Siebenjahresperioden

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Die Wesensglieder des Menschen entwickeln sich in Siebenjahresperioden. Wenn der Mensch geboren wird, sind alle seine Wesensglieder schon veranlagt, reifen aber erst in einem bestimmten Lebensalter aus. Sie sind dem Menschen zunächst nur verliehen; nach und nach muss er sie erst zur Reife bringen und sich dadurch ganz zueigen machen, d.h. seiner ganz spezifischen Individualität anpassen. Diese weitere Ausreifung erfolgt in annähernd siebenjährigen Perioden.

Der Siebenjahresrhythmus als pädagogisch-therpeutische Aufgabe

„Natürlich sind die Zeitangaben, die man dabei macht, mehr oder weniger approximativ. Bei dem einen Menschen kommt die Sache etwas früher, bei dem anderen etwas später; und die ganzen Angaben von der Siebenzahl sind ja eben nicht wirkliche Angaben, sondern eben nur approximative Angaben.“ (Lit.:GA 307, S. 79)

Mit dem Zahnwechsel um das 7. Lebensjahr hat sich die Grundform des individuellen physischen Leibes ausgebildet. Mit der Geschlechtsreife um das 14. Lebensjahr schließt sich die Bildung des eigenständigen Ätherleibes ab und der Astralleib wird als eigenständiges Wesensglied geboren. Diese Lebensabschnitte sind durch die entsprechenden starken Veränderungen, die der Leib des Menschen dabei durchmacht, sehr markant. Die später folgenden Entwicklungsschritte spiegeln sich nicht mehr so deutlich in leiblichen Veränderungen wider. Ab dem 21. Lebensjahr, mit der Geburt des eigenständigen Ich, arbeitet der Mensch an seinen drei seelischen, ab dem 42. Lebensjahr an den drei höheren geistigen Wesensgliedern.

Wolfgang Schad betont nachdrücklich, dass der Siebenjahresrhythmus nichts mit antiker Zahlenmystik zu tun hat:

„Ein waldorfklassisches Beispiel für das suchende Verständnis der kindlichen Entwicklung ist etwa das Problem der Siebenjahresrhythmen. Der Waldorfpädagogik wird vielfach gerade von den Erziehungswissenschaftlern vorgeworfen, sie betreibe eine Art Zahlenmystik, die aus der Antike stamme; Steiner setze das nur fort. Natürlich ist schon bei den Griechen, Römern und im Mittelalter von den Entwicklungsstufen in Siebenjahresschritten die Rede. Mit sieben wurde man Page, mit vierzehn Jahren Knappe und mit einundzwanzig Jahren zum Ritter geschlagen. – Es gibt jedoch eine Darstellung Rudolf Steiners, in der er davon spricht, dass man gar nicht damit rechnen dürfe, dass das Kind sich genau in diesem Siebenjahresrhythmus entsprechend entwickelt. Ja, das wäre meistens gar nicht der Fall, es gebe viel zu viele Verfrühungen und Verspätungen. Man könne nicht einmal erwarten, dass eine gleichalte Gruppe wenigstens im Mittel zusammen den Siebenjahresrhythmus durchmacht. Er spricht vielmehr davon, wie der Siebenjahresrhythmus nicht ein diagnostisches Ergebnis ist, das man vorfinden kann, sondern davon, dass man einem Menschen nichts Besseres für das ganze Leben mitgeben könne, als wenn man ihm durch die Erziehung in den Siebenjahresrhythmus hineinhelfe. Der Siebenjahresrhythmus ist eine pädagogisch-therapeutische Aufgabe, aber nicht ein diagnostisches Ergebnis! Jetzt hat man die Aufgabe festzustellen, wie der Entwicklungsstand des Kindes ist. Man darf dann vorsichtig versuchen, wenn es zu weit vorprescht, es in das Altersgemäße hineinzuführen, und nachzuhelfen, wenn es zu weit zurückbleibt. Das ganz Individuelle gedeiht nur auf Dauer, wenn es an ein Menschheitliches sich anschließen kann, ohne dazu gepresst zu werden. Das Allgemeine und das Individuelle können sich zu beiderseitigem Heil versöhnen. Darin besteht letztlich biographische Erziehung.“ (Lit.: Wolfgang Schad (2004), S. 973)

Die Entwicklung des Mikrokosmos der menschlichen Wesensglieder als Abbild des Makrokosmos

