Sixtinische Madonna und Künstliche Intelligenz: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:RAFAEL - Madonna Sixtina (Gemäldegalerie Alter Meister, Dresden, 1513-14. Óleo sobre lienzo, 265 x 196 cm).jpg|thumb|350px|Sixtinische Madonna]]
{{Textbox|<poem>Und so ein Hirn, das trefflich denken soll,
[[Bild:Raffaels_Angels.jpg|350px|thumb|Bildausschnitt: Raffaels Engel]]
Wird künftig auch ein Denker machen.
Die '''„Sixtinische Madonna“''' von [[Wikipedia:Raffael|Raffael]], heute in der [[Wikipedia:Gemäldegalerie Alte Meister|Galerie Alte Meister]] in [[Wikipedia:Dresden|Dresden]] (angekauft [[Wikipedia:1754|1754]]) ist eines der berühmtesten Gemälde der italienischen [[Wikipedia:Renaissance|Renaissance]]. Das Gemälde in seiner Gesamtheit ist den meisten Menschen weniger geläufig als die beiden [[Wikipedia:Putte|Putte]]nfiguren am unteren Bildrand (Raffaels Engel), die als eigenständiges Motiv der Populärkultur millionenfach auf [[Wikipedia:Poster|Poster]]n oder [[Wikipedia:Postkarte|Postkarte]]n auftauchen.
                      <small>[[Goethe]], [[Faust II]], Laboratorium</small></poem>}}
[[Datei:Turing statue Surrey.jpg|mini|Statue von [[Alan Turing]] (1912-1954) an der [[Wikipedia:University of Surrey|University of Surrey]]]]
[[Datei:Thomas Hobbes (portrait).jpg|mini|Thomas Hobbes (1588-1679)]]
[[Datei:Julien Offray de La Mettrie.jpg|miniatur|Julien Offray de La Mettrie (1709-1751)]]
[[Datei:John McCarthy Stanford.jpg|mini|[[Wikipedia:John McCarthy|John McCarthy]] (1927-2011)]]
[[Datei:Marvin Minsky at OLPCb.jpg|mini|[[Marvin Minsky]] (1927-2016)]]
[[Datei:Raymond Kurzweil Fantastic Voyage.jpg|miniatur|[[Wikipedia:Raymond Kurzweil|Raymond „Ray“ Kurzweil]] (2006)]]
[[Datei:Samuel Butler by Charles Gogin.jpg|mini|Samuel Butler (1835-1902)]]


Geschaffen wurde die Sixtinische Madonna im Jahre 1512/1513 von [[Wikipedia:Raffael|Raffaelo Santi]] für den [[Wikipedia:Hochaltar|Hochaltar]] der Klosterkirche San Sisto in [[Wikipedia:Piacenza|Piacenza]]. Es handelt sich um ein von [[Wikipedia:Papst|Papst]] [[Wikipedia:Julius II.|Julius II.]] in Auftrag gegebenes Werk, das den Sieg des Papstes über die in [[Wikipedia:Italien|Italien]] eingefallenen Franzosen feiert und aus Anlass der Einverleibung der Stadt Piacenza in den [[Wikipedia:Kirchenstaat|Kirchenstaat]] gestiftet wurde.
'''Künstliche Intelligenz''' (kurz '''KI'''), auch '''Artifizielle Intelligenz''' ({{EnS|'''''artificial intelligence'''''}}; kurz '''AI''') genannt, ist ein Teilgebiet der [[Informatik]], das auf die [[Maschine|maschinelle]] [[Automat]]isierung der [[Intelligenz]] mittels [[Computer]] abzielt. Namentlich im Bereich der [[Kognition|kognitiven Intelligenz]] (z.B. [[Wikipedia:Spracherkennung|Sprach]]- und [[Wikipedia:Texterkennung|Texterkennung]], [[Wikipedia:Objekterkennung|Objekterkennung]], [[Wikipedia:autonomes Fahren|autonomes Fahren]]) wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt.  


{{GZ|Wir müssen, wenn
== Geschichte ==
wir im Gleichnis sprechen wollen, einmal fühlen, wie zu
dem Irdischen etwas heranschwebt, wenn wir zum Beispiel
des Morgens, insbesondere in einer solchen Gegend wie die
ist, in welcher Raffael gelebt hat, unsere Blicke zu einem
Sonnenaufgang hinwenden, zu dem goldglänzenden Sonnenaufgang,
und da ein Gefühl erhalten können, wie selbst
im natürlichen Dasein zu dem, was irdisch ist, etwas hinzukommen
muß an Kräften, die in das Irdische hereinwirken,
an Kräften, die wir immer mit dem Sonnensein
verbinden müssen. Dann steigt vor unserer Seele aus dem
goldigen Glänze das Sinnbild dessen auf, was heranschwebt,
um sich mit dem Irdischen zu umkleiden.
Man kann insbesondere in Perugia das Gefühl haben,
daß das Auge denselben Sonnenaufgang sehen darf, den
einst Raffael erlebt hat, und daß man in den Naturerscheinungen
der aufgehenden Sonne ein Gefühl von dem bekommen
kann, was im Menschen überirdisch ist. Aus den
von dem Sonnengolde durchglänzten Wolken kann einem
aufgehen - oder man kann wenigstens empfinden, als ob es
einem so erscheint - das Bild der Madonna mit dem Kinde
als ein Sinnbild des ewig Überirdischen im Menschen, das
an die Erde eben aus dem Außerirdischen herankommt und
unter sich noch, durch Wolken getrennt, alles das hat, was
nur aus dem Irdischen hervorgehen kann. Zu höchsten geistigen
Höhen kann sich unser Empfinden erhoben fühlen,
wenn man sich, nicht theoretisch, nicht im Abstrakten, aber
mit ganzer Seele, dem hingeben und sich damit durchdringen
kann, was in Raffaels Madonna auf uns wirkt. Es ist eine
naturgemäße Empfindung, die wir so vor dem weltberühmten
Dresdner Bilde haben können.|62|302f}}


{{GZ|Denken Sie einmal an die Zeit, als eine große Anzahl von Menschen
Nach dem aus dem [[iran]]ischen [[Wikipedia:Choresmien|Choresmien]] stammenden [[Universalgelehrter|Universalgelehrtern]] [[Al-Chwarizmi]] („der Choresmier“, latinisiert '''Algorismi'''; * um 780; † zwischen 835 (?) und 850) der während der Blütezeit der [[Wikipedia:Abbasiden|Abbasiden]] im [[Haus der Weisheit (Bagdad)|Haus der Weisheit]] in [[Wikipedia:Bagdad|Bagdad]] wirkte und lehrte, ist der Begriff „[[Algorithmus]]“ benannt. Ein Algorithmus ist eine aus endlich vielen, [[wohldefiniert]]en Einzelschritten bestehende ''„systematische, logische Regel oder Vorgehensweise, die zur Lösung eines vorliegenden Problems führt“''<ref>{{Internetquelle|url=http://lexikon.stangl.eu/3027/algorithmus-algorythmus-algorhythmus/|titel=Algorithmus|titelerg=|autor=[[Wikipedia:Werner Stangl|Werner Stangl]]|hrsg=|werk=lexikon.stangl.eu|seiten=|datum= |zugriff=2017-12-04|sprache=|format=|kommentar=|zitat=|offline=}}</ref>. Dabei kann es sich um [[Regel]]n aller Art handeln, beispielsweise um [[Rechnen|Rechenregeln]], Rezepturen (auch Kochrezepte), Gesetze und Verordnungen usw. Sie können in menschlicher [[Sprache]] [[eindeutig]] formuliert und streng formalisiert in [[Computer]]programme implementiert werden. In der frühen Phase der KI versuchte man die menschliche Intelligenz durch entsprechende Algorithmen nachzubilden.  
noch in der Lage war, auch ohne okkulte Schulung, noch
durch ihre natürlichen Anlagen hineinzuschauen in die geistige
Welt. Da werden Sie einen etwas anderen Begriff bekommen von
manchem alten Bilde, das frühere Maler gemalt haben. Ich erinnere
Sie nur an die «Sixtinische Madonna», die sich in Dresden befindet.
Auch wenn manche die «Sixtinische Madonna» nicht selbst gesehen
haben, so kennen sie jedenfalls die guten Stiche, die es von ihr gibt.
Da werden Sie gesehen haben, daß im Hintergrunde die ganze Atmosphäre
mit Engelköpfen oder Genienköpfen erfüllt ist. So wie
sonst die Naturanschauung aus der Luft Wolkengebilde herauswachsen
läßt, so wachsen da Engels- oder Geniengestalten heraus.
Das ist nicht etwa bloße Phantasie, sondern etwas, was für den, der
die astralische Welt sehen kann, eine volle Wirklichkeit ist. So ist die
astralische Welt, die uns als wogendes Lichtmeer umgibt, angefüllt
mit Wesenheiten, die gleichsam in einer unendlichen Lebendigkeit
an jedem Punkt aus dem Raum hervorsprießen. So nimmt sich in jeder
Beziehung der astralische Plan aus; bewegtes geistiges Leben ist
in ihm. Nun soll nicht etwa gesagt werden, daß die Maler, die zur
Zeit Raffaels gelebt haben, noch im vollen Umfange diese Anschauung
gehabt haben. Das wäre zu viel gesagt; aber es waren große Vorgänger
dieser Maler da, deren Werke längst nicht mehr vorhanden
sind, die in mancher Beziehung wirkliche Hellseher waren, die aus
ihrer Hellsichtigkeit heraus die Tradition so angegeben haben, daß
ein Maler wie Raffael, auch wenn er nicht Hellseher war, aus der
Überlieferung wußte: so ist es, und daher sachgemäß das wiedergeben
konnte. Noch viel sachgemäßer sind ältere Bilder aus dem
13. und 14. Jahrhundert. Wenn Sie zurückgehen und zu einer Zeit
kommen, die am meisten bekannt ist durch den Maler ''Cimabue'',
so werden Sie sehen, wie auf den Bildern Ihnen die merkwürdige
Erscheinung des Goldgrundes entgegentritt, und wie aus ihm
herauswachsen Engel- oder Geniengestalten. Auch das entspricht
in vollem Sinne der Wirklichkeit des astralischen Anschauens.
Bis auf den Goldgrund hin entspricht das der Wirklichkeit. Denn
tatsächlich, wenn wir in die höheren Partien des astralischen Planes
kommen, verwandelt sich das flutende Lichtmeer, das in anderen
Farbentönen erglänzt und durchhellt ist, in ein solches flutendes
Lichtmeer, das wie von Gold durchglüht erscheint.|101|30f}}


