Quintessenz und Wärme: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Quintessenz''' (von [[lat.]] ''quinta essentia'' = „fünftes Seiendes“) war nach der Lehre der [[Pythagoräer]] und später nach der des [[Aristoteles]] das '''fünfte Element''' und wurde auch als [[Äther]] ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] αιτηρ ([[Aither]]) bezeichnet. Aus ihm sollen die  [[Vier-Elemente-Lehre|vier antiken Elemente]] [[Feuer]], [[Wasser]], [[Erde]] und [[Luft]] entstanden sein. [[Aristoteles]] leitete dabei die Existenz der vier Elemente aus vier Grundeigenschaften (trocken, feucht, warm und kalt) her, mit deren Veränderungen sich auch die Elemente ineinander umwandeln. Der Äther als fünfte Wesenheit (''Quinta essentia'') durchdringt die vier Elementen als unwandelbares und ewiges Wesen. [[Paracelsus]] sagt, die ''Quinta essentia ist die Natur des Arcanum'', d.h. das eigentliche Wirkensprinzip in den Heilmitteln. Nach der indischen Elementenlehre des [[Vaisheshika]] entspricht dem Äther [[Akasha]]. In der [[Physik]] wird die [[Wikipedia:Quintessenz (Physik)|Quintessenz]] hypothetische als eine Form der sog. [[Wikipedia:Dunke Energie|Dunke Energie]] angenommen, durch die die beobachtete beschleunigte [[Wikipedia:Expandierendes Universum|Expansion des Universums]] erklärt werden soll.
[[Bild:Feuer.svg|thumb|laft|100px|[[Alchemie|Alchemistisches]] Symbol für Feuer]]
[[Datei:Fire02.jpg|miniatur|Feuer]]


Aus geisteswissenschaftlicher Sicht ist die ''Quintessenz'' weiter in sich differenziert und umfasst alle vier Ätherarten, den [[Wärmeäther]], den [[Lichtäther]], den [[Klangäther]] und den [[Lebensäther]], die jeweils mit den zugehörigen Elementen korrespondieren. Wärmeäther und [[Feuer]] stehen dabei in inniger Verbindung, der Lichtäther offenbart sich vor allem durch das [[Luft]]element, der Klangäther im [[Wasser]]element und der Lebensäther im festen [[Erdelement]].
Die '''Wärme''', das '''Feuer''' (von {{ahd|fiur}}; {{ELSalt|πῦρ}} ''pyr''; [[Latein|lat.]] ''ignis''; {{HeS|אֵשׁ}}, ''esch'' oder {{He|נר}}, ''nour'', vgl. ''ner'', "Kerze, Licht(er)<ref>vgl. z.B. {{HeS|נר שבת}} ''ner schabath'', die „Schabbatlichter“</ref>"; {{ArS|النور}} ''Al-Nour'', "Licht, Tag, Feuer") oder '''Feuerelement''', war die [[Substanz|Grundsubstanz]] des [[Alter Saturn|alten Saturn]] und ist durch die Opfertat der [[Throne]] entstanden, die ihre [[Wille]]nssubstanz hingegeben haben. Damals wurde der [[Physischer Leib|physische Leib]] des [[Mensch]]en als reiner '''Wärmeleib''' ([[Wärme-Ei]]) veranlagt. [[Heraklit]]s Anschauung, dass alles aus dem Feuer entsprungen sei, weist vage auf diesen Ursprung der Entwicklung unserer ganzen [[Planetenkette]] hin. Das alte Saturn-Feuer kann heute nur annähernd mit dem verglichen werden, was als lebendige Wärme unser [[Blut]] durchströmt. So wie dem [[Licht]] die [[Finsternis]] gegenübertritt, steht der Wärme die [[Kälte]] als eigenständige Kraft gegenüber.


Besondere Bedeutung kommt dabei den beiden höchsten Ätherarten, dem [[Klangäther]] und dem [[Lebensäther]], zu, die zusammenfassend auch als [[Baum des Lebens]] bezeichnet werden. Als Folge des [[Sündenfall]]s hat der [[Mensch]] die Herrschaft über diese Kräfte verloren, doch mit Hilfe des [[Christus]] kann er sie wiedergewinnen. Dafür den Weg zu bereiten, war auch das Ziel der [[Alchemist]]en.
Im [[Hebräisches Alphabet|hebräischen Alphabet]] steht [[Shin]] ({{He|שׁ}}), die erste der drei [[Mütter (Kabbala)|Mütter]], für das schöpferische Feuer des Geistes, aus dem die [[stoff]]liche Grundlage des [[Alter Saturn|alten Saturn]] entsprang.
 
== Das Feuer aus chemisch-physikalischer Sicht ==
 
Aus Sicht der [[Chemie]] und [[Physik]] beruht '''Feuer''' auf der mit [[Licht]]- und Wärmeerscheinungen verbundenen [[Flamme]]nbildung, die durch die heißen [[Gas]]e hervorgerufen wird, die durch die [[Verbrennung]] geeigneter [[Brennstoff]]e entstehen.
 
== Wärmeäther ==
 
{{Hauptartikel|Wärmeäther}}
 
Die andere, [[ätherisch]]e Seite des ''Wärmeelements'' ist der [[Wärmeäther]]. Für alle Wärmeprozesse spielt der beständige Übergang von äußerer [[Fühlbare Wärme|fühlbarer Wärme]] in ätherische innere, [[latente Wärme]] - und umgekehrt - eine wesentliche Rolle.
 
== Seelenwärme ==
Aus geisteswissenschaftlicher Sicht ist die Wärme nicht nur ein ''Zustand'' der ''an'' und ''durch'' die [[Materie]] erscheint, sondern sie ist selbst [[Substanz|substanzieller]] Natur. Aber im Gegensatz zu den andern drei [[Elemente]]n durchdringt die Wärme alles und kann nicht nur ''äußerlich'', sondern auch ''innerlich'', d.h. [[seelisch]] als '''Seelenwärme''' wahrgenommen werden. Im Feuer und durch das Feuer beginnt das [[Materie]]lle seelisch und das Seelische materiell zu werden. Schon auf dem alten Saturn konnte man drei Arten der Wärme unterscheiden:
 
:#Die ursprüngliche ''neutrale'' Wärme
:#Die ''seelische'' Wärme, die von den [[Throne]]n in die Saturnmasse hineingeträufelt wurde
:#Die äußere ''physische'' Wärme, die durch die [[Geister der Form]], der [[Geister der Bewegung|Bewegung]] und der [[Geister der Weisheit|Weisheit]] vom Saturninneren aus wirkte.
 
== Das Feuer des Geistes ==
[[Bild:Phoenix detail from Aberdeen Bestiary.jpg|thumb|250px|Phönix in Flammen, Detail aus dem ''Aberdeen Bestiary'' (12. Jahrhundert)]]
Darüber hinaus kann man mit Recht auch vom '''Feuer des Geistes''' sprechen, für das der Feuervogel [[Phönix]] ein vielsagendes Bild ist. Das Feuer bildet damit die Brücke, die sich von der [[Physische Welt|physischen Welt]] über die [[Seelenwelt]] bis hin zur [[Geistige Welt|geistigen Welt]] spannt. Die Wärme ist dadurch gleichsam das Eintrittstor, durch das der [[Geist]] seinen [[Wille]]n bis zur physischen Welt heruntersenden kann. Darum offenbart sich auch der geistige Wesenskern des [[Mensch]]en, sein [[Ich]] am unmittelbarsten durch die Wärme des [[Blut]]s.
 
<div style="margin-left:20px">
"Man
sollte eigentlich zunächst, wenn man von des Menschen Leiblichkeit
spricht, von seinem Wärmeleib sprechen. Man sollte sagen: Wenn
ein Mensch vor dir steht, so steht vor dir auch ein abgeschlossener
Wärmeraum, der in einer gewissen Beziehung höhere Temperatur
hat als die Umgebung. In dieser erhöhten Temperatur lebt zunächst
das, was geistig-seelisch im Menschen ist, und auf dem Umwege
durch die Wärme überträgt sich das, was im Menschen geistigseelisch
ist, auch auf die übrigen Organe. So kommt ja auch der
Wille zustande.
 
Der Wille kommt dadurch zustande, daß zuerst auf die im Menschen
befindliche Wärme gewirkt wird und dann, indem auf die
Wärme gewirkt wird, auf den Luftorganismus, von da auf den
Wasserorganismus und von da erst auf das, was im Menschen mineralisch
fester Organismus ist. So daß man also sich die menschliche
Organisation so vorzustellen hat: Man wirkt innerlich zuerst auf die
Wärme, dann durch die Wärme auf die Luft, von da auf das Wasser,
auf den Flüssigkeits-Organismus, und von da auf den festen Organismus." {{Lit|{{G|201|238f}}}}
</div>
 
In der Wärme wirken als dienende Werkmeister die [[Elementarwesen]] des Feuers, die [[Salamander]].
 
