Jahve und Materie: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:JHWH.svg|thumb|JHWH]]
{{Dieser Artikel|beschreibt die Materie aus [[geisteswissenschaft]]licher Sicht. Der [[physik]]alische Materiebegriff wird im Artikel «[[Materie (Physik)]]» erörtert.}}
[[Datei:YHWH Goya.jpg|mini|[[Wikipedia:Francisco de Goya|Francisco de Goya]]: ''Der Name Gottes'' ([[JHWH]]), Detail aus dem Deckenfresko der Basílica del Pilar (1772)]]


'''Jahve''', '''Jehova''' oder auch '''Jahve-Elohim''' ({{HeS|יהוה}} = '''JHWH''' wird als [[Tetragramm]] geschrieben und setzt sich - von rechts nach links gelesen - zusammen aus den 4 Buchstaben [[Jod (Hebräisch)|Jod]] (י), [[He]] (ה), [[Waw]] (ו), [[He]] (ה)) ist einer der sieben [[Elohim]], die die eigentlichen Schöpfer und Lenker unserer [[Erdentwicklung]] sind, von denen in der [[Genesis]] berichtet wird. JHWH gilt als der [[Tetragramm|unaussprechliche Name Gottes]] und wird daher bei der Lesung der [[Wikipedia:Tora|Tora]] stets durch die Anrede „[[Adonai]]({{HeS|אֲדֹנָי}} „Herr“) ersetzt. Ursprünglich hatte Jahve wie die andern Elohim seinen Wohnsitz auf der [[Sonne]]. Nach der Trennung von Sonne und [[Erde]] und der weiteren Ablösung des [[Mond]]es von der Erde, nahm er auf dem Mond seinen Aufenthalt und sendet von hier mit dem reflektierten Mondenlicht seine reife [[Weisheit]] der Erde zu. Jahve wird daher zurecht auch als Mond-Gottheit verehrt.
Als '''Materie''' (von [[Latein|lat.]] ''materia'' „Stoff“; etymologisch verwandt mit [[Latein|lat.]] ''mater'' „Mutter“ bzw. ''matrix'' „Gebärmutter“; {{ELSalt|ὕλη}}, ''[[hylē]]'') wird ''allgemein'' alles '''Stoffliche''' bezeichnet, das uns in der sinnlich-physischen Welt umgibt und insgesamt die '''stoffliche Welt''' aufbaut, im [[Physik|physikalisch]] weitesten Sinn alles, was [[Ruhemasse]] und räumliche Ausdehnung, d. h. [[Volumen]] besitzt. Darüber hinaus werden neben der aus [[Atom]]en aufgebauten sogenannten [[Materie (Physik)|baryonischen Materie]], welche die uns bekannte Stoffeswelt aufbaut, mittlerweile auch [[exotische Materie]]formen diskutiert, insbesonder auch solche mit negativer [[Energiedichte]] oder [[Masse|negativer Masse]]. Auch [[Rudolf Steiner]] hat aufgrund seiner geistigen Erfahrungen von einer Art [[Negative Materie|negativer Materie]] gesprochen, die sich nicht durch Raumerfüllung, sondern durch Raumentleerung unter das Nullniveau auszeichnet. Anstatt der Druckkräfte ist sie mit [[Saugkräfte]]n verbunden, die als [[ätherisch]]e [[Universalkräfte]] (auch ''Umkreiskräfte'', ''Peripherikräfte'' oder ''zentrifugale Kräfte'') ohne [[Potential]] zentrifugal gestaltend aus dem [[Kosmos|kosmischen]] Umkreis auf die [[Leben]]swelt einwirken. Aus geistiger Sicht gibt darüber hinaus auch noch [[#Höhere Materieformen|höhere Materieformen]] wie z. B. [[Astralmaterie]].


== Jahve als das wesenhafte Einheitsbewusstsein der sieben Elohim ==
== Die sinnlich-physische Materie ==
[[Datei:Plasma globe.jpg|mini|Aus [[Ion]]en und [[Elektron]]en bestehendes, [[Elektrizität|elektrisch]] leitendes [[Plasma (Physik)|Plasma]] in einer [[Wikipedia:Plasmalampe|Plasmalampe]].]]


Jahve ist zugleich aber auch mehr als nur einer der sieben Elohim; er repräsentiert das gemeinsame höhere Einheitsbewusstsein aller sieben Elohim, das erst dadurch heranreifen konnte, dass sie das [[Sechstagewerk]] vollbrachten, um den [[Mensch]]en nach ihrem gemeinsamen Bild zu erschaffen.
{{Hauptartikel|Materie (Physik)}}
 
Die charakteristische Eigenschaft der [[physisch]]en Materie ist ihre [[Masse (Physik)|Masse]], durch die sie der [[Trägheit]] unterliegt und der [[Schwerkraft]] unterworfen ist. [[Licht]] etwa ist in diesem Sinn ''keine'' Materie, da es über keine Ruhemasse verfügt.
 
Die [[notwendig]]en, [[Phänomen|phänomenologisch]] fassbaren, gemeinsamen charakteristischen Eigenschaften der sinnlich-physischen Stoffe sind darüber hinaus, neben ihrer [[Masse (Physik)|Masse]], ihre [[Raum|räumliche]] Ausdehnung und mithin ihr endliches [[Volumen]], ihre innere [[Struktur]] und ihr innerer Gehalt an [[Wärme|Wärmeenergie]]. So aufgefasst sind die Stoffe [[ding]]haft, [[Gegenstand|gegenständlich]].  Aus physikalischer Sicht sind im wesentlichen alle physischen Stoffe aus [[Chemisches Element|chemischen Elementen]] und diese wiederum aus [[Atom]]en aufgebaut, die sich weiter zu komplexeren [[Molekül]]en verbinden können und der Materie ihre ''spezifische stoffliche Identität'' verleihen.
 
Die räumliche Ausdehnung der Materie, durch die sie erst als Stoff erscheinen kann, ist gemäß der [[Quantenmechanik]] eine Folge des für alle [[Fermion]]en gültigen [[Pauli-Prinzip|Pauli-Prinzip]]s. Materie umfasst in diesem Sinn alle [[Elementarteilchen]] mit [[Spin]] <math>\tfrac12</math> (eben die Fermionen), also die nach heutiger Kenntnis näherungsweise punktförmigen<ref>Die maximale Ausdehnung ist durch die [[Planck-Länge]] ''l<sub>P</sub>'' = 1,616 · 10<sup>−35</sup> [[Wikipedia:Meter|m]] begrenzt.</ref> [[Quarks]] und [[Leptonen]] sind derart wohl materiell, aber keine Stoffe. [[Thomas Görnitz]] schreibt dazu:
 
{{LZ|Mit „Stoff“ wollen wir – wie die frühen Philosophen – das Körperliche
bezeichnen, dasjenige, was einen Widerstand gegen Kompression leistet wie
feste Körper, Flüssigkeiten und Gase – nach dem Motto: „wo ein Körper
ist, kann kein zweiter sein“. Kräfte hingegen können sich durchdringen: Wo
Schwerkraft ist, kann es beispielsweise auch magnetische Kräfte geben.
 
Die Unterscheidung zwischen ruhmassebehafteter Materie als Gegenstück
zu reiner Bewegung, also zu ruhmasseloser Energie, sowie von Kraft
als Gegenstück zu Stoff hat einen klaren physikalischen Hintergrund. Die
Unterschiede zwischen Kraft und Stoff beruhen aus Sicht der Quantentheorie
auf dem Spin der beteiligten Teilchen. Der Spin charakterisiert, wie sich das
Quantenobjekt bei einer Drehung verhält.
 
Mit „Stoff” soll alles bezeichnet werden, was dem Pauli-Prinzip unterliegt –
was also physikalisch gesprochen einen halbzahligen Spin hat.|Görnitz, S. 478}}
 
Als Stoffe im weitesten Sinn sind erst alle aus Elementarteilchen aufgebauten, räumlich erscheinenden Objekte wie [[Proton]]en und [[Neutron]]en ([[Atomkern]]e), [[Atom]]e, elektrisch geladene [[Ion]]en, [[Molekül]]e, [[Festkörper|feste]], [[Flüssigkeit|flüssige]] und [[gas]]förmige Stoffe, [[Plasma (Physik)|Plasma]] usw. bis hin zu den [[Planet]]en, [[Stern]]en und [[Galaxie]]n aufzufassen. Diese „normale“ [[baryonische Materie]] unterscheidet sich von der aufgrund ihrer [[Gravitation]]swirkung hypothetisch angenommenen unsichtbaren [[Dunkle Materie|Dunklen Materie]], deren Natur aber noch weitgehend unklar und ihre tatsächliche Existenz nicht erwiesen ist.
 
Zu beachten ist dabei, dass die angegebenen phänomenologischen Eigenschaften der Stoffe keineswegs unmittelbar auf Elementarteilchen übertragen werden können und auch nur sehr bedingt auf Atome und Moleküle. So ist aus [[quantenphysik]]alischer Sicht durchaus strittig, ob Atomen und Molekülen eine definierte [[Gestalt]] [[an sich]] und unabhängig von ihrer Umgebung zugeschrieben werden kann. Dementsprechend betonte auch ''Richard Guy Woolley'' in seinem Artikel «''Must a molecule have shape?''»:
 
{{LZ|Die Quantenmechanik kann ziemlich genau vorhersagen, wie sich die Energie eines Moleküls ändern kann, aber sie sagt streng genommen nichts über die Form eines Moleküls. Das ist eine erstaunliche Aussage für einen Chemiker, weil es die räumlichen Beziehungen der chemisch gebundenen Atomen sind, die am wichtigsten sind für das Verständnis dafür, wie Moleküle mit anderen reagieren. Chemiker, Physiker und Molekularbiologen sollten sich daher überlegen, wie sie die Quantenmechanik nutzen und was sie mit Atomen und Molekülen eigentlich meinen.|Richard Guy Woolley in ''New Scientist'', 22. Oktober 1988, S. 53<ref>Im englischen Original:<br>„Quantum mechanics can predict fairly accurately the way
the energy of a molecule may change, but strictly speaking it
says nothing about the shape of a molecule. This is an astonishing
statement for a chemist because it is the spatial
relationships of chemically bonded atoms that is most
important in understanding how molecules react with each
other. Chemists, physicists and molecular biologists should
reconsider now how they use quantum mechanics, and what
they mean by atoms and molecules.“</ref>}}
 
Elementarteilchen, Atome und Moleküle sind jedenfalls schon wegen des für [[Quantenobjekte]] fundamentalen [[Welle-Teilchen-Dualismus]], durch den sie sich je nach [[Beobachtung]]sbedingung als „[[Welle]]“ oder „[[Teilchen]]“ offenbaren können, keine ''Dinge'' im herkömmlichen Sinn. Der klassische Stoff-Begriff ist auf sie nicht anwendbar. Vielmehr muss man hier im Einklang mit der modernen Physik von einer ''[[Ideenwelt|objektiven Gedankenwelt]]'' sprechen, die durch ihre [[Kraft]]wirkungen [[Messgerät|messtechnisch]] erfassbar ist, die allerdings, so wie die Materie heute geworden ist, der [[Untersinnliche Welt|untersinnlichen Welt]], also dem [[ahrimanisch]]en Weltbereich angehört. Tatsächlich hat man es also hier mit [[wesen]]haften ahrimanischen Kräften zu tun, die [[Wolfgang Pauli]] auch als den [[Imagination|imaginativ]] zu erlebenden „Geist der Materie“ bezeichnet hat.
 
<div style="margin-left:20px">
"Überall an der Stelle, wo der Mensch Materie
hinträumt, da ist in Wahrheit Ahriman. Und die größte Verführung
ist die materialistische Theorie der Physik, sind die materiellen
Atome; denn diese sind nichts anderes in Wirklichkeit als die
Kräfte des Ahriman." {{Lit|{{G|145|161}}}}
</div>
 
== Zusammenbruch des klassischen physikalischen Materiebegriffs ==
 
{{GZ|Wenn auch die wenigsten Menschen das heute noch beachten, so muß man doch sagen: die letzten zwanzig Jahre haben eigentlich gerade auf dem Gebiete der Physik die denkbar größte Revolution hervorgerufen. Vorstellungen, die vor dreißig Jahren noch als unerschütterlich galten, sind heute durchaus revolutioniert. Man braucht nur den Namen Einstein zu nennen oder den Namen Lorentz, des holländischen Physikers, und man kann, indem man diese Namen nennt, hinweisen auf eine ganze Fülle von Tatsachen und Auseinandersetzungen, welche die Physik, wie sie noch vor dreißig Jahren war, durchaus revolutioniert, erschüttert haben. Es kann das, was hier vorliegt, natürlich von mir nicht in den Einzelheiten ausgeführt werden. Aber auf diese Tatsache der Revolutionierung der Physik, die ja in gewissen Kreisen schon bekannt genug ist, muß doch hingewiesen werden. Nun aber kann man sagen: Während zum Beispiel etwas so Bedeutsames vorliegt wie die Revolutionierung des alten Masse- und Materiebegriffes durch die neuere Strahlungstheorie der Elektrizität, finden unsere wissenschaftlichen Vorstellungsarten keine Möglichkeit, zurechtzukommen mit dem, was da eigentlich durch die Fülle der Experimente dem Menschen entgegengetreten ist. Aus der Anschauung der strahlenden Materie im Glasvakuum konnte man sehen, daß dieselben Eigenschaften, die man früher der Materie beigelegt hat, zum Beispiel eine gewisse Geschwindigkeit und Beschleunigung, man nunmehr genötigt ist, der strahlenden Elektrizität beizulegen; man hat also sozusagen den Materiebegriff unter den Fingern verloren. Das stellte sich aus der Anschauung der Fülle von Experimenten heraus, daß nicht irgend etwas hätte gesetzt werden können an die Stelle des alten Materiebegriffes; und aus der Einsteinschen Relativitätstheorie mit ihren furchtbar kalten Abstraktionen läßt sich auch so etwas nicht herausgewinnen wie eine wirkliche Anschauung desjenigen, mit dem man es eigentlich in der äußeren Natur zu tun hat.|73a|30}}
 
Nach [[Erwin Schrödinger]], der 1926 die nach ihm benannte [[Schrödingergleichung]] zur Berechnung quantenmechanischer Phänomene formulierte, sind [[Atom]]e keine [[stoff]]lichen Gebilde, keine [[Ding]]e, sondern reine [[Form]]:
 
{{LZ|Bis in die jüngste Zeit
haben, soviel mir bekannt, die Atomtheoretiker aller Jahrhunderte
die in Rede stehende Charakteristik von den
sichtbaren und greifbaren Teilen der Materie auf die Atome
übertragen, welche sie weder sehen, noch tasten, noch sonstwie
einzeln beobachten konnten. Heute sind wir in der Lage,
einzelne Elementarteilchen zu beobachten, wir sehen ihre
Bahnspuren in der Nebelkammer sowie - bei Versuchen,
von denen oben nicht die Rede war - in einer photographischen
Emulsion, wir stellen die praktisch gleichzeitigen
Entladungen fest, die ein einzelnes schnelles Teilchen in
zwei oder drei Geigerschen Zählrohren auslöst, welche in
mehreren Metern Entfernung hintereinander aufgestellt
sind. Dennoch sind wir genötigt, dem Teilchen die Würde
eines schlechthin identifizierbaren Individuums abzuerkennen.
Wenn früher ein Physiker gefragt wurde, aus welchem
Stoff denn die Atome selbst bestünden, durfte er lächeln
und ausweichend antworten. Wenn aber der Frager durchaus
wissen wollte , ob er sie sich als kleine unveränderliche
Stückchen von gewöhnlicher Materie vorstellen dürfe, so
wie sie sich dem vorwissenschaftlichen Denken darstellten,
durfte man ihm sagen, das habe zwar wenig Sinn, aber es
könne nichts verschlagen. Die ehedem bedeutungslose Frage
hat heute Sinn bekommen. Die Antwort ist ein entschiedenes
Nein. Dem Atom fehlt das allerprimitivste Merkmal, an das
wir bei einem Stück Materie im gewöhnlichen eben denken.
Manche ältere Philosophen würden, wenn ihnen der Fall
vorgelegt werden könnte, sagen: eure neumodischen Atome
bestehen überhaupt aus keinem Stoff, sie sind reine Form.|Schrödinger, S. 135f}}
 
Der [[Chemiker]] [[Hans Primas]] ergänzt:
 
{{LZ|Der moderne Materiebegriff der Quantenphysik
ist grundsatzlich versehieden von demjenigen
des Atomismus und der klassischen
Physik. Quarks, Photonen, Elektronen, Neutronen
und Protonen sind keine „Dinge“, sie
haben nicht mehr die geringste Ahnlichkeit
mit kleinen Billardkugeln. Die Welt besteht
nicht aus unabhangig voneinander existierenden
Einheiten. Die sogenannten Elementarteilchen
(ein denkbar unglücklicher Name!)
sind weder Teilchen noch elementar. Sie haben
keine Grenzen und sind im allgemeinen nicht
lokalisiert. Wie das Pauli-Prinzip zeigt, besitzen sie nicht einmal Individualitat. Im Gegensatz
zum historischen Atomismus hat in der
Quantenphysik der Stoffbegriff auf atomarer
Ebene keinen Sinn mehr.|Primas, S. 163}}
 
== Geist und Materie ==
 
Die Materie zeigt uns zunächst nur ihre sinnliche Außenseite, dahinter aber wirkt der [[Geist]].
 