Gegenstand des Bildes ist die klassisch in Rot und Blau gewandete [[Wikipedia:Madonna (Kunst)|Madonna]] mit dem Jesuskind, die von Papst [[Wikipedia:Sixtus II.|Sixtus II.]], der die Porträtzüge von [[Wikipedia:Julius II.|Julius II.]] trägt, und der [[Wikipedia:Heilige Barbara|Heiligen Barbara]] flankiert wird. (Die Gebeine dieser beiden Heiligen wurden in der Kirche San Sisto als [[Wikipedia:Reliquie|Reliquie]]n aufbewahrt.) Die drei Figuren sind im [[Dreieck]] angeordnet; zurückgeschlagene Vorhänge in den oberen Bildecken betonen die geometrische Komposition. Der Gesamtkomposition liegt allerdings sehr deutlich das [[Pentagramm]] zugrunde, worauf auch [[Rudolf Steiner]] laut Notizen von ''Maria Strakosch-Giesler'' hingewiesen hat:
Schon [[Thomas Hobbes]] (1588-1679) vertrat eine frühe Version des [[Computationalismus]], wonach der [[Rationalismus|rationale]] [[Verstand]] des [[Mensch]]en auf [[Berechnung]]svorgängen beruhe:


{{GZ|Im Vollbild der Sixtinischen Madonna ist das Hauptmotiv zu
{{Zitat|Unter rationeller Erkenntnis vielmehr verstehe ich Berechnung.
sehen. Der Gesamtkomposition derselben liegt das Pentagramm
Berechnen heißt entweder die Summe von zusammengefügten
zugrunde. Wiederholt hat Dr. Steiner angedeutet, daß dem Pentagramm
Dingen finden oder den Rest erkennen, wenn eins vom andern
als Zeichen die tiefsten Menschheitsgeheimnisse zugrunde
abgezogen wird. Also ist rationelle Erkenntnis dasselbe wie
liegen.|291a|477}}
Addieren und Subtrahieren; wenn jemand Multiplizieren, und
Dividieren hinzufügen will, so habe ich nichts dagegen, da
Multiplikation dasselbe ist wie Addition gleicher Posten, Division
dasselbe wie eine bestimmte Subtraktion gleicher Posten. Aber
rationelle Erkenntnis geht jedenfalls auf zwei Geistesoperationen
zurück: Addition und Subtraktion.|Thomas Hobbes|''Grundzüge der Philosophie'', 1. Teil: ''Lehre vom Körper'', S. 14}}


Der Heilige, zu dessen Füßen die Papstkrone als Würdezeichen abgestellt ist, weist aus dem Bild hinaus, und die Madonna und das Kind blicken ernst in die gewiesene Richtung, während die Frau zur Rechten den Blick demütig niederschlägt. An seinem ursprünglichen Platz war das Bild an der Rückwand des Altars gegenüber einem großen [[Wikipedia:Kruzifix|Kruzifix]] angebracht; das Spiel der Figuren steht also im Bezug zum Kreuzestod Christi.
Dass sich die menschliche Intelligenz möglicherweise [[automat]]isieren bzw. [[Mechanizismus|mechanisch]] nachbilden ließe, hatte bereits [[Julien Offray de La Mettrie]] (1709-1751) in seinem [[Wikipedia:1748|1748]] zunächst anonym veröffentlichten Hauptwerk ''L'Homme Machine'' erwogen.  


{{GZ|Die
{{GZ|In de La Mettries «Der Mensch eine Maschine» kommt
Kunsthistoriker sollten nur wirklich tief genug schürfen, dann würden
ein Weltanschauungsbild zutage, das von dem Naturbilde
sie schon finden, wie ohne den katholischen Symbolismus die
so überwältigt ist, daß es nur noch dieses gelten lassen
ganze Kunstentwickelung von Giotto, Cimabue, über Leonardo bis
kann. Was im Selbstbewußtsein auftritt, muß daher
zu Raffael, Michelangelo unmöglich ist, denn diese Kunstentwickelung
vorgestellt werden wie etwa das Spiegelbild gegenüber
ist durchaus eine Fortsetzung des christlichen Kultusinhaltes,
dem Spiegel. Die Leibesorganisation wäre dem Spiegel zu
und sie gehört in das Christentum so stark hinein, daß die Leute
vergleichen, das Selbstbewußtsein dem Bilde. Das letztere
zum Beispiel gar nicht begreifen, warum die Sixtinische Madonna so
hat, abgesehen von der ersteren, keine selbständige Bedeutung.
aussieht, wie sie aussieht. Wenn Sie die Sixtinische Madonna betrachten,
In «Der Mensch eine Maschine» ist zu lesen:
sie ist großartig. Soweit man nach oben sieht, sind Wolkengebilde,
«Wenn... aber alle Eigenschaften der Seele von der eigentümlichen
die sich umwandeln in lauter Engelsköpfe, dann die
Organisation des Gehirns und des ganzen Körpers
Madonna selber mit dem Kinde, das wie verdichtet ist aus den
so sehr abhängen, daß sie sichtlich... nur diese Organisation
Engeln, die in den Wolken sind. Es ist, wie wenn sich aus den
selbst sind, so liegt... hier eine sehr aufgeklärte
Wolkengebilden eine der Engelgestalten verdichtet hätte und heruntergestiegen
Maschine vor ... Die Seele ist also nur ein nichtssagender
wäre auf den Erdboden, aber alles wunderbar ins Geistige
Ausdruck, von dem man gar keine Vorstellung hat und
gehoben. Dann zwei Vorhänge (es wird an der Tafel skizziert, [http://fvn-archiv.net/PDF/GA/GA343b.pdf#page&#61;14&view&#61;Fit Tafel 7] links oben), und darunter eine kokette Frauengestalt und eine
den ein scharfer Kopf nur gebrauchen darf, um damit den
furchtbare Priestergestalt, alles Dinge, die gar nicht dazugehören.
Teil, der in uns denkt, zu benennen. Nimmt man auch nur
Warum ist denn das so? Es ist das aus dem einfachen Grunde, weil
das einfachste Prinzip der Bewegung in ihnen an, so haben
Raffael ursprünglich in diesem Bilde das Seelenerlebnis beim Umgange [mit einem Marienbild] an einem bestimmten Marien-Feiertage
die beseelten Körper alles, was sie brauchen, um sich
wiederzugeben gedachte — jetzt ist dies an das Fronleichnamsfest
zu bewegen, zu empfinden, zu denken, zu bereuen, kurz,
verlegt -, wo man [in Prozession mit einem Marienbild] herumgeht,
um im Physischen und im Moralischen, welches davon abhängt,
das unter einem Baldachin [getragen wird] und zu Altären kommt,
ihren Weg zu finden» . . . «Wenn das, was in meinem
[wo man niederkniet]. Daher ergeben sich hier (siehe Tafel) die
Gehirn denkt, nicht ein Teil dieses Eingeweides und
Vorhänge, und unten knieen eben eine weibliche und eine männliche
folglich des ganzen Körpers ist, warum erhitzt sich dann
Gestalt an einer solchen Kapelle vor dem Marienbild. Also das
mein Blut, wenn ich ruhig in meinem Bett den Plan zu
ist gewissermaßen schülerhaft hinzugezeichnet zu dem, was [Raffael
meinem Werke mache, oder einen abstrakten Gedankengang
gemalt hat]. Was da eigentlich gemeint ist, steht ganz im römischkatholischen
verfolge.» (Vgl. de La Mettrie, Der Mensch eine Maschine.
Kultus drinnen - absolut steht es darinnen.|343a|227f}}
Philosophische Bibliothek Bd. 68.)|18|121f}}


{{GZ|Hinter dem Maler stehen die großen Weltanschauungsperspektiven,
Auch der von [[Pierre-Simon Laplace]] als [[Gedankenmodell]] entworfene und später nach ihm benannten [[Laplacescher Dämon|Laplacesche Dämon]], der auf der Idee beruht, dass das gesamte Universum inklusive der menschlichen Intelligenz einem riesigen Uhrwerk gleicht, zielt in diese Richtung.
die sich in ihm zum Ausdruck bringen. Das kennzeichnet solch einen Maler
wie Raffael gerade als den Maler des ausgehenden Zeitalters, das wir als den
vierten nachatlantischen Zeitraum bezeichnet haben. Solche Zeiträume, zu
Ende gehend oder auch in ihrer Innerlichkeit noch herüberragend über die
Zeitengrenze, drücken ein Höchstes aus [...]


