Regulae philosophandi und Kategorie:Nationalismus: Unterschied zwischen den Seiten

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{{DISPLAYTITLE:regulae philosophandi}}
Diese Kategorie enthält Unterkategorien und Artikel zum Thema [[Nationalismus]].
[[Datei:Sir Isaac Newton by Sir Godfrey Kneller, Bt.jpg|miniatur|[[Wikipedia:Isaac Newton|Isaac Newton]], Porträt von [[Wikipedia:Godfrey Kneller|Godfrey Kneller]], [[Wikipedia:London|London]] 1702, [[Wikipedia:National Portrait Gallery (London)|National Portrait Gallery]]]]
[[Datei:NewtonsPrincipia.jpg|mini|Newtons ''[[Wikipedia:Philosophiae Naturalis Principia Mathematica|Philosophiae Naturalis Principia Mathematica]]'']]


Die '''regulae philosophandi''' ([[lat.]] „philosophische Regeln“; [[Wikipedia:Singular|Ez.]] '''regula philosophandi''') wurden von [[Wikipedia:Isaac Newton|Isaak Newton]] in seinem Hauptwerk «[[Wikipedia:Philosophiae Naturalis Principia Mathematica|Philosophiae Naturalis Principia Mathematica]]» (1687) formuliert. Diese '''Regeln zur Erforschung der Natur''' dienten ihm als Leitgedanken, um die irdische Mechanik auf die Himmelsbewegungen übertragen zu können. Drei dieser Regeln formalisierte Newton bereits in der 2. Ausgabe der «Principia», die vierte folgte in der 3. Ausgabe.
'''{{WikipediaDE|Kategorie:Nationalismus}}'''


{{Zitat|''1. Regel.'' An Ursachen zur Erklärung natürlicher Dinge nicht
[[Kategorie:Nationalismus|!]]  
mehr zuzulassen, als wahr sind und zur Erklärung jener Erscheinungen
[[Kategorie:Politische Bewegung]]
ausreichen.
[[Kategorie:Ideologie]]
 
[[Kategorie:Politik]]
Die Physiker sagen: Die Natur thut nichts vergebens, und vergeblich
ist dasjenige, was durch vieles geschieht und durch weniger ausgeführt
werden kann. Die Natur ist nämlich einfach , und schwelgt nicht
in überflüssigen Ursachen der Dinge.
 
''2. Regel.'' Man muss daher, so weit es angeht, gleichartigen Wirkungen
dieselben Ursachen zuschreiben.
 
So dem Athmen der Menschen und der Thiere, dem Falle der
Steine in Europa und Amerika, dem Lichte des Küchenfeuers und
der Sonne, der Zurückwerfung des Lichtes auf der Erde und den Planeten.
 
''3. Regel.'' Diejenigen Eigenschaften der Körper, welche weder
verstärkt noch vermindert werden können und welche allen Körpern
zukommen, an denen man Versuche anstellen kann, muss man für Eigenschaften aller Körper halten.
 
