Kupellation und Immanuel Hermann Fichte: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Kupellation''' oder das '''Kupellationsverfahren''' ist ein schon von den [[Alchemist]]en gebrauchtes Verfahren zur Abtrennung von [[Edelmetall]]en, wie z. B. [[Gold]] oder [[Silber]], aus Legierungen mit unedleren Metallen. Der Prozess ist auch als '''Abtreiben''' oder '''Treibarbeit''' bekannt. Das verunreinigte Metall wird mit [[Blei]] legiert und dieses nimmt die Verunreinigungen in sich auf. Das entstehende Bleioxid wird mitsamt den unedleren Metalloxiden von einem porösen Tiegelchen, der '''Kupelle''' oder '''Kapelle''' aufgesaugt. Es ist ein entscheidender Verfahrensschritt bei der [[Silber]]verhüttung. Gold und Silber lassen sich auf diese Weise jedoch nicht voneinander scheiden.
[[Datei:Immanuel Hermann Fichte.jpg|thumb|200px|Immanuel Hermann Fichte]]


[[Kategorie:Alchemie]] [[Kategorie:Geschichte der Chemie]]  
'''Immanuel Hermann von Fichte''' (* [[Wikipedia:18. Juli|18. Juli]] [[Wikipedia:1796|1796]] in [[Wikipedia:Jena|Jena]]; † [[Wikipedia:8. August|8. August]] [[Wikipedia:1879|1879]] in [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]]) war ein [[Wikipedia:Deutschland|deutscher]] [[Wikipedia:Theologie|Theologe]] und [[Wikipedia:Philosophie|Philosoph]] und der Sohn des Philosophen [[Johann Gottlieb Fichte]].
[[Kategorie:Chemie]]
 
== Leben ==
Fichte studierte in [[Wikipedia:Humboldt-Universität zu Berlin|Berlin]], wo er wegen seiner öffentlichen Äußerungen der [[Wikipedia:Demagogie|Demagogie]] bezichtigt wurde. Erst 1836 erlangte Fichte eine Anstellung als ordentlicher Professor in [[Wikipedia:Universität Bonn|Bonn]]. Ab 1842 übernahm er in [[Wikipedia:Universität Tübingen|Tübingen]] einen Lehrstuhl für Philosophie. Zur [[Wikipedia:Emeritierung|Emeritierung]] [[Wikipedia:1863|1863]] wurde ihm von [[Wikipedia:Wilhelm I. (Württemberg)|König Wilhelm I. von Württemberg]] das Ritterkreuz des [[Wikipedia:Orden der Württembergischen Krone|Ordens der Württembergischen Krone]] verliehen, womit der persönliche Adel verbunden war.
 
Immanuel Hermann Fichte war beeinflusst von [[Wikipedia:Johann Friedrich Herbart|Johann Friedrich Herbart]] und [[Wikipedia:Gottfried Wilhelm Leibniz|Leibniz]], vor allem aber von [[Georg Wilhelm Friedrich Hegel|Hegel]]s [[Wikipedia:Religionsphilosophie|Religionsphilosophie]] und der Spätphilosophie [[Wikipedia:Friedrich Wilhelm Joseph Schelling|Schellings]]. Er verkörperte vor allem mit [[Wikipedia:Christian Hermann Weisse|Christian Hermann Weisse]] den theistischen [[Wikipedia:Philosophischer Idealismus|Spätidealismus]]; im Alter wandte er sich verstärkt der [[Theosophie]] zu. Neben seinen zahlreichen eigenen Werken gab er einige Bände aus dem Nachlass seines Vaters heraus.
 
== Rudolf Steiner über Immanuel Hermann Fichte ==
 
<div style="margin-left:20px">
"So tritt in Johann Gottlieb Fichtes Sohn, ''Immanuel Hermann Fichte'', ein Denker auf, der in das Geistige tiefer einzudringen
versucht als sein Vater, und als Schelling und
Hegel. Wer einen solchen Versuch wagt, der wird nicht
nur von außen her den Widerspruch aller Ängstlichen in
Weltanschauungsfragen außer ihm hören; er wird diesen
Widerspruch, wenn er besonnener Denker ist, auch aus der
eigenen Seele heraus deutlich wahrnehmen. Gibt es denn
wirklich eine Möglichkeit, in der Menschenseele Erkenntniskräfte
zu entbinden, die in Gebiete führen, aus denen
die Sinne keine Anschauung geben? Was kann die Wirklichkeit
solcher Gebiete verbürgen, was den Unterschied
solcher Wirklichkeit von den Erzeugnissen der Phantasie
und Träumerei kennzeichnen? Wer den Geist dieses Widerspruchs
nicht gewissermaßen wie den treuen Begleiter
seiner Besonnenheit stets an seiner Seite hat, der wird mit
seinen geisteswissenschaftlichen Versuchen leicht straucheln;
wer ihn hat, wird in ihm einen hohen Lebens wert
erkennen. - Wer sich in die Ausführungen Immanuel Hermann
Fichtes einläßt, wird finden können, daß von seinen
großen Vorgängern in ihn eine Geistesart übergegangen ist,
die ebenso seine Schritte in das Geistgebiet kräftig macht,
wie sie ihm Besonnenheit in dem angedeuteten Sinne verleiht.
 