<div style="margin-left:20px">
"Wir müssen zum Beispiel dadurch, daß wir jetzt
auf dem physischen Plan mit der äußeren Materie leben, in gewissen
Fällen die Fähigkeit haben, auch in der äußeren Materie um uns herum
überall den Geist wahrzunehmen. Denn Materie ist ja nur ein Trugbild,
Maja, alles ist verdichteter Geist. So daß wir für das gewöhnliche
Leben unter den Gegenständen der Materie den Geist zu spüren haben.
Wir müssen also zu ihr in ein äußeres Verhältnis kommen können, daß
wir gewissermaßen intime Beziehungen einzugehen vermögen mit den
Dingen." {{Lit|{{G|127|109}}}}
</div>
 
Was der Materie [[geist]]ig im Verborgenen zugrunde liegt, wurde bereits in den der [[Erdentwicklung]] vorangegangenen [[Weltentwicklungsstufen]] des [[Alter Saturn|alten Saturns]], der [[Alte Sonne|alten Sonne]] und des [[Alter Mond|alten Mondes]] entwickelt. [[Rudolf Steiner]] gebrauchte dafür einmal folgendes Bild:
 
<div style="margin-left:20px">
"Ich könnte noch ein anderes Bild bringen: Nehmen wir einmal
an, wir hätten vor uns irgendeinen Aufbau, kunstvoll geschichtet
aus Papierrollen. Nun können wir zunächst beschreiben, was wir
da kunstvoll aus Papierrollen geschichtet haben: Einige Rollen stehen,
die anderen sind schief zusammengerollt und das, kunstvoll
zusammengestellt, gibt irgendeinen Aufbau. Aber denken Sie sich,
wir hätten nicht bloß Papierrollen aufgeschichtet, sondern in jede
Papierrolle wäre hineingemalt ein wunderbares Gemälde. Das würden
wir gar nicht sehen, wenn wir die Rollen, die zusammengerollt
sind und auf der Innenseite die Gemälde haben, ins Auge fassen.
Und dennoch sind sie drinnen! Und bevor der Aufbau hat geschehen
können, mußten die Malereien hineingemalt sein. Nehmen Sie
aber an, es wäre die Sache so, daß wir nicht den kunstvollen Aufbau
aus den Papierrollen schichteten, sondern daß der sich selbst
schichten müßte. Sie können sich natürlich nicht vorstellen, daß er
sich selbst schichtet, da haben Sie ganz recht, kein Mensch kann
sich das vorstellen; aber nehmen wir an, dadurch, daß die Gemälde
auf alle Rollen gemalt sind, läge in ihnen die Kraft, daß sich die
Rollen selber schichteten: Dann haben Sie hier ein Bild von unserem
wirklichen Weltengebäude! Die Gemälde, die auf den Rollen
sind, kann ich vergleichen mit all dem, was während der Saturn-,
der Sonnen- und Mondenzeit geschehen ist, was da hineingeheimnist
ist in jeden einzelnen Teil unseres Weltengebäudes. Aber es
sind keine toten Gemälde, es sind lebendige Kräfte, die dasjenige,
was auf der Erde sein soll, was auf unserem physischen Plan sein
soll, aufbauen, und wir holen heraus dasjenige, was kunstvoll verborgen
ist in dem, was gewissermaßen aus einzelnen Rollen des
Weltengebäudes vor uns aufgeschichtet ist, und was beschrieben
wird von der äußeren Wissenschaft, was uns gegenübersteht im
äußeren Leben. Wenn Sie aber dieses Bild zu Ende denken - ich
habe lange nachgesonnen, ein Bild, das möglichst entspricht dem
Sachverhalt, zu finden; es ist das Bild von diesen Rollen, die lebendige,
tätige Bilder haben -, dann werden Sie finden, daß kein
menschliches Auge, das der Aufschichtung entgegenschaut, zunächst
eine Ahnung haben kann von den Bildern, die da drinnen
sind. Wenn der Aufbau recht kunstgemäß ist, werden wir etwas
recht Kunstgemäßes als Beschreibung des Aufbaues bekommen,
aber nichts wird in der Beschreibung stehen von den Gemälden, die
drinnen sind.
 
Sehen Sie, so ist es mit der äußeren Wissenschaft. Sie beschreibt
diesen kunstvollen Aufbau, sie läßt aber ganz außer acht dasjenige,
was als Gemälde auf jeder einzelnen Rolle steht. Aber wenn Sie den
Vergleich zu Ende denken, müssen Sie noch etwas ganz anderes ins
Auge fassen: Gibt es denn in all jener Tätigkeit, welche diesen
kunstvollen Aufbau der Rollen beschreibt, eine Möglichkeit, auch
nur zu ahnen, geschweige denn wirklich etwas zu beschreiben von
dem, was auf den einzelnen Rollen steht, wenn eben die Rollen zusammengerollt
sind und das Gebäude aufbauen? Das gibt es gar
nicht! In diesem Sinne müssen Sie sich auch klar sein, daß die gewöhnliche
Wissenschaft zunächst gar nicht darauf kommen kann,
daß unserem Weltengebäude dieses Geistige zugrunde liegt. Daher
kann in einer geraden Fortsetzung desjenigen, was man sich aneignet
in der gewöhnlichen Wissenschaft, nicht das Verständnis für die
Geisteswissenschaft liegen, sondern es muß etwas hinzukommen,
etwas, was im Grunde genommen gar nichts zu tun hat mit der gewöhnlichen
Wissenschaft. Denn denken Sie einmal, Sie haben diese
aufgeschichteten Rollen vor sich. Jemand kann sie sehr gut beschreiben,
er wird noch wunderbare Schönheiten finden, etwa daß manche
Rollen mehr schief, manche weniger schief gelegt sind, manche zu
einer Rundung gebaut sind und so weiter, er wird all das hübsch
beschreiben. Aber um darauf zu kommen, daß auf jeder Rolle inwendig
ein Gemälde ist, dazu ist notwendig, daß er eine Rolle herausnimmt
und sie aufrollt. Es hat gar nichts zu tun mit der Beschreibung
des geschichteten Gebäudes. Es muß also etwas Besonderes hinzukommen
zu der menschlichen Seele, wenn die Seele aus der gewöhnlichen
wissenschaftlichen Weltanschauungsweise, wie wir sie heute
haben, hineinkommen will in eine geisteswissenschaftliche Betrachtung,
es muß die Seele von etwas Besonderem ergriffen werden. Das
ist dasjenige, was heute so schwer verständlich ist für die äußere, im
Materialismus lebende Kultur, was aber wieder begriffen werden
muß, wie es begriffen worden ist in den verschiedensten Kulturperioden,
in denen man noch eine geistige Weltanschauung als die
physische Weltanschauung durchdringend hatte. Altere Zeiten waren
sich immer klar darüber, daß dasjenige, was man von dem geistigen
Inhalte der Welt wissen soll, beruht auf einem besonderen Erfangenwerden
der Seele von der Geistigkeit. Daher haben sie nicht
bloß von Wissenschaftlichkeit, sondern von Initiationen und dergleichen
gesprochen, und mit Recht davon gesprochen." {{Lit|{{G|169|145ff}}}}
</div>
 
=== Materie ist verdichteter Geist ===
 
Materie ist letztlich nichts anderes als verdichteter, verhärteter Geist und von diesem zwar seiner Erscheinungsform nach, aber nicht [[Substanz|substanziell]] verschieden  - oder wie es der [[Quantenphysik]]er [[Hans-Peter Dürr]] einmal so treffend in einem Interview ausdrückte: ''Materie ist Kruste des Geistes''<ref>Interview mit [[Hans-Peter Dürr]] in [https://www.derstandard.at DER STANDARD], 12. November 1998, ''Materie ist Kruste des Geistes''</ref><ref>siehe auch: [https://www.youtube.com/watch?v=3DqnblYfH5Y Hans-Peter Dürr: Geist kann zu Materie werden] - Interview mit Hans-Peter Dürr an seinem Arbeitsplatz im Münchner Max-Planck-Institut im Sommer 1997 ([[https://www.youtube.com/watch?v=3DqnblYfH5Y YouTube])</ref>. Was als [[sinnlich]]-[[physisch]]e Materie, als lebendiges [[Äther]]isches und als [[Lust]] und [[Leid]] empfindendes [[Astralisches]] erscheint, sind nur verschiedene Verwandlungsformen des Geistes. Im [[Denken]] kann der [[Mensch]] zuletzt die [[Naturgesetz]]e bewusst erfassen, d.h. jenes Geistige, ohne das die materiellen Erscheinungen keinen Bestand hätten. Die äußere sinnliche Erscheinung des Materiellen und seine innere rein geistige Gesetzmäßigkeit kommen dem Menschen zwar gemäß seiner gegenwärtigen [[Erkenntnis]]weise auf verschiedenen Wegen zu, nämlich durch emprische [[Beobachtung]] einerseits und durch das logisch strukturierte Denken andererseits. Tatsächlich sind sie aber nur zwei untrennbar miteinander verbundene Erscheinungsformen ein und derselben geistig-materiellen [[Wirklichkeit]]. Höhere Erscheinungsformen des Geistigen - wie das [[Äther]]ische oder [[Astral]]e - sind nicht mehr sinnlich, sondern nur [[übersinnlich]], d.h. durch [[geistige Wahrnehmung]] fassbar.
 
Dass Materie und [[Energie]] wechselseitig ineinander umgewandelt werden können, ist seit der von [[Albert Einstein]] entdeckten [[Äquivalenz von Masse und Energie]] weithin bekannt. Sie wird durch berühmt gewordene Formel <math>E_{0}=m_{0}\,c^{2}</math> beschrieben. Materie wird dabei im weitesten Sinn in [[Licht]], genauer gesprochen in [[elektromagnetische Strahlung]] umgewandelt, die zwar [[physik]]alisch messbar, aber nicht im klassischen Sinn dinghaft materiell ist. Selbst die [[masse]]behafteten [[Elementarteilchen]], die als die Grundbausteine der [[makroskopisch]] greifbaren Materie gelten, sind gemäß der [[Quantentheorie]] keine winzigen, voneinander abgegrenzte räumlich [[Lokalität (Physik)|lokalisierbare]] [[real]]en [[Ding]]e mit wohlbestimmten Eigenschaften. Sie sind in gewissem Sinn nur [[potentiell]] vorhanden und realisieren sich erst durch ihre [[Wechselwirkung]] oder [[Messung]].
 
Um das Verhältnis des Geistes zur Materie zu veranschaulichen, gebraucht [[Rudolf Steiner]] öfters das Bild von [[Wasser]] und [[Eis]], die beide nur verschiedene Erscheinungsformen bzw. [[Aggregatzustände]] ein und desselben Substanz sind:
 
{{GZ|Der Geistesforscher sucht den
Geist nicht nur im Menschen, sondern überall um uns
herum. In allem erscheint er wie eine innere Physiognomie.
Er ist überall im Weltenall ausgebreitet. Kein Mensch,
kein Tier, keine Pflanze, kein Stein kann sein, ohne daß der
Geist die Grundlage dieses Wesens ist. Hierfür gebrauche
ich gerne ein Bild. Wir denken uns einen Wasserbehälter, in
dem das Wasser allmählich abgekühlt wird. Dadurch möge
etwas entstehen wie ein teilweiser Einschlag von Eisbrocken,
so daß wir schwimmend darin haben einige Eisbrocken.
Nehmen wir nun an, irgendein Wesen habe nicht die Fähigkeit,
Wasser wahrzunehmen, sondern nur Eis. Da würde
eben nur aus dem Wasser heraus das Eis auftauchen, das
Wasser selbst aber würde dieses Wesen leugnen. «Überall
ist nur Eis vorhanden, Wasser aber nicht», würde dieses
Wesen sagen.
 
Ähnlich verhalten sich nun die Menschen zu Geist und
Stoff. So wie in unserem Bilde das Eis aus dem Wasser sich
verhärtet, so entsteht die Materie aus dem Ursprünglichen,
aus dem Geist. Materie ist nichts anderes als verdichteter
Geist. Sie taucht für den Sehenden auf aus dem Geist, dagegen
für den, der nicht sehen kann, aus dem Nichts. Alles
im Weltenraum ist verdichteter Geist. Wenn nun der Materialist
kommt und sagt: «Das, was du Geist nennst, ist nicht
vorhanden», so steht es mit seiner Logik schlecht, denn er
dürfte eigentlich nur zugeben, daß er den Geist nicht wahrnehmen
könne.|57|11f}}
 
{{GZ|Oft ist ja hier betont worden, daß
für die Geisteswissenschaft die Materie verdichteter Geist
ist. Gebrauchen wir doch einmal einen Vergleich, den wir
öfter angewendet haben, um zu zeigen, wie der Geistesforscher
über Geist und Materie denkt. Denken Sie sich einmal,
irgend jemand hätte vor sich durchsichtige Luft und es
träte in dieser durchsichtigen Luft Wolkenbildung auf, als
die Wirkung von einer Abkühlung. Das, was früher durchsichtig
war, wird getrübt durch die Wolkenbildung; das,
was früher Wasserdunst und nicht sichtbar war, wird zu
Wasser. Vielleicht geht es weiter: Das Wasser gefriert zu
Eis. Das Eis fällt in Stücken herunter. Nehmen wir an, es
käme jemand und sagte: Unsinn, Dummheit ist es, daß das
Wasser vorher in der Luft verteilt gewesen ist. Ich habe
nichts davon gesehen! Das erste war das, was mir als Wolken
entgegengetreten ist. Dann kommt einer, der kann
auch die Wolken noch nicht sehen, der sieht erst etwas,
wenn das Wasser gefriert, wenn Eis entsteht. Wenn man
dem sagt: Was als Eis heute da ist, das war früher schon
als Wasser da, so antwortet er: Ich habe nichts gesehen, Eis
ist da und sonst nichts.
 
Aus solchen Gedanken muß die Antwort genommen werden,
wenn jemand einem Geistesforscher Phantastik vorwerfen
will, der sagt, zuerst war der Mensch nicht materiell
vorhanden, auch nicht als Ätherleib, sondern der astralische
Leib und das Ich waren zuerst vorhanden. Im Beginne unseres
Erdendaseins waren astralischer Leib und Ich vorhanden.|56|277}}
 
{{GZ|Nun, ich weiß sehr gut alle Gründe, die solche
Menschen vorbringen, die auf diesen [[Kant-Laplace-Theorie|Kant-Laplaceschen Urnebel]]
schwören. Ich weiß auch, daß es durchaus begreiflich ist, daß wenn
jemand so spricht wie ich, daß man das als einen Wahn hinstellt,
daß er dann unter Umständen als ein beschränkter Kopf oder selbst
als ein wahnwitziger Mensch angesehen werden kann. Aber über diese
Dinge wird man erst urteilsfähig, wenn man wirklich eindringt in
dasjenige, was hier als Geisteswissenschaft gemeint ist. Denn da stellt
sich heraus, daß ebensowenig wie der Mensch mit der Geburt etwa
aus der Materie heraus entsteht, sondern wie er sich als Geist und
Seele nur verbindet mit der Materie, und wie er, nachdem er durch
den Tod gegangen ist, auftaucht in der geistigen Welt als geistiges
Wesen, so ist dasjenige, was wir heute als unsere Erde erkennen,
nicht aus einem materiellen Urnebel hervorgegangen, sondern unser
Planet, unsere Erde, ist aus einem geistigen Zustande hervorgegangen,
ist Geistiges. Das ist dasjenige, was vorangegangen ist allem
Materiellen. Die Menschen forschen heute nach, wie der Geist sich an
der Materie entwickle. In Wahrheit hat sich alle Materie aus dem
Geiste entwickelt. Und geläuterte, gereinigte Begriffe bekommt man,
wenn man sich auf dasjenige, was hier als Geisteswissenschaft gemeint
ist, einläßt.
 
