Islam und Jahve: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Islam''' ({{arS|إسلام|w=islām|b=Unterwerfung unter oder Hingabe an [[Gott]]}}) ist eine streng [[Wikipedia:Monotheismus|monotheistische]] [[Wikipedia:abrahamitische Religion|abrahamitische Religion]] und mit ca. 1,3 Milliarden Anhängern<ref name="World Factbook">[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/xx.html#People Stand 2007 (21 % von 6,6 Mia. Menschen)], Schätzungen des [[Wikipedia:CIA World Factbook|CIA World Factbook]]</ref> nach dem [[Christentum]] (ca. 2,1 Milliarden Anhänger) die zweitgrößte [[Wikipedia:Religion|Religion]] der Welt.
[[Bild:JHWH.svg|thumb|JHWH]]
[[Datei:YHWH Goya.jpg|mini|[[Wikipedia:Francisco de Goya|Francisco de Goya]]: ''Der Name Gottes'' ([[JHWH]]), Detail aus dem Deckenfresko der Basílica del Pilar (1772)]]


Die christliche Lehre von der [[Dreifaltigkeit]] [[Gott]]es und die [[Gottessohnschaft]] [[Jesu Christi]] und seine [[Mensch]]werdung wird von den Anhängern des Islam, den ''Moslems'' oder ''[[Wikipedia:Muslim|Muslim]]en'' ({{arS|مسلم|w=muslim|b=der sich [Gott] Unterwerfende}}), entschieden zurückgewiesen und der unverrückbare ''Glaube an die Einheit '''[[Allah]]s''' ({{ArS|اﷲ|d=Allāh}})'' streng betont ([[Wikipedia:tauhid|tauhid]]) . So heißt es im [[Wikipedia:Koran|Koran]] in der [[Wikipedia:Liste der Koransuren|112.]] [[Wikipedia:Sure|Sure]] ([[Wikipedia:Al-Ichlas|Al-Ichlas]], {{ArS|d=al-ʾiḫlāṣ|b= Der Glaube ohne Vorbehalt|الإخلاص}}) nach der Übersetzung von [[Wikipedia:Friedrich Rückert|Friedrich Rückert]]:
'''Jahve''', '''Jehova''' oder auch '''Jahve-Elohim''' ({{HeS|יהוה}} = '''JHWH''' wird als [[Tetragramm]] geschrieben und setzt sich - von rechts nach links gelesen - zusammen aus den 4 Buchstaben [[Jod (Hebräisch)|Jod]] (י), [[He]] (ה), [[Waw]] (ו), [[He]] )) ist einer der sieben [[Elohim]], die die eigentlichen Schöpfer und Lenker unserer [[Erdentwicklung]] sind, von denen in der [[Genesis]] berichtet wird. JHWH gilt als der [[Tetragramm|unaussprechliche Name Gottes]] und wird daher bei der Lesung der [[Wikipedia:Tora|Tora]] stets durch die Anrede „[[Adonai]]“ ({{HeS|אֲדֹנָי}} „Herr“) ersetzt. Ursprünglich hatte Jahve wie die andern Elohim seinen Wohnsitz auf der [[Sonne]]. Nach der Trennung von Sonne und [[Erde]] und der weiteren Ablösung des [[Mond]]es von der Erde, nahm er auf dem Mond seinen Aufenthalt und sendet von hier mit dem reflektierten Mondenlicht seine reife [[Weisheit]] der Erde zu. Jahve wird daher zurecht auch als Mond-Gottheit verehrt.


<table align="center"><tr><td>
== Jahve als das wesenhafte Einheitsbewusstsein der sieben Elohim ==
<poem>
Sprich: Gott ist Einer, (1)
Ein ewig reiner, (2)
hat nicht gezeugt und ihn gezeugt hat keiner, (3)
und nicht ihm gleich ist einer. (4)
</poem>
</td></tr></table>


Während sich das [[Christentum]] bei den [[Wikipedia:Heidentum|heidnischen Völkern]] und insbesondere auch bei den [[Wikipedia:Germanen|Germanen]] leicht verbreiten ließ, indem man unmittelbar an alte spirituelle Traditionen anknüpfen konnte, etwa an den [[Mithras]]dienst oder bei den Germanen an das Fest, das dann zum christlichen [[Weihnachtsfest]] wurde, mussten, wie [[Rudolf Steiner]] betont, die [[Wikipedia:Semiten|semitischen Völker]] anders angefasst werden:
Jahve ist zugleich aber auch mehr als nur einer der sieben Elohim; er repräsentiert das gemeinsame höhere Einheitsbewusstsein aller sieben Elohim, das erst dadurch heranreifen konnte, dass sie das [[Sechstagewerk]] vollbrachten, um den [[Mensch]]en nach ihrem gemeinsamen Bild zu erschaffen.


