Unbekannter Gott und Hallux valgus: Unterschied zwischen den Seiten

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Von dem '''Unbekannten Gott''' oder dem '''Unbekannten Vater''' wird oft in [[Gnosis|gnostischen]] Schriften gesprochen. Der unbekannte, unermessliche, unergründliche und unbegrenzte [[Gott]] oder [[Vater (Trinität)|Vater]] überragt alle Sphären und ist für die Gnostiker der geheime Mittelpunkt der Welt und die Quelle alles [[Sein]]s, vergleichbar dem [[Ain Soph]] ({{HeS|אין סוף|nicht endlich}}) der [[Kabbala|Kabbalisten]]. Im [[Apokryphon des Johannes]] wird [[Johannes (Apostel)|Johannes]] von dem [[Christus]] ausführlich über das [[Wesen]] des «unbekannten Vaters» belehrt:
{{Infobox ICD
| 01-CODE = M20.1
| 01-BEZEICHNUNG = Hallux valgus (erworben)
}}
'''Hallux valgus''' ist der medizinische Fachausdruck für den Schiefstand des Großzehs.


{{Zitat|Die Einheit ist eine Einherrschaft, über der nichts ist. Er ist der, der existiert als Gott und Vater des Alls, der Unsichtbare, der über dem All ist, der existiert als Unvergänglichkeit und als reines Licht, in das kein Auge blicken kann. Er ist der unsichtbare Geist, in bezug auf den es nicht passend ist, sich ihn als Gott oder etwas ähnliches vorzustellen. Denn er ist mehr als Gott, da es keinen über ihm gibt, denn niemand ist Herr über ihn. Denn er existiert nicht in irgendeiner Untergeordnetheit, denn alles existiert in ihm.<br>
== Entstehung ==
[[Datei:Hallux valgus und Krallenzehe II (präop.).jpg| Hallux valgus und Krallenzehe II|mini]]
Die [[Valgusstellung]] im Großzehengrundgelenk (''Articulatio metatarsophalangea'') ist Ausdruck einer gestörten [[Biomechanik]] des Fußes. Ihr liegt eine Abweichung des ersten I. [[Mittelfußknochen]]s zu Grunde. Dagegen ist der [[Hallux rigidus]] eine reine [[Arthrose]].
Die Valgusstellung im Endgelenk (''Hallux valgus interphalangeus'') und der [[Hallux varus]] sind angeborene Varianten.


Denn er ist der, der sich selbst befestigt. Er ist ewig, denn er braucht nichts. Denn er ist die ganze Vollendung. Er brauchte nichts, daß er vollkommen werde durch es; vielmehr ist er immer gänzlich vollkommen im Licht. Er ist unbegrenzbar, da es keinen, der vor ihm ist, gibt, der ihn begrenzt. Er ist unergründbar, da es dort keinen, der vor ihm ist, gibt, um ihn zu ergründen. Er ist unmeßbar, da es keinen, der vor ihm ist, gab, um ihn zu messen. Er ist unsichtbar, da keiner ihn gesehen hat. Er ist ewig, da er ewiglich existiert. Er ist unaussprechbar, da keiner in der Lage war, ihn zu begreifen, um dann über ihn zu reden. Er ist unbenennbar, da dort keiner ist, der vor ihm ist, um ihn zu benennen.  Er ist das unmeßbare Licht, das rein, heilig und gereinigt ist. Er ist unaussprechbar, indem er vollkommen ist in der Unvergänglichkeit. Er ist nicht in Vollkommenheit noch in Seligkeit noch in Göttlichkeit, sondern er ist weitaus vorzüglicher. Er ist weder körperlich noch ist er unkörperlich. Er ist weder groß noch ist er klein. Es gibt keine Art und Weise zu sagen: Wie groß ist er? Oder: Was ist seine Art? denn keiner ist in der Lage, ihn zu erkennen. Er gehört nicht zu den Existierenden, sondern er ist weitaus vorzüglicher, nicht als ob er an sich vorzüglicher wäre, sondern dieses, was das Seine ist, ist vorzüglicher.  Er hat keinen Anteil, weder an den Äonen noch an Zeit. Denn wer nämlich Anteil hat an einem Äon, diesen haben andere bereitet. Man hat ihn nicht in eine Zeit eingeschlossen, denn er empfängt nicht von jemand anderem, denn es würde empfangen werden als Anleihe.<br>
Beim Hallux valgus verlaufen die [[Sehne (Anatomie)|Sehnen]] zu den Zehen nicht mehr zentral über das [[Gelenk]], sondern weiter lateral und ziehen die Zehen in eine schiefe Position. Da meist gleichzeitig ein Metatarsus primus varus vorliegt, tritt der Großzehenballen am Fußinnenrand oft deutlich hervor, und es bilden sich häufig schmerzhafte [[Bursitis|Bursitiden]], verursacht durch den Druck des Schuhschafts. Durch die kontrakten Beugesehnen entwickeln sich [[Hammerzehe|Hammer-]] und [[Krallenzehe]]n.