Dasjenige, was dargestellt ist,
Die Bezeichnung „künstliche Intelligenz“ wurde erstmals 1955 von dem [[Logik]]er und [[Informatik]]er [[Wikipedia:John McCarthy|John McCarthy]] (1927-2011) in seinem Förderantrag<ref>“A Proposal for the Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence” [http://www-formal.stanford.edu/jmc/history/dartmouth/dartmouth.html (McCarthy et al.:Förderantrag, August 1955, S. 1)]</ref> für das von ihm organisierte und am 13. Juli 1956 am [[Wikipedia:Dartmouth College|Dartmouth College]] in [[Wikipedia:Hanover (New Hampshire)|Hanover]] begonnene sechswöchige ''Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence'' verwendet. An dieser Konferenz nahmen unter anderen auch [[Marvin Minsky]], [[Wikipedia:Nathaniel Rochester|Nathan Rochester]] und [[Wikipedia:Claude Elwood Shannon|Claude Shannon]] teil. Die [[Wikipedia:Dartmouth Conference|Dartmouth Conference]] gilt seither als Gründungsveranstaltung der Forschung auf dem Gebiet der KI.
interessiert vor allen Dingen dadurch, daß es sich abhebt von einer größeren
Weltanschauungsperspektive - und ohne den Hintergrund einer größeren
Weltanschauungsperspektive ist die Sache nicht zu denken.


Von diesem Gesichtspunkte aus sehen wir uns einmal Raffaels Bilder an,
Basierend auf den Arbeiten von [[Alan Turing]] (1912-1954), unter anderem dem Aufsatz ''Computing machinery and intelligence'', formulierten [[wikipedia:Allen Newell|Allen Newell]] (1927–1992) und [[wikipedia:Herbert A. Simon|Herbert A. Simon]] (1916–2001) von der [[wikipedia:Carnegie Mellon University|Carnegie Mellon University]] in [[wikipedia:Rittburgh|Pittsburgh]] die ''„Physical Symbol System Hypothesis“'', der zufolge [[Denken]] Informationsverarbeitung ist, und Informationsverarbeitung ein Rechenvorgang, eine Manipulation von Symbolen. Auf das [[Gehirn]] als solches komme es beim Denken nicht an: ''„Intelligence is mind implemented by any patternable kind of matter.“''
soweit sie uns heute zur Verfügung stehen, und beachten wir gerade diesen
charakterisierten Gesichtspunkt. Um in diesem charakterisierten Gesichtspunkte
zu schaffen, um gerade von diesem Gesichtspunkte aus herauszuheben
die Schöpfungen aus einer großen Weltenperspektive, mußte in Raffaels Seele
etwas so, ich möchte sagen auch Kosmisch-Gesetzmäßiges wirken, wie es sich
ausdrückt in seinem ja höchst merkwürdigen Lebensgange.|292|199}}


{{GZ|Raffael malt
Diese Auffassung, dass Intelligenz unabhängig von der Trägersubstanz ist, wird von den Vertretern der ''starken KI''-These geteilt. Für [[Marvin Minsky]] (1927-2016) vom [[wikipedia:Massachusetts Institute of Technology|Massachusetts Institute of Technology]] (MIT), einem der Pioniere der KI, ist ''„das Ziel der KI die Überwindung des Todes“''. Der Roboterspezialist [[Hans Moravec]] (* 1948) von der [[Wikipedia:Carnegie Mellon University|Carnegie Mellon University]] beschreibt in seinem Buch ''Mind Children'' (Kinder des Geistes) das Szenario der [[Evolution]] des postbiologischen [[Leben]]s: Ein Roboter überträgt das im menschlichen Gehirn gespeicherte Wissen in einen Computer, sodass die [[Biomasse]] des Gehirns überflüssig wird und ein posthumanes Zeitalter beginnt, in dem das gespeicherte Wissen beliebig lange zugreifbar bleibt. Mit der detailierten Erinnerung an alles, was Menschen jemals gedacht haben, würden sich unsere „Geisteskinder“ mit ihrer überragenden Intelligenz dann größeren Herausforderungen in den Weiten des Universums stellen:
so, daß wir es mit über den Völkern stehenden allgemeinen Wiedergaben
christlicher Geheimnisse zu tun haben. Darum sehen wir, wie in kurzer
Zeit die Sixtinische Madonna selbst in protestantischen Gegenden sich
in die Seelen einlebt. Und wenn Anthroposophie wirken soll für das
Verständnis der christlichen Mysterien, wird sie in denjenigen Seelen
am besten Eingang finden, in denen die Empfindungen leben, welche
gewonnen sind an Bildern wie die Sixtinische Madonna, in denjenigen
Seelen, die auf diese Weise vorbereitet sind. Und wenn wir heute davon
sprechen, daß das Christentum erst im Anfang seiner Entwickelung ist,
daß es erst durch den spirituellen Schlüssel, den die Anthroposophie zu
geben vermag, seine wahre Gestalt erhalten wird, dann wissen wir, daß
diesem Christentum gegenüber wie ein Herold dasteht Raffael.|143|197}}


Eine maltechnische Meisterleistung dieses Werkes birgt der Hintergrund – aus größerer Entfernung glaubt man, Wolken zu sehen, bei näherer Betrachtung sind es jedoch zahllose Engelsköpfe.
{{Zitat|Was uns erwartet, ist nicht Vergessen, sondern eine Zukunft, die von unserem gegenwärtigen Aussichtspunkt am besten mit den Worten "postbiologisch" oder sogar "übernatürlich" beschrieben wird. Es ist eine Welt, in der die Menschheit von der Flut der kulturellen Veränderung hinweggefegt wurde, usurpiert von ihrer eigenen künstliche Nachkommenschaft. Die letzten Konsequenzen sind jedoch unbekannt, obwohl viele Zwischenschritte nicht nur vorhersehbar sind, sondern bereits stattgefunden haben. Heute sind unsere Maschinen noch einfache Erzeugnisse, welche die elterliche Fürsorge und schwebende Aufmerksamkeit eines Neugeborenen erfordern, kaum würdig des Wortes "intelligent". Aber im nächsten Jahrhundert werden sie zu Entitäten heranreifen, die so komplex sind wie wir selbst und schließlich zu etwas, das alles transzendiert, was wir wissen - auf die wir stolz sein können, wenn sie sich selbst als unsere Nachkommen bezeichnen.


{{GZ|Sehen Sie, ''Raffael'' war groß. Die Sixtinische Madonna ist eine sehr
Von der schleppenden Geschwindigkeit der biologischen Evolution entfesselt, werden die Kinder unseres Geistes frei sein, sich zu entwickeln, um sich immensen und fundamentalen Herausforderungen im größeren Universum zu stellen. Wir Menschen werden für eine Zeit von ihren Arbeiten profitieren, aber früher oder später, wie natürliche Kinder, werden sie ihr eigenes Glück suchen, während wir, ihre alten Eltern, still verblassen. Sehr wenig muss bei diesem Fackellauf verloren gehen - es wird in der Fähigkeit unseres künstlichen Nachwuchses liegen und ihm zum Vorteil gereichen, sich an fast alles über uns zu erinnern, vielleicht sogar in allen Details an die Arbeit des menschlichen Geistes.|Hans Moravec|''Mind Children. The Future of Robot and Human Intelligence.''|ref=<ref>„What awaits is not oblivion but rather a future which, from our
bedeutende malerische Schöpfung. Sie richtig zu würdigen ist eigentlich
present vantage point, is best described by the words "postbiological"
nur derjenige berechtigt, der, wenn heute ein Maler die Sixtinische
or even "supernatural." It is a world in which the human race has
Madonna malen würde, sie für ein schlechtes Bild hielte. Denn nicht
been swept away by the tide of cultural change, usurped by its own
darauf kommt es an, daß man irgend etwas absolut nimmt, sondern
artificial progeny. The ultimate consequences are unknown, though
darauf kommt es an, daß man sich in den großen Menschheitszusammenhang
many intermediate steps are not only predictable but have alread
hineinzustellen versteht. Und das ist die große Sünde, das
been taken. Today, our machines are still simple creations, requiring
ist das eigentliche Unheil in unserer Zeit, wenn das mißachtet wird.
the parental care and hovering attention of any newborn, hardly
Heute liegt die Notwendigkeit vor, endlich einmal nicht bloß, wie es
worthy of the word "intelligent." But within the next century they
in der Vorzeit erlaubt war, sich absolut hineinzustellen in die Welt,
will mature into entities as complex as ourselves, and eventually into
sondern im Zeitalter der Bewußtseinsentwickelung wird es eine Notwendigkeit,
something transcending everything we know - in whom we can take
sich bewußt in dem Zeitpunkt zu fühlen, auf den man in
pride when they refer to themselves as our descendants.<br />
einer bestimmten Inkarnation gesetzt ist. So paradox das klingt, zur
richtigen Schätzung der Raffaelischen Sixtinischen Madonna wird nur
der kommen, der, wenn heute ein Maler diese Sixtinische Madonna
malen würde, sie für ein schlechtes Bild zu halten vermöchte aus den
heutigen Gesinnungen des Malens heraus. Denn nichts hat einen
absoluten Wert, sondern die Dinge haben ihren Wert an der Stelle
der Welt, an der sie stehen. Bisher konnte man ohne eine solche Einsicht
auskommen. Von heute ab ist eine solche Einsicht notwendig.
Schließlich ist sie ja nicht einmal so ganz besonders tief. Der den
pythagoräischen Lehrsatz erfunden hat, war zu seiner Zeit ein großer
Mann. Wenn ihn heute einer erfindet oder entdeckt, wäre es interessant,
nicht wahr; es wäre ja auch interessant, wenn heute jemand die
Sixtinische Madonna macht - aber es ist halt nicht die Zeit dazu, es
ist nicht das, was geschehen muß an dem Punkte der Entwickelung,
an dem wir stehen.|189|167f}}


