Sephiroth und Urpersische Kultur: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Sephirothbaum.jpg|thumb|right|350px|Die 10 Sefirot und die 22 sie verbindenden Pfade des kabbalistischen Lebensbaums. Bezieht man dieses Diagramm auf den irdischen Menschen, so entspricht die rechte Seite der rechten Körperhälfte, die linke Seite der linken Körperhälfte - es ist also ein Bild des Menschen, wie es von ''hinten'' gesehen wird. In [[freimaurer]]ischen und [[rosenkreuzer]]ischen Darstellungen wird der Mensch meist von ''vorne'' betrachtet und im Diagramm erscheinen dann die linke und rechte Seite vertauscht.]]
[[Datei:Steiner Der persische Mensch.jpg|thumb|400px|[[Rudolf Steiner]]: ''Der persische Mensch'', Pastell 1914]]
[[Datei:Ein_sof.png|thumb|350px|Die 10 Sephiroth, die sich aus dem göttlichen Urlicht [[Ain Soph Aur]] nach dem [[Tzimtzum]] in Form immer kleiner werdenden konzentrischen Schalen herausbilden.]]
Die '''Urpersische Kultur''' (5067 - 2907 v. Chr.) war die '''zweite nachatlantische [[Kulturepoche]]'''. Der [[Frühlingspunkt]] stand damals im Zeichen der [[Zwillinge (Sternbild)|Zwillinge]]. In ihr wurde unter der Leitung des großen [[Eingeweihter|Eingeweihten]] [[Zarathustra]] der [[Astralleib]] weiter ausgebildet.  
[[Datei:Tree of Life.jpg|thumb|350px|Diese Zeichnung zeigt den kabbalistischen Lebensbaum mit den beiden Säulen [[Jachin]] und [[Boas]] und der vermittelnden Säule zwischen diesen beiden. Zusammen bilden sie die drei [[Säulen der Manifestation]]. Jachin, die weiße Säule rechts, ist mit dem hebräischen Buchstaben י (Jod) bezeichnet, der, wie wir schon wissen, für die Ich-Kraft der Elohim steht, aus der auch unser eigenes Ich entsprungen ist. Boas, die schwarze Säule links, ist mit einem ב B (Beth) gekennzeichnet, das aber ohne [[Dagesch]], also ohne Punkt, geschrieben und daher als W gesprochen wird. Es ist die wellende, hüllenbildende Gestaltungskraft, die mehr oder weniger vom Rest der Seelenwelt abgesonderte Wesenheiten entstehen lässt. Von Malchut, das die Erdenwelt repräsentiert, werden im Zickzackkurs aufsteigend die Sephiroth den [[Planetensphären]] bis hinauf zum [[Primum Mobile]] zugeordnet. Von der [[Erde (Planet)|Erde]] schräg nach links aufsteigend kommt man zum [[Merkur]], waagrecht nach rechts weiter zur [[Venus]], von dort wieder nach links aufsteigend trifft man in der Mitte auf die [[Sonne]] und geht weiter zum [[Mars]], von wo man in horizontaler Linie nach rechts zum [[Jupiter]] gelangt. Von hier steigt man nach links weiter auf zum [[Saturn]], indem man dabei die sogenannte „unsichtbare Sphäre“ ([[Da’ath]]) durchschreitet (diese Verbindungslinie mit der darauf liegenden unsichtbaren Sphäre Da’ath findet man in der ersten Zeichnung nicht!). Waagrecht nach rechts geht es zum Zodiak, zum [[Tierkreis]] und von dort hinauf zum Primum Mobile, das dem [[Kristallhimmel]] entspricht (so etwa auch in Dantes Darstellung der himmlischen Sphären). Damit durcheilt man zugleich die [[Herrschaftsgebiete]] der himmlischen [[Hierarchien]], von den [[Engel]]n in der Mondensphäre bis hin zu den [[Cherubim]], den Tierkreiswesen, und den [[Seraphim]], die schon an den Kristallhimmel reichen. Jenseits davon sind die drei Schleier des Unbegrenzten, die auf die Trinität hindeuten – das [[Empyreum]] [[Dante]]s. In umgekehrter Reihenfolge gelesen, von [[Kether]] ausgehend, ist dies der [[Pfad des flammenden Schwerts]], der die 10 Sephiroth in der Reihenfolge ihrer Entstehung miteinander verbindet.]]
'''Sephiroth''' '''Sephirot''', '''Sefirot''' oder '''Sefiroth''' ([[hebräische Sprache|hebr.]] Singular סְפִירָה ''Sefira'', Plural סְפִירוֹת. ''Sephiroth'' = Ziffern) ist nach den Lehren der [[jüdisch]]en [[Kabbala]] der [[Wikipedia:hebräische Sprache|hebräische]] Name der 10 [[Gott|göttlichen]] [[Emanation|Emanationen]]<ref>Streng genommen darf man hier nicht von «Emanationen» sprechen, denn nach der von [[Isaak Luria]] stark geprägten kabbalistischen Lehre entstand die Schöpfung nicht als «Ausstrahlung» [[Gott]]es, sondern vielmehr durch seinen ''Rückzug'' und seine ''Selbstbeschränkung'' nach dem [[Tzimtzum]] ([[Hebräische Sprache|hebr.]] צמצום ''ṣimṣūm'', wörtlich ''Zusammenziehung'' oder ''Rückzug''). Dadurch erst wurde Raum geschaffen für die [[Freiheit]] des [[Mensch]]en, aber auch für das [[Das Böse|Böse]].</ref>, die zusammen den '''Lebensbaum der Kabbala''' ({{HeS|עץ החיים}}, '''''Ez Ha-Chajim''''', oder kurz עץ חיים, '''''Ez Chajim''''') bilden, der zugleich symbolisch den ''himmlischen'', [[Makrokosmos|makrokosmischen]] Menschen, den ''[[Adam Kadmon]]'', als übergeschlechtliches, aber bipolares ''[[männlich]]-[[weiblich]]es'' [[Wesen]] darstellt, der sich am vollkommensten im irdischen Menschen als [[Mikrokosmos]], aber auch sonst überall in der [[Schöpfung]], wenn auch unvollkommener, abbildet.


In der [[Apokalypse]] des [[Johannes]] wird in dem Sendschreiben an die Gemeinde von [[Smyrna]] (dem heutigen [[w:Izmir|Izmir]]) auf die urpersische Zeit hingewiesen.


==Wesen und Systematik der Sephiroth==
In der urpersischen Kultur leuchtete eine Erinnerung an die [[hyperboräische Zeit]] auf, in der sich die [[Sonne]] von [[Erde (Planet)|Erde]] trennte, die damals aber noch den [[Mond]] in sich trug. Hier setzen auch die Schilderungen der [[Genesis|biblischen Schöpfungsgeschichte]] ein. Der lichten Sonnenwelt stand von nun an die finstere Erdenwelt gegenüber. Während die [[Urindische Kultur|Urinder]] noch in der Einheit lebten, trat nun das Prinzip der [[Zweiheit]], der [[Polarität]] hervor, das sich durch den [[Gegensatz]] des lichten Gottes [[Ahura Mazdao]] ([[Ormuzd]]) und seines finsteren [[Widersacher]]s [[Ahriman]] offenbarte.
=== Namensherkunft und Anzahl der Sephiroth ===
Der Begriff Sephiroth ([[Hebräische Sprache|hebr.]] ספרות, Singular: Sephira  - ספרה, ''Ziffer'', ''[[wikt:Chiffre|Chiffre]]'') taucht erstmals im [[Sefer Jetzira]] auf, dem ältesten überlieferten Werk der [[Kabbala]], das der Legende nach auf [[Abraham]] selbst zurückgeht und das Ergebnis seiner [[Einweihung]] durch [[Melchisedek]] festhält. Das Wort geht auf den hebräischen Verbalstamm s-f-r (ספר, vgl. Sefer Jezirah § 1) zurück, der „zählen“, „schreiben“, „erzählen“ und, als Nomen gebraucht, auch „Buch“ (sefer) bedeuten kann, entlehnt aus [[Wikipedia:Arabisch|arabisch]] ''sifr'' „[[Null]], [[leer]]“, was wiederum lehnübersetzt ist von [[Wikipedia:altindisch|altindisch]] ''[[sunya]]'' „Null, leer“.  


Die Zahl [[0]] (okkult gelesen als Ei) bezeichnet die Vollendung und vollständige Vergeistigung eines vorangegangenen Entwicklungszyklus {{Lit|GA 110, S 187}}, aus dem mit der [[10]] (okkult gelesen als [[Eins aus dem Ei]]) die neue [[Schöpfung]] hervorbricht. 10 entspricht dem hebräischen Buchstaben [[Jod (Hebräisch)|Jod]] (י), der für das göttliche [[Ich]] steht. 10 ist daher die Anzahl der Sephiroth:
{{GZ|Nun fassen wir die zweite Kulturperiode ins Auge. In dem Prinzip
des Lichtes und der Finsternis, da haben wir das Religionsbewußtsein
der urpersischen Kulturperiode. Da stellten die großen
Eingeweihten zwei Wesenheiten, von denen sie die eine in der
Sonne personifiziert sahen, die andere im Monde, die stellten sie
einander gegenüber. Ahura Mazdao, die Lichtaura, Ormuzd, ist das
Wesen, das die Perser als den höchsten Gott verehrten; Ahriman
ist der böse Geist, der Repräsentant aller der Wesen, die die Erde
plus Mond besaß. Eine Erinnerung an die zweite Erdepoche ist die
Religion der Perser.|106|35}}


{{Zitat|Zehn Zahlen aus dem Nichts, zehn und nicht neun, zehn und nicht elf, begreife diese Weisheit, verstehe dieses Wissen, forsche danach und erwäge es, fasse es in Klarheit und folge dem Schöpfer wieder zu seinem Thron.|Sefer Jezirah 1,4}}
Die urpersische Kulturepoche zeichnet sich gegenüber der [[urindische Zeit|urindischen Kultur]] dadurch aus, dass der Mensch hier beginnt, seine Aufmerksamkeit auf die allmähliche Eroberung des physischen Planes zu lenken (kulturell hier in erster Linie als Ackerbau und Viehzucht). Dem Vertreter der urindischen Kultur war die äußere stoffliche Welt [[Maya]] - und man hielt es nicht für erstrebenswert, weiter in sie einzudringen.


