Max Scheler und Sender (Information): Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Joachim Stiller
(Änderung 244981 von Joachim Stiller (Diskussion) rückgängig gemacht.)
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Scheler max.jpg|miniatur|rechts|Max Scheler (1874-1928)]]
Ein '''Absender''' oder ''Sender'' (veraltet '''Adressant''') ist im [[Informationstheorie|informationstheoretischen]] Sinn eines [[Sender-Empfänger-Modell]]s eine [[Person]] oder [[Institution]], die eine [[Nachricht]] oder eine andere [[Information]] übermittelt oder durch ein [[Medium (Kommunikation)|Medium]] zum [[Empfänger (Information)|Empfänger]] (Adressat) übermittelt oder übermitteln lässt.
[[Bild:MaxScheler.jpg|thumb|Max Scheler (Gemälde von [[wikipedia:Otto Dix|Otto Dix (1926)]])]]
'''Max Scheler''' (* [[Wikipedia:22. August|22. August]] [[Wikipedia:1874|1874]] in [[Wikipedia:München|München]][[Wikipedia:19. Mai|19. Mai]] [[Wikipedia:1928|1928]] in [[Wikipedia:Frankfurt am Main|Frankfurt am Main]]) war ein deutscher [[Philosoph]] und [[Wikipedia:Soziologie|Soziologe]].
<!-- sowie Vater des Fotografen [[Wikipedia:Max Scheler (Fotograf)|Max Scheler|]] ([[Wikipedia:1928|1928]]-[[Wikipedia:2003|2003]]).-->


Scheler war der Sohn eines Domänenverwalters und einer streng jüdischen Mutter. Er konvertierte 1899 zum [[Katholizismus]]. Er studierte Medizin, Philosophie und Psychologie in München und Berlin. In Berlin studierte er noch Soziologie, u.a. bei [[Wikipedia:Wilhelm Dilthey|Wilhelm Dilthey]], [[Wikipedia:Carl Stumpf|Carl Stumpf]] und [[Wikipedia:Georg Simmel|Georg Simmel]]. In [[Wikipedia:Jena|Jena]] lernte er den [[Wikipedia:Neukantianismus|Neukantianismus]] mit den Bereichen Ethik und Erkenntnistheorie kennen und promovierte bei [[Wikipedia:Rudolf Eucken|Rudolf Eucken]] 1897 mit dem Thema ''Beiträge zur Feststellung der Beziehungen zwischen den logischen und ethischen Beziehungen''. Danach erfolgte 1899 ebendort die Habilitation über das Thema ''Die transzendentale und die psychologische Methode''. Sein Studium von 1900 bis 1901 des Werkes ''Logische Untersuchungen'' von [[Edmund Husserl]] führten bei ihm zu ersten Momenten des Umdenkens. Bis 1905 lehrte er in Jena als Privatdozent. Weil seine krankhaft eifersüchtige Frau Amélie von Dewitz-Krebs einen Eheskandal herbeigeführt hatte, mußte er seine Position in Jena aufgeben.
== Allgemeines ==
Absender und Empfänger können sich am selben [[Ortschaft|Ort]] befinden und dann direkte [[Kommunikation]] miteinander betreiben ([[Gespräch]], [[Verhandlung]], [[Diskussion]]) oder beide sind außer [[Sichtweite|Sicht-]] oder [[Menschliche Stimme|Rufweite]]. Dann benötigen sie zwecks Kommunikation ein [[Kommunikationsmittel]] für ihre [[Telekommunikation]]. Dabei ist zwischen asynchroner und synchroner Telekommunikation zu unterscheiden. Bei der ''asynchronen Telekommunikation'' werden die [[Nachrichten]] aufgezeichnet oder aufgeschrieben, mit zeitlicher Verzögerung zum Empfänger transportiert und erst dann (vielleicht) von ihm rezipiert ([[Brief]], [[E-Mail]], [[Telefax]], [[Anrufbeantworter]]). Die ''synchrone Telekommunikation'' stellt eine wechselseitige Kommunikationsverbindung her, die Absender und Empfänger in direkten [[Soziale Beziehung|Kontakt]] bringt ([[Telefonie]], [[Videokonferenz]], [[Chat]]ten). Absender und Empfänger können im Verlauf einer synchronen Kommunikation ständig ihre Rollen wechseln - der Absender wird zum Empfänger und der Empfänger wird zum Absender.<ref>Julia Haberstroh/Katharina Neumeyer/Johannes Pantel, ''Kommunikation bei Demenz'', 2016, S. 28</ref>