== Die Bedeutung der Wärme für die Erdenmission ==
 
{{GZ|Was der Organismus produziert an innerer Wärme in unserem
Blut, an Wärme, die er uns durch die gesamten inneren Prozesse
zuleitet, das zeigt, daß wir in den Erwärmungsvorgängen etwas zu
sehen haben wie eine Blüte aller anderen Prozesse im Organismus.
Die innere Wärme des Organismus dringt bis hinauf in das Geistig-
Seelische und kann sich bis in Geistig-Seelisches hinein verwandeln.
Das ist das Höchste, das Schönste, das durch die Kraft des Menschenleibes
Physisches umgewandelt werden kann in Geistig-Seelisches.
Wenn alles, was im menschlichen irdischen Organismus veranlagt
ist, zu Wärme geworden ist und die Wärme vom Menschen in
der rechten Weise umgewandelt wird, dann entsteht aus der inneren
Wärme Mitgefühl und Interesse für andere Wesen. Wenn wir durch
alle Prozesse des menschlichen Organismus hindurch aufsteigen bis
zum obersten Niveau, den Erwärmungsprozessen, so schreiten wir
gleichsam durch das Tor des menschlichen Organismus, das gebildet
wird durch die Wärmeprozesse, hinauf bis dahin, wo die Wärme des
Blutes verwertet wird durch das, was die Seele daraus macht. Durch
lebendiges Interesse für alle Wesen, durch Mitgefühl für alles, was
um uns herum ist, erweitern wir, indem unser physisches Leben uns
bis zur Wärme hinaufführt, unser Geistig-Seelisches über das gesamte
irdische Dasein, und wir machen uns eins mit dem gesamten
Dasein. Es ist eine wunderbare Tatsache, daß die Weltwesenheit den
Umweg gemacht hat durch unseren physischen Organismus, um uns
zuletzt die innere Wärme zu geben, die wir Menschen in der Erdenmission
berufen sind umzuwandeln durch unser Ich in lebendiges
Mitfühlen mit allen Wesen.
 
Wärme wird in Mitgefühl umgewandelt in der Erdenmission!
 
Die Tätigkeit des menschlichen Organismus benützen wir sozusagen
als Heizwärme für den Geist. Das ist der Sinn der Erdenmission,
daß der Mensch als physischer Organismus dem Erdenorganismus so
eingelagert ist, daß alle physischen Prozesse zuletzt ihre Vollendung,
ihre Krone in der Blutwärme finden, und daß der Mensch als Mikrokosmos
in Erfüllung seiner Bestimmung diese innere Wärme wiederum
umwandelt, um sie auszuströmen als lebendiges Mitgefühl
und Liebe für alles, was uns umgibt. Durch alles, was wir aus lebendigem
Interesse in unsere Seele aufnehmen, wird unser Seelenleben
erweitert. Und wenn wir dann durch viele Inkarnationen gegangen
sind, in denen wir alle Wärme, die uns gegeben worden ist, verwertet
haben, dann wird die Erde ihr Ziel, das innerhalb der Erdenmission
zu erfüllen war, erreicht haben, dann wird sie als Erdenleichnam
hinuntersinken und dem Verfall überliefert sein. Und aufsteigen wird
die Gesamtheit aller jener Menschenseelen, die die physische Wärme
umgewandelt haben in Herzenswärme. Wie die einzelne Seele, wenn
der Mensch durch die Pforte des Todes gegangen ist, aufsteigt zu
einer geistigen Welt, nachdem der physische Leichnam den Erdenkräften
übergeben wurde, so wird einstmals der Erdenleichnam den
Weltenkräften übergeben werden, und die einzelnen Menschenseelen
werden zu neuen Daseinsstufen fortschreiten. Nichts in der Welt
geht verloren. Was die Menschenseelen als Früchte auf der Erde
errungen haben, das wird durch die Menschenseelen in Ewigkeiten
hinübergetragen.|128|177f}}
 
== Wärmeorganismus und Ich ==
 
Nur im [[Physischer Leib|physischen Leib]] leben wir unmittelbar in der [[physisch]]-[[sinnlich]]en [[Gegenwart]] der [[Erde (Planet)|Erde]]. Im [[Ätherleib]], der eng mit dem [[Flüssigkeit|Flüssigen]] in uns zusammenhängt, wirkt bereits etwas von dem geistige Dasein nach, das wir kurz vor der [[Geburt]] durchlebt haben. Der [[Astralleib]] verbindet sich ganz besonders mit dem [[Luft]]element, mit der [[Atmung]], und darin wirkt nach, was wir [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] erfahren haben. Erst in der Wärme wirkt unmittelbar das [[Ich]] mit all den Kräften, die es sich aus früheren [[Inkarnation]]en mitgebracht hat und bereitet zugleich die künftigen Inkarnation vor. Der [[Wille]] greift direkt in die Wärmeprozesse ein. In der Wärme ist das Ich unmittelbar durch [[Intuition]] tätig. Dazu bedarf es keiner Impulsierung durch [[Nervenprozess]]e und insbesondere keiner sog. „[[Motorische Nerven|motorischen Nerven]]“, die angeblich die [[Muskel]]bewegung auslösen sollen. [[Rudolf Steiner]] hat daher immer wieder nachdrücklich betont, dass die Unterscheidung sensorischer und motorischer Nerven widersinnig sei - tatsächlich hätten alle Nerven einen rein [[sensorisch]]en Charakter. Die sog. „motorischen Nerven“ würden nur der [[Wahrnehmung]] der durch den Willen ausgelösten [[Bewegung]]en und der damit verbundenen [[Stoffwechsel]]-Vorgänge dienen.
 
{{GZ|Wir haben zunächst den menschlichen Organismus. Wir verfolgen
die zentripetalen und die zentrifugalen, die sogenannten sensitiven
und motorischen Nerven. Ja, dieser Tatbestand ergibt sich. Ich kann
diese Gründe voll würdigen, kann auch würdigen, wie man die Zwiefachheit
des Nervensystems stützt durch die Tabes dorsalis und so
weiter.
 
Aber wenn man die höheren Wesensglieder kennt, dann werden
einem die Nerven etwas Einheitliches, man schaut die Einheitlichkeit
des Nervensystems. Die sensitiven sind darauf veranlagt, Sinneseindrücke
zu vermitteln; die motorischen haben mit dem Willen nichts
zu tun, sondern sie haben die Aufgabe, die Empfindungen, die in der
Peripherie sind, zu vermitteln, die chemisch-physiologischen Vorgänge
in den Beinen und so weiter. Die motorischen Nerven sind sensitiv für
die inneren Vorgänge des Organismus, während man tatsächlich dazu
kommt, so paradox das für die heutige Wissenschaft klingt, den Willen
unmittelbar in der Seele zu schauen und für die Entstehung der Bewegung
und der Willenseffekte einen unmittelbaren, direkten Einfluß
des Geistig-Seelischen auf das Physische anzunehmen.
 
Ich möchte Sie auf den Weg hinweisen, der dazu führen kann, diese
Anschauung zu finden. Denn als heutiger Anatom steht einem das Seelisch-
Geistige als etwas gegenüber, was zu allen möglichen Hypothesen
führen kann, es ist aber dasjenige, was man sich heute mehr mit
einer abstrakten Inhaltlichkeit vorstellt. ''[[Theodor Ziehen|Ziehen]]'' spricht nur von «Gefühlsbetonung» der Vorstellungen. Das, was man sich als Seele vorstellt,
ist etwas so abstraktes, dünn gewordenes, daß man nicht dazu
kommt, das Eingreifen dieses Seelischen in das Physische zu verstehen.
 
In dem Augenblicke, wo man sich klar wird, daß der physische
Leib vom Festen zum Flüssigen, Luftförmigen, bis zur Wärme heraufgeht,
dann kommt man schon mehr heran an das Geistige. Es ist natürlich
unmöglich, sich vorzustellen, daß das Geistige in den Organismus
eingreift, den die heutige Wissenschaft sich vorstellt. Aber sobald
man einen Wärmeorganismus annimmt, ist es nicht so schwer, sich
vorzustellen, daß das innere Kräften des Bildekräfteleibes eingreift
in die Wärmedifferenzierungen des menschlichen Organismus. In einer
Beziehung werden wir vieles durchzumachen haben, bis wir dazu
kommen, das lebendig zu machen, was heute in der Erkenntnis erstarrt
ist. Man wird den Übergang finden von dem feiner gewordenen
Physischen zu dem kraftvoller gewordenen Seelischen. Und man wird
sich sagen können: was Willenswesen ist, greift unmittelbar in die
Wärmeprozesse ein, von da in den Luftorganismus, von da in den
wäßrigen Organismus. Und es ist etwas ganz anderes vorhanden als
das, was die heutige Wissenschaft glaubt in bezug auf die motorischen
Nerven; da ist vorhanden ein geistig-seelisches-physisches Wirken, das
durch die motorischen Nerven zum Bewußtsein gebracht wird.|319|83f}}
 
{{GZ|Der Mensch hat seinen physischen Leib. Durch den lebt er in jedem
Augenblick in der physischen Gegenwart der Erde. Der Mensch hat
seinen Ätherleib. Durch den lebt er eigentlich fortdauernd bis ein
Stückchen vor seine Geburt hin, wo er sich den Ätherleib gesammelt
hat aus dem allgemeinen Weltenäther. Nun hat er seinen Astralleib.
Durch den lebt er durch das ganze Dasein zwischen seinem vorigen
Tode und diesem Heruntersteigen auf die Erde. Und dann hat er sein
Ich. Da lebt er ins vorige Erdenleben hinein. So daß wir beim Menschen
überall, wo wir von seiner Gliederung sprechen, sprechen müssen
von seiner Ausdehnung in der Zeit. Wir tragen unser voriges Ich-Bewußtsein unterbewußt in der Gegenwart in uns. Und wie tragen
wir es in uns? Ja, wenn Sie das studieren wollen, wie wir es in uns
tragen, dann müßten Sie aufmerksam werden darauf - und das ist
auch der Weg dazu, an das Ich heranzukommen -, wie der Mensch
nun hier in der physischen Welt nicht nur fester Leib ist, nicht nur
ein flüssiger Mensch, ein luftformiger Mensch, sondern wie der Mensch
ja ein Wärmeorganismus ist. Primitiv, wenigstens sehr partiell weiß
das schon jeder; wenn er Fieber mißt, so bekommt er verschiedene
Fieberangaben, je nach den verschiedenen Stellen des Organismus, wo
er mißt. Aber so ist es durch den ganzen menschlichen Organismus
hindurch. Eine andere Temperatur haben Sie oben im Kopfe, eine andere
in der großen Zehe, eine andere innerlich in der Leber, eine andere
innerlich in der Lunge. Sie sind ja nicht nur das, was Sie in einem
anatomischen Atlas in festen Konturen gezeichnet finden; Sie sind ein
Flüssigkeitsorganismus, der in fortwährender Bewegung ist; Sie sind
ein Luftorganismus, der Sie immerfort durchdringt, wie wenn Sie da
immer ein mächtiges Symphonisches, Musikorganisches durchdränge.
Und Sie sind bei alledem ein wogendes, warm-kalt Organisiertes, ein
Wärmeorganismus, und in diesem Wärmeorganismus leben Sie selber
drinnen. Das spüren Sie auch. Schließlich haben Sie nicht ein sehr starkes
Bewußtsein davon, daß Sie, sagen wir, in einem Schienbein- oder in
einem anderen Knochen leben, auch nicht ein starkes Bewußtsein davon,
daß Sie in Ihrer Leber leben oder in den Säften Ihrer Gefäße.
Aber daß Sie in Ihrer Wärme leben, davon haben Sie ein starkes Bewußtsein,
wenn Sie das auch nicht differenzieren, wenn Sie auch nicht
sagen: Da ist meine Wärmehand, da ist mein Wärmebein, da ist meine
Wärmeleber und so weiter; aber es ist da, und ist es einmal gestört,
ist nicht die menschlich angemessene Differenzierung im Wärmeorganismus
vorhanden, dann spüren Sie es als Erkrankung, als Schmerz.
 