Denn der, der über allen steht,  hat keinen Mangel, damit er empfange von ihm. Denn er ist der, der erwartungsvoll auf sich selbst blickt in seinem Licht.<br>
Der Hallux valgus ist immer ein konstitutionelles, genetisch bedingtes Phänomen und Ausdruck eines [[Spreizfuß]]es. Durch das Einsinken des vorderen Quergewölbes verbreitert sich der Ballenbereich. Die funktionell zu kurze Sehne des [[Musculus adductor hallucis]] zieht den Großzeh nach lateral.


Denn er ist groß. Zu ihm gehört eine unermeßliche Reinheit. Er ist Ewigkeit, die Ewigkeit gibt. Er ist Leben, das Leben gibt.<br>
== Schuhe ==
Interkulturelle Vergleiche deuten darauf hin, dass eine Teilursache des Hallux valgus das jahrelange Tragen von falscher Fußbekleidung ist. Der natürliche und gesunde Normalfuß weist eine leichte Spreizung der Zehen voneinander auf – eine Tatsache, die heute nur noch in wenigen Kulturen verbreitet ist.


Er ist ein Seliger, der Seligkeit gibt. Er ist Erkenntnis, die Wissen gibt. Er ist Güte, die Güte gibt. Er ist Erbarmen, das Erbarmen und Rettung gibt. Er ist Gnade, die Gnade gibt.<br>
Die überwiegend getragenen Schuhe weisen eine [[Brandsohle]]ngrundform auf, die nicht dem Umriss der natürlichen [[Fuß]]sohle entspricht (Meyersche Linie nach [[Georg Hermann von Meyer]]). Dadurch werden die Zehen aus ihrer angestammten Lage gedrängt, was auf Dauer zu einer bleibenden Verformung führt. Im fortgeschrittenen Stadium macht sich das dann zunächst durch die Schiefstellung der Großzehe (Hallux valgus) bemerkbar. Diese Schiefstellung schreitet weiter fort, betrifft nach und nach auch die anderen Randzehen und kann bei der Großzehe zu einer nahezu rechtwinklig nach außen zeigenden, die benachbarten Zehen überkreuzenden Längsachse führen.


