Gelassenheit und Bernstein: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Gelassenheit''' (von [[Wikipedia:Mittelhochdeutsch|mhd.]] ''gelazen'' , "sich niederlassen, ruhig sein"), '''Gleichmut''', '''innere Ruhe''' oder '''Gemütsruhe''' besteht in der [[Fähigkeit]], auch in schwierigen, [[gefühl]]smäßig und [[emotion]]al belastenden Situationen ruhig und [[besonnen]] zu bleiben.
[[Bild:Bernstein auf Granit.jpg|mini|Roher ''Baltischer Bernstein'' auf [[Granit]]]]


''Gelassenheit'' ist die dritte der [[Nebenübungen]], die nach [[Rudolf Steiner]] unerlässliche Voraussetzung dafür sind, einen [[Schulungsweg|geistigen Schulungsweg]] gehen zu können. Es wird dadurch die '''Gleichmut des [[Gefühl]]s''' erreicht.
'''Bernstein''' ([[Mittelniederdeutsche Sprache|mittelniederdeutsch]] ''bern(e)stein'', von ''bernen'' ‚brennen‘, was auf die auffällige Brennbarkeit dieses „(Edel-)Steins“ zurückzuführen ist.<ref>Friedrich L. Weigand: ''Deutsches Wörterbuch.'' Erster Band: ''A–K'', 5. Auflage, De Gruyter, 1969, ISBN 978-3-11-081798-0 (Reprint), S.&nbsp;208, {{Google Buch |BuchID=DZwgAAAAQBAJ |Seite=208}}.</ref><ref>''[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]].'' 22. Auflage, 1989, S.&nbsp;76 (''Bernstein''), {{Google Buch| BuchID=IoryCQAAQBAJ|Seite=76}}.</ref><ref>Albert L. Lloyd, Otto Springer, Rosemarie Lühr: ''Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen.'' Band 2, Vandenhoeck & Ruprecht, 1998, ISBN 3-525-20768-9, S.&nbsp;319 (Brennstein), 469, {{Google Buch |BuchID=iKfYGNwwNVIC |Seite=469}}</ref>; {{ELSalt|ἤλεκτρον}} ''ḗlektron'' „hellgold“) ist ein vor allem im im [[Ostsee]]raum weit verbreitetes [[fossil]es [[Harz]], das bereits seit Jahrtausenden als [[Schmuckstein]] verwendet wird.  


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Weltweit sind mehr als 80 Bernsteinarten bekannt,<ref name="Krumbiegel" /> die zumeist aber nur in geringer Menge vorkommen. Die häufigste Bernsteinart ist der '''Succinit''' mit der angenähernden Summenformel: C<sub>10</sub>H<sub>16</sub>O+(H<sub>2</sub>S). Allein im Baltikum sollen es nach einer Schätzung<ref name="Kosmowska">Barbara Kosmowska-Ceranowicz: ''Bernstein –die Lagerstätte und ihre Entstehung.'' In: M. Ganzelewski, R. Slotta (Hrsg.): ''Bernstein – Tränen der Götter.'' Bochum 1996, ISBN 3-921533-57-0, S.&nbsp;161–168.</ref> noch mehr als 640.000&nbsp;t sein, weshalb er synonym auch oft als ''Baltischer Bernstein'' bezeichnet wird.
"Im dritten Monat soll als neue Übung in den Mittelpunkt des Lebens gerückt werden die Ausbildung eines gewissen Gleichmutes gegenüber den Schwankungen von Lust und Leid, Freude und Schmerz, das «Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt» soll mit Bewußtsein durch eine gleichmäßige Stimmung ersetzt werden. Man gibt auf sich acht, daß keine Freude mit einem durchgehe, kein Schmerz einen zu Boden drücke, keine Erfahrung einen zu maßlosem Zorn oder Ärger hinreiße, keine Erwartung einen mit Ängstlichkeit oder Furcht erfülle, keine Situation einen fassungslos mache, usw., usw. Man befürchte nicht, daß eine solche Übung einen nüchtern und lebensarm mache; man wird vielmehr alsbald bemerken, daß an Stelle dessen, was durch diese Übung vorgeht, geläutertere Eigenschaften der Seele auftreten; vor allem wird man eines Tages eine innere Ruhe im Körper durch subtile Aufmerksamkeit spüren können; diese gieße man, ähnlich wie in den beiden oberen Fällen, in den Leib, indem man sie vom Herzen nach den Händen, den Füßen und zuletzt nach dem Kopfe strahlen läßt. Dies kann natürlich in diesem Falle nicht nach jeder einzelnen Übung vorgenommen werden, da man es im Grunde nicht mit einer einzelnen Übung zu tun hat, sondern mit einer fortwährenden Aufmerksamkeit auf sein inneres Seelenleben. Man muß sich jeden Tag wenigstens einmal diese innere Ruhe vor die Seele rufen und dann die Übung des Ausströmens vom Herzen vornehmen. Mit den Übungen des ersten und zweiten Monats verhalte man sich, wie mit der des ersten Monats im zweiten." {{Lit|GA 245 (1968), S 15 ff}}
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Im [[Buddhismus]] zählt Gleichmut ([[Sanskrit|skrt.]] [[upekkhā]]) neben [[Liebe]] ([[Wikipedia:Pali|Pali]] [[metta]]; skrt. [[maitri]]), [[Mitgefühl]] (skrt. [[karuna]]) und [[Mitfreude]] (skrt. [[mudita]]) zu den "[[Brahmavihara|Vier Unermesslichen]]", welche die feste Grundlage für jede [[Geistesschulung]] bilden.
Der älteste bekannte Bernstein stammt aus etwa 310 Millionen Jahre alten [[Steinkohle]]n. Seit dem [[w:Paläozoikum|Paläozoikum]] ist das Harz damaliger Bäume als feste, [[Amorphes Material|amorphe]] Substanz erhalten geblieben. Einige in [[Ägypten]] gefundene Objekte sind z.&nbsp;B. mehr als 6000&nbsp;Jahre alt. In vornehmen antiken Haushalten diente ein größerer Bernstein als Kleiderbürste; durch das Gleiten am Stoff lud er sich [[Elektrostatik|elektrostatisch]] auf und zog dann die Staubteilchen an sich. Das Phänomen der statischen Elektrizität beim Reiben von Bernstein mit bestimmten Materialien war bereits [[Thales von Milet]] bekannt. Damit konnte das [[Griechische Sprache|griechische]] Wort für Bernstein zum modernen Namensgeber des Elementarteilchens [[Elektron]] und der [[Elektrizität]] werden. Das berühmteste Kunstobjekt aus Bernstein war das [[Bernsteinzimmer]], das seit dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verschollen ist.