Sehen Sie, dasjenige, was heute die Menschen als Materie, als materielle
Welt erkennen - was ist es ? Ich möchte Ihnen das durch einen
Vergleich wiederum darlegen. Nehmen Sie an, Sie hätten ein großes
Bassin vor sich, darinnen sehen Sie Eisstücke, Sie sehen nicht, daß
auch Wasser da ist; ich nehme an, Sie könnten das Wasser nicht
sehen. Sie sehen dann die Eisstücke. Sie wissen nicht, wenn Sie nur
die Eisstücke sehen würden, ich meine, wenn Sie niemals etwas
vernommen hätten von dieser Sache, nur die Eisstücke gesehen hätten,
so würden Sie nicht wissen, daß dieses Eis ja nichts anderes ist
als aus dem Wasser Entstandenes, durch Verdichtung aus dem Wasser
Entstandenes. So verhält sich der Mensch gegenüber der materiellen
Welt. Er schaut diese materielle Welt an und glaubt, daß sie
für sich da ist. Diese materielle Welt ist in Wahrheit ebenso durch
Verdichtung entstanden, Verdichtung des Geistigen, wie das Eis
durch Verdichtung des Wassers entstanden ist. Und in dem Augenblicke,
wo, wie ich es angedeutet habe, der Mensch die Kräfte in sich
entdeckt, die ihn das Geistige schauen, das Geistige wahrnehmen
lassen, in dem Augenblicke sieht er alles Materielle wie eine Verdichtung
des Geistigen an. Alles Materielle hört auf, eine Selbständigkeit
zu haben. Und dasjenige, was wir als Erde, als materielle
Erde, mit allem Materiellen, was darauf ist, anzuerkennen haben,
das ist aus einer Geist-Erde hervorgegangen, und das wird wiederum
zurück sich verwandeln in eine Geist-Erde, so daß wir erkennen, daß
das Materielle ein Zwischenzustand ist zwischen geistigen Zuständen.|277|101f}}
 
== Vernichtung und Erzeugung von Materie im Menschen ==
 
Im [[Stoffwechsel-Gliedmaßensystem]] des [[Mensch]]en wird beständig Materie vernichtet und in gleichem Maß im [[Nerven-Sinnessystem]] neue Materie erzeugt.
 
{{GZ|Wir wissen ja, ich habe es wenigstens andeutungsweise ausgeführt
in meinem Buche «[[Von Seelenrätseln]]», daß der Mensch ein dreigliedriges
Wesen ist: als Nerven-Sinnesmensch Träger des Gedankenlebens,
des Wahrnehmungslebens, als rhythmischer Mensch - Atmung, Blutzirkulation
- Träger des Gefühlslebens, als Stoffwechselmensch Träger
des Willenslebens. Aber wie entfaltet sich denn, wenn der Wille
immer mehr und mehr in Liebe entwickelt wird, im Menschen der
Stoffwechsel? Indem der Mensch ein Handelnder ist, so, daß eigentlich
der Stoff fortwährend überwunden wird. Und was entfaltet sich
im Menschen, indem er sich als freies Wesen in das reine Denken, das
aber eigentlich wiliensmäßiger Natur ist, hineinentwickelt? Es entsteht
der Stoff. Wir sehen hinein in Stoffentstehung. Wir tragen selbst in
uns dasjenige, was den Stoff entstehen macht: unseren Kopf; und wir
tragen in uns das, was den Stoff vernichtet, wo wir es sehen können,
wie der Stoff vernichtet wird: unseren Gliedmaßen-, unseren Stoffwechselorganismus.|202|211}}
 
== Höhere Materieformen ==
 
Die anthroposophische Geisteswissenschaft muss darüber hinaus übersinnliche Materieformen anerkennen, aus denen gleichsam erst durch Verdichtung die sinnliche-physische Materie entsteht. Diese übersinnlichen Materieformen sind eigenständige Erscheinungsformen Geistigen. Sie haben allerdings ganz andere Eigenschaften als die sinnlich-physische Materie; namentlich Masse und räumliche Ausdehnung kommen hier nicht in Betracht. Man darf in diesem Sinn von feinstofflicher [[Äthermaterie]], [[Astralmaterie]] und mit eingeschränkter Gültigkeit sogar von [[Geiststofflichkeit]] sprechen. In je höhere geistige Bereiche man hinaufsteigt, desto plastisch bildsamer erscheint die entsprechende Materie. In den höchsten Bereichen des [[Niederes Devachan|niederen Devachan]] findet sich schließlich der geistige Urstoff, aus dem letztlich alles geformt wird. Dieser Urstoff wird auch als [[Akashastoff]] oder [[Feuerluft]] ([[Hebräische Sprache|hebr.]] רוח, [[Ruach]] = ''Rauch''; zugleich der hebr. Name für die [[Verstandesseele]]) bezeichnet.
 
Die [[Alchemist]]en sehen in der sogenannten [[Jungfernerde]], der [[materia benedicta]], den Urstoff, aus dem die irdische Stoffeswelt geschaffen ist. Mit dieser [[prima materia]] muss das [[Opus Magnum]] zur Bereitung des [[Stein der Weisen|Steins der Weisen]], und damit zugleich die Vergeistigung der materiellen Welt, beginnen.
 
=== Äthermaterie - Negative Materie ===
 
{{Hauptartikel|Äthermaterie}}
 
Die [[Äthermaterie]] oder [[negative Materie]], von [[Rudolf Steiner]] gelegentlich auch als [[Antimaterie]]<ref>die aber nicht identisch ist mit dem, was in der [[Wikipedia:Moderne Physik|modernen Physik]] als [[Wikipedia:Antimaterie|Antimaterie]] bezeichnet wird!</ref> bezeichnet, charakterisiert sich nicht durch das Prinzip der Raum''erfüllung'', sondern durch das der Raumm''entleerung''. Die [[physisch]]e Materie ist durch [[Druckkräfte]] bestimmt, der [[Äther]] hingegen durch [[Saugkräfte]], die die physische Materie aus dem [[Raum]] herausschaffen; es entsteht dadurch eine ''qualitativ'' negative Materie - und dieser Prozess endet letztlich bei [[Akasha]].


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"Wenn wir den Menschen ins Dasein treten sehen als ein ganz
"Wir wissen, daß jeder Körper aus einem mehr festen
kleines Kind, da wissen wir, daß in ihm noch nicht entwickelt ist,
in einen mehr immateriellen Zustand übergehen kann: vom festen
was wir ein einheitliches Bewußtsein nennen. Das Kind spricht sogar das Ich, das zusammenhält das Bewußtsein, nach einiger Zeit
zum flüssigen und zum gasförmigen Zustand, Die Verfeinerung
erst aus. Es fügt sich dann das, was in seinem Seelenleben ist, in
des materiellen Zustandes kann einen Grad erreichen, der, wenn
die Einheit des Bewußtseins zusammen. Der Mensch wächst heran,
man ihn überschreitet, bei einer negativen Materie endet; man nennt
indem er die verschiedenen Tätigkeiten, die beim Kind noch dezentralisiert sind, zusammenfaßt. So ist diese Zusammenfassung beim
ihn Akasha. In ihr drücken sich alle Ereignisse in einer endgültigen
Menschen ein Heraufentwickeln zu einem höheren Zustand. Analog können wir uns die Fortentwickelung der Elohim denken.
Weise ab,- und man kann sie alle wiederfinden, selbst diejenigen aus
Diese haben eine gewisse Tätigkeit entfaltet während der Vorbereitungsentwickelung zum Menschen. Dadurch, daß sie diese Tätigkeit ausgeführt haben, haben sie selber etwas gelernt, selber etwas
der tiefsten Vergangenheit." {{Lit|{{G|94|83}}}}
dazu beigetragen, um sich zu einer höheren Stufe emporzuheben.
</div>
Sie haben nun als Gruppe ein gewisses Einheitsbewußtsein erlangt,
 
sind gleichsam nicht nur Gruppe geblieben, sondern sind Einheit
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geworden. Die Einheit wurde gleichsam wesenhaft. Das ist etwas
"Da muß man schon wissen, daß der Äther die von dem
außerordentlich Wichtiges, was wir in diesem Punkt aussprechen.
Druck entgegengesetzte Eigenschaft hat. Er saugt nämlich, der Äther
Ich konnte Ihnen bisher nur sagen: Die einzelnen Elohim waren
ist der Saugende. Er will durch seine eigene Wesenheit immer die
so, daß jeder etwas Besonderes konnte. Jeder konnte zum gemeinsamen Entschluß, zum gemeinsamen Bild, nach dem sie den Menschen formen wollten, etwas hinzubringen, und das, was der Mensch
räumliche Materie aus dem Raume heraus vernichten. Das ist das
war, war gleichsam nur eine Vorstellung, in der sie zusammenwirken
Wesentliche des Äthers. Wo die physische Materie drückt, da saugt
konnten. Das war in der Arbeit der Elohim zunächst noch nichts
der Äther. Die physische Materie erfüllt den Raum; der Äther schafft
Reales. Reales war erst vorhanden, als sie das gemeinsame Produkt
die Materie aus dem Raume heraus. Er ist nämlich die negative Materie,
geschaffen hatten. In dieser Arbeit selber entwickelten sie sich aber
aber qualitativ negativ, nicht quantitativ negativ.
höher, entwickelten sie ihre Einheit zu einer Realität, so daß sie
 
jetzt nicht etwa nur sieben waren, sondern daß die Siebenheit ein
Das ist in bezug auf den menschlichen Ätherleib ebenso. Wir leben
Ganzes war, so daß wir jetzt von einer Elohimheit sprechen können, welche sich auf siebenfache Weise offenbart. Diese Elohimheit
zwischen physischem Leib und Ätherleib so, daß wir uns fortwährend
ist erst geworden. Sie ist das, wozu sich die Elohim hinaufgearbeitet
vernichten und wieder herstellen. Der Äther vernichtet fortwährend
haben.
unsere Materie, der physische Leib stellt sie wieder her. Das widerspricht
allerdings - das will ich nur in Parenthese erwähnen - dem
heute so beliebten Gesetz von der Erhaltung der Kraft. Aber die Tatsache
ist, daß dieses Gesetz von der Erhaltung der Kraft der inneren
Wesenheit des Menschen, der Wahrheit widerspricht. Es gilt nur für
die unorganische Welt im strengen Sinne des Wortes. Für die organische
gilt es nur so weit, als diese von Unorganischem ausgefüllt
ist; für die Eisenteilchen im Blutserum gilt dieses Gesetz, aber nicht
für das ganze Menschenwesen. Da findet ein fortwährendes Oszillieren
statt zwischen den aufsaugenden und uns vernichtenden Kräften
des Äthers und der Wiederherstellung des physischen Leibes." {{Lit|{{G|306|103}}}}
</div>
 
=== Wassererde - die astrale Materie der 4. Schicht des Erdinneren ===
 
Die [[Wassererde]] ist jene astrale Materie, die die vierte Schicht des [[Erdinneres|Erdinneren]] bildet und der Ursprung aller [[irdisch]]en Materie ist:
 
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"Die vierte Schicht ist nun so beschaffen, daß alle diejenigen Dinge,
die in den drei übergeordneten Schichten vorhanden sind und immerhin
mehr oder weniger etwas von unseren gewöhnlichen Stoffen haben,
keine Stofflichkeit mehr aufweisen, wie sie auf der Erde angetroffen
werden kann. In dieser Schicht sind also die Substanzen so, daß
sie für keinen äußeren Sinn wahrnehmbar werden. Sie sind in einem
astralischen Zustand. Alles, was in den drei obersten Schichten der
Erde existiert und doch noch in einer gewissen Weise mit dem auf der
Erdoberfläche Befindlichen verwandt ist, das ist hier im astralischen
Zustande vorhanden. Wir können in dem Sinne, wie es in der Bibel
heißt, sagen: «Der Geist Gottes schwebte über den Wassern.» Nennen
wir diese Schicht die Wassererde, wie sie auch im Okkultismus
bezeichnet wird. Diese Wassererde ist zu gleicher Zeit der Ursprung,
der Urquell alles auf der Erde befindlichen Stofflichen, alles äußerlichen
Stofflichen, gleichgültig ob dieses im Mineral, in der Pflanze,
im Tier oder im Menschen enthalten ist. Dieses Stoffliche, das jedes
irdische Wesen in sich trägt, ist, bis ins Astralische verflüchtigt, in
dieser Wassererde vorhanden. Sie müssen sich vorstellen, daß von
allen unseren physischen Kräften auch astralische Urkräfte vorhanden
sind, daß diese astralischen Urkräfte sich ins Physische verdichten
und daß diese Urkräfte in der vierten Schicht, in der Wassererde,
enthalten sind." {{Lit|{{G|96|34}}}}
</div>
 
== Materie und Zeit ==
 
Die Annahme einer ewigen, unzerstörbaren Materie, wie sie etwa von [[Isaac Newton]] postuliert wurde, beruht auf einem verfehlten [[Zeit]]begriff.
 
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"Aber nur einer
ganz verfehlten Auffassung des Zeitbegriffes verdankt der
Begriff der Materie seine Entstehung. Man glaubt die Welt
zum wesenlosen Schein zu verflüchtigen, wenn man der
veränderlichen Summe der Geschehnisse nicht ein in der Zeit
Beharrendes, ein Unveränderliches untergelegt dächte, das
bleibt, während seine Bestimmungen wechseln. Aber die
Zeit ist ja nicht ein Gefäß, in dem die Veränderungen sich
abspielen; sie ist nicht vor den Dingen und außerhalb derselben
da. Die Zeit ist der sinnenfällige Ausdruck für den
Umstand, daß die Tatsachen ihrem Inhalte nach voneinander
in einer Folge abhängig sind. Nehmen wir an, wir
hätten es mit dem wahrzunehmenden Tatsachenkomplex a1
b1 c1 d1 e1 zu tun. Von diesem hängt mit innerer Notwendigkeit
der andere Komplex a2 b2 c2 d2 e2 ab; ich sehe den
Inhalt dieses letzteren ein, wenn ich ihn ideell aus dem
ersteren hervorgehen lasse. Nun nehmen wir an, beide
Komplexe treten in die Erscheinung. Denn was wir früher
besprochen haben, ist das ganz unzeitliche und unräumliche
Wesen dieser Komplexe. Wenn a2 b2 c2 d2 e2 in der
Erscheinung auftreten soll, dann muß a1 b1 c1 d1 e1 ebenfalls
Erscheinung sein, und zwar so, daß nun a2 b2 c2 d2 e2
auch in seiner Abhängigkeit davon erscheint. D. h. die Erscheinung
a1 b1 c1 d1 e1 muß da sein, der Erscheinung a2 b2
c2 d2 e2 Platz machen, worauf diese letztere auftritt. Hier
sehen wir, daß die Zeit erst da auftritt, wo das Wesen einer
Sache in die Erscheinung tritt. Die Zeit gehört der Erscheinungswelt
an. Sie hat mit dem Wesen selbst noch nichts zu
tun. Dieses Wesen ist nur ideell zu erfassen. Nur wer diesen
Rückgang von der Erscheinung zum Wesen in seinen Gedankengängen
nicht vollziehen kann, der hypostasiert die
Zeit als ein den Tatsachen Vorhergehendes. Dann braucht
er aber ein Dasein, welches die Veränderungen überdauert.
Als solches faßt er die unzerstörbare Materie auf. Damit
hat er sich ein Ding geschaffen, dem die Zeit nichts anhaben
soll, ein in allem Wechsel Beharrendes. Eigentlich aber
hat er nur sein Unvermögen gezeigt, von der zeitlichen Erscheinung
der Tatsachen zu ihrem Wesen vorzudringen, das
mit der Zeit nichts zu tun hat. Kann ich denn von dem
Wesen einer Tatsache sagen: es entsteht oder vergeht? Ich
kann nur sagen, daß ihr Inhalt einen andern bedingt, und
daß dann diese Bedingung als Zeitenfolge erscheint. Das
Wesen einer Sache kann nicht zerstört werden; denn es ist
außer aller Zeit und bedingt selbst die letztere. Damit haben
wir zugleich eine Beleuchtung auf zwei Begriffe geworfen,
für die noch wenig Verständnis zu finden ist, auf
[[Wesen]] und [[Erscheinung]]. Wer die Sache in unserer Weise
richtig auffaßt, der kann nach einem Beweis von der Unzerstörbarkeit
des Wesens einer Sache nicht suchen, weil
die Zerstörung den Zeitbegriff in sich schließt, der mit dem
Wesen nichts zu tun hat.
 