Bei einer Umhabilitation in 1906 nach München machte er die Bekanntschaft der dort ansässigen [[Phänomenologie|Phänomenologen]] als Schüler von [[Wikipedia:Theodor Lipps|Theodor Lipps]]. Neben Husserl wird er in dieser Periode von [[Immanuel Kant]], [[Wikipedia:Henri Bergson|Henri Bergson]] und [[Friedrich Nietzsche]] beeinflußt. Im Jahre 1909 wird er durch seine Frau wiederum in einen Skandal, den Prozess "über die Würde des Hochschullehrers", verwickelt, so dass er 1910 auch dort seine Position als Dozent aufgeben muß. Er geht nach [[Wikipedia:Göttingen|Göttingen]] und Berlin und nimmt dort eine freie Lehrtätigkeit auf. Ab 1911 beginnt seine fruchtbare Schaffensperiode mit zahlreichen Publikationen, beginnend mit seinem Hauptwerk über einen ethischen [[Wikipedia:Personalismus|Personalismus]]. Nach der Scheidung von seiner ersten Frau heiratet er 1912 Märit Furtwängler, die Tochter des Archäologen [[Wikipedia:Alfred Furtwängler|Alfred Furtwängler]].
== Kommunikation zwischen Absender und Empfänger ==
Der Absender verfügt bereits über die Information (er hat einen Informationsvorsprung: [[asymmetrische Information]]) und beabsichtigt deren Weitergabe an einen Empfänger. Der Absender benutzt zur [[Nachrichtenübermittlung]] ein bestimmtes [[Trägermedium]] ([[Sprache]], [[Schrift]]), um die Information für den Empfänger transparent zu machen. Bei [[Medium (Kommunikation)|primären Medien]] ist zwischen Absender und Empfänger kein [[Elektrogerät|Gerät]] zwischengeschaltet, ''sekundäre Medien'' erfordern auf der Seite des Absenders technische Geräte, nicht jedoch beim Empfänger. ''Tertiäre Medien'' erfordern ein technisches Gerät sowohl beim Absender als auch beim Empfänger. Benötigt der Absender ein technisches Gerät ([[Telefon]], [[Rundfunksender]], [[Rundfunkveranstalter|Fernsehsender]], [[Computer]] für [[E-Mail]]s), muss er dieses für das Absenden der Information bedienen.  


[[Rudolf Steiner]] berichtet über seine Begegnung mit Max Scheler:
Absender und Empfänger müssen bei der Informationsübermittlung aktiv sein. Während der Absender sich bemühen muss, eine adressatengerechte und angemessene Kommunikationsebene auszuwählen, muss der Empfänger die Information wahrnehmen ([[Hören]], [[Lesen]]),<ref>[https://books.google.de/books?id=zXnjBAAAQBAJ&pg=PA88&dq=Empf%C3%A4nger+(Information)&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiJloGV58rZAhXPhKYKHcfnD-cQ6AEIOzAD#v=onepage&q=Empf%C3%A4nger%20(Information)&f=false Dietmar Brunner, ''Information, Kommunikation und Planung im Beruf'', 2014, S. 88]</ref> möglicherweise [[Dekodierung|dekodieren]]<ref>Georg Hans Wiebecke, ''Das Interface zwischen F&E und Marketing'', 1989, S. 103</ref> und gegebenenfalls verarbeiten. Werden Informationen vom Absender falsch [[Kodierung|kodiert]] oder vom Empfänger falsch dekodiert, liegt ein [[Missverständnis]] vor. Durch die Kommunikation vom Absender zum Empfänger werden bewertete [[Daten]] zur Information, mit der eine Erweiterung des [[Wissen]]s beim Empfänger verbunden ist.<ref>Helmut Fickenscher, ''Zielorientiertes Informationsmanagement'', 1991, S. 5</ref>