Der Gesichtspunkt Hegelscher Weltanschauung, der die
Geistwesenheit der Ideenwelt zur Grundüberzeugung
macht, konnte auch für Immanuel Hermann Fichte Ausgangspunkt
seiner Gedankenentwickelung sein. Doch
empfand er es als Schwäche dieser Weltanschauung, daß sie
von ihrem übersinnlichen Gesichtspunkte aus doch nur das
schaut, was in der Sinnenwelt offenbar ist. Wer Immanuel
Hermann Fichtes Anschauungen nachlebt, der kann etwa
das Folgende als deren Grundtöne empfinden. Die Seele
erlebt sich selbst auf eine übersinnliche Art, wenn sie sich
über die Sinnesanschauung zum Weben im Ideenreiche erhebt.
Sie hat sich damit nicht nur befähigt, die Sinneswelt
anders anzusehen, als die Sinne ''sie'' ansehen — was der Hegelschen
Weltanschauung entsprechen würde —; sie hat
vielmehr dadurch ein ''Selbsterlebnis'', das sie durch nichts
haben kann, was in der Sinneswelt zu finden ist. Sie weiß
nunmehr von etwas, was selbst übersinnlich an ihr ist. Dieses
«Etwas» kann nicht bloß «die Idee» ihres sinnlichen
Leibes sein. Es muß vielmehr ein lebendig Wesenhaftes
sein, das dem sinnlichen Leib so zugrunde liegt, daß dieser
im Sinne ''seiner'' Idee gebildet ist. So wird Immanuel Hermann
Fichte über den sinnlichen Leib hinaus zu einem
übersinnlichen Leib geführt, der aus seinem Leben heraus
den ersteren bildet. Hegel schreitet von der Sinnesanschauung
zum Denken über die Sinnesanschauung fort. Fichte
sucht im Menschen das Wesen, welches das Denken als ein
übersinnliches ''erleben'' kann. Hegel müßte, wenn er im
Denken etwas Übersinnliches sehen will, diesem Denken
selber die Fähigkeit des Denkens zuschreiben. Fichte kann
das nicht mitmachen. Er muß sich sagen: Soll man nicht
den sinnlichen Leib selbst als den Erzeuger der Gedanken
ansehen, so ist man gezwungen, über ihn hinaus ein Übersinnliches
anzunehmen. Getrieben von einer solchen Anschauung
betrachtet Fichte den menschlichen Sinnenleib
naturwissenschaftlich (physiologisch), und er findet, daß
eine solche Betrachtung, wenn sie nur unbefangen genug
ist, genötigt ist, dem sinnlichen Leibe einen übersinnlichen
zugrunde zu legen. Im 118. und 119. Paragraph seiner «Anthropologie» (2. Auflage 1860) sagt er darüber: «In den
Stoffelementen daher kann das wahrhaft Beharrende, jenes
''einende'' Formprinzip des Leibes nicht gefunden werden,
welches sich während unseres ganzen Lebens wirksam erweist.» — «So werden wir auf eine zweite, wesentlich ''andere''
Ursache im Leibe hingewiesen.» — «Indem» dieses «das eigentlich
im Stoffwechsel Beharrliche enthält, ist es der
''wahre, innere, unsichtbare'', aber in aller sichtbaren Stofflichkeit
''gegenwärtige'' Leib. Das andere, die äußere Erscheinung
desselben, aus unablässigem Stoffwechsel gebildet,
möge fortan <Körper> heißen, der wahrhaft nicht beharrlich
und nicht eins, der bloße Effekt oder das Nachbild jener
inneren Leiblichkeit ist, welche ihn in die wechselnde
Stoffwelt hineinwirft, gleichwie etwa die magnetische Kraft
aus den Teilen des Eisenfeilstaubes sich einen scheinbar
dichten Körper bereitet, der aber nach allen Seiten zerstäubt, wenn die bindende Gewalt ihm entzogen ist.» Für
Fichte ist damit die Aussicht eröffnet, herauszukommen
aus der Sinnenwelt, in welcher der Mensch zwischen Geburt
und Tod wirkt, in eine übersinnliche Welt, der er
durch den unsichtbaren Leib so verknüpft ist, wie der sinnlichen
durch den sichtbaren. Denn die Erkenntnis dieses
unsichtbaren Leibes bringt ihn zu der Ansicht, die er mit
den Worten ausspricht: «Denn kaum braucht hier noch
gefragt zu werden, wie der Mensch an sich selbst sich verhalte
in diesem Todesvorgange? Dieser bleibt auch nach
dem letzten, uns sichtbaren Akte des Lebensprozesses in
seinem ''Wesen'' ganz derselbe nach ''Geist'' und ''Organisationskraft'',
welcher er vorher war. Seine Integrität ist bewahrt;
denn er hat durchaus nichts verloren von dem, was ''sein''
war und zu seiner Substanz gehörte während des sichtbaren
Lebens. Er kehrt nur im Tode in die unsichtbare Welt
zurück, oder vielmehr, da er dieselbe nie verlassen hatte, da
sie das eigentlich ''Beharrende'' in allem Sichtbaren ist, — er
hat nur eine bestimmte Form der Sichtbarkeit abgestreift.
<Totsein> bedeutet ''lediglich'', der gewöhnlichen Sinnesauffassung
nicht mehr perceptibel (wahrnehmbar) bleiben,
ganz auf gleiche Weise, wie auch das eigentlich Reale, die
letzten Gründe der Körpererscheinungen den Sinnen imperceptibel
(unwahrnehmbar) sind.» Und so sicher fühlt
sich Fichte mit einem solchen Gedanken in der übersinnlichen
Welt stehend, daß er sagen kann: «Mit diesem Begriffe
der Seelenfortdauer überspringen wir daher nicht nur nicht
die Erfahrung und greifen in ein unbekanntes Gebiet bloß
illusorischer Existenzen hinüber, sondern wir befinden uns
mit ihm gerade mitten in der begreiflichen, dem Denken
zugänglichen Wirklichkeit. Das Gegenteil davon, ein Aufhören der Seele zu behaupten, wäre das Naturwidrige, aller
Erfahrungsanalogie Widersprechende. Die <gestorbene>,
d.h. sinnlich unsichtbar gewordene Seele existiert um
nichts weniger, unentrückt ihren ursprünglichen Lebensbedingungen
fort. . . . Ihrer Organisationskraft muß nur
ein anderes Verleiblichungsmittel sich darbieten, um auch
''in neuer leiblicher Wirksamkeit'' dazustehen.» (§ 133 und
§ 134 von Fichtes «Anthropologie».)
 