Nach diesen Ausführungen können wir sagen: ''Das sinnenfällige Weltbild ist die Summe sich metamorphosierender Wahrnehmungsinhalte ohne eine zugrunde liegende Materie.''" {{Lit|{{G|1|272ff}}}}
</div>
 
== Materie als zerbrochene geistige Form ==
 
Nach gegenwärtiger naturwissenschaftlicher Anschauung ist alle Materie aus [[Atom]]en aufgebaut. Diese sind aber nicht als winzig kleine Dinge aufzufassen, sondern eher als strukturbildende [[Kräfte]]. Der Physiker [[Hans-Peter Dürr]] (1929-2014), ein langjähriger enger Mitarbeiter von [[Wikipedia:Werner Heisenberg|Werner Heisenberg]] (1901-1976), einem der Pioniere der modernen [[Quantenmechanik]], formuliert es so:


Das kennt die Bibel. Die Bibel kennt die Vorstellung, daß die
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Elohim gleichsam vorher die Glieder einer Gruppe sind und sich
"Es gibt keine Dinge, es gibt nur Form und Gestaltveränderung: Die Materie ist nicht aus Materie zusammengesetzt, sondern aus reinen Gestaltwesen und Potentialitäten. Das ist wie beim Geist." {{lit|Dürr 1998}}
dann zusammenordnen zu einer Einheit, so daß sie vorher zusam-
menarbeiten wie die Glieder einer Gruppe, und nachher von einem
gemeinsamen Organismus aus gelenkt werden. Und diese reale Einheit der Elohim, in welcher die einzelnen Elohim tätig als Glieder,
als Organe wirken, nennt die Bibel Jahve-Elohim. Da haben Sie
nun in einer noch tieferen Weise, als es bisher möglich war, den
Begriff des Jahve, des Jehova. Daher spricht die Bibel auch zunächst in ihrem Berichte nur von den Elohim, und fängt an, da wo
die Elohim selber zu einer höheren Stufe, zu einer Einheit vorgeschritten sind, von Jahve-Elohim zu sprechen. Das ist der tiefere
Grund, warum am Ende des Schöpfungswerkes der Jahvename
plötzlich auftritt." {{Lit|{{G|122|123f}}}}
</div>
</div>


== Jahve und das [[Gruppen-Ich des Menschen]] ==
{{Zitat|Im Grunde gibt es Materie gar nicht. Jedenfalls nicht im geläufigen Sinne. Es gibt nur ein Beziehungsgefüge, ständigen Wandel, Lebendigkeit. Wir tun uns schwer, uns dies vorzustellen. Primär existiert nur Zusammenhang, das Verbindende ohne materielle Grundlage. Wir könnten es auch Geist nennen. Etwas, was wir nur spontan erleben und nicht greifen können. Materie und Energie treten erst sekundär in Erscheinung – gewissermaßen als geronnener, erstarrter Geist. Nach Albert Einstein ist Materie nur eine verdünnte Form der Energie. Ihr Untergrund jedoch ist nicht eine noch verfeinerte Energie, sondern etwas ganz Andersartiges, eben Lebendigkeit. Wir können sie etwa mit der Software in einem Computer vergleichen.|Hans-Peter Dürr|Interview im [[Wikipedia:P.M. Magazin|P.M. Magazin]] (Mai 2007) [http://www.pm-magazin.de/a/am-anfang-war-der-quantengeist Am Anfang war der Quantengeist]}}


Jahve legte in den [[Astralleib]] des [[Mensch]]en das [[Gruppen-Ich des Menschen|Gruppen-Ich]] hinein, um ihn vorzubereiten, später das [[Individuum|individuelle]] [[Ich]] zu entwickeln. Zusammenen mit den anderen Elohim gab Jahve dem Menschen das Ich, indem er das, was als [[Geist|Geistiges]] in der [[Luft]] lebte, in ihn einströmen ließ:
Der Ursprung dieser potentiellen Gestaltwesen, die äußerlich als Materie erscheinen, liegt vornehmlich im [[Klangäther]]. Die [[Sphärenharmonie]], die sich im Klangäther zum Ausdruck bringt, hat wiederum ihren Ursprung im [[Devachan]]. In der Materie, insofern sie ''äußerlich'' [[sinnlich]] in der [[Physische Welt|physischen Welt]] wahrgenommen wird, ist die Sphärenharmonie, die durch den Klangäther vermittelt wird, verstummt.


:"Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen." ([http://www.bibel-online.net/buch/01.1-mose/2.html#2,7 1 Mose 2,7])
<div style="margin-left:20px">
"In der Welt sind eine Anzahl von Substanzen, die verbindbar und trennbar sind. Was wir Chemismus nennen, ist hineinprojiziert in die [[physische Welt]] aus der Welt des [[Devachan]], der [[Sphärenharmonie]]. Die chemische Verwandtschaft zweier Stoffe
in der physischen Welt ist eine Abschattung aus der Welt der Sphärenharmonie. Die Zahlenverhältnisse der Chemie sind wirklich die Ausdrücke für die Zahlenverhältnisse der Sphärenharmonie. Diese ist stumm geworden durch die Verdichtung der Materie." {{Lit|{{G|130|102}}}}
</div>


Später, im [[Wikipedia:Neues Testament|Neuen Testament]], wird der [[Christus]] als "Gott der HERR" bezeichnet, doch Jahve ist nicht Christus, sondern gleichsam nur seine Vorherverkündigung. Ehe der Christus mit der [[Jordan-Taufe]] zum irdischen Dasein herabgestiegen war, offenbarte er sich durch die Gemeinschaft der sechs auf der Sonne verbliebenen Elohim, und Jehova lenkte vom Mond aus wie durch einen Spiegel diese im Licht strahlende Christus-Kraft zur Erde nieder. Bevor der Christus selbst zum Erdenleben herabstieg, sandte er mit Jehova gleichsam sein Spiegelbild voraus, um sein Erdenwirken vorzubereiten.  
Für unser ''inneres'' [[seelisch]]es Erleben drückt sich im Klangäther das [[Denken]] aus; aus ihm schöpfen wir unsere Gedankenformen, namentlich die mathematischen Gedankenbildungen, durch die wir dann wiederum die Zahlenverhältnisse der chemischen und kernphysikalischen Stoffumwandlungen zu verstehen versuchen.


Als Jehova dem Moses im brennenden Dornbusch erschien war und dieser nach seinem Namen fragte, sagte er zu Moses, um auf die Quelle der Ich-Kraft hinzuweisen:  
Im geisteswissenschaftlichen Sinn ist alle Materie als zebrochene, zerstörte geistige [[Form]] aufzufassen; sie ist gleichsam der Trümmerhaufen des Geistes - oder wie es Hans-Peter Dürr auf etwas andere Weise ausdrückt:


<div align="center">
<div style="margin-left:20px">
"Ich bin der Ich-bin" ([http://www.bibel-online.net/buch/02.2-mose/3.html#3,14 2 Mose 3,14])
"Im Grunde gibt es nur Geist, aber er verkalkt, und wir nehmen nur den Kalk wahr, als Materie." {{lit|Dürr 1998}}
</div>
</div>


{{GZ|Der Name «Ich» kann nicht von außen hineintönen,
<div style="margin-left:20px">
er muß in der Seele selbst ertönen. Das ist das vierte Glied der
"Die moderne Physik kommt nun zu der überraschenden Erkenntnis: Materie ist nicht aus Materie aufgebaut! Wenn wir die Materie immer weiter auseinandernehmen, in der Hoffnung die kleinste, gestaltlose, reine Materie zu finden, bleibt am Ende nichts mehr übrig, was uns an Materie erinnert. Am Schluss ist kein Stoff mehr, nur noch Form, Gestalt, Symmetrie, Beziehung.
menschlichen Wesenheit.
Was bedeutet das? Wir haben eine Umkehrung: Das Primäre ist Beziehung, der Stoff das Sekundäre. Materie ist ein Phänomen, das erst bei einer gewissen vergröberten Betrachtung erscheint. Stoff ist geronnene Form. Vielleicht könnten wir auch sagen: Am Grunde bleibt nur etwas, was mehr dem Geistigen ähnelt – ganzheitlich, offen, lebendig: Potenzialität, die Kann-Möglichkeit einer Realisierung. Materie ist die Schlacke dieses Geistigen – zerlegbar, abgrenzbar, determiniert: Realität. In der Potenzialität gibt es keine ein-eindeutigen Ursache-Wirkungs-Beziehungen. Die Zukunft ist wesentlich offen. Es lassen sich für das, was „verschlackt“, was real passiert, nur noch Wahrscheinlichkeiten angeben. Es gibt keine Teilchen, die unzerstörbar sind, die mit sich selbst identisch bleiben, sondern wir haben ein “feuriges Brodeln“, ein ständiges Entstehen und Vergehen. In jedem Augenblick wird die Welt neu geschaffen, aber im Angesicht, im „Erwartungsfeld“, der ständig abtretenden Welt." {{Lit|Dürr 2003}}
</div>


Die hebräische Geheimwissenschaft hat dieses Ich den unaussprechlichen
Wenn die einige und einzige geistige Form, das [[ätherisch]]e [[Urbild]], „zerbricht“, manifestiert bzw. [[Realität|realisiert]] es sich in unzähligen einzelnen [[Raum|räumlich]] und [[zeit]]lich [[physik]]alisch fassbaren gleichartigen [[physisch]]en [[Erscheinung]]en, die alle dem selben ätherischen Bildungsgesetz gehorchen, von den noch strahlungsartigen [[Elementarteilchen]], über die [[Atom]]e, [[Molekül]]e und [[Kristall]]e hinauf bis zu den komplexeren physischen Gebilden. Wie die Materie aus der [[übersinnlich]]en, nicht [[Raum|räumlichen]] [[geist]]igen Form hervorbricht, hat [[Rudolf Steiner]] so beschrieben:
Namen Gottes genannt. «Jahve» bedeutet nichts anderes
als: «Ich bin». Was eine äußere Wissenschaft auch für Interpretationen
geben kann, in Wahrheit hat es bedeutet: «Ich bin» - das
vierte Glied der menschlichen Wesenheit.|97|106}}


Nur wurde Jahve damals noch nicht im einzelnen individuellen Ich, sondern im [[Gruppen-Ich]] des [[Hebräer|hebräischen Volkes]] empfunden. Im individuellen Ich kann nur der Christus empfangen werden, seit dieser durch den [[Golgatha|Tod auf Golgatha]] hindurchgegangen ist.
<div style="margin-left:20px">
"Sehen Sie, wenn nämlich ein Prozeß im Weltenall fortgeschritten ist bis zur Form, die noch ganz im Geistig-Seelischen ist, die noch keine Raumesform ist, wenn der Prozeß fortgeschritten ist bis zu dieser übersinnlichen Form, dann ist der nächste Schritt nur noch möglich dadurch, daß die Form als solche zerbricht. Und das ist nämlich das, was sich dem okkulten Anblick darbietet: Wenn gewisse Formen, die unter dem Einfluß der Geister der Form geschaffen sind, sich bis zu einem gewissen Zustand entwickelt haben, dann zerbrechen die Formen. Und wenn Sie nun ins Auge fassen zerbrochene Formen, etwas, was also dadurch entsteht, daß Formen, die noch übersinnlich sind, zerbrechen, dann haben Sie den Übergang von dem Übersinnlichen in das Sinnliche des Raumes. Und das, was zerbrochene Form ist, das ist Materie. Materie, wo sie im Weltenall auftritt, ist für den Okkultisten nichts anderes als zerbrochene, zerschellte, zerborstene Form. Wenn Sie sich vorstellen könnten, diese Kreide wäre als solche unsichtbar und sie hätte diese eigentümliche parallelepipedische Form, und als solche wäre sie unsichtbar, und jetzt nehmen Sie einen Hammer und schlagen rasch das Stück Kreide an, daß es zerstiebt, daß es in lauter kleine Stücke zerbirst, dann haben Sie die Form zerbrochen. Nehmen Sie an, in diesem Augenblicke, in dem Sie die Form zerbrechen, würde das Unsichtbare sichtbar werden, dann haben Sie ein Bild für die Entstehung der Materie. Materie ist solcher Geist, der sich entwickelt hat bis zur Form und dann zerborsten, zerbrochen, in sich zusammengefallen ist.


== Jahve und die [[Mond]]enkräfte ==
Materie ist ein Trümmerhaufen des Geistes. Es ist außerordentlich wichtig, daß man gerade diese Definition ins Auge faßt, daß Materie ein Trümmerhaufen des Geistes ist. Materie ist also in Wirklichkeit Geist, aber zerbrochener Geist.


Als Mond-Gottheit wirkt Jehova insbesondere auf alle menschlichen [[Organe]], die mit den Mondenkräften zusammenhängen, also auf das [[Gehirn]] einerseits und auf die [[Fortpflanzungsorgane]] anderseits. Das „auserwählte Volk“ zeichnete sich tatsächlich von Anfang an durch seine besondere Fruchtbarkeit und seine (an das Gehirn gebundene) [[Verstand]]esbildung aus, die die atavistischen [[Hellsehen|hellseherischen Fähigkeiten]] zurückdrängte. Das Volks-Ich und rollt mit dem [[Blut]] fort, d.h. mit der [[Vererbung]]sströmung, in der Jahve für den Menschen weitgehend ''unbewusst'' wirkt. ''Bewusst'' wirkte Jehova aber in der Verstandestätigkeit, seit er mit [[Abraham]] seinen Bund geschlossen hatte. Die Kräfte, die früher nur durch die alte Hellsichtigkeit zugänglich waren, zogen nun bei Abraham in die innere menschliche Organisation ein. Abraham entwickelte dadurch mit seinem Gehirn ein physisches Organ, mit dem er sich - ohne Hellsichtigkeit - rein durch das Denken zum Göttlichen erheben konnte, und dieses Organ vererbte er auf seine Nachkommen und prägte damit die Mission des hebräischen Volkes. Zu diesem Bild gehört auch die überlieferte Legende, nach der Abraham als Erfinder der [[Wikipedia:Arithmetik|Arithmetik]] gilt. Diese von Jehova geleitete Entwicklung zielte also auf die [[Verstandesseele]], die im hebräischen Volk in besonderer Weise ausgebildet werden sollte, und die zur Zeit der großen [[Propheten]] im letzten vorchristlichen [[Michaelzeitalter]], der Achsenzeit nach [[Wikipedia:Karl Jaspers|Karl Jaspers]], zur Reife gelangte.  
[[Bild:Zerbrochene Form GA 134.gif|thumb|Materie als zerborchene geistige Form]]
Wenn Sie jetzt weiter nachdenken, so werden Sie sich sagen: Ja, aber es treten uns doch räumliche Formen entgegen wie die schönen Kristallformen; an den Kristallen treten uns doch räumlich sehr schöne Formen entgegen — und du sagst, alles das, was stofflich ist, sei ein Trümmerhaufen des Geistes, sei zerborstener Geist! — Denken Sie sich zunächst einmal, damit Sie eine gewisse Vorstellung haben, einen herabfallenden Wasserstrahl (a). Nehmen Sie aber an, er wäre unsichtbar, Sie würden ihn nicht sehen. Und Sie geben ihm hier (b) eine Widerlage. Dadurch, daß dieser Wasserstrahl hier (b) auffällt, wird er in dieser Weise in Tropfen zerbersten (c). Nun nehmen Sie an, der Wasserstrahl, der herunterfällt, wäre unsichtbar, das aber, was zerborsten ist, würde sichtbar. Dann hätten Sie hier einen zertrümmerten Wasserstrahl, hätten wiederum ein Bild der Materie. Aber jetzt müßten Sie sich wegdenken die Widerlage da unten, denn so etwas gibt es nicht, das würde schon voraussetzen, daß Materie da wäre. Sie müssen sich vorstellen: Ohne daß eine solche Widerlage da ist, ist die Materie, indem sie sich geistig zur Form gliedert, übersinnlich, ist die Materie in Bewegung, denn die Bewegung geht der Form voraus. Es gibt nirgends etwas anderes als das, was durchdrungen ist von den Taten der Geister der Bewegung. An einem bestimmten Punkt kommt die Bewegung bei der Form an, erlahmt in sich selber und zerbirst in sich selber. Die Hauptsache ist, daß wir es so auffassen, daß das, was zunächst geistig-seelisch ist, hinstrahlt, aber nur eine gewisse Schwungkraft hat, an das Ende der Schwungkraft kommt und nun in sich selber zurückprallt und dabei zerbirst. So daß, wenn wir irgendwo Materie auftreten sehen, wir sagen können: Dieser Materie liegt zugrunde ein Übersinnliches, das an die Grenze seines Wirkens gekommen ist und an dieser Grenze zerbirst. Aber bevor es zerbirst, da hat es innerlich geistig noch die Formen. Nun wirkt in den einzelnen auseinanderfallenden Trümmern, wenn es zerborsten ist, nach das, was als geistige Form vorhanden war. Wo das stark nachwirkt, da setzen sich nach dem Zerbersten noch die Linien der geistigen Formen fort, und da drückt sich, nachdem das Stück zerborsten auseinanderprallt, in den Linien, die sie dann beschreiben, noch eine Nachwirkung der geistigen Linien aus. Dadurch entstehen Kristalle. Kristalle sind Nachbildungen geistiger Formen, die gleichsam noch durch die eigene Schwungkraft die ursprüngliche Richtung im entgegengesetzten Sinn beibehalten." {{Lit|{{G|134|72ff}}}}
</div>


Die Verstandesbildung ist untrennbar mit der [[Luziferische Versuchung|luziferischen Versuchung]] verbunden. Durch den [[Sündenfall]] hat der Mensch vom [[Baum der Erkenntnis]] gegessen, sollte aber nicht auch noch vom [[Baum des Lebens]] essen. Die Verstandesseele bildet sich, wie wir durch [[Rudolf Steiner]] wissen, durch die ''unbewusste'' Arbeit des Ich am [[Ätherleib]] aus. Der Ätherleib wird aber dadurch in gewisser Weise beeinträchtigt, die Lebenskräfte werden teilweise dem Organismus entzogen, und [[Krankheit]] und [[Tod]] sind dadurch in das Menschengeschlecht getreten. Später, d.h. in nachchristlicher Zeit, soll durch die Verbindung mit dem ([[ätherisch]]en) Christus durch die ''bewusste'' Arbeit am Ätherleib der [[Lebensgeist]] ausgeformt werden. Dann werden wir mit Hilfe des Christus neues Leben schöpferisch hervorbringen und dann werden wir dadurch auch vom Baum des Lebens essen dürfen.
== Materie als kondensiertes [[Licht]] ==


== Jahve und [[Eva]] ==
[[Licht]] selbst ist ''keine'' Materie, aber alle [[irdisch]]e Materie ist kondensiertes Licht, so wie alles [[Seelisch]]e im Erdendasein letztlich verdünnte [[Liebe]] ist.


