Sphinx und Alfred Jules Ayer: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Sphinx MET 11 185.jpg|thumb|200px|Griechische Sphinx, [[Wikipedia:Attika|Attika]], ca. 530 v. Chr.]]
[[Datei:Alfred Jules Ayer.png|mini|Alfred Jules Ayer]]
[[Datei:Karnak sphynxes.jpg|miniatur|200px|Widder-Sphingen ([[Wikipedia:Karnak-Tempel|Karnak-Tempel]])]]
'''Alfred Jules Ayer''' (* [[Wikipedia:29. Oktober|29. Oktober]] [[Wikipedia:1910|1910]] in [[Wikipedia:London|London]]; † [[Wikipedia:27. Juni|27. Juni]] [[Wikipedia:1989|1989]] in London) war ein [[Vereinigtes Königreich|britischer]] [[Philosoph]]. Er trug wesentlich zur Popularisierung des [[Logischer Positivismus|Logischen Empirismus]] in englischsprachigen Ländern vor allem durch seine Hauptschriften ''Language, Truth and Logic'' (1936; [[Wikipedia:Sprache, Wahrheit und Logik|Sprache, Wahrheit und Logik]]) und ''The Problem of Knowledge'' (1956; Das Problem der Erkenntnis) bei.
Die '''Sphinx''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] σφίγξ, von σφίγγειν, sphíngein = ''erwürgen''; möglicherweise auch abgeleitet von [[Wikipedia:Ägyptische Sprache|altägypt.]] spanch = ''was das Leben empfängt''; der überlieferte altägyptische Name der Sphinx lautete allerdings nicht so, sondern '''Hu''' = ''Beschützer'') ist ein [[Wikipedia:Mischwesen|Mischwesen]] mit einem Menschenkopf und einem meist geflügelten Tierkörper, das sich dem [[Hellsehen|hellsichtigen]] Blick zeigen kann. Im Idealfall kann man das '''Viergetier''' (auch ''Viergestalt'' oder ''Tetramorph'' genannt) erblicken, das alle vier [[Sphinxtiere]] in sich vereinigt, also [[Mensch]], [[Adler]], [[Löwe]] und [[Stier]]. Gelegentlich sieht man sogar noch einen [[Drache]]n- oder Reptilienschwanz, der auf eine sehr frühe Entwicklungsstufe des Menschen zurückweist. In [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|Ägypten]] waren allerdings auch Sphinxgestalten mit [[Wikipedia:Schafe|Widder]]-, [[Wikipedia:Falken|Falken]]- und [[Wikipedia:Sperber (Art)|Sperberköpfe]] verbreitet.


== Die Sphinx als vieldeutiges Symbol ==
== Leben ==
<div style="margin-left:20px">
Ayers Vater, Jules Ayer, stammte aus [[Neuenburg NE|Neuchâtel]] und war in London für das [[N M Rothschild & Sons|Bankhaus Rothschild]] sowie als Privatsekretär für [[Alfred Rothschild]] tätig. Seine Mutter, Reine Citroën, eine Nichte [[André Citroën]]s, des Begründers des gleichnamigen Autoherstellers, stammte aus einer jüdischen Familie in Holland.
"Der Hellseher hat in der Tat das vor sich, was in der Sphinx festgehalten ist, wo die Sphinx
insbesondere den ausgeprägten Löwenleib hat, dann die Adlerflügel, aber auch etwas
Stierartiges – bei den ältesten Darstellungen der Sphinx war sogar der Reptilienschwanz
vorhanden, der auf die alte Reptiliengestalt hinweist –, und nach vorne haben
wir die Menschengestalt, die die anderen Teile harmonisiert." {{Lit|{{G|106|102}}}}
</div>


Gleich allen [[Wikipedia:Religion|religiösen]] [[Symbol]]en können auch die vier [[Sphinxtiere]] vieldeutig aufgefasst werden. Im höchsten Sinn sind es die vier [[Cherubim]], die die tragenden Säulen des [[Tierkreis]]es darstellen. Sie können aber auch als die niederen [[Astral]]kräfte angesehen werden, aus denen sich erst allmählich die [[Mensch]]engestalt herauswindet und entsprechen derart zugleich den vier [[Gruppenseele]]n des [[Lemuria|lemurischen]] und [[Atlantis|atlantischen]] Menschen.
Alfred Jules Ayer besuchte das renommierte [[Eton College]] und studierte ab 1929  Philosophie und andere Fächer in [[Christ Church (Oxford)|Christ Church]], [[University of Oxford|Oxford]], wo er 1931 sein Examen ablegte. 1932 heiratete er Renee Lees und besuchte mit ihr während eines Freisemesters Wien, wo er Kontakt zum [[Wiener Kreis]] aufnahm. 1933 kehrte er an das Christ Church College in Oxford zurück, zunächst als Lecturer und ab 1935 als Research Fellow. Er hielt dort Vorlesungen über [[Ludwig Wittgenstein|Wittgenstein]] und [[Rudolf Carnap|Carnap]]. Bis 1935 arbeitete er an seinem ersten Hauptwerk ''Language Truth and Logic'', das 1936 erschien. Er verband darin die bis dahin in England weithin unbekannten Gedanken des kontinentalen Neoempirismus mit denen des herkömmlichen englischen Empirismus ([[David Hume]] und [[George Berkeley]])  zu einem eigenständigen empiristischen Konzept.


== Die Sphinxgestalt und der kleine Hüter der Schwelle ==
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] leistete Ayer seinen Dienst als Soldat für die britische Armee  bei den [[Welsh Guards]] und beim [[Special Operations Executive]], wo er aufgrund guter Deutschkenntnisse Kriegsgefangene verhörte.
Die Gestalt der Sphinx hängt auch eng zusammen mit dem [[Kleiner Hüter der Schwelle|kleinen Hüter der Schwelle]]:
Während dieser Zeit veröffentlichte er 1940 seine zweite wichtige Schrift, ''The Foundations of Empirical Knowledge'', das seine Auseinandersetzungen mit den Theorien Rudolf Carnaps widerspiegelt.