{{GZ|Ich hatte in Weimar Vorträge über anthroposophische Themen zu halten. Es wurde auch ein Vortrag in kleinerem Kreise in Jena veranlaßt. Nach demselben gab es noch ein Zusammensein mit einem ganz kleinen Kreise. Man wollte über dasjenige diskutieren, was Theosophie zu sagen hatte. In diesem Kreise war Max Scheler, der damals in Jena als Dozent für Philosophie wirkte. In eine Erörterung über dasjenige, was er an meinen Ausführungen empfand, lief bald die Diskussion ein. Und ich empfand sogleich den tieferen Zug, der in seinem Erkenntnisstreben waltete. Es war innere Toleranz, die er meiner Anschauung entgegenbrachte. Diejenige Toleranz, die für denjenigen notwendig ist, der wirklich erkennen will.
== Postwesen ==
Ein ''Absender'' im postalischen Sinn ist die Angabe des [[Name]]ns und der [[Adresse]] zum Zwecke der Identifikation des Versenders. In Deutschland ist auf einem [[Briefumschlag]] der Absender in der oberen linken Ecke der Vorderseite anzubringen.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.deutschepost.de//mlm.nf/dpag/images/f/frankiermaschine/dp_automationsfaehige_briefsendungen_2013.pdf | wayback=20140122180946 | text=Deutsche Post}} (PDF; 1,8&nbsp;MB)</ref> Die Angabe des Absenders ist jedoch nach dem [[Postgesetz]] (PostG) nicht verpflichtend. In der [[Schweiz]] bringt man den Absender ebenfalls in der linken oberen Ecke an.<ref>[https://www.post.ch/-/media/post/gk/dokumente/druckvorlagen-couvert-c4-rechts-adressiert.pdf Schweizer Post] (PDF; 67&nbsp;kB)</ref> In [[Österreich]] ist die Absenderangabe links oben im Bereich bis
40 mm von der Oberkante anzubringen. Wenn vom Platz nicht anders möglich, kann die Absenderangabe in Ausnahmefällen auf der Rückseite angebracht werden.<ref>[https://www.post.at/downloads/Richtig_Adressieren_Folder_mit_Ausklappteil_06_2015.pdf?1475798132 Österreichische Post] (PDF; 748&nbsp;kB)</ref> Bei handschriftlicher Adressierung wird der Absender gelegentlich auch links unten angebracht. Bei einem Kuvert mit [[Sichtfenster]] finden sich die Angaben in der Absenderzeile oben im Sichtfeld.  


Wir diskutierten über die erkenntnistheoretische Rechtfertigung des Geist-Erkennens. Wir sprachen über das Problem, wie sich das Eindringen in die Geistwirklichkeit nach der einen Seite ebenso erkenntnistheoretisch müsse begründen lassen, wie dasjenige in die Sinnes-Wirklichkeit nach der ändern Seite.
Da es früher häufig zu Problemen bei nicht zustellbaren Paketen kam, wurde in der [[DIN 5008]]<ref>Schreib- und Gestaltungsregel, gültig ab 18. Januar 2005</ref> festgehalten, dass der Absender mit vollständigem Namen und Adresse anzugeben ist.


Schelers Art, zu denken, machte auf mich einen genialischen Eindruck. Und bis heute verfolge ich seinen Erkenntnisweg mit dem tiefsten Interesse. Innige Befriedigung gewährte es mir immer, wenn ich - leider ganz selten - dem Manne, der mir damals so sympathisch geworden war, wieder begegnen konnte.
== Kommunikationstechnik ==
In der [[Kommunikationstechnik|Kommunikations-]] und [[Nachrichtentechnik]] wird prinzipiell nur vom ''Sender'' gesprochen, der die Informationen an den Empfänger übermittelt. Die Übertragung kann hier über eine [[Funkverbindung|Funk-]], [[Kabelnetz|Kabel-]] oder eine [[optische Kommunikation]] erfolgen. Sender und Empfänger müssen aufeinander abgestimmt sein, damit die Informationen überhaupt und korrekt empfangen und ausgewertet werden können.


Für mich waren solche Erlebnisse bedeutsam. Jedesmal, wenn sie kamen, war wieder eine innere Notwendigkeit da, die Sicherheit des eigenen Erkenntnisweges aufs neue zu prüfen. Und in diesem immer wiederkehrenden Prüfen entfalten sich die Kräfte, die dann auch immer weitere Gebiete des geistigen Daseins erschließen.|28|441f|477}}
== Transportwesen ==
Im Transportwesen ist der Absender Vertragspartner des [[Frachtführer]]s. Für den Frachtführer entsteht aus diesem Vertrag die Verpflichtung, das [[Frachtgut]] an den vereinbarten Ort zu transportieren und dort an den Empfänger auszuliefern. Dem Absender wiederum entsteht aus dem [[Frachtvertrag]] die Verpflichtung, die vereinbarte [[Fracht]] zu bezahlen ({{§|407|hgb|juris}} [[Handelsgesetzbuch|HGB]]).