{{GZ|Sie können nachdenken darüber,
Unleashed from the plodding pace of biological evolution, the
wie merkwürdig es Goethe gegangen ist, als er das erste Mal die Dresdener
children of our minds will be free to grow to confront immense and
Galerie besucht hat. Vielleicht werden Sie voraussetzen, wenn
fundamental challenges in the larger universe. We humans will benefit
Sie vor die «Sixtinische Madonna» hintreten, daß da ein lichtes Entzücken über dieses Bild in Goethes Seele aufgegangen sei. Sie könnten
for a time from their labors, but sooner or later, like natural children,
es voraussetzen nach all den Lobeshymnen, mit denen er später über
they will seek their own fortunes while we, their aged parents, silently
die «Sixtinische Madonna» gesprochen hat. Aber wir müssen uns erinnern,
fade away. Very little need be lost in this passing of the torch - it will
was er gehört hatte von den Dresdener Galeriebeamten und
be in our artificial offspring's power, and to their benefit, to remember
von denen, welche die offiziellen Hüter dieses Bildes waren. Da hörte
almost everything about us, even, perhaps, the detailed working of
er, daß das Kind in den Armen der Mutter, dem wir das ungemeine
individual human minds.
Hellsehen in den Augen ansehen, gemein realistisch gemalt sei; es
<br />Hans Moravec: ''Mind Children. The Future of Robot and Human Intelligence'', p. 1</ref>}}
könnte nicht von Raffael herrühren, sondern müsse von einem andern
übermalt worden sein. Und besonders könnten die kleinen Engel nicht
von Raffael herstammen. Es war nicht ein Siegeszug, als die «Sixtinische Madonna» in Dresden einzog. Allerdings ist es dann ein Verdienst
Goethes gewesen, daß er, nachdem er zu einer Würdigung
Raffaels gekommen war, zum Verständnisse der «Sixtinischen Madonna» und Raffaels überhaupt beigetragen hat.|133|89f}}


{{GZ|Als ''Goethe'' seinerzeit von Leipzig nach Dresden fuhr, da horte er
Der KI-Pionier [[Wikipedia:Raymond Kurzweil|Raymond Kurzweil]] (* 1948), seit 2012 Leiter der technischen Entwicklung bei [[Wikipedia:Google|Google]], erwartet, dass 2029 ein Computer erstmals den sog. [[Turing-Test]] bestehen und damit die künstliche Intelligenz menschliches Niveau erreichen und bald danach auch weit übertreffen werde. Über die Möglichkeit einer deratigen '''Superintelligenz''' und einer damit verbundenen „Intelligenzexplosion“ hatte erstmals schon 1965 der britische Mathematiker und Kryptologe [[Wikipedia:Irving John Good|Irving John Good]] (1916-2009), der unter der Leitung von Alan Turing an der Entschlüsselung des Funkverkehrs der deutschen Kriegsmarine mitgearbeitet hatte, spekuliert: 
etwas anderes über das Bild der Madonna. Die Beamten der Galerie
m Dresden sagten ungefähr so: Da haben wir auch ein Bild von
Raff ael. Es ist aber nichts Besonderes. Es ist schlecht gemalt. Der
Blick des Kindes, das ganze Kind, alles, was da gemalt ist an dem
Kinde, ist gemein. Die Madonna selber ebenso. Man kann nur glauben,
daß sie gemalt worden ist von einem Stümper. Und nun gar noch
unten die Figuren, von denen man nicht weiß, ob es Kinderköpfe oder
Engel sein sollen. — Dieses grobe Urteil hat Goethe damals gehört.
Daher hatte er auch zunächst keine richtige Schätzung des Bildes.
Alles, was wir heute über das Bild hören, das lebte sich erst nachher
ein, und der Umstand, daß Raffaels Bilder in den Nachbildungen
ihren Siegeszug durch die Welt machten, ist eine Folge dieser besseren
Einschätzung. Man braucht nur zu erinnern daran, was gerade England
für die Reproduktion und Verbreitung der Bilder Raffaels getan
hat. Was aber bewirkt wurde in England dadurch, daß so gesorgt
worden ist für die Reproduktion und Verbreitung Raffaelscher Bilder,
das wird man erst erkennen, wenn man die Sache vom geisteswissenschaftlichen
Standpunkt aus mehr betrachten lernen wird.


So ist uns Raffael durch seine Bilder wie ein Vorherverkündiger
{{Zitat|Eine ultraintelligente Maschine sei definiert als eine Maschine, die die intellektuellen Fähigkeiten jedes Menschen, und sei er noch so intelligent, bei weitem übertreffen kann. Da der Bau eben solcher Maschinen eine dieser intellektuellen Fähigkeiten ist, kann eine ultraintelligente Maschine noch bessere Maschinen bauen; zweifellos würde es dann zu einer explosionsartigen Entwicklung der Intelligenz kommen, und die menschliche Intelligenz würde weit dahinter zurückbleiben. Die erste ultraintelligente Maschine ist also die letzte Erfindung, die der Mensch zu machen hat, vorausgesetzt, dass die Maschine fügsam genug ist, uns zu sagen, wie man sie unter Kontrolle hält.|[[Wikipedia:Irving John Good|Irving John Good]]|''Speculations Concerning the First Ultraintelligent Machine''|ref=<ref>„Let an ultraintelligent machine be defined as a machine that can far surpass all the intellectual activities of any man however clever. Since the design of machines is one of these intellectual activities, an ultraintelligent machine could design even better machines; there would then unquestionably be an „intelligence explosion“, and the intelligence of man would be left far behind. Thus the first ultraintelligent machine is the ''last'' invention that
eines Christentums, das international werden wird. Der spekulative
man need ever make, provided that the machine is docile enough to tell us how to keep it under control.“<br />Irving John Good: ''Speculations Concerning the First Ultraintelligent Machine'' [https://exhibits.stanford.edu/feigenbaum/catalog/gz727rg3869 online]</ref>}}
Protestantismus sah die Madonna lange Zeit als spezifisch katholisch
an. Heute ist die Madonna auch in die evangelischen Länder überall
eingedrungen, und man erhebt sich mehr zu der okkulten Auffassung,
zu einem höheren, interkonfessionellen Christentum. So wird es immer
weitergehen.


Wenn wir diese Wirkungen für ein interkonfessionelles Christentum
Heftig diskutiert wird die Frage, ob Maschinen mit künstlicher Intelligenz künftig auch [[Bewusstsein]] entwickeln können. Auf diese Möglichkeit hatte schon [[Wikipedia:Samuel Butler (Schriftsteller)|Samuel Butler]] (1835-1902) in seinem 1872 erschienenen utopischen Roman [[Wikipedia:Erewhon|Erewhon]] (ein Anagramm des englischen Wortes ''nowhere'' „nirgendwo“) hingewiesen:
erhoffen dürfen, so wird uns das, was Raffael gemacht hat, auch
in der Geisteswissenschaft helfen.|155|25}}