<div style="margin-left:20px">
1944–46 war er zunächst Fellow am [[Wadham College]] in Oxford, 1945–46 dort auch Dekan, und erhielt 1946 die Grote Professur für [[Philosophie des Geistes]] und [[Logik]] am [[University College London]]. Im Jahr 1952 wurde er Mitglied der [[British Academy]]. Als Hauptarbeit dieser Zeit veröffentlichte er 1956 ''The Problem of Knowledge'', das vor allem der Philosophie des Geistes gewidmet ist.
"Nicht alles
Physische am Menschen ist bestimmt, erlöst zu werden. Es bleibt
vom Menschen eine Schlacke zurück. Diese Schlacke, die da zurückbleibt,
ist im Menschen fortwährend vorhanden, daher steht er
unter dem Einfluß der astralischen Elementarwesen; das dazugehörige
Elementarwesen hängt ihm an. Der Mensch ist daher in fortwährender
Verbindung mit dem, was ein hemmender Feind, ein
Störenfried seiner Entwicklung ist. Die Wesenheiten, die sich dem
Menschen anhängen, nannte man in der deutschen Mythologie die
Alben. Sie treten in einer unbestimmten Gestalt auf im sogenannten
Alptraum. Diese Träume äußern sich etwa so, daß man glaubt,
ein Wesen setzt sich einem auf die Brust. Wenn man astral sehend
wird, sieht man zuerst diese Wesen (The Dweller on the Threshold
in Bulwers «Zanoni»). Es ist die Widerspiegelung der astralen Bekanntschaft
des Menschen mit seinem Alb, ein Sich-Wehren des
Menschen gegen seinen Feind. Das Wesen ist die Projektion eines
astralen Wesens in uns selbst. Es ist der [kleine] Hüter der Schwelle.
Der Mensch, der die Furcht vor dem inneren Feinde nicht überwinden
kann, der kehrt gewöhnlich um beim Tor der Initiation.


Auf dem höheren Gebiet des astralen Planes ist es [das Bild] der
1959 folgte Ayer einem Ruf zurück nach Oxford auf die Wykeham-Professur für Logik. 1960 heiratete er Alberta Chapman. 1963 wurde er in die [[American Academy of Arts and Sciences]] gewählt. Seit 1965 war er Präsident der British Humanist Association und wandte sich zunehmend Themen der praktischen Philosophie zu.
Sphinx, die in den Abgrund gestürzt werden muß, ehe man weiterschreiten
kann. Der Mensch, der sich entwickeln muß, geht diesem
Augenblick entgegen. Aber nicht jeder Mensch muß diese Entwicklungsstufe
in gleicher Weise durchmachen. Es ist möglich, daß
er wie mit verbundenen Augen hindurchgeführt wird. Dadurch,
daß wir unsere moralische Natur entwickeln, können wir überwinden.
Wenn man die moralische Natur vorher höherbringen kann,
ehe man in der Astralwelt sehend wird, wird die Erscheinung des
Hüters der Schwelle weniger furchtbar." {{Lit|{{G|089|134f}}}}
</div>


== Sphinxgestalt im Ätherleib des Menschen ==
1970 wurde Ayer für seine Verdienste geadelt. In verschiedener Hinsicht war er als Philosoph Nachfolger von [[Bertrand Russell]]. Über mehrere Phasen lehrte und las er in den Vereinigten Staaten, u.&nbsp;a. im Herbst 1987 als Gastprofessor mit den Themen ''Moore und Russell'' sowie ''Ryle und Austin'' am Bard College.


Dem [[Hellsehen|hellsichtigen]] Blick zeigt sich die Sphinxgestalt, ähnlich wie etwa auch der [[Kentaur]], im [[Ätherleib]] des Menschen:
In seiner Freizeit spielte Ayer [[Wikipedia:Cricket|Cricket]] und engagierte sich für die [[Labour Party]]. Er trat öffentlich für einen [[Humanismus]] und die Rechte [[Homosexualität|Homosexueller]] ein und bekannte sich zum [[Atheismus]]. Mit Erreichen der Altersgrenze trat er 1978 in den Ruhestand, blieb der Universität aber als Mitglied des Wolfson College noch weiter verbunden. 1981 wurde Ayer von seiner zweiten Frau, mit der er einen Sohn hatte, geschieden und er heiratete Vanessa Lawson, die jedoch bereits 1985 starb. Kurz vor seinem Tod heiratete er seine zweite Frau erneut. Außerdem errang er in dieser Zeit durch eine ungewöhnliche „[[Wikipedia:Nahtodeserfahrung|Nahtoderfahrung]]“ weitere Berühmtheit.