Die zeitliche Entwicklung der Wesensglieder als Mikrokosmos steht unter dem Einfluss des Makrokosmos. Richtet man dabei die Aufmerksamkeit insbesondere auf die Wirkung der Planetensphären, so ergibt sich folgender elementarer Zusammenhang, in dem sich die okkulte Reihenfolge der Planeten widerspiegelt:

Geistesmensch 56 - 63 Jahre Saturn
Lebensgeist 49 - 56 Jahre Jupiter
Geistselbst 42 - 49 Jahre Mars
Bewusstseinsseele
Ich Verstandes- oder Gemütsseele 21 - 42 Jahre Sonne
Empfindungsseele
Astralleib 14 - 21 Jahre Venus
Ätherleib 7- 14 Jahre Merkur
physischer Leib 0 - 7 Jahre Mond

Man darf diese Zuordnung jedoch nicht schematisch nehmen. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, der von der Erde bis hinauf zum Tierkreis und noch darüber hinaus bis zum sogenannten Kristallhimmel reicht, ergibt sich noch ein ganz anderer Zusammenhang: Während des ersten Lebensjahrsiebents arbeiten am Menschenwesen die Kräfte der Sonne und bilden seinen eigenständigen Ätherleib aus. Im zweiten Jahrsiebent kommen dazu die Kräfte des Mondes, die den Astralleib ausformen. Dann wirken bis etwa zum 21. Lebensjahr die schon viel feineren Kräfte der übrigen Planeten des Planetensystems, die schon viel schwerer zu bemerken sind. Bis zum achtundzwanzigsten Lebensjahr wirken noch, kaum mehr beobachtbar, die Konstellationen der Fixsterne. Doch dann stößt die Entwicklung an eine feste Grenze, den zurecht so genannten Kristallhimmel. Von nun an kann der Mensch dem Kosmos keine Kräfte mehr für seine Entwicklung entnehmen, sondern muss von nun an selbsttätig das verarbeiten, was er bisher aufgenommen hat. Gerade dadurch aber kann der Mensch nun sein eigenständiges Ich jetzt erst so richtig entfalten.

physischer Leib 0 - 7 Jahre Sonne
Ätherleib 7- 14 Jahre Mond
Astralleib 14 - 21 Jahre Planeten
Empfindungsseele 21 - 28 Jahre Fixsterne
Verstandes- oder Gemütsseele -> Ich 28 - 35 Jahre Kristallhimmel als natürliche Entwicklungsgrenze
Bewusstseinsseele 35 - 42 Jahre
Geistselbst 42 - 49 Jahre
Lebensgeist 49 - 56 Jahre
Geistesmensch 56 - 63 Jahre

„Nun sehen Sie, der Mensch ist also tätig in seinem Inneren in den ersten sieben Lebensjahren mit den Kräften der Sonne, in den zweiten sieben Lebensjahren mit den Kräften des Mondes. Die Sonnenkraft bleibt dabei, aber die Mondenkräfte mischen sich dazu. In den dritten sieben Lebensjahren, von der Geschlechtsreife bis hinein in die Zwanzigerjahre, werden die viel feineren Kräfte der übrigen Planeten des Planetensystems in die menschliche Wesenheit hinein aufgenommen. Da treten in der menschlichen Wesenheit auf die anderen planetarischen Kräfte in dem Wachstumsprozeß, und weil diese schwächer, viel schwächer wirken als Sonne und Mond auf den Menschen, deshalb sind auch die Dinge, die der Mensch dann in sich aufnimmt, viel weniger nach außen hin anschaulich. Wir merken nicht mehr so stark, wie im Anfang der Zwanzigerjahre - währenddem die planetarischen Kräfte zwischen dem vierzehnten und einundzwanzigsten Lebensjahr ungefähr noch im menschlichen Leibe zu tun haben -, wie im Beginn der Zwanzigerjahre diese Kräfte anfangen nun im Seelisch-Geistigen zu wirken. Es sind die Planetenkräfte, die anfangen zu wirken im Seelisch-Geistigen, und derjenige, der Einsicht hat, der sieht dann den Menschen so an, daß er in dieser merkwürdigen Umwandlung, die der Mensch erfährt im Anfang der Zwanzigerjahre, merkt: bis daher haben eben nur Sonne und Mond aus dem menschlichen Tun gesprochen, jetzt modifizieren diese Sonnen- und Mondenwirksamkeit die planetarischen Kräfte. Das grobe Verfahren der Menschen, das grobe Beobachten hat sogar recht wenig Sinn dafür, diese Umwandlung ins Auge zu fassen, aber sie ist da.