==Literatur==
{{Zitat|Dass Maschinen heute nur sehr wenig Bewusstsein haben, bietet keine
* Claudia Brink/ Andreas Henning (Hrsg.): ''Raffaels Sixtinische Madonna. Geschichte und Mythos eines Meisterwerks'', Berlin 2005
Sicherheit gegen die Entwicklung eines mechanischen Bewusstseins.
* Andreas Henning: ''Raffaels Transfiguration und der Wettstreit um die Farbe. Koloritgeschichtliche Untersuchung zur römischen Hochrenaissance'', Deutscher Kunstverlag, München 2005, ISBN 3-422-06525-3, zugl.: Berlin FU Diss. 2002
Eine Molluske besitzt kaum Bewusstsein. Man bedenke die
* [[Wikipedia:Theodor Hetzer|Theodor Hetzer]]: ''Die Sixtinische Madonna'', Verlag Urachhaus, Stuttgart 1991
außerordentlichen Fortschritte, die die Maschinen in den letzten
* Michael Ladwein: ''Raffaels Sixtinische Madonna. Literarische Zeugnisse aus zwei Jahrhunderten'', Pforte-Verlag, Dornach 2004, ISBN 3-85636-159-6
Jahrhunderten gemacht haben, und vergleiche dies mit dem langsamen
* Marielene Putscher: ''Raphaels Sixtinische Madonna. Das Werk und seine Wirkung'', Hopfer, Tübingen 1955, zugl.: Hamburg Univ. Diss. 1955
Fortschritt im Tier- und Pflanzenreich! Im Vergleich mit der
**1. - ''Textband''
Vergangenheit entsprechen die komplexeren Maschinen gewissermaßen
**2. - ''195 Blätter'' (in einer Mappe)
nicht so sehr den Schöpfungen von gestern, als denen von vor fünf
* Michael Rohlmann (Hrsg.): ''Raffaels Sixtinische Madonna'', in: ''Römisches Jahrbuch der Bibliotheca Hertziana'' Jg. 30 (1995), S. 221-248
Minuten. Nehmen Sie um des Arguments willen an, dass bewusstes Sein
* Angelo Walther: ''Raffael, die Sixtinische Madonna'', Seemann, Leipzig 2004, ISBN 3-86502-100-X
seit 20 Millionen Jahren existiert: Dann schauen Sie sich die großen
* Giorgio Vasari, ''Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567'', Übersetzung von Ludwig Schorn und Ernst Förster, Stuttgart 1843, Bd.3/I
Fortschritte an, die die Maschinen in den letzten tausend Jahren gemacht
;Rudolf Steiner
haben! Wird die Erde nicht noch weitere 20 Millionen Jahre existieren?
* Rudolf Steiner: ''Ergebnisse der Geistesforschung'', [[GA 62]] (1988), ISBN 3-7274-0620-8 {{Vorträge|062}}
Und wenn es so ist, was kann dann alles aus den Maschinen werden?|Samuel Butler|''Erewhon''|ref=<ref>„There is no security ... against the ultimate development of mechanical consciousness, in the fact of machines possessing little consciousness now. A mollusc has not much consciousness. Reflect upon the extraordinary advance which machines have made during the last few hundred years, and note how slowly the animal and vegetable kingdoms are advancing. The more highly organised machines are creatures not so much of yesterday, as of the last five minutes, so to speak, in comparison
* Rudolf Steiner: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992), ISBN 3-7274-1010-8 {{Vorträge|101}}
with past time. Assume for the sake of argument that conscious beings have existed for some twenty million years: see what strides machines have made in the last thousand! May not the world last twenty million years longer? If so, what will they not in the end become?“<br />Samuel Butler: ''[http://en.wikisource.org/wiki/Erewhon/Chapter_23 Erewhon; Or, over the Range'', Chapter 23: The Book of the Machines], 1872 </ref>}}
* Rudolf Steiner: ''Der irdische und der kosmische Mensch'', [[GA 133]] (1989), ISBN 3-7274-1330-1 {{Vorträge|133}}
 
* Rudolf Steiner: ''Erfahrungen des Übersinnlichen. Die drei Wege der Seele zu Christus'', [[GA 143]] (1994), ISBN 3-7274-1430-8 {{Vorträge|143}}
Durch die weitere Entwicklung der [[Medizin]] und des maschinellen „Denkens“ wird laut [[Rudolf Steiner]] etwa ab dem Jahr [[2200]] namentlich von [[Amerika]] eine [[Unterdrückung des Denkens]] ausgehen. Ein entsprechendes Gegengewicht gegen diese Tendenzen kann - und wird - nur durch die [[Geisteswissenschaft]] gefunden werden können.
* Rudolf Steiner: ''Christus und die menschliche Seele'', [[GA 155]] (1994), ISBN 3-7274-1550-9 {{Vorträge|155}}
 
* Rudolf Steiner: ''Die soziale Frage als Bewußtseinsfrage'', [[GA 189]] (1980), ISBN 3-7274-1890-7 {{Vorträge|189}}
{{GZ|Es wird gar nicht lange dauern, wenn man das Jahr
* Rudolf Steiner: ''Kunstgeschichte als Abbild innerer geistiger Impulse'', [[GA 292]] (2000), ISBN 3-7274-2920-8 {{Vorträge|292}}
2000 geschrieben haben wird, da wird nicht ein direktes, aber eine
* Rudolf Steiner: ''Farbenerkenntnis'', [[GA 291a]] (1990), ISBN 3-7274-2915-1 {{Vorträge|291a}}
Art von Verbot für alles Denken von Amerika ausgehen, ein Gesetz,
* Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, II'', [[GA 343a]] (1993), ISBN 3-7274-3430-9 {{Vorträge|343a}}
welches den Zweck haben wird, alles individuelle Denken zu unterdrücken.
* Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, II. Dokumentarische Ergänzungen'' [[GA 343b]] {{Vorträge|343b}}
Auf der einen Seite ist ein Anfang dazu gegeben in dem,
was heute die rein materialistische Medizin macht, wo ja auch nicht
mehr die Seele wirken darf, wo nur auf Grundlage des äußeren
Experiments der Mensch wie eine Maschine behandelt wird...
 
Man muß eben wissen,
daß in allem Materiellen Geistiges ist und daß durch die Erkenntnis
des Geistes auch nur allein das Materielle geheilt werden kann.
Aber das soll ausgeschaltet werden, das Geistige, von der ganzen
Welt. Das ist einer der Anfänge.
 
Einer der anderen Anfänge: Wir haben ja heute schon Maschinen
zum Addieren, Subtrahieren: nicht wahr, das ist sehr bequem, da
braucht man nicht mehr zu rechnen. Und so wird man es auch
machen mit allem. Das wird nicht lange dauern, ein paar Jahrhunderte
— dann ist alles fertig; dann braucht man nicht mehr zu
denken, nicht mehr zu überlegen, sondern man schiebt. Zum Beispiel
da steht: «330 Ballen Baumwolle Liverpool», so überlegt man
heute sich da noch etwas, nicht wahr? Aber dann schiebt man bloß,
und die Geschichte ist ausgemacht. Und damit nicht gestört wird das
feste Gefüge des sozialen Zusammenhangs der Zukunft, werden
Gesetze erlassen werden, auf denen nicht direkt stehen wird: Das
Denken ist verboten, aber die die Wirkung haben werden, daß alles
individuelle Denken ausgeschaltet wird. Das ist der andere Pol, dem
wir entgegen arbeiten. Dagegen ist das Leben heute immerhin nicht
gar so unangenehm. Denn wenn man nicht über eine gewisse Grenze
hinausgeht, so darf man ja heute noch denken, nicht wahr? Allerdings
eine gewisse Grenze überschreiten darf man ja nicht, aber
immerhin, innerhalb gewisser Grenzen darf man noch denken. Aber
das, was ich geschildert habe, das steckt in der Entwickelung des
Westens, und das wird kommen durch die Entwickelung des Westens.
 
Also in diese ganze Entwickelung muß sich auch die geisteswissenschaftliche
Entwickelung hineinstellen. Das muß sie klar und
objektiv durchschauen. Sie muß sich klar sein, daß das, was heute
wie ein Paradoxon erscheint, geschehen wird: ungefähr im Jahre
2200 und einigen Jahren wird eine Unterdrückung des Denkens in
größtem Maßstabe auf der Welt losgehen, in weitestem Umfange.
Und in diese Perspektive hinein muß gearbeitet werden durch Geisteswissenschaft.
Es muß soviel gefunden werden — und es wird gefunden
werden —, daß ein entsprechendes Gegengewicht gegen diese
Tendenzen da sein kann in der Weltenentwickelung.|167|97ff}}
 
Hinter dieser Entwicklung stehen ganz deutlich [[ahriman]]ische Mächte. [[Ahriman]] will die ganze [[Erde (Planet)|Erde]] in einen von [[Maschine]]n erfüllten Planeten verwandel, in eine Art von ''neuem Saturn'', und von hier aus eine neue Entwicklungsreihe beginnen. Heute ist die Zeit gekommen, wo wir uns mit diesen Kräften bewusst auseinandersetzen ''müssen'', um sie letztlich überwinden zu können.
 
{{GZ|Das sind die ahrimanischen Wesenheiten. Diese ahrimanischen Wesenheiten,
die wollen alle Vergangenheit auslöschen und wollen dem
Menschen nur das als ein Ergebnis lassen, was also unmittelbar er auf
der Erde errungen hat...
 
Mit der Erde soll eine neue Evolution
beginnen, die soll ein neuer Saturn sein, dann die Sonne kommen und so
weiter. Das ist das Ideal dieser anderen Wesenheiten. Sie stürmen ins
Unbewußte des Menschen herein, in das Willensleben, das Stoffwechsel-
Gliedmaßenleben, da stürmen sie herein. Sie sind dasjenige Geschlecht
unter den geistigen Wesenheiten, die dem Menschen beibringen wollen
ein besonderes Interesse für alles Mineralisch-Materielle, die dem Menschen
beibringen wollen ein Interesse für alles dasjenige, was zum Beispiel
Äußerlich-Maschinelles, Mechanisches ist. Sie möchten am liebsten
alles dasjenige, was die Erde sich vom alten Monde her mitgebracht
hat, zerstören, möchten, daß die Tierwelt verschwinde, daß die physische
Menschenwelt verschwinde, die Pflanzenwelt verschwinde, daß
vom Mineralreich nur die physischen Gesetze bleiben, aber namentlich,
daß die Menschen von der Erde weggenommen würden; und einen
neuen Saturn aus Maschinen möchten sie bilden, eine neue Welt aus
lauter Maschinen. So soll die Welt dann weitergehen. Das ist eigentlich
ihr Ideal. Auf äußerem wissenschaftlichem Gebiete haben sie das Ideal,
alles zur Materie zu machen, zu mechanisieren.|203|261}}
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Künstliche Intelligenz}}
 