<div style="margin-left:20px">
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"Das tat Mohammed. Er hat einen ersten großen Lehrsatz aufgestellt, in dem er sagte: Alle Götter außer dem Einen sind keine Götter. Nur derjenige, den ich euch lehre, ist der einzige Gott. - Dieser Lehrsatz kann nur verstanden werden als Opposition zum Christentum. Von Anfang an hatte bei der Eroberung des physischen Planes das Christentum die Aufgabe, bis in die menschliche Persönlichkeit hinein zu wirken; es baut nicht auf alte Kräfte auf, sondern es will durch Manas wirken.
"Wenn wir den Menschen ins Dasein treten sehen als ein ganz
kleines Kind, da wissen wir, daß in ihm noch nicht entwickelt ist,
was wir ein einheitliches Bewußtsein nennen. Das Kind spricht sogar das Ich, das zusammenhält das Bewußtsein, nach einiger Zeit
erst aus. Es fügt sich dann das, was in seinem Seelenleben ist, in
die Einheit des Bewußtseins zusammen. Der Mensch wächst heran,
indem er die verschiedenen Tätigkeiten, die beim Kind noch dezentralisiert sind, zusammenfaßt. So ist diese Zusammenfassung beim
Menschen ein Heraufentwickeln zu einem höheren Zustand. Analog können wir uns die Fortentwickelung der Elohim denken.
Diese haben eine gewisse Tätigkeit entfaltet während der Vorbereitungsentwickelung zum Menschen. Dadurch, daß sie diese Tätigkeit ausgeführt haben, haben sie selber etwas gelernt, selber etwas
dazu beigetragen, um sich zu einer höheren Stufe emporzuheben.
Sie haben nun als Gruppe ein gewisses Einheitsbewußtsein erlangt,
sind gleichsam nicht nur Gruppe geblieben, sondern sind Einheit
geworden. Die Einheit wurde gleichsam wesenhaft. Das ist etwas
außerordentlich Wichtiges, was wir in diesem Punkt aussprechen.
Ich konnte Ihnen bisher nur sagen: Die einzelnen Elohim waren
so, daß jeder etwas Besonderes konnte. Jeder konnte zum gemeinsamen Entschluß, zum gemeinsamen Bild, nach dem sie den Menschen formen wollten, etwas hinzubringen, und das, was der Mensch
war, war gleichsam nur eine Vorstellung, in der sie zusammenwirken
konnten. Das war in der Arbeit der Elohim zunächst noch nichts
Reales. Reales war erst vorhanden, als sie das gemeinsame Produkt
geschaffen hatten. In dieser Arbeit selber entwickelten sie sich aber
höher, entwickelten sie ihre Einheit zu einer Realität, so daß sie
jetzt nicht etwa nur sieben waren, sondern daß die Siebenheit ein
Ganzes war, so daß wir jetzt von einer Elohimheit sprechen können, welche sich auf siebenfache Weise offenbart. Diese Elohimheit
ist erst geworden. Sie ist das, wozu sich die Elohim hinaufgearbeitet
haben.


Wir sehen, daß im Mohammedanismus jetzt in bewußter Weise nicht mehr angeknüpft werden soll an die alten, noch spirituellen Religionsformen des Heidentums, sondern es soll nur noch durch die physische Wissenschaft der richtige Weg gefunden werden, um den physischen Plan zu erobern. Wir sehen, wie diese physische Wissenschaft die Heilkunst ergreift, die ausging von Arabien und die sich dann später ausgebreitet hat in andere Länder. Die arabischen Ärzte gingen lediglich vom physischen Plan aus, anders als die Heiler bei den alten Ägyptern, bei den Druiden und selbst bei den alten Germanen. Alle diese waren dadurch zu ihrem Heilberuf gekommen, daß sie durch Askese und andere Übungen ihre psychischen Kräfte ausgebildet hatten. Heute noch sehen wir Ähnliches in den Praktiken und Vorgängen des Schamanismus, nur sind dieselben heute degeneriert. Also psychische Kräfte wurden bei diesen frühen Heilern ausgebildet. Mohammed führte diejenige Heilkunst ein, welche ihre Heilmittel nur aus dem physischen Plan selbst nimmt. Diese Heilkunst wurde da ausgebildet, wo man von spirituellen Wesenheiten nichts wissen wollte, sondern nur von einem einzigen Gott. Alchimie und Astrologie im alten Sinne wurden abgeschafft und zu neuen Wissenschaften gemacht: Astronomie, Mathematik und so weiter. Diese sind später auch zu den Wissenschaften des Abendlandes geworden. In den Arabern, die nach Spanien kamen, sehen wir auf dem physischen Gebiete gebildete Männer, vor allem Mathematiker. Die wirklichen Anhänger dieser Richtung sagten: Ehrerbietig verehren wir das, was in Pflanze, Tier und so weiter lebt, aber der Mensch soll das nicht nachstümpern, was nur Gott allein zu schaffen berufen ist. - Daher finden wir in der maurischen Kunst auch nur Arabesken, Formen, die nicht einmal Pflanzenform haben, sondern die nur phantasiegestaltet sind.
Das kennt die Bibel. Die Bibel kennt die Vorstellung, daß die
 
Elohim gleichsam vorher die Glieder einer Gruppe sind und sich
Die griechische Macht ist von Rom abgelöst worden, aber die griechische Bildung ist auf die Römer übergegangen. Die Araber haben das, was sie haben, von Mohammed erhalten. Mohammed führte die Wissenschaft ein, die nur von den Gesetzen des physischen Planes durchzogen ist. Die christlichen Mönche bekamen Anregungen von den Mauren. Zwar wurden die Mauren durch politische Macht zurückgeschlagen, aber der Monotheismus, der eine Vertiefung der physischen Wissenschaft mit sich bringt, ist durch die Mauren nach Europa gekommen und hat zu einer Reinigung des Christentums von allem Heidnischen geführt.
dann zusammenordnen zu einer Einheit, so daß sie vorher zusam-
 