Im ''Sefer Jetzira'' werden die 10 Sephiroth immer mit dem selben stehenden Ausdruck genannt, meist übersetzt als: ''"Zehn Zahlen ohne etwas"'' ({{HeS|עֶשֶׂר ספרות בלימה}}, 'esser sefirot ''belima''). ''Belima'' ({{HeS|בלימה}}) bedeutet wörtlich ''ohne etwas'' bzw. ''Nichts'' und wird mit dem zentralen Begriff der [[Kabbala]], dem [[Ain Soph]] ([[Hebräische Sprache|hebr.]] אין סוף, ''nicht endlich''), in Verbindung gebracht; ''belima'' wäre dann auch zu übersetzten als ''ohne Ende'', oder, wenn man den Ursprung der Sephiroth aus dem ''Unbegrenzten'', aus dem ''Nichts'', betonen will, als: ''aus dem Nichts''.
{{GZ|Die Mission der
nachatlantischen Kultur aber besteht darin, daß der Mensch die Welt,
in die er hineingestellt ist, sich immer mehr zu eigen macht, sich immer
mehr erobert. So sehen wir, daß in der persischen, in der Vor-Zarathustrischen
Kultur, die erste Phase dieses Eroberns der äußeren physischen
Welt sich abspielt. Den alten Persern - und es sind hier die vorhistorischen
Perser gemeint, denen eine Kolonie der hinübergewanderten
letzten Atlantier zugrunde liegt - eignete schon ein anderes Bewußtsein;
sie empfanden den physischen Plan schon als etwas Reales.
Nicht mehr als etwas Fremdes erschien dem alten Perser der physische
Plan; er sagte sich: In diesem physischen Plane sind auch Möglichkeiten,
den Geist zu pflanzen und zu pflegen. - Er beachtete die physische
Welt bereits; er studierte sie noch nicht, aber er beachtete sie.
Der alte Perser empfindet in ihr noch ein Feindliches, aber so, daß er
den Feind überwinden kann. Er macht sich zum Freunde, zum Genossen
des Gottes Ormuzd, um die Materie zu erlösen. Er arbeitet in das
Physische hinein; nach und nach beginnt er etwas davon zu ahnen, daß
diese Welt nicht nur Maja, nicht bloß wesenloser Schein, sondern eine
zu beachtende Wirklichkeit ist.|105|154f}}


Nach einem Hinweis [[Rudolf Steiner]]s gibt es allerdings in Wahrheit 12 Sephiroth, von denen aber die erste und letzte verborgen bleibt:
Die Annäherung der Menschheit an die physisch-sinnlichen Welterscheinungen zur urpersischen Zeit brachte auch die Wirksamkeit [[Ahriman|Ahrimans]], die seit der [[Atlantis|atlantischen Epoche]] untrennbar mit dem menschlichen Wesensgefüge verknüpft ist, stärker zur Geltung. Das findet seinen spirituellen Niederschlag in der Lehre des [[Zarathustra]] als Antagonismus zwischen den ahrimanischen Mächten der Finsternis einerseits und den göttlichen Mächten der Sonne, bezeichnet als [[Ahura Mazdao]], andererseits.


<div style="margin-left:20px">
Während in der atlantischen Epoche der [[physischer Leib|physische Leib]] mit den Kräften des [[Ich]] durchdrungen wurde, und dies während der urindischen Kulturepoche der nachatlantischen Epoche für den [[Ätherleib]] der Fall war, drangen während der urpersischen Zeit die Ichkräfte in den Seelen- oder [[Astralleib]] ein. Dieses Durchdringen des Astralleibes mit den Ichkräften ist nicht zu verwechseln mit der vollbewussten Umarbeitung des Astralleibes zum [[Geistselbst]].
"Die Kabbala unterscheidet innerhalb der Welt zwölf Glieder, wovon das erste und das letzte geheim bleiben, weil sie überhaupt nicht in Worte zu bringen sind. Nur die zehn übrigen werden in Worte gebracht." {{Lit|GA 89, S 273}}
</div>


Die Kabbala sieht in dem [[Name]]n und [[Begriff]] der Sephiroth auch den mystischen Ursprung des [[Wikipedia:Griechische Sprache|griechischen]] Wortes σφαιρα (''[[Sphäre]]''), mit dem es [[Wikipedia:Etymologie|etymologisch]] tatsächlich verwandt ist. Manche frühe [[Kabbala|Kabbalisten]] gaben für ''Sephira'' auch noch andere etymologische Ableitungen, etwa von ''Saphir'' ({{HeS|סַפִּיר}}, saphir; im Sinne von ''lichtvoll, leuchtend'') oder ''Grenze'' ({{HeS|ספר}}, sapir) oder ''Schönschreiber'' ({{HeS|סופר}}, safra), die seitdem als Nebenbedeutung durchaus mitschwingen und dem ohnehin schon komplexen System der Sephiroth noch einen zusätzlichen, vielfältig schillernden Charakter verleihen.
== Der Gegensatz von Iran und Turan ==


=== Wesen der Sephiroth ===
Die urpersische Zeit war geprägt vom Gegensatz der [[Volk|Völker]] von [[Iran]] und [[Turan]].
Die Sephiroth sind nach der Lehre [[Isaak Luria]]s aus ''[[Licht]]'' ({{HeS|אור}}, ''[[or]]'') gestaltete Gefäße ({{HeS|כלי‎}}, ''qli'' oder ''kli''‎; Plural: כלים, ''keilim'' oder ''kelim''), etwa vergleichbar den kristallenen Schalen der [[Planetensphären]] der [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechischen]] [[Kosmologie]], das dadurch begrenzt und geformt ist - denn das Licht ''an sich'' ist undifferenziert und entstammt dem ursprünglichen, grenzenlosen Licht ([[Ain Soph Aur]]). Und diese [[Form]], als reine ''Seelenform'', besteht in dem [[Wunsch]] oder Verlangen, von dem ''unendlichen Licht'' zu empfangen und von ihm erfüllt zu werden.  


Das göttliche Licht musste sich dazu nach dem [[Zimzum]] ([[Hebräische Sprache|hebr.]] צמצום), dem Prozess der Zusammenziehung und Selbstbeschränkung [[Gott]]es, zurückziehen und einen kreisförmigen ({{HeS|עִגּוּל}}, igul = ''Kreis''; Plural: עִגּוּלים, igulim) Leerraum ({{HeS|חלל}}, chalal = ''Raum'') freigeben, in dem sich die Schöpfung entfalten und gestalten konnte. In diesen begrenzten Raum wurde das zum feinen Lichtstrahl [[Kav]] (''oder'' Qav) ([[Hebräische Sprache|hebr.]] קו, ''Linie [des Lichts]'') verdichte schöpferische Licht in rhythmischen Pulsen hineingeworfen, aus dem ein weiterer Kreis hervortrat, dann noch einer usw., bis schließlich durch eine Folge weiterer Selbstbeschränkungen Gottes (Zimzum''im'', Plural) 10 Schöpfungskreise - eben die 10 Sephiroth - in einem ''streng geordneten Entwicklungslauf'' ([[Seder Hishtalshelut]], {{HeS|סדר הִשְׁתַּלְשְׁלוּת}}) entstanden waren. Doch konnten die inneren sechs Sephiroth, von [[Chesed]] abwärts bis [[Jesod]], der Gewalt dieses zum Strahl geformten göttlichen Lichts nicht standhalten. Es kam zum ''Bruch der Gefäße'' ([[Schvirat ha-Kelim]]) und ihre Scherben blieben in der Welt erhalten als leere, geistverlassene "Schalen" (''[[Qelipot|Qlīpōt]]'') und bildeten derart die Grundlage des [[Das Böse|Bösen]].  
{{GZ|In dieser Zeit, die jetzt für uns zu betrachten wichtig ist, waren alle
diese Völkerschaften, die mit einem in der Dekadenz begriffenen Hellsehen
begabt waren, Nomadenvölker, die, ohne seßhaft zu sein, ohne
feste Wohnsitze zu gründen, als Hirten herumstreiften, keinen Fleck
besonders lieb hatten, auch das, was die Erde ihnen bot, nicht besonders
pflegten, und auch gern bereit waren zu zerstören, was um sie herum
war, wenn sie etwas brauchten zu ihrem Lebensunterhalt. Aber
etwas zu leisten, um das Kulturniveau zu erhöhen, um die Erde umzugestalten,
dazu waren diese Völker nicht aufgelegt.


