Maria die Jüdin und Elektron: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Prophetissa.jpg|thumb|Künstlerische Darstellung von [[Michael Maier (Alchemist)|Michael Maier]] aus dem Buch ''Symbola Aurea Mensae Duodecim Nationum'' (1617)]]
[[Datei:Atom-schematic de.svg|mini|Schematische Darstellung des Atoms mit Kern und Elektronenhülle (nicht maßstäblich, sonst wäre der untere Pfeil ca. 50 m lang).]]
'''Maria die Jüdin''' oder '''Maria Prophetissa''' gilt als Begründerin der [[Alchemie]] und war die bedeutendste [[Alchemie|Alchemistin]] der [[Wikipedia:Antike|Antike]].<ref>''Maria die Jüdin''. In: ''[[Wikipedia:Lexikon bedeutender Chemiker|Lexikon bedeutender Chemiker]]''. Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, S 290</ref> Die [[Jude|Jüdin]], die zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert in [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]] (Nordafrika) wirkte und lebte, war zudem [[Erfinder]]in.
Das '''Elektron''' '''e<sup>-</sup>''' (von {{ELSalt|ήλεκτρον}} ''elektron'' „hellgold, nach der Farbe des [[Bernstein]]s“) ist ein elektrisch einfach [[negative Ladung|negativ geladenes]] und darum auch [[Masse (Physik)|massebehaftetes]] (m<sub>e</sub> ≈ 9,109&nbsp;383&nbsp;56(11)&nbsp;·&nbsp;10<sup>−31</sup>&nbsp;kg ≈ 5,5&nbsp;·&nbsp;10<sup>−4</sup>&nbsp;[[Atomare Masseneinheit|u]])<ref>{{Internetquelle |url=http://physics.nist.gov/cgi-bin/cuu/Value?me |hrsg=National Institute of Standards and Technology |titel=CODATA Recommended Values |zugriff=2019-02-03}}</ref> [[Elementarteilchen]], das nach dem [[Standardmodell der Teilchenphysik]] zu den [[Leptonen]] gezählt wird. Als echtes Elementarteilchen zeigt es keine innere Struktur. Daher wird ein einzelnes freies Elektron idealerweise als ausdehnungsloser [[Punkt]] vorgestellt. Sein zugehöriges [[Antiteilchen]] ist das [[Positive Ladung|positiv geladene]] '''Positron''' '''e<sup>+</sup>'''.


Auf sie geht der von [[Carl Gustav Jung]] als „Axiom der Maria Prophetissa“ bezeichnete Ausspruch zurück, der in verschiedenen Versionen überliefert ist:
Elektronen sind maßgeblich am Aufbau der [[Materie]] beteiligt. Sie umgeben als [[Elektronenhülle]] den positiv geladenen [[Atomkern]]. Die Hülle gliedert sich in einzelne Schalen bzw. Orbitale. Als Teilchen mit halbzahligen [[Spin]] sind die Elektronen nach den Gesetzen der [[Quantentheorie]] [[Fermionen]] und unterliegen deshalb dem [[Pauli-Prinzip]], nach dem die Elektronen der Hülle nicht in allen Quantenzahlen übereinstimmen dürfen. Sie können sich daher nicht im untersten, energieärmsten [[Atomorbital]] zusammendrängen, sondern müssen sich auch auf höhere, ausgedehntere und energiereichere Orbitale verteilen und bedingen dadurch die relativ große räumliche Ausdehnung der Elektronenhülle, die den Atomkern um das 20.000- bis 150.000-fache übertrifft.


{{Zitat|vor=|nach=|„Aus Eins wird Zwei, aus Zwei wird Drei, und das Eine des Dritten ist das Vierte; so werden die zwei eins.“ Oder: „Die Eins wird zur Zwei, die Zwei zur Drei, und aus dem Dritten wird das Eine als Viertes.“|Maria die Alchemistin}}
Die Elektronen der äußersten Schale, der sogenannten [[Valenzschale]], bestimmen die [[Chemie|chemische Eigenschaften]] eines Atoms und seine Stellung im [[Periodensystem der chemischen Elemente]].


Bei diesem Satz handelt es sich anscheinend um Zahlenspekulationen aus der [[Gnosis|gnostisch]]-[[Neuplatonismus|neuplatonischen]] [[Kosmologie]]. Die zahlreichen Deutungsversuche dieses Satzes inspirierten [[Johann Wolfgang von Goethe]] zum (scheinbar) sinnlosen „[[Hexeneinmaleins]]“ im [[Faust I]].
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Elektron}}


Des Weiteren wird ihr die Erfindung verschiedener Vorrichtungen zum regulierten Erhitzen von Substanzen zugeschrieben, wie das dem [[Wikipedia:Sandbad (Chemie)|Sandbad]] ähnliche Aschenbad, das durch Gärungswärme wirkende „Mistbeet“ ([[Venter equinum]]) und besonders das beheizbare Wasserbecken [[Marienbad|Bain-Marie]], das nach ihr benannt ist. Weitere Erfindungen von ihr sollen die Gerätschaften ''Kerotakis'' ([[Wikipedia:Schnellkochtopf|Schnellkochtopf]]) und der erste [[Destillation|Destillierapparat]] ''Tribikos'' sein; die an der [[Wikipedia:Rückflussapparatur|Rückflussapparatur]] entstehenden Sulfide tragen auch heute noch die Bezeichnung ''das Schwarz der Maria''.
== Einzelnachweise ==
 
Der aus Ägypten stammende griechisch schreibende [[Wikipedia:Zosimus aus Panopolis|Zosimus aus Panopolis]] erwähnte sie mehrmals in seinen Werken über Alchemie, identifizierte sie jedoch in einigen seiner überlieferten Textversionen fälschlich mit [[Wikipedia:Mirjam (Prophetin)|Mirjam]], der Schwester des [[Mose]]. Zuweilen wird sie sogar mit [[Wikipedia:Maria Aegyptiaca|Maria Aegyptiaca]] verwechselt.
 