Die Eigenschaften der Körper werden nämlich nur durch Versuche
bekannt, und man muss daher diejenigen für allgemeine halten, welche
im allgemeinen mit den Verauehen übereinstimmen, und die weder vermindert
noch aufgehoben werden können. Offenbar kann man weder,
dem Verlauf der Versuche zuwider, Träume ersinnen, noch sich von der
Analogie der Natur entfernen, da diese einfach und mit sich übereinstimmend
zu sein pflegt. Die Ausdehnung der Körper wird nur durch
die Sinne erkannt, und nicht bei allen wahrgenommen; weil man sie
aber bei allen wahrnehmbaren Körpern antrifft, nimmt man sie bei allen
an. Dass mehrere Körper hart sind, erfahren wir durch Versuche. Die
Härte des Ganzen entspringt aus der Härte der Theile, und hieraus
schliessen wir mit Recht, dass nicht nur die wahrnehmbaren Theile dieser
Körper, sondern auch die unzerlegbaren Theilchen aller Körper hart
sind. Dass alle Körper undurchdringlich sind, leiten wir nicht aus
der Vernunft, sondern aus Versuchen ab. Alles was wir unter Händen
haben, finden wir undurchdringlich und daraus schließen wir, dass die Undurchdringlichkeit eine Eigenschaft aller Körper ist. Dass alle
Körper beweglich sind und vermöge einer gewissen Kraft, welche wir
die Kraft der Trägheit nennen, in der Bewegung oder Ruhe verharren,
schliessen wir daraus, dass wir diese Eigenschaften an allen betrachteten
Körpern wahrgenommen haben. Die Ausdehnung, Härte, Undurchdringlichkeit, Beweglichkeit und Kraft der Trägheit des Ganzen entspringt
aus denselben Eigenschaften der Theile; hieraus schliessen wir, dass die
kleinsten Theile der Körper ebenfälls ausgedehnt, hart, undurchdringlich,
beweglich und mit der Kraft der Trägheit begabt sind. Hierin besteht
die Grundlage der gesammten Naturlehre. Ferner lernen wir aus den
Encheinungen, dass die sich wechselseitig berührenden Theile der Körper
von einander getrennt werden können. Dass man dnreh Rechnung die
Theile noch in kleinere zerlegen könne, ist aus der Mathematik bekannt;
ob man diese so zerlegt gedachten Theile durch Kräfte der Natur darstellen
könne, ist ungewiss. Wenn es sich aber durch einen Versuch
ergäbe, dass einige unzerlegte Theilchen, durch Zerbrechung eines harten
und festen Körpers, eine Theilung vertrügen; so würden wir daraus nach
dieser Regel schließen, dass nicht nur zerlegte Theile trennbar seien,
sondern dass auch unzerlegte in's Unendliche getheilt werden können.
Sind endlich alle Körper in der Umgebung der Erde gegen dieee
schwer, und zwar im Verhältnis der Menge der Materie in jedem; ist
der Mond gegen die Erde nach Verhältniss seiner Masse, und umgekehrt
unser Meer gegen den Mond schwer; hat man ferner durch Versuche
und astronomische Beobachtungen erkannt, dass alle Planeten wechselseitig gegen einander und die Cometen gegen die Sonne schwer sind; so
muss man nach dieser Regel behaupten, dass alle Körper gegeneinander schwer
seien. Stärker ist der Beweis in Bezug auf die allgemeine Schwere, als auf die
Undurchdringlichkeit der Körper, über welche letztere wir keinen Versuch
und keine Beobachtung der Himmelskörper haben. Ich behaupte
aber doch nicht, dass die Schwere den Körpern wesentlich zukomme.
Unter eigenthümlicher Kraft begreife ich die Kraft der Trägheit, welche
unveränderlich ist, wogegen die Schwere mit der Entfernung von der
Erde abnimmt.
 
''4. Regel.'' In der Experimentalphysik muss man die, aus den Erscheinungen
durch Induction geschlossenen, Sätze, wenn nicht entgegengesetzte
Voraussetzungen vorhanden sind, entweder genau oder sehr nahe
für wahr halten, bis andere Erscheinungen eintreten, durch welche sie
entweder gröseere Genauigkeit erlangen, oder Ausnahmen unterworfen
werden.
 
Dies muss geschehen, damit nicht das Argument der Induction durch Hypothesen aufgehoben werde.|Isaak Newton|''Mathematische Principien der Naturlehre'', III. Buch, S. 380f [http://archive.org/stream/mathematischepr00newtgoog#page/n394/mode/2up]}}
 
Newtons ''reguale philosophandi'' beruhen nach [[Rudolf Steiner]] aber nur auf einem Vorurteil, das die Grundlage einer einseitig [[Materialismus|materialistischen]] Deutung des gesamten [[Natur]]geschehens bildet.
 