==== Die fünf Gesichter (Parzufim) ====
So entstand der große, der wichtige Gegensatz, der vielleicht zu
Um weitere Zerstörung zu verhindern, mussten die Gefäße aus dem Brennpunkt des Lichts gerückt und in ''"Gesichter"'' ({{HeS|פרצוף}}, ''parzuf''; Plural: ''parzufim''; [[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] πρόσωπον = ''Gesicht'') oder ''[[Person]]en'' verwandelt werden.
dem Allerwichtigsten der nachatlantischen Entwickelung gehört: der
Gegensatz zwischen diesen mehr nördlichen Völkern und den iranischen
Völkern. Bei den Iraniern entwickelte sich die Sehnsucht, einzugreifen
in das Geschehen rings um sie herum, seßhaft zu werden, was
man als Mensch und als Menschheit hat, durch Arbeit sich zu erringen,
das heißt also wirklich durch die menschlichen Geisteskräfte die Natur
umzugestalten. Das war gerade in diesem Winkel der größte Drang der
Menschen. Und unmittelbar daran stieß nach Norden jenes Volk, das
hineinschaute in die geistige Welt, das sozusagen auf «du und du»
war mit den geistigen Wesenheiten, das aber nicht gern arbeitete, das
nicht seßhaft war und gar kein Interesse daran hatte, die Kulturarbeit
in der physischen Welt vorwärts zu bringen.


[[Kether]], die erste Sephira, wurde zum Kopf des [[Makroprosopon]] ({{HeS|}}, Arik Anpin, ''langes'' oder ''großes Gesicht'') transformiert. [[Chochmah]], die [[Weisheit]], wurde zum ''Vater'' ({{HeS|אָב}}, Abba) als aktiv-männlichem Prinzip und [[Binah]], der [[Verstand]], zur ''Mutter'' ({{HeS|אִמָּא}}, Imma) als empfangendem weiblichen Prinzip. Die sechs zerbrochenen Sephiroth, mit ihrem Zentrum in der Sephira [[Tifereth]] (Schönheit), wurden umgebildet zum männlichen Kind, auch [[Mikroprosopon]] ({{HeS|}}, Ze'ir Anpin, ''kurzes'' oder ''kleines Gesicht''). [[Malchuth]] aber, das Reich, wurde zum weiblichen Kind ({{HeS|נקבה}}, Nukvah, ''weiblich''; auch {{HeS|בַּת}}, Bath, ''Tochter''; oder {{HeS|כַּלָּה}}, Kallah, ''Braut''). Diese ''fünf'' Gesichter oder Personen sind seitdem in allen [[vier Welten]] (siehe unten) zu finden.
Das ist der größte Gegensatz vielleicht, der sich äußerlich in der
Geschichte der nachadantischen Zeiten gebildet hat, und der rein eine
Folge ist der verschiedenen Arten der Seelenentwickelung. Es ist der
Gegensatz, den man in der äußeren Geschichte auch kennt: der große
Gegensatz zwischen Iran und Turan. Aber man kennt nicht die Ursachen.
Hier haben wir jetzt die Gründe.


==== Die fünf Seelenarten und ihre beständige Wiedergeburt bis zur endgültigen Erlösung ====
Im Norden, nach Sibirien hinein: Turan, jenes Völkergemenge, das
Aus diesen ''fünf Gesichtern'' [[Emanation|emanierten]] die fünf Arten der [[Seele]]: [[Jechidah]] ([[Geistesmensch]]), [[Chaja]] ([[Lebensgeist]]), [[Neschamah]] ([[Geistselbst]]/[[Bewusstseinsseele]]), [[Ruach]] ([[Verstandesseele]]) und [[Nephesch]] ([[Empfindungsseele]]). Jede dieser fünf Seelen wurde zusammen mit den entsprechenden [[Organ]]en [[Adam]]s geschaffen. Und so wie es niedere und höhere Organe gibt, gibt es auch niedere und höhere Seelenarten. Jede menschliche Seele ist ein Funke ({{HeS|נִיצוֹץ}}, ''nitzotz'') der Seele Adams. Durch den [[Sündenfall]] wurden diese Seelenarten durcheinandergebracht und selbst den reinsten wurde etwas von den geistverlassenen "Schalen" (''[[Qelipot|Qlīpōt]]'') beigemischt. Diese Verwirrung der Seelen wird nach [[Isaak Luria]] erst mit dem Erscheinen des [[Messias]] verschwinden. Bis dahin kann die Seele nicht zu ihrer Quelle zurückkehren und erlöst werden, sondern muss durch zahllose [[Gilgul|Wiedergeburt]]en wandern - nach Luria nicht nur in menschlichen Körpern, sondern auch in Tieren und sogar durch unbelebte Dinge wie Flüsse, Holz und Stein.
in hohem Grade mit den Erbstücken eines niederen astralischen Hellsehens
begabt war, das infolge dieses Lebens in der geistigen Welt
keine Neigung und keinen Sinn hatte, eine äußere Kultur zu begründen,
sondern - weil diese Menschen mehr passiver Art waren und sogar
zu ihren Priestern vielfach niedere Magier und Zauberer hatten - sich
namentlich da, wo es auf das Geistige ankam, mit niederer Zauberei, ja
zum Teil sogar mit schwarzer Magie beschäftigte. Im Süden davon:
Iran, jene Gegenden, in denen frühzeitig der Drang entstand, mit den
primitivsten Mitteln dasjenige, was in der Sinnes weit uns gegeben ist,
durch menschliche Geisteskraft umzugestalten, so daß auf diese Weise
äußere Kulturen entstehen können.


==== Die 10 [[Prajapati]]s des Bewusstseins ====
Das ist der große Gegensatz zwischen Iran und Turan. In einer
Bei [[H.P. Blavatsky]] findet sich auch der Hinweis, dass die 10 Sephiroth den 10 [[Prajapati]]s des [[Bewusstsein]]s entsprechen<ref>H. P. Blavatsky: ''Die Geheimlehre, Band I: Kosmogenesis'', S 380</ref>, die auch [[Rudolf Steiner]] in seinen frühen Vorträgen erwähnt. Die ''Prajapatis'' sind jene [[Wesenheit]]en, die im Zuge der [[Weltentwicklung]] einen [[Bewusstseinszustände|Bewusstsein]]s-, [[Lebenszustände|Leben]]s- oder [[Formzustand]] in den nächsten hinüberführen. Dementsprechend gibt es höhere und niedere Prajapatis und zwar nach Steiner 10 Prajapatis des Bewusstseins, 6 Prajapatis des Lebens und 5 Prajapatis der Form, insgesamt also 21.  
schönen Weise wird mythisch, legendenhaft angedeutet, wie der nach
dieser Kulturseite vorgeschrittenste Teil der Menschen von Norden
herunterzog bis in die Gegend, die wir als die iranische angesprochen
haben. Und wenn uns in der Legende von [[Dschemshid]], jenem Könige,
der seine Völker von Norden heruntergeführt hat nach Iran, erzählt
wird: er bekam von jenem Gotte, der nach und nach anerkannt werden
wird, den er Ahura Mazdao nannte, einen goldenen Dolch, mit
dem er seine Mission auf der Erde erfüllen sollte - dann müssen wir
uns klar sein, daß mit dem goldenen Dolch des Königs Dschemshid,
der seine Völker herausentwickelte aus der trägen Masse der Turanier,
dasjenige gegeben war, was das an die äußeren Menschenkräfte gebundene
Weisheitsstreben ist, jenes Weisheitsstreben, welches die vorher
in Dekadenz gekommenen Kräfte wieder heraufentwickelt und sie
durchdringt und durchwebt mit dem, was der Mensch auf dem physischen
Plan an Geisteskraft erringen kann. Dieser goldene Dolch hat
als Pflug die Erde umgegraben, hat aus der Erde Ackerland gemacht,
hat die ersten primitivsten Erfindungen der Menschheit gebracht. Er
hat fortgewirkt und wirkt bis heute in alledem, auf das die Menschen als
ihre Kulturerrungenschaften stolz sind. Das ist etwas Bedeutsames, daß
der König Dschemshid, der herunterzog aus Turan in die iranischen
Gebiete, von Ahura Mazdao diesen goldenen Dolch erhielt, der den
Menschen die Kraft gibt, sich die äußere sinnliche Welt zu erarbeiten.
Dieselbe Wesenheit, von der dieser goldene Dolch stammt, ist auch
der große Inspirator jenes Führers der iranischen Bevölkerung, den
wir als Zarathustra oder Zoroaster, Zerdutsch kennen. Und Zarathustra
war es, der in uralten Zeiten - bald nach der atlantischen Katastrophe
- mit den Gütern, die er aus den heiligen Mysterien heraustragen
konnte, jenes Volk durchdrang, das den Drang hatte, die äußere Kultur
mit menschlicher Geisteskraft zu durchweben. Dazu sollte Zarathustra
diesen Völkern, die nicht mehr die alte atlantische Fähigkeit hatten,
hineinzuschauen in die geistige Welt, neue Aussichten und neue Hoffnungen
auf die geistige Welt geben. So eröffnete Zarathustra jenen Weg,
den wir öfter besprochen haben, auf dem die Völker einsehen sollten,
daß in dem äußeren Sonnenlichtleib nur gegeben ist der äußere Leib
eines hohen geistigen Wesens, welches er, im Gegensatz zu der kleinen
menschlichen Aura, die «Große Aura», Ahura Mazdao nannte. Er
wollte damit andeuten, daß dieses zwar jetzt noch weit entfernte Wesen
einstmals heruntersteigen würde auf die Erde, um innerhalb der
Menschheitsgeschichte sich substantiell mit der Erde zu vereinigen und
im Menschheitswerden weiter zu wirken. Damit wurde für diese Menschen
von Zarathustra auf dieselbe Wesenheit hingewiesen, die später
in der Geschichte als der Christus lebte.|123|25ff}}