Von solchen Anschauungen aus eröffnet sich für Immanuel
Hermann Fichte die Möglichkeit einer Selbsterkenntnis
des Menschen, die dieser erlangt, wenn er von dem Gesichtspunkt
aus sich betrachtet, welchen er gewinnt durch
das Erleben in seiner übersinnlichen Wesenheit. Seine sinnliche
Wesenheit bringt den Menschen bis zum Denken.
Doch im Denken ergreift er sich als übersinnliches Wesen.
Erhebt er das bloße Denken zum inneren ''Erleben'', wodurch
es nicht mehr bloß Denken ist, sondern übersinnliches
Anschauen, so gewinnt er eine Wissensart, durch die
er nicht mehr nur auf Sinnliches, sondern Übersinnliches
hinschaut. Ist Anthropologie die Wissenschaft vom Menschen,
wenn dieser sein in der Sinneswelt befindliches Teil
betrachtet, so kommt durch die Anschauung des Übersinnlichen
eine andere Wissenschaft zum Vorschein, über die
sich Immanuel Hermann Fichte so ausspricht (§ 270):
« . . . die ''Anthropologie'' endet in dem von den mannigfaltigsten
Seiten her begründeten Ergebnisse, daß der Mensch
nach der wahren Eigenschaft seines ''Wesens'', wie in der eigentlichen
Quelle seines ''Bewußtseins'', einer übersinnlichen
Welt angehöre. Das Sinnenbewußtsein dagegen und die auf
seinem Augpunkte entstehende phänomenale Welt (Erscheinungswelt)
mit dem gesamten, auch menschlichen
Sinnenleben, haben keine andere Bedeutung, als nur die
Stätte zu sein, in welcher jenes übersinnliche Leben des
Geistes sich vollzieht, indem er durch ''frei bewußte eigene Tat'' den jenseitigen Geistesgehalt der Ideen in die Sinnenwelt
einführt.» Diese gründliche Erfassung des Menschenwesens
erhebt nunmehr die «Anthropologie» in ihrem
Endresultate zur ''«[[Anthroposophie]]»''." {{Lit|{{G|020|58ff}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"So sehen wir bei Immanuel Hermann Fichte, dem Sohn
des großen Johann Gottlieb Fichte, wie er auf seine Art
nach einer Geisteswissenschaft strebt, und zwar so, daß er
in dem sinnlichen Menschen, der vor uns steht, den die
äußeren Sinne und die äußere Wissenschaft ergreifen, einen
höheren Menschen sucht, den er einen ätherischen Menschen
nennt, und in dem die Bildekräfte liegen für diesen
physischen Menschen, der aufgebaut wird, bevor der physische
Leib seine Vererbungssubstanz von den Eltern erhält,
der sich erhält als die Summe der Bildekräfte, wenn
der physische Leib durch die Pforte des Todes geht. Von
einem ätherischen Menschen, von einem innerlich erkrafteten
und von Kraft erfüllten ätherischen Menschen, der
ebenso den ewigen Kräften des Universums angehört, wie
der Mensch hier als physischer Mensch den physischen
Kräften der Vererbungsströmung angehört, davon spricht
Immanuel Hermann Fichte, wohl aus dem Umgang mit
seinem Vater heraus, der ihm ein guter Erzieher war." {{Lit|{{G|065|424}}}}
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"Nun, für I. H. Fichte lebte also in dem gewöhnlichen,
aus dem äußeren Stoff bestehenden Leib ein unsichtbarer
Leib, und diesen unsichtbaren Leib konnten wir auch den
ätherischen Leib nennen; ein Ätherleib, der die einzelnen
Stoffteilchen dieses sichtbaren Leibes in ihre Formen hereinbringt,
sie gestaltet, sie ausbildet. Und I. H. Fichte ist sich
so klar, daß dieser Ätherleib, zu dem er aus dem Seelischen
heruntersteigt, nicht den Vorgängen des physischen Leibes
unterworfen ist, daß für ihn schon genug ist die Einsicht in
das Dasein eines solchen Ätherleibes, um über das Todesrätsel
hinauszukommen." {{Lit|{{G|066|162f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"... in der Zeit, in der mehr oder weniger
auch unbewußt in den besseren Seelen überall die
Goethesche Weltanschauung gewirkt hat, da war schon
Sehnsucht und Hoffnung für eine solche Anthroposophie
vorhanden. Und zum Belege dafür lassen Sie mich heute
noch einen Ausspruch anführen, den ''Immanuel Hermann Fichte'' - ich habe auch ihn in einem der letzten Vorträge
erwähnt - 1860 getan hat; er soll Ihnen beweisen, daß dasjenige,
was heute hier als Geisteswissenschaft gesucht wird,
durchaus etwas Ersehntes und Erhofftes in der Geistesbewegung
des neunzehnten Jahrhunderts ist, wenn es auch
aus dem angeführten Grunde etwas abgedämpft war. Immanuel
Hermann Fichte, der Sohn des großen Philosophen,
sagt in seiner «Anthropologie» am Schlusse, 1860: «Aber
schon die Anthropologie endet in dem von den mannigfaltigsten
Seiten her begründeten Ergebnisse, daß der Mensch
nach der wahren Eigenschaft seines Wesens, wie in der
eigentlichen Quelle seines Bewußtseins, einer übersinnlichen
Welt angehöre. Das Sinnenbewußtsein dagegen und die
auf seinem Augpunkte entstehende phänomenale Welt mit
dem gesamten, auch menschlichen Sinnenleben, haben keine
andere Bedeutung, als nur die Stätte zu sein, in welcher
jenes übersinnliche Leben des Geistes sich vollzieht, indem er
durch frei bewußte eigene Tat den jenseitigen Geistesgehalt
der Ideen in die Sinnenwelt einführt... Diese gründliche Erfassung
des Menschenwesens erhebt nunmehr die <Anthropologie>
in ihrem Endresultate zur Anthroposophien»" {{Lit|{{G|065|673}}}}
</div>
 
