Sieben Planeten

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Sieben Planeten bauen nach okkulter Auffassung gemeinsam mit der Erde, die im Zentrum des ganzen Systems ruht, unser gegenwärtiges Planetensystem auf, das außen vom Tierkreis umgeben ist. Diese 7 Planeten dürfen nicht mit den gleichnamigen sog. okkulten Planeten verwechselt werden, die verschiedene frühere und spätere Entwicklungsstadien (-> Weltentwicklungsstufen) unseres Planetensystems darstellen. Unser gegenwärtiges Planetensystem hat bereits drei Inkarnationen hinter sich und steht nun auf der vierten Entwicklungsstufe. Drei weitere Wiederverkörperungen werden noch folgen, ehe eine völlig neue Entwicklung beginnt, die in keiner Weise mehr karmisch ursächlich mit der gegenwärtigen verbunden ist.

Sonne und Mond werden im Okkultismus auch als Planeten, als Wandelsterne, angesehen, was aus geozentrischer Sicht durchaus gerechtfertigt erscheint. Die heute bekannten äußeren Planeten Uranus, Neptun und Pluto werden nicht zum eigentlichen Bestand unseres Sonnensystems gezählt, weil sie an dessen geistiger Weiterentwicklung keinen unmittelbaren Anteil haben.

Das Schwergewicht der geistigen Betrachtung liegt auf den Planetensphären, die sich vom Erdenzentrum bis zu den äußeren Bahnen der Planeten erstrecken und einander dabei teilweise durchdringen. Der sichtbare physische Planet gilt gleichsam nur als äußerer Markstein der jeweiligen Planetensphäre.

Mit dem Übergang zum heliozentrischen kopernikanischen System wurde die Reihung der Planeten Venus und Merkur miteinander vertauscht, womit sich, von der Erde aus betrachtet, folgende Okkulte Reihenfolge der Planeten ergibt:

  1. Mond
  2. Merkur
  3. Venus
  4. Sonne
  5. Mars
  6. Jupiter
  7. Saturn

Der Saturn ist damit im okkulten Sinn die äußere Grenzmarke unseres Planetensystems, das als Ganzes vom Tierkreis umgeben ist und unter dessen geistigen Einflüssen steht.

Rudolf Steiner hat die Planetenbewegung auf eine völlig andersartige Weise beschrieben als wir es vom kopernikanischen Weltbild her kennen. So beschreibt er unter anderem Lemniskatenbahnen der Planeten.

Schicksalsbetimmende und menschenbefreiende Planeten

"Der Mond, der die herben, sich ganz in sich selbst zurückziehenden Geister enthält, der nur dasjenige, was aus dem Universum ihm zugestrahlt wird, wiederum zurückstrahlt, der baut eigentlich das Äußere, den Körper des Menschen auf. Der vereinigt in diesem Aufbauen des Körperlichen also die Vererbungskräfte. In ihm sitzen eben jene geistigen Wesenheiten, die in voller Abgeschlossenheit, ich möchte sagen, kosmisch sinnen über dasjenige, was von Generation zu Generation auf dem Umwege durch das Physische sich forterbt...

Venus und Merkur tragen mehr das Seelisch-Geistige des Karmischen in den Menschen hinein und bringen es in seiner Gemütsanlage, in seinem Temperament zum Vorschein. Dagegen haben Mars und namentlich Jupiter und Saturn, wenn der Mensch in einem richtigen Verhältnis zu ihnen steht, etwas Befreiendes. Sie reißen ihn los von allem Schicksalsbestimmten und machen ihn gerade zu einem freien Wesen.

Man könnte in einer etwas verwandelten Form ein biblisches Wort gebrauchen. Saturn, welcher der treue Gedächtnisbewahrer des Universums ist, sagte eines Tages: Lasset uns den Menschen in seinem eigenen Gedächtnisse frei machen. - Und da wurde der Einfluß des Saturn ins Unbewußte hinuntergedrängt, der Mensch bekam sein eigenes Gedächtnis und mit ihm die Unterlage, das Unterpfand seiner persönlichen Freiheit. Ebenso ist der innere Willensimpuls, der im freien Denken liegt, der Gnade des Jupiter zu verdanken. Jupiter könnte eigentlich alle Gedanken der Menschen beherrschen. Er ist derjenige, bei dem man die gegenwärtigen Gedanken des ganzen Universums findet, wenn man sie sich zugänglich macht. Aber er hat sich ebenfalls zurückgezogen, er läßt die Menschen denken als freie Wesen. Und das freie Element, das in der Sprache ist, liegt darinnen, daß sogar Mars gnadenvoll geworden ist. Weil er sich sozusagen fügen mußte dem Ratschlüsse der anderen Sonnenfernen Planeten, nicht dem Menschen die Dinge weiter aufdrängen durfte, so ist der Mensch auch in der Sprache in einer gewissen Weise frei, nicht ganz frei, aber er ist in einer gewissen Weise frei. So daß von einer anderen Seite her Mars, Jupiter und Saturn die menschenbefreienden Planeten genannt werden können, dagegen Venus, Merkur und Mond die schicksalbestimmenden Planeten genannt werden müssen [Zeichnung S. 25]." (Lit.: GA 228, S. 24ff)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Initiationswissenschaft und Sternenerkenntnis, GA 228 (2002), ISBN 3-7274-2280-7 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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