Wenn man das Ätherische schaut, wenn man mit dem entwickelten
Bewußtsein zur Bildhaftigkeit, zur Imagination gedrungen ist, dann
hat man webende Bilder. Nimmt man das Astralische wahr, hat man
die Weltensphärenmusik. Die dringt an einen heran, oder auch sie
dringt aus uns heraus. Denn unser eigener Astralleib führt uns zurück
in unser vorirdisches Dasein. Und gehen wir weiter zu jener Erkenntnis,
die sich aufschwingt bis zur intensivsten Liebe, wo die Liebeskraft
Erkenntniskraft wird, wo wir zunächst unser eigenes Dasein aus einem
vorigen Erdenleben hereinfluten sehen in unser gegenwärtiges Erdenleben,
so spüren wir dieses vorangehende Erdenleben in der normalen
Differenzierung unseres Wärmeorganismus, in dem wir drinnen
leben. Das ist die wirkliche Intuition. Da leben wir drinnen. Und
wenn irgendein Impuls in uns aufsteigt, das oder jenes zu tun, so wirkt
dies ja nicht nur, wie es im astralischen Leib ist, aus der geistigen Welt
heraus, sondern von noch weiter zurück aus dem früheren Erdenleben.
Das frühere Erdenleben wirkt in die Wärme Ihres Organismus herüber
und erzeugt diesen oder jenen Impuls. Schauen wir in dem irdischfesten
Menschen den physischen Leib, in dem flüssigen den ätherischen
Leib, in dem luftförmigen den astralischen Leib, so schauen wir in
dem Wärmemäßigen des Menschen das eigentliche Ich. Das Ich der
gegenwärtigen Inkarnation ist nie fertig; das bildet sich. Das eigentliche,
in den unterbewußten Tiefen wirkende Ich ist das des vorigen
Erdenlebens. Und vor dem schauenden Bewußtsein nimmt sich ein
Mensch, dem Sie gegenübertreten so aus, daß Sie sagen: Hier steht
er; ich erblicke ihn zunächst so wie er dasteht, mit meinen äußeren
Sinnen. Ich schaue dann das Ätherische, ich schaue das Astralische,
dann aber hinter ihm den anderen Menschen, der er war in der vorigen
Inkarnation.
 
In der Tat, je weiter dieses Bewußtsein ausgebildet wird, desto mehr
erscheint - perspektivisch macht sich das so (es wird gezeichnet) - das
menschliche Haupt der gegenwärtigen Inkarnation, etwas darüber
das menschliche Haupt der vorigen Inkarnation, etwas darüber das
menschliche Haupt der noch weiter zurückliegenden Inkarnation. In
Zivilisationen, die von diesen Dingen durch ein instinktives Bewußtsein
noch etwas geahnt haben, finden Sie Bilder, wo hinter dem deutlich
gezeichneten Antlitz, das auf das gegenwärtige Erdenleben bezogen
wird, ein anderes, etwas weniger deutlich gemaltes ist, und
ein noch weniger deutlich gemaltes als drittes. Es gibt solche ägyptische
Bilder. Derjenige, der erblickt, wie eigentlich hinter dem Menschen
der Gegenwart der Mensch der vorigen Inkarnation und der weiter
zurückliegenden Inkarnation aufsteigt, versteht solche Bilder. Und es
ist erst eine Realität, von dem Ich zu sprechen als dem vierten Gliede
der menschlichen Natur, wenn man zugleich das zeitliche Dasein zu
den vorigen Inkarnationen zurückerweitert.
 
[[Datei:GA234 096.gif|center|200px|Zeichnung aus GA 234, S. 96 (Tafel 6)]]
 
Das alles wirkt im Wärmemenschen. Die Inspiration kommt noch
an einen heran von außen oder von innen. In der Wärme steht man
selber drinnen. Da ist die Intuition, die wahre Intuition. Ganz anders
erlebt man die Wärme als irgend etwas anderes an sich.|234|93ff}}
 
== Das Herz als zentrales Wärmeorgan ==
 
Das [[Herz]] ist ein zentrales Wärmeorgan, das durch seine unermüdliche Tätigkeit eine große Menge überschüssiger Wärme produziert, in der sich das menschliche [[Ich]] in der ständigen Begegnung von Mikrokosmos und Makrokosmos [[Inkarnation|inkarnieren]] kann. Der große [[Körperkreislauf]] entspricht dabei dem [[Mikrokosmos]], der kleine [[Lungenkreislauf]], der die Verbindung mit der [[Umwelt]] herstellt, hingegen dem [[Makrokosmos]].
 
[[Datei:Blutkreislauf Gleichwarme.svg|250px|mini|Schematischer Aufbau des [[Doppelter Blutkreislauf|doppelten Blutkreislaufs]], bei dem sich Mikrokosmos ([[Körperkreislauf]]) und Makrokosmos ([[Lungenkreislauf]]) im Herzen begegnen:<br />{{color|rot|red}} = {{color|sauerstoffreiches Blut|red}}<br />{{color|blau|blue}} = {{color|sauerstoffarmes Blut|blue}}]]
 
{{GZ|Das Herz ist das
Organ, wodurch die Wärme übergeht in den menschlichen und tierischen
Leib, es arbeitet die Wärme um. Das Herz ist ebenso wie die
anderen menschlichen Organe symmetrisch gebaut. Eigentlich hat
der Mensch zwei Herzen, die durch eine Scheidewand getrennt sind.
Jede Herzhälfte ist wiederum durch eine Scheidewand in Vorhof und
eigentliches Herz getrennt, sodass man vier Räume zu unterscheiden
hat: Vorkammer und Herzkammer, durch die Klappe verbunden,
und rechtes und linkes Herz. Nun geht von der linken Herzkammer
aus die große Ader, Aorta, nach aufwärts zunächst; dann sendet die
Aorta einen Zweig, der das Gehirn versorgt. Ein anderer Zweig geht
in den ganzen Körper, versorgt durch ein feines Geäder die Bauchgegend.
Andere Zweige gehen herunter in die Glieder, und dann
kommen sie in die rechte Vorkammer. Vom Gehirn geht ein Zweig
zurück in die rechte Vorkammer. Das ist der große Kreislauf.
 
Von der rechten Herzkammer aus geht der kleine Kreislauf; die
Ader geht direkt in die Lunge hinein und von der Lunge zurückkommend
in die linke Vorkammer, dann durch die linke Klappe in die linke
Herzkammer. In der Lunge wird das Blut erneuert; sie atmet den
Sauerstoff ein, das blaue Blut macht den Verbrennungsprozess durch
und beginnt wieder als rotes Blut seinen Kreislauf. Verbrennung bedeutet
immer die Verbindung eines Stoffes mit dem Sauerstoff der
Luft. Was in der Lunge vorgeht, ist ein Verbrennungsprozess; ein
wirkliches Verhältnis, das sich herausbildet zwischen dem einzelnen
tierischen Leibe und der ganzen Luft ist das, was geschieht. Genau
wie die Pflanze Licht verbraucht, so verbraucht das Tier Feuer; es ist
eine Heizung des Körpers. Der höhere Prozess ist derjenige, der sich
dann beim Menschen allein abspielt - Tiere haben bloß eine Anlage
davon -, das ist der Ton.
 