== Werke (Auswahl) ==
* ''Über Gegensatz, Wendepunkt und Ziel heutiger Philosophie''
** Erster kritischer Theil. Mohr, Heidelberg 1832 [http://books.google.at/books?id=1gxRAAAAcAAJ&dq=inauthor%3A%22Immanuel%20Hermann%20Fichte%22&hl=de&pg=PR5#v=onepage&q&f=false]
** Zweiter spekulativer Theil: ''Grundzüge zum Systeme der Philosophie''. In drei Abtheilungen:
*** 1: ''Das Erkennen als Selbsterkennen''. Mohr, Heidelberg 1833; Scientia, Aalen 1969 [http://books.google.at/books?id=a3cTAAAAQAAJ&dq=inauthor%3A%22Immanuel%20Hermann%20Fichte%22&hl=de&pg=PP1#v=onepage&q&f=false]
*** 2: ''Die Ontologie''. Mohr, Heidelberg 1836; Scientia, Aalen 1969 [http://books.google.ca/books?id=CpwuAAAAYAAJ&hl=de&pg=PR1#v=onepage&q&f=false]
*** 3: ''Die spekulative Theologie oder allgemeine Religionslehre''. Mohr, Heidelberg 1846; Scientia, Aalen 1969 [http://books.google.at/books?id=rno9cFYT4kkC&dq=inauthor%3A%22Immanuel%20Hermann%20Fichte%22&hl=de&pg=PR3#v=onepage&q&f=false]
* ''Die Idee der Persönlichkeit und der individuellen Fortdauer''. Büschler, Elberfeld 1834 [http://books.google.at/books?id=_LQUAAAAQAAJ&dq=inauthor%3A%22Immanuel%20Hermann%20Fichte%22&hl=de&pg=PP5#v=onepage&q&f=false]
* ''Über den gegenwärtigen Standpunkt der Philosophie'', Akademische Antrittsrede 4. November 1842 [http://books.google.at/books?id=Yw5RAAAAcAAJ&dq=inauthor%3A%22Immanuel%20Hermann%20Fichte%22&hl=de&pg=PP3#v=onepage&q&f=false]
* ''Beiträge zur Charakteristik der neueren Philosophie, oder kritische Geschichte derselben von Des Cartes und Locke bis auf Hegel''. Seidel, Sulzbach 1841; Scientia, Aalen 1968, 2. A. ebd. 1983, ISBN 3-511-00496-9 [http://books.google.at/books?id=uQ0QAQAAIAAJ&dq=inauthor%3A%22Immanuel%20Hermann%20Fichte%22&hl=de&pg=PR1#v=onepage&q&f=false]
* ''System der Ethik''. 2 Theile:
** 1., kritischer Theil: ''Die philosophischen Lehren von Recht, Staat und Sitte in Deutschland, Frankreich und England von der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis zur Gegenwart''. Dyk, Leipzig 1850; Keip, Frankfurt am Main 1969 [http://books.google.at/books?id=TjvCYzBvOwsC&dq=inauthor%3A%22Immanuel%20Hermann%20Fichte%22&hl=de&pg=PR3#v=onepage&q&f=false]
** 2., darstellender Theil in zwei Bänden:
*** ''Die allgemeinen ethischen Begriffe und die Tugend- und Pflichtenlehre''. Dyk, Leipzig 1851; Keip, Frankfurt am Main 1969 [http://books.google.at/books?id=X2Q282McmWAC&dq=inauthor%3A%22Immanuel%20Hermann%20Fichte%22&hl=de&pg=PR2#v=onepage&q&f=false]
*** ''Die Lehre von der Rechts-, sittlichen und religiösen Gemeinschaft oder Die Gesellschaftswissenschaft''. Dyk, Leipzig 1853; Keip, Frankfurt am Main 1969 [http://books.google.at/books?id=cmc8AAAAcAAJ&dq=inauthor%3A%22Immanuel%20Hermann%20Fichte%22&hl=de&pg=PR3#v=onepage&q&f=false]
* ''Anthropologie. Die Lehre von der menschlichen Seele. Neubegründet auf naturwissenschaftlichem Wege für Naturforscher, Seelenärzte und wissenschaftliche Gebildete überhaupt''. Brockhaus, Leipzig 1856 [http://books.google.at/books?id=Bw1RAAAAcAAJ&dq=inauthor%3A%22Immanuel%20Hermann%20Fichte%22&hl=de&pg=PR3#v=onepage&q&f=false]
* ''Psychologie. Die Lehre vom bewussten Geiste des Menschen, oder Entwicklungsgeschichte des Bewusstseins, begründet auf Anthropologie und innerer Erfahrung''. In zwei Theilen:
** ''Die allgemeine Theorie vom Bewusstsein und die Lehre vom sinnlichen Erkennen, vom Gedächtnis und von der Phantasie''. Brockhaus, Leipzig 1864; Scientia, Aalen 1970, ISBN 3-511-03861-8 [http://books.google.at/books?id=TxsRAAAAYAAJ&dq=inauthor%3A%22Immanuel%20Hermann%20Fichte%22&hl=de&pg=PR3#v=onepage&q&f=false]
** ''Die Lehre vom Denken und vom Willen''. Brockhaus, Leipzig 1873; Scientia, Aalen 1970, ISBN 3-511-03862-6
* ''Die Seelenfortdauer und die Weltstellung des Menschen. Eine anthropologische Untersuchung und ein Beitrag zur Religionsphilosophie wie zu einer Philosophie der Geschichte''. Brockhaus, Leipzig 1867 [http://books.google.at/books?id=rno9cFYT4kkC&dq=inauthor%3A%22Immanuel%20Hermann%20Fichte%22&hl=de&pg=PR3#v=onepage&q&f=false]
* ''Vermischte Schriften zur Philosophie, Theologie und Ethik''. 2 Bände. Brockhaus, Leipzig 1869; Scientia, Aalen 1969 [http://books.google.at/books?id=dywCAAAAQAAJ&dq=inauthor%3A%22Immanuel%20Hermann%20Fichte%22&hl=de&pg=PR3#v=onepage&q&f=false]
 