Das hält Steiner allerdings nicht davon ab, sich auch kritisch zu äußern:
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Absender}}
* {{WikipediaDE|Empfangsgerät}}


{{GZ|Scheler ist ein begabter Mensch, aber ich frage mich doch immer, warum Scheler - der zum Beispiel über die unmittelbare Wahrnehmung des Fühlens, also über das unmittelbare Erleben des Mitgefühles sehr schöne Abhandlungen geschrieben hat -, warum er nicht dazu kommt, nun wirklich eine selbständige Weltanschauung irgendwie zu gewinnen? Warum katholisiert er so furchtbar stark? Warum sucht er die Anlehnung an den alten Katholizismus? Das ist etwas, was mir doch zeigt, daß diese Philosophen [[Franz Brentano|Brentanoschüler]] sind.|73a|503}}
{{Wiktionary|Absender}}


Im Jahre 1913 veröffentlicht er die Arbeit ''Der Formalismus in der Ethik und materiale Wertethik''. Hier beschreitet er neue Wege abseits von Husserl mit ontologischen und/oder realistischen Tendenzen, beginnend mit einem ''materialen Apriori''. Ausgangspunkt sind bei ihm die Erfahrungen der Sachen und ihren Wesensgesetzen. Er löst hierbei die Kantsche [[Wikipedia:Pflichtethik|Pflichtethik]] durch seine Wertethik ab, indem er zum Theoretischen und Praktischen das emotionale Wertgefühl einbringt. Das Sittliche baut nun bei ihm personalistisch auf einer konkreten Wertbestimmung auf. Damit führte er die phänomenologsiche Philosophie weiter, wichtige Momente der Zeit aufnehmend. 
== Einzelnachweise ==
<references />


Scheler hat damit ein objekiv stufenförmiges System der Werte aufgebaut(als Selbstwertmodi):
{{Normdaten|TYP=s|GND=4124182-4}}


# ''sinnliche Werte'' : angenehm - unangenhem
[[Kategorie:Kommunikationswissenschaft]]
# ''vitale Werte'' : edel - gemein (Lebenswerte)
[[Kategorie:Kommunikationsmodell]]
# ''geistige Werte'' : recht - unrecht, schön - häßlich, wahr - falsch : "reine Wahrheitserkenntnis" (Funktionen des geistigen Fühlens)
# ''heilige und profane Werte''
# ''Konsekutivwert'' : die Nützlichkeit 
 
Aus gesundheitlichen Gründen brauchte er nicht im [[Wikipedia:Erster Weltkrieg | Ersten Weltkrieg]] dienen. Er vertrat aber zu Beginn des Krieges wie viele andere Akademiker eine nationale Position, die er im Verlaufe der Kriegsjahre aber revidierte.  So äußerte er 1915 in seiner Schrift "Der Genisus des Krieges", dass der Weltkrieg ein Aufruf zur geistigen Wiedergeburt des Menschen sei und ein eine Zerfallserscheinung des [[Kapitalismus]] sei. Er kam zu der Auffassung, dass für Europa eine christlicher Sozialismus oder Solidarismus der geeignete Weg wäre, um auch einen Weg zwischen dem kapitalistischen Westen und dem kommunistischen Osten zu finden. In der Beschäftigung des Geistes der ''platonisch-augustinischen Liebe'' im Katholizismus entwickelte er sich zu einer weltoffenen Glaubenshaltung. Der [[Wikipedia:Köln|Köln]]er Oberbürgermeister [[Wikipedia:Konrad Adenauer|Konrad Adenauer]] holte ihn an die neu gegründete Universität, wo er Direktor des Instituts für Sozialwissenschaften wurde, womit er zum Aufbau einer neuen Soziologie beitrug. In dieser Lehre verknüpfte er zwei historische Momente der Gesellschafts- und Wisssenschaftsentwicklung in Europa: die neue Physik des 17. Jahrhunderts und die Herausbildung der kapitalistischen Wirtschaft. In seiner [[wikipedia:Wissenssoziologie|Wissenssoziologie]] traf er die Unterscheidung von drei Arten oberster Wissensformen:
 
* das Leistungs- und Herrschaftswissen der positiven Wissenschaften
* das Bildungswissen der Philosophie
* das Erlösungs- und Heilswissen der Religionen
 
Jede dieser Wissensformen zeichnet sich durch spezifische Motivation, Erkenntnisziele, Erkenntnisakte, vorbildhafte Persönblichkeitstypen, soziale Gruppen des Wissenserwerbs und der Wissensverbreitung und historischer Bewegungsformen aus.
 