<div style="margin-left:20px">
Ayer war neben seiner akademischen Tätigkeit auch öffentlich wirksam. Bekannt sind seine Fernsehdiskussionen (u.&nbsp;a. mit Bertrand Russell) und die Teilnahme an Quiz-Sendungen. Mit Russell zusammen agitierte er auch gegen die Atomwaffen.
"Wenn Sie ein Pferd hellseherisch betrachten, dann sehen Sie den Ätherkopf
als eine Lichtgestalt über die Pferdeschnauze sich auftürmen. Nicht so stark, aber
ähnlich so war der Ätherkopf bei dem alten Atlantier vorhanden, später ging er immer
mehr in den Kopf hinein, so daß er heute ungefähr gleich ist an Größe und
Form. Aber dafür war auch der physische Kopf, der nur teilweise erst vom Ätherkopf
beherrscht war, der noch viele Kräfte draußen hatte, die heute im Inneren sind,
nicht in jenem hohen Grade menschenähnlich; er bildete sich erst heraus, man
sah sozusagen noch etwas von einer niederen tierischen Kopfform. Wie war es, wenn
der alte Atlantier einen seiner Genossen bei Tag ansah? Da sah er eine weit zurückliegende
Stirn, weit hervortretende Zähne, etwas, was noch an das Tier erinnerte.
Wenn dann abends der Mensch einschlief, wenn das atlantische Hellsehen begann,
dann richtete der Blick sich nicht nur auf die tierähnliche Gestalt, sondern es wuchs
schon die ätherische menschliche Kopfform, und zwar eine weit schönere Form, als
sie heute ist, heraus aus dem physischen Kopfe. Da war dem nächtlichen Anschauen
das Tierähnliche undeutlich geworden, und es wuchs heraus die schöne Menschengestalt.
Und in noch entlegenere Zeiten konnte der atlantische Hellseher zurückschauen,
in Zeiten, wo der Mensch noch mehr tierähnlich war, aber verbunden mit
einem ganz und gar menschenähnlichen Ätherleib; viel schöner war dieser Ätherleib
als der heutige physische Menschenleib, der sich angepaßt hat den starken dichten
Kräften. Diese Erinnerung, plastisch ausgestaltet: das ist die Sphinx." {{Lit|{{G|105|27f}}}}
</div>


== Die Vision des Ezechiel ==
Ayer erhielt den [[Ehrendoktor]] der Universitäten Brüssel (1962), [[University of East Anglia|East Anglia]] (1972), London (1978), Trent und Ontario (1980), Bard College (1985) sowie Durham (1988).
[[Bild:Ezekiel-Vision-Merkaba.jpg|thumb|left|200px|Die Vision des [[Wikipedia:Ezechiel|Ezechiel]] {{Bibel|Hes|1|1|LUT}} nach der Darstellung in den "Icones Biblicae" des Matthaeus (Matthäus) Merian (1593-1650).]]
Der [[jüdisch]]e [[Prophet]] [[Wikipedia:Ezechiel|Ezechiel]] (Hesekiel) schaut in seiner großen [[Vision]] durch das Viergetier die Herrlichkeit des HERRN:


[[Bild:Raffael Die Vision des Hesekiel 1518.jpg|thumb|250px|Die Vision des Hesekiel, [[Wikipedia:Raffael|Raffael]] (1518)]]
== Philosophie ==
<div style="margin-left:20px">
Ayer, der besonders von [[Gilbert Ryle]] und [[Bertrand Russell]] beeinflusst war, gilt als Vertreter der [[Analytische Philosophie|analytischen Philosophie]] und herausragende Persönlichkeit des logischen Empirismus in Großbritannien. Er vertrat in ''„Language, Truth and Logic“'' ([[Sprache, Wahrheit und Logik]]) ähnlich wie Carnap die Auffassung, dass Sätze der [[Metaphysik]], der [[Theologie]], aber auch der [[Ethik]] als Wertaussagen sinn- und gehaltlos seien, weil sie sich empirisch nicht überprüfen ließen ([[Nonkognitivismus]]). Solche Sätze seien Ausdruck von Gefühlen und hätten den Charakter von Befehlen. Ebenfalls in Anlehnung an den Wiener Kreis vertrat er das Prinzip der [[Verifikation]] für solche Aussagen, die sich empirisch überprüfen lassen. In seiner weiteren Entwicklung folgte Ayer einem [[Linguistischer Phänomenalismus|linguistischen Phänomenalismus]] und beschäftigte sich erkenntnistheoretisch intensiv mit dem Sprachgebrauch und der Regelung von [[Bedeutung (Sprachphilosophie)|Bedeutungen]]. In einem Interview mit Bryan Magee aus dem Jahr 1976 bekräftigte er, dass seine früher vertretenen Positionen zum logischen Empirismus beinahe alle falsch gewesen seien.<ref>{{Internetquelle |autor=flame0430 |url=https://www.youtube.com/watch?v=4cnRJGs08hE&feature=youtu.be&t=6m27s |titel=Ayer on Logical Positivism: Section 4 |datum=2008-03-17 |zugriff=2018-02-06}}</ref>
1 Im dreißigsten Jahr am fünften Tage des vierten Monats, als ich unter den Weggeführten am Fluss Kebar war, tat sich der Himmel auf, und Gott zeigte mir Gesichte. 2 Am fünften Tag des Monats - es war das fünfte Jahr, nachdem der König Jojachin gefangen weggeführt war -, 3 da geschah das Wort des HERRN zu Hesekiel, dem Sohn des Busi, dem Priester, im Lande der Chaldäer am Fluss Kebar. Dort kam die Hand des HERRN über ihn. 4 Und ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind von Norden her, eine mächtige Wolke und loderndes Feuer, und Glanz war rings um sie her, und mitten im Feuer war es wie blinkendes Kupfer. 5 Und mitten darin war etwas wie vier Gestalten; die waren anzusehen wie Menschen. 6 Und jede von ihnen hatte vier Angesichter und vier Flügel. 7 Und ihre Beine standen gerade, und ihre Füße waren wie Stierfüße und glänzten wie blinkendes, glattes Kupfer. 8 Und sie hatten Menschenhände unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; die vier hatten Angesichter und Flügel. 9 Ihre Flügel berührten einer den andern. Und wenn sie gingen, brauchten sie sich nicht umzuwenden; immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter. 10 Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen und zur rechten Seite gleich einem Löwen bei allen vieren und zur linken Seite gleich einem Stier bei allen vieren und hinten gleich einem Adler bei allen vieren. 11 Und ihre Flügel waren nach oben hin ausgebreitet; je zwei Flügel berührten einander und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. 12 Immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter; wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden. 13 Und in der Mitte zwischen den Gestalten sah es aus, wie wenn feurige Kohlen brennen, und wie Fackeln, die zwischen den Gestalten hin und her fuhren. Das Feuer leuchtete und aus dem Feuer kamen Blitze. 14 Und die Gestalten liefen hin und her, dass es aussah wie Blitze. 15 Als ich die Gestalten sah, siehe, da stand je ein Rad auf der Erde bei den vier Gestalten, bei ihren vier Angesichtern. 16 Die Räder waren anzuschauen wie ein Türkis und waren alle vier gleich, und sie waren so gemacht, dass ein Rad im andern war. 17 Nach allen vier Seiten konnten sie gehen; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden. 18 Und sie hatten Felgen, und ich sah, ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei allen vier Rädern. 19 Und wenn die Gestalten gingen, so gingen auch die Räder mit, und wenn die Gestalten sich von der Erde emporhoben, so hoben die Räder sich auch empor. 20 Wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie, und die Räder hoben sich mit ihnen empor; denn es war der Geist der Gestalten in den Rädern. 21 Wenn sie gingen, so gingen diese auch; wenn sie standen, so standen diese auch; und wenn sie sich emporhoben von der Erde, so hoben sich auch die Räder mit ihnen empor; denn es war der Geist der Gestalten in den Rädern. 22 Aber über den Häuptern der Gestalten war es wie eine Himmelsfeste, wie ein Kristall, unheimlich anzusehen, oben über ihren Häuptern ausgebreitet, 23 dass unter der Feste ihre Flügel gerade ausgestreckt waren, einer an dem andern; und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. 24 Und wenn sie gingen, hörte ich ihre Flügel rauschen wie große Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, ein Getöse wie in einem Heerlager. Wenn sie aber stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen 25 und es donnerte im Himmel über ihnen. Wenn sie stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen. 26 Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus wie ein Saphir, einem Thron gleich, und auf dem Thron saß einer, der aussah wie ein Mensch. 27 Und ich sah, und es war wie blinkendes Kupfer aufwärts von dem, was aussah wie seine Hüften; und abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, erblickte ich etwas wie Feuer und Glanz ringsumher. 28 Wie der Regenbogen steht in den Wolken, wenn es geregnet hat, so glänzte es ringsumher. So war die Herrlichkeit des HERRN anzusehen. Und als ich sie gesehen hatte, fiel ich auf mein Angesicht und hörte einen reden. {{Bibel|Hes|1|1|LUT}}
</div>