== Literatur ==
 
* [[Thomas Hobbes]]: ''Elemente der Philosophie. Erste Abteilung: Der Körper.'' Übers. u. hrsg. v. Karl Schuhmann. Meiner, Hamburg 1997, ISBN 978-3-7873-1459-1.
* [[Wikipedia:Ray Kurzweil|Ray Kurzweil]]: ''KI - Das Zeitalter der künstlichen Intelligenz'', Carl Hanser Verlag 1993, ISBN 978-3446173750
* [[Wikipedia:John Searle|John Searle]]: ''Die Wiederentdeckung des Geistes'', Artemis & Winkler, München 1993, ISBN 978-3760819440
* [[Wikipedia:Marvin Minsky|Marvin Minsky]]: ''The Society of Mind: Mentopolis'', Klett-Cotta 1994, ISBN 978-3608931174
* [[Wikipedia:Roger Penrose|Roger Penrose]]: ''Shadows of the Mind: A Search for the Missing Science of Consciousness'', Vintage Books, London 1995, ISBN 978-0099582113
* [[Wikipedia:Hans Moravec|Hans Moravec]]: ''Mind Children: The Future of Robot and Human Intelligence'', Harvard University Press 1998, ISBN 978-0674576162
* Hans Moravec: ''Computer übernehmen die Macht. Vom Siegeszug der künstlichen Intelligenz'', Hoffmann und Campe, Hamburg 1999, ISBN 978-3455085754
* Wolfgang Ziegler: ''Neuronale Netze'', entwickler.press, eBook ASIN B0105UIJPC
* [[Wikipedia:Jeff Hawkins|Jeff Hawkins]]: ''Die Zukunft der Intelligenz: Wie das Gehirn funktioniert und was Computer davon lernen können'', Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2006, ISBN 978-3499621673
* Bernd Vowinkel: ''Maschinen mit Bewusstsein - Wohin führt die künstliche Intelligenz?'', Wiley-VCH 2006, ISBN 978-3527406302, eBook ASIN B0096QYU4G
* Ray Kurzweil: ''Das Geheimnis des menschlichen Denkens: Einblicke in das Reverse Engineering des Gehirns'', Lola Books 2014, ISBN 978-3944203065, eBook ASIN B01348W39K
* Ray Kurzweil: ''Menschheit 2.0: Die Singularität naht'', Lola Books 2014, ISBN 978-3944203089, eBook {{ASIN|B0112F25QI}}
* Ray Kurzweil: ''Die Intelligenz der Evolution'', KiWi-Taschenbuch 2016, ISBN 978-3462049428, Kiepenheuer & Witsch eBook, ASIN B01FENJJH2
* [[Wikipedia:Nick Bostrom|Nick Bostrom]]: ''Superintelligenz: Szenarien einer kommenden Revolution'', Suhrkamp Verlag 2016, ISBN 978-3518586846, eBook ASIN B00OTQKXJE
* Klaus Mainzer: ''Künstliche Intelligenz – Wann übernehmen die Maschinen?'' Springer Verlag 2016, ISBN 978-3662484524, eBook {{ASIN|B01CYJHR1Y}}
* Wolfgang Ertel: ''Grundkurs Künstliche Intelligenz'', Springer-Verlag 2016, ISBN 978-3-658-13548-5, eBook ISBN 978-3-658-13549-2
* [[WikipediaEN:Pedro Domingos|Pedro Domingos]]: ''The Master Algorithm: How the Quest for the Ultimate Learning Machine Will Remake Our World'', Penguin 2017, ISBN 978-0141979243, eBook {{ASIN|B06XK8D37J}}
* Christian J. Meier: ''Suppenintelligenz (TELEPOLIS): Die Rechenpower aus der Natur'', Heise Medien GmbH & Co. KG 2017, ISBN 978-3957881014, eBook ASIN B076CQBPMC
* Julian Nida-Rümelin, Nathalie Weidenfeld: ''Digitaler Humanismus: Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz'', Piper 2018, ISBN 978-3492058377, eBook {{ASIN|B07GZPD34T}}
* Toby Walsh: ''It's alive: Wie künstliche Intelligenz unser Leben verändern wird'', Edition Körber 2018, ISBN 978-3896842664, eBook {{ASIN|B07GWHS12N}}
* Peter Fischer: ''Künstliche Intelligenz: Digitalisierung, neuronale Programmierung, Industrie 4.0 & Deep learning'', Independently published 2018, ISBN 978-1728834597, eBook {{ASIN|B07JGFX5ZL}}
* Hans Bonneval: Revolution im Denken: Rudolf Steiner. Warum Computer nicht denken können, BoD, Norderstedt 2017
* Paul Emberson: ''Maschinen und Menschengeist'', The DewCross Centre for Moral Technology, Edinburgh 2013
* Paul Emberson: ''Von Gondishapur bis Silicon Valley'' Band I, Etheric Dimensions Press, Schweiz und Schottland 2012 - [http://ipwebdev.com/hermit/counter-silicon.html kritische Betrachtung: ''A well intended very flawed Book'']
* Paul Emberson: ''From Gondishapur to Silicon Valley'', Volume II, Etheric Dimensions Press, Switzerland and Scottland 2014 (deutsche Übersetzung in Vorbereitung)
* [[Rudolf Steiner]], Andreas Neider (Hrsg.): ''Der elektronische Doppelgänger und die Entwicklung der Computertechnik'', Futurum Verlag 2013, ISBN 978-3856363642; Kindle Edition 2015, ASIN B0195VK6WG
* Rudolf Steiner: ''Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt'', [[GA 18]] (1985), ISBN 3-7274-0180-X {{Schriften|018}}
* Rudolf Steiner: ''Gegenwärtiges und Vergangenes im Menschengeiste'', [[GA 167]] (1962), ISBN 3-7274-1670-X {{Vorträge|167}}
* Rudolf Steiner: ''Die Verantwortung des Menschen für die Weltentwickelung durch seinen geistigen Zusammenhang mit dem Erdplaneten und der Sternenwelt'', [[GA 203]] (1989), ISBN 3-7274-2030-8 {{Vorträge|203}}


{{GA}}
{{GA}}


==Weblinks==
== Weblinks ==
{{Commons|Sistine Madonna|Sixtinische Madonna}}
 
{{Wikisource|Die italienischen Schulen. II. Die Italiener bis zum Ende des XVI. Jahrhunderts. (Woermann 1887)#Die Sixtinische Madonna. 93. (80.) A 1.|Die Sixtinische Madonna im Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887)}}
* [http://noetic.org/blog/communications-team/loving-artificial Loving Artificial Intelligence]
{{Wikisource|Madonna Sistina. Von Raphael|Madonna Sistina, Sonett von Julius Hübner, illustriert mit einer Radierung von Hugo Bürkner}}
 
{{Wikisource|Die Madonna des heiligen Sixtus (Gemälde der Dresdener Gal<!--sic!-->lerie)|Die Madonna des heiligen Sixtus, in: Stahlstich-Sammlung der vorzüglichsten Gemälde der Dresdener Gal<!--sic!-->lerie (ca. 1851)}}
== Einzelnachweise ==
* {{Webarchiv | url=http://www.binaryblood.com/biblio/raffael.pdf | wayback=20130619160520 | text=Jakob Sztaba: Die Sixtinische Madonna – eine gemalte himmlische Vision}} (PDF-Datei; 81 kB)
* [http://www.skd.museum/de/museen-institutionen/zwinger-mit-semperbau/gemaeldegalerie-alte-meister Website der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden]
*[http://www.uni-leipzig.de/~kuge/neu/dresden/2raffael-sixtina.html Juliane Schunke: Raffael: Die Sixtinische Madonna (1513)]


[[Kategorie:Gemälde]]
<references />
[[Kategorie:Gemälde in der Galerie Alte Meister]]
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[[Kategorie:Christliche Kunst]]
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[[Kategorie:Kunst]]


{{Wikipedia}}
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Version vom 15. Januar 2019, 11:14 Uhr

Und so ein Hirn, das trefflich denken soll,
Wird künftig auch ein Denker machen.
                       Goethe, Faust II, Laboratorium

Statue von Alan Turing (1912-1954) an der University of Surrey
Thomas Hobbes (1588-1679)
Julien Offray de La Mettrie (1709-1751)
John McCarthy (1927-2011)
Marvin Minsky (1927-2016)
Raymond „Ray“ Kurzweil (2006)
Samuel Butler (1835-1902)

Künstliche Intelligenz (kurz KI), auch Artifizielle Intelligenz (eng. artificial intelligence; kurz AI) genannt, ist ein Teilgebiet der Informatik, das auf die maschinelle Automatisierung der Intelligenz mittels Computer abzielt. Namentlich im Bereich der kognitiven Intelligenz (z.B. Sprach- und Texterkennung, Objekterkennung, autonomes Fahren) wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt.