== Literatur ==
 
* Hermann Ehret: ''Immanuel Hermann Fichte. Ein Denker gegen seine Zeit''. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1986. ISBN 3-7725-0863-4
* Hermann Ehret: ''Der Philosoph Immanuel Hermann Fichte, der Erbe und Weiterbildner des Idealismus und der Klassik''. Lohengrin-Verlag, Rendsburg/Tellingstedt 1997.
* Rudolf Steiner: ''Vom Menschenrätsel'', [[GA 20]] (1984), ISBN 3-7274-0200-8; '''Tb 638''', ISBN 978-3-7274-6380-8 {{Schriften|020}}
* Rudolf Steiner: ''Aus dem mitteleuropäischen Geistesleben'', [[GA 65]] (2000), ISBN 3-7274-0650-X {{Vorträge|065}}
* Rudolf Steiner: ''Geist und Stoff, Leben und Tod'', [[GA 66]] (1988), ISBN 3-7274-0660-7 {{Vorträge|066}}
 
{{GA}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{DEFAULTSORT:Fichte, Immanuel Hermann von}}
[[Kategorie:Philosoph]]
[[Kategorie:Theologe]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Geboren 1796]]
[[Kategorie:Gestorben 1879]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 24. August 2017, 07:26 Uhr

Immanuel Hermann Fichte

Immanuel Hermann von Fichte (* 18. Juli 1796 in Jena; † 8. August 1879 in Stuttgart) war ein deutscher Theologe und Philosoph und der Sohn des Philosophen Johann Gottlieb Fichte.

Leben

Fichte studierte in Berlin, wo er wegen seiner öffentlichen Äußerungen der Demagogie bezichtigt wurde. Erst 1836 erlangte Fichte eine Anstellung als ordentlicher Professor in Bonn. Ab 1842 übernahm er in Tübingen einen Lehrstuhl für Philosophie. Zur Emeritierung 1863 wurde ihm von König Wilhelm I. von Württemberg das Ritterkreuz des Ordens der Württembergischen Krone verliehen, womit der persönliche Adel verbunden war.

Immanuel Hermann Fichte war beeinflusst von Johann Friedrich Herbart und Leibniz, vor allem aber von Hegels Religionsphilosophie und der Spätphilosophie Schellings. Er verkörperte vor allem mit Christian Hermann Weisse den theistischen Spätidealismus; im Alter wandte er sich verstärkt der Theosophie zu. Neben seinen zahlreichen eigenen Werken gab er einige Bände aus dem Nachlass seines Vaters heraus.