== Die apokalyptische Vision des Daniel ==
== Werke ==
* ''Language Truth and Logic.'' Gollancz, London 1936; 2. Auflage 1946
** ''[[Wikipedia:Sprache, Wahrheit und Logik|Sprache, Wahrheit und Logik]].'' Reclam, Stuttgart 1970, ISBN 3-15-007919-5
* ''The Foundations of Empirical Knowledge.'' Macmillan, London 1940
* ''Philosophical Essays.'' Macmillan, London 1954
* ''The Problem of Knowledge.'' Macmillan, London 1956
* ''The Concept of a Person and other Essays.'' Macmillan, London 1963
* ''The Origins of Pragmatism.'' Macmillan, London 1968
* ''Metaphysics and Common Sense.'' Macmillan, London 1969
* ''Russell and Moore: The Analytical Heritage.'' Macmillan, London 1971
* ''Probability and Evidence.'' Macmillan, London 1972
* ''Bertrand Russell.'' Fontana, London 1972
** ''Bertrand Russell.'' Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1973, ISBN 3-423-00935-7
* ''The Central Questions of Philosophy.'' Weidenfeld & Nicholson, London 1973
** ''Die Hauptfragen der Philosophie.'' Piper, München 1976, ISBN 3-492-00433-4
* ''Part of My Life.'' Collins, London 1977
* ''Hume.'' Oxford University Press, Oxford 1980
* ''Philosophy in the Twentieth Century.'' Weidenfeld & Nicholson, London 1982
* ''Freedom and Morality and Other Essays.'' Clarendon Press, Oxford 1984
* ''More of My Life.'' London: Collins, London 1984
* ''Ludwig Wittgenstein.'' Penguin, London 1986
* ''Voltaire.'' Weidenfeld & Nicholson, London 1986, ISBN 0-297-78880-9
** ''Voltaire. Eine intellektuelle Biographie.'' Athenäum, Frankfurt 1987, ISBN 3-610-09223-8; Beltz/Athenäum, Weinheim 1994, ISBN 3-89547-038-4


[[Bild:Daniels_Vision.jpg|thumb|left|400px|Die [[apokalyptisch]]e [[Vision]] des [[Prophet]]en [[Wikipedia:Buch Daniel|Daniel]] {{Bibel|Dan|7|1|LUT}}.]]
== Siehe auch ==
Auch [[Wikipedia:Buch Daniel|Daniel]] schildert, allerdings in modifizierter Form, die vier Sphinxtiere in seiner [[apokalyptisch]]en Vision:
* {{WikipediaDE|Alfred Jules Ayer}}