menarbeiten wie die Glieder einer Gruppe, und nachher von einem
Durch das Christentum wurde das Gefühlsleben der Menschen bis zum [[Kama-Manas]] hingeführt. Durch den Mohammedanismus wurde der Verstand, der Geist, heruntergeführt vom spirituellem Leben zum abstrakten Auffassen der rein physischen Gesetze." {{Lit|GA 92, S 16ff}}
gemeinsamen Organismus aus gelenkt werden. Und diese reale Einheit der Elohim, in welcher die einzelnen Elohim tätig als Glieder,
als Organe wirken, nennt die Bibel Jahve-Elohim. Da haben Sie
nun in einer noch tieferen Weise, als es bisher möglich war, den
Begriff des Jahve, des Jehova. Daher spricht die Bibel auch zunächst in ihrem Berichte nur von den Elohim, und fängt an, da wo
die Elohim selber zu einer höheren Stufe, zu einer Einheit vorgeschritten sind, von Jahve-Elohim zu sprechen. Das ist der tiefere
Grund, warum am Ende des Schöpfungswerkes der Jahvename
plötzlich auftritt." {{Lit|{{G|122|123f}}}}
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Mit dem Islam lebte die alte [[Mond]]enreligion [[Jahve]]s sechs Jahrhunderte nach [[Christus]] wieder auf und erweckte damit auch wieder die Impulse der [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|ägyptisch-chaldäischen Kultur]], aber so, dass alles, was damals noch aus dem alten [[Hellsehen]] geschöpft wurde, nun, aller [[Imagination|imaginativen]] Bildhaftigkeit entkleidet, ins [[Intellekt]]uelle übersetzt ist. {{Lit|GA 124, S 169ff}} Aus dieser Neigung zur [[Abstraktion]] hat sich auch das [[Wikipedia:Bilderverbot im Islam|Bilderverbot im Islam]] entwickelt, das im [[Wikipedia:Koran|Koran]] selbst noch nicht enthalten ist.
== Jahve und das [[Gruppen-Ich des Menschen]] ==


== Kritik ==
Jahve legte in den [[Astralleib]] des [[Mensch]]en das [[Gruppen-Ich des Menschen|Gruppen-Ich]] hinein, um ihn vorzubereiten, später das [[Individuum|individuelle]] [[Ich]] zu entwickeln. Zusammenen mit den anderen Elohim gab Jahve dem Menschen das Ich, indem er das, was als [[Geist|Geistiges]] in der [[Luft]] lebte, in ihn einströmen ließ:


Rudolf Steiner hat sich wiederholt dezidiert kritisch über den Islam geäußert, das darf bei einer Darstellung des Islam aus anthroposophischer Sicht nicht übersehen werden.
:"Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen." ([http://www.bibel-online.net/buch/01.1-mose/2.html#2,7 1 Mose 2,7])
Der Islam ruht im wesentlichen auf drei Säulen: dem Koran, den Hadithen und der Scharia. Im Mittelalter prägten vor allem die Kreuzzüge das Bild des Islam in Europa. Zweimal standen die Türken vor Wien – und aufgrund dieser vorausgegangen Dramatik, scheint sich uns der Islam  wie ein Gegenpol zum Christentum auszunehmen. Vor allem, wenn man alle wesentlichen Aussagen Rudolf Steiners hierzu zusammenstellt, so ergibt sich das entsprechende Bild.


"Nach dem Christentum - das ist ganz klar für den, der die Begründung des Christentums kennt - kann eine neue Religion nicht mehr begründet werden. Man würde das Christentum unrichtig verstehen, wenn man glauben würde, daß eine neue Religion begründet werden könne." (GA 211: Das Sonnenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung", S. 139).  
Später, im [[Wikipedia:Neues Testament|Neuen Testament]], wird der [[Christus]] als "Gott der HERR" bezeichnet, doch Jahve ist nicht Christus, sondern gleichsam nur seine Vorherverkündigung. Ehe der Christus mit der [[Jordan-Taufe]] zum irdischen Dasein herabgestiegen war, offenbarte er sich durch die Gemeinschaft der sechs auf der Sonne verbliebenen Elohim, und Jehova lenkte vom Mond aus wie durch einen Spiegel diese im Licht strahlende Christus-Kraft zur Erde nieder. Bevor der Christus selbst zum Erdenleben herabstieg, sandte er mit Jehova gleichsam sein Spiegelbild voraus, um sein Erdenwirken vorzubereiten.  


Im übrigen äußert sich Steiner sehr differenziert, aber auch bestimmt über den Islam. Hier Auszüge aus einem Vortrag Steiners vor den Priestern der Christengemeinschaft zum Islam:
Als Jehova dem Moses im brennenden Dornbusch erschien war und dieser nach seinem Namen fragte, sagte er zu Moses, um auf die Quelle der Ich-Kraft hinzuweisen:  
"Da fiel sein (Johannes) prophetischer Blick auf jene Lehre, welche nun im Osten entsteht – um 666 -, und welche zurückgreift in jenes Mysterienwesen, das nichts weiß vom Sohn: die mohammedanische Lehre. Die mohammedanische Lehre kennt nicht diese Struktur der Welt, von der ich Ihnen gesprochen habe, sie kennt nicht die zwei Reiche, das Reich des Vaters und das Reich des Geistes, sie kennt nur allein den Vater. Sie kennt nur die starre Lehre: Es gibt nur einen Gott, Allah, und nichts, was neben ihm ist, und Mohammed ist sein Prophet. – Von diesem Gesichtspunkt aus ist die mohammedanische Lehre die stärkste Polarität zum Christentum, denn sie hat den Willen zum Beseitigen aller Freiheit für alle Zukunft, den Willen zum Determinismus, wie es nicht anders sein kann, wenn man die Welt nur im Sinne des Vatergottes vorstellt.Und der Apokalyptiker empfindet: Da kann der Mensch sich nicht selber finden. Da kann der Mensch nicht durchchristet werden. Da kann der Mensch nicht sein Menschentum in sich ergreifen, wenn er nur erfaßt diese ältere Lehre vom Vater.-" (GA 346, S. 107)."In dezidierter Weise sah der Apokalyptiker innerlich voraus, was den Menschen drohte. Das Christentum wird nach zwei Richtungen hin in ein Scheinchristentum verfallen – oder besser gesagt, es wird in ein in Nebel gehülltes Christentum hineingeraten; und das, was ihm droht als ein solches Überflutetsein, das wird bezeichnet durch das Jahr 666, das in der geistigen Welt das bedeutsame Jahr war, wo überall eintritt, was im Arabismus, im Mohammedanismus lebt. Er bezeichnet dieses Jahr 666 mit aller Deutlichkeit. Diejenigen, die apokalyptisch lesen können, die verstehen das schon. Der Apokalyptiker sah voraus, wie dasjenige wirken würde, was da hereinbricht, wenn er in dem gewaltigen Worte die Zahl 666 als die Zahl des Tieres bezeichnet.“ (GA 346, S. 108).