Nicht weil er es besitzt, sondern weil er das unmeßbare unbegreifbare Licht gibt.<br>
Stärkere Ausprägungen des ''Hallux valgus'' betreffen in erster Linie Frauen. Das rührt einerseits vom schwächeren Bindegewebe der Frau her, aber vor allem durch Damenschuhformen, die diese Fehlentwicklung stärker begünstigen, als die üblichen Herrenschuhe dies bei Männerfüßen verursachen. Drei Faktoren des Schuhwerks sind maßgeblich:
* die Absatzhöhe
: Durch einen höheren Absatz (mehr als drei bis vier Zentimeter) tritt ein verstärkter Druck im Vorfußbereich auf. Das begünstigt einerseits die Spreizfußbildung, und andererseits werden dadurch die Zehen in die Schuhspitze gepresst.
* zu enge Schuhspitzen
: Die Schuhspitzen sind häufig zu eng, um den Zehen den notwendigen Freiraum vor allem zur Seite, aber auch nach oben gewähren zu können. Dadurch werden diese in eine Fehlstellung gezwungen, die im Laufe der Zeit zu einer bleibenden Fehlstellung in den Fußgelenken führt. Viele Frauen haben von oben betrachtet dreieckig geformte Vorfüße, die sich exakt in die spitz zulaufenden Schuhvorderkappen einfügen.
* zu kurze Schuhe
: Sind die Schuhe zu kurz, werden die Zehen ebenfalls aus ihrer natürlichen Lage gedrängt, was nicht nur den ''Hallux valgus'' fördert, sondern auch zu ''Hammer-'' und ''Krallenzehen'' führt.


Wie soll ich sprechen mit dir über ihn? Denn sein Äon ist unvergänglich, er schweigt und existiert im Schweigen, indem er ruht und
Das [[Deutsches Ärzteblatt|Deutsche Ärzteblatt]] veröffentlichte im Februar 2005 die Ergebnisse einer Reihenuntersuchung an deutschen Schülern. Dort wurde eine alarmierende Zunahme von Fußfehlformen und Fußbeschwerden im Jugendalter bemerkt. Man stellte vor allem bei einem größeren Teil der Mädchen im Alter von vierzehn Jahren bereits eine deutliche Schiefstellung der Großzehe fest.
vor allen Dingen ist. Denn er ist das Haupt aller Äonen, und er ist der, der ihnen Stärke gibt in seiner Güte. Denn wir wissen nicht die unaussprechbaren Dinge, und wir wissen nicht, was unmeßbar ist außer ihm, der aus ihm offenbar geworden ist, nämlich aus dem Vater. Er nämlich ist es, der es uns allein gesagt hat. Denn er ist der, der sich anblickt in seinem Licht, welches ihn umgibt, das ist die Quelle des lebendigen Wassers. Und er ist es, der allen Äonen gibt. Und in jeder Gestalt nimmt er sein Bild wahr, indem er es in der Quelle des Geistes sieht.|Apokryphon des Johannes|''Der unbekannte Vater'' [http://www.gerd-albrecht.de/Die%20Gnostischen%20Schriften/Das%20Apokryphon%20des%20Johannes.htm]}}
 
== Konservative Behandlung ==
Die Umstellung auf flaches Schuhwerk mit genügend Freiraum für die Zehen, insbesondere das Tragen von [[Flip-Flops|Zehenstegsandalen]], kann nur im Anfangsstadium helfen. Ein fortgeschrittener Hallux valgus ist auf diese Weise nicht zu beseitigen oder zu verringern. Allerdings führt der Wechsel zu derartigem Schuhwerk dazu, dass es nicht zu einer weiteren Schädigung und Verformung kommt.
Zwar grundsätzlich empfehlenswert, wenngleich äußerst fraglich hinsichtlich positiver Auswirkungen auf einen Hallux valgus, ist [[Fußgymnastik]], die die Zehen beweglich macht und die Haltemuskulatur der Fußgewölbe stärkt. [[Barfußlaufen]] kann dies unterstützen. Ansonsten können [[Orthopädie|orthopädische]] Schuhe mit Spreizfußeinlagen gegen die Schmerzen beim Gehen helfen oder das Tragen von Schuhen, die keine Druckschmerzen auf dem vorstehenden Großzehenballen verursachen.
 