{{GZ|Sehen Sie, in
dem ganzen neueren Denken der Naturwissenschaft herrscht ja dasjenige,
was man nennen könnte, und übrigens auch genannt hat, die
regula philosophandi. Sie besteht darin, daß man sagt: Was man in
irgendeinem bestimmten Gebiete der Realität auf bestimmte Ursachen
zurückgeführt hat, das muß auch in anderen Gebieten des
Daseins, der Realität, auf dieselbe Ursache zurückgeführt werden.
Man geht, indem man eine solche regula philosophandi aufstellt,
gewöhnlich von etwas sehr Einleuchtendem, etwas Selbstverständlichem
aus. So, wenn man etwa sagt, wie das die Newtonianer immer
tun: Der Atmungsprozeß muß dieselben Ursachen beim Tier
und beim Menschen haben. Das Entzünden eines Spanes muß dieselbe
Ursache haben, ob es in Europa oder in Amerika erfolgt. - Bis
hierher bleiben die Dinge durchaus in der Sphäre der Selbstverständlichkeit.
Dann wird aber ein gewisser Sprung gemacht, den
man aber nicht merkt, sondern als etwas Selbstverständliches annimmt.
Das charakterisiert sich uns, wenn wir etwas sehen, was eben
gerade bei solchen Persönlichkeiten, die mit dieser Denkweise behaftet
sind, angeschlossen wird. Da wird gesagt: Wenn eine Kerze
leuchtend wird und wenn die Sonne leuchtet, so muß dem Leuchten
der Kerze und dem Leuchten der Sonne dieselbe Ursache zugrunde
liegen. Wenn ein Stein zur Erde fällt und wenn der Mond um die
Erde kreist, so muß der Bewegung des Steines und der Bewegung des
Mondes dieselbe Ursache zugrunde liegen. - Man schließt an eine
solche Auseinandersetzung dann auch noch etwas anderes an: Man
käme zu keinen Erklärungen in der Astronomie, wenn das nicht der
Fall wäre, denn man kann Erklärungen eben nur von dem Irdischen
gewinnen. Wenn also nicht im weiten Himmelsraum dieselbe Kausalität herrschen würde wie auf der Erde, könnte man nicht zu einer
Theorie kommen.
 
Aber bitte berücksichtigen Sie, daß das, was hier als regula philosophandi
ausgesprochen wird, doch nichts weiter ist als ein Vorurteil.
Denn wer bürgt denn irgendwie in der Welt dafür, daß nun
wirklich die Ursachen des Leuchtens einer Kerze und die Ursachen
des Leuchtens der Sonne dieselben sind? Oder daß beim Fallen des
Steines oder beim Fallen des berühmten Apfels vom Baume, durch
den Newton zu seiner Theorie gekommen ist, dieselben Ursachen
zugrunde liegen wie den Bewegungen der Weltenkörper? Das war ja
etwas, worauf man erst kommen mußte. Das ist durchaus nur ein
Vorurteil. Und solche Vorurteile fließen durchaus überall da ein, wo
man zuerst induktiv gewisse theoretische Erwägungen, gewisse Bildvorstellungen
anknüpft an Beobachtungen und wo man dann einfach
blindwütig ins Deduzieren hineinkommt und Weltensysteme
durch dieses Deduzieren konstruiert.|323|76f}}
 
== Literatur ==
# ''[[s:Mathematische Principien der Naturlehre|Sir Isaac Newton’s Mathematische Principien der Naturlehre]] – Mit Bemerkungen und Erläuterungen herausgegeben von Prof. Dr. [[Wikipedia:Jakob Philipp Wolfers|J. Ph. Wolfers]].'' R. Oppenheim, Berlin 1872 [http://www.archive.org/details/mathematischepr00newtgoog Online.]
#Rudolf Steiner: ''Das Verhältnis der verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebiete zur Astronomie'', [[GA 323]] (1997), ISBN 3-7274-3230-6 {{Vorträge|323}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
* [http://www.thelatinlibrary.com/newton.regulae.html REGULÆ PHILOSOPHANDI] (im Lateinischen Original)
* [http://www4.ncsu.edu/~kimler/hi322/rules.htm Newton's "Regulae Philosophandi" -- Rules of Philosophy] (englische Übersetzung)
 
[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Naturwissenschaft]] [[Kategorie:Astronomie]] [[Kategorie:Physik]]

Version vom 29. September 2020, 20:20 Uhr

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