Nicht zufällig sind die Worte ''Jahve'' und ''[[Eva]]'' miteinander verwandt. Eva, als die große Erdenmutter, ist in Jahve enthalten als die Summe all dessen, was durch die alte [[Alter Saturn|Saturn]]-, [[Alte Sonne|Sonnen]]- und [[Alter Mond|Mondenentwicklung]] herübergekommen ist, wo die Grundlage für den [[Physischer Leib|physischen Leib]], den [[Ätherleib]] und [[Astralleib]] des [[Mensch]]en geschaffen wurden. Erst auf [[Erde (Planet)|Erden]] kam das [[Ich]] dazu, repräsentiert durch das [[Jod (Hebräisch)|J]] im Namen "'''J'''ahve".
<div style="margin-left:20px">
"In dem Satze: Materie ist gewobenes
Licht, Seelisches ist in irgendeiner Weise verdünnte Liebe -, liegen die
Schlüssel für unzählige Geheimnisse des Erdendaseins. Die gelten aber
nur für das Erdendasein und für kein anderes Gebiet des Weltendaseins." {{Lit|{{G|120|202}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Es gibt wirklich einen für hellseherische Forschung
erreichbaren Auflösungszustand aller Materie, wo sich alle Materie
in einem dabei Gleichen zeigt; nur ist das, was da auftritt, nicht
mehr Materie, sondern etwas, was jenseits aller spezialisierten Materien
liegt, die uns umgeben. Und jede einzelne Materie stellt sich dann dar
als ein aus dieser Grundmaterie - es ist ja keine Materie mehr - Kondensiertes,
Verdichtetes, ob Sie Gold, Silber oder was immer für eine
Materie haben. Es gibt ein Grundwesen unseres materiellen Erdenseins,
von dem alles Materielle nur durch Verdichtung zustande gekommen
ist. Und auf die Frage: Was ist das für eine Grundmaterie unseres
Erdendaseins?- antwortet die Geisteswissenschaft: Jede Materie auf der
Erde ist kondensiertes Licht! Es gibt nichts im materiellen Dasein, was
etwas anderes wäre als in irgendeiner Form verdichtetes Licht. Daher
sehen Sie, daß es für denjenigen, der die Tatsachen kennt, nicht eine
Theorie zu begründen gibt wie etwa die Schwingungshypothese des
19. Jahrhunderts, in welcher man versuchte, Licht darzustellen mit
Mitteln, die selber gröber sind als das Licht. Licht ist nicht auf etwas
anderes in unserem materiellen Dasein zurückzuführen. Wo Sie hingreifen
und eine Materie anfühlen, da haben Sie überall kondensiertes,
zusammengepreßtes Licht. Materie ist ihrem Wesen nach Licht." {{Lit|{{G|120|192}}}}
</div>
 
== Materie und Widersachermächte ==
 
Hinter der Materie stehen als eigentliche [[Realität]] die [[Widersacher]]mächte, namentlich [[Ahriman]] und die [[Asuras]]:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Wenn man alles das, was
"Derjenige aber, der
mitgebracht worden ist von der Saturn-, Sonnen-, Mondenentwickelung
in die Einweihung hineinkommt und hellsichtig wird, bei dem
her für die Erdenentwickelung, zusammenfaßt in seinem
bleibt das nicht so, dem steht nicht die äußere Materie gegenüber.
natürlichen Aspekt, so tritt es uns entgegen durch das althebräische
Die ist als solche [[Maya]]. Eine Realität ist sie nur für den, der eben
Altertum symbolisiert in Eva. Eve — die Vokale sind ja niemals klar
seiner eigenen inneren Werkzeuge sich bedient. Was tritt an die
genannt im Hebräischen — Eve! Fügen Sie dazu das Zeichen für
Stelle der Materie? Das tritt uns ja entgegen, wenn wir uns die alte
jene göttliche Wesenheit des althebräischen Altertums, welche der
Einweihung vor Augen führen. Während dem Menschen im Alltag
Lenker der Erdengeschicke ist, so haben Sie eine Form, die ebenso
die Materie, [[Prakriti]], gegenübersteht, steht der Seele, die sich durch
richtig ist wie jede andere: Jeve-Jahve, der im Mond sein Symbol
den Yoga in die Einweihung hineinentwickelt, die Welt der Asuras,
habende Lenker der Erde. Mit dem verbunden, was von der Mondenentwickelung
die Welt des Dämonischen gegenüber, gegen die er zu kämpfen hat.
herübergekommen ist, mit dem Ergebnis der
Die Materie ist das, was Widerstand leistet; die Asuras, die Mächte
Mondenentwickelung für die Erdenentwickelung: der Erdenherr,
der Finsternis, die werden Feinde. Aber das alles ist eigentlich nur
verbunden mit der Erdenmutter, die in ihren Kräften ein Ergebnis
im Anklang, da blickt sozusagen etwas aus dem Seelischen herein,
der Mondenentwickelung ist . . . Jahve! Es geht also herüber aus dem
wir beginnen das Seelische zu fühlen. Dann erst wird dieses Seelische
althebräischen Altertum die geheimnisvolle Verbindung der Mondenkräfte,
spirituell seiner selbst gewahr, wo es in Kampf tritt gegen die
die ihren Rest zurückgelassen haben in dem uns astronomisch
Dämonen, gegen die Asuras.
erscheinenden Mond und die ihre menschheitlichen Kräfte
 
zurückgelassen haben in dem weiblichen Elemente des Menschendaseins.
In unserer Sprache würden wir diesen Kampf, der aber nur wie
Die Verbindung des Erdenherrn mit der Mondenmutter
im kleinen uns entgegentritt, als etwas bezeichnen, was als Geister
kommt uns schon in dem Namen Jahve entgegen." {{Lit|{{G|149|97f}}}}
sichtbar wird, wenn die Materie in ihrer Geistigkeit erscheint Es
tritt uns da eben im kleinen das entgegen, was wir als den Kampf
der Seele mit dem Ahriman kennen, wenn sie zur Einweihung
kommt. Aber indem wir das auffassen als solch einen Kampf, stehen
wir ganz im Seelischen drinnen. Dann wächst das, was früher nur
die materiellen Geister waren, ins Riesengroße heran, der mächtige
Feind steht der Seele gegenüber. Da steht Seelisches gegenüber Seelischem,
da steht der individuellen Seele im weiten Weltall Ahrimans
Reich gegenüber." {{Lit|{{G|142|97}}}}
</div>
</div>
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Materie}}
* {{Eisler|Materie}}
* {{Kirchner|Materie}}
* {{UTB-Philosophie|Andreas Preußner|544|Materie}}


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Das christliche Mysterium'', [[GA 97]] (1998), ISBN 3-7274-0970-3 {{Vorträge|097}}
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', [[GA 122]] (1984) {{Vorträge|122}}
#Rudolf Steiner: ''Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral'', [[GA 149]] (2004) {{Vorträge|149}}


* [[Erwin Schrödinger]]: ''Was ist ein Naturgesetz?: Beiträge zum naturwissenschaftlichen Weltbild'', Oldenburg Verlag, München 1987, ISBN 978-3486586718
* [[Hans Primas]]: ''Kann Chemie auf Physik reduziert werden? Zweiter Teil: Die Chemie der Makrowelt'' in: [[Wikipedia:Chemie in unserer Zeit|Chemie in unserer Zeit]] 19/5 (Oktober 1985) {{doi|10.1002/ciuz.19850190504}}
* Richard Guy Woolley: ''Must a molecule have shape?'' in: ''New Scientist'', 22. Oktober 1988, p. 53-57 [https://www.researchgate.net/profile/Richard_Woolley4/publication/314751850_Must_a_molecule_have_shape/links/58c5699045851538eb8af944/Must-a-molecule-have-shape.pdf?origin=publication_detail pdf]
* [[Thomas Görnitz]], [[Brigitte Görnitz]]: ''Das Geistige im Blickfeld der Naturwissenschaft - Bewusstsein und Materie als spezielle Formen der Protyposis - von abstrakter, bedeutungsfreier Quanteninformation'', in: Johannes Weinzirl (Hrsg.), Peter Heusser (Hrsg.): ''Was ist Geist?'', Wittener Kolloquium für Humanismus, Medizin und Philosophie, Band 2, Königshausen u. Neumann 2014, ISBN 978-3826052224
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* Interview mit Hans-Peter Dürr in DER STANDARD, 12. November 1998, ''Materie ist Kruste des Geistes'' 
* [[Hans-Peter Dürr]]: ''Versöhnung von Wissenschaft und Religion'', Vortrag vom 30. Mai 2003, Französische Friedrichstadtkirche (Gendarmenmarkt), Berlin
* Hans-Peter Dürr: ''Es gibt keine Materie!'', Crotona 2012, ISBN 978-3861910282, eBook {{ASIN|B0158VC54E}}
* Boris Lemmer, Benjamin Bahr, Rina Piccolo: ''Quirky Quarks: Mit Cartoons durch die unglaubliche Welt der Physik'', Springer Verlag 2017, ISBN 978-3662502587, eBook ISBN 978-3-662-50259-4 (pdf), {{ASIN|B01MQRB6YZ}} (kindle)
* [[Martin Basfeld]]: ''Wärme: Ur-Materie und Ich-Leib: Beiträge zur Anthropologie und Kosmologie.'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1998, ISBN 978-3772516306
* [[Rudolf Steiner]]: ''Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften'', [[GA 1]] (1987), ISBN 3-7274-0011-0 {{Schriften|001}}
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* [[Rudolf Steiner]]: ''Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt'', [[GA 110]] (1991), ISBN 3-7274-1100-7 {{Vorträge|110}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Offenbarungen des Karma'', [[GA 120]] (1992), ISBN 3-7274-1200-3 {{Vorträge|120}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Mission der neuen Geistesoffenbarung'', [[GA 127]] (1989), ISBN 3-7274-1270-4 {{Vorträge|127}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1995)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Welt der Sinne und die Welt des Geistes'', [[GA 134]] (1990)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Bhagavad Gita und die Paulusbriefe'', [[GA 142]] (1982), ISBN 3-7274-1420-0 {{Vorträge|142}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Welche Bedeutung hat die okkulte Entwicklung des Menschen für seine Hüllen (physischer Leib, Ätherleib, Astralleib) und sein Selbst?'', [[GA 145]] (2005), ISBN 3-7274-1450-2 {{Vorträge|145}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Weltwesen und Ichheit'', [[GA 169]] (1998), ISBN 3-7274-1690-4 {{Vorträge|169}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physische des Menschen'', [[GA 202]] (1993), ISBN 3-7274-2020-0 {{Vorträge|202}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Eurythmie – Die Offenbarung der sprechenden Seele'', [[GA 277]] (1999), ISBN 3-7274-2770-1 {{Vorträge|277}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkte geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis. Die Erziehung des Kindes und jüngeren Menschen.'', [[GA 306]] (1989), ISBN 3-7274-3060-5 {{Vorträge|306}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, II'', [[GA 321]] (2000), ISBN 3-7274-3210-1 {{Vorträge|321}}


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{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://de.wikipedia.org/wiki/JHWH JHWH] - Artikel in der deutschen Wikipedia.
;Videos
* [[Bild:Adobepdf_small.gif|Adobepdf_small.gif]] [http://www.bibelkommentare.de/pdf/218.pdf Herr, Jehova, Jahwe (Der Name Jehova)] - Artikel von Arend Remmers
* [http://www.youtube.com/watch?v=rT6ekqvt42k Hans-Peter Dürr. ''Es gibt keine Materie (1)'']
* [http://www.youtube.com/watch?v=Wik_bas2Sbw Hans-Peter Dürr. ''Es gibt keine Materie (2)'']
* [https://www.youtube.com/watch?v=VYlbqgPzvl0 Christine & Frido Mann über Quantenphysik & ändernde Weltbilder] - Sternstunde Religion (SRF Kultur)
 
== Einzelnachweise ==
<references/>


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Version vom 24. Mai 2021, 18:40 Uhr

Dieser Artikel beschreibt die Materie aus geisteswissenschaftlicher Sicht. Der physikalische Materiebegriff wird im Artikel «Materie (Physik)» erörtert.

Als Materie (von lat. materia „Stoff“; etymologisch verwandt mit lat. mater „Mutter“ bzw. matrix „Gebärmutter“; griech. ὕλη, hylē) wird allgemein alles Stoffliche bezeichnet, das uns in der sinnlich-physischen Welt umgibt und insgesamt die stoffliche Welt aufbaut, im physikalisch weitesten Sinn alles, was Ruhemasse und räumliche Ausdehnung, d. h. Volumen besitzt. Darüber hinaus werden neben der aus Atomen aufgebauten sogenannten baryonischen Materie, welche die uns bekannte Stoffeswelt aufbaut, mittlerweile auch exotische Materieformen diskutiert, insbesonder auch solche mit negativer Energiedichte oder negativer Masse. Auch Rudolf Steiner hat aufgrund seiner geistigen Erfahrungen von einer Art negativer Materie gesprochen, die sich nicht durch Raumerfüllung, sondern durch Raumentleerung unter das Nullniveau auszeichnet. Anstatt der Druckkräfte ist sie mit Saugkräften verbunden, die als ätherische Universalkräfte (auch Umkreiskräfte, Peripherikräfte oder zentrifugale Kräfte) ohne Potential zentrifugal gestaltend aus dem kosmischen Umkreis auf die Lebenswelt einwirken. Aus geistiger Sicht gibt darüber hinaus auch noch höhere Materieformen wie z. B. Astralmaterie.

Die sinnlich-physische Materie

Aus Ionen und Elektronen bestehendes, elektrisch leitendes Plasma in einer Plasmalampe.
Hauptartikel: Materie (Physik)

Die charakteristische Eigenschaft der physischen Materie ist ihre Masse, durch die sie der Trägheit unterliegt und der Schwerkraft unterworfen ist. Licht etwa ist in diesem Sinn keine Materie, da es über keine Ruhemasse verfügt.

Die notwendigen, phänomenologisch fassbaren, gemeinsamen charakteristischen Eigenschaften der sinnlich-physischen Stoffe sind darüber hinaus, neben ihrer Masse, ihre räumliche Ausdehnung und mithin ihr endliches Volumen, ihre innere Struktur und ihr innerer Gehalt an Wärmeenergie. So aufgefasst sind die Stoffe dinghaft, gegenständlich. Aus physikalischer Sicht sind im wesentlichen alle physischen Stoffe aus chemischen Elementen und diese wiederum aus Atomen aufgebaut, die sich weiter zu komplexeren Molekülen verbinden können und der Materie ihre spezifische stoffliche Identität verleihen.

Die räumliche Ausdehnung der Materie, durch die sie erst als Stoff erscheinen kann, ist gemäß der Quantenmechanik eine Folge des für alle Fermionen gültigen Pauli-Prinzips. Materie umfasst in diesem Sinn alle Elementarteilchen mit Spin (eben die Fermionen), also die nach heutiger Kenntnis näherungsweise punktförmigen[1] Quarks und Leptonen sind derart wohl materiell, aber keine Stoffe. Thomas Görnitz schreibt dazu:

„Mit „Stoff“ wollen wir – wie die frühen Philosophen – das Körperliche bezeichnen, dasjenige, was einen Widerstand gegen Kompression leistet wie feste Körper, Flüssigkeiten und Gase – nach dem Motto: „wo ein Körper ist, kann kein zweiter sein“. Kräfte hingegen können sich durchdringen: Wo Schwerkraft ist, kann es beispielsweise auch magnetische Kräfte geben.

Die Unterscheidung zwischen ruhmassebehafteter Materie als Gegenstück zu reiner Bewegung, also zu ruhmasseloser Energie, sowie von Kraft als Gegenstück zu Stoff hat einen klaren physikalischen Hintergrund. Die Unterschiede zwischen Kraft und Stoff beruhen aus Sicht der Quantentheorie auf dem Spin der beteiligten Teilchen. Der Spin charakterisiert, wie sich das Quantenobjekt bei einer Drehung verhält.

Mit „Stoff” soll alles bezeichnet werden, was dem Pauli-Prinzip unterliegt – was also physikalisch gesprochen einen halbzahligen Spin hat.“ (Lit.: Görnitz, S. 478)

Als Stoffe im weitesten Sinn sind erst alle aus Elementarteilchen aufgebauten, räumlich erscheinenden Objekte wie Protonen und Neutronen (Atomkerne), Atome, elektrisch geladene Ionen, Moleküle, feste, flüssige und gasförmige Stoffe, Plasma usw. bis hin zu den Planeten, Sternen und Galaxien aufzufassen. Diese „normale“ baryonische Materie unterscheidet sich von der aufgrund ihrer Gravitationswirkung hypothetisch angenommenen unsichtbaren Dunklen Materie, deren Natur aber noch weitgehend unklar und ihre tatsächliche Existenz nicht erwiesen ist.