Darüberhinaus gibt es noch eine bezeichnende Stelle zum Islam in den Lehrerkonferenzen, wo Steiner versucht die Wesenheit Allahs zu erfassen:"Der Mohamedanismus ist die erste ahrimanische Manifestation, die erste ahrimanische Offenbarung nach dem Mysterium von Golgatha. Der Gott Mohammeds, Allah, Eloha, ist ein ahrimanischer Abglanz der elohistischen Wesenheiten, der Elohim, aber monotheistisch erfaßt. Er bezeichnet sie immer in einer Einheit.Die mohammedanische Kultur ist ahrimanisch, aber die Gemütsverfassung der Islamiten ist luziferisch."(GA 300a, Konferenz vom 9.6.1920, S. 130).
<div align="center">
"Ich bin der Ich-bin" ([http://www.bibel-online.net/buch/02.2-mose/3.html#3,14 2 Mose 3,14])
</div>


Es ist allerdings auch die positive Bedeutung des Islam bei der Eindämmung des Gondhishapur-Impulses zu beachten, auch darauf hat Rudolf Steiner hingewiesen. So sagt Steiner aber in diesen Vorträgen auch: "Indem Mohammed eine phantastische Religionslehre verbreitete, vor allen Dingen über diejenigen Gegenden, über die man verbreiten wollte die gnostische Weisheit von Gondhishapur, nahm er sozusagen dieser gnostischen Weisheit das Feld weg." (GA 184: Die Polarität von Dauer und Entwicklung im Menschenleben..., S. 283).
{{GZ|Der Name «Ich» kann nicht von außen hineintönen,
er muß in der Seele selbst ertönen. Das ist das vierte Glied der
menschlichen Wesenheit.


Der Islam beruft sich über Mohammed auf eine Inspiration durch den Erzengel Gabriel.
Die hebräische Geheimwissenschaft hat dieses Ich den unaussprechlichen
Dieser soll Mohammed den Koran diktiert haben. Eine fortwirkende Inspiration durch die Erzengel kennt der Koran allerdings nicht. Er bleibt also insoweit eine reine Buchreligion.
Namen Gottes genannt. «Jahve» bedeutet nichts anderes
als: «Ich bin». Was eine äußere Wissenschaft auch für Interpretationen
geben kann, in Wahrheit hat es bedeutet: «Ich bin» - das
vierte Glied der menschlichen Wesenheit.|97|106}}


Entwicklungsmöglichkeiten lässt allerdings auch der Islam zu – obwohl er aufgrund einer strengen Prädestinationslehre, die zuweilen an Calvin erinnert, zum Fatalismus gegenüber der anthroposophischen Entwicklungsidee durch Reinkarnation und Karma neigt, soweit er diese überhaupt anzuerkennen mag.
Nur wurde Jahve damals noch nicht im einzelnen individuellen Ich, sondern im [[Gruppen-Ich]] des [[Hebräer|hebräischen Volkes]] empfunden. Im individuellen Ich kann nur der Christus empfangen werden, seit dieser durch den [[Golgatha|Tod auf Golgatha]] hindurchgegangen ist.


Der von Rudolf Steiner sehr verehrte Johann Wolfgang von Goethe schrieb allerdings in seinem West-östlichen Diwan u.a.:
== Jahve und die [[Mond]]enkräfte ==


Als Mond-Gottheit wirkt Jehova insbesondere auf alle menschlichen [[Organe]], die mit den Mondenkräften zusammenhängen, also auf das [[Gehirn]] einerseits und auf die [[Fortpflanzungsorgane]] anderseits. Das „auserwählte Volk“ zeichnete sich tatsächlich von Anfang an durch seine besondere Fruchtbarkeit und seine (an das Gehirn gebundene) [[Verstand]]esbildung aus, die die atavistischen [[Hellsehen|hellseherischen Fähigkeiten]] zurückdrängte. Das Volks-Ich und rollt mit dem [[Blut]] fort, d.h. mit der [[Vererbung]]sströmung, in der Jahve für den Menschen weitgehend ''unbewusst'' wirkt. ''Bewusst'' wirkte Jehova aber in der Verstandestätigkeit, seit er mit [[Abraham]] seinen Bund geschlossen hatte. Die Kräfte, die früher nur durch die alte Hellsichtigkeit zugänglich waren, zogen nun bei Abraham in die innere menschliche Organisation ein. Abraham entwickelte dadurch mit seinem Gehirn ein physisches Organ, mit dem er sich - ohne Hellsichtigkeit - rein durch das Denken zum Göttlichen erheben konnte, und dieses Organ vererbte er auf seine Nachkommen und prägte damit die Mission des hebräischen Volkes. Zu diesem Bild gehört auch die überlieferte Legende, nach der Abraham als Erfinder der [[Wikipedia:Arithmetik|Arithmetik]] gilt. Diese von Jehova geleitete Entwicklung zielte also auf die [[Verstandesseele]], die im hebräischen Volk in besonderer Weise ausgebildet werden sollte, und die zur Zeit der großen [[Propheten]] im letzten vorchristlichen [[Michaelzeitalter]], der Achsenzeit nach [[Wikipedia:Karl Jaspers|Karl Jaspers]], zur Reife gelangte.