Geschichte

Nach dem aus dem iranischen Choresmien stammenden Universalgelehrtern Al-Chwarizmi („der Choresmier“, latinisiert Algorismi; * um 780; † zwischen 835 (?) und 850) der während der Blütezeit der Abbasiden im Haus der Weisheit in Bagdad wirkte und lehrte, ist der Begriff „Algorithmus“ benannt. Ein Algorithmus ist eine aus endlich vielen, wohldefinierten Einzelschritten bestehende „systematische, logische Regel oder Vorgehensweise, die zur Lösung eines vorliegenden Problems führt“[1]. Dabei kann es sich um Regeln aller Art handeln, beispielsweise um Rechenregeln, Rezepturen (auch Kochrezepte), Gesetze und Verordnungen usw. Sie können in menschlicher Sprache eindeutig formuliert und streng formalisiert in Computerprogramme implementiert werden. In der frühen Phase der KI versuchte man die menschliche Intelligenz durch entsprechende Algorithmen nachzubilden.

Schon Thomas Hobbes (1588-1679) vertrat eine frühe Version des Computationalismus, wonach der rationale Verstand des Menschen auf Berechnungsvorgängen beruhe:

„Unter rationeller Erkenntnis vielmehr verstehe ich Berechnung. Berechnen heißt entweder die Summe von zusammengefügten Dingen finden oder den Rest erkennen, wenn eins vom andern abgezogen wird. Also ist rationelle Erkenntnis dasselbe wie Addieren und Subtrahieren; wenn jemand Multiplizieren, und Dividieren hinzufügen will, so habe ich nichts dagegen, da Multiplikation dasselbe ist wie Addition gleicher Posten, Division dasselbe wie eine bestimmte Subtraktion gleicher Posten. Aber rationelle Erkenntnis geht jedenfalls auf zwei Geistesoperationen zurück: Addition und Subtraktion.“

Thomas Hobbes: Grundzüge der Philosophie, 1. Teil: Lehre vom Körper, S. 14

Dass sich die menschliche Intelligenz möglicherweise automatisieren bzw. mechanisch nachbilden ließe, hatte bereits Julien Offray de La Mettrie (1709-1751) in seinem 1748 zunächst anonym veröffentlichten Hauptwerk L'Homme Machine erwogen.

„In de La Mettries «Der Mensch eine Maschine» kommt ein Weltanschauungsbild zutage, das von dem Naturbilde so überwältigt ist, daß es nur noch dieses gelten lassen kann. Was im Selbstbewußtsein auftritt, muß daher vorgestellt werden wie etwa das Spiegelbild gegenüber dem Spiegel. Die Leibesorganisation wäre dem Spiegel zu vergleichen, das Selbstbewußtsein dem Bilde. Das letztere hat, abgesehen von der ersteren, keine selbständige Bedeutung. In «Der Mensch eine Maschine» ist zu lesen: «Wenn... aber alle Eigenschaften der Seele von der eigentümlichen Organisation des Gehirns und des ganzen Körpers so sehr abhängen, daß sie sichtlich... nur diese Organisation selbst sind, so liegt... hier eine sehr aufgeklärte Maschine vor ... Die Seele ist also nur ein nichtssagender Ausdruck, von dem man gar keine Vorstellung hat und den ein scharfer Kopf nur gebrauchen darf, um damit den Teil, der in uns denkt, zu benennen. Nimmt man auch nur das einfachste Prinzip der Bewegung in ihnen an, so haben die beseelten Körper alles, was sie brauchen, um sich zu bewegen, zu empfinden, zu denken, zu bereuen, kurz, um im Physischen und im Moralischen, welches davon abhängt, ihren Weg zu finden» . . . «Wenn das, was in meinem Gehirn denkt, nicht ein Teil dieses Eingeweides und folglich des ganzen Körpers ist, warum erhitzt sich dann mein Blut, wenn ich ruhig in meinem Bett den Plan zu meinem Werke mache, oder einen abstrakten Gedankengang verfolge.» (Vgl. de La Mettrie, Der Mensch eine Maschine. Philosophische Bibliothek Bd. 68.)“ (Lit.:GA 18, S. 121f)

Auch der von Pierre-Simon Laplace als Gedankenmodell entworfene und später nach ihm benannten Laplacesche Dämon, der auf der Idee beruht, dass das gesamte Universum inklusive der menschlichen Intelligenz einem riesigen Uhrwerk gleicht, zielt in diese Richtung.

Die Bezeichnung „künstliche Intelligenz“ wurde erstmals 1955 von dem Logiker und Informatiker John McCarthy (1927-2011) in seinem Förderantrag[2] für das von ihm organisierte und am 13. Juli 1956 am Dartmouth College in Hanover begonnene sechswöchige Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence verwendet. An dieser Konferenz nahmen unter anderen auch Marvin Minsky, Nathan Rochester und Claude Shannon teil. Die Dartmouth Conference gilt seither als Gründungsveranstaltung der Forschung auf dem Gebiet der KI.

Basierend auf den Arbeiten von Alan Turing (1912-1954), unter anderem dem Aufsatz Computing machinery and intelligence, formulierten Allen Newell (1927–1992) und Herbert A. Simon (1916–2001) von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh die „Physical Symbol System Hypothesis“, der zufolge Denken Informationsverarbeitung ist, und Informationsverarbeitung ein Rechenvorgang, eine Manipulation von Symbolen. Auf das Gehirn als solches komme es beim Denken nicht an: „Intelligence is mind implemented by any patternable kind of matter.“

Diese Auffassung, dass Intelligenz unabhängig von der Trägersubstanz ist, wird von den Vertretern der starken KI-These geteilt. Für Marvin Minsky (1927-2016) vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), einem der Pioniere der KI, ist „das Ziel der KI die Überwindung des Todes“. Der Roboterspezialist Hans Moravec (* 1948) von der Carnegie Mellon University beschreibt in seinem Buch Mind Children (Kinder des Geistes) das Szenario der Evolution des postbiologischen Lebens: Ein Roboter überträgt das im menschlichen Gehirn gespeicherte Wissen in einen Computer, sodass die Biomasse des Gehirns überflüssig wird und ein posthumanes Zeitalter beginnt, in dem das gespeicherte Wissen beliebig lange zugreifbar bleibt. Mit der detailierten Erinnerung an alles, was Menschen jemals gedacht haben, würden sich unsere „Geisteskinder“ mit ihrer überragenden Intelligenz dann größeren Herausforderungen in den Weiten des Universums stellen:

„Was uns erwartet, ist nicht Vergessen, sondern eine Zukunft, die von unserem gegenwärtigen Aussichtspunkt am besten mit den Worten "postbiologisch" oder sogar "übernatürlich" beschrieben wird. Es ist eine Welt, in der die Menschheit von der Flut der kulturellen Veränderung hinweggefegt wurde, usurpiert von ihrer eigenen künstliche Nachkommenschaft. Die letzten Konsequenzen sind jedoch unbekannt, obwohl viele Zwischenschritte nicht nur vorhersehbar sind, sondern bereits stattgefunden haben. Heute sind unsere Maschinen noch einfache Erzeugnisse, welche die elterliche Fürsorge und schwebende Aufmerksamkeit eines Neugeborenen erfordern, kaum würdig des Wortes "intelligent". Aber im nächsten Jahrhundert werden sie zu Entitäten heranreifen, die so komplex sind wie wir selbst und schließlich zu etwas, das alles transzendiert, was wir wissen - auf die wir stolz sein können, wenn sie sich selbst als unsere Nachkommen bezeichnen.

Von der schleppenden Geschwindigkeit der biologischen Evolution entfesselt, werden die Kinder unseres Geistes frei sein, sich zu entwickeln, um sich immensen und fundamentalen Herausforderungen im größeren Universum zu stellen. Wir Menschen werden für eine Zeit von ihren Arbeiten profitieren, aber früher oder später, wie natürliche Kinder, werden sie ihr eigenes Glück suchen, während wir, ihre alten Eltern, still verblassen. Sehr wenig muss bei diesem Fackellauf verloren gehen - es wird in der Fähigkeit unseres künstlichen Nachwuchses liegen und ihm zum Vorteil gereichen, sich an fast alles über uns zu erinnern, vielleicht sogar in allen Details an die Arbeit des menschlichen Geistes.“

Hans Moravec: Mind Children. The Future of Robot and Human Intelligence.[3]

Der KI-Pionier Raymond Kurzweil (* 1948), seit 2012 Leiter der technischen Entwicklung bei Google, erwartet, dass 2029 ein Computer erstmals den sog. Turing-Test bestehen und damit die künstliche Intelligenz menschliches Niveau erreichen und bald danach auch weit übertreffen werde. Über die Möglichkeit einer deratigen Superintelligenz und einer damit verbundenen „Intelligenzexplosion“ hatte erstmals schon 1965 der britische Mathematiker und Kryptologe Irving John Good (1916-2009), der unter der Leitung von Alan Turing an der Entschlüsselung des Funkverkehrs der deutschen Kriegsmarine mitgearbeitet hatte, spekuliert:

„Eine ultraintelligente Maschine sei definiert als eine Maschine, die die intellektuellen Fähigkeiten jedes Menschen, und sei er noch so intelligent, bei weitem übertreffen kann. Da der Bau eben solcher Maschinen eine dieser intellektuellen Fähigkeiten ist, kann eine ultraintelligente Maschine noch bessere Maschinen bauen; zweifellos würde es dann zu einer explosionsartigen Entwicklung der Intelligenz kommen, und die menschliche Intelligenz würde weit dahinter zurückbleiben. Die erste ultraintelligente Maschine ist also die letzte Erfindung, die der Mensch zu machen hat, vorausgesetzt, dass die Maschine fügsam genug ist, uns zu sagen, wie man sie unter Kontrolle hält.“

Irving John Good: Speculations Concerning the First Ultraintelligent Machine[4]

