos ihm sich neigen will.
Denn allzuoft erscheint auf diesem Wege
Der Seele nur als Bild des Weltengrundes,
Was ihrem unbewußten Wunsch entspringt.

(Lit.: GA 014, S. 294)

Literatur

  1. Wilfried Hammacher: Die Uraufführung der Mysteriendramen von und durch Rudolf Steiner, Verlag am Goetheanum, Dornach 2010
  2. Oskar Schmiedel: Erinnerungen an die Proben zu den Mysterienspielen in München in den Jahren 1910 – 1913 in „Mitteilungen aus der Anthroposophischen Arbeit in Deutschland“ Nr. 7 März 1949
  3. Rudolf Steiner: Vier Mysteriendramen, GA 14 (1998), ISBN 3-7274-0140-0; Tb 607 (I + II), ISBN 978-3-7274-6070-8 + Tb 608 (III + IV), ISBN 978-3-7274-6080-7
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.