„Wofür ich Allah höchlich danke?
Die Verstandesbildung ist untrennbar mit der [[Luziferische Versuchung|luziferischen Versuchung]] verbunden. Durch den [[Sündenfall]] hat der Mensch vom [[Baum der Erkenntnis]] gegessen, sollte aber nicht auch noch vom [[Baum des Lebens]] essen. Die Verstandesseele bildet sich, wie wir durch [[Rudolf Steiner]] wissen, durch die ''unbewusste'' Arbeit des Ich am [[Ätherleib]] aus. Der Ätherleib wird aber dadurch in gewisser Weise beeinträchtigt, die Lebenskräfte werden teilweise dem Organismus entzogen, und [[Krankheit]] und [[Tod]] sind dadurch in das Menschengeschlecht getreten. Später, d.h. in nachchristlicher Zeit, soll durch die Verbindung mit dem ([[ätherisch]]en) Christus durch die ''bewusste'' Arbeit am Ätherleib der [[Lebensgeist]] ausgeformt werden. Dann werden wir mit Hilfe des Christus neues Leben schöpferisch hervorbringen und dann werden wir dadurch auch vom Baum des Lebens essen dürfen.
Dass er Leiden und Wissen getrennt.  
Verzweifeln müsste jeder Kranke,  
Das Übel kennend, wie der Arzt es kennt.


“Närrisch, dass jeder in seinem Falle
== Jahve und [[Eva]] ==
Seine besondere Meinung preist!
Wenn Islam Gott ergeben heißt,
In Islam leben und sterben wir alle.“


Der Islam wird bei Goethe so zur Universalreligion, was sich allerdings erst anhand von Goethes Sufismusrezeption, die über die mystischen Dichtungen des Islam erfolgte, ergibt:
Nicht zufällig sind die Worte ''Jahve'' und ''[[Eva]]'' miteinander verwandt. Eva, als die große Erdenmutter, ist in Jahve enthalten als die Summe all dessen, was durch die alte [[Alter Saturn|Saturn]]-, [[Alte Sonne|Sonnen]]- und [[Alter Mond|Mondenentwicklung]] herübergekommen ist, wo die Grundlage für den [[Physischer Leib|physischen Leib]], den [[Ätherleib]] und [[Astralleib]] des [[Mensch]]en geschaffen wurden. Erst auf [[Erde (Planet)|Erden]] kam das [[Ich]] dazu, repräsentiert durch das [[Jod (Hebräisch)|J]] im Namen "'''J'''ahve".


„Gesteht's! Die Dichter des Orients
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Sind größer als wir des Okzidents.
"Wenn man alles das, was
Worin wir sie aber völlig erreichen,  
mitgebracht worden ist von der Saturn-, Sonnen-, Mondenentwickelung
Dass ist im Hass auf unsresgleichen.“
her für die Erdenentwickelung, zusammenfaßt in seinem
 
natürlichen Aspekt, so tritt es uns entgegen durch das althebräische
Der offensichtliche Widerspruch zwischen Steiner und Goethe an diesem Punkt lässt sich bei einer Betrachtung der potentiellen Entwicklungsmöglichkeiten des Islam überwinden. So schreibt  Pietro Archiati in seinem Buch „Unterwegs zum Menschen. Die Weltreligionen als Wege des Menschen zu sich selbst“ über den Islam: „Das heutige Zusammenleben von Islam und Christentum kann als positive, entwicklungsfördernde gegenseitige Herausforderung erlebt werden. Der Islam ist dazu da, um dem traditionellen Christentum das eigene Versagen wie in einem Spiegel vorzuhalten. Er fordert das Christentum auf, ernst zu machen mit dem Christentum selbst. Er fordert alle auf nicht nur eine christliche Theorie zu haben, sondern auch die Lebenspraxis damit zu durchdringen.
Altertum symbolisiert in Eva. Eve — die Vokale sind ja niemals klar
Die Herausforderung des Christentums dem Islam gegenüber ist andererseits die Herausforderung der individuellen Freiheit. Aber diese Herausforderung wird nicht wirksam durch die Theorie über die individuelle Freiheit, sondern durch die Wirklichkeit der Freiheit selbst, die sich nur in wahrhaft freien Menschen zeigen und durch sie ausstrahlen kann.
genannt im Hebräischen — Eve! Fügen Sie dazu das Zeichen für
(...)
jene göttliche Wesenheit des althebräischen Altertums, welche der
Dasjenige, was das vergangene Christentum heute mit dem Islam erlebt und noch viel stärker erleben wird, kommt daher, dass der Mensch des Islam sehr lange an die Pforte des Christentums gepocht hat in der unbewussten, aber realen Suche nach der Liebe. Der Islam ist bitter enttäuscht worden, weil er das Wesen der Liebe nicht gefunden hat! So können wir auch das Aggressive des Islam dem christlichen Abendland gegenüber aus der bitteren Enttäuschung und Entbehrung erklären. Das wahre Ich dieser Menschen hat das Menschliche gesucht und es nicht gefunden dort, wo die Voraussetzungen da waren, dass es hätte vorhanden sein können.
Lenker der Erdengeschicke ist, so haben Sie eine Form, die ebenso
Auch der islamische Mensch sucht wie jeder Mensch das Wesen der Liebe im anderen Menschen. Und was sucht das traditionelle Christentum, herausgefordert vom Islam? Es sucht dasjenige, was es verloren hat: auch das kosmisch-göttliche Wesen der Liebe, auch den Christus.
richtig ist wie jede andere: Jeve-Jahve, der im Mond sein Symbol
So haben die Christen und die Muslims die Suche nach dem Wesen der Liebe gemeinsam! Indem dank der Auseinandersetzung zwischen Islam und Christentum ein Bewusstsein davon entsteht, dass dasjenige, was wir alle gemeinsam haben – die Suche nach dem wahren Menschentum, die Suche nach dem Christus-Wesen -, viel tiefer und gewaltiger ist als dasjenige, was wir nicht gemeinsam haben, entsteht eine große Zukunftshoffnung der Menschheit! Es entsteht die Hoffnung, dass sowohl der Mensch im Christentum wie auch der Mensch im Islam den Impuls immer tiefer würdigen wird, wodurch zum ersten Male nach zweitausend Jahren die reale Christus-Wesenheit wiedergefunden werden kann in der Menschheit.
habende Lenker der Erde. Mit dem verbunden, was von der Mondenentwickelung
Wo wird Christus real wiedergefunden in der heutigen Menschheit? Ich kenne nur einen geistigen Impuls, von dem ich sagen darf: Hier wird Christus wiedergefunden, das ist die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners! Im Westen, wo Christentum und Islam in oft tragischer Weise Karma miteinander auszutragen haben, höre ich die Stimme, die ruft: O Muslim, o Christ, sucht das Wesen der Liebe, sucht die Christus-Wesenheit dort, wo sie zu finden ist! Wo eine Wissenschaft des Geistes, wo ein Bewusstsein der Wesenhaftigkeit und der Substantialität des Geistes so real wiedergewonnen wird, dass für den Menschen, der diese Geisteswissenschaft ergreift, die reale Begegnung mit dem Wesen des Christus in seiner übersinnlichen Wiederkunft möglich wird. Das ist die Hoffnung jedes Christen, dies ist die Hoffnung jedes Muslim.“ (Pietro Archiati).
herübergekommen ist, mit dem Ergebnis der
 