Heftig diskutiert wird die Frage, ob Maschinen mit künstlicher Intelligenz künftig auch Bewusstsein entwickeln können. Auf diese Möglichkeit hatte schon Samuel Butler (1835-1902) in seinem 1872 erschienenen utopischen Roman Erewhon (ein Anagramm des englischen Wortes nowhere „nirgendwo“) hingewiesen:

„Dass Maschinen heute nur sehr wenig Bewusstsein haben, bietet keine Sicherheit gegen die Entwicklung eines mechanischen Bewusstseins. Eine Molluske besitzt kaum Bewusstsein. Man bedenke die außerordentlichen Fortschritte, die die Maschinen in den letzten Jahrhunderten gemacht haben, und vergleiche dies mit dem langsamen Fortschritt im Tier- und Pflanzenreich! Im Vergleich mit der Vergangenheit entsprechen die komplexeren Maschinen gewissermaßen nicht so sehr den Schöpfungen von gestern, als denen von vor fünf Minuten. Nehmen Sie um des Arguments willen an, dass bewusstes Sein seit 20 Millionen Jahren existiert: Dann schauen Sie sich die großen Fortschritte an, die die Maschinen in den letzten tausend Jahren gemacht haben! Wird die Erde nicht noch weitere 20 Millionen Jahre existieren? Und wenn es so ist, was kann dann alles aus den Maschinen werden?“

Samuel Butler: Erewhon[5]

Durch die weitere Entwicklung der Medizin und des maschinellen „Denkens“ wird laut Rudolf Steiner etwa ab dem Jahr 2200 namentlich von Amerika eine Unterdrückung des Denkens ausgehen. Ein entsprechendes Gegengewicht gegen diese Tendenzen kann - und wird - nur durch die Geisteswissenschaft gefunden werden können.

„Es wird gar nicht lange dauern, wenn man das Jahr 2000 geschrieben haben wird, da wird nicht ein direktes, aber eine Art von Verbot für alles Denken von Amerika ausgehen, ein Gesetz, welches den Zweck haben wird, alles individuelle Denken zu unterdrücken. Auf der einen Seite ist ein Anfang dazu gegeben in dem, was heute die rein materialistische Medizin macht, wo ja auch nicht mehr die Seele wirken darf, wo nur auf Grundlage des äußeren Experiments der Mensch wie eine Maschine behandelt wird...

Man muß eben wissen, daß in allem Materiellen Geistiges ist und daß durch die Erkenntnis des Geistes auch nur allein das Materielle geheilt werden kann. Aber das soll ausgeschaltet werden, das Geistige, von der ganzen Welt. Das ist einer der Anfänge.

Einer der anderen Anfänge: Wir haben ja heute schon Maschinen zum Addieren, Subtrahieren: nicht wahr, das ist sehr bequem, da braucht man nicht mehr zu rechnen. Und so wird man es auch machen mit allem. Das wird nicht lange dauern, ein paar Jahrhunderte — dann ist alles fertig; dann braucht man nicht mehr zu denken, nicht mehr zu überlegen, sondern man schiebt. Zum Beispiel da steht: «330 Ballen Baumwolle Liverpool», so überlegt man heute sich da noch etwas, nicht wahr? Aber dann schiebt man bloß, und die Geschichte ist ausgemacht. Und damit nicht gestört wird das feste Gefüge des sozialen Zusammenhangs der Zukunft, werden Gesetze erlassen werden, auf denen nicht direkt stehen wird: Das Denken ist verboten, aber die die Wirkung haben werden, daß alles individuelle Denken ausgeschaltet wird. Das ist der andere Pol, dem wir entgegen arbeiten. Dagegen ist das Leben heute immerhin nicht gar so unangenehm. Denn wenn man nicht über eine gewisse Grenze hinausgeht, so darf man ja heute noch denken, nicht wahr? Allerdings eine gewisse Grenze überschreiten darf man ja nicht, aber immerhin, innerhalb gewisser Grenzen darf man noch denken. Aber das, was ich geschildert habe, das steckt in der Entwickelung des Westens, und das wird kommen durch die Entwickelung des Westens.

Also in diese ganze Entwickelung muß sich auch die geisteswissenschaftliche Entwickelung hineinstellen. Das muß sie klar und objektiv durchschauen. Sie muß sich klar sein, daß das, was heute wie ein Paradoxon erscheint, geschehen wird: ungefähr im Jahre 2200 und einigen Jahren wird eine Unterdrückung des Denkens in größtem Maßstabe auf der Welt losgehen, in weitestem Umfange. Und in diese Perspektive hinein muß gearbeitet werden durch Geisteswissenschaft. Es muß soviel gefunden werden — und es wird gefunden werden —, daß ein entsprechendes Gegengewicht gegen diese Tendenzen da sein kann in der Weltenentwickelung.“ (Lit.:GA 167, S. 97ff)

Hinter dieser Entwicklung stehen ganz deutlich ahrimanische Mächte. Ahriman will die ganze Erde in einen von Maschinen erfüllten Planeten verwandel, in eine Art von neuem Saturn, und von hier aus eine neue Entwicklungsreihe beginnen. Heute ist die Zeit gekommen, wo wir uns mit diesen Kräften bewusst auseinandersetzen müssen, um sie letztlich überwinden zu können.

„Das sind die ahrimanischen Wesenheiten. Diese ahrimanischen Wesenheiten, die wollen alle Vergangenheit auslöschen und wollen dem Menschen nur das als ein Ergebnis lassen, was also unmittelbar er auf der Erde errungen hat...

Mit der Erde soll eine neue Evolution beginnen, die soll ein neuer Saturn sein, dann die Sonne kommen und so weiter. Das ist das Ideal dieser anderen Wesenheiten. Sie stürmen ins Unbewußte des Menschen herein, in das Willensleben, das Stoffwechsel- Gliedmaßenleben, da stürmen sie herein. Sie sind dasjenige Geschlecht unter den geistigen Wesenheiten, die dem Menschen beibringen wollen ein besonderes Interesse für alles Mineralisch-Materielle, die dem Menschen beibringen wollen ein Interesse für alles dasjenige, was zum Beispiel Äußerlich-Maschinelles, Mechanisches ist. Sie möchten am liebsten alles dasjenige, was die Erde sich vom alten Monde her mitgebracht hat, zerstören, möchten, daß die Tierwelt verschwinde, daß die physische Menschenwelt verschwinde, die Pflanzenwelt verschwinde, daß vom Mineralreich nur die physischen Gesetze bleiben, aber namentlich, daß die Menschen von der Erde weggenommen würden; und einen neuen Saturn aus Maschinen möchten sie bilden, eine neue Welt aus lauter Maschinen. So soll die Welt dann weitergehen. Das ist eigentlich ihr Ideal. Auf äußerem wissenschaftlichem Gebiete haben sie das Ideal, alles zur Materie zu machen, zu mechanisieren.“ (Lit.:GA 203, S. 261)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Werner Stangl: Algorithmus. In: lexikon.stangl.eu. Abgerufen am 4. Dezember 2017.
  2. “A Proposal for the Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence” (McCarthy et al.:Förderantrag, August 1955, S. 1)
  3. „What awaits is not oblivion but rather a future which, from our present vantage point, is best described by the words "postbiological" or even "supernatural." It is a world in which the human race has been swept away by the tide of cultural change, usurped by its own artificial progeny. The ultimate consequences are unknown, though many intermediate steps are not only predictable but have alread been taken. Today, our machines are still simple creations, requiring the parental care and hovering attention of any newborn, hardly worthy of the word "intelligent." But within the next century they will mature into entities as complex as ourselves, and eventually into something transcending everything we know - in whom we can take pride when they refer to themselves as our descendants.
    Unleashed from the plodding pace of biological evolution, the children of our minds will be free to grow to confront immense and fundamental challenges in the larger universe. We humans will benefit for a time from their labors, but sooner or later, like natural children, they will seek their own fortunes while we, their aged parents, silently fade away. Very little need be lost in this passing of the torch - it will be in our artificial offspring's power, and to their benefit, to remember almost everything about us, even, perhaps, the detailed working of individual human minds.“
    Hans Moravec: Mind Children. The Future of Robot and Human Intelligence, p. 1
  4. „Let an ultraintelligent machine be defined as a machine that can far surpass all the intellectual activities of any man however clever. Since the design of machines is one of these intellectual activities, an ultraintelligent machine could design even better machines; there would then unquestionably be an „intelligence explosion“, and the intelligence of man would be left far behind. Thus the first ultraintelligent machine is the last invention that man need ever make, provided that the machine is docile enough to tell us how to keep it under control.“
    Irving John Good: Speculations Concerning the First Ultraintelligent Machine online
  5. „There is no security ... against the ultimate development of mechanical consciousness, in the fact of machines possessing little consciousness now. A mollusc has not much consciousness. Reflect upon the extraordinary advance which machines have made during the last few hundred years, and note how slowly the animal and vegetable kingdoms are advancing. The more highly organised machines are creatures not so much of yesterday, as of the last five minutes, so to speak, in comparison with past time. Assume for the sake of argument that conscious beings have existed for some twenty million years: see what strides machines have made in the last thousand! May not the world last twenty million years longer? If so, what will they not in the end become?“
    Samuel Butler: Erewhon; Or, over the Range, Chapter 23: The Book of the Machines, 1872