<div style="margin-left:20px">
== Literatur ==
"1 Im ersten Jahr Belsazars, des Königs von Babel, hatte Daniel einen Traum und Gesichte auf seinem Bett; und er schrieb den Traum auf und dies ist sein Inhalt: 2 Ich, Daniel, sah ein Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde unter dem Himmel wühlten das große Meer auf. 3 Und vier große Tiere stiegen herauf aus dem Meer, ein jedes anders als das andere. 4 Das erste war wie ein Löwe und hatte Flügel wie ein Adler. Ich sah, wie ihm die Flügel genommen wurden. Und es wurde von der Erde aufgehoben und auf zwei Füße gestellt wie ein Mensch, und es wurde ihm ein menschliches Herz gegeben. 5 Und siehe, ein anderes Tier, das zweite, war gleich einem Bären und war auf der einen Seite aufgerichtet und hatte in seinem Maul zwischen seinen Zähnen drei Rippen. Und man sprach zu ihm: Steh auf und friss viel Fleisch! 6 Danach sah ich, und siehe, ein anderes Tier, gleich einem Panther, das hatte vier Flügel wie ein Vogel auf seinem Rücken und das Tier hatte vier Köpfe, und ihm wurde große Macht gegeben. 7 Danach sah ich in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, ein viertes Tier war furchtbar und schrecklich und sehr stark und hatte große eiserne Zähne, fraß um sich und zermalmte, und was übrig blieb, zertrat es mit seinen Füßen. Es war auch ganz anders als die vorigen Tiere und hatte zehn Hörner. 8 Als ich aber auf die Hörner Acht gab, siehe, da brach ein anderes kleines Horn zwischen ihnen hervor, vor dem drei der vorigen Hörner ausgerissen wurden. Und siehe, das Horn hatte Augen wie Menschenaugen und ein Maul; das redete große Dinge. 9 Ich sah, wie Throne aufgestellt wurden, und einer, der uralt war, setzte sich. Sein Kleid war weiß wie Schnee und das Haar auf seinem Haupt rein wie Wolle; Feuerflammen waren sein Thron und dessen Räder loderndes Feuer. 10 Und von ihm ging aus ein langer feuriger Strahl. Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht wurde gehalten und die Bücher wurden aufgetan. 11 Ich merkte auf um der großen Reden willen, die das Horn redete, und ich sah, wie das Tier getötet wurde und sein Leib umkam und ins Feuer geworfen wurde. 12 Und mit der Macht der andern Tiere war es auch aus; denn es war ihnen Zeit und Stunde bestimmt, wie lang ein jedes leben sollte. 13 Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht. 14 Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende. 15 Ich, Daniel, war entsetzt, und dies Gesicht erschreckte mich. 16 Und ich ging zu einem von denen, die dastanden, und bat ihn, dass er mir über das alles Genaueres berichtete. Und er redete mit mir und sagte mir, was es bedeutete. 17 Diese vier großen Tiere sind vier Königreiche, die auf Erden kommen werden. 18 Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich empfangen und werden's immer und ewig besitzen. 19 Danach hätte ich gerne Genaueres gewusst über das vierte Tier, das ganz anders war als alle andern, ganz furchtbar, mit eisernen Zähnen und ehernen Klauen, das um sich fraß und zermalmte und mit seinen Füßen zertrat, was übrig blieb; 20 und über die zehn Hörner auf seinem Haupt und über das andere Horn, das hervorbrach, vor dem drei ausfielen; und es hatte Augen und ein Maul, das große Dinge redete, und war größer als die Hörner, die neben ihm waren. 21 Und ich sah das Horn kämpfen gegen die Heiligen, und es behielt den Sieg über sie, 22 bis der kam, der uralt war, und Recht schaffte den Heiligen des Höchsten und bis die Zeit kam, dass die Heiligen das Reich empfingen. 23 Er sprach: Das vierte Tier wird das vierte Königreich auf Erden sein; das wird ganz anders sein als alle andern Königreiche; es wird alle Länder fressen, zertreten und zermalmen. 24 Die zehn Hörner bedeuten zehn Könige, die aus diesem Königreich hervorgehen werden. Nach ihnen aber wird ein anderer aufkommen, der wird ganz anders sein als die vorigen und wird drei Könige stürzen. 25 Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten vernichten und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu ändern. Sie werden in seine Hand gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit. 26 Danach wird das Gericht gehalten werden; dann wird ihm seine Macht genommen und ganz und gar vernichtet werden. 27 Aber das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden, dessen Reich ewig ist, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen. 28 Das war das Ende der Rede. Aber ich, Daniel, wurde sehr beunruhigt in meinen Gedanken und jede Farbe war aus meinem Antlitz gewichen; doch behielt ich die Rede in meinem Herzen. {{Bibel|Dan|7|1|LUT}}
* A. Phillips Griffiths (Hrsg.): ''A.J. Ayer Memorial Essays''. Royal Institute of Philosophy Supplement Nr. 30, Cambridge University Press 1991.
</div>


