Signaturenlehre und Kategorie:Schriftsteller (Antike): Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Signaturenlehre''' ''([[Wikipedia:Signatur|Signatur]])'' ist die Lehre von den [[Wikipedia:Zeichen|Zeichen]] in der [[Wikipedia:Natur|Natur]], die als äußere Merkmale auf Ähnlichkeiten, Verwandtschaften und innere Zusammenhänge hinweisen. Gemäß dieser Logik sprach man beispielsweise der [[Wikipedia:Bohne|Bohne]] eine Heilwirkung bei Nierenleiden bei. Die Form der [[Wikipedia:Walnuss|Walnuss]] prädestinierte sie für Behandlungen des Gehirns. Sie beruht damit auf einem [[Wikipedia:analog|analog]]en Denken und ist weltweit in der Mehrzahl traditioneller Heillehren zu finden.
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[[Kategorie:Schriftsteller nach Epoche|101]]
Die Signaturenlehre fand bereits im [[Wikipedia:Altertum|Altertum]] weite Anwendung, geht aber in ihrer schriftlichen [[Wikipedia:Formulierung|Formulierung]] in [[Wikipedia:Europa|Europa]] auf [[Theophrast von Hohenheim|Paracelsus]] und den neapolitanischen Arzt und [[Alchemie|Alchemisten]] [[Wikipedia:Giambattista della Porta|Giambattista della Porta]] (1538-1615) zurück, der in seinem Buch'' Phytognomonica'' anhand von Signaturen ein System von Zusammenhängen zwischen [[Pflanzen]], Tieren und Gestirnen aufzeigt. Paracelsus sagt:
[[Kategorie:Schriftsteller (Antike)|!]]
 
[[Kategorie:Literatur [Antike)|101]]
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"Denn durch die Kunst der Chiromantie, Physiognomie und Magie ist es möglich, gleich von Stund an nach dem äusseren Ansehen eines jeden Krautes und einer jeden Wurzel Eigenschaft und Tugend zu erkennen, an deren Zeichen (Signatis), Gestalt, Form und Farbe und es bedarf sonst keiner Probe oder langen Erfahrung, denn Gott hat am Anfang alle Dinge sorgfältig unterschieden und keinem eine Gestalt und Form wie dem anderen gegeben, sondern jedem eine Schelle angehängt, wie man sagt: "Man erkennt den Naren an der Schelle"."<ref name="Paracelsus">Paracelsus, Gesammelte Werke, Aschner-Ausgabe Bd. IV S. 339</ref>
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Die Signaturenlehre bleibt eine der grundlegenden Theorien der modernen [[Wikipedia:Homöopathie|Homöopathie]], die versucht, Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen <ref name="Pelt">Jean Marie Pelt: ''Die Geheimnisse der Heilpflanzen'', Verlag Knesebeck, München 2005, ISBN 3-89660-291-8, S. 31 </ref>.
 
== Grundannahmen ==
Die Signaturenlehre beruht auf der Grundannahme, dass alle Erscheinungen und [[Wesen]] in der Natur einschließlich [[Mensch]] und Geistwesen miteinander in Beziehung stehen und miteinander verknüpft sind. Sie bilden quer zu der Einteilung in [[Wikipedia:Gattung (Biologie)|Gattung]]en und [[Wikipedia:Art (Biologie)|Art]]en [[Wikipedia:Verwandtschaft|Verwandtschaft]]ssysteme mit gleichartigen Eigenschaften. Etwas modifiziert, aber mit gleichen Folgerungen, bestand die Signaturenlehre unter den Vorzeichen des Christentums: die Welt war von Gott vollkommen und auf den Menschen hin geschaffen. Die Signaturen waren somit auch Werk dieses Schöpfers. Dem Menschen kam es zu, diese Zeichen zu erkennen und richtig zu deuten.
 
Als Signaturen werden genannt: [[Geruch]], [[Geschmack (Sinneseindruck)|Geschmack]], [[Farbe]], [[Gestalt]], [[Struktur]], [[Beschaffenheit]], [[Standort]], [[Wachstumsphase]]n, Lebensdauer usw., die  verschiedenen Merkmalskategorien wie [[Vier-Elemente-Lehre|Elementen]], [[Planet]]en oder Eigenschaften zugeordnet werden. Danach hat z.B. eine bitter schmeckende Pflanze eine Beziehung zum Element Feuer, das mit der [[Sonne]] in [[Wikipedia:Verwandtschaft|Verwandtschaft]] steht und als Eigenschaft u. a. Transformation und Anregung von Stoffwechselprozessen besitzt.
 