<div style="margin-left:20px">
== Literatur ==
Darauf bezieht sich in der «Secret Doctrine» von H. P. Blavatsky Strophe 4 des Buches Dzyan: «Die Eins aus dem Ei, die Sechs, die Fünf.» Die Zehn wird genannt: die Eins aus dem Ei = 0. Aus dem Ei (0), den 10 Prajapatis des Bewußtseins, kam zuerst der erste Prajapati des Lebens, dann folgten sechs andere Prajapatis des Lebens und fünf Prajapatis der Form = 1065, Quersumme 21 (Wert von Jehova)." {{Lit|GA 89, S 177ff}}
</div>
 
=== Ez Chajim - der Lebensbaum der Kabbala ===
Der '''[[Lebensbaum]]''' oder '''Ez Chajim''' ist in der [[Kabbala]] die Darstellung der 10 Sephiroth und der 22 sie verbindenden Pfade. Die Sephiroth werden mit Namen und Ziffern, die sie verbindenden Pfade mit den 22 Buchstaben des [[Hebräisches Alphabet|hebräischen Alphabets]] bezeichnet - ein Hinweis auf die beiden höchsten [[Äther]]arten, den [[Zahlenäther]] und den [[Wortäther]]. Die Zählung der Pfade beginnt mit 11, die zusammen mit den 10 Sephiroth die insgesamt [[32 Pfade der Weisheit]] bilden. Der Lebensbaum mit dem System der Sephiroth wird grundlegend im Buch [[Sefer Jezirah|'''Sefer Jezirah''']] ([[Hebräische Sprache|hebr.]]: "Buch der Formung") dargestellt, einem der frühesten und wichtigsten Werke der Kabbala, das vor dem 6. Jahrhundert u. Z. entstand.
 
{{Zitat|Zehn Zahlen aus dem Nichts und zweiundzwanzig Buchstaben, die Fundamente allen Seins: drei Mütter, sieben Einfache und zwölf Doppelte.|Sefer Jezirah 1,2}}
 
Das sind die Kräfte, die den [[Baum des Lebens]] bilden: der [[Zahlenäther]] und der [[Wortäther|Wort]]- oder [[Lebensäther]]. Die Verfügung über diese [[ätherisch]]en Kräfte wurde dem [[Mensch]]en nach dem [[Sündenfall]] und der Vertreibung aus dem [[Paradies]] entzogen. Bis zum Ende der [[Erdentwicklung]] soll er die Herrschaft darüber mit Hilfe des [[Christus]] neu und [[Bewusstsein|vollbewusst]] wieder gewinnen. Und diese Kräfte beschränken sich keineswegs allein auf die [[ätherische Welt]]; sie haben ihr Äquivalent auf allen Weltebenen (siehe unten: [[Sephiroth#Vier Welten|Vier Welten]]). 
 
==== Das System der 10 Sephiroth ====
Das Sefer Jetzira nennt noch keine Namen der Sephiroth. Namen werden den zehn Ziffern erst ab dem 13.&nbsp; Jahrhundert im [[Sohar]] und daran anschließenden kabbalistischen Werken zugeordnet. Ihr Wesen wird aber grundlegend charakterisiert, wenn es heißt:
 
{{Zitat|Zehn Zahlen aus dem Nichts: <br>Eins: Geist des lebendigen Gottes. <br>Zwei: Wind aus dem heiligen Geist. <br>Drei: Wasser aus Wind. <br>Vier: Feuer aus Wasser.<br>Oben,<br>Unten,<br>Osten,<br>Westen,<br>Norden<br>und Süden.|Sefer Jetzira, §11}}
 
Ihr Ursprung liegt im Geist des lebendigen Gottes, dann folgen die 3 [[Mütter (Kabbala)|Mütter]] (siehe unten) bzw. [[Elemente]] [[Luft]], [[Wasser]] und [[Feuer]] und die sechs Richtungen des ([[Seele]]n-)[[Raum]]es, die den [[Raumwürfel]] (siehe unten) aufbauen.
 
Die später gebrauchten Namen der 10 Sephiroth sind dem [[Wikipedia:Tanach|Tanach]] entnommen, vor allem dem [[Wikipedia:1. Buch der Chronik|1. Buch der Chronik]]. Die erste allgemein anerkannte Systematik der 10 Sephiroth stammt von [[Moshe Cordevero]] (1522–1570) ({{HeS|משה קורדובירו‎}}), der in [[Wikipedia:Safed|Safed]] ([[Wikipedia:Israel|Israel]]) wirkte:
 
{{Zitat|Die drei ersten Sephiroth können als Einheit betrachtet werden. Die erste stellt gewissermaßen das Erkennen an sich, die zweite den Erkennenden, die dritte das Erkannte dar. Um sich diese Einheit zu erklären, muss man sich vergegenwärtigen, dass das Erkennen des Schöpfers nicht das der Geschöpfe ist. Denn bei diesen ist das Erkennen unterschieden von dem Erkennenden und dem Erkannten, das Erkannte ebenso wiederum von dem Erkennenden. Daher unterscheiden wir: Das Denken, den Denkenden und das Gedachte. Der Schöpfer hingegen ist zugleich Erkennen, Erkennender, und Erkanntes. Seine Art des Erkennens besteht nicht wie beim Menschen darin, sich in Dingen außerhalb seines Seins zu versenken, sondern indem er sich erkennt und weiß, erkennt er alles, was ist. Gibt es doch nichts, das nicht mit ihm vereint wäre und was er nicht in seinem eigenen Wesen fände. Er ist der Typus allen Seins, und alle Dinge existieren in ihm als der reinsten und vollkommensten Form. Daher sind die Geschöpfe in dem Maße vollendet, in dem sie mit ihm, der Quelle ihres Seins, vereint sind. Je weiter sie sich von dieser Quelle entfernt haben, desto mehr fehlt ihnen dieser vollkommene und erhabene Zustand. So haben die Dinge dieser Welt ihre Form in den Sephiroth, und die Sephiroth haben ihre Form in ihrem göttlichen Urquell.|Moshe Cordovero: Pardes Rimmonim; zit. nach {{Lit|Werner, S 190}}}}
 
{|border="0"
|align="left" |
#[[Kether]] (Krone)
#[[Chochmah]] (Weisheit, Klugheit, Geschicklichkeit)
#[[Binah]] (Einsicht,Verstand; analytische Intelligenz)
#[[Chesed]] (göttliche Liebe, Gnade, Gunst); auch [[Gedulla]] (Größe) genannt
#[[Geburah]] (Stärke, Macht, Sieg, Gerechtigkeit); auch als [[Din]] (die strafende und richtende Macht Gottes) bezeichnet
#[[Tifereth]] (Herrlichkeit, Ruhm, Pracht, Schönheit - das Herz des Himmels); auch als [[Rachamim]] (die ausgleichende Barmherzigkeit Gottes) oder [[Schalom]] (Friede) bezeichnet
#[[Nezach]] (Dauer, Beständigkeit, Sieg)
#[[Hod]] (Pracht, Glanz, Majestät)
#[[Jesod]] (Gründung, Grund, Grundstein, Grundlage, Fundament)
#[[Malchuth]] (Reich, Königreich, Herrschaft, königliche Würde, Regierung) - das Reich Gottes als geistiges Menschenreich; in der Kabbala oft gleichgesetzt mit der [[Schechinah]] ([[Hebräische Sprache|hebr.]] שכינה), der Einwohnung Gottes auf Erden bzw. in Israel.
|}
 
Kether selbst ist von drei Schleiern umgeben, aus denen es sich als bewusstes Zentrum heraus verdichtet. Diese drei Schleier der negativen, d.h. grenzenlosen und positiv nicht zu erfassenden Existenz, vergleichbar der [[Trinität]], werden als ''Ain'' (das ''[[Nichts]]''), ''[[Ain Soph]]'' (das ''Grenzenlose'') und ''Ain Soph Aur'' (das ''grenzenlose Licht'') bezeichnet.
 
==== Die 10 Sephiroth bei Isaak Luria ====
 
Wenig später, noch im [[Wikipedia:16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]], entwarf [[Isaak Luria]], wie Moshe Cordevero aus [[Wikipedia:Safed|Safed]] stammend, ein leicht, aber bedeutsam verändertes Schema der 10 Sephiroth, indem er [[Kether]] herausnahm und dafür [[Daath]] hinzufügte als [[Bewusstsein|bewusste]] Manifestation der noch unbewussten, ungeformten [[Kether]], die damit in den Bereich des unbegrenzten Lichts ([[Ain Soph Aur]]) hinaufrückte und nicht mehr als in ein gestaltetes Gefäß gegegossene Sephira aufgefasst wurde<ref>Jacob Immanuel Schochet: ''Mystical Concepts in Chassidism'', Kehot Publications. Chapter on Sephirot. Available separately or printed at back of bilinguel Hebrew-English [[Tanya]]</ref>. In Daat vereinigen sich die Kräfte von [[Weisheit]] ([[Chochmah]]) und [[Verstand]] ([[Binah]]) zum bewussten, in geformte [[Gedanke]]n gefassten [[Wissen]]. Damit ergibt sich folgendes Schema:
 
{|border="0"
|align="left" |
#[[Chochmah]] (Weisheit, Klugheit, Geschicklichkeit)
#[[Binah]] (Einsicht,Verstand; analytische Intelligenz)
#[[Daath]] (Wissen, Wissenschaft)
#[[Chesed]] (Liebe, Gnade, Gunst)
#[[Geburah]] (Stärke, Macht, Sieg, Gerechtigkeit)
#[[Tifereth]] (Verherrlichung, Ruhm, Pracht, Schönheit)
#[[Nezach]] (Dauer, Beständigkeit, Sieg; Ruhm, Glanz, Blut, Saft)
#[[Hod]] (Pracht, Glanz, Majestät)
#[[Jesod]] (Gründung, Grund, Grundstein, Grundlage, Fundament)
#[[Malchuth]] (Reich, Königreich, Herrschaft, königliche Würde, Regierung).
|}
 
=== Drei Darstellungsarten des Systems der Sephiroth: Kreise, Gerade und Kubus ===
[[Bild:GA_110_05_01.gif|thumb|250px|Die Igulim (Kreise) als kosmische [[Sphäre]]n und die Herrschaftsgebiete der höheren geistigen [[Hierarchien]]. Die inneren Kreise unterhalb der Sonnensphäre sind hier nicht dargestellt.]]
Seit der [[Wikipedia:mittelalter|mittelalter]]lichen [[Kabbala]] und dem [[Sohar]] haben sich vor allem zwei Darstellungsweisen für das System der zehn Sephiroth verbreitet, die dann ab dem [[Wikipedia:16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]] in der [[Isaak Luria|Lurianischen Kabbala]] als zwei aufeinanderfolgende Entwicklungsstadien angesehen wurden.
 