Diese drei Glieder stellen dar eine Verbindung zwischen Mikrokosmos
und Makrokosmos. Der große Kreislauf, der durch den
ganzen Körper geht, heißt [[Mikrokosmos]]; das einzelne Wesen und
der kleine Kreislauf stellen die Verbindung dar mit dem [[Makrokosmos]].
Es gibt Übergänge zwischen einzelnen Wesen: Fische haben
keine Lungen und auch kein so ausgebildetes Herz, deshalb hat
der Fisch Wechselwärme, die Wärme seiner Umgebung. Das Herz
arbeitet sich allmählich aus im Reptil; die Lunge arbeitet sich aus
der Schwimmblase heraus, aus einem Wasserorgan in ein Luftorgan.
Alles in der Welt beruht auf diesem Zusammenhang zwischen
Mikrokosmos und Makrokosmos. Die Verbindungen, die auf diese
Weise hergestellt werden, machen klar, dass es unmöglich ist, die
Menschen abzutrennen von der großen Welt. Es ist unmöglich, dass
der Mensch ohne Luft existiert. Es ist Illusion, wenn man glaubt, dass
der Mensch selbstständiger ist als seine Hand. Auch er kann nur im
Zusammenhang leben mit dem großen Organismus. Er gehört zur
Erde wie die Hand zum Menschen. Das Herz ist eine Art Gehirn für
die Zukunft. Auch das kann man schon jetzt begreifen. Das Gehirn
ist bloß eine Ausbuchtung des Nervensystems. Nun gibt es nicht
nur dieses Nervensystem im menschlichen Leib, sondern noch das
Sonnengeflecht, das sympathische Nervensystem. Es gibt zwei kleinere
Stränge am Rückenmark, die breiten sich aus, und ihre Aufgabe
ist die Versorgung aller unwillkürlichen Bewegungen des Menschen,
die mit der Verdauung, der Atmung und so weiter verbunden sind,
Plexus Solaris. Bei niederen Tieren hat dieses sympathische Nervensystem
eine viel größere Bedeutung, denn es geht der eigentlichen
Herzbildung voran, wie zum Beispiel bei den Darmtieren, man nennt
sie auch Pflanzentiere. Nun wird das Herz ausgebildet mit seinem
Nervensystem und macht das Wesen selbstständig, das sein Gehirn
entwickelt.|91|174ff}}
 
== Luziferische Wärmewesen und ahrimanische Kältewesen ==
 
Die Wärme wirkt ganz besonders auf das [[mensch]]liche [[Fühlen]] und wird sehr leicht von [[luziferisch]]en Wärmewesen ergriffen, die sein ganzes Fühlen mit einem ungeheuren Lustgefühl aufsaugen lassen wollen von der Wärme. Ihnen entgegen wirken die [[ahrimanisch]]en Kältewesen, die den Menschen verdichten und erstarren lassen wollen. Nur wenn der Mensch diese beiden Kräfte im rechten Gleichgewicht halten kann, vermag er bewusst in die [[geistige Welt]] einzutreten.
 
<div style="margin-left:20px">
"So wie es mit dem Lichte in bezug auf das Denken ist, so ist es mit der Wärme
in bezug auf das Fühlen. Derjenige, der mit Bezug auf das Fühlen vor den Hüter
der Schwelle hintritt, der wird gewahr, wie er in einen Kampf eintritt zwischen
dem Warmen und dem Kalten: wie das Warme fortwährend verlockt unser Fühlen,
denn es möchte dieses Fühlen in sich aufsaugen. Wie die Lichtwesen, die luziferischen
Lichtwesen mit uns gewissermaßen von der Erde fortfliegen, zum Lichte
wollen, so wollen die luziferischen Wärmewesen unser Fühlen aufsaugen in der
allgemeinen Weltenwärme. Alles Fühlen der Menschen soll den Menschen verlorengehen
und aufgesogen werden in der allgemeinen Weltenwärme.
 
Und verlockend ist das aus dem Grunde, weil vorhanden ist, was der die Einweihungswissenschaft
Empfangende gewahr wird, wenn er mit seinem Fühlen vor die
Schwelle hintritt: dann erscheinen die Wärmewesen, die in Überfülle, im Übermaß
dasjenige dem Menschen geben wollen, was eigentlich sein Element ist, in dem er
lebt: die Wärme. Sie wollen sein ganzes Fühlen aufsaugen lassen von der Wärme.
Das aber, indem es der Mensch gewahr wird - er tritt ja hin vor die Schwelle,
diese Wärmewesen sind da, er wird warm, warm, warm, er wird ganz selber Wärme,
er fließt über in die Wärme -, das ist eine Riesenlust, das ist das Verlockende. All
das rieselt fortwährend durch den Menschen. Und all das muß man wissen. Denn
ohne daß man weiß, diese Verlockung in der Wärmelust ist da, ist es unmöglich,
daß man eine freie Aussicht in das Geisterland gewinne.
 
Und die Feinde dieser luziferischen Wärmewesen sind die ahrimanischen Kältewesen.
Diese ahrimanischen Kältewesen, sie ziehen den Menschen an, der sich
noch ein Bewußtsein davon erhält, wie gefährlich es ist, in der Wärmelust zu
verschweben. Er möchte in die gesundende Kälte eintauchen. Da gerät er in
das andere Extrem: da kann die Kälte ihn verhärten. Und dann entsteht, wenn
die Kälte in dieser Situation, in dieser Lage an den Menschen herantritt, dann entsteht
unendlicher Schmerz, der gleich physischem Schmerz ist. Physisches und
Psychisches, Stoffliches und Geistiges werden eins. Der Mensch erlebt die
Kälte als sein ganzes Wesen in Anspruch nehmend, wie zerreißend in maßlosem
Schmerz." {{Lit|{{G|270a|95f}}}}
</div>
 
== Physikalischer Wärmebegriff ==
 
In der '''Thermodynamik''' (von {{ELSalt|θερμός}} ''thermós'' „warm“ sowie {{polytonisch|δύναμις}} ''dýnamis'' „Kraft“),<ref>Wilhelm Gemoll: ''Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch.'' München/Wien 1965.</ref> oder '''Wärmelehre''' ist die Wärme bzw. Wärmemenge definiert als die [[Energie]] die zwischen zwei '''thermodynamischen Systemen''' lediglich aufgrund eines Temperaturunterschieds übertragen wird. Die Wärmübertragung kann durch '''Wärmestrahlung''', '''Wärmeleitung''' oder '''Konvektion''' (Wärmeströmung) erfolgen. Der '''Wärmestrom''' oder '''Wärmefluss''' ist definiert als die in der [[Zeit]]&nbsp;''δt'' übertragene Wärmeenergie&nbsp;''δQ'':<ref>{{Literatur|Autor=Paul Allen Tipler, Gene Mosca|Herausgeber=Jenny Wagner|Titel=Physik für Wissenschaftler und Ingenieure|Auflage=7. dt. Aufl|Verlag=Springer Spektrum|Ort=Berlin Heidelberg|Jahr=2015|ISBN=978-3-642-54165-0}}</ref>, ist also physikalisch gesehen eine Wärme''leistung'' und wird in [[Watt (Einheit)|Watt]] angegeben:
 
:<math>I = \dot{Q} = \frac{\delta Q}{\delta t}</math>
 
Ein '''thermodynamisches System''' ist ein [[System]], das durch die Gesetze der Thermodynamik beschrieben werden kann. Nach dem Verhältnis zu ihrer [[Umwelt]] unterscheidet man '''offene thermodynamische Systeme''' (Materie- und Energieaustausch), '''geschlossene thermodynamische Systeme''' (nur Energieaustausch, kein Materieaustausch) und völlig isolierte '''abgeschlossene thermodynamische Systeme'''. Kann ein geschlossenes thermodynamisches System nur Arbeitsenergie, aber keine [[Wärme]] mit der Umgebung austauschen, so nennt man es [[adiabatisch]] (von {{elS|α|a|de=nicht}} und {{lang|el|διαβαίνειν}} ''diabaínein'' ‚hindurchgehen‘).
 
Nach dem '''Ersten Hauptsatz der Thermodynamik''' ist die Energie in einem [[Abgeschlossenes System|abgeschlossenen System]] konstant. Das entspricht dem [[Energieerhaltungssatz]]. Damit ist ein ''[[Perpetuum mobile]] erster Art'' aus physikalischer Sicht unmöglich.
Der '''Zweite Hauptsatz der Thermodynamik''' (auch '''Entropiesatz''' genannt) besagt, dass Wärme nicht vollständig in andere Energieformen umgewandelt werden kann. Demnach ist auch ein ''Perpetuum mobile zweiter Art'' unmöglich, das mechanische oder elektrische Leistung durch Abkühlung eines Wärmereservoirs ohne ein durch ständige Energiezufuhr aufrechterhaltenes Temperaturgefälle erzeugt. Um das deutlich zu machen, führte [[Wikipedia:Rudolf Clausius|Rudolf Clausius]] den [[Entropie]]begriff ein. Clausius erkannte, dass im Falle eines reversiblen Prozesses, d.h. wenn keine Wärme durch Reibung  verloren geht, die reduzierte Wärme konstant <math>\frac {Q_1}{T_1} = \frac {Q_2}{T_2}</math> ist. Die maximal nutzbare mechanische Arbeit <math>W</math> ergibt sich aus der Differenz der Wärmemengen:
 
:<math>W = Q_{\rm 1} - Q_{\rm 2} = Q_{\rm 1}\frac{T_{\rm 1} - T_{\rm 2} }{T_{\rm 1}} </math> und daraus der maximale Wirkungsgrad zu <math>\eta_\mathrm{max} = \frac{W}{Q_1} = 1-\frac{T_2}{T_1}\!\</math>.
 
Damit konnte Clausius die [[Entropie]] in differenzieller Form definieren als:
 
:<math> \frac {\delta Q}{T} = dS </math> mit <math>\qquad {\rm d}{S} \ge 0 \qquad</math> bzw. <math>\Delta S = \int \frac{{\rm d}Q}{T}</math> und <math>\Delta S \ge 0</math>, wobei das Gleichheitszeichen nur für reversible Prozesse gilt.
 
Der 1906 von [[Wikipedia:Walther Nernst|Walther Nernst]] formulierte '''Dritte Hauptsatz der Thermodynamik''' besagt, dass es unmöglich ist, ein thermodynamisches System bis zum absoluten Nullpunkt (<math>T = -273{,}15 ^\circ{\ C} = 0\mathrm{\ K}</math>) abzukühlen.
 
=== Enthalpie ===
 
Der '''Wärmeinhalt''' eines thermodynamischen Systems wird in der [[Physik]] als '''Enthalpie''' ({{ELSalt|ἐν}} ''en'' ‚in‘ und {{lang|grc|θάλπειν}} ''thálpein'' ‚erwärmen‘<ref>{{Literatur |Autor=Wilhelm Gemoll |Titel=Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch |Ort=München/ Wien |Datum=1965}}</ref>) bezeichnet und setzt sich aus der Summe der '''inneren Energie''' <math>U</math> und dem Produkt aus [[Druck (Physik)|Druck]] <math>p</math> und [[Volumen]] <math>V</math> des Systems zusammen und wird wie jede Form von [[Energie]] nach dem [[SI-System]] in [[Joule]] gemessen:
 
:<math>H = U + pV</math>
 
Bei [[Chemische Reaktion|chemischen Reaktionen]] spricht man ganz allgemein von der [[Reaktionsenthalpie]], bzw. speziell von ''Verbrennungsenthalpie'' („Verbrennungswärme“), ''Bildungsenthalpie'' („Bildungswärme“), ''Lösungsenthalpie'' („Lösungswärme“) usw.
 