Die Signaturenlehre ist nicht nur der europäischen Medizin bekannt. In der chinesischen und auch der [[Wikipedia:Ayurveda|ayurvedischen Medizin]] existieren ausgearbeitete Systeme der Zuordnungen nach Signaturen. So werden z.B. in der [[Wikipedia:traditionelle chinesische Medizin|chinesischen Medizin]] Geschmack, Geruch, Farbe, Tages-und Jahreszeiten, Elemente, [[Wikipedia:Organ (Biologie)|Organe]], [[Sinnesorgane]] und Körperteile u. a. zu einem diagnostischen [[Wikipedia:Konzept|Konzept]] verbunden, das für jede konkret sich manifestierende [[Wikipedia:Krankheit|Krankheit]] zur Auswahl bestimmter passender [[Heilmittel]] befähigt, die in einem ebenso komplexen Zuordnungschema erfasst sind.
 
Wie viele der alten Heilsysteme der [[Volk|Völker]] blieb auch die [[Wikipedia:Homöopathie|Homöopathie]] nicht völlig unberührt von den [[Wikipedia:Ähnlichkeitsbeziehungen|Ähnlichkeitsbeziehungen]] der Signaturenlehre, auch wenn sie von ihrem Begründer [[Wikipedia:Samuel Hahnemann|Samuel Hahnemann]] in ihrer volkstümlichen, verkürzten Art abgelehnt wurde.
 
== Erfolge und Misserfolge der Signaturenlehre ==
 
Verteidiger der Signaturenlehre verweisen auf eine Reihe von Erfolgsgeschichten, bei denen die traditionelle Verwendung, bei denen moderne wissenschaftliche Untersuchungen die Anwendungsbereiche der Signaturenlehre bestätigten. Die [[Wikipedia:Walnuss|Walnuss]] - wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem menschlichen Hirn ein traditionelles Heilmittel bei Krankheiten des Kopfes - enthält tatsächlich Fettsäuren, die in ihrer Funktion für das Gehirn wichtig sind. Die [[Wikipedia:Herbstzeitlose|Herbstzeitlose]] - wegen der Ähnlichkeit der Zwiebel mit einer gichtkranken Zehe gemäß der Signaturenlehre ein Mittel gegen Gicht - liefert tatsächlich wirksame Heilstoffe gegen diese Krankheit. Kritiker weisen auf die Zufälligkeit dieser Funde hin und führen an, dass für jede Erfolgsgeschichte der Signaturenlehre sich mehrere Beispiele nicht wirksamer Zuordnungen nachweisen lassen. So konnte beim [[Wikipedia:Frauenmantel|Frauenmantel]] keine der dieser Pflanze zugesprochenen Wirkungen bei [[Wikipedia:Frauenkrankheiten|Frauenkrankheiten]] nachgewiesen werden. Auch das [[Wikipedia:Lungenkraut|Lungenkraut]], das wegen seiner getupften Blätter bei Lungenkrankheiten Verwendung fand, hat sich nach wissenschaftlichen Untersuchungen bis jetzt als weitgehend wirkungslos erwiesen. Zu den Heilmitteln der Signaturenlehre gehören allerdings auch Mittel, die heute sehr seltsam anmuten. So empfahl [[Wikipedia:Nicolas Lémery|Nicolas Lémery]] 1697 in einem damals aufsehenerregenden [[Wikipedia:Arzneibuch|Arzneibuch]], den getrockneten und pulverisierten Schädel eines gewaltsam zu Tode gekommenen Menschens als Heilmittel gegen Hirnkrankheiten <ref name="Pelt1">Jean Marie Pelt: ''Die Geheimnisse der Heilpflanzen'', Verlag Knesebeck, München 2005, ISBN 3-89660-291-8, S. 51f </ref>.
 
== Fußnoten ==
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<references />
</div>
 
== Siehe auch ==
 
* [[Wikipedia:Analogietechnik|Analogietechnik]]
 
== Weblinks ==
#[http://www.natura-naturans.de/artikel/signatur.htm Signaturenlehre] - Heilmittelerkenntnis aus der Zwiesprache mit der Natur.
#[http://www.natura-naturans.de/artikel/sig02.htm Signaturenlehre] - Urweg der Heilpflanzenerkenntnis.
#[http://www.natura-naturans.de/artikel/sig01.htm Signaturenlehre] - Botschaften der Zaunkräuter.
#[http://www.natura-naturans.de/artikel/entgift_sig.htm Signaturen entgiftender Heilkräuter]
 
[[Kategorie:Heilkunst]] [[Kategorie:Alchemie]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 2. Juli 2019, 17:30 Uhr

[[Kategorie:Literatur [Antike)|101]]