Mit der Publikation ''Vom Ewigen im Menschen'' von 1921 wurde er zur Führungsperson der geistigen religiösen Erneuerungsbewegung in der katholischen Tradition. Doch seine eigenpersönliche Entwicklung band ihn selber in diese Bewegung nicht ein. Auf einer Gedenkfeier zum 250. Geburtstag von [[Spinoza]] hielt er eine Rede, die zeigte, dass er sich inzwischen dem [[Wikipedia:Neuspinozismus|Neuspinozismus]] der Goethezeit und den Ideen von [[Friedrich Nietzsche]] zugewandt hatte. Nach seiner Berufung 1921/1922 zum Professor für Philosophie und Soziologie an die Universität Köln distanzierte er sich öffentlich vom katholischen Glauben. Als er 1924 nach erneuter Scheidung eine Ehe mit Maria Scheu einging, wurde er von konservativen Katholiken als ein labiler Charaktermensch beurteilt, der zwischen Triebhaftigkeit und Geistigem schwanken würde. Sein Hang zur geistigen Bewältigung der Zeitkrisen drängte ihn zu neuen Auffassungen. So nahm er eine Einladung des Reichskanzlers an und sprach vor den Generälen der [[Wikipedia:Reichswehr|Reichswehr]] zum Thema der Friedenssicherung. An der Deutschen Hochschule für Politik hielt er einen Vortrag zum Thema "Der Mensch im Zeitalter des Ausgleichs".
 
Mit diesem Thema wollte er den "uralten tragischen deutschen Gegensatz von Macht und Geist überwinden".  Er hatte die Absicht, die parlamentarische Demokratie gegen Angriffe von Rechts und Links zu verteidigen. Den Ausgleich wollte er auch gegenüber den "Panromantikern" wie [[Wikipedia:Ludwig Klages|Ludwig Klages]] suchen, eine Brücke zwischen dem Männlichen und Weiblichen, der westlichen und östlichen Welt, den apollinischen und dionysischen Tendenzen im Geiste der Idee von Nietzsche schlagen. Er vertrat die Ansicht, dass ohne diese geistige Brückenbildung des Ausgleichs es zu einer verhängnisvollen Entwicklung kommen müßte.
 
Die hervorragendste Wirkung seines Schaffens bewirkte er mit seiner Veröffentlichung von 1928: ''Die Stellung des Menschen im Kosmos'', die auf einen Vortrag im April 1927 zurückgeht, wo er auf der Tagung "Mensch und Erde" in [[Wikipedia:Darmstadt|Darmstadt]] an der "Schule der Weisheit" von [[Wikipedia:Hermann von Keyserling|Hermann von Keyserling]] einen Vortrag hielt, zusammen mit dem Ethnologen [[Wikipedia:Leo Frobenius|Leo Frobenius]], dem Sinologen [[Wikipedia:Richard Wilhelm|Richard Wilhelm]] und dem Psychologen [[Carl Gustav Jung]]. In dieser Schrift zeichnete er die menschliche Psyche in vier Schichten nach dem Stufenbau der organischen Natur:
 
* ''Gefühlsdrang''
* ''Instinkt''
* ''assoziatives Gedächtnis''
* ''praktische Intelligenz''
 
Diesen setzte er ein gänzlich anderes Prinzip des Geistes entgegen, wodurch der Mensch dem Naturzusammenhang vollkommen "enthoben" sei. Allerdings seien das Leben und der Geist aufeinander angewiesen: der Geist durchdringe das Leben mit Ideen, die dem Leben erst seine Bedeutung geben würden. Dagegen würde das Leben erst dem Geist ermöglichen, sich eine Tätigkeit zu geben und diese im Leben zu verwirklichen.
 