=== Freie Enthalpie ===
 
Die '''freie Enthalpie''' oder '''Gibbs-Energie''' <math>G</math>, benannt nach dem US-amerikanischen Physiker [[w:Josiah Willard Gibbs]] (1839-1903), berücksichtigt gemäß der '''Gibbs-Helmholtz-Gleichung''' auch die [[Entropie]]. Für die Änderung der freien Enthalpie ergibt sich damit:
 
:<math>\Delta G = \Delta H - T \cdot \Delta S </math>
 
Darin ist <math>\Delta S> die Änderung der [[Entropie]] und <math>T</math> die absolute [[Temperatur]].
 
=== Thermische Energie ===
 
Die '''thermische Energie''' oder '''Wärmeenergie''' ist nach physikalischer Definition die in der ungeordneten [[Bewegung]] der [[mikroskopisch]]en [[Teilchen]] eines [[Stoff]]es gespeicherte [[Energie]]. Sie wird im [[SI-System]] in [[Joule (Einheit)|Joule]] <math>\mathrm J</math> angegeben. Eine veraltete [[Maßeinheit]] ist die '''Kalorie''' ('''cal''') bzw. die '''Kilokalorie''' ('''kcal'''). Eine Kalorie entspricht jener '''Wärmemenge''', die notwendig ist, um 1&nbsp;g [[Wasser]] unter genau definierten Bedingungen ([[Druck (Physik)|Druck]], [[Temperatur]]) um 1&nbsp;°C zu erwärmen. Eine Kalorie entspricht etwa 4,1868 Joule  bzw. 1 kcal = 4,1868 kJ. Umgekehrt entspricht 1 Joule ungefähr 0,239 Kalorien.
 
=== endotherme und exotherme Prozesse ===
 
Im [[leben]]dige [[Organismus]] sind [[Aufbauprozesse]] wie etwa die [[Photosynthese]] der [[Pflanzen]] zumeist '''endotherm''' (von {{ELSalt|ἔνδον}} ''éndon'' „innen“ und {{ELSalt|θερμός}} ''thermós'' „warm, heiß, hitzig“), d.h. sie verbrauchen Wärme (<math>\Delta H > 0</math>), während [[Abbauprozesse]] wie etwa die [[Atmung]] in der Regel '''exotherm''' (von {{ELSalt|ἔξω}} ''exo'' „außen“), d.h. unter Wärmeabgabe verlaufen (<math>\Delta H < 0</math>).
 
=== adiabatische Zustandsänderungen ===
 
Bei einer '''adiabatischen Zustandsänderung''' ({{elS|α|a|de=nicht}} und {{lang|el|διαβαίνειν}} ''diabaínein'' „hindurchgehen“) tauscht das [[System]] keine Wärme mit der Umgebung aus, ist also von ihr thermisch isoliert.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Wärme}}
== Literatur ==
*[[Martin Basfeld]]: ''Wärme: Ur-Materie und Ich-Leib: Beiträge zur Anthropologie und Kosmologie.'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1998, ISBN 978-3772516306
*Rudolf Steiner: ''Kosmologie und menschliche Evolution. Einführung in die Theosophie – Farbenlehre'', [[GA 91]] (2018), ISBN 978-3-7274-0910-3
*Rudolf Steiner: ''Eine okkulte Physiologie'', [[GA 128]] (1991), ISBN 3-7274-1281-X {{Vorträge|128}}
*Rudolf Steiner: ''Entsprechungen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos'', [[GA 201]] (1987), ISBN 3-7274-2012-X {{Vorträge|201}}
*Rudolf Steiner: ''Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum 1924'', [[GA 270/1]] (1999),  ISBN 3-7274-2700-0 {{Vorträge1|160}}
*Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, II'', [[GA 321]] (2000), ISBN 3-7274-3210-1 {{Vorträge|321}}
*Rudolf Steiner: ''Anthroposophie – Eine Zusammenfassung nach einundzwanzig Jahren'', [[GA 234]] (1994), ISBN 3-7274-2342-0 {{Vorträge|234}}
*Rudolf Steiner: ''Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum 1924'', [[GA 270/1]] (1999),  ISBN 3-7274-2700-0 {{Vorträge1|160}}
*Rudolf Steiner: ''Anthroposophische Menschenerkenntnis und Medizin'', [[GA 319]] (1994), ISBN 3-7274-3190-3 {{Vorträge|319}}
{{GA}}
== Einzelnachweise ==
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Version vom 12. August 2019, 13:18 Uhr

Alchemistisches Symbol für Feuer
Feuer

Die Wärme, das Feuer (von ahd. fiur; griech. πῦρ pyr; lat. ignis; hebr. אֵשׁ, esch oder נר, nour, vgl. ner, "Kerze, Licht(er)[1]"; arab. النور Al-Nour, "Licht, Tag, Feuer") oder Feuerelement, war die Grundsubstanz des alten Saturn und ist durch die Opfertat der Throne entstanden, die ihre Willenssubstanz hingegeben haben. Damals wurde der physische Leib des Menschen als reiner Wärmeleib (Wärme-Ei) veranlagt. Heraklits Anschauung, dass alles aus dem Feuer entsprungen sei, weist vage auf diesen Ursprung der Entwicklung unserer ganzen Planetenkette hin. Das alte Saturn-Feuer kann heute nur annähernd mit dem verglichen werden, was als lebendige Wärme unser Blut durchströmt. So wie dem Licht die Finsternis gegenübertritt, steht der Wärme die Kälte als eigenständige Kraft gegenüber.

Im hebräischen Alphabet steht Shin (שׁ), die erste der drei Mütter, für das schöpferische Feuer des Geistes, aus dem die stoffliche Grundlage des alten Saturn entsprang.

Das Feuer aus chemisch-physikalischer Sicht

Aus Sicht der Chemie und Physik beruht Feuer auf der mit Licht- und Wärmeerscheinungen verbundenen Flammenbildung, die durch die heißen Gase hervorgerufen wird, die durch die Verbrennung geeigneter Brennstoffe entstehen.

Wärmeäther

Hauptartikel: Wärmeäther

Die andere, ätherische Seite des Wärmeelements ist der Wärmeäther. Für alle Wärmeprozesse spielt der beständige Übergang von äußerer fühlbarer Wärme in ätherische innere, latente Wärme - und umgekehrt - eine wesentliche Rolle.

Seelenwärme

Aus geisteswissenschaftlicher Sicht ist die Wärme nicht nur ein Zustand der an und durch die Materie erscheint, sondern sie ist selbst substanzieller Natur. Aber im Gegensatz zu den andern drei Elementen durchdringt die Wärme alles und kann nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich, d.h. seelisch als Seelenwärme wahrgenommen werden. Im Feuer und durch das Feuer beginnt das Materielle seelisch und das Seelische materiell zu werden. Schon auf dem alten Saturn konnte man drei Arten der Wärme unterscheiden:

  1. Die ursprüngliche neutrale Wärme
  2. Die seelische Wärme, die von den Thronen in die Saturnmasse hineingeträufelt wurde
  3. Die äußere physische Wärme, die durch die Geister der Form, der Bewegung und der Weisheit vom Saturninneren aus wirkte.

Das Feuer des Geistes

Phönix in Flammen, Detail aus dem Aberdeen Bestiary (12. Jahrhundert)

Darüber hinaus kann man mit Recht auch vom Feuer des Geistes sprechen, für das der Feuervogel Phönix ein vielsagendes Bild ist. Das Feuer bildet damit die Brücke, die sich von der physischen Welt über die Seelenwelt bis hin zur geistigen Welt spannt. Die Wärme ist dadurch gleichsam das Eintrittstor, durch das der Geist seinen Willen bis zur physischen Welt heruntersenden kann. Darum offenbart sich auch der geistige Wesenskern des Menschen, sein Ich am unmittelbarsten durch die Wärme des Bluts.

"Man sollte eigentlich zunächst, wenn man von des Menschen Leiblichkeit spricht, von seinem Wärmeleib sprechen. Man sollte sagen: Wenn ein Mensch vor dir steht, so steht vor dir auch ein abgeschlossener Wärmeraum, der in einer gewissen Beziehung höhere Temperatur hat als die Umgebung. In dieser erhöhten Temperatur lebt zunächst das, was geistig-seelisch im Menschen ist, und auf dem Umwege durch die Wärme überträgt sich das, was im Menschen geistigseelisch ist, auch auf die übrigen Organe. So kommt ja auch der Wille zustande.

Der Wille kommt dadurch zustande, daß zuerst auf die im Menschen befindliche Wärme gewirkt wird und dann, indem auf die Wärme gewirkt wird, auf den Luftorganismus, von da auf den Wasserorganismus und von da erst auf das, was im Menschen mineralisch fester Organismus ist. So daß man also sich die menschliche Organisation so vorzustellen hat: Man wirkt innerlich zuerst auf die Wärme, dann durch die Wärme auf die Luft, von da auf das Wasser, auf den Flüssigkeits-Organismus, und von da auf den festen Organismus." (Lit.: GA 201, S. 238f)

In der Wärme wirken als dienende Werkmeister die Elementarwesen des Feuers, die Salamander.