== Sphinx und Christentum ==
== Weblinks ==
 
* {{DNB-Portal|118505270}}
Das Viergetier bildet auch die Grundlage der [[Evangelistensymbole]] und in der christlichen Tradition wird oftmals der [[Christus]] mit dem ''Viergetier'' in Zusammenhang gebracht, so etwa bei den [[Wikipedia:Kirchenväter|Kirchenväter]]n [[Wikipedia:Irenäus von Lyon|Irenäus von Lyon]] (2. Jh.) und [[Wikipedia:Hippolyt|Hippolyt]]. Der Christus sei Mensch in der [[Geburt]], „Stierkalb“ im [[Kreuzigung|Opfertod am Kreuz]], „Löwe“ in der [[Auferstehung]] und „Adler“ durch die [[Himmelfahrt]]. Das ist allerdings dahingehend zu verstehen, dass der Christus - als [[Menschheitsrepräsentant]] und [[Urbild]] des [[Mensch]]en schlechthin - die [[tier]]ischen Kräfte im Menschenwesen vollkommen überwindet. Die Sphinxgestalt als solche ist eine [[luziferisch]]e Erscheinung, die durch den [[Sündenfall]] in den Menschen eingezogen ist und nur durch die Opfertat des Christus überwunden werden kann.
* {{Webarchiv | url=http://www.btinternet.com/~glynhughes/squashed/ayer.htm | wayback=20060317191910 | text=Kurzversion von „Language Truth and Logic“ in englischer Sprache}}
[[Bild:Louvre 032008 48.jpg|thumb|left|250px|Ägyptische Sphinx]]
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/ayer/||Graham Macdonald}}
<div style="margin-left:20px">
* Anthony Quinton: [http://www.proc.britac.ac.uk/cgi-bin/somsid.cgi?type=pdf&page=94p255&code=su7ddlj7&session=090265A&record=1461&subpage=0 Alfred Jules Ayer 1910–1989] (Proceedings of the British Academy 94, S. 255–282, hinter einer Pay Wall)
"Wenn der [[Ätherleib]] des Menschen durch die Energie des Atmens sich ausweitet, taucht
* Ted Honderich: [http://www.ucl.ac.uk/~uctytho/AyerbyTH.html Ayer's Philosophy and its Greatness].
ein luziferisches Wesen in der Seele auf. Es lebt in diesem Ätherleibe nicht die
menschliche Gestalt, sondern die luziferische Gestalt, die Sphinxgestalt. So steht der
Mensch dadurch, daß er in seinem Atmungsprozeß dem Kosmos geöffnet ist, der
Sphinxnatur gegenüber. Dieses Grunderlebnis ging besonders in der 4. nachatlantischen,
der [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechisch-lateinischen Kulturperiode]] auf. Und in der Ödipus-Sage sehen
wir, wie der Mensch der Sphinx gegenübersteht, wie die Sphinx sich an ihn kettet, zur
Fragepeinigerin wird. Der Mensch und die Sphinx, oder wir können auch sagen, der
Mensch und das Luziferische im Weltall sollten gleichsam als ein Grunderlebnis der
4. nachatlantischen Kulturperiode so hingestellt werden, daß, wenn der Mensch sein
äußeres normales Leben auf dem physischen Plan nur ein wenig durchbricht, er mit
der Sphinxnatur in Berührung kommt. Da tritt Luzifer in seinem Leben an ihn heran,
und er muß mit Luzifer, mit der Sphinx fertig werden." {{Lit|{{G|158|102f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"In der Zukunft blickt das Menschenantlitz in verklärter Gestalt hervor aus dem abgesonderten,
hinuntergestoßenen Bösen des Tierischen. Denken wir uns das verklärte
Menschenantlitz, das heute wie ein Rätsel schlummert in der tierischen Materie, abgesondert
von dem Tierisch-Bösen und symbolisch dargestellt – die ägyptische
Sphinx. Sie ist nicht etwas, was nur auf die Vergangenheit hinweist, sondern sie weist
auch auf die Zukunft hin." {{Lit|{{G|093a|239}}}}
</div>
 
== Ödipus und das Rätsel der Sphinx ==
[[Bild:Gustave Moreau Oedipus.jpg|thumb|Ödipus und die Sphinx, [[Wikipedia:Gustave Moreau|Gustave Moreau]], 1864]]
Nach der der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] galt die Sphinx als unheilbringendes Wesen und galt als eine Tochter von [[Wikipedia:Typhon (Mythologie)|Typhon]] und [[Wikipedia:Echidna (Mythologie)|Echidna]] und damit zugleich eine Schwester von [[Wikipedia:Hydra (Mythologie)|Hydra]], [[Wikipedia:Chimäre|Chimära]], [[Wikipedia:Kerberos (Mythologie)|Kerberos]] und [[Wikipedia:Orthos|Orthos]]. Das [[Fragemotiv]] ist ein wesentlicher Bestandteil der [[Ödipus]]-Sage, nach der die Sphinx auf Berg außerhalb [[Wikipedia:Theben (Griechenland)|Thebens]] hauste und den vorüberkommenden Reisenden ein Rätsel aufgab, das folgendermaßen lautete: ''„Was geht am Morgen auf vier Füßen, am Mittag auf zweien und am Abend auf dreien?“'' (τί ἐστιν ὃ μίαν ἔχον φωνὴν τετράπουν καὶ δίπουν καὶ τρίπουν γίνεται). Wer dieses Rätsel nicht zu lösen vermochte, wurde von der Sphinx erwürgt und gefressen. Erst Ödipus erkannte, dass damit auf den Menschen selbst hingewiesen ist: Als Kind krabbelt er auf allen vieren, als Erwachsener geht er auf zwei Beinen und im Alter gebraucht er einen Stock als drittes Bein - das ist aber nur die triviale [[exoterisch]]e Antwort. Tatsächlich weist das Rätsel der Sphinx noch auf eine tiefere [[okkult]]e Wahrheit. Sie ist ein Hinweis auf die menschheitliche Entwicklung von tierähnlichen Wesen, allerdings nicht im Sinn der modernen [[Materialismus|materialistischen]] Evolutionslehre, zum heutigen Menschen und weiter zum künftigen [[Neue Venus|Venus]]- oder [[Vulkan]]-Menschen mit drei "Fortbewegungsorganen", nämlich den beiden „Flügeln“ der [[Zweiblättrige Lotosblume|zweiblättrigen Lotosblume]] an der Nasenwurzel und der zur [[Hand]] umgebildeten linken Körperhälfte<ref name="Ödipus">[[Rudolf Steiner]] sagt dazu:
 
<div style="margin-left:20px">
"Später werden nur noch drei Organe da sein: Das [[Herz]] als [[Buddhi]]organ, die [[zweiblättrige Lotusblume]] in der Augenmitte und die linke [[Hand]] als Bewegungsorgan. Auf diese Zukunft bezieht sich auch die Angabe [[Blavatsky]]s
von einer [[Zweite Wirbelsäule|zweiten Wirbelsäule]]. Die [[Zirbeldrüse]] und die [[Schleimdrüse]] organisieren eine zweite Wirbelsäule, die sich später mit der anderen vereinigt. Die zweite Wirbelsäule wird vom Kopf vorn heruntergehen." {{Lit|{{G|093a|37f}}}}
</div>
 
Diese Angabe bezieht sich nach [[Rudolf Steiner]] auf das künftige [[Neue Venus|Venusdasein]] bzw. vielleicht sogar erst auf das künftige [[Vulkan]]dasein {{Lit|{{G|094|70ff}}}}
 
Eine entsprechende Stelle bei Blavatsky lautet
 
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"Am Ende der nächsten Runde wird die Menschheit wieder mannweiblich
werden, und dann werden zwei Rückenmarke sein. In der siebenten Rasse werden die zwei
in die eine verschmelzen. Die Evolution entspricht den Rassen, und mit der Evolution der Rassen
entwickelt sich der sympathische Nerv in ein echtes Rückenmark. Wir kehren den Bogen aufwärts
steigend zurück, nur mit Hinzutritt des Selbstbewusstseins." {{Lit|Geheimlehre, III. Band, S 545}}
</div>
</ref>.  
 