Zu beachten ist dabei, dass die angegebenen phänomenologischen Eigenschaften der Stoffe keineswegs unmittelbar auf Elementarteilchen übertragen werden können und auch nur sehr bedingt auf Atome und Moleküle. So ist aus quantenphysikalischer Sicht durchaus strittig, ob Atomen und Molekülen eine definierte Gestalt an sich und unabhängig von ihrer Umgebung zugeschrieben werden kann. Dementsprechend betonte auch Richard Guy Woolley in seinem Artikel «Must a molecule have shape?»:

„Die Quantenmechanik kann ziemlich genau vorhersagen, wie sich die Energie eines Moleküls ändern kann, aber sie sagt streng genommen nichts über die Form eines Moleküls. Das ist eine erstaunliche Aussage für einen Chemiker, weil es die räumlichen Beziehungen der chemisch gebundenen Atomen sind, die am wichtigsten sind für das Verständnis dafür, wie Moleküle mit anderen reagieren. Chemiker, Physiker und Molekularbiologen sollten sich daher überlegen, wie sie die Quantenmechanik nutzen und was sie mit Atomen und Molekülen eigentlich meinen.“ (Lit.: Richard Guy Woolley in New Scientist, 22. Oktober 1988, S. 53[2])

Elementarteilchen, Atome und Moleküle sind jedenfalls schon wegen des für Quantenobjekte fundamentalen Welle-Teilchen-Dualismus, durch den sie sich je nach Beobachtungsbedingung als „Welle“ oder „Teilchen“ offenbaren können, keine Dinge im herkömmlichen Sinn. Der klassische Stoff-Begriff ist auf sie nicht anwendbar. Vielmehr muss man hier im Einklang mit der modernen Physik von einer objektiven Gedankenwelt sprechen, die durch ihre Kraftwirkungen messtechnisch erfassbar ist, die allerdings, so wie die Materie heute geworden ist, der untersinnlichen Welt, also dem ahrimanischen Weltbereich angehört. Tatsächlich hat man es also hier mit wesenhaften ahrimanischen Kräften zu tun, die Wolfgang Pauli auch als den imaginativ zu erlebenden „Geist der Materie“ bezeichnet hat.

"Überall an der Stelle, wo der Mensch Materie hinträumt, da ist in Wahrheit Ahriman. Und die größte Verführung ist die materialistische Theorie der Physik, sind die materiellen Atome; denn diese sind nichts anderes in Wirklichkeit als die Kräfte des Ahriman." (Lit.: GA 145, S. 161)

Zusammenbruch des klassischen physikalischen Materiebegriffs

„Wenn auch die wenigsten Menschen das heute noch beachten, so muß man doch sagen: die letzten zwanzig Jahre haben eigentlich gerade auf dem Gebiete der Physik die denkbar größte Revolution hervorgerufen. Vorstellungen, die vor dreißig Jahren noch als unerschütterlich galten, sind heute durchaus revolutioniert. Man braucht nur den Namen Einstein zu nennen oder den Namen Lorentz, des holländischen Physikers, und man kann, indem man diese Namen nennt, hinweisen auf eine ganze Fülle von Tatsachen und Auseinandersetzungen, welche die Physik, wie sie noch vor dreißig Jahren war, durchaus revolutioniert, erschüttert haben. Es kann das, was hier vorliegt, natürlich von mir nicht in den Einzelheiten ausgeführt werden. Aber auf diese Tatsache der Revolutionierung der Physik, die ja in gewissen Kreisen schon bekannt genug ist, muß doch hingewiesen werden. Nun aber kann man sagen: Während zum Beispiel etwas so Bedeutsames vorliegt wie die Revolutionierung des alten Masse- und Materiebegriffes durch die neuere Strahlungstheorie der Elektrizität, finden unsere wissenschaftlichen Vorstellungsarten keine Möglichkeit, zurechtzukommen mit dem, was da eigentlich durch die Fülle der Experimente dem Menschen entgegengetreten ist. Aus der Anschauung der strahlenden Materie im Glasvakuum konnte man sehen, daß dieselben Eigenschaften, die man früher der Materie beigelegt hat, zum Beispiel eine gewisse Geschwindigkeit und Beschleunigung, man nunmehr genötigt ist, der strahlenden Elektrizität beizulegen; man hat also sozusagen den Materiebegriff unter den Fingern verloren. Das stellte sich aus der Anschauung der Fülle von Experimenten heraus, daß nicht irgend etwas hätte gesetzt werden können an die Stelle des alten Materiebegriffes; und aus der Einsteinschen Relativitätstheorie mit ihren furchtbar kalten Abstraktionen läßt sich auch so etwas nicht herausgewinnen wie eine wirkliche Anschauung desjenigen, mit dem man es eigentlich in der äußeren Natur zu tun hat.“ (Lit.:GA 73a, S. 30)

Nach Erwin Schrödinger, der 1926 die nach ihm benannte Schrödingergleichung zur Berechnung quantenmechanischer Phänomene formulierte, sind Atome keine stofflichen Gebilde, keine Dinge, sondern reine Form:

„Bis in die jüngste Zeit haben, soviel mir bekannt, die Atomtheoretiker aller Jahrhunderte die in Rede stehende Charakteristik von den sichtbaren und greifbaren Teilen der Materie auf die Atome übertragen, welche sie weder sehen, noch tasten, noch sonstwie einzeln beobachten konnten. Heute sind wir in der Lage, einzelne Elementarteilchen zu beobachten, wir sehen ihre Bahnspuren in der Nebelkammer sowie - bei Versuchen, von denen oben nicht die Rede war - in einer photographischen Emulsion, wir stellen die praktisch gleichzeitigen Entladungen fest, die ein einzelnes schnelles Teilchen in zwei oder drei Geigerschen Zählrohren auslöst, welche in mehreren Metern Entfernung hintereinander aufgestellt sind. Dennoch sind wir genötigt, dem Teilchen die Würde eines schlechthin identifizierbaren Individuums abzuerkennen. Wenn früher ein Physiker gefragt wurde, aus welchem Stoff denn die Atome selbst bestünden, durfte er lächeln und ausweichend antworten. Wenn aber der Frager durchaus wissen wollte , ob er sie sich als kleine unveränderliche Stückchen von gewöhnlicher Materie vorstellen dürfe, so wie sie sich dem vorwissenschaftlichen Denken darstellten, durfte man ihm sagen, das habe zwar wenig Sinn, aber es könne nichts verschlagen. Die ehedem bedeutungslose Frage hat heute Sinn bekommen. Die Antwort ist ein entschiedenes Nein. Dem Atom fehlt das allerprimitivste Merkmal, an das wir bei einem Stück Materie im gewöhnlichen eben denken. Manche ältere Philosophen würden, wenn ihnen der Fall vorgelegt werden könnte, sagen: eure neumodischen Atome bestehen überhaupt aus keinem Stoff, sie sind reine Form.“ (Lit.: Schrödinger, S. 135f)

Der Chemiker Hans Primas ergänzt:

„Der moderne Materiebegriff der Quantenphysik ist grundsatzlich versehieden von demjenigen des Atomismus und der klassischen Physik. Quarks, Photonen, Elektronen, Neutronen und Protonen sind keine „Dinge“, sie haben nicht mehr die geringste Ahnlichkeit mit kleinen Billardkugeln. Die Welt besteht nicht aus unabhangig voneinander existierenden Einheiten. Die sogenannten Elementarteilchen (ein denkbar unglücklicher Name!) sind weder Teilchen noch elementar. Sie haben keine Grenzen und sind im allgemeinen nicht lokalisiert. Wie das Pauli-Prinzip zeigt, besitzen sie nicht einmal Individualitat. Im Gegensatz zum historischen Atomismus hat in der Quantenphysik der Stoffbegriff auf atomarer Ebene keinen Sinn mehr.“ (Lit.: Primas, S. 163)

Geist und Materie

Die Materie zeigt uns zunächst nur ihre sinnliche Außenseite, dahinter aber wirkt der Geist.

"Wir müssen zum Beispiel dadurch, daß wir jetzt auf dem physischen Plan mit der äußeren Materie leben, in gewissen Fällen die Fähigkeit haben, auch in der äußeren Materie um uns herum überall den Geist wahrzunehmen. Denn Materie ist ja nur ein Trugbild, Maja, alles ist verdichteter Geist. So daß wir für das gewöhnliche Leben unter den Gegenständen der Materie den Geist zu spüren haben. Wir müssen also zu ihr in ein äußeres Verhältnis kommen können, daß wir gewissermaßen intime Beziehungen einzugehen vermögen mit den Dingen." (Lit.: GA 127, S. 109)

Was der Materie geistig im Verborgenen zugrunde liegt, wurde bereits in den der Erdentwicklung vorangegangenen Weltentwicklungsstufen des alten Saturns, der alten Sonne und des alten Mondes entwickelt. Rudolf Steiner gebrauchte dafür einmal folgendes Bild:

"Ich könnte noch ein anderes Bild bringen: Nehmen wir einmal an, wir hätten vor uns irgendeinen Aufbau, kunstvoll geschichtet aus Papierrollen. Nun können wir zunächst beschreiben, was wir da kunstvoll aus Papierrollen geschichtet haben: Einige Rollen stehen, die anderen sind schief zusammengerollt und das, kunstvoll zusammengestellt, gibt irgendeinen Aufbau. Aber denken Sie sich, wir hätten nicht bloß Papierrollen aufgeschichtet, sondern in jede Papierrolle wäre hineingemalt ein wunderbares Gemälde. Das würden wir gar nicht sehen, wenn wir die Rollen, die zusammengerollt sind und auf der Innenseite die Gemälde haben, ins Auge fassen. Und dennoch sind sie drinnen! Und bevor der Aufbau hat geschehen können, mußten die Malereien hineingemalt sein. Nehmen Sie aber an, es wäre die Sache so, daß wir nicht den kunstvollen Aufbau aus den Papierrollen schichteten, sondern daß der sich selbst schichten müßte. Sie können sich natürlich nicht vorstellen, daß er sich selbst schichtet, da haben Sie ganz recht, kein Mensch kann sich das vorstellen; aber nehmen wir an, dadurch, daß die Gemälde auf alle Rollen gemalt sind, läge in ihnen die Kraft, daß sich die Rollen selber schichteten: Dann haben Sie hier ein Bild von unserem wirklichen Weltengebäude! Die Gemälde, die auf den Rollen sind, kann ich vergleichen mit all dem, was während der Saturn-, der Sonnen- und Mondenzeit geschehen ist, was da hineingeheimnist ist in jeden einzelnen Teil unseres Weltengebäudes. Aber es sind keine toten Gemälde, es sind lebendige Kräfte, die dasjenige, was auf der Erde sein soll, was auf unserem physischen Plan sein soll, aufbauen, und wir holen heraus dasjenige, was kunstvoll verborgen ist in dem, was gewissermaßen aus einzelnen Rollen des Weltengebäudes vor uns aufgeschichtet ist, und was beschrieben wird von der äußeren Wissenschaft, was uns gegenübersteht im äußeren Leben. Wenn Sie aber dieses Bild zu Ende denken - ich habe lange nachgesonnen, ein Bild, das möglichst entspricht dem Sachverhalt, zu finden; es ist das Bild von diesen Rollen, die lebendige, tätige Bilder haben -, dann werden Sie finden, daß kein menschliches Auge, das der Aufschichtung entgegenschaut, zunächst eine Ahnung haben kann von den Bildern, die da drinnen sind. Wenn der Aufbau recht kunstgemäß ist, werden wir etwas recht Kunstgemäßes als Beschreibung des Aufbaues bekommen, aber nichts wird in der Beschreibung stehen von den Gemälden, die drinnen sind.

Sehen Sie, so ist es mit der äußeren Wissenschaft. Sie beschreibt diesen kunstvollen Aufbau, sie läßt aber ganz außer acht dasjenige, was als Gemälde auf jeder einzelnen Rolle steht. Aber wenn Sie den Vergleich zu Ende denken, müssen Sie noch etwas ganz anderes ins Auge fassen: Gibt es denn in all jener Tätigkeit, welche diesen kunstvollen Aufbau der Rollen beschreibt, eine Möglichkeit, auch nur zu ahnen, geschweige denn wirklich etwas zu beschreiben von dem, was auf den einzelnen Rollen steht, wenn eben die Rollen zusammengerollt sind und das Gebäude aufbauen? Das gibt es gar nicht! In diesem Sinne müssen Sie sich auch klar sein, daß die gewöhnliche Wissenschaft zunächst gar nicht darauf kommen kann, daß unserem Weltengebäude dieses Geistige zugrunde liegt. Daher kann in einer geraden Fortsetzung desjenigen, was man sich aneignet in der gewöhnlichen Wissenschaft, nicht das Verständnis für die Geisteswissenschaft liegen, sondern es muß etwas hinzukommen, etwas, was im Grunde genommen gar nichts zu tun hat mit der gewöhnlichen Wissenschaft. Denn denken Sie einmal, Sie haben diese aufgeschichteten Rollen vor sich. Jemand kann sie sehr gut beschreiben, er wird noch wunderbare Schönheiten finden, etwa daß manche Rollen mehr schief, manche weniger schief gelegt sind, manche zu einer Rundung gebaut sind und so weiter, er wird all das hübsch beschreiben. Aber um darauf zu kommen, daß auf jeder Rolle inwendig ein Gemälde ist, dazu ist notwendig, daß er eine Rolle herausnimmt und sie aufrollt. Es hat gar nichts zu tun mit der Beschreibung des geschichteten Gebäudes. Es muß also etwas Besonderes hinzukommen zu der menschlichen Seele, wenn die Seele aus der gewöhnlichen wissenschaftlichen Weltanschauungsweise, wie wir sie heute haben, hineinkommen will in eine geisteswissenschaftliche Betrachtung, es muß die Seele von etwas Besonderem ergriffen werden. Das ist dasjenige, was heute so schwer verständlich ist für die äußere, im Materialismus lebende Kultur, was aber wieder begriffen werden muß, wie es begriffen worden ist in den verschiedensten Kulturperioden, in denen man noch eine geistige Weltanschauung als die physische Weltanschauung durchdringend hatte. Altere Zeiten waren sich immer klar darüber, daß dasjenige, was man von dem geistigen Inhalte der Welt wissen soll, beruht auf einem besonderen Erfangenwerden der Seele von der Geistigkeit. Daher haben sie nicht bloß von Wissenschaftlichkeit, sondern von Initiationen und dergleichen gesprochen, und mit Recht davon gesprochen." (Lit.: GA 169, S. 145ff)

Materie ist verdichteter Geist

Materie ist letztlich nichts anderes als verdichteter, verhärteter Geist und von diesem zwar seiner Erscheinungsform nach, aber nicht substanziell verschieden - oder wie es der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr einmal so treffend in einem Interview ausdrückte: Materie ist Kruste des Geistes[3][4]. Was als sinnlich-physische Materie, als lebendiges Ätherisches und als Lust und Leid empfindendes Astralisches erscheint, sind nur verschiedene Verwandlungsformen des Geistes. Im Denken kann der Mensch zuletzt die Naturgesetze bewusst erfassen, d.h. jenes Geistige, ohne das die materiellen Erscheinungen keinen Bestand hätten. Die äußere sinnliche Erscheinung des Materiellen und seine innere rein geistige Gesetzmäßigkeit kommen dem Menschen zwar gemäß seiner gegenwärtigen Erkenntnisweise auf verschiedenen Wegen zu, nämlich durch emprische Beobachtung einerseits und durch das logisch strukturierte Denken andererseits. Tatsächlich sind sie aber nur zwei untrennbar miteinander verbundene Erscheinungsformen ein und derselben geistig-materiellen Wirklichkeit. Höhere Erscheinungsformen des Geistigen - wie das Ätherische oder Astrale - sind nicht mehr sinnlich, sondern nur übersinnlich, d.h. durch geistige Wahrnehmung fassbar.

Dass Materie und Energie wechselseitig ineinander umgewandelt werden können, ist seit der von Albert Einstein entdeckten Äquivalenz von Masse und Energie weithin bekannt. Sie wird durch berühmt gewordene Formel beschrieben. Materie wird dabei im weitesten Sinn in Licht, genauer gesprochen in elektromagnetische Strahlung umgewandelt, die zwar physikalisch messbar, aber nicht im klassischen Sinn dinghaft materiell ist. Selbst die massebehafteten Elementarteilchen, die als die Grundbausteine der makroskopisch greifbaren Materie gelten, sind gemäß der Quantentheorie keine winzigen, voneinander abgegrenzte räumlich lokalisierbare realen Dinge mit wohlbestimmten Eigenschaften. Sie sind in gewissem Sinn nur potentiell vorhanden und realisieren sich erst durch ihre Wechselwirkung oder Messung.