In seinem Vortrag nimmt er zum Standpunkt der technischen Intelligenz eine radikale Position ein. So behauptete er, dass die Intelligenz von [[Wikipedia:Thomas Edison|Thomas Edison]] als Physiker, den Menschen nicht über die Leistungen eines Schimpansen erhöhe, wenn man von den Untersuchungen von [[Wikipedia:Wolfgang Köhler|Wolfgang Köhler]] ausgehen würde. Er bezeichnete den [[Wikipedia:Weltgrund|Weltgrund]] als bipoplar. Dieser würde in der Selbstbehauptung des Lebensdrangs einerseits und der Ausrichtung des Geistes auf Wesenheiten andererseits bestehen. So würden die technischen Leistungen sich in einem "Weltauftrag" bestimmen und begrenzen lassen.   
 
== Werke ==
 
* ''Zur Phänomenologie und Theorie der Sympathiegefühle und von Liebe und Haß'', 1913
* ''Der Genius des Kriegs und der Deutsche Krieg'', 1915
* ''Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik'', 1913 - 1916
* ''Vom Umsturz der Werte'', 1919
* ''Neuer Versuch der Grundlegung eines ethischen Personalismus'', 1921
* ''Vom Ewigen im Menschen'', 1921
* ''Probleme der Religion. Zur religiösen Erneuerung'', 1921
* ''Wesen und Formen der Sympathie'', 1923 (neu aufgelegt als Titel von 1913: Zur Phänomenologie ...)
* ''Schriften zur Soziologie und Weltanschauunslehre'', 3 Bände, 1923/1924
* ''Die Wissensformen und die Gesellschaft'', 1926
* ''Der Mensch im Weltalter des Ausgleichs'', 1926
* ''Die Stellung des Menschen im Kosmos'', 1928
* ''Philosophische Weltanschauung'', 1929
* ''Gesammelte Werke'', 15 Bände, 1954 - 1998
* ''Von der Ganzheit des Menschen: Ausgewählte Schriften: Liebe, Ethik, Erkenntnis, Leiden, Zukunft, Realität, Soziologie, Philosophie'', Bouvier 1991, ISBN 341602253X
 
== Literatur ==
* Angelika Sander: ''Max Scheler zur Einführung'', Hamburg: Junius, 2001, ISBN 3885063387
* Rudolf Steiner: ''Mein Lebensgang'', [[GA 28]] (2000), ISBN 3-7274-0280-6; '''Tb 636''', ISBN 978-3-7274-6361-7 {{Schriften|028}}
* Rudolf Steiner: ''Fachwissenschaften und Anthroposophie'', [[GA 73a]] (2005), ISBN 3-7274-0735-2 {{Vorträge|073a}}
* Joachim Stiller: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_wertphilosophie.pdf Zur Wertphilosophie] PDF
 
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
 
* http://www.max-scheler.de
* http://www.maxscheler.com
 
[[Kategorie:Philosoph|Scheler, Max]]
[[Kategorie:Anthropologie|Scheler, Max]]
[[Kategorie:Phänomenologie|Scheler, Max]]
[[Kategorie:Biographie|Scheler, Max]]
[[Kategorie:Mann|Scheler, Max]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 25. November 2019, 13:13 Uhr

Ein Absender oder Sender (veraltet Adressant) ist im informationstheoretischen Sinn eines Sender-Empfänger-Modells eine Person oder Institution, die eine Nachricht oder eine andere Information übermittelt oder durch ein Medium zum Empfänger (Adressat) übermittelt oder übermitteln lässt.

Allgemeines

Absender und Empfänger können sich am selben Ort befinden und dann direkte Kommunikation miteinander betreiben (Gespräch, Verhandlung, Diskussion) oder beide sind außer Sicht- oder Rufweite. Dann benötigen sie zwecks Kommunikation ein Kommunikationsmittel für ihre Telekommunikation. Dabei ist zwischen asynchroner und synchroner Telekommunikation zu unterscheiden. Bei der asynchronen Telekommunikation werden die Nachrichten aufgezeichnet oder aufgeschrieben, mit zeitlicher Verzögerung zum Empfänger transportiert und erst dann (vielleicht) von ihm rezipiert (Brief, E-Mail, Telefax, Anrufbeantworter). Die synchrone Telekommunikation stellt eine wechselseitige Kommunikationsverbindung her, die Absender und Empfänger in direkten Kontakt bringt (Telefonie, Videokonferenz, Chatten). Absender und Empfänger können im Verlauf einer synchronen Kommunikation ständig ihre Rollen wechseln - der Absender wird zum Empfänger und der Empfänger wird zum Absender.[1]