==== Kreise (Igulim) ====
 
10 ineinandergeschachtelte Kreise ({{HeS|עִגּוּלים}}, igulim; Singular: עִגּוּל, igul), deren Entstehung oben besprochen wurde, repräsentieren die ursprüngliche kosmische Schöpfungsordnung. Sie entsprechen den [[Planetensphären]] bis hinauf zum [[Tierkreis]] und damit zugleich den [[Herrschaftsgebiete der Hierarchien|Herrschaftsgebieten der geistigen Hierarchien]]. Der innerste Kreis ist die [[Erdenwelt]] und entspricht [[Malchuth]], der äußerste steht für den [[Kristallhimmel]], der zugleich die Grenze bildet, die aus dem initialen [[Zimzum]] hervorgegangen ist. Je weiter innen die Kreise liegen, desto mehr haben sie sich auch von ihrem Ursprung im göttlichen Urlicht [[Ain Soph Aur]] entfernt und wurden vom [[Das Böse|Bösen]] ergriffen.
 
==== Gerade (Yosher) ====
[[Datei:Sephiroth hebrew.gif|thumb|250px|left|Der Sephirothbaum in vereinfachter aufrechter Darstellung.]]
Die Gerade ({{HeS|ישר}}, ''yosher'' oder ''joscher'') steht für den aufgerichteten, [[moral]]isch aufrechten [[Mensch]]en. Nur durch die Mithilfe des Menschen kann die durch das Böse gestörte reine Schöpfungsordnung wieder hergestellt werden. Das wird ausgedrückt durch den schon früh geprägten Begriff [[Tikkun Olam]] ([[Hebräische Sprache|hebr.]]: תיקון עולם), was etwa bedeutet: das „Reparieren der Welt“. Diese menschliche Dimension des Sephirothbaums wird durch die üblichen Darstellungen mit seinen drei Säulen und den die Sephiroth verbindenden Linien veranschaulicht.
 
==== Der Raumwürfel ====
[[Datei:Kabbala_Raumwuerfel.gif|thumb|300px|Der Raumwürfel der Kabbala]]
Der '''Raumwürfel''' ist ein weiteres, grundlegendes, gegenüber dem bekannteren [[Sephirothbaum]] meist viel weniger beachtetes, aber schon im [[Sefer Jetzira]], dem ältesten überlieferten Werk der Kabbala, eingeführtes Grundkonzept der [[jüdisch]]en [[Kabbala]], das die [[Wikipedia:Würfel (Geometrie)|kubische]] Grundstruktur der [[Schöpfung]] symbolisiert. Wie beim Sephirothbaum werden auch dem Raumwürfel nach und nach die zehn [[Sephiroth]] und die 22 Buchstaben des [[Hebräisches Alphabet|hebräischen Alphabets]] gemäß ihrer Gliederung in 3 Mütter, 7 Doppelte und 12 Einfache zugeordnet.
 
Die Würfelgestalt der Welt darf dabei nicht im physisch-räumlichen Sinn missverstanden werden. Sie ergibt sich vielmehr aus einer systematischen Gliederung der [[Seelenwelt]] in verschiedene Gegensatzpaare, die nach ihrer [[seelisch]]-[[moral]]ischen [[Qualität]] zueinander in Beziehung gesetzt werden. ''Höhe'' und ''Tiefe'' etwa sind hier nicht primär räumlich aufzufassen, sondern eher im Sinn von ''moralisch Erhaben'' oder ''moralisch Niedrig''. Im ''Osten'' geht das geht das [[geist]]ige [[Licht]] auf, im ''Westen'' zieht es sich zurück usw. Die räumliche Struktur, die wir in der [[Sinnliche Welt|sinnlichen Welt]] erleben, ist nur das äußere schattenhafte Abbild dieser seelischen Beziehungen.
 
Der Raumwürfel der Kabbala ist ein Konzept, das die gegenwärtige [[Schöpfung]] in ihrem Sein und Werden beschreibt. In der [[Apokalypse des Johannes]] wird auf die künftige [[Planet|planetarische]] Verkörperung unserer [[Erde (Planet)|Erde]] hingewiesen, auf den [[Neuer Jupiter|neuen Jupiter]], der aber hier als das [[Neues Jerusalem|Neue Jerusalem]] bezeichnet und als vollkommener Würfel beschrieben wird {{Bibel|Offb|21|14|LUT}}.
 
In seinen Vorträgen über [[Apokalypse und Priesterwirken]] hat Rudolf Steiner sehr ausgeführlich geschildert, wie der Aufbau des Neuen Jerusalem - und damit die Umwandlung der alten Schöpfung in die neue - eigentlich im Menschen stattfindet. Bis zum [[Mysterium von Golgatha]] bzw. bis zur Zerstörung des alten Jerusalems überwog der Aufbau von unten aus den Naturkräften, seitdem ist der Aufbau von oben aus den geistigen Kräften wichtiger und das ist der Aufbau des geistigen neuen Jerusalems. Steiner schildert dabei, wie die mit der Nahrung aufgenommenen irdischen Stoffe tatsächlich nur die Organe des [[Nerven-Sinnes-System]]s aufbauen, nicht aber den [[Stoffwechsel-Gliedmaßen-System|Stoffwechsel-Gliedmaßen-Menschen]]. Das ist auch an der Umwandlung des [[Gehirn]]s abzulesen, durch die das Vorderhirn immer ähnlicher einem Verdauungsorgan wird. {{Lit|GA 346, S 132ff}}
 
In einem überlieferten Gespräch mit [[Johanna Gräfin Keyserlingk]] zeigt Steiner auch die Verbindung zur [[Gralsburg]] auf: Die Gralsburg existiere wirklich in der ätherischen Welt. Das neue Jerusalem sei das Urbild, wie es in Zukunft
sein werde.<ref>''Koberwitz 1924'', herausgegeben v. Adalbert Graf Keyserlingk Stuttgart 1974, S 82</ref>
 
Für eine ausführlichere Darstellung siehe auch: [[Raumwürfel]].
 
=== Ursprung der 10 Sephiroth ===
==== Gestaltlosigkeit und Gestalt der Göttlichen ====
[[Datei:Sefirotbaum.gif|thumb|250px|Sefirotbaum nach [[Wikipedia:Lazarus Goldschmidt|Lazarus Goldschmidt]]: ''Sepher Jesirah - Das Buch der Schöpfung'', Frankfurt am Main 1894.]]
Über den Ursprung der Sephiroth berichtet der [[Sohar]]:
 
