Feigenblatt und Marie Gebhardt: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Feigenblatt''' ist ein aus der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] wohlbekanntes [[Symbol]]. Nach dem Bericht der [[Wikipedia:Genesis|Genesis]] sollen [[Adam und Eva]] damit schamhaft ihre Blöße bedeckt haben, nachdem sie vom [[Baum der Erkenntnis]] gegessen hatten. Tatsächlich wird damit auf die ursprünglich noch rein vegetabile, [[pflanzen]]artige Natur der [[Geschlechtsorgane]] hingewiesen, die sich als Folge des [[Sündenfall]]s zu bilden begannen.
'''Marie Gebhardt''' oder '''Gebhard''' (* [[Wikipedia:1832|1832]] in [[Wikipedia:Dublin|Dublin]], [[Wikipedia:Republik Irland|Irland]]; † [[Wikipedia:1892|1892]] in [[Wikipedia:Berlin|Berlin]]; geborene ''Mary L'Estrange''<ref>http://blavatskyarchives.com/barborkaglossarytheosophical.htm</ref>) war eine deutsche [[Theosophie|Theosophin]].


Bevor der [[Mensch]] der [[luziferisch]]en [[Versuchung]] verfiel, war er noch ein doppelgeschlechtliches, [[Hermaphrodit|hermaphroditisches]] Wesen.  
Mary L'Estrange heiratete am 8. September 1852<ref>http://tonh.net/theosofie/hpb_cw_online/articles/v6/y1884_045.htm</ref> in New York den Fabrikanten und persischen Konsul ''Gustav Gebhard''. Aus der Ehe gingen sechs Söhne und eine Tochter hervor.<ref name="Caldwell">Daniel Caldwell: ''Die geheimnisvolle Welt der Helena Petrovna Blavatsky''. Aquamarin Verlag, Grafing 2003, ISBN 3-89427-235-X. (Seite 383)</ref> Gemeinsam mit ihrem Mann war sie eine Anhängerin der Theosophie und an [[Esoterik]] und [[Okkultismus]] interessiert.