Kommunikation zwischen Absender und Empfänger

Der Absender verfügt bereits über die Information (er hat einen Informationsvorsprung: asymmetrische Information) und beabsichtigt deren Weitergabe an einen Empfänger. Der Absender benutzt zur Nachrichtenübermittlung ein bestimmtes Trägermedium (Sprache, Schrift), um die Information für den Empfänger transparent zu machen. Bei primären Medien ist zwischen Absender und Empfänger kein Gerät zwischengeschaltet, sekundäre Medien erfordern auf der Seite des Absenders technische Geräte, nicht jedoch beim Empfänger. Tertiäre Medien erfordern ein technisches Gerät sowohl beim Absender als auch beim Empfänger. Benötigt der Absender ein technisches Gerät (Telefon, Rundfunksender, Fernsehsender, Computer für E-Mails), muss er dieses für das Absenden der Information bedienen.

Absender und Empfänger müssen bei der Informationsübermittlung aktiv sein. Während der Absender sich bemühen muss, eine adressatengerechte und angemessene Kommunikationsebene auszuwählen, muss der Empfänger die Information wahrnehmen (Hören, Lesen),[2] möglicherweise dekodieren[3] und gegebenenfalls verarbeiten. Werden Informationen vom Absender falsch kodiert oder vom Empfänger falsch dekodiert, liegt ein Missverständnis vor. Durch die Kommunikation vom Absender zum Empfänger werden bewertete Daten zur Information, mit der eine Erweiterung des Wissens beim Empfänger verbunden ist.[4]

Postwesen

Ein Absender im postalischen Sinn ist die Angabe des Namens und der Adresse zum Zwecke der Identifikation des Versenders. In Deutschland ist auf einem Briefumschlag der Absender in der oberen linken Ecke der Vorderseite anzubringen.[5] Die Angabe des Absenders ist jedoch nach dem Postgesetz (PostG) nicht verpflichtend. In der Schweiz bringt man den Absender ebenfalls in der linken oberen Ecke an.[6] In Österreich ist die Absenderangabe links oben im Bereich bis 40 mm von der Oberkante anzubringen. Wenn vom Platz nicht anders möglich, kann die Absenderangabe in Ausnahmefällen auf der Rückseite angebracht werden.[7] Bei handschriftlicher Adressierung wird der Absender gelegentlich auch links unten angebracht. Bei einem Kuvert mit Sichtfenster finden sich die Angaben in der Absenderzeile oben im Sichtfeld.

Da es früher häufig zu Problemen bei nicht zustellbaren Paketen kam, wurde in der DIN 5008[8] festgehalten, dass der Absender mit vollständigem Namen und Adresse anzugeben ist.

Kommunikationstechnik

In der Kommunikations- und Nachrichtentechnik wird prinzipiell nur vom Sender gesprochen, der die Informationen an den Empfänger übermittelt. Die Übertragung kann hier über eine Funk-, Kabel- oder eine optische Kommunikation erfolgen. Sender und Empfänger müssen aufeinander abgestimmt sein, damit die Informationen überhaupt und korrekt empfangen und ausgewertet werden können.

Transportwesen

Im Transportwesen ist der Absender Vertragspartner des Frachtführers. Für den Frachtführer entsteht aus diesem Vertrag die Verpflichtung, das Frachtgut an den vereinbarten Ort zu transportieren und dort an den Empfänger auszuliefern. Dem Absender wiederum entsteht aus dem Frachtvertrag die Verpflichtung, die vereinbarte Fracht zu bezahlen (§ 407 HGB).

Siehe auch

 Wiktionary: Absender – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Julia Haberstroh/Katharina Neumeyer/Johannes Pantel, Kommunikation bei Demenz, 2016, S. 28
  2. Dietmar Brunner, Information, Kommunikation und Planung im Beruf, 2014, S. 88
  3. Georg Hans Wiebecke, Das Interface zwischen F&E und Marketing, 1989, S. 103
  4. Helmut Fickenscher, Zielorientiertes Informationsmanagement, 1991, S. 5
  5. Deutsche Post (Memento vom 22. Januar 2014 im Internet Archive) (PDF; 1,8 MB)
  6. Schweizer Post (PDF; 67 kB)
  7. Österreichische Post (PDF; 748 kB)
  8. Schreib- und Gestaltungsregel, gültig ab 18. Januar 2005


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Sender (Information) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.