== Operative Behandlung ==
[[Datei:Korrektur I. uns II. Zehe (postop. Nach OP nach Austin und PIP-II-Arthrodese)..jpg| Dieselbe Patientin wie oben nach Austin-Korrektur (I) und PIP-Arthrodese (II)|mini]]
Eine einmal eingetretene deutliche Fehlstellung der Großzehe lässt sich nur durch eine Operation korrigieren. Diese ist im Falle von Schmerzen angeraten. In Abhängigkeit von der Ausprägung des Hallux valgus und den bestehenden Beschwerden wird das entsprechende Verfahren gewählt. Von etwa 150 dokumentierten Methoden sind ca. zehn im deutschsprachigen Raum gebräuchlich. Besteht zusätzlich zum Hallux valgus auch eine [[Arthrose]] im Grundgelenk der Großzehe ([[Hallux rigidus]]), muss vorrangig diese behandelt werden.
Fast alle Operationsmethoden bestehen aus einer Durchtrennung des ersten Mittelfußknochens ([[Korrekturosteotomie]]), aber in verschiedener Schnittführung (z.&nbsp;B. [[Scarf-Osteotomie]]). Danach wird der zehenwärts gelegene Anteil des Mittelfußknochens in Richtung des zweiten Mittelfußknochens verschoben (wo er ursprünglich gelegen hat) und die beiden Teile des Mittelfußknochens werden eingestaucht oder mit Drähten oder Schrauben fixiert. Abschließend wird die Großzehe mit kräftigen Nähten wieder geradegestellt.
 
Nach der Operation kann der Patient mit einem Vorfußentlastungsschuh gehen.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Hallux valgus}}
* [[Spitzfuß]]
* [[Knickfuß]]
* [[Senkfuß]]
* [[Plattfuß]]
* [[Hohlfuß]]
* [[Spreizfuß]]
* [[Klumpfuß]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Nikolaus Wülker: ''Hallux valgus, Hallux rigidus''. Thieme, Stuttgart 1997. ISBN 978-3-432-27791-2.
* Rüdiger Döhler: ''Lexikon Orthopädische Chirurgie''. Springer, Heidelberg Berlin 2003, ISBN 3-540-41317-0, S. 65.
* Angela Simon: ''Zehendeformitäten'', in: Margret Liehn, Brigitte Lengersdorf, Lutz Steinmüller und Rüdiger Döhler: ''OP-Handbuch. Grundlagen, Instrumentarium, OP-Ablauf'', 6., aktualisierte und erweiterte Auflage. Springer, Berlin Heidelberg New York 2016, ISBN 978-3-662-49280-2, S.&nbsp;247–252.
== Weblinks ==
{{Commonscat|Bunion|Hallux valgus}}
{{Gesundheitshinweis}}


* James M. Robinson: ''The Nag Hammadi Library in English''. Harper&nbsp;&&nbsp;Row, San&nbsp;Francisco 1988, ISBN 978-0-06-066935-5 (englische Übersetzung).
{{Normdaten|TYP=s|GND=4131922-9}}
* [[Wikipedia:Gerd Lüdemann|Gerd Lüdemann]], Martina Janßen: ''Die Bibel der Häretiker''. Radius, Stuttgart 1997, ISBN 3-87173-128-5 (deutsche Übersetzung der Nag-Hammadi-Texte).
* Konrad Dietzfelbinger (Hrsg.): ''Schöpfungsberichte aus Nag Hammadi''. Edition Argo, Dingfelder, Andechs 1989, 2. Auflage 1996, ISBN 3-926253-17-7 (greift auf mehrere Übersetzungen zurück, Texte und Kommentare).


== Weblinks ==
[[Kategorie:Krankheitsbild in Orthopädie und Unfallchirurgie]]
* [http://www.gnosis.org/naghamm/nhl_sbj.htm The Apocryphon of John Collection] in der ''Gnostic Society Library'' (engl.). Dort auch mehrere englische Übersetzungen.
[[Kategorie:Fußtyp]]
* [http://web.archive.org/web/20070912005923/wwwuser.gwdg.de/~rzellwe/nhs/node62.html Das Apokryphon des Johannes] Deutsche Übersetzung von Gerd Lüdemann und Martina Janßen.
* [http://www.gerd-albrecht.de/Die%20Gnostischen%20Schriften/Das%20Apokryphon%20des%20Johannes.htm Apokryphon des Johannes] (Deutsche Übersetzung)


[[Kategorie:Gnosis]] [[Kategorie:Gott]]
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 20. Mai 2018, 05:52 Uhr

Klassifikation nach ICD-10
M20.1 Hallux valgus (erworben)
ICD-10 online (WHO-Version 2016)

Hallux valgus ist der medizinische Fachausdruck für den Schiefstand des Großzehs.