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Mit [[Eliphas Lévi]] befreundet, lernte sie von diesem mittels brieflicher Unterweisung die Grundlagen der [[Kabbala]] kennen. 1871 war Levi einige Wochen Gast im Haus der Gebhards in [[Wikipedia:Elberfeld|Elberfeld]].  
"Auf der Sonne war der physische Menschenleib in gewisser Beziehung bis zur Stufe des Pflanzendasein aufgerückt. Er war damals bloß durchdrungen von einem Ätherleib. Auf dem Monde nahm er den Charakter des Tierleibes an, weil er von dem Astralleib durchdrungen wurde. Aber nicht alle Organe nahmen an dieser Umwandlung in den Tiercharakter teil. Manche Teile blieben auf der Pflanzenstufe stehen. Und auch als auf der Erde nach Eingliederung des Ich der Menschenleib sich zu seiner gegenwärtigen Form erhob, trugen noch manche Organe einen ausgesprochenen Pflanzencharakter. Nur darf man sich allerdings nicht vorstellen, daß diese Organe genau so aussahen, wie unsere gegenwärtigen Pflanzen aussehen. Zu diesen Organen gehören die Fortpflanzungsorgane. Sie waren auch im Anfange der Erdentwickelung noch mit Pflanzencharakter behaftet. In der Weisheit der alten Mysterien hat man das gewußt. Und die ältere Kunst, die sich so vieles aus den Überlieferungen der Mysterien bewahrt hat: sie stellt zum Beispiel Hermaphroditen dar mit pflanzenblätterartigen Fortpflanzungsorganen. Es sind das Vorläufer der Menschen, welche noch die alte Art von Fortpflanzungs-Organen hatten (doppelgeschlechtig waren). Man kann dies zum Beispiel schön sehen an einem Hermaphroditen in der kapitolinischen Sammlung in Rom. Und wenn man einmal diese Dinge durchschauen wird, dann wird man auch den wahren Grund zum Beispiel für das Vorhandensein des Feigenblattes bei der Eva kennen. Man wird für manche alte Darstellungen wahre Erklärungen annehmen, während die gegenwärtigen doch nur einem nicht zu Ende geführten Denken entspringen. Nebenbei soll nur bemerkt werden, daß der obenerwähnte Hermaphrodit noch andere Pflanzenanhänge zeigt. Als er gebildet wurde, hatte man eben noch die Überlieferung davon, daß in urferner Vergangenheit gewisse Menschenorgane sich aus dem Pflanzen- in den Tiercharakter umgebildet haben." {{Lit|GA 11, S 213f}}
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Erst als [[Jahve]] zur Zeit des [[Sündenfall]]s den [[Mond]] aus der [[Erde (Planet)|Erde]] herauszog und dieser von nun an von außen hereinwirkte, kam es zur [[Geschlechtertrennung]]. Damit begannen sich auch die Geschlechtsorgane auszubilden. Lange Zeit waren sie rein vegetative Organe, die nur von den lebensspendenden Kräften des [[Ätherleib]]s durchzogen waren. Die Bezeichnung ''[[Fortpflanzung]]'' für den Reproduktionsvorgang weist darauf zu Recht hin. Erst sehr viel später wurden sie durch den fortwirkenden [[luziferisch]]en Einfluss auch von den [[trieb]]haften [[Astralkräfte]]n ergriffen und bildeten sich dadurch zu dichten [[fleisch]]lichen Organen um. Die [[Fortpflanzung]]skräfte, die bis dahin die reinsten und höchsten Kräfte des Menschen waren und unter der Leitung [[Jahve]]s standen, wurden dadurch zunehmendend korrumpiert.  
1883 trat sie in die [[London Lodge]] ein und damit der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]] (TG) bei. Am 27. Juli 1884 wurde in ihrem Haus die theosophische [[Theosophische Societät Germania|Loge Germania]] mit [[Wilhelm Hübbe Schleiden]] als Präsidenten gegründet. Marie übernahm das Amt des Vizepräsidenten, ihr Mann Gustav war Schatzmeister und ihr Sohn ''Franz Gebhard'' Sekretär.<ref name="Olcott">http://www.theosophy.ph/onlinebooks/odl/odl313.html</ref> Bei der Gründungsveranstaltung war auch [[Henry Steel Olcott]], einer der Gründer der TG, anwesend. Zwei Wochen später traf auch [[Helena Blavatsky]], als zweites Gründungsmitglied der TG, in Elberfeld ein und blieb rund zwei Monate dort. Blavatsky hielt sich ein weiteres mal vom 10. Mai bis 8. Juli 1886 bei den Gebhards auf.


Aus den ursprünglich reinen [[ätherisch]]en Fortpflanzungskräfte, die durch das Feigenblatt angedeutet werden, wurde auch das naturhafte [[Hellsehen]] gespeist, über das in der fernen Vergangenheit alle Menschen verfügten. Darum gilt auch der Feigenbaum als [[Symbol]] für die [[Hellsehen|hellsichtige]] [[Erkenntnis]]. Als die [[Fortpflanzung]] immer mehr von den [[astral]]en [[Begierden]] ergriffen wurde, begann auch das Hellsehen allmählich dahinzuschwinden. Dafür begann sich der [[Egoismus]] zu entwickeln. Die Wurzel des Egoismus liegt in der triebhaften [|Sexualität]]. Durch die freie Tätigkeit des [[Ich]]s kann sie aber auch zur [[Liebe]] verwandelt werden, die das eigentliche Ziel der [[Erdentwicklung|Erd]]- und [[Menschheitsentwicklung]] ist.  
Das Haus der Gebhards diente als einer der wichtigsten Treffpunkte und dadurch Impulsgeber in den Anfangsjahren der TG in Deutschland. Neben Blavatsky und Olcott trafen sich in ihrem Haus auch die Theosophen [[Franz Hartmann]], [[Francesca Arundale]] und [[Constance Wachtmeister]].


