Bernstein

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Roher Baltischer Bernstein auf Granit

Bernstein (mittelniederdeutsch bern(e)stein, von bernen ‚brennen‘, was auf die auffällige Brennbarkeit dieses „(Edel-)Steins“ zurückzuführen ist.[1][2][3]; griech. ἤλεκτρον ḗlektron „hellgold“) ist ein vor allem im im Ostseeraum weit verbreitetes fossiles Harz, das bereits seit Jahrtausenden als Schmuckstein verwendet wird.

Weltweit sind mehr als 80 Bernsteinarten bekannt,[4] die zumeist aber nur in geringer Menge vorkommen. Die häufigste Bernsteinart ist der Succinit mit der angenähernden Summenformel: C10H16O+(H2S). Allein im Baltikum sollen es nach einer Schätzung[5] noch mehr als 640.000 t sein, weshalb er synonym auch oft als Baltischer Bernstein bezeichnet wird.

Der älteste bekannte Bernstein stammt aus etwa 310 Millionen Jahre alten Steinkohlen. Seit dem Paläozoikum ist das Harz damaliger Bäume als feste, amorphe Substanz erhalten geblieben. Einige in Ägypten gefundene Objekte sind z. B. mehr als 6000 Jahre alt. In vornehmen antiken Haushalten diente ein größerer Bernstein als Kleiderbürste; durch das Gleiten am Stoff lud er sich elektrostatisch auf und zog dann die Staubteilchen an sich. Das Phänomen der statischen Elektrizität beim Reiben von Bernstein mit bestimmten Materialien war bereits Thales von Milet bekannt. Damit konnte das griechische Wort für Bernstein zum modernen Namensgeber des Elementarteilchens Elektron und der Elektrizität werden. Das berühmteste Kunstobjekt aus Bernstein war das Bernsteinzimmer, das seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen ist.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Friedrich L. Weigand: Deutsches Wörterbuch. Erster Band: A–K, 5. Auflage, De Gruyter, 1969, ISBN 978-3-11-081798-0 (Reprint), S. 208, eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche.
  2. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 22. Auflage, 1989, S. 76 (Bernstein), eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche.
  3. Albert L. Lloyd, Otto Springer, Rosemarie Lühr: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen. Band 2, Vandenhoeck & Ruprecht, 1998, ISBN 3-525-20768-9, S. 319 (Brennstein), 469, eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche
  4. Günter Krumbiegel, Brigitte Krumbiegel: Bernstein. Fossile Harze aus aller Welt. 3. Auflage, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01400-0, S. 1–112.
  5. Barbara Kosmowska-Ceranowicz: Bernstein –die Lagerstätte und ihre Entstehung. In: M. Ganzelewski, R. Slotta (Hrsg.): Bernstein – Tränen der Götter. Bochum 1996, ISBN 3-921533-57-0, S. 161–168.


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