Unter ihrem Namen kursiert der alchemistische Traktat ''Practica in artem alchimicam'', der in dem Sammelwerk ''Artis auriferae libri duo'' (Basel 1572) erhalten ist. Ein weiteres Werk ist das späte ''Excerpta ex interlocutione Mariae profetissae, sororis Moysis et Aaronis''. Eine deutsche Fassung des lateinischen Traktats findet sich in ''Opus Aureum'' des [[Wikipedia:Arnaldus de Villanova|Arnaldis de Villa Nova]], 17. Jahrhundert.<ref> [http://digital.slub-dresden.de/ppn277076854 ''Opus aureum.''] Frankfurt am Mayn 1604, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden.</ref>
 
== Literatur ==
* ''Maria die Jüdin''. In: ''[[Wikipedia:Lexikon bedeutender Chemiker|Lexikon bedeutender Chemiker]]''. Bibliographisches Institut, Leipzig 1988 ISBN 3-323-00185-0, S. 290
* Renate Strohmeier: ''Lexikon der Naturwissenschaftlerinnen und naturkundigen Frauen Europas. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert.'' Verlag Harri Deutsch, Thun/Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-8171-1567-9.
* ''Maria Judaica.'' In: Hans Biedermann: ''Lexikon der magischen Künste.'' Lizenzausgabe der 3. verbesserten und erweiterten Auflage. VMA-Verlag, Wiesbaden 1998, ISBN 3-928127-59-4, S. 293.
* ''Chemical History Tour, Picturing Chemistry from Alchemy to Modern Molecular Science.'' Adele Droblas Greenberg Wiley-Interscience 2000, ISBN 0-471-35408-2.
 
== Weblinks ==
* [http://blog.uchceu.es/eponimos-cientificos/bano-maria/ Epónimos Científicos – Universidad CEU Cardenal Herrera (Valencia)] (spanisch)
* [http://www.meinhard.privat.t-online.de/frauen/patent.html Berühmte Erfinderinnen – Der Vorläufer des Schnellkochtopfes]
* [http://www.rosicrucianis.org/html/bibliothek/historische-schriften-zur-alchemie/die-prophetin-maria.html ''Die Prophetin Maria (Maria Prophetissa).''] In der deutschen Fassung des 17. Jahrhunderts, Dialog mit Aros.


== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{SORTIERUNG:Maria Die Judin}}
[[Kategorie:Elementarteilchen|F]]
[[Kategorie:Alchemie]]
[[Kategorie:Quantenfeldtheorie]]
[[Kategorie:Alchemist]]
[[Kategorie:Leptonen]]
[[Kategorie:Erfinder]]
[[Kategorie:Atom]]
[[Kategorie:Grieche (Antike)]]
[[Kategorie:Jude (Altertum)]]
[[Kategorie:Geboren im 1. Jahrtausend]]
[[Kategorie:Gestorben im 1. Jahrtausend]]
[[Kategorie:Frau]]
 
{{Personendaten
|NAME=Maria die Jüdin
|ALTERNATIVNAMEN=Maria Prophetissa
|KURZBESCHREIBUNG=Alchemistin und Erfinderin
|GEBURTSDATUM=zwischen 1. Jahrhundert und 3. Jahrhundert
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=zwischen 1. Jahrhundert und 3. Jahrhundert
|STERBEORT=
}}
 
{{Wikipedia}}

Version vom 3. Februar 2019, 19:09 Uhr

Schematische Darstellung des Atoms mit Kern und Elektronenhülle (nicht maßstäblich, sonst wäre der untere Pfeil ca. 50 m lang).

Das Elektron e- (von griech. ήλεκτρον elektron „hellgold, nach der Farbe des Bernsteins“) ist ein elektrisch einfach negativ geladenes und darum auch massebehaftetes (me ≈ 9,109 383 56(11) · 10−31 kg ≈ 5,5 · 10−4 u)[1] Elementarteilchen, das nach dem Standardmodell der Teilchenphysik zu den Leptonen gezählt wird. Als echtes Elementarteilchen zeigt es keine innere Struktur. Daher wird ein einzelnes freies Elektron idealerweise als ausdehnungsloser Punkt vorgestellt. Sein zugehöriges Antiteilchen ist das positiv geladene Positron e+.

Elektronen sind maßgeblich am Aufbau der Materie beteiligt. Sie umgeben als Elektronenhülle den positiv geladenen Atomkern. Die Hülle gliedert sich in einzelne Schalen bzw. Orbitale. Als Teilchen mit halbzahligen Spin sind die Elektronen nach den Gesetzen der Quantentheorie Fermionen und unterliegen deshalb dem Pauli-Prinzip, nach dem die Elektronen der Hülle nicht in allen Quantenzahlen übereinstimmen dürfen. Sie können sich daher nicht im untersten, energieärmsten Atomorbital zusammendrängen, sondern müssen sich auch auf höhere, ausgedehntere und energiereichere Orbitale verteilen und bedingen dadurch die relativ große räumliche Ausdehnung der Elektronenhülle, die den Atomkern um das 20.000- bis 150.000-fache übertrifft.

Die Elektronen der äußersten Schale, der sogenannten Valenzschale, bestimmen die chemische Eigenschaften eines Atoms und seine Stellung im Periodensystem der chemischen Elemente.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. CODATA Recommended Values. National Institute of Standards and Technology, abgerufen am 3. Februar 2019.