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| '''Kundalini''' ([[Sanskrit|skrt.]], f., कुण्डलिनी, {{IAST|kuṇḍalinī}}, von ''kundala'' "gerollt, gewunden") auch ''Kundalini-Schlange'', ''Schlangenkraft'' oder [[Shakti]] (eine Erscheinungsform der Göttin [[Devi]]) genannt, ist nach der [[Tantra|tantrischen]] Lehre die göttliche Kraft in ihrer [[individuell]]en [[Inkarnation]] im [[Mensch]]en, die schlafende [[Lebenskraft]] oder [[Prana]] in seiner potentiellen, ruhenden Form, die [[Energie]] und [[Essenz]] des [[Leben]]s gleichermaßen, und hängt eng mit den (mütterlichen) [[Reproduktionskräfte]]n zusammen. Sie ist die Kraft im Menschen, die der ''mater'', der [[Materie]], am nächsten steht und bildet die Brücke zwischen der [[physisch]]en und [[astral]]en [[Substanz]].
| | #REDIRECT [[Tempelvorhang]] |
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| Die '''Kundalini-Kraft''' ruht am unteren Ende der [[Wirbelsäule]], symbolisiert durch die zusammengerollte Schlange, die im [[Wurzelchakra]], der [[Vierblättrige Lotosblume|vierblättrigen Lotosblume]] bewusstlos schläft. In [[Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie]] wird diese tief unbewusste Kraft durch die [[grüne Schlange]] repräsentiert.
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| Das '''Kundalinifeuer''' ist das Band, das den [[Physischer Leib|physischen Leib]] während des ganzen irdischen Lebens mit dem [[Astralleib]] verbindet, die sogenannte [[Silberschnur]]; wenn beim [[Tod]] diese ''silberne Perlenschnur'' reißt, kann der Astralleib kann nicht mehr in den [[Leib]] zurückkehren.
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| <div style="margin-left:20px">
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| "Was besteht für eine Verbindung zwischen
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| dem Astralleib und dem physischen Leib, was kettet das
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| astrale Ohr an das physische Ohr? Und warum kehrt der Astralkörper,
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| [der während des Schlafens vom physischen Körper getrennt
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| ist], wieder zurück? Es könnten interessante Fragen aufgeworfen
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| werden. Nehmen wir zum Beispiel an, ein Mensch fühlte
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| sich furchtbar unglücklich. Nun ist er während der Nacht in
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| seinem Astralleib. Das Leid hat seinen Ursprung im Physischen. Er
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| könnte nun den Entschluß fassen, [mit seinem Astralleib] nicht
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| mehr zurückzukehren, dann wäre das ausgeführt, was man einen
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| astralen Selbstmord nennen würde.
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| Also, was verbindet den astralischen Leib mit dem physischen
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| Leib und seinen Organen, und was führt ihn wieder zurück? Da
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| besteht eine Art von Band, eine Verbindung, die eine Zwischenmaterie
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| ist zwischen physischer und astraler Materie. Und das
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| nennt man das Kundalinifeuer. Wenn Sie einen schlafenden Menschen
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| haben, so können Sie im Astralen immer den Astralkörper
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| verfolgen. Sie haben einen leuchtenden Streifen bis dahin, wo der
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| Astralkörper ist. Es ist immer der Ort aufzufinden. Wenn sich der
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| Astralkörper entfernt, dann wird in demselben Maße das Kundalinifeuer
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| dünner und dünner. Eine immer dünnere und dünnere Spur
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| ist es; es wird immer mehr wie ein dünner Nebel. Wenn Sie nun
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| dieses Kundalinifeuer genau ansehen, dann ist es nicht gleichförmig.
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| Es werden in demselben gewisse Stellen leuchtender und dichter
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| sein, und das sind die Stellen, welche das Astrale wieder zu dem
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| Physischen hinführen. Der Sehnerv ist also durch ein dichteres
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| Kundalinifeuer verbunden mit einem astralen Nerven.
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| Leadbeater wollte [in seinem Buch «Die Astral-Ebene»] nicht
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| darauf eingehen zu sagen, ob ein solcher astraler Selbstmord möglich
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| ist. Es kann das Kundalinifeuer mit dem Astralkörper nicht
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| ganz aus dem physischen Leib herausgehoben werden. Würde es
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| nun eintreten, daß ein Mensch den Entschluß faßt, nicht mehr
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| zurückzukommen, so würde das Kundalinifeuer ihn fortwährend
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| hinabziehen; es ist so, als ob er noch zum physischen Leib gehörte.
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| Es ist die Spur des Kundalinifeuers, die er verfolgt. Wenn die Lebenskraft
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| noch nicht erschöpft ist, so ist es sehr schwer, den Astralkörper
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| aus dem physischen Körper herauszuheben. Es ist sehr
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| schwer, wenn jemand an dem physischen Körper hängt, den er
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| nicht mehr gebrauchen kann. In dieser Beziehung ist das Schicksal
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| des Selbstmörders und das des Verunglückten nicht in erheblichem
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| Maße voneinander verschieden." {{Lit|GA 88, S 237f}}
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| </div>
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| Als '''Kundalinilicht''' ist sie das [[Astrallicht]], das aus dem Inneren kommt, und die [[geistige Welt]] beleuchtet und so die [[Hellsehen|geistige Wahrnehmung]] erweckt. Dass sich Kundalini als Kundalini''licht'' und als Kundalini''feuer'' offebart, weist auf die Polarität von [[Licht]] und [[Liebe]], die sich im Zuge der [[Schulungsweg|geistigen Entwicklung]] durchdringen und zu ''einer'' Kraft verbinden müssen. Das ist auch das Hauptthema von Steiners erstem [[Mysteriendrama]] [[Die Pforte der Einweihung]]. Im 11. Bild sagt [[Theodosius]], der den ''Geist der Liebe'' repräsentiert, zur [[Die andre Maria|andren Maria]], deren Urbild sich im Verlauf des Dramas als ''Seele der Liebe'' offenbart {{Lit|GA 14, S 150f}}:
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| <table align="center"><tr><td><poem>
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| Es war dein Schicksal eng verbunden
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| Mit deiner höhern Schwester Leben.
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| Ich konnte ihr der Liebe Licht,
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| Doch nicht der Liebe Wärme geben,
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| So lange du beharren wolltest,
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| Dein Edles aus dem dunklen Fühlen nur
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| In dir erstehn zu lassen,
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| Und nicht in vollem Weisheitslichte
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| Es klar zu schauen dir erstrebtest.
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| In dunkler Triebe Wesen reicht
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| Des Tempels Einfluß nicht,
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| Auch wenn sie Gutes wirken wollen.
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| </poem></td></tr></table>
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| == Literatur ==
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| #Rudolf Steiner: ''Vier Mysteriendramen'', [[GA 14]] (1998), ISBN 3-7274-0140-0; '''Tb 607''' (I + II), ISBN 978-3-7274-6070-8 + '''Tb 608''' (III + IV), ISBN 978-3-7274-6080-7
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| #Rudolf Steiner: ''Über die astrale Welt und das Devachan'', [[GA 88]] (1999), ISBN 3-7274-0880-4 | |
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Tantra]] [[Kategorie:Theosophie]]
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