Nun sehen Sie, es ist schon wahr, daß für den, der den Menschen betrachtet in bezug auf Gesundheit und Krankheit, die Erkenntnis dieser Zusammenhänge notwendig ist. Denn, was wissen wir denn eigentlich vom Menschen, sagen wir in seinem elften oder zwölften Lebensjahr, wenn wir da nicht wissen, daß die Mondenkräfte in ihm arbeiten?

Nun aber wird im Inneren die Frage entstehen: Wie geht es weiter? Der Mensch muß später auch, wenn auch die zu erneuernden Teile immer geringer werden, er muß jetzt später auch die Dinge erneuern. Nun sehen Sie, bis zum einundzwanzigsten, zweiundzwanzigsten Jahr wirkt ja aufeinanderfolgend Sonne, Mond, das Planetensystem in das menschliche Wachstum hinein. Dann wirken bis zum achtundzwanzigsten Lebensjahr noch die Konstellationen der Fixsterne; das entzieht sich also schon sehr der Beobachtung. Erst mit der Mysterienweisheit schaut man das Hereinspielen des ganzen Fixsternhimmels in den Menschen zwischen dem Anfang seiner Zwanzigerjahre und dem Ende seiner Zwanzigerjahre. Dann wird die Welt hart. Sie will nicht mehr hereinarbeiten in den Menschen; die Welt wird hart. Von diesem eigentümlichen Verhältnis des Menschen zur Welt in seinem achtundzwanzigsten, neunundzwanzigsten Lebensjahre, daß die Welt hart wird, weiß die heutige Wissenschaft kaum mehr etwas. Aristoteles lehrte es noch dem Alexander, indem er ihm sagte: Dann stößt man als Mensch an den Kristallhimmel; der ist hart. - Damit gewinnt der Kristallhimmel, der außerhalb der Fixsternsphäre ist, für die menschliche Anschauung seine Bedeutung, seine Realität. Damit fängt man an einzusehen, daß der Mensch im Weltenall keine Kräfte mehr findet, wenn er Ende der Zwanzigerjahre ist, um zu erneuern. Warum sterben wir denn nicht mit achtundzwanzig Jahren? Diese Welt, die uns umgibt, die läßt uns eigentlich mit achtundzwanzig Jahren sterben. Es ist wahr, wer den Zusammenhang des Menschen mit der Welt sieht, der schaut jetzt mit dem Bewußtsein in die Welt hinaus: O Welt, du erhältst mich eigentlich nur bis zum Ende der Zwanzigerjahre! - Aber gerade indem man das einsieht, fängt man erst an, den Menschen recht zu verstehen in seiner Wesenheit.“ (Lit.:GA 318, S. 59f)

In seinem Heilpädagogischen Kurs hat Rudolf Steiner noch eine weitere Perspektive aufgezeigt, wobei er wieder vom Zusammenhang der Wesensglieder mit den Planetensphären ausgeht, diesmal aber auch die beiden äußeren Planeten Uranus und Neptun einbezieht:

Geistesmensch Neptun
Lebensgeist , Uranus
Geistselbst Saturn
Bewusstseinsseele Jupiter
Verstandesseele Mars
Empfindungsseele Sonne
Empfindungsleib Venus
Ätherleib Merkur
Physischer Leib Mond