Mondenentwickelung für die Erdenentwickelung: der Erdenherr,
Dies ist das Ringen und Suchen des Sufismus, wie auch die Mahdi-Erwartung des schiitischen Islam.
verbunden mit der Erdenmutter, die in ihren Kräften ein Ergebnis
 
der Mondenentwickelung ist . . . Jahve! Es geht also herüber aus dem
Günter Röschert äußert sich dazu wie folgt: "Kein ernsthafter Religionswissenschaftler stellt die Kennzeichnung des historischen Christentums als abrahamitische Religion in Frage.
althebräischen Altertum die geheimnisvolle Verbindung der Mondenkräfte,
Über Isaak ist das Christentum mit Abraham spirituell-geschichtlich verbunden. Abraham hatte im zweiten vorchristlichen Jahrtausend die geistige Qualität des Mondes (Jahve-Elohim, Anm.) zu vertreten.
die ihren Rest zurückgelassen haben in dem uns astronomisch
Der durch Melchisedek initiierte Erzvater bereitete das intellektuelle Denken in der Menschheit vor, aber er schaute auch das Akasha-Bild des Christus in der Sonnensphäre.
erscheinenden Mond und die ihre menschheitlichen Kräfte
Der Halbmond des Islam ist dazu bestimmt, als Schale die Gralshostie aufzunehmen, aber nicht durch Konversion, sondern in geistiger Realität."
zurückgelassen haben in dem weiblichen Elemente des Menschendaseins.
Man denke in diesem Zusammenhang z.B. an die Begegnung zwischen Parzifal und seinem islamischen Halbbruder Feirefiz in Wolfram von Eschenbach's "Parzifal".
Die Verbindung des Erdenherrn mit der Mondenmutter
 
kommt uns schon in dem Namen Jahve entgegen." {{Lit|{{G|149|97f}}}}
== Anmerkungen ==
</div>
<references/>


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', [[GA 122]] (1984)
#Rudolf Steiner: ''Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral'', [[GA 149]] (2004)


*Rudolf Steiner: ''Die okkulten Wahrheiten alter Mythen und Sagen'', [[GA 92]] (1999)
*Rudolf Steiner: ''Exkurse in das Gebiet des Markus-Evangeliums'', [[GA 124]] (1995)
*Rudolf Steiner: ''Die Polarität von Dauer und Entwicklung im Menschenleben'', [[GA 184]]
*Rudolf Steiner: ''Das Sonnenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung'', [[GA 211]]
*Rudolf Steiner: ''Lehrerkonferenzen, Bd. I'', [[GA 300a]]
*Rudolf Steiner: ''Apokalypse und Priesterwirken'', [[GA 346]]
*Johann Wolfgang von Goethe: ''West-östlicher Diwan''
*Wolfram von Eschenbach: ''Parzifal''
*Pietro Archiati: ''Unterwegs zum Menschen. Die Weltreligionen als Wege des Menschen zu sich selbst'', ISBN 3-937078-56-8;
*Günter Röschert: ''Für die Sache Gottes - Der Islam in anthroposophischer Sicht'', ISBN 3-929606-10-0
*Seyyed Hossein Nasr: ''Ideal und Wirklichkeit des Islam'', ISBN 3-424-01127-4, S. 201 f.;
*Eric-Emmanuel Schmitt: ''Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran'', ISBN 3-596-16117-7


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Islam]]
== Weblinks ==
* [http://de.wikipedia.org/wiki/JHWH JHWH] - Artikel in der deutschen Wikipedia.
* [[Bild:Adobepdf_small.gif|Adobepdf_small.gif]] [http://www.bibelkommentare.de/pdf/218.pdf Herr, Jehova, Jahwe (Der Name Jehova)] - Artikel von Arend Remmers
 
[[Kategorie:Geistige Wesen]]
[[Kategorie:Hierarchien]]
[[Kategorie: Männliche Gottheit]]
[[Kategorie:Bibel]]
[[Kategorie:Altes Testament]]
[[Kategorie:Gottesname]]

Version vom 21. Oktober 2017, 08:46 Uhr

JHWH
Francisco de Goya: Der Name Gottes (JHWH), Detail aus dem Deckenfresko der Basílica del Pilar (1772)

Jahve, Jehova oder auch Jahve-Elohim (hebr. יהוה = JHWH wird als Tetragramm geschrieben und setzt sich - von rechts nach links gelesen - zusammen aus den 4 Buchstaben Jod (י), He (ה), Waw (ו), He (ה)) ist einer der sieben Elohim, die die eigentlichen Schöpfer und Lenker unserer Erdentwicklung sind, von denen in der Genesis berichtet wird. JHWH gilt als der unaussprechliche Name Gottes und wird daher bei der Lesung der Tora stets durch die Anrede „Adonai“ (hebr. אֲדֹנָי „Herr“) ersetzt. Ursprünglich hatte Jahve wie die andern Elohim seinen Wohnsitz auf der Sonne. Nach der Trennung von Sonne und Erde und der weiteren Ablösung des Mondes von der Erde, nahm er auf dem Mond seinen Aufenthalt und sendet von hier mit dem reflektierten Mondenlicht seine reife Weisheit der Erde zu. Jahve wird daher zurecht auch als Mond-Gottheit verehrt.