<div style="margin-left:20px">
».. . Alle Lebewesen« - das sind die heiligen Tierwesen - sind in den Zeichen des heiligen Namens genannt. Und hiervon ist geschrieben: »Alles, was mit Meinem Namen genannt ist und zu Meiner Ehre, Ich habe es geschaffen, gebildet und auch gewirkt« (Jesaia 43,7). Und auch alle Geschöpfe, die durch jene geschaffen worden sind. Es gibt kein Geschöpf, das nicht mit jenem Namen gezeichnet wäre, um Kunde zu geben von dem, der es erschaffen hat. Und so ist das Jod Urbild des Hauptes allen Geschöpfen, das doppelte He Urbild des rechten und linken Armes mit ihren fünf Fingern; das Waw, Urbild des Rumpfes. Deshalb sprach Er: »Und wem wollt ihr Mich vergleichen, daß Ich gleich sei, so spricht der Heilige« (Jesaia 40,25). Es gibt kein Geschöpf, das Mir vergleichbar wäre, selbst jene nicht, welche Ich im Bilde Meiner Lautzeichen erschuf. Denn Ich vermag es, diese Form wieder zu tilgen, oder, so oft Ich will, sie wieder zu erzeugen. Aber es ist kein anderer Gott über Mir, der Meine Form zu tilgen vermöchte. Darum: »Nicht wie unsere Form ist ihre Form . . .« (5. Moses 32,31). So aber ein Mensch die Frage stellt nach dem Satz: »Denn ihr habet keinerlei Gestalt gesehen« (5. Moses 4,15), so wird ihm entgegengehalten, daß wir diese eine Form doch gesehen haben, da es ja heißt: »Und die Bildform JHWHS wird er erblicken« (4. Moses 12,8), nicht aber eine andere Bildform, eines Geschöpfes, das Er in den Lautzeichen des Menschen geformt hätte. Und darum heißt es: »Und wem wollt ihr Mich vergleichen, daß Ich ihm gleich sei?« Und ferner: »Und wem wollt ihr Gott vergleichen, und welche Gestalt Ihm beimessen?« (Jesaia 40,18). Denn auch jene Gestalt ist Ihm nicht an Seiner Stätte eigen, sondern erst, wenn Er herabsteigt zur Herrschaft über die Welt und über die Wesen sich breitet: dann erscheint Er jedem Wesen nach dessen Bilde- und Vorstellkraft, und darum heißt es: »Und durch die Propheten wurde Ich bildhaft vorgestellt« (Hosea 12,11). Und darum spricht Er: Obwohl Ich euch in eurem Urbild gleiche, »wem wollt ihr Mich vergleichen, daß Ich gleich sei?« (Jesaia 40,25). Ehe nämlich der Allheilige Abbild und Form in der Welt erschaffen, war Er allein, ohne Form und Gleichnis, und wer Ihm erkennend genaht wäre in bezug auf den Zustand vor der Schöpfung, nicht dürfte er Ihm Form und Bild in der Welt geben, nicht im Zeichen des He und nicht im Zeichen des Jod, ja auch nicht im heiligen Namen wie in keinem Konsonant- und Vokalzeichen der Welt. Davon ist gesagt: »Denn ihr habet keinerlei Gestalt gesehen von irgend einem Ding, das Gestalt hat, und keinerlei Ähnliches habt ihr gesehen.« Nachdem Er aber jenes Bild des Wagens erschaffen hatte, darin der obere Mensch herabsteigt, wird Er in dieser Bildform JHWH geheißen, daß man Ihn kennenlerne in Seinen Eigenschaften und dann nach jeder einzelnen Ihn benenne: El, Elohim, Schaddai, Zebaot, Ehejeh, daß man Ihn in jeder Eigenschaft erkenne, mit der die Welt geführt wird in Liebe und in richtender Strenge gemäß den Taten der Menschenkinder. Denn wenn Sein Lichtstrom nicht über alle Wesen sich breitete, wie könnte Er ihnen bekannt werden, wie könnten die Worte Geltung haben: »Voll ist die ganze Erde Seiner Herrlichkeit«? (Jesaia 6,3). Wehe, wer Ihn irgend einem Attribut gleichsetzte von Seinen eigenen und gar erst von solchen der Menschen, »die im Staube gegründet sind« (Hiob 4,19), als vergängliche Gefäße. Die Vorstellung von Ihm entspricht nur Seiner Herrschaft über irgend ein Attribut oder auch über alle Geschöpfe. Wird dieses aber nicht mehr von Ihm vorgestellt, dann ist an Ihm kein Attribut, keine Vorstellung, keine Form. Dem Meer gleich, dessen Wasser, soweit sie nur aus ihm hervorgehen, nicht Fassung und nicht Form haben, erst wenn sie sich ausbreiten und in ein Gefäß aufgenommen werden, welches die Erde ist, kommt Vorstellung zustande und können wir rechnende Gedanken bilden. So ist da zuerst der Ursprung aus dem Meere, der in seiner Ausbreitung in ein Gefäß aufgenommen wird, das die Rundung des Jod hat- dieser Ursprung ist eins. Und der Quell, der daraus hervorkommt -zwei. Dann erst wird ein großes Gefäß geschaffen, wie wenn einer eine weite Grube gräbt, die mit dem Wasser des Quells sich füllt. Dieses Gefäß wird »Meer« genannt: es ist das dritte. Dieses große Gefäß spaltet sich in sieben, gestreckten Gefäßen vergleichbar. Und breitet sich das Wasser aus dem Meere in sieben Bäche: das sind zehn. Wenn aber der Meister diese Gefäße, die er gebaut, zerbräche, dann kehrte das Wasser zum Ursprung zurück und verblieben zerbrochene Gefäße, dürr und wasserlos. So hat die »Ursache der Ursachen« zehn Sefirot hervorgebracht und nannte die »Krone« Ursprung: in ihr ist kein Ende des Strömens und Quellens: deshalb nannte Er sich selbst: »Endloser«. So hat Er nicht Bild und Form, und kein Gefäß ist, Ihn zu fassen, von Ihm irgend nur zu wissen. Darum sagte man: »Nach dem, was dir entrückt, forsche nicht, und nach dem, was dir verborgen, suche nicht.« Dann erschuf Er ein kleines Gefäß, es ist das Jod, das des Wassers voll wird, und nannte es sprudelnden Quell und »Weisheit«, und sich selbst darinnen »Weiser«. Dann erschuf Er ein großes Gefäß und nannte es »Meer« und nannte es »Einsicht« und sich selbst darinnen »Einsichtiger«, »Weiser« durch Sein Wesen. »Einsichtiger« durch Sein Wesen, denn die »Weisheit« wird nicht aus sich selbst »Weisheit« genannt, sondern nach dem Weisen, der sie füllt, und die »Einsicht« wird nicht aus sich selbst »Einsicht« genannt, sondern nach dem Einsichtigen, der sie füllt. Denn wenn Er Sich entzöge, bliebe es »Dürre«, wie es heißt: »Fortgegangen sind die Wasser vom Meere und der Strom vertrocknet und verdorrt« (Hiob 14,11). Dann aber ist auch geschrieben: »Und Er schlug ihn zu sieben Bächen« (Jesaia 11,15) - das heißt: zu sieben kostbaren Gefäßen. Und nannte sie: Größe, Stärke, Herrlichkeit, Siegeskraft, Schönheit, Fundament, Reich. Und nannte Sich selbst: »groß« in der »Größe«, »stark« in der »Stärke«, »herrlich« in der »Herrlichkeit«, »siegreich« in der »Siegeskraft«. In der »Schönheit« nannte Er Seinen Namen »Schönheit unseres Bildners«, im »Fundament« jedoch »Zaddik« (vgl. Sprüche 10,25). Und im Fundament ist alles gestützt: alle Gefäße und alle Welten. Im »Reiche« endlich nannte Er Seinen Namen »König«, dessen ist »die Größe, die Stärke, die Herrlichkeit, die Siegeskraft und die Schönheit, denn alles ist im Himmel« (Chronik I. 29,11) - damit ist der »Zaddik« gemeint. »Und Sein ist die Herrschaft« - das ist »Reich«, und alles in Seiner Befugnis, die Gefäße zu vermindern und das Quellen darinnen zu mehren nach Seinem Willen. Über ihm jedoch kein Gott, der mehren oder mindern könnte. Dann schuf Er dienende Wesen jenen Gefäßen: einen Thron auf vier Säulen und sechs Stufen des Thrones: das sind zehn. Und der ganze Thron wie der Segensbecher, an dem zehn Worte bereitet sind um der Thora willen, die in zehn Worten gegeben wurde. Denn auch die Welt, das Urschöpfungswerk, ward in zehn Worten erschaffen (s. Sprüche der Väter, Kap. 5). Dann errichtete Er dem Throne Engelgruppen zum Dienste; Engel, Ar'elim, Seraphim, Tierwesen, Ofanim, Chaschmalim, Elim, Elohim, Söhne der Elohim, Individualitäten. Und diesen wieder machte Er zu Dienern Samael und all dessen Scharen - die sind wie Wolken, darauf zu reiten, um auf die Erde hinabzusteigen, oder wie Rosse. Und daß die Rosse als Reitsitze bezeichnet wurden, bezeugen die Worte: »Siehe, JHWH reitet auf leichter Wolke und kommt nach Mizrajim« (Jesaia 19,1). Das ist das Herrscherwesen Ägyptens. Sie sahen es im Bilde eines Rosses, auf dem der Allheilige einherfährt; da erschwankten die Götzen Ägyptens und das Herz Ägyptens schmolz hin. {{Lit|Sohar, S 65ff}}
</div>
 
== Sinn und Anwendung der Sephiroth ==
[[Datei:Tree of life hebrew.png|thumb|300px|Die 10 Sephiroth im Lebensbaum verbunden durch den [[Pfad des flammenden Schwerts]] (gelb), der die Reihenfolge ihrer Entstehung von 1 - 10 angibt.]]
 