Die Bedeutung der Wärme für die Erdenmission

„Was der Organismus produziert an innerer Wärme in unserem Blut, an Wärme, die er uns durch die gesamten inneren Prozesse zuleitet, das zeigt, daß wir in den Erwärmungsvorgängen etwas zu sehen haben wie eine Blüte aller anderen Prozesse im Organismus. Die innere Wärme des Organismus dringt bis hinauf in das Geistig- Seelische und kann sich bis in Geistig-Seelisches hinein verwandeln. Das ist das Höchste, das Schönste, das durch die Kraft des Menschenleibes Physisches umgewandelt werden kann in Geistig-Seelisches. Wenn alles, was im menschlichen irdischen Organismus veranlagt ist, zu Wärme geworden ist und die Wärme vom Menschen in der rechten Weise umgewandelt wird, dann entsteht aus der inneren Wärme Mitgefühl und Interesse für andere Wesen. Wenn wir durch alle Prozesse des menschlichen Organismus hindurch aufsteigen bis zum obersten Niveau, den Erwärmungsprozessen, so schreiten wir gleichsam durch das Tor des menschlichen Organismus, das gebildet wird durch die Wärmeprozesse, hinauf bis dahin, wo die Wärme des Blutes verwertet wird durch das, was die Seele daraus macht. Durch lebendiges Interesse für alle Wesen, durch Mitgefühl für alles, was um uns herum ist, erweitern wir, indem unser physisches Leben uns bis zur Wärme hinaufführt, unser Geistig-Seelisches über das gesamte irdische Dasein, und wir machen uns eins mit dem gesamten Dasein. Es ist eine wunderbare Tatsache, daß die Weltwesenheit den Umweg gemacht hat durch unseren physischen Organismus, um uns zuletzt die innere Wärme zu geben, die wir Menschen in der Erdenmission berufen sind umzuwandeln durch unser Ich in lebendiges Mitfühlen mit allen Wesen.

Wärme wird in Mitgefühl umgewandelt in der Erdenmission!

Die Tätigkeit des menschlichen Organismus benützen wir sozusagen als Heizwärme für den Geist. Das ist der Sinn der Erdenmission, daß der Mensch als physischer Organismus dem Erdenorganismus so eingelagert ist, daß alle physischen Prozesse zuletzt ihre Vollendung, ihre Krone in der Blutwärme finden, und daß der Mensch als Mikrokosmos in Erfüllung seiner Bestimmung diese innere Wärme wiederum umwandelt, um sie auszuströmen als lebendiges Mitgefühl und Liebe für alles, was uns umgibt. Durch alles, was wir aus lebendigem Interesse in unsere Seele aufnehmen, wird unser Seelenleben erweitert. Und wenn wir dann durch viele Inkarnationen gegangen sind, in denen wir alle Wärme, die uns gegeben worden ist, verwertet haben, dann wird die Erde ihr Ziel, das innerhalb der Erdenmission zu erfüllen war, erreicht haben, dann wird sie als Erdenleichnam hinuntersinken und dem Verfall überliefert sein. Und aufsteigen wird die Gesamtheit aller jener Menschenseelen, die die physische Wärme umgewandelt haben in Herzenswärme. Wie die einzelne Seele, wenn der Mensch durch die Pforte des Todes gegangen ist, aufsteigt zu einer geistigen Welt, nachdem der physische Leichnam den Erdenkräften übergeben wurde, so wird einstmals der Erdenleichnam den Weltenkräften übergeben werden, und die einzelnen Menschenseelen werden zu neuen Daseinsstufen fortschreiten. Nichts in der Welt geht verloren. Was die Menschenseelen als Früchte auf der Erde errungen haben, das wird durch die Menschenseelen in Ewigkeiten hinübergetragen.“ (Lit.:GA 128, S. 177f)

Wärmeorganismus und Ich

Nur im physischen Leib leben wir unmittelbar in der physisch-sinnlichen Gegenwart der Erde. Im Ätherleib, der eng mit dem Flüssigen in uns zusammenhängt, wirkt bereits etwas von dem geistige Dasein nach, das wir kurz vor der Geburt durchlebt haben. Der Astralleib verbindet sich ganz besonders mit dem Luftelement, mit der Atmung, und darin wirkt nach, was wir Leben zwischen Tod und neuer Geburt erfahren haben. Erst in der Wärme wirkt unmittelbar das Ich mit all den Kräften, die es sich aus früheren Inkarnationen mitgebracht hat und bereitet zugleich die künftigen Inkarnation vor. Der Wille greift direkt in die Wärmeprozesse ein. In der Wärme ist das Ich unmittelbar durch Intuition tätig. Dazu bedarf es keiner Impulsierung durch Nervenprozesse und insbesondere keiner sog. „motorischen Nerven“, die angeblich die Muskelbewegung auslösen sollen. Rudolf Steiner hat daher immer wieder nachdrücklich betont, dass die Unterscheidung sensorischer und motorischer Nerven widersinnig sei - tatsächlich hätten alle Nerven einen rein sensorischen Charakter. Die sog. „motorischen Nerven“ würden nur der Wahrnehmung der durch den Willen ausgelösten Bewegungen und der damit verbundenen Stoffwechsel-Vorgänge dienen.

„Wir haben zunächst den menschlichen Organismus. Wir verfolgen die zentripetalen und die zentrifugalen, die sogenannten sensitiven und motorischen Nerven. Ja, dieser Tatbestand ergibt sich. Ich kann diese Gründe voll würdigen, kann auch würdigen, wie man die Zwiefachheit des Nervensystems stützt durch die Tabes dorsalis und so weiter.

Aber wenn man die höheren Wesensglieder kennt, dann werden einem die Nerven etwas Einheitliches, man schaut die Einheitlichkeit des Nervensystems. Die sensitiven sind darauf veranlagt, Sinneseindrücke zu vermitteln; die motorischen haben mit dem Willen nichts zu tun, sondern sie haben die Aufgabe, die Empfindungen, die in der Peripherie sind, zu vermitteln, die chemisch-physiologischen Vorgänge in den Beinen und so weiter. Die motorischen Nerven sind sensitiv für die inneren Vorgänge des Organismus, während man tatsächlich dazu kommt, so paradox das für die heutige Wissenschaft klingt, den Willen unmittelbar in der Seele zu schauen und für die Entstehung der Bewegung und der Willenseffekte einen unmittelbaren, direkten Einfluß des Geistig-Seelischen auf das Physische anzunehmen.

Ich möchte Sie auf den Weg hinweisen, der dazu führen kann, diese Anschauung zu finden. Denn als heutiger Anatom steht einem das Seelisch- Geistige als etwas gegenüber, was zu allen möglichen Hypothesen führen kann, es ist aber dasjenige, was man sich heute mehr mit einer abstrakten Inhaltlichkeit vorstellt. Ziehen spricht nur von «Gefühlsbetonung» der Vorstellungen. Das, was man sich als Seele vorstellt, ist etwas so abstraktes, dünn gewordenes, daß man nicht dazu kommt, das Eingreifen dieses Seelischen in das Physische zu verstehen.

In dem Augenblicke, wo man sich klar wird, daß der physische Leib vom Festen zum Flüssigen, Luftförmigen, bis zur Wärme heraufgeht, dann kommt man schon mehr heran an das Geistige. Es ist natürlich unmöglich, sich vorzustellen, daß das Geistige in den Organismus eingreift, den die heutige Wissenschaft sich vorstellt. Aber sobald man einen Wärmeorganismus annimmt, ist es nicht so schwer, sich vorzustellen, daß das innere Kräften des Bildekräfteleibes eingreift in die Wärmedifferenzierungen des menschlichen Organismus. In einer Beziehung werden wir vieles durchzumachen haben, bis wir dazu kommen, das lebendig zu machen, was heute in der Erkenntnis erstarrt ist. Man wird den Übergang finden von dem feiner gewordenen Physischen zu dem kraftvoller gewordenen Seelischen. Und man wird sich sagen können: was Willenswesen ist, greift unmittelbar in die Wärmeprozesse ein, von da in den Luftorganismus, von da in den wäßrigen Organismus. Und es ist etwas ganz anderes vorhanden als das, was die heutige Wissenschaft glaubt in bezug auf die motorischen Nerven; da ist vorhanden ein geistig-seelisches-physisches Wirken, das durch die motorischen Nerven zum Bewußtsein gebracht wird.“ (Lit.:GA 319, S. 83f)

„Der Mensch hat seinen physischen Leib. Durch den lebt er in jedem Augenblick in der physischen Gegenwart der Erde. Der Mensch hat seinen Ätherleib. Durch den lebt er eigentlich fortdauernd bis ein Stückchen vor seine Geburt hin, wo er sich den Ätherleib gesammelt hat aus dem allgemeinen Weltenäther. Nun hat er seinen Astralleib. Durch den lebt er durch das ganze Dasein zwischen seinem vorigen Tode und diesem Heruntersteigen auf die Erde. Und dann hat er sein Ich. Da lebt er ins vorige Erdenleben hinein. So daß wir beim Menschen überall, wo wir von seiner Gliederung sprechen, sprechen müssen von seiner Ausdehnung in der Zeit. Wir tragen unser voriges Ich-Bewußtsein unterbewußt in der Gegenwart in uns. Und wie tragen wir es in uns? Ja, wenn Sie das studieren wollen, wie wir es in uns tragen, dann müßten Sie aufmerksam werden darauf - und das ist auch der Weg dazu, an das Ich heranzukommen -, wie der Mensch nun hier in der physischen Welt nicht nur fester Leib ist, nicht nur ein flüssiger Mensch, ein luftformiger Mensch, sondern wie der Mensch ja ein Wärmeorganismus ist. Primitiv, wenigstens sehr partiell weiß das schon jeder; wenn er Fieber mißt, so bekommt er verschiedene Fieberangaben, je nach den verschiedenen Stellen des Organismus, wo er mißt. Aber so ist es durch den ganzen menschlichen Organismus hindurch. Eine andere Temperatur haben Sie oben im Kopfe, eine andere in der großen Zehe, eine andere innerlich in der Leber, eine andere innerlich in der Lunge. Sie sind ja nicht nur das, was Sie in einem anatomischen Atlas in festen Konturen gezeichnet finden; Sie sind ein Flüssigkeitsorganismus, der in fortwährender Bewegung ist; Sie sind ein Luftorganismus, der Sie immerfort durchdringt, wie wenn Sie da immer ein mächtiges Symphonisches, Musikorganisches durchdränge. Und Sie sind bei alledem ein wogendes, warm-kalt Organisiertes, ein Wärmeorganismus, und in diesem Wärmeorganismus leben Sie selber drinnen. Das spüren Sie auch. Schließlich haben Sie nicht ein sehr starkes Bewußtsein davon, daß Sie, sagen wir, in einem Schienbein- oder in einem anderen Knochen leben, auch nicht ein starkes Bewußtsein davon, daß Sie in Ihrer Leber leben oder in den Säften Ihrer Gefäße. Aber daß Sie in Ihrer Wärme leben, davon haben Sie ein starkes Bewußtsein, wenn Sie das auch nicht differenzieren, wenn Sie auch nicht sagen: Da ist meine Wärmehand, da ist mein Wärmebein, da ist meine Wärmeleber und so weiter; aber es ist da, und ist es einmal gestört, ist nicht die menschlich angemessene Differenzierung im Wärmeorganismus vorhanden, dann spüren Sie es als Erkrankung, als Schmerz.