Jahve als das wesenhafte Einheitsbewusstsein der sieben Elohim

Jahve ist zugleich aber auch mehr als nur einer der sieben Elohim; er repräsentiert das gemeinsame höhere Einheitsbewusstsein aller sieben Elohim, das erst dadurch heranreifen konnte, dass sie das Sechstagewerk vollbrachten, um den Menschen nach ihrem gemeinsamen Bild zu erschaffen.

"Wenn wir den Menschen ins Dasein treten sehen als ein ganz kleines Kind, da wissen wir, daß in ihm noch nicht entwickelt ist, was wir ein einheitliches Bewußtsein nennen. Das Kind spricht sogar das Ich, das zusammenhält das Bewußtsein, nach einiger Zeit erst aus. Es fügt sich dann das, was in seinem Seelenleben ist, in die Einheit des Bewußtseins zusammen. Der Mensch wächst heran, indem er die verschiedenen Tätigkeiten, die beim Kind noch dezentralisiert sind, zusammenfaßt. So ist diese Zusammenfassung beim Menschen ein Heraufentwickeln zu einem höheren Zustand. Analog können wir uns die Fortentwickelung der Elohim denken. Diese haben eine gewisse Tätigkeit entfaltet während der Vorbereitungsentwickelung zum Menschen. Dadurch, daß sie diese Tätigkeit ausgeführt haben, haben sie selber etwas gelernt, selber etwas dazu beigetragen, um sich zu einer höheren Stufe emporzuheben. Sie haben nun als Gruppe ein gewisses Einheitsbewußtsein erlangt, sind gleichsam nicht nur Gruppe geblieben, sondern sind Einheit geworden. Die Einheit wurde gleichsam wesenhaft. Das ist etwas außerordentlich Wichtiges, was wir in diesem Punkt aussprechen. Ich konnte Ihnen bisher nur sagen: Die einzelnen Elohim waren so, daß jeder etwas Besonderes konnte. Jeder konnte zum gemeinsamen Entschluß, zum gemeinsamen Bild, nach dem sie den Menschen formen wollten, etwas hinzubringen, und das, was der Mensch war, war gleichsam nur eine Vorstellung, in der sie zusammenwirken konnten. Das war in der Arbeit der Elohim zunächst noch nichts Reales. Reales war erst vorhanden, als sie das gemeinsame Produkt geschaffen hatten. In dieser Arbeit selber entwickelten sie sich aber höher, entwickelten sie ihre Einheit zu einer Realität, so daß sie jetzt nicht etwa nur sieben waren, sondern daß die Siebenheit ein Ganzes war, so daß wir jetzt von einer Elohimheit sprechen können, welche sich auf siebenfache Weise offenbart. Diese Elohimheit ist erst geworden. Sie ist das, wozu sich die Elohim hinaufgearbeitet haben.

Das kennt die Bibel. Die Bibel kennt die Vorstellung, daß die Elohim gleichsam vorher die Glieder einer Gruppe sind und sich dann zusammenordnen zu einer Einheit, so daß sie vorher zusam- menarbeiten wie die Glieder einer Gruppe, und nachher von einem gemeinsamen Organismus aus gelenkt werden. Und diese reale Einheit der Elohim, in welcher die einzelnen Elohim tätig als Glieder, als Organe wirken, nennt die Bibel Jahve-Elohim. Da haben Sie nun in einer noch tieferen Weise, als es bisher möglich war, den Begriff des Jahve, des Jehova. Daher spricht die Bibel auch zunächst in ihrem Berichte nur von den Elohim, und fängt an, da wo die Elohim selber zu einer höheren Stufe, zu einer Einheit vorgeschritten sind, von Jahve-Elohim zu sprechen. Das ist der tiefere Grund, warum am Ende des Schöpfungswerkes der Jahvename plötzlich auftritt." (Lit.: GA 122, S. 123f)

Jahve und das Gruppen-Ich des Menschen

Jahve legte in den Astralleib des Menschen das Gruppen-Ich hinein, um ihn vorzubereiten, später das individuelle Ich zu entwickeln. Zusammenen mit den anderen Elohim gab Jahve dem Menschen das Ich, indem er das, was als Geistiges in der Luft lebte, in ihn einströmen ließ:

"Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen." (1 Mose 2,7)

Später, im Neuen Testament, wird der Christus als "Gott der HERR" bezeichnet, doch Jahve ist nicht Christus, sondern gleichsam nur seine Vorherverkündigung. Ehe der Christus mit der Jordan-Taufe zum irdischen Dasein herabgestiegen war, offenbarte er sich durch die Gemeinschaft der sechs auf der Sonne verbliebenen Elohim, und Jehova lenkte vom Mond aus wie durch einen Spiegel diese im Licht strahlende Christus-Kraft zur Erde nieder. Bevor der Christus selbst zum Erdenleben herabstieg, sandte er mit Jehova gleichsam sein Spiegelbild voraus, um sein Erdenwirken vorzubereiten.