Rudolf Steiner über Immanuel Hermann Fichte

"So tritt in Johann Gottlieb Fichtes Sohn, Immanuel Hermann Fichte, ein Denker auf, der in das Geistige tiefer einzudringen versucht als sein Vater, und als Schelling und Hegel. Wer einen solchen Versuch wagt, der wird nicht nur von außen her den Widerspruch aller Ängstlichen in Weltanschauungsfragen außer ihm hören; er wird diesen Widerspruch, wenn er besonnener Denker ist, auch aus der eigenen Seele heraus deutlich wahrnehmen. Gibt es denn wirklich eine Möglichkeit, in der Menschenseele Erkenntniskräfte zu entbinden, die in Gebiete führen, aus denen die Sinne keine Anschauung geben? Was kann die Wirklichkeit solcher Gebiete verbürgen, was den Unterschied solcher Wirklichkeit von den Erzeugnissen der Phantasie und Träumerei kennzeichnen? Wer den Geist dieses Widerspruchs nicht gewissermaßen wie den treuen Begleiter seiner Besonnenheit stets an seiner Seite hat, der wird mit seinen geisteswissenschaftlichen Versuchen leicht straucheln; wer ihn hat, wird in ihm einen hohen Lebens wert erkennen. - Wer sich in die Ausführungen Immanuel Hermann Fichtes einläßt, wird finden können, daß von seinen großen Vorgängern in ihn eine Geistesart übergegangen ist, die ebenso seine Schritte in das Geistgebiet kräftig macht, wie sie ihm Besonnenheit in dem angedeuteten Sinne verleiht.

Der Gesichtspunkt Hegelscher Weltanschauung, der die Geistwesenheit der Ideenwelt zur Grundüberzeugung macht, konnte auch für Immanuel Hermann Fichte Ausgangspunkt seiner Gedankenentwickelung sein. Doch empfand er es als Schwäche dieser Weltanschauung, daß sie von ihrem übersinnlichen Gesichtspunkte aus doch nur das schaut, was in der Sinnenwelt offenbar ist. Wer Immanuel Hermann Fichtes Anschauungen nachlebt, der kann etwa das Folgende als deren Grundtöne empfinden. Die Seele erlebt sich selbst auf eine übersinnliche Art, wenn sie sich über die Sinnesanschauung zum Weben im Ideenreiche erhebt. Sie hat sich damit nicht nur befähigt, die Sinneswelt anders anzusehen, als die Sinne sie ansehen — was der Hegelschen Weltanschauung entsprechen würde —; sie hat vielmehr dadurch ein Selbsterlebnis, das sie durch nichts haben kann, was in der Sinneswelt zu finden ist. Sie weiß nunmehr von etwas, was selbst übersinnlich an ihr ist. Dieses «Etwas» kann nicht bloß «die Idee» ihres sinnlichen Leibes sein. Es muß vielmehr ein lebendig Wesenhaftes sein, das dem sinnlichen Leib so zugrunde liegt, daß dieser im Sinne seiner Idee gebildet ist. So wird Immanuel Hermann Fichte über den sinnlichen Leib hinaus zu einem übersinnlichen Leib geführt, der aus seinem Leben heraus den ersteren bildet. Hegel schreitet von der Sinnesanschauung zum Denken über die Sinnesanschauung fort. Fichte sucht im Menschen das Wesen, welches das Denken als ein übersinnliches erleben kann. Hegel müßte, wenn er im Denken etwas Übersinnliches sehen will, diesem Denken selber die Fähigkeit des Denkens zuschreiben. Fichte kann das nicht mitmachen. Er muß sich sagen: Soll man nicht den sinnlichen Leib selbst als den Erzeuger der Gedanken ansehen, so ist man gezwungen, über ihn hinaus ein Übersinnliches anzunehmen. Getrieben von einer solchen Anschauung betrachtet Fichte den menschlichen Sinnenleib naturwissenschaftlich (physiologisch), und er findet, daß eine solche Betrachtung, wenn sie nur unbefangen genug ist, genötigt ist, dem sinnlichen Leibe einen übersinnlichen zugrunde zu legen. Im 118. und 119. Paragraph seiner «Anthropologie» (2. Auflage 1860) sagt er darüber: «In den Stoffelementen daher kann das wahrhaft Beharrende, jenes einende Formprinzip des Leibes nicht gefunden werden, welches sich während unseres ganzen Lebens wirksam erweist.» — «So werden wir auf eine zweite, wesentlich andere Ursache im Leibe hingewiesen.» — «Indem» dieses «das eigentlich im Stoffwechsel Beharrliche enthält, ist es der wahre, innere, unsichtbare, aber in aller sichtbaren Stofflichkeit gegenwärtige Leib. Das andere, die äußere Erscheinung desselben, aus unablässigem Stoffwechsel gebildet, möge fortan <Körper> heißen, der wahrhaft nicht beharrlich und nicht eins, der bloße Effekt oder das Nachbild jener inneren Leiblichkeit ist, welche ihn in die wechselnde Stoffwelt hineinwirft, gleichwie etwa die magnetische Kraft aus den Teilen des Eisenfeilstaubes sich einen scheinbar dichten Körper bereitet, der aber nach allen Seiten zerstäubt, wenn die bindende Gewalt ihm entzogen ist.» Für Fichte ist damit die Aussicht eröffnet, herauszukommen aus der Sinnenwelt, in welcher der Mensch zwischen Geburt und Tod wirkt, in eine übersinnliche Welt, der er durch den unsichtbaren Leib so verknüpft ist, wie der sinnlichen durch den sichtbaren. Denn die Erkenntnis dieses unsichtbaren Leibes bringt ihn zu der Ansicht, die er mit den Worten ausspricht: «Denn kaum braucht hier noch gefragt zu werden, wie der Mensch an sich selbst sich verhalte in diesem Todesvorgange? Dieser bleibt auch nach dem letzten, uns sichtbaren Akte des Lebensprozesses in seinem Wesen ganz derselbe nach Geist und Organisationskraft, welcher er vorher war. Seine Integrität ist bewahrt; denn er hat durchaus nichts verloren von dem, was sein war und zu seiner Substanz gehörte während des sichtbaren Lebens. Er kehrt nur im Tode in die unsichtbare Welt zurück, oder vielmehr, da er dieselbe nie verlassen hatte, da sie das eigentlich Beharrende in allem Sichtbaren ist, — er hat nur eine bestimmte Form der Sichtbarkeit abgestreift. <Totsein> bedeutet lediglich, der gewöhnlichen Sinnesauffassung nicht mehr perceptibel (wahrnehmbar) bleiben, ganz auf gleiche Weise, wie auch das eigentlich Reale, die letzten Gründe der Körpererscheinungen den Sinnen imperceptibel (unwahrnehmbar) sind.» Und so sicher fühlt sich Fichte mit einem solchen Gedanken in der übersinnlichen Welt stehend, daß er sagen kann: «Mit diesem Begriffe der Seelenfortdauer überspringen wir daher nicht nur nicht die Erfahrung und greifen in ein unbekanntes Gebiet bloß illusorischer Existenzen hinüber, sondern wir befinden uns mit ihm gerade mitten in der begreiflichen, dem Denken zugänglichen Wirklichkeit. Das Gegenteil davon, ein Aufhören der Seele zu behaupten, wäre das Naturwidrige, aller Erfahrungsanalogie Widersprechende. Die <gestorbene>, d.h. sinnlich unsichtbar gewordene Seele existiert um nichts weniger, unentrückt ihren ursprünglichen Lebensbedingungen fort. . . . Ihrer Organisationskraft muß nur ein anderes Verleiblichungsmittel sich darbieten, um auch in neuer leiblicher Wirksamkeit dazustehen.» (§ 133 und § 134 von Fichtes «Anthropologie».)