Wenn man das Ätherische schaut, wenn man mit dem entwickelten Bewußtsein zur Bildhaftigkeit, zur Imagination gedrungen ist, dann hat man webende Bilder. Nimmt man das Astralische wahr, hat man die Weltensphärenmusik. Die dringt an einen heran, oder auch sie dringt aus uns heraus. Denn unser eigener Astralleib führt uns zurück in unser vorirdisches Dasein. Und gehen wir weiter zu jener Erkenntnis, die sich aufschwingt bis zur intensivsten Liebe, wo die Liebeskraft Erkenntniskraft wird, wo wir zunächst unser eigenes Dasein aus einem vorigen Erdenleben hereinfluten sehen in unser gegenwärtiges Erdenleben, so spüren wir dieses vorangehende Erdenleben in der normalen Differenzierung unseres Wärmeorganismus, in dem wir drinnen leben. Das ist die wirkliche Intuition. Da leben wir drinnen. Und wenn irgendein Impuls in uns aufsteigt, das oder jenes zu tun, so wirkt dies ja nicht nur, wie es im astralischen Leib ist, aus der geistigen Welt heraus, sondern von noch weiter zurück aus dem früheren Erdenleben. Das frühere Erdenleben wirkt in die Wärme Ihres Organismus herüber und erzeugt diesen oder jenen Impuls. Schauen wir in dem irdischfesten Menschen den physischen Leib, in dem flüssigen den ätherischen Leib, in dem luftförmigen den astralischen Leib, so schauen wir in dem Wärmemäßigen des Menschen das eigentliche Ich. Das Ich der gegenwärtigen Inkarnation ist nie fertig; das bildet sich. Das eigentliche, in den unterbewußten Tiefen wirkende Ich ist das des vorigen Erdenlebens. Und vor dem schauenden Bewußtsein nimmt sich ein Mensch, dem Sie gegenübertreten so aus, daß Sie sagen: Hier steht er; ich erblicke ihn zunächst so wie er dasteht, mit meinen äußeren Sinnen. Ich schaue dann das Ätherische, ich schaue das Astralische, dann aber hinter ihm den anderen Menschen, der er war in der vorigen Inkarnation.

In der Tat, je weiter dieses Bewußtsein ausgebildet wird, desto mehr erscheint - perspektivisch macht sich das so (es wird gezeichnet) - das menschliche Haupt der gegenwärtigen Inkarnation, etwas darüber das menschliche Haupt der vorigen Inkarnation, etwas darüber das menschliche Haupt der noch weiter zurückliegenden Inkarnation. In Zivilisationen, die von diesen Dingen durch ein instinktives Bewußtsein noch etwas geahnt haben, finden Sie Bilder, wo hinter dem deutlich gezeichneten Antlitz, das auf das gegenwärtige Erdenleben bezogen wird, ein anderes, etwas weniger deutlich gemaltes ist, und ein noch weniger deutlich gemaltes als drittes. Es gibt solche ägyptische Bilder. Derjenige, der erblickt, wie eigentlich hinter dem Menschen der Gegenwart der Mensch der vorigen Inkarnation und der weiter zurückliegenden Inkarnation aufsteigt, versteht solche Bilder. Und es ist erst eine Realität, von dem Ich zu sprechen als dem vierten Gliede der menschlichen Natur, wenn man zugleich das zeitliche Dasein zu den vorigen Inkarnationen zurückerweitert.

Zeichnung aus GA 234, S. 96 (Tafel 6)
Zeichnung aus GA 234, S. 96 (Tafel 6)

Das alles wirkt im Wärmemenschen. Die Inspiration kommt noch an einen heran von außen oder von innen. In der Wärme steht man selber drinnen. Da ist die Intuition, die wahre Intuition. Ganz anders erlebt man die Wärme als irgend etwas anderes an sich.“ (Lit.:GA 234, S. 93ff)

Das Herz als zentrales Wärmeorgan

Das Herz ist ein zentrales Wärmeorgan, das durch seine unermüdliche Tätigkeit eine große Menge überschüssiger Wärme produziert, in der sich das menschliche Ich in der ständigen Begegnung von Mikrokosmos und Makrokosmos inkarnieren kann. Der große Körperkreislauf entspricht dabei dem Mikrokosmos, der kleine Lungenkreislauf, der die Verbindung mit der Umwelt herstellt, hingegen dem Makrokosmos.

Schematischer Aufbau des doppelten Blutkreislaufs, bei dem sich Mikrokosmos (Körperkreislauf) und Makrokosmos (Lungenkreislauf) im Herzen begegnen:
rot = sauerstoffreiches Blut
blau = sauerstoffarmes Blut

„Das Herz ist das Organ, wodurch die Wärme übergeht in den menschlichen und tierischen Leib, es arbeitet die Wärme um. Das Herz ist ebenso wie die anderen menschlichen Organe symmetrisch gebaut. Eigentlich hat der Mensch zwei Herzen, die durch eine Scheidewand getrennt sind. Jede Herzhälfte ist wiederum durch eine Scheidewand in Vorhof und eigentliches Herz getrennt, sodass man vier Räume zu unterscheiden hat: Vorkammer und Herzkammer, durch die Klappe verbunden, und rechtes und linkes Herz. Nun geht von der linken Herzkammer aus die große Ader, Aorta, nach aufwärts zunächst; dann sendet die Aorta einen Zweig, der das Gehirn versorgt. Ein anderer Zweig geht in den ganzen Körper, versorgt durch ein feines Geäder die Bauchgegend. Andere Zweige gehen herunter in die Glieder, und dann kommen sie in die rechte Vorkammer. Vom Gehirn geht ein Zweig zurück in die rechte Vorkammer. Das ist der große Kreislauf.

Von der rechten Herzkammer aus geht der kleine Kreislauf; die Ader geht direkt in die Lunge hinein und von der Lunge zurückkommend in die linke Vorkammer, dann durch die linke Klappe in die linke Herzkammer. In der Lunge wird das Blut erneuert; sie atmet den Sauerstoff ein, das blaue Blut macht den Verbrennungsprozess durch und beginnt wieder als rotes Blut seinen Kreislauf. Verbrennung bedeutet immer die Verbindung eines Stoffes mit dem Sauerstoff der Luft. Was in der Lunge vorgeht, ist ein Verbrennungsprozess; ein wirkliches Verhältnis, das sich herausbildet zwischen dem einzelnen tierischen Leibe und der ganzen Luft ist das, was geschieht. Genau wie die Pflanze Licht verbraucht, so verbraucht das Tier Feuer; es ist eine Heizung des Körpers. Der höhere Prozess ist derjenige, der sich dann beim Menschen allein abspielt - Tiere haben bloß eine Anlage davon -, das ist der Ton.

Diese drei Glieder stellen dar eine Verbindung zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos. Der große Kreislauf, der durch den ganzen Körper geht, heißt Mikrokosmos; das einzelne Wesen und der kleine Kreislauf stellen die Verbindung dar mit dem Makrokosmos. Es gibt Übergänge zwischen einzelnen Wesen: Fische haben keine Lungen und auch kein so ausgebildetes Herz, deshalb hat der Fisch Wechselwärme, die Wärme seiner Umgebung. Das Herz arbeitet sich allmählich aus im Reptil; die Lunge arbeitet sich aus der Schwimmblase heraus, aus einem Wasserorgan in ein Luftorgan. Alles in der Welt beruht auf diesem Zusammenhang zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos. Die Verbindungen, die auf diese Weise hergestellt werden, machen klar, dass es unmöglich ist, die Menschen abzutrennen von der großen Welt. Es ist unmöglich, dass der Mensch ohne Luft existiert. Es ist Illusion, wenn man glaubt, dass der Mensch selbstständiger ist als seine Hand. Auch er kann nur im Zusammenhang leben mit dem großen Organismus. Er gehört zur Erde wie die Hand zum Menschen. Das Herz ist eine Art Gehirn für die Zukunft. Auch das kann man schon jetzt begreifen. Das Gehirn ist bloß eine Ausbuchtung des Nervensystems. Nun gibt es nicht nur dieses Nervensystem im menschlichen Leib, sondern noch das Sonnengeflecht, das sympathische Nervensystem. Es gibt zwei kleinere Stränge am Rückenmark, die breiten sich aus, und ihre Aufgabe ist die Versorgung aller unwillkürlichen Bewegungen des Menschen, die mit der Verdauung, der Atmung und so weiter verbunden sind, Plexus Solaris. Bei niederen Tieren hat dieses sympathische Nervensystem eine viel größere Bedeutung, denn es geht der eigentlichen Herzbildung voran, wie zum Beispiel bei den Darmtieren, man nennt sie auch Pflanzentiere. Nun wird das Herz ausgebildet mit seinem Nervensystem und macht das Wesen selbstständig, das sein Gehirn entwickelt.“ (Lit.:GA 91, S. 174ff)

Luziferische Wärmewesen und ahrimanische Kältewesen

Die Wärme wirkt ganz besonders auf das menschliche Fühlen und wird sehr leicht von luziferischen Wärmewesen ergriffen, die sein ganzes Fühlen mit einem ungeheuren Lustgefühl aufsaugen lassen wollen von der Wärme. Ihnen entgegen wirken die ahrimanischen Kältewesen, die den Menschen verdichten und erstarren lassen wollen. Nur wenn der Mensch diese beiden Kräfte im rechten Gleichgewicht halten kann, vermag er bewusst in die geistige Welt einzutreten.