Als Jehova dem Moses im brennenden Dornbusch erschien war und dieser nach seinem Namen fragte, sagte er zu Moses, um auf die Quelle der Ich-Kraft hinzuweisen:

"Ich bin der Ich-bin" (2 Mose 3,14)

„Der Name «Ich» kann nicht von außen hineintönen, er muß in der Seele selbst ertönen. Das ist das vierte Glied der menschlichen Wesenheit.

Die hebräische Geheimwissenschaft hat dieses Ich den unaussprechlichen Namen Gottes genannt. «Jahve» bedeutet nichts anderes als: «Ich bin». Was eine äußere Wissenschaft auch für Interpretationen geben kann, in Wahrheit hat es bedeutet: «Ich bin» - das vierte Glied der menschlichen Wesenheit.“ (Lit.:GA 97, S. 106)

Nur wurde Jahve damals noch nicht im einzelnen individuellen Ich, sondern im Gruppen-Ich des hebräischen Volkes empfunden. Im individuellen Ich kann nur der Christus empfangen werden, seit dieser durch den Tod auf Golgatha hindurchgegangen ist.

Jahve und die Mondenkräfte

Als Mond-Gottheit wirkt Jehova insbesondere auf alle menschlichen Organe, die mit den Mondenkräften zusammenhängen, also auf das Gehirn einerseits und auf die Fortpflanzungsorgane anderseits. Das „auserwählte Volk“ zeichnete sich tatsächlich von Anfang an durch seine besondere Fruchtbarkeit und seine (an das Gehirn gebundene) Verstandesbildung aus, die die atavistischen hellseherischen Fähigkeiten zurückdrängte. Das Volks-Ich und rollt mit dem Blut fort, d.h. mit der Vererbungsströmung, in der Jahve für den Menschen weitgehend unbewusst wirkt. Bewusst wirkte Jehova aber in der Verstandestätigkeit, seit er mit Abraham seinen Bund geschlossen hatte. Die Kräfte, die früher nur durch die alte Hellsichtigkeit zugänglich waren, zogen nun bei Abraham in die innere menschliche Organisation ein. Abraham entwickelte dadurch mit seinem Gehirn ein physisches Organ, mit dem er sich - ohne Hellsichtigkeit - rein durch das Denken zum Göttlichen erheben konnte, und dieses Organ vererbte er auf seine Nachkommen und prägte damit die Mission des hebräischen Volkes. Zu diesem Bild gehört auch die überlieferte Legende, nach der Abraham als Erfinder der Arithmetik gilt. Diese von Jehova geleitete Entwicklung zielte also auf die Verstandesseele, die im hebräischen Volk in besonderer Weise ausgebildet werden sollte, und die zur Zeit der großen Propheten im letzten vorchristlichen Michaelzeitalter, der Achsenzeit nach Karl Jaspers, zur Reife gelangte.

Die Verstandesbildung ist untrennbar mit der luziferischen Versuchung verbunden. Durch den Sündenfall hat der Mensch vom Baum der Erkenntnis gegessen, sollte aber nicht auch noch vom Baum des Lebens essen. Die Verstandesseele bildet sich, wie wir durch Rudolf Steiner wissen, durch die unbewusste Arbeit des Ich am Ätherleib aus. Der Ätherleib wird aber dadurch in gewisser Weise beeinträchtigt, die Lebenskräfte werden teilweise dem Organismus entzogen, und Krankheit und Tod sind dadurch in das Menschengeschlecht getreten. Später, d.h. in nachchristlicher Zeit, soll durch die Verbindung mit dem (ätherischen) Christus durch die bewusste Arbeit am Ätherleib der Lebensgeist ausgeformt werden. Dann werden wir mit Hilfe des Christus neues Leben schöpferisch hervorbringen und dann werden wir dadurch auch vom Baum des Lebens essen dürfen.

Jahve und Eva

Nicht zufällig sind die Worte Jahve und Eva miteinander verwandt. Eva, als die große Erdenmutter, ist in Jahve enthalten als die Summe all dessen, was durch die alte Saturn-, Sonnen- und Mondenentwicklung herübergekommen ist, wo die Grundlage für den physischen Leib, den Ätherleib und Astralleib des Menschen geschaffen wurden. Erst auf Erden kam das Ich dazu, repräsentiert durch das J im Namen "Jahve".

"Wenn man alles das, was mitgebracht worden ist von der Saturn-, Sonnen-, Mondenentwickelung her für die Erdenentwickelung, zusammenfaßt in seinem natürlichen Aspekt, so tritt es uns entgegen durch das althebräische Altertum symbolisiert in Eva. Eve — die Vokale sind ja niemals klar genannt im Hebräischen — Eve! Fügen Sie dazu das Zeichen für jene göttliche Wesenheit des althebräischen Altertums, welche der Lenker der Erdengeschicke ist, so haben Sie eine Form, die ebenso richtig ist wie jede andere: Jeve-Jahve, der im Mond sein Symbol habende Lenker der Erde. Mit dem verbunden, was von der Mondenentwickelung herübergekommen ist, mit dem Ergebnis der Mondenentwickelung für die Erdenentwickelung: der Erdenherr, verbunden mit der Erdenmutter, die in ihren Kräften ein Ergebnis der Mondenentwickelung ist . . . Jahve! Es geht also herüber aus dem althebräischen Altertum die geheimnisvolle Verbindung der Mondenkräfte, die ihren Rest zurückgelassen haben in dem uns astronomisch erscheinenden Mond und die ihre menschheitlichen Kräfte zurückgelassen haben in dem weiblichen Elemente des Menschendaseins. Die Verbindung des Erdenherrn mit der Mondenmutter kommt uns schon in dem Namen Jahve entgegen." (Lit.: GA 149, S. 97f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte, GA 122 (1984)
  2. Rudolf Steiner: Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral, GA 149 (2004)


Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

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