Nachdem Ödipus das Rätsel gelöst hatte, stürzte sich die Sphinx in den Abgrund und starb. Theben war befreit und Ödipus eilte seinem weiteren tragischen [[Schicksal]] entgegen.
 
<div style="margin-left:20px">
"Es ist in der griechischen Sage das richtige Gefühl ausgedrückt, das der Hellseher
noch während der alten ägyptischen Zeit und in den griechischen Mysterien
hatte, wenn er so weit war, daß ihm die Sphinx vor das Auge trat. Was war es denn,
was ihm da vor das Auge trat? Etwas Unfertiges, etwas, was werden sollte. Er sah
diese Gestalt, die in gewisser Beziehung noch tierische Formen hatte, im Ätherkopf
sah er, was hineinwirken sollte in die physische Form, um diese menschenähnlicher
zu gestalten. Wie dieser Mensch werden sollte, welch eine Aufgabe die
Menschheit in der Entwickelung hatte, diese Frage stand lebendig vor ihm als eine
Frage der Erwartung, der Sehnsucht, der Entfaltung des Kommenden, wenn er die
Sphinx sah. Daß alle menschliche Forschung und Philosophie aus der Sehnsucht heraus entsteht, ist ein griechischer Ausspruch, aber zugleich auch ein hellseherischer.
Man hat vor sich eine Gestalt, die nur mit astralischem Bewußtsein wahrgenommen
wird, aber sie quält einen, sie gibt einem Rätsel auf: das Rätsel, wie man
werden soll.
 
Nunmehr hat sich diese Äthergestalt, die in der atlantischen Zeit da war und in der
ägyptischen Zeit in der Erinnerung lebte, mehr und mehr dem menschlichen Wesen
einverleibt, und sie erscheint auf der anderen Seite in der Menschennatur wieder, sie
erscheint in all den religiösen Zweifeln, in dem Unvermögen unserer Kulturepoche gegenüber
der Frage: Was ist der Mensch? – In all den unbeantworteten Fragen, in all den
Aussprüchen, die sich um das «Ignorabimus» drehen, erscheint die Sphinx wieder. Daher
kann der Mensch so schwer zu einer Überzeugung von der geistigen Welt kommen,
weil die Sphinx, die früher außen war, nachdem gerade in dem mittleren Zeitraum
sich der gefunden hat, der das Rätsel gelöst, der sie in den Abgrund, in das eigene
Innere des Menschen gestürzt hat, weil diese Sphinx jetzt im Inneren des Menschen
erscheint." {{Lit|{{G|105|187f}}}}
</div>
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>


== Literatur ==
== Einzelnachweise ==
#H. P. Blavatsky: Die Geheimlehre (The Secret Doctrine), Band I: Kosmogenesis, Band II: Anthropogenesis, Band III: Esoterik (posthum zusammengestellt von Annie Besant), Band IV: Index, deutsche Gesamtausgabe Leipzig 1919, Nachdruck Hannover 1999.
<references />
#Rudolf Steiner: ''Bewußtsein – Leben – Form '', [[GA 89]] (2001), ISBN 3-7274-0890-1 {{Vorträge|089}}
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987)
#Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001)
#Rudolf Steiner: ''Welt, Erde und Mensch '', [[GA 105]] (1983)
#Rudolf Steiner: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992)
#Rudolf Steiner: ''Der Zusammenhang des Menschen mit der elementarischen Welt'', [[GA 158]] (1993)


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== Weblinks ==
{{SORTIERUNG:Ayer, Alfred Jules}}
*{{Wikipedia3|Sphinx (ägyptisch)}}
[[Kategorie:Analytischer Philosoph]]
*{{Wikipedia3|Sphinx (griechisch)}}
[[Kategorie:Logischer Positivist]]
[[Kategorie:Logischer Empirist]]
[[Kategorie:Logiker]]
[[Kategorie:Moralphilosoph]]
[[Kategorie:Sprachphilosoph]]
[[Kategorie:Philosoph der Mathematik]]
[[Kategorie:Mathematiker (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Wiener Kreis]]
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Version vom 27. August 2020, 10:59 Uhr

Alfred Jules Ayer

Alfred Jules Ayer (* 29. Oktober 1910 in London; † 27. Juni 1989 in London) war ein britischer Philosoph. Er trug wesentlich zur Popularisierung des Logischen Empirismus in englischsprachigen Ländern vor allem durch seine Hauptschriften Language, Truth and Logic (1936; Sprache, Wahrheit und Logik) und The Problem of Knowledge (1956; Das Problem der Erkenntnis) bei.

Leben

Ayers Vater, Jules Ayer, stammte aus Neuchâtel und war in London für das Bankhaus Rothschild sowie als Privatsekretär für Alfred Rothschild tätig. Seine Mutter, Reine Citroën, eine Nichte André Citroëns, des Begründers des gleichnamigen Autoherstellers, stammte aus einer jüdischen Familie in Holland.

Alfred Jules Ayer besuchte das renommierte Eton College und studierte ab 1929 Philosophie und andere Fächer in Christ Church, Oxford, wo er 1931 sein Examen ablegte. 1932 heiratete er Renee Lees und besuchte mit ihr während eines Freisemesters Wien, wo er Kontakt zum Wiener Kreis aufnahm. 1933 kehrte er an das Christ Church College in Oxford zurück, zunächst als Lecturer und ab 1935 als Research Fellow. Er hielt dort Vorlesungen über Wittgenstein und Carnap. Bis 1935 arbeitete er an seinem ersten Hauptwerk Language Truth and Logic, das 1936 erschien. Er verband darin die bis dahin in England weithin unbekannten Gedanken des kontinentalen Neoempirismus mit denen des herkömmlichen englischen Empirismus (David Hume und George Berkeley) zu einem eigenständigen empiristischen Konzept.