Von solchen Anschauungen aus eröffnet sich für Immanuel Hermann Fichte die Möglichkeit einer Selbsterkenntnis des Menschen, die dieser erlangt, wenn er von dem Gesichtspunkt aus sich betrachtet, welchen er gewinnt durch das Erleben in seiner übersinnlichen Wesenheit. Seine sinnliche Wesenheit bringt den Menschen bis zum Denken. Doch im Denken ergreift er sich als übersinnliches Wesen. Erhebt er das bloße Denken zum inneren Erleben, wodurch es nicht mehr bloß Denken ist, sondern übersinnliches Anschauen, so gewinnt er eine Wissensart, durch die er nicht mehr nur auf Sinnliches, sondern Übersinnliches hinschaut. Ist Anthropologie die Wissenschaft vom Menschen, wenn dieser sein in der Sinneswelt befindliches Teil betrachtet, so kommt durch die Anschauung des Übersinnlichen eine andere Wissenschaft zum Vorschein, über die sich Immanuel Hermann Fichte so ausspricht (§ 270): « . . . die Anthropologie endet in dem von den mannigfaltigsten Seiten her begründeten Ergebnisse, daß der Mensch nach der wahren Eigenschaft seines Wesens, wie in der eigentlichen Quelle seines Bewußtseins, einer übersinnlichen Welt angehöre. Das Sinnenbewußtsein dagegen und die auf seinem Augpunkte entstehende phänomenale Welt (Erscheinungswelt) mit dem gesamten, auch menschlichen Sinnenleben, haben keine andere Bedeutung, als nur die Stätte zu sein, in welcher jenes übersinnliche Leben des Geistes sich vollzieht, indem er durch frei bewußte eigene Tat den jenseitigen Geistesgehalt der Ideen in die Sinnenwelt einführt.» Diese gründliche Erfassung des Menschenwesens erhebt nunmehr die «Anthropologie» in ihrem Endresultate zur «Anthroposophie»." (Lit.: GA 020, S. 58ff)

"So sehen wir bei Immanuel Hermann Fichte, dem Sohn des großen Johann Gottlieb Fichte, wie er auf seine Art nach einer Geisteswissenschaft strebt, und zwar so, daß er in dem sinnlichen Menschen, der vor uns steht, den die äußeren Sinne und die äußere Wissenschaft ergreifen, einen höheren Menschen sucht, den er einen ätherischen Menschen nennt, und in dem die Bildekräfte liegen für diesen physischen Menschen, der aufgebaut wird, bevor der physische Leib seine Vererbungssubstanz von den Eltern erhält, der sich erhält als die Summe der Bildekräfte, wenn der physische Leib durch die Pforte des Todes geht. Von einem ätherischen Menschen, von einem innerlich erkrafteten und von Kraft erfüllten ätherischen Menschen, der ebenso den ewigen Kräften des Universums angehört, wie der Mensch hier als physischer Mensch den physischen Kräften der Vererbungsströmung angehört, davon spricht Immanuel Hermann Fichte, wohl aus dem Umgang mit seinem Vater heraus, der ihm ein guter Erzieher war." (Lit.: GA 065, S. 424)

"Nun, für I. H. Fichte lebte also in dem gewöhnlichen, aus dem äußeren Stoff bestehenden Leib ein unsichtbarer Leib, und diesen unsichtbaren Leib konnten wir auch den ätherischen Leib nennen; ein Ätherleib, der die einzelnen Stoffteilchen dieses sichtbaren Leibes in ihre Formen hereinbringt, sie gestaltet, sie ausbildet. Und I. H. Fichte ist sich so klar, daß dieser Ätherleib, zu dem er aus dem Seelischen heruntersteigt, nicht den Vorgängen des physischen Leibes unterworfen ist, daß für ihn schon genug ist die Einsicht in das Dasein eines solchen Ätherleibes, um über das Todesrätsel hinauszukommen." (Lit.: GA 066, S. 162f)