"So wie es mit dem Lichte in bezug auf das Denken ist, so ist es mit der Wärme in bezug auf das Fühlen. Derjenige, der mit Bezug auf das Fühlen vor den Hüter der Schwelle hintritt, der wird gewahr, wie er in einen Kampf eintritt zwischen dem Warmen und dem Kalten: wie das Warme fortwährend verlockt unser Fühlen, denn es möchte dieses Fühlen in sich aufsaugen. Wie die Lichtwesen, die luziferischen Lichtwesen mit uns gewissermaßen von der Erde fortfliegen, zum Lichte wollen, so wollen die luziferischen Wärmewesen unser Fühlen aufsaugen in der allgemeinen Weltenwärme. Alles Fühlen der Menschen soll den Menschen verlorengehen und aufgesogen werden in der allgemeinen Weltenwärme.

Und verlockend ist das aus dem Grunde, weil vorhanden ist, was der die Einweihungswissenschaft Empfangende gewahr wird, wenn er mit seinem Fühlen vor die Schwelle hintritt: dann erscheinen die Wärmewesen, die in Überfülle, im Übermaß dasjenige dem Menschen geben wollen, was eigentlich sein Element ist, in dem er lebt: die Wärme. Sie wollen sein ganzes Fühlen aufsaugen lassen von der Wärme. Das aber, indem es der Mensch gewahr wird - er tritt ja hin vor die Schwelle, diese Wärmewesen sind da, er wird warm, warm, warm, er wird ganz selber Wärme, er fließt über in die Wärme -, das ist eine Riesenlust, das ist das Verlockende. All das rieselt fortwährend durch den Menschen. Und all das muß man wissen. Denn ohne daß man weiß, diese Verlockung in der Wärmelust ist da, ist es unmöglich, daß man eine freie Aussicht in das Geisterland gewinne.

Und die Feinde dieser luziferischen Wärmewesen sind die ahrimanischen Kältewesen. Diese ahrimanischen Kältewesen, sie ziehen den Menschen an, der sich noch ein Bewußtsein davon erhält, wie gefährlich es ist, in der Wärmelust zu verschweben. Er möchte in die gesundende Kälte eintauchen. Da gerät er in das andere Extrem: da kann die Kälte ihn verhärten. Und dann entsteht, wenn die Kälte in dieser Situation, in dieser Lage an den Menschen herantritt, dann entsteht unendlicher Schmerz, der gleich physischem Schmerz ist. Physisches und Psychisches, Stoffliches und Geistiges werden eins. Der Mensch erlebt die Kälte als sein ganzes Wesen in Anspruch nehmend, wie zerreißend in maßlosem Schmerz." (Lit.: GA 270a, S. 95f)

Physikalischer Wärmebegriff

In der Thermodynamik (von griech. θερμός thermós „warm“ sowie δύναμις dýnamis „Kraft“),[2] oder Wärmelehre ist die Wärme bzw. Wärmemenge definiert als die Energie die zwischen zwei thermodynamischen Systemen lediglich aufgrund eines Temperaturunterschieds übertragen wird. Die Wärmübertragung kann durch Wärmestrahlung, Wärmeleitung oder Konvektion (Wärmeströmung) erfolgen. Der Wärmestrom oder Wärmefluss ist definiert als die in der Zeit δt übertragene Wärmeenergie δQ:[3], ist also physikalisch gesehen eine Wärmeleistung und wird in Watt angegeben:

Ein thermodynamisches System ist ein System, das durch die Gesetze der Thermodynamik beschrieben werden kann. Nach dem Verhältnis zu ihrer Umwelt unterscheidet man offene thermodynamische Systeme (Materie- und Energieaustausch), geschlossene thermodynamische Systeme (nur Energieaustausch, kein Materieaustausch) und völlig isolierte abgeschlossene thermodynamische Systeme. Kann ein geschlossenes thermodynamisches System nur Arbeitsenergie, aber keine Wärme mit der Umgebung austauschen, so nennt man es adiabatisch (von griech. α a, deutsch ‚nicht‘ und διαβαίνειν diabaínein ‚hindurchgehen‘).

Nach dem Ersten Hauptsatz der Thermodynamik ist die Energie in einem abgeschlossenen System konstant. Das entspricht dem Energieerhaltungssatz. Damit ist ein Perpetuum mobile erster Art aus physikalischer Sicht unmöglich. Der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik (auch Entropiesatz genannt) besagt, dass Wärme nicht vollständig in andere Energieformen umgewandelt werden kann. Demnach ist auch ein Perpetuum mobile zweiter Art unmöglich, das mechanische oder elektrische Leistung durch Abkühlung eines Wärmereservoirs ohne ein durch ständige Energiezufuhr aufrechterhaltenes Temperaturgefälle erzeugt. Um das deutlich zu machen, führte Rudolf Clausius den Entropiebegriff ein. Clausius erkannte, dass im Falle eines reversiblen Prozesses, d.h. wenn keine Wärme durch Reibung verloren geht, die reduzierte Wärme konstant ist. Die maximal nutzbare mechanische Arbeit ergibt sich aus der Differenz der Wärmemengen:

und daraus der maximale Wirkungsgrad zu Fehler beim Parsen (Syntaxfehler): {\displaystyle \eta_\mathrm{max} = \frac{W}{Q_1} = 1-\frac{T_2}{T_1}\!\} .

Damit konnte Clausius die Entropie in differenzieller Form definieren als:

mit bzw. und , wobei das Gleichheitszeichen nur für reversible Prozesse gilt.

Der 1906 von Walther Nernst formulierte Dritte Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass es unmöglich ist, ein thermodynamisches System bis zum absoluten Nullpunkt () abzukühlen.

Enthalpie

Der Wärmeinhalt eines thermodynamischen Systems wird in der Physik als Enthalpie (griech. ἐν en ‚in‘ und θάλπειν thálpein ‚erwärmen‘[4]) bezeichnet und setzt sich aus der Summe der inneren Energie und dem Produkt aus Druck und Volumen des Systems zusammen und wird wie jede Form von Energie nach dem SI-System in Joule gemessen:

Bei chemischen Reaktionen spricht man ganz allgemein von der Reaktionsenthalpie, bzw. speziell von Verbrennungsenthalpie („Verbrennungswärme“), Bildungsenthalpie („Bildungswärme“), Lösungsenthalpie („Lösungswärme“) usw.

Freie Enthalpie

Die freie Enthalpie oder Gibbs-Energie , benannt nach dem US-amerikanischen Physiker w:Josiah Willard Gibbs (1839-1903), berücksichtigt gemäß der Gibbs-Helmholtz-Gleichung auch die Entropie. Für die Änderung der freien Enthalpie ergibt sich damit:

Darin ist Fehler beim Parsen (SVG (MathML kann über ein Browser-Plugin aktiviert werden): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://wikimedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle \Delta S> die Änderung der [[Entropie]] und <math>T} die absolute Temperatur.

Thermische Energie

Die thermische Energie oder Wärmeenergie ist nach physikalischer Definition die in der ungeordneten Bewegung der mikroskopischen Teilchen eines Stoffes gespeicherte Energie. Sie wird im SI-System in Joule angegeben. Eine veraltete Maßeinheit ist die Kalorie (cal) bzw. die Kilokalorie (kcal). Eine Kalorie entspricht jener Wärmemenge, die notwendig ist, um 1 g Wasser unter genau definierten Bedingungen (Druck, Temperatur) um 1 °C zu erwärmen. Eine Kalorie entspricht etwa 4,1868 Joule bzw. 1 kcal = 4,1868 kJ. Umgekehrt entspricht 1 Joule ungefähr 0,239 Kalorien.

endotherme und exotherme Prozesse

Im lebendige Organismus sind Aufbauprozesse wie etwa die Photosynthese der Pflanzen zumeist endotherm (von griech. ἔνδον éndon „innen“ und griech. θερμός thermós „warm, heiß, hitzig“), d.h. sie verbrauchen Wärme (), während Abbauprozesse wie etwa die Atmung in der Regel exotherm (von griech. ἔξω exo „außen“), d.h. unter Wärmeabgabe verlaufen ().

adiabatische Zustandsänderungen

Bei einer adiabatischen Zustandsänderung (griech. α a, deutsch ‚nicht‘ und διαβαίνειν diabaínein „hindurchgehen“) tauscht das System keine Wärme mit der Umgebung aus, ist also von ihr thermisch isoliert.

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. vgl. z.B. hebr. נר שבת ner schabath, die „Schabbatlichter“
  2. Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. München/Wien 1965.
  3.  Paul Allen Tipler, Gene Mosca, Jenny Wagner (Hrsg.): Physik für Wissenschaftler und Ingenieure. 7. dt. Aufl Auflage. Springer Spektrum, Berlin Heidelberg 2015, ISBN 978-3-642-54165-0.
  4.  Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. München/ Wien 1965.


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