„Nehmen Sie den Menschen einmal. Wir gliedern ihn ja, indem wir auf diejenige Gliederung schauen, welche mehr vom ätherischen Prinzip aus die ganze Wesenheit organisiert, wir gliedern ihn ja in den physischen Leib, den ätherischen Leib, den Empfindungsleib, den wir in Zusammenhang bringen mit der Empfindungsseele, die Verstandesseele, was die Griechen Kraftseele nennen, die Bewußtseinsseele, und hier kommen wir zu Geistselbst, Lebensgeist und Geistesmensch. Nun sehen Sie, wenn man diese Glieder der menschlichen Natur ansieht, so stellen sie sich zunächst heraus als etwas, was in relativer Selbständigkeit betrachtet werden muß und den Menschen zusammensetzt. Aber eigentlich ist die Zusammensetzung bei jedem Menschen eine andere: Der eine hat ein bißchen mehr Kraft im Ätherleib, dafür weniger im physischen Leib, der andere ein bißchen mehr Kraft in der Bewußtseinsseele und so weiter, das hängt zusammen. In alldem steckt dann ja der Mensch mit seiner eigentlichen Individualität drinnen, die durch die wiederholten Erdenleben durchgeht, der diesen ganzen Zusammenhang erst vom Freiheitsprinzip aus in eine individuelle Regulierung bringen muß. Aber dasjenige, was vom Kosmischen herkommt, hängt so am Menschen, daß dem Physischen entspricht die stärkste Sonnenwirkung, die überhaupt auf die Menschen einen starken Einfluß hat. Dem ätherischen Leibe entsprechen die stärksten Mondwirkungen, dem Empfindungsleib die stärksten Merkurwirkungen, der Empfindungsseele die stärksten Venuswirkungen. Der Verstandesseele entsprechen die stärksten Marswirkungen, der Bewußtseinsseele die Jupiterwirkungen, dem Geistselbst der Saturn. Und das, was heute beim Menschen noch nicht entwickelt ist, das kommt im Uranus und Neptun zur Geltung, das sind ja die Vagabunden, die sich unserem Planetensystem später zugesellt haben, bei ihnen haben wir also die planetarischen Einflüsse zu suchen, die eigentlich unter normalen Verhältnissen auf die Geburtskonstellation nicht einen sehr starken Einfluß haben.“ (Lit.:GA 317, S. 171f)

Siehe auch

Die stoffliche Erneuerung des physischen Leibes in Siebenjahresperioden

Zelltyp / Erneuerungsrate
Dünndarm 16 Jahre
Dünndarm-Epithel 2-4 Tage
Rippenmuskulatur 15 Jahre
Magen 2-9 Tage
Gebärmutterhals 6 Tage
Lungenbläschen 8 Tage
Geschmacksknospen 10 Tage
Blutplättchen 10 Tage
Osteoklasten 2 Wochen
Epidermiszellen 10-30 Tage
Luftröhre 1-2 Monate
Spermien 2 Monate
Osteoblasten 3 Monate
Rote Blutkörperchen 4 Monate
Leberzellen 0,5-1 Jahr
Fettzellen 8 Jahre
Skelett 10 Jahre

Während der Siebenjahresperioden findet auch ein weitgehende stoffliche Erneuerung des physischen Leibes statt.

"Wir streifen fortwährend aus unserer Form heraus die physische Materie ab. Der Vorgang ist allerdings komplizierter, als daß man ihn einfach, wenn man exakt sein will, so vorstellen könnte, daß man sagt: Der Mensch stößt im Laufe von sieben bis acht Jahren seine sämtliche physische Materie ab und erneuert sie. - Es ist etwas daran durchaus stimmend, aber man braucht nur auf den Zahnwechsel selbst hinzuschauen, dann wird man schon finden, daß man sich das etwas modifiziert vorzustellen hat. Denn wäre in dieser Abstraktheit die Sache richtig, müßten wir immer nach sieben Jahren frische Zähne bekommen. Das ist aber nicht der Fall. Wir bekommen sie nur einmal. Nun sind aber die Zähne gerade zu demjenigen gehörig, was nach einmaliger Auswechselung eben nicht eine Erneuerung erfährt. Sie sind im extremsten Sinne dazugehörig. Aber es ist ja der Lauf der Entwickelung des Menschen auf Erden überhaupt so, daß er sozusagen immer mehr und mehr, je älter er wird, von der alten physischen Materie etwas in sich behält. Eine Auswechselung in sieben- bis achtjährigen Zeiträumen der weitaus meisten Teile der physischen Materie findet schon statt, aber wir müssen unterscheiden am Menschen zwischen etwas, was immerhin zurückbleibt; mit dem siebenten Jahre sind es nur die Zähne, die sich dann ansetzen und dann bleiben, aber nach weiteren rhythmischen Wiederholungen solcher Übergangszeiten bleiben auch immer in der menschlichen Wesenheit Teile des Materiellen stehen, die nicht ausgewechselt werden, obwohl der größte Teil des Menschen im Verlauf von sieben bis acht Jahren seine Materie durchaus auswechselt." (Lit.: GA 318, S. 50)