Um das Verhältnis des Geistes zur Materie zu veranschaulichen, gebraucht Rudolf Steiner öfters das Bild von Wasser und Eis, die beide nur verschiedene Erscheinungsformen bzw. Aggregatzustände ein und desselben Substanz sind:

„Der Geistesforscher sucht den Geist nicht nur im Menschen, sondern überall um uns herum. In allem erscheint er wie eine innere Physiognomie. Er ist überall im Weltenall ausgebreitet. Kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze, kein Stein kann sein, ohne daß der Geist die Grundlage dieses Wesens ist. Hierfür gebrauche ich gerne ein Bild. Wir denken uns einen Wasserbehälter, in dem das Wasser allmählich abgekühlt wird. Dadurch möge etwas entstehen wie ein teilweiser Einschlag von Eisbrocken, so daß wir schwimmend darin haben einige Eisbrocken. Nehmen wir nun an, irgendein Wesen habe nicht die Fähigkeit, Wasser wahrzunehmen, sondern nur Eis. Da würde eben nur aus dem Wasser heraus das Eis auftauchen, das Wasser selbst aber würde dieses Wesen leugnen. «Überall ist nur Eis vorhanden, Wasser aber nicht», würde dieses Wesen sagen.

Ähnlich verhalten sich nun die Menschen zu Geist und Stoff. So wie in unserem Bilde das Eis aus dem Wasser sich verhärtet, so entsteht die Materie aus dem Ursprünglichen, aus dem Geist. Materie ist nichts anderes als verdichteter Geist. Sie taucht für den Sehenden auf aus dem Geist, dagegen für den, der nicht sehen kann, aus dem Nichts. Alles im Weltenraum ist verdichteter Geist. Wenn nun der Materialist kommt und sagt: «Das, was du Geist nennst, ist nicht vorhanden», so steht es mit seiner Logik schlecht, denn er dürfte eigentlich nur zugeben, daß er den Geist nicht wahrnehmen könne.“ (Lit.:GA 57, S. 11f)

„Oft ist ja hier betont worden, daß für die Geisteswissenschaft die Materie verdichteter Geist ist. Gebrauchen wir doch einmal einen Vergleich, den wir öfter angewendet haben, um zu zeigen, wie der Geistesforscher über Geist und Materie denkt. Denken Sie sich einmal, irgend jemand hätte vor sich durchsichtige Luft und es träte in dieser durchsichtigen Luft Wolkenbildung auf, als die Wirkung von einer Abkühlung. Das, was früher durchsichtig war, wird getrübt durch die Wolkenbildung; das, was früher Wasserdunst und nicht sichtbar war, wird zu Wasser. Vielleicht geht es weiter: Das Wasser gefriert zu Eis. Das Eis fällt in Stücken herunter. Nehmen wir an, es käme jemand und sagte: Unsinn, Dummheit ist es, daß das Wasser vorher in der Luft verteilt gewesen ist. Ich habe nichts davon gesehen! Das erste war das, was mir als Wolken entgegengetreten ist. Dann kommt einer, der kann auch die Wolken noch nicht sehen, der sieht erst etwas, wenn das Wasser gefriert, wenn Eis entsteht. Wenn man dem sagt: Was als Eis heute da ist, das war früher schon als Wasser da, so antwortet er: Ich habe nichts gesehen, Eis ist da und sonst nichts.

Aus solchen Gedanken muß die Antwort genommen werden, wenn jemand einem Geistesforscher Phantastik vorwerfen will, der sagt, zuerst war der Mensch nicht materiell vorhanden, auch nicht als Ätherleib, sondern der astralische Leib und das Ich waren zuerst vorhanden. Im Beginne unseres Erdendaseins waren astralischer Leib und Ich vorhanden.“ (Lit.:GA 56, S. 277)

„Nun, ich weiß sehr gut alle Gründe, die solche Menschen vorbringen, die auf diesen Kant-Laplaceschen Urnebel schwören. Ich weiß auch, daß es durchaus begreiflich ist, daß wenn jemand so spricht wie ich, daß man das als einen Wahn hinstellt, daß er dann unter Umständen als ein beschränkter Kopf oder selbst als ein wahnwitziger Mensch angesehen werden kann. Aber über diese Dinge wird man erst urteilsfähig, wenn man wirklich eindringt in dasjenige, was hier als Geisteswissenschaft gemeint ist. Denn da stellt sich heraus, daß ebensowenig wie der Mensch mit der Geburt etwa aus der Materie heraus entsteht, sondern wie er sich als Geist und Seele nur verbindet mit der Materie, und wie er, nachdem er durch den Tod gegangen ist, auftaucht in der geistigen Welt als geistiges Wesen, so ist dasjenige, was wir heute als unsere Erde erkennen, nicht aus einem materiellen Urnebel hervorgegangen, sondern unser Planet, unsere Erde, ist aus einem geistigen Zustande hervorgegangen, ist Geistiges. Das ist dasjenige, was vorangegangen ist allem Materiellen. Die Menschen forschen heute nach, wie der Geist sich an der Materie entwickle. In Wahrheit hat sich alle Materie aus dem Geiste entwickelt. Und geläuterte, gereinigte Begriffe bekommt man, wenn man sich auf dasjenige, was hier als Geisteswissenschaft gemeint ist, einläßt.

Sehen Sie, dasjenige, was heute die Menschen als Materie, als materielle Welt erkennen - was ist es ? Ich möchte Ihnen das durch einen Vergleich wiederum darlegen. Nehmen Sie an, Sie hätten ein großes Bassin vor sich, darinnen sehen Sie Eisstücke, Sie sehen nicht, daß auch Wasser da ist; ich nehme an, Sie könnten das Wasser nicht sehen. Sie sehen dann die Eisstücke. Sie wissen nicht, wenn Sie nur die Eisstücke sehen würden, ich meine, wenn Sie niemals etwas vernommen hätten von dieser Sache, nur die Eisstücke gesehen hätten, so würden Sie nicht wissen, daß dieses Eis ja nichts anderes ist als aus dem Wasser Entstandenes, durch Verdichtung aus dem Wasser Entstandenes. So verhält sich der Mensch gegenüber der materiellen Welt. Er schaut diese materielle Welt an und glaubt, daß sie für sich da ist. Diese materielle Welt ist in Wahrheit ebenso durch Verdichtung entstanden, Verdichtung des Geistigen, wie das Eis durch Verdichtung des Wassers entstanden ist. Und in dem Augenblicke, wo, wie ich es angedeutet habe, der Mensch die Kräfte in sich entdeckt, die ihn das Geistige schauen, das Geistige wahrnehmen lassen, in dem Augenblicke sieht er alles Materielle wie eine Verdichtung des Geistigen an. Alles Materielle hört auf, eine Selbständigkeit zu haben. Und dasjenige, was wir als Erde, als materielle Erde, mit allem Materiellen, was darauf ist, anzuerkennen haben, das ist aus einer Geist-Erde hervorgegangen, und das wird wiederum zurück sich verwandeln in eine Geist-Erde, so daß wir erkennen, daß das Materielle ein Zwischenzustand ist zwischen geistigen Zuständen.“ (Lit.:GA 277, S. 101f)

Vernichtung und Erzeugung von Materie im Menschen

Im Stoffwechsel-Gliedmaßensystem des Menschen wird beständig Materie vernichtet und in gleichem Maß im Nerven-Sinnessystem neue Materie erzeugt.

„Wir wissen ja, ich habe es wenigstens andeutungsweise ausgeführt in meinem Buche «Von Seelenrätseln», daß der Mensch ein dreigliedriges Wesen ist: als Nerven-Sinnesmensch Träger des Gedankenlebens, des Wahrnehmungslebens, als rhythmischer Mensch - Atmung, Blutzirkulation - Träger des Gefühlslebens, als Stoffwechselmensch Träger des Willenslebens. Aber wie entfaltet sich denn, wenn der Wille immer mehr und mehr in Liebe entwickelt wird, im Menschen der Stoffwechsel? Indem der Mensch ein Handelnder ist, so, daß eigentlich der Stoff fortwährend überwunden wird. Und was entfaltet sich im Menschen, indem er sich als freies Wesen in das reine Denken, das aber eigentlich wiliensmäßiger Natur ist, hineinentwickelt? Es entsteht der Stoff. Wir sehen hinein in Stoffentstehung. Wir tragen selbst in uns dasjenige, was den Stoff entstehen macht: unseren Kopf; und wir tragen in uns das, was den Stoff vernichtet, wo wir es sehen können, wie der Stoff vernichtet wird: unseren Gliedmaßen-, unseren Stoffwechselorganismus.“ (Lit.:GA 202, S. 211)

Höhere Materieformen

Die anthroposophische Geisteswissenschaft muss darüber hinaus übersinnliche Materieformen anerkennen, aus denen gleichsam erst durch Verdichtung die sinnliche-physische Materie entsteht. Diese übersinnlichen Materieformen sind eigenständige Erscheinungsformen Geistigen. Sie haben allerdings ganz andere Eigenschaften als die sinnlich-physische Materie; namentlich Masse und räumliche Ausdehnung kommen hier nicht in Betracht. Man darf in diesem Sinn von feinstofflicher Äthermaterie, Astralmaterie und mit eingeschränkter Gültigkeit sogar von Geiststofflichkeit sprechen. In je höhere geistige Bereiche man hinaufsteigt, desto plastisch bildsamer erscheint die entsprechende Materie. In den höchsten Bereichen des niederen Devachan findet sich schließlich der geistige Urstoff, aus dem letztlich alles geformt wird. Dieser Urstoff wird auch als Akashastoff oder Feuerluft (hebr. רוח, Ruach = Rauch; zugleich der hebr. Name für die Verstandesseele) bezeichnet.

Die Alchemisten sehen in der sogenannten Jungfernerde, der materia benedicta, den Urstoff, aus dem die irdische Stoffeswelt geschaffen ist. Mit dieser prima materia muss das Opus Magnum zur Bereitung des Steins der Weisen, und damit zugleich die Vergeistigung der materiellen Welt, beginnen.

Äthermaterie - Negative Materie

Hauptartikel: Äthermaterie

Die Äthermaterie oder negative Materie, von Rudolf Steiner gelegentlich auch als Antimaterie[5] bezeichnet, charakterisiert sich nicht durch das Prinzip der Raumerfüllung, sondern durch das der Raummentleerung. Die physische Materie ist durch Druckkräfte bestimmt, der Äther hingegen durch Saugkräfte, die die physische Materie aus dem Raum herausschaffen; es entsteht dadurch eine qualitativ negative Materie - und dieser Prozess endet letztlich bei Akasha.

"Wir wissen, daß jeder Körper aus einem mehr festen in einen mehr immateriellen Zustand übergehen kann: vom festen zum flüssigen und zum gasförmigen Zustand, Die Verfeinerung des materiellen Zustandes kann einen Grad erreichen, der, wenn man ihn überschreitet, bei einer negativen Materie endet; man nennt ihn Akasha. In ihr drücken sich alle Ereignisse in einer endgültigen Weise ab,- und man kann sie alle wiederfinden, selbst diejenigen aus der tiefsten Vergangenheit." (Lit.: GA 94, S. 83)

"Da muß man schon wissen, daß der Äther die von dem Druck entgegengesetzte Eigenschaft hat. Er saugt nämlich, der Äther ist der Saugende. Er will durch seine eigene Wesenheit immer die räumliche Materie aus dem Raume heraus vernichten. Das ist das Wesentliche des Äthers. Wo die physische Materie drückt, da saugt der Äther. Die physische Materie erfüllt den Raum; der Äther schafft die Materie aus dem Raume heraus. Er ist nämlich die negative Materie, aber qualitativ negativ, nicht quantitativ negativ.

Das ist in bezug auf den menschlichen Ätherleib ebenso. Wir leben zwischen physischem Leib und Ätherleib so, daß wir uns fortwährend vernichten und wieder herstellen. Der Äther vernichtet fortwährend unsere Materie, der physische Leib stellt sie wieder her. Das widerspricht allerdings - das will ich nur in Parenthese erwähnen - dem heute so beliebten Gesetz von der Erhaltung der Kraft. Aber die Tatsache ist, daß dieses Gesetz von der Erhaltung der Kraft der inneren Wesenheit des Menschen, der Wahrheit widerspricht. Es gilt nur für die unorganische Welt im strengen Sinne des Wortes. Für die organische gilt es nur so weit, als diese von Unorganischem ausgefüllt ist; für die Eisenteilchen im Blutserum gilt dieses Gesetz, aber nicht für das ganze Menschenwesen. Da findet ein fortwährendes Oszillieren statt zwischen den aufsaugenden und uns vernichtenden Kräften des Äthers und der Wiederherstellung des physischen Leibes." (Lit.: GA 306, S. 103)

Wassererde - die astrale Materie der 4. Schicht des Erdinneren

Die Wassererde ist jene astrale Materie, die die vierte Schicht des Erdinneren bildet und der Ursprung aller irdischen Materie ist:

"Die vierte Schicht ist nun so beschaffen, daß alle diejenigen Dinge, die in den drei übergeordneten Schichten vorhanden sind und immerhin mehr oder weniger etwas von unseren gewöhnlichen Stoffen haben, keine Stofflichkeit mehr aufweisen, wie sie auf der Erde angetroffen werden kann. In dieser Schicht sind also die Substanzen so, daß sie für keinen äußeren Sinn wahrnehmbar werden. Sie sind in einem astralischen Zustand. Alles, was in den drei obersten Schichten der Erde existiert und doch noch in einer gewissen Weise mit dem auf der Erdoberfläche Befindlichen verwandt ist, das ist hier im astralischen Zustande vorhanden. Wir können in dem Sinne, wie es in der Bibel heißt, sagen: «Der Geist Gottes schwebte über den Wassern.» Nennen wir diese Schicht die Wassererde, wie sie auch im Okkultismus bezeichnet wird. Diese Wassererde ist zu gleicher Zeit der Ursprung, der Urquell alles auf der Erde befindlichen Stofflichen, alles äußerlichen Stofflichen, gleichgültig ob dieses im Mineral, in der Pflanze, im Tier oder im Menschen enthalten ist. Dieses Stoffliche, das jedes irdische Wesen in sich trägt, ist, bis ins Astralische verflüchtigt, in dieser Wassererde vorhanden. Sie müssen sich vorstellen, daß von allen unseren physischen Kräften auch astralische Urkräfte vorhanden sind, daß diese astralischen Urkräfte sich ins Physische verdichten und daß diese Urkräfte in der vierten Schicht, in der Wassererde, enthalten sind." (Lit.: GA 96, S. 34)

Materie und Zeit

Die Annahme einer ewigen, unzerstörbaren Materie, wie sie etwa von Isaac Newton postuliert wurde, beruht auf einem verfehlten Zeitbegriff.

"Aber nur einer ganz verfehlten Auffassung des Zeitbegriffes verdankt der Begriff der Materie seine Entstehung. Man glaubt die Welt zum wesenlosen Schein zu verflüchtigen, wenn man der veränderlichen Summe der Geschehnisse nicht ein in der Zeit Beharrendes, ein Unveränderliches untergelegt dächte, das bleibt, während seine Bestimmungen wechseln. Aber die Zeit ist ja nicht ein Gefäß, in dem die Veränderungen sich abspielen; sie ist nicht vor den Dingen und außerhalb derselben da. Die Zeit ist der sinnenfällige Ausdruck für den Umstand, daß die Tatsachen ihrem Inhalte nach voneinander in einer Folge abhängig sind. Nehmen wir an, wir hätten es mit dem wahrzunehmenden Tatsachenkomplex a1 b1 c1 d1 e1 zu tun. Von diesem hängt mit innerer Notwendigkeit der andere Komplex a2 b2 c2 d2 e2 ab; ich sehe den Inhalt dieses letzteren ein, wenn ich ihn ideell aus dem ersteren hervorgehen lasse. Nun nehmen wir an, beide Komplexe treten in die Erscheinung. Denn was wir früher besprochen haben, ist das ganz unzeitliche und unräumliche Wesen dieser Komplexe. Wenn a2 b2 c2 d2 e2 in der Erscheinung auftreten soll, dann muß a1 b1 c1 d1 e1 ebenfalls Erscheinung sein, und zwar so, daß nun a2 b2 c2 d2 e2 auch in seiner Abhängigkeit davon erscheint. D. h. die Erscheinung a1 b1 c1 d1 e1 muß da sein, der Erscheinung a2 b2 c2 d2 e2 Platz machen, worauf diese letztere auftritt. Hier sehen wir, daß die Zeit erst da auftritt, wo das Wesen einer Sache in die Erscheinung tritt. Die Zeit gehört der Erscheinungswelt an. Sie hat mit dem Wesen selbst noch nichts zu tun. Dieses Wesen ist nur ideell zu erfassen. Nur wer diesen Rückgang von der Erscheinung zum Wesen in seinen Gedankengängen nicht vollziehen kann, der hypostasiert die Zeit als ein den Tatsachen Vorhergehendes. Dann braucht er aber ein Dasein, welches die Veränderungen überdauert. Als solches faßt er die unzerstörbare Materie auf. Damit hat er sich ein Ding geschaffen, dem die Zeit nichts anhaben soll, ein in allem Wechsel Beharrendes. Eigentlich aber hat er nur sein Unvermögen gezeigt, von der zeitlichen Erscheinung der Tatsachen zu ihrem Wesen vorzudringen, das mit der Zeit nichts zu tun hat. Kann ich denn von dem Wesen einer Tatsache sagen: es entsteht oder vergeht? Ich kann nur sagen, daß ihr Inhalt einen andern bedingt, und daß dann diese Bedingung als Zeitenfolge erscheint. Das Wesen einer Sache kann nicht zerstört werden; denn es ist außer aller Zeit und bedingt selbst die letztere. Damit haben wir zugleich eine Beleuchtung auf zwei Begriffe geworfen, für die noch wenig Verständnis zu finden ist, auf Wesen und Erscheinung. Wer die Sache in unserer Weise richtig auffaßt, der kann nach einem Beweis von der Unzerstörbarkeit des Wesens einer Sache nicht suchen, weil die Zerstörung den Zeitbegriff in sich schließt, der mit dem Wesen nichts zu tun hat.