=== Der Sephirothbaum als lebendiges, vielgestaltiges System ===
Der [[Kabbala|kabbalistische]] '''Lebensbaum''' spiegelt die göttliche Schöpfung zugleich im [[Mikrokosmos]] und [[Makrokosmos]]. Aufgebaut wird der Sephirothbaum durch die Abfolge der Ziffern von 1 bis 10 (1 = Keter, 10 = Malchut), die zu beiden Seiten als Gegensatzpaare angeordnet sind, die auf der mittleren Achse ihren Ausgleich finden. Die rechte Seite entspricht dabei der Vollkommenheit des Alls, die linke bringt die Entzweiung, die die äußere Schöpfung überhaupt erst möglich macht, zugleich aber auch der Ursprung des Zwistes ist und letztlich zur [[Hölle]] hinabführt. Im [[Sohar]] heißt es dazu:
 
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"»Und es sprach Gott: »Es sei eine Scheide inmitten der Wasser!« Hier folgt im besonderen das Geheimnis der Scheidung der oberen und unteren Wasser: im Zeichen der linken Seite. Denn diese steht im Geheimnis der Entzweiung, während bis dahin nur von dem Geheimnis der rechten Seite gesprochen wurde. Die Rechte aber bezeichnet die Vollkommenheit des Alls und wird darum mit dem Namen »Alles« benannt, weil von ihr alle Vollendung abhängt. Das Erwachen der Linken ist das Erwachen des Zwistes; und an diesem Zwist kommt das Feuer des Grimmes zur Erstarkung. So hat von jenem Zwist die Hölle ihren Ursprung, die an der linken Seite erwacht und ihr verbunden bleibt. . . Dieses nahm die Weisheit des Mose wahr und gewann so Einblick in das Schöpfungswerk: wie in diesem Werke selbst schon der Zwist des Linken gegen das Rechte liegt und wie aus diesem Zwist, indem die Linke zur Erweckung kommt, auch die Hölle ihren Ursprung nimmt. Dann aber verbindet sich mit beiden die mittlere Säule, das ist der dritte Tag, tritt zwischen sie und schlichtet den Streit und versöhnt die beiden Seiten. Dadurch sinkt die Hölle hinab, die Linke vollendet sich an der Rechten, und wird Friede in allem." {{Lit|Sohar, S 110}}
</div>
 
Die 10 Sephiroth, die sich zum Lebensbaum vereinigen, bilden kein starres, formales System, wenn das auch auf den ersten Blick so scheinen mag, sondern sie sollen flexibel und lebendig dem [[individuell]]en [[geist]]igen Bedürfnis angepasst werden. Spekulative Kabbalisten (theoretische Kabbala) benutzen den Sephirothbaum als [[Meditation]]sobjekt, praktische [[Magier]] (praktische Kabbala) verwenden ihn als Vorlage für magische Operationen.
 
Den 10 Sephirot werden dabei sämtliche Inhalte der irdischen und göttlichen Welt systematisch zugeordnet. Dazu gehören tiefgründige Deutungen der [[Wikipedia:Tanach|hebräischen Bibel]], [[Farben]], [[Form]]en, [[Hebräisches Alphabet|hebräische Buchstaben]], [[Engelhierarchien]], [[Welten]], [[Planetensphären]], Körperglieder usw.
 
Entsprechend gibt es viele unterschiedliche Darstellungen des Sephirothbaumes, die zwar alle dem einen Grundschema folgen, sich aber doch in wichtigen Details unterscheiden, ohne sich deshalb zu widersprechen, wenn man sie von einer höheren Warte aus betrachtet. Das eine, einzig richtige System der Sephiroth gibt es nicht. Das mag auf den ersten Blick verwirrend erscheinen, aber erst durch diese Flexibilität, die den ganz individuellen Zugang ermöglicht, werden die Sephiroth zur wahren [[bewusstsein]]weckenden Kraft - was wäre auch ein "Lebensbaum", wenn er nicht stets lebendig beweglich wäre und sich in den mannigfaltigsten [[Metamorphose]]n zeigen könnte, die aber doch alle dem einen Urbild treu bleiben?
 
=== Vier Welten ===
[[Vier Welten]] oder [[Weltebenen]] bilden nach den Lehren der [[jüdisch]]en [[Kabbala]] die Stufen, durch die sich aus dem grenzenlosen Schöpfungsurgrund '''[[Ain Soph]]''' ([[Hebräische Sprache|hebr.]] אין סוף, ''nicht endlich'') die [[Schöpfung]] bis zur [[Physische Welt|physischen Welt]] verdichtet. [[Isaak Luria]] dem Schema als ''fünfte'' und höchste Welt noch '''[[Adam Kadmon]]''' ([[Wikipedia:aramäisch|aramäisch]]: אדמ קדמון "ursprünglicher Mensch") hinzu:
 
* '''[[Atziluth]]''' ([[Hebräische Sprache|hebr.]] אֲצִילוּת = Vornehmheit, Erhabenheit, Güte, Feuer; auch ''Olam Atzilut'', עולם אצילות,  die ''Welt der Erhabenheit''), die dem [[Devachan]] entspricht.
* '''[[Briah]]''' ([[Hebräische Sprache|hebr.]] Olam Briyah, עולם בריאה, die ''Welt der Schöpfung''), die [[astralische Welt]].
* '''[[Jetzira]]''' ([[Hebräische Sprache|hebr.]] עולם יצירה, Olam Yetsirah, die ''Welt der Formgebung''), die [[ätherische Welt]].
* '''[[Assiah]]''' ([[Hebräische Sprache|hebr.]] עולם עשיה, Olam Asiyah,  die ''Welt der Tat''), die [[physische Welt]].
 
Die oberste Triade (Kether, Chochma und Bina) des kabbalistischen Lebensbaumes verweist auf die [[Vernunftwelt]], also auf die eigentliche [[geistige Welt]], aus der der Mensch seine geistigen Fähigkeiten schöpft. Die mittlere Triade (Chesed, Gebura und Tifereth) bezieht sich auf die [[Seelenwelt]] ([[Astralwelt]]), während die unterste Triade auf die  vitalen Kräfte der [[Ätherwelt]] zeigt. Malchut (Reich) bezeichnet die [[physische Welt]], die allein sinnlich erfahrbar ist; alle darüber liegenden Weltbereiche sind nur der übersinnlichen Erfahrung zugänglich.
 
Folgt man der [[Isaak Luria|Lurianischen Kabbala]], so erscheint das System der vier bzw. fünf Welten und des Lebensbaumes noch wesentlich komplexer. Nach [[Isaak Luria]] enthält jede dieser Welten ihren eigenen 10-gliedrigen Sephirothbaum, der sich aber wieder in die vier Weltbereiche untergliedert. Von diesen enthält auch wieder jeder seinen eigenen Lebensbaum - und so geht es letztlich im endlosen Regress weiter. Das verleiht dem System in hohem Maß [[Ganzheit]]lichkeit und Flexibilität.


== Die 10 Sephiroth in der Darstellung Rudolf Steiners ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Welt, Erde und Mensch '', [[GA 105]] (1983), ISBN 3-7274-1050-7 {{Vorträge|105}}
 
* [[Rudolf Steiner]]: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992), ISBN 3-7274-1060-4 {{Vorträge|106}}
[[Rudolf Steiner]] hat darauf hingewiesen, dass die 10 Sephiroth Buchstaben eines geistigen Alphabets sind, das uns tiefe Einblicke in das Wesen des [[Mensch]]en geben kann. Die Sephiroth, hier nun nach der Bezeichnungsweise und Anordnung Rudolf Steiners angeführt, die sich teilweise von üblichen kabbalistischen Darstellungen unterscheidet, hängen eng mit dem [[Dreigliederung|dreigliedrigen]] Bau des Menschen zusammen. Kether (Krone), Chokmah (Weisheit) und Binah (Intelligenz, unterscheidender Verstand) bezeichnen die auf und durch das [[Kopfsystem]] wirkenden Kräfte. Chesed (Freiheit), Geburah (Lebenskraft) und Tipheret (Schönheit) wirken auf das [[Rhythmisches System|Rhythmische System]] und Netsah (Überwindung), Hod (Mitgefühl) und Jesod (Fundament) auf das [[Gliedmassen-Stoffwechsel-System]]. Die zehnte Kraft, Malchuth (Reich, Feld) genannt, wirkt von der [[Erde (Planet)|Erde]] her.
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Matthäus-Evangelium'', [[GA 123]] (1988), ISBN 3-7274-1230-5 {{Vorträge|123}}
 
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[[Bild:Sephirothbaum.gif|thumb|Der Sephirothbaum in seinem Zusammenhang mit der dreigliedrigen Natur des Menschen]]
"Nun wollen wir uns heute einmal klarmachen, was die alten Juden mit diesem Sephirothbaum eigentlich gemeint haben. Nicht wahr, sie dachten sich das so: Der Mensch steht da in der Welt, aber die Kräfte der Welt wirken von allen Seiten auf ihn ein. Wenn man den Menschen, wie er dasteht in der Welt (es wird gezeichnet), anschaut, so können wir ihn uns, schematisch gezeichnet, so vorstellen. Also so stellen wir uns den in der Welt stehenden stofflichen Menschen einmal vor. Diesen Menschen haben sich nun die alten Juden so vorgestellt, daß auf ihn von allen Seiten die Kräfte der Welt wirken. Hier zeichne ich einen Pfeil, der so bis ins Herz hineingeht: Also auf den Menschen wirkend die Kräfte der Welt; hier unten die Kraft der Erde.
 
[[Bild:GA_353_tafel_15.gif|thumb|left|Der dreigliedrige Mensch]]
Nun haben die Juden gesagt: Zunächst wirken drei Kräfte auf den menschlichen Kopf - die habe ich in der Zeichnung mit diesen Pfeilen: 1, 2, 3 bezeichnet -, drei Kräfte auf die menschliche Mitte, auf die Brust, auf die Atmung und die Blutzirkulation hauptsächlich (Pfeile 4, 5, 6 der Zeichnung). Dann wirken drei Kräfte mehr auf die Gliedmaßen des Menschen (Pfeile 7, 8,9), und eine zehnte Kraft, die wirkt von der Erde aus auf den Menschen (Pfeil 10, von unten). Also zehn Kräfte, stellten sich die alten Juden vor, wirken von außen auf den Menschen.
 
Betrachten wir zunächst die drei Kräfte, die sozusagen von den weitesten Partien, von den entferntesten Partien des Weltenalls kommen und auf den menschlichen Kopf wirken, den menschlichen Kopf eigentlich rund machen, wie ein Bild vom ganzen runden Weltenall machen. Diese drei Kräfte, also 1, 2, 3, sind die edelsten; die kommen sozusagen, wenn man mit einem späteren Ausdrucke sprechen will, mit einem griechischen Ausdruck zum Beispiel, von den höchsten Himmeln her. Die formen den menschlichen Kopf, indem sie ihn zu einem runden Abbilde des ganzen runden Weltenalls machen.
 