== Literatur ==
Sohn ''Arthur Gebhard'' (1855–1944) war ebenfalls Theosoph und zusammen mit [[William Quan Judge]] im April 1886 in [[Wikipedia:New York City|New York]] Gründer der theosophischen Zeitschrift ''The Path''.<ref>http://www.theohistory.org/description-of-issues/descript_of_issues_v5.html</ref> Auch Sohn ''Rudolf Ernst Gebhard'' (1857–1935) war Mitglied der TG.<ref name="Olcott"/> <ref name="Caldwell"/>
# Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Chronik'', [[GA 11]] (1986)


{{GA}}
== Fußnoten ==
<references />


[[Kategorie:Bibel]] [[Kategorie:Symbol]]
 
{{DEFAULTSORT:Gebhardt, Marie}}
[[Kategorie:Theosoph]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1832]]
[[Kategorie:Gestorben 1892]]
[[Kategorie:Frau]]
 
{{Personendaten|
NAME=Gebhardt, Marie
|ALTERNATIVNAMEN=Gebhard, Marie; Gebhard, Mary; L'Estrange, Mary
|KURZBESCHREIBUNG=deutsche Theosophin
|GEBURTSDATUM=1832
|GEBURTSORT=[[Dublin]], [[Republik Irland|Irland]]
|STERBEDATUM=1892
|STERBEORT=[[Berlin]]
}}
 
{{Wikipedia}}

Version vom 10. August 2017, 17:53 Uhr

Marie Gebhardt oder Gebhard (* 1832 in Dublin, Irland; † 1892 in Berlin; geborene Mary L'Estrange[1]) war eine deutsche Theosophin.

Mary L'Estrange heiratete am 8. September 1852[2] in New York den Fabrikanten und persischen Konsul Gustav Gebhard. Aus der Ehe gingen sechs Söhne und eine Tochter hervor.[3] Gemeinsam mit ihrem Mann war sie eine Anhängerin der Theosophie und an Esoterik und Okkultismus interessiert.

Mit Eliphas Lévi befreundet, lernte sie von diesem mittels brieflicher Unterweisung die Grundlagen der Kabbala kennen. 1871 war Levi einige Wochen Gast im Haus der Gebhards in Elberfeld.

1883 trat sie in die London Lodge ein und damit der Theosophischen Gesellschaft (TG) bei. Am 27. Juli 1884 wurde in ihrem Haus die theosophische Loge Germania mit Wilhelm Hübbe Schleiden als Präsidenten gegründet. Marie übernahm das Amt des Vizepräsidenten, ihr Mann Gustav war Schatzmeister und ihr Sohn Franz Gebhard Sekretär.[4] Bei der Gründungsveranstaltung war auch Henry Steel Olcott, einer der Gründer der TG, anwesend. Zwei Wochen später traf auch Helena Blavatsky, als zweites Gründungsmitglied der TG, in Elberfeld ein und blieb rund zwei Monate dort. Blavatsky hielt sich ein weiteres mal vom 10. Mai bis 8. Juli 1886 bei den Gebhards auf.

Das Haus der Gebhards diente als einer der wichtigsten Treffpunkte und dadurch Impulsgeber in den Anfangsjahren der TG in Deutschland. Neben Blavatsky und Olcott trafen sich in ihrem Haus auch die Theosophen Franz Hartmann, Francesca Arundale und Constance Wachtmeister.

Sohn Arthur Gebhard (1855–1944) war ebenfalls Theosoph und zusammen mit William Quan Judge im April 1886 in New York Gründer der theosophischen Zeitschrift The Path.[5] Auch Sohn Rudolf Ernst Gebhard (1857–1935) war Mitglied der TG.[4] [3]

Fußnoten


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Marie Gebhardt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.