Im Zweiten Weltkrieg leistete Ayer seinen Dienst als Soldat für die britische Armee bei den Welsh Guards und beim Special Operations Executive, wo er aufgrund guter Deutschkenntnisse Kriegsgefangene verhörte. Während dieser Zeit veröffentlichte er 1940 seine zweite wichtige Schrift, The Foundations of Empirical Knowledge, das seine Auseinandersetzungen mit den Theorien Rudolf Carnaps widerspiegelt.

1944–46 war er zunächst Fellow am Wadham College in Oxford, 1945–46 dort auch Dekan, und erhielt 1946 die Grote Professur für Philosophie des Geistes und Logik am University College London. Im Jahr 1952 wurde er Mitglied der British Academy. Als Hauptarbeit dieser Zeit veröffentlichte er 1956 The Problem of Knowledge, das vor allem der Philosophie des Geistes gewidmet ist.

1959 folgte Ayer einem Ruf zurück nach Oxford auf die Wykeham-Professur für Logik. 1960 heiratete er Alberta Chapman. 1963 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Seit 1965 war er Präsident der British Humanist Association und wandte sich zunehmend Themen der praktischen Philosophie zu.

1970 wurde Ayer für seine Verdienste geadelt. In verschiedener Hinsicht war er als Philosoph Nachfolger von Bertrand Russell. Über mehrere Phasen lehrte und las er in den Vereinigten Staaten, u. a. im Herbst 1987 als Gastprofessor mit den Themen Moore und Russell sowie Ryle und Austin am Bard College.

In seiner Freizeit spielte Ayer Cricket und engagierte sich für die Labour Party. Er trat öffentlich für einen Humanismus und die Rechte Homosexueller ein und bekannte sich zum Atheismus. Mit Erreichen der Altersgrenze trat er 1978 in den Ruhestand, blieb der Universität aber als Mitglied des Wolfson College noch weiter verbunden. 1981 wurde Ayer von seiner zweiten Frau, mit der er einen Sohn hatte, geschieden und er heiratete Vanessa Lawson, die jedoch bereits 1985 starb. Kurz vor seinem Tod heiratete er seine zweite Frau erneut. Außerdem errang er in dieser Zeit durch eine ungewöhnliche „Nahtoderfahrung“ weitere Berühmtheit.

Ayer war neben seiner akademischen Tätigkeit auch öffentlich wirksam. Bekannt sind seine Fernsehdiskussionen (u. a. mit Bertrand Russell) und die Teilnahme an Quiz-Sendungen. Mit Russell zusammen agitierte er auch gegen die Atomwaffen.

Ayer erhielt den Ehrendoktor der Universitäten Brüssel (1962), East Anglia (1972), London (1978), Trent und Ontario (1980), Bard College (1985) sowie Durham (1988).

Philosophie

Ayer, der besonders von Gilbert Ryle und Bertrand Russell beeinflusst war, gilt als Vertreter der analytischen Philosophie und herausragende Persönlichkeit des logischen Empirismus in Großbritannien. Er vertrat in „Language, Truth and Logic“ (Sprache, Wahrheit und Logik) ähnlich wie Carnap die Auffassung, dass Sätze der Metaphysik, der Theologie, aber auch der Ethik als Wertaussagen sinn- und gehaltlos seien, weil sie sich empirisch nicht überprüfen ließen (Nonkognitivismus). Solche Sätze seien Ausdruck von Gefühlen und hätten den Charakter von Befehlen. Ebenfalls in Anlehnung an den Wiener Kreis vertrat er das Prinzip der Verifikation für solche Aussagen, die sich empirisch überprüfen lassen. In seiner weiteren Entwicklung folgte Ayer einem linguistischen Phänomenalismus und beschäftigte sich erkenntnistheoretisch intensiv mit dem Sprachgebrauch und der Regelung von Bedeutungen. In einem Interview mit Bryan Magee aus dem Jahr 1976 bekräftigte er, dass seine früher vertretenen Positionen zum logischen Empirismus beinahe alle falsch gewesen seien.[1]

Werke

  • Language Truth and Logic. Gollancz, London 1936; 2. Auflage 1946
  • The Foundations of Empirical Knowledge. Macmillan, London 1940
  • Philosophical Essays. Macmillan, London 1954
  • The Problem of Knowledge. Macmillan, London 1956
  • The Concept of a Person and other Essays. Macmillan, London 1963
  • The Origins of Pragmatism. Macmillan, London 1968
  • Metaphysics and Common Sense. Macmillan, London 1969
  • Russell and Moore: The Analytical Heritage. Macmillan, London 1971
  • Probability and Evidence. Macmillan, London 1972
  • Bertrand Russell. Fontana, London 1972
  • The Central Questions of Philosophy. Weidenfeld & Nicholson, London 1973
  • Part of My Life. Collins, London 1977
  • Hume. Oxford University Press, Oxford 1980
  • Philosophy in the Twentieth Century. Weidenfeld & Nicholson, London 1982
  • Freedom and Morality and Other Essays. Clarendon Press, Oxford 1984
  • More of My Life. London: Collins, London 1984
  • Ludwig Wittgenstein. Penguin, London 1986
  • Voltaire. Weidenfeld & Nicholson, London 1986, ISBN 0-297-78880-9

Siehe auch

Literatur

  • A. Phillips Griffiths (Hrsg.): A.J. Ayer Memorial Essays. Royal Institute of Philosophy Supplement Nr. 30, Cambridge University Press 1991.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. flame0430: Ayer on Logical Positivism: Section 4. 17. März 2008, abgerufen am 6. Februar 2018.


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Alfred Jules Ayer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.