Neuere Untersuchungen des schwedischen Stammzellenbiologen Jonas Frisén haben bestätigt, dass sich die Zellen des menschlichen Organismus durchschnittlich alle 7 bis 10 Jahre erneuern, wobei allerdings die Erneuerungsrate bei verschiedenen Zelltypen sehr unterschiedlich ist (siehe Tabelle). Die Bestimmung gelang mittels der in den Zellen eingelagerten C14-Isotope, die durch die 1963 endgültig eingestellten oberirdischen Atomwaffentests in den Biokreislauf gelangt waren. Da seitdem die C14-Konzentration in der Atmosphäre alle elf Jahre um rund die Hälfte abgenommen hatte, konnte er das Zellalter der verschiedenen Gewebetypen exakt berechnen.[1][2][3][4]

Jüngerwerden der Menschheit

In alten Zeiten war diese stufenweise Entfaltung der höheren Wesensglieder in hohem Maß durch die im Menschen veranlagten natürlichen Entwicklungskräfte gewährleistet. Diese Kräfte versiegen aber immer mehr. Heute muß der Mensch seine Entwicklung verstärkt durch sein bewusstes geistiges Streben selbst in die Hand nehmen. Rudolf Steiner hat mehrfach betont, dass ein Vergleich des allgemeinen und des individuellen Entwicklungsalters zeigt, dass ein beständiges Jüngerwerden der Menschheit stattfindet in dem Sinn, dass die natürliche Entwicklung der Wesensglieder in einem immer früheren Lebensalter abbricht. Gegenwärtig ist das um das 27. Lebensjahr der Fall, während sich die Menschen der urindischen Zeit bis ins hohe Alter die natürlichen Entwicklungskräfte bewahrt hatten.

"Der Mensch besteht aus dem physischen Leib, dem Ätherleib, dem astralischen Leib und dem Ich. Wir wissen aber auch, daß im Verlaufe des Menschenlebens zunächst mit der physischen Geburt nur der physische Leib des Menschen geboren wird, daß dann bis zum 7. Jahre der Ätherleib des Menschen noch umgeben ist mit einer Art Äther-Mutterhülle, und mit dem 7. Jahre, mit dem Zahnwechsel, diese Äther-Mutterhülle ebenso zurückgestoßen wird wie die physische Mutterhülle, wenn der physische Leib in die äußere physische Welt hineingeboren wird. Dann später mit der Geschlechtsreife wird in ähnlicher Weise eine astralische Hülle hinweggestoßen, und der astralische Leib wird geboren. Mit dem 21. Jahre ungefähr wird dann das Ich geboren, aber auch wieder nur nach und nach.

Nachdem wir durchgegangen haben die Geburt des physischen Leibes, die des Ätherleibes mit dem 7. Jahre, des astralischen Leibes mit dem 14. bis 15. Jahre, haben wir in ähnlicher Weise eine Geburt der Empfindungsseele, der Verstandesseele und der Bewußtseinsseele zu beachten; und zwar wird mit dem 21. Jahre ungefähr die Empfindungsseele geboren, mit dem 28. Jahre die Verstandesseele und ungefähr mit dem 35. Jahre die Bewußtseinsseele." (Lit.: GA 112, S. 39f)

Analogien zu den vier Elementen und den vier Temperamenten

Jahreszeiten Tageszeiten Himmelsrichtungen Lebensalter Elemente Temperamente
Frühling Morgen Osten Kindheit Luft Sanguiniker
Sommer Mittag Süden Jugend Feuer Choleriker
Herbst Abend Westen Erwachsenenalter Wasser Melancholiker
Winter Nacht Norden Alter Erde Phlegmatiker

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Kirsty L. Spalding, Ratan D. Bhardwaj, Bruce A. Buchholz, Henrik Druid, Jonas Frisén: Retrospective Birth Dating of Cells in Humans, in: Cell Volume 122, Issue 1, 15 July 2005, pp. 133-143 doi:10.1016/j.cell.2005.04.028 pdf
  2. Jonas Frisén et al.: Dynamics of Cell Generation and Turnover in the Human Heart, in: Cell Volume 161, Issue 7, 18 June 2015, pp. 1566-1575 doi:10.1016/j.cell.2015.05.026 pdf
  3. Samiha Shafy: Körperzellen sind sieben bis zehn Jahre alt, Die Zeit, 24.08.2005 online
  4. Petra Apfel: Der Sieben-Jahres-Mythos: Sie sind viel jünger als Sie glauben, Focus.de, 26.01.2016 online