"... in der Zeit, in der mehr oder weniger auch unbewußt in den besseren Seelen überall die Goethesche Weltanschauung gewirkt hat, da war schon Sehnsucht und Hoffnung für eine solche Anthroposophie vorhanden. Und zum Belege dafür lassen Sie mich heute noch einen Ausspruch anführen, den Immanuel Hermann Fichte - ich habe auch ihn in einem der letzten Vorträge erwähnt - 1860 getan hat; er soll Ihnen beweisen, daß dasjenige, was heute hier als Geisteswissenschaft gesucht wird, durchaus etwas Ersehntes und Erhofftes in der Geistesbewegung des neunzehnten Jahrhunderts ist, wenn es auch aus dem angeführten Grunde etwas abgedämpft war. Immanuel Hermann Fichte, der Sohn des großen Philosophen, sagt in seiner «Anthropologie» am Schlusse, 1860: «Aber schon die Anthropologie endet in dem von den mannigfaltigsten Seiten her begründeten Ergebnisse, daß der Mensch nach der wahren Eigenschaft seines Wesens, wie in der eigentlichen Quelle seines Bewußtseins, einer übersinnlichen Welt angehöre. Das Sinnenbewußtsein dagegen und die auf seinem Augpunkte entstehende phänomenale Welt mit dem gesamten, auch menschlichen Sinnenleben, haben keine andere Bedeutung, als nur die Stätte zu sein, in welcher jenes übersinnliche Leben des Geistes sich vollzieht, indem er durch frei bewußte eigene Tat den jenseitigen Geistesgehalt der Ideen in die Sinnenwelt einführt... Diese gründliche Erfassung des Menschenwesens erhebt nunmehr die <Anthropologie> in ihrem Endresultate zur Anthroposophien»" (Lit.: GA 065, S. 673)

Werke (Auswahl)

  • Über Gegensatz, Wendepunkt und Ziel heutiger Philosophie
    • Erster kritischer Theil. Mohr, Heidelberg 1832 [1]
    • Zweiter spekulativer Theil: Grundzüge zum Systeme der Philosophie. In drei Abtheilungen:
      • 1: Das Erkennen als Selbsterkennen. Mohr, Heidelberg 1833; Scientia, Aalen 1969 [2]
      • 2: Die Ontologie. Mohr, Heidelberg 1836; Scientia, Aalen 1969 [3]
      • 3: Die spekulative Theologie oder allgemeine Religionslehre. Mohr, Heidelberg 1846; Scientia, Aalen 1969 [4]
  • Die Idee der Persönlichkeit und der individuellen Fortdauer. Büschler, Elberfeld 1834 [5]
  • Über den gegenwärtigen Standpunkt der Philosophie, Akademische Antrittsrede 4. November 1842 [6]
  • Beiträge zur Charakteristik der neueren Philosophie, oder kritische Geschichte derselben von Des Cartes und Locke bis auf Hegel. Seidel, Sulzbach 1841; Scientia, Aalen 1968, 2. A. ebd. 1983, ISBN 3-511-00496-9 [7]
  • System der Ethik. 2 Theile:
    • 1., kritischer Theil: Die philosophischen Lehren von Recht, Staat und Sitte in Deutschland, Frankreich und England von der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Dyk, Leipzig 1850; Keip, Frankfurt am Main 1969 [8]
    • 2., darstellender Theil in zwei Bänden:
      • Die allgemeinen ethischen Begriffe und die Tugend- und Pflichtenlehre. Dyk, Leipzig 1851; Keip, Frankfurt am Main 1969 [9]
      • Die Lehre von der Rechts-, sittlichen und religiösen Gemeinschaft oder Die Gesellschaftswissenschaft. Dyk, Leipzig 1853; Keip, Frankfurt am Main 1969 [10]
  • Anthropologie. Die Lehre von der menschlichen Seele. Neubegründet auf naturwissenschaftlichem Wege für Naturforscher, Seelenärzte und wissenschaftliche Gebildete überhaupt. Brockhaus, Leipzig 1856 [11]
  • Psychologie. Die Lehre vom bewussten Geiste des Menschen, oder Entwicklungsgeschichte des Bewusstseins, begründet auf Anthropologie und innerer Erfahrung. In zwei Theilen:
    • Die allgemeine Theorie vom Bewusstsein und die Lehre vom sinnlichen Erkennen, vom Gedächtnis und von der Phantasie. Brockhaus, Leipzig 1864; Scientia, Aalen 1970, ISBN 3-511-03861-8 [12]
    • Die Lehre vom Denken und vom Willen. Brockhaus, Leipzig 1873; Scientia, Aalen 1970, ISBN 3-511-03862-6
  • Die Seelenfortdauer und die Weltstellung des Menschen. Eine anthropologische Untersuchung und ein Beitrag zur Religionsphilosophie wie zu einer Philosophie der Geschichte. Brockhaus, Leipzig 1867 [13]
  • Vermischte Schriften zur Philosophie, Theologie und Ethik. 2 Bände. Brockhaus, Leipzig 1869; Scientia, Aalen 1969 [14]

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise


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