== Literatur ==
[[Kategorie:Schmuckstein]]
#Rudolf Steiner: ''Anweisungen für eine esoterische Schulung (Sonderausgabe)'', ([[GA 245]]) (1993)
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Schulungsweg]] [[Kategorie:Nebenübungen]]

Version vom 9. Dezember 2018, 11:24 Uhr

Roher Baltischer Bernstein auf Granit

Bernstein (mittelniederdeutsch bern(e)stein, von bernen ‚brennen‘, was auf die auffällige Brennbarkeit dieses „(Edel-)Steins“ zurückzuführen ist.[1][2][3]; griech. ἤλεκτρον ḗlektron „hellgold“) ist ein vor allem im im Ostseeraum weit verbreitetes [[fossil]es Harz, das bereits seit Jahrtausenden als Schmuckstein verwendet wird.

Weltweit sind mehr als 80 Bernsteinarten bekannt,[4] die zumeist aber nur in geringer Menge vorkommen. Die häufigste Bernsteinart ist der Succinit mit der angenähernden Summenformel: C10H16O+(H2S). Allein im Baltikum sollen es nach einer Schätzung[5] noch mehr als 640.000 t sein, weshalb er synonym auch oft als Baltischer Bernstein bezeichnet wird.

Der älteste bekannte Bernstein stammt aus etwa 310 Millionen Jahre alten Steinkohlen. Seit dem Paläozoikum ist das Harz damaliger Bäume als feste, amorphe Substanz erhalten geblieben. Einige in Ägypten gefundene Objekte sind z. B. mehr als 6000 Jahre alt. In vornehmen antiken Haushalten diente ein größerer Bernstein als Kleiderbürste; durch das Gleiten am Stoff lud er sich elektrostatisch auf und zog dann die Staubteilchen an sich. Das Phänomen der statischen Elektrizität beim Reiben von Bernstein mit bestimmten Materialien war bereits Thales von Milet bekannt. Damit konnte das griechische Wort für Bernstein zum modernen Namensgeber des Elementarteilchens Elektron und der Elektrizität werden. Das berühmteste Kunstobjekt aus Bernstein war das Bernsteinzimmer, das seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen ist.

  1. Friedrich L. Weigand: Deutsches Wörterbuch. Erster Band: A–K, 5. Auflage, De Gruyter, 1969, ISBN 978-3-11-081798-0 (Reprint), S. 208, eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche.
  2. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 22. Auflage, 1989, S. 76 (Bernstein), eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche.
  3. Albert L. Lloyd, Otto Springer, Rosemarie Lühr: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen. Band 2, Vandenhoeck & Ruprecht, 1998, ISBN 3-525-20768-9, S. 319 (Brennstein), 469, eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche
  4. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens Krumbiegel wurde kein Text angegeben.
  5. Barbara Kosmowska-Ceranowicz: Bernstein –die Lagerstätte und ihre Entstehung. In: M. Ganzelewski, R. Slotta (Hrsg.): Bernstein – Tränen der Götter. Bochum 1996, ISBN 3-921533-57-0, S. 161–168.