Entstehung

Hallux valgus und Krallenzehe II

Die Valgusstellung im Großzehengrundgelenk (Articulatio metatarsophalangea) ist Ausdruck einer gestörten Biomechanik des Fußes. Ihr liegt eine Abweichung des ersten I. Mittelfußknochens zu Grunde. Dagegen ist der Hallux rigidus eine reine Arthrose. Die Valgusstellung im Endgelenk (Hallux valgus interphalangeus) und der Hallux varus sind angeborene Varianten.

Beim Hallux valgus verlaufen die Sehnen zu den Zehen nicht mehr zentral über das Gelenk, sondern weiter lateral und ziehen die Zehen in eine schiefe Position. Da meist gleichzeitig ein Metatarsus primus varus vorliegt, tritt der Großzehenballen am Fußinnenrand oft deutlich hervor, und es bilden sich häufig schmerzhafte Bursitiden, verursacht durch den Druck des Schuhschafts. Durch die kontrakten Beugesehnen entwickeln sich Hammer- und Krallenzehen.

Der Hallux valgus ist immer ein konstitutionelles, genetisch bedingtes Phänomen und Ausdruck eines Spreizfußes. Durch das Einsinken des vorderen Quergewölbes verbreitert sich der Ballenbereich. Die funktionell zu kurze Sehne des Musculus adductor hallucis zieht den Großzeh nach lateral.

Schuhe

Interkulturelle Vergleiche deuten darauf hin, dass eine Teilursache des Hallux valgus das jahrelange Tragen von falscher Fußbekleidung ist. Der natürliche und gesunde Normalfuß weist eine leichte Spreizung der Zehen voneinander auf – eine Tatsache, die heute nur noch in wenigen Kulturen verbreitet ist.

Die überwiegend getragenen Schuhe weisen eine Brandsohlengrundform auf, die nicht dem Umriss der natürlichen Fußsohle entspricht (Meyersche Linie nach Georg Hermann von Meyer). Dadurch werden die Zehen aus ihrer angestammten Lage gedrängt, was auf Dauer zu einer bleibenden Verformung führt. Im fortgeschrittenen Stadium macht sich das dann zunächst durch die Schiefstellung der Großzehe (Hallux valgus) bemerkbar. Diese Schiefstellung schreitet weiter fort, betrifft nach und nach auch die anderen Randzehen und kann bei der Großzehe zu einer nahezu rechtwinklig nach außen zeigenden, die benachbarten Zehen überkreuzenden Längsachse führen.

Stärkere Ausprägungen des Hallux valgus betreffen in erster Linie Frauen. Das rührt einerseits vom schwächeren Bindegewebe der Frau her, aber vor allem durch Damenschuhformen, die diese Fehlentwicklung stärker begünstigen, als die üblichen Herrenschuhe dies bei Männerfüßen verursachen. Drei Faktoren des Schuhwerks sind maßgeblich:

  • die Absatzhöhe
Durch einen höheren Absatz (mehr als drei bis vier Zentimeter) tritt ein verstärkter Druck im Vorfußbereich auf. Das begünstigt einerseits die Spreizfußbildung, und andererseits werden dadurch die Zehen in die Schuhspitze gepresst.
  • zu enge Schuhspitzen
Die Schuhspitzen sind häufig zu eng, um den Zehen den notwendigen Freiraum vor allem zur Seite, aber auch nach oben gewähren zu können. Dadurch werden diese in eine Fehlstellung gezwungen, die im Laufe der Zeit zu einer bleibenden Fehlstellung in den Fußgelenken führt. Viele Frauen haben von oben betrachtet dreieckig geformte Vorfüße, die sich exakt in die spitz zulaufenden Schuhvorderkappen einfügen.
  • zu kurze Schuhe
Sind die Schuhe zu kurz, werden die Zehen ebenfalls aus ihrer natürlichen Lage gedrängt, was nicht nur den Hallux valgus fördert, sondern auch zu Hammer- und Krallenzehen führt.