Nach diesen Ausführungen können wir sagen: Das sinnenfällige Weltbild ist die Summe sich metamorphosierender Wahrnehmungsinhalte ohne eine zugrunde liegende Materie." (Lit.: GA 1, S. 272ff)

Materie als zerbrochene geistige Form

Nach gegenwärtiger naturwissenschaftlicher Anschauung ist alle Materie aus Atomen aufgebaut. Diese sind aber nicht als winzig kleine Dinge aufzufassen, sondern eher als strukturbildende Kräfte. Der Physiker Hans-Peter Dürr (1929-2014), ein langjähriger enger Mitarbeiter von Werner Heisenberg (1901-1976), einem der Pioniere der modernen Quantenmechanik, formuliert es so:

"Es gibt keine Dinge, es gibt nur Form und Gestaltveränderung: Die Materie ist nicht aus Materie zusammengesetzt, sondern aus reinen Gestaltwesen und Potentialitäten. Das ist wie beim Geist." (Lit.: Dürr 1998)

„Im Grunde gibt es Materie gar nicht. Jedenfalls nicht im geläufigen Sinne. Es gibt nur ein Beziehungsgefüge, ständigen Wandel, Lebendigkeit. Wir tun uns schwer, uns dies vorzustellen. Primär existiert nur Zusammenhang, das Verbindende ohne materielle Grundlage. Wir könnten es auch Geist nennen. Etwas, was wir nur spontan erleben und nicht greifen können. Materie und Energie treten erst sekundär in Erscheinung – gewissermaßen als geronnener, erstarrter Geist. Nach Albert Einstein ist Materie nur eine verdünnte Form der Energie. Ihr Untergrund jedoch ist nicht eine noch verfeinerte Energie, sondern etwas ganz Andersartiges, eben Lebendigkeit. Wir können sie etwa mit der Software in einem Computer vergleichen.“

Hans-Peter Dürr: Interview im P.M. Magazin (Mai 2007) Am Anfang war der Quantengeist

Der Ursprung dieser potentiellen Gestaltwesen, die äußerlich als Materie erscheinen, liegt vornehmlich im Klangäther. Die Sphärenharmonie, die sich im Klangäther zum Ausdruck bringt, hat wiederum ihren Ursprung im Devachan. In der Materie, insofern sie äußerlich sinnlich in der physischen Welt wahrgenommen wird, ist die Sphärenharmonie, die durch den Klangäther vermittelt wird, verstummt.

"In der Welt sind eine Anzahl von Substanzen, die verbindbar und trennbar sind. Was wir Chemismus nennen, ist hineinprojiziert in die physische Welt aus der Welt des Devachan, der Sphärenharmonie. Die chemische Verwandtschaft zweier Stoffe in der physischen Welt ist eine Abschattung aus der Welt der Sphärenharmonie. Die Zahlenverhältnisse der Chemie sind wirklich die Ausdrücke für die Zahlenverhältnisse der Sphärenharmonie. Diese ist stumm geworden durch die Verdichtung der Materie." (Lit.: GA 130, S. 102)

Für unser inneres seelisches Erleben drückt sich im Klangäther das Denken aus; aus ihm schöpfen wir unsere Gedankenformen, namentlich die mathematischen Gedankenbildungen, durch die wir dann wiederum die Zahlenverhältnisse der chemischen und kernphysikalischen Stoffumwandlungen zu verstehen versuchen.

Im geisteswissenschaftlichen Sinn ist alle Materie als zebrochene, zerstörte geistige Form aufzufassen; sie ist gleichsam der Trümmerhaufen des Geistes - oder wie es Hans-Peter Dürr auf etwas andere Weise ausdrückt:

"Im Grunde gibt es nur Geist, aber er verkalkt, und wir nehmen nur den Kalk wahr, als Materie." (Lit.: Dürr 1998)

"Die moderne Physik kommt nun zu der überraschenden Erkenntnis: Materie ist nicht aus Materie aufgebaut! Wenn wir die Materie immer weiter auseinandernehmen, in der Hoffnung die kleinste, gestaltlose, reine Materie zu finden, bleibt am Ende nichts mehr übrig, was uns an Materie erinnert. Am Schluss ist kein Stoff mehr, nur noch Form, Gestalt, Symmetrie, Beziehung. Was bedeutet das? Wir haben eine Umkehrung: Das Primäre ist Beziehung, der Stoff das Sekundäre. Materie ist ein Phänomen, das erst bei einer gewissen vergröberten Betrachtung erscheint. Stoff ist geronnene Form. Vielleicht könnten wir auch sagen: Am Grunde bleibt nur etwas, was mehr dem Geistigen ähnelt – ganzheitlich, offen, lebendig: Potenzialität, die Kann-Möglichkeit einer Realisierung. Materie ist die Schlacke dieses Geistigen – zerlegbar, abgrenzbar, determiniert: Realität. In der Potenzialität gibt es keine ein-eindeutigen Ursache-Wirkungs-Beziehungen. Die Zukunft ist wesentlich offen. Es lassen sich für das, was „verschlackt“, was real passiert, nur noch Wahrscheinlichkeiten angeben. Es gibt keine Teilchen, die unzerstörbar sind, die mit sich selbst identisch bleiben, sondern wir haben ein “feuriges Brodeln“, ein ständiges Entstehen und Vergehen. In jedem Augenblick wird die Welt neu geschaffen, aber im Angesicht, im „Erwartungsfeld“, der ständig abtretenden Welt." (Lit.: Dürr 2003)

Wenn die einige und einzige geistige Form, das ätherische Urbild, „zerbricht“, manifestiert bzw. realisiert es sich in unzähligen einzelnen räumlich und zeitlich physikalisch fassbaren gleichartigen physischen Erscheinungen, die alle dem selben ätherischen Bildungsgesetz gehorchen, von den noch strahlungsartigen Elementarteilchen, über die Atome, Moleküle und Kristalle hinauf bis zu den komplexeren physischen Gebilden. Wie die Materie aus der übersinnlichen, nicht räumlichen geistigen Form hervorbricht, hat Rudolf Steiner so beschrieben:

"Sehen Sie, wenn nämlich ein Prozeß im Weltenall fortgeschritten ist bis zur Form, die noch ganz im Geistig-Seelischen ist, die noch keine Raumesform ist, wenn der Prozeß fortgeschritten ist bis zu dieser übersinnlichen Form, dann ist der nächste Schritt nur noch möglich dadurch, daß die Form als solche zerbricht. Und das ist nämlich das, was sich dem okkulten Anblick darbietet: Wenn gewisse Formen, die unter dem Einfluß der Geister der Form geschaffen sind, sich bis zu einem gewissen Zustand entwickelt haben, dann zerbrechen die Formen. Und wenn Sie nun ins Auge fassen zerbrochene Formen, etwas, was also dadurch entsteht, daß Formen, die noch übersinnlich sind, zerbrechen, dann haben Sie den Übergang von dem Übersinnlichen in das Sinnliche des Raumes. Und das, was zerbrochene Form ist, das ist Materie. Materie, wo sie im Weltenall auftritt, ist für den Okkultisten nichts anderes als zerbrochene, zerschellte, zerborstene Form. Wenn Sie sich vorstellen könnten, diese Kreide wäre als solche unsichtbar und sie hätte diese eigentümliche parallelepipedische Form, und als solche wäre sie unsichtbar, und jetzt nehmen Sie einen Hammer und schlagen rasch das Stück Kreide an, daß es zerstiebt, daß es in lauter kleine Stücke zerbirst, dann haben Sie die Form zerbrochen. Nehmen Sie an, in diesem Augenblicke, in dem Sie die Form zerbrechen, würde das Unsichtbare sichtbar werden, dann haben Sie ein Bild für die Entstehung der Materie. Materie ist solcher Geist, der sich entwickelt hat bis zur Form und dann zerborsten, zerbrochen, in sich zusammengefallen ist.

Materie ist ein Trümmerhaufen des Geistes. Es ist außerordentlich wichtig, daß man gerade diese Definition ins Auge faßt, daß Materie ein Trümmerhaufen des Geistes ist. Materie ist also in Wirklichkeit Geist, aber zerbrochener Geist.

Materie als zerborchene geistige Form

Wenn Sie jetzt weiter nachdenken, so werden Sie sich sagen: Ja, aber es treten uns doch räumliche Formen entgegen wie die schönen Kristallformen; an den Kristallen treten uns doch räumlich sehr schöne Formen entgegen — und du sagst, alles das, was stofflich ist, sei ein Trümmerhaufen des Geistes, sei zerborstener Geist! — Denken Sie sich zunächst einmal, damit Sie eine gewisse Vorstellung haben, einen herabfallenden Wasserstrahl (a). Nehmen Sie aber an, er wäre unsichtbar, Sie würden ihn nicht sehen. Und Sie geben ihm hier (b) eine Widerlage. Dadurch, daß dieser Wasserstrahl hier (b) auffällt, wird er in dieser Weise in Tropfen zerbersten (c). Nun nehmen Sie an, der Wasserstrahl, der herunterfällt, wäre unsichtbar, das aber, was zerborsten ist, würde sichtbar. Dann hätten Sie hier einen zertrümmerten Wasserstrahl, hätten wiederum ein Bild der Materie. Aber jetzt müßten Sie sich wegdenken die Widerlage da unten, denn so etwas gibt es nicht, das würde schon voraussetzen, daß Materie da wäre. Sie müssen sich vorstellen: Ohne daß eine solche Widerlage da ist, ist die Materie, indem sie sich geistig zur Form gliedert, übersinnlich, ist die Materie in Bewegung, denn die Bewegung geht der Form voraus. Es gibt nirgends etwas anderes als das, was durchdrungen ist von den Taten der Geister der Bewegung. An einem bestimmten Punkt kommt die Bewegung bei der Form an, erlahmt in sich selber und zerbirst in sich selber. Die Hauptsache ist, daß wir es so auffassen, daß das, was zunächst geistig-seelisch ist, hinstrahlt, aber nur eine gewisse Schwungkraft hat, an das Ende der Schwungkraft kommt und nun in sich selber zurückprallt und dabei zerbirst. So daß, wenn wir irgendwo Materie auftreten sehen, wir sagen können: Dieser Materie liegt zugrunde ein Übersinnliches, das an die Grenze seines Wirkens gekommen ist und an dieser Grenze zerbirst. Aber bevor es zerbirst, da hat es innerlich geistig noch die Formen. Nun wirkt in den einzelnen auseinanderfallenden Trümmern, wenn es zerborsten ist, nach das, was als geistige Form vorhanden war. Wo das stark nachwirkt, da setzen sich nach dem Zerbersten noch die Linien der geistigen Formen fort, und da drückt sich, nachdem das Stück zerborsten auseinanderprallt, in den Linien, die sie dann beschreiben, noch eine Nachwirkung der geistigen Linien aus. Dadurch entstehen Kristalle. Kristalle sind Nachbildungen geistiger Formen, die gleichsam noch durch die eigene Schwungkraft die ursprüngliche Richtung im entgegengesetzten Sinn beibehalten." (Lit.: GA 134, S. 72ff)

Materie als kondensiertes Licht

Licht selbst ist keine Materie, aber alle irdische Materie ist kondensiertes Licht, so wie alles Seelische im Erdendasein letztlich verdünnte Liebe ist.

"In dem Satze: Materie ist gewobenes Licht, Seelisches ist in irgendeiner Weise verdünnte Liebe -, liegen die Schlüssel für unzählige Geheimnisse des Erdendaseins. Die gelten aber nur für das Erdendasein und für kein anderes Gebiet des Weltendaseins." (Lit.: GA 120, S. 202)

"Es gibt wirklich einen für hellseherische Forschung erreichbaren Auflösungszustand aller Materie, wo sich alle Materie in einem dabei Gleichen zeigt; nur ist das, was da auftritt, nicht mehr Materie, sondern etwas, was jenseits aller spezialisierten Materien liegt, die uns umgeben. Und jede einzelne Materie stellt sich dann dar als ein aus dieser Grundmaterie - es ist ja keine Materie mehr - Kondensiertes, Verdichtetes, ob Sie Gold, Silber oder was immer für eine Materie haben. Es gibt ein Grundwesen unseres materiellen Erdenseins, von dem alles Materielle nur durch Verdichtung zustande gekommen ist. Und auf die Frage: Was ist das für eine Grundmaterie unseres Erdendaseins?- antwortet die Geisteswissenschaft: Jede Materie auf der Erde ist kondensiertes Licht! Es gibt nichts im materiellen Dasein, was etwas anderes wäre als in irgendeiner Form verdichtetes Licht. Daher sehen Sie, daß es für denjenigen, der die Tatsachen kennt, nicht eine Theorie zu begründen gibt wie etwa die Schwingungshypothese des 19. Jahrhunderts, in welcher man versuchte, Licht darzustellen mit Mitteln, die selber gröber sind als das Licht. Licht ist nicht auf etwas anderes in unserem materiellen Dasein zurückzuführen. Wo Sie hingreifen und eine Materie anfühlen, da haben Sie überall kondensiertes, zusammengepreßtes Licht. Materie ist ihrem Wesen nach Licht." (Lit.: GA 120, S. 192)

Materie und Widersachermächte

Hinter der Materie stehen als eigentliche Realität die Widersachermächte, namentlich Ahriman und die Asuras:

"Derjenige aber, der in die Einweihung hineinkommt und hellsichtig wird, bei dem bleibt das nicht so, dem steht nicht die äußere Materie gegenüber. Die ist als solche Maya. Eine Realität ist sie nur für den, der eben seiner eigenen inneren Werkzeuge sich bedient. Was tritt an die Stelle der Materie? Das tritt uns ja entgegen, wenn wir uns die alte Einweihung vor Augen führen. Während dem Menschen im Alltag die Materie, Prakriti, gegenübersteht, steht der Seele, die sich durch den Yoga in die Einweihung hineinentwickelt, die Welt der Asuras, die Welt des Dämonischen gegenüber, gegen die er zu kämpfen hat. Die Materie ist das, was Widerstand leistet; die Asuras, die Mächte der Finsternis, die werden Feinde. Aber das alles ist eigentlich nur im Anklang, da blickt sozusagen etwas aus dem Seelischen herein, wir beginnen das Seelische zu fühlen. Dann erst wird dieses Seelische spirituell seiner selbst gewahr, wo es in Kampf tritt gegen die Dämonen, gegen die Asuras.

In unserer Sprache würden wir diesen Kampf, der aber nur wie im kleinen uns entgegentritt, als etwas bezeichnen, was als Geister sichtbar wird, wenn die Materie in ihrer Geistigkeit erscheint Es tritt uns da eben im kleinen das entgegen, was wir als den Kampf der Seele mit dem Ahriman kennen, wenn sie zur Einweihung kommt. Aber indem wir das auffassen als solch einen Kampf, stehen wir ganz im Seelischen drinnen. Dann wächst das, was früher nur die materiellen Geister waren, ins Riesengroße heran, der mächtige Feind steht der Seele gegenüber. Da steht Seelisches gegenüber Seelischem, da steht der individuellen Seele im weiten Weltall Ahrimans Reich gegenüber." (Lit.: GA 142, S. 97)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Videos

Einzelnachweise

  1. Die maximale Ausdehnung ist durch die Planck-Länge lP = 1,616 · 10−35 m begrenzt.
  2. Im englischen Original:
    „Quantum mechanics can predict fairly accurately the way the energy of a molecule may change, but strictly speaking it says nothing about the shape of a molecule. This is an astonishing statement for a chemist because it is the spatial relationships of chemically bonded atoms that is most important in understanding how molecules react with each other. Chemists, physicists and molecular biologists should reconsider now how they use quantum mechanics, and what they mean by atoms and molecules.“
  3. Interview mit Hans-Peter Dürr in DER STANDARD, 12. November 1998, Materie ist Kruste des Geistes
  4. siehe auch: Hans-Peter Dürr: Geist kann zu Materie werden - Interview mit Hans-Peter Dürr an seinem Arbeitsplatz im Münchner Max-Planck-Institut im Sommer 1997 ([YouTube)
  5. die aber nicht identisch ist mit dem, was in der modernen Physik als Antimaterie bezeichnet wird!