Das Deutsche Ärzteblatt veröffentlichte im Februar 2005 die Ergebnisse einer Reihenuntersuchung an deutschen Schülern. Dort wurde eine alarmierende Zunahme von Fußfehlformen und Fußbeschwerden im Jugendalter bemerkt. Man stellte vor allem bei einem größeren Teil der Mädchen im Alter von vierzehn Jahren bereits eine deutliche Schiefstellung der Großzehe fest.

Konservative Behandlung

Die Umstellung auf flaches Schuhwerk mit genügend Freiraum für die Zehen, insbesondere das Tragen von Zehenstegsandalen, kann nur im Anfangsstadium helfen. Ein fortgeschrittener Hallux valgus ist auf diese Weise nicht zu beseitigen oder zu verringern. Allerdings führt der Wechsel zu derartigem Schuhwerk dazu, dass es nicht zu einer weiteren Schädigung und Verformung kommt. Zwar grundsätzlich empfehlenswert, wenngleich äußerst fraglich hinsichtlich positiver Auswirkungen auf einen Hallux valgus, ist Fußgymnastik, die die Zehen beweglich macht und die Haltemuskulatur der Fußgewölbe stärkt. Barfußlaufen kann dies unterstützen. Ansonsten können orthopädische Schuhe mit Spreizfußeinlagen gegen die Schmerzen beim Gehen helfen oder das Tragen von Schuhen, die keine Druckschmerzen auf dem vorstehenden Großzehenballen verursachen.

Operative Behandlung

Dieselbe Patientin wie oben nach Austin-Korrektur (I) und PIP-Arthrodese (II)

Eine einmal eingetretene deutliche Fehlstellung der Großzehe lässt sich nur durch eine Operation korrigieren. Diese ist im Falle von Schmerzen angeraten. In Abhängigkeit von der Ausprägung des Hallux valgus und den bestehenden Beschwerden wird das entsprechende Verfahren gewählt. Von etwa 150 dokumentierten Methoden sind ca. zehn im deutschsprachigen Raum gebräuchlich. Besteht zusätzlich zum Hallux valgus auch eine Arthrose im Grundgelenk der Großzehe (Hallux rigidus), muss vorrangig diese behandelt werden. Fast alle Operationsmethoden bestehen aus einer Durchtrennung des ersten Mittelfußknochens (Korrekturosteotomie), aber in verschiedener Schnittführung (z. B. Scarf-Osteotomie). Danach wird der zehenwärts gelegene Anteil des Mittelfußknochens in Richtung des zweiten Mittelfußknochens verschoben (wo er ursprünglich gelegen hat) und die beiden Teile des Mittelfußknochens werden eingestaucht oder mit Drähten oder Schrauben fixiert. Abschließend wird die Großzehe mit kräftigen Nähten wieder geradegestellt.

Nach der Operation kann der Patient mit einem Vorfußentlastungsschuh gehen.

Siehe auch

Literatur

  • Nikolaus Wülker: Hallux valgus, Hallux rigidus. Thieme, Stuttgart 1997. ISBN 978-3-432-27791-2.
  • Rüdiger Döhler: Lexikon Orthopädische Chirurgie. Springer, Heidelberg Berlin 2003, ISBN 3-540-41317-0, S. 65.
  • Angela Simon: Zehendeformitäten, in: Margret Liehn, Brigitte Lengersdorf, Lutz Steinmüller und Rüdiger Döhler: OP-Handbuch. Grundlagen, Instrumentarium, OP-Ablauf, 6., aktualisierte und erweiterte Auflage. Springer, Berlin Heidelberg New York 2016, ISBN 978-3-662-49280-2, S. 247–252.

Weblinks

Commons: Hallux valgus - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
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