Nun müssen wir aber gleich dabei einen Begriff entwickeln, welcher Sie stören könnte, wenn ich ihn einfach Ihnen sagen würde. Denn, sehen Sie, in diesen zehn Begriffen, die da die Juden an die Spitze ihrer Weisheit gestellt haben, da ist der erste da oben (1) ein solcher, der später furchtbar mißbraucht worden ist; denn später haben diejenigen Menschen, welchen es gelungen ist, die Macht an sich zu reißen, die Zeichen dieser Macht und auch die Worte für diese Macht in den äußeren Machtbereich heruntergezogen. Und so haben gewisse Menschen, welche sich die Macht der Völker angeeignet und auf ihre Nachkommen übertragen haben, sich angeeignet dasjenige, was man Krone nennt. Krone war früher, in alten Zeiten, ein Wort für das Höchste, was dem Menschen an Geistigkeit geschenkt werden kann. Und die Krone durfte nur derjenige tragen, der in dem Sinne, wie ich es Ihnen erklärt habe, durch die Einweihung gegangen ist, der also die höchste Weisheit errungen hat. Sie war ein Zeichen der höchsten Weisheit. Ich habe Ihnen ja auseinandergesetzt, wie die Orden ursprünglich alle etwas bedeutet haben, wie sie später angelegt worden sind aus Eitelkeit und nichts mehr bedeuten. Namentlich aber müssen wir so etwas gegenüber dem Ausdruck «Krone» in Betracht ziehen. Krone war für die Alten der Inbegriff von alldem, was sich an Übermenschlichkeit aus der geistigen Welt in die Menschen herniederzusenken hat. Kein Wunder, daß die Könige sich die Krone aufgesetzt haben. Die waren ja, wie Sie wissen, nicht immer weise und haben nicht immer die höchsten Himmelsgaben in sich vereinigt, aber sie haben sich das Zeichen aufgesetzt. Und man darf, wenn so etwas nach alten Sitten ausgesprochen worden ist, das nicht verwechseln mit dem, was daraus durch Mißbrauch geworden ist. Also das Höchste, die höchsten Weltengaben, die höchsten Geistesgaben, die sich auf den Menschen niedersenken können, die er vereinigen kann mit seinem Kopfe, wenn er viel weiß, das nannte man im alten Judentum Kether, die Krone. Nun, sehen Sie, das war also das Höchste. Das war dasjenige, was vom Weltenall herein geistig den Kopf formte.
 
Und dann brauchte dieser Menschenkopf noch zwei andere Kräfte. Diese zwei anderen Kräfte kamen ihm von rechts und von links zu. Man dachte sich: Das Höchste kommt von oben herunter; von rechts und links kommen ihm die zwei anderen Kräfte, die beiden Weltenkräfte, die im ganzen Weltenall ausgebreitet sind. Nun, die eine, die wie durchs rechte Ohr hineingeht, nannte man Chokmah = Weisheit. Wir würden heute, wenn wir das Wort übersetzen wollten, sagen: Weisheit. Und auf der anderen Seite kam herein aus der Welt: Binah. Wir würden heute sagen: Intelligenz (2 und 3 der Zeichnung). Die alten Juden unterschieden zwischen Weisheit und Intelligenz. Heute betrachtet man einen jeden Menschen, der intelligent ist, auch so, als ob er weise wäre. Aber das ist ja nicht der Fall. Man kann intelligent sein und die größte Dummheit denken. Es werden die größten Dummheiten sehr intelligent ausgedacht. Namentlich wenn man in vieles von der heutigen Wissenschaft hineinsieht, muß man sagen, intelligent ist diese Wissenschaft eigentlich auf allen Gebieten, aber weise ist sie sicher nicht. Die alten Juden haben Chokmah und Binah, die alte Weisheit, von der alten Intelligenz schon früh voneinander unterschieden. -Also den menschlichen Kopf, alles das eigentlich, was im Menschen zum Sinnessystem gehört, auch das, was an Nerven im Sinnessystem ausgebreitet liegt, all das bezeichnete man mit den drei Ausdrücken Kether, Chokmah, Binah - Krone, Weisheit, Intelligenz.
 
So wird, nach der Ansicht der alten Juden, der menschliche Kopf aufgebaut aus dem Weltenall herein. Es ist also ein starkes Bewußtsein vorhanden gewesen - sonst hätte man eine solche Lehre nicht ausgebildet -, daß der Mensch ein Glied im ganzen Weltenall ist. Wir können zum Beispiel beim menschlichen Körper fragen: Was ist mit der Leber? Nun, die Leber bekommt von der Blutzirkulation ihre Adern; sie bekommt ihre Kräfte von der menschlichen Umgebung. So haben die alten Juden gesagt: Der Mensch bekommt von der Weltumgebung die Kräfte, die dann, zunächst im Mutterleib und später auch, seine Kopfbildung bewirken.
 
Nun, dann gibt es drei andere Kräfte (4, 5, 6 der Zeichnung); die wirken mehr auf den mittleren Menschen, auf den Menschen, in dem das Herz, in dem die Lunge ist. Sie wirken also auf den mittleren Menschen; sie kommen weniger von oben herunter, sie leben mehr in der Umgebung. Sie leben im Sonnenschein, der auf der Erde herumgeht, sie leben in Wind und Wetter. Da kommen diejenigen drei Kräfte in Betracht, die die alten Juden genannt haben: Chesed, Geburah, Tiphereth. Wenn wir das mit heutigen Ausdrücken sagen wollen, so könnten wir es ausdrücken als: Chesed = Freiheit; Geburah = Kraft; Tiphereth = Schönheit.
 
Gehen wir hier vor allen Dingen von der mittleren Kraft aus, von Geburah. Ich habe Ihnen gesagt, ich will den Pfeil so zeichnen, daß er ins Herz geht! Die Kraft, die der Mensch hat, diese Herzhaftig-keit, Seelenkraft und physische Kraft zugleich, die wird angedeutet durch das menschliche Herz. Daher stellten sich die Juden vor: Wenn der Atem hineinkommt in den Menschen, wenn der Atem in das Herz läuft, da kommen von außen nicht nur diese physischen Atemkräfte in ihn, sondern es kommt die geistige Kraft, Geburah, die mit dem Atem verbunden ist. Wir würden also sagen, wenn wir es noch genauer ausdrücken wollten: die Lebenskraft, die Kraft, durch die er auch etwas kann = Geburah. Aber an der einen Seite von Geburah ist dasjenige, was man Chesed nannte, die menschliche Freiheit. Und auf der anderen Seite Tiphereth, die Schönheit. Der Mensch ist ja tatsächlich in seiner Gestalt das Schönste auf der Erde! Der alte Jude hat sich vorgestellt: Höre ich den Herzschlag, so vernehme ich die Lebenskraft, die in den Menschen hineinkommt. Strecke ich die rechte Hand aus, so vernehme ich, daß ich ein freier Mensch bin; da kommt, wenn die Muskeln sich strecken, die Kraft der Freiheit. Die linke Hand, die mehr sanft sich bewegt, die mehr sanft greifen kann, die bringt dasjenige, was der Mensch in Schönheit macht.
 
Also diese drei Kräfte: Chesed = Freiheit, Geburah = Lebenskraft, Tiphereth = Schönheit, die entsprechen dem im Menschen, was mit dem Atem und mit der Blutzirkulation, all dem, was in Bewegung ist und sich immer wiederholt, zusammenhängt. Es gehört dazu schon auch die Bewegung des Schlafens, der Wechsel von Tag und Nacht. Das gehört auch zu der Bewegung; da gehört der Mensch auch mit dazu.
 
Dann aber ist der Mensch außerdem ein Wesen, das seine Stellung im Raume ändern kann, das herumgehen kann, das nicht so wie die Pflanze immer an einem Ort bleiben muß. Das Tier kann ja auch schon herumgehen. Das hat der Mensch gemeinsam mit dem Tier. Das Tier hat nicht Chokmah, nicht Tiphereth, noch nicht Chesed, es hat aber schon Geburah = Lebenskraft. Und die drei, die ich da bezeichnet habe, die hat der Mensch gemeinschaftlich mit dem Tiere nur dadurch, daß er die anderen hat.
 
Dieses, daß man herumgehen kann, daß man nicht festgebannt ist an einen Ort, das nannten die Juden: Netsah, und das bedeutet, daß man den festen Stand der Erde überwindet, daß man sich bewegt (Pfeil 7 der Zeichnung). Netsah ist Überwindung. Nun, dasjenige, was mehr auf die Mitte des Menschen wirkt, da wo sein Schwerpunkt ist - es ist interessant, wissen Sie: das ist der Punkt, der etwa hier gelegen ist; er ist etwas höher im Wachen und senkt sich herunter im Schlafen, was auch bezeugt, daß beim Schlafen etwas draußen ist -, dasjenige, was in der Körpermitte wirkt, was beim Menschen auch die Fortpflanzung hervorbringt, was also mit der Sexualität zusammenhängt, das nannten die alten Juden Hod. Wir würden es heute bezeichnen mit dem Worte, das etwa ausdrücken würde Mitgefühl. Sie sehen, die Ausdrücke werden schon menschlicher. - Also mit dem Netsah ist die äußere Bewegung gemeint - wir gehen hinaus in den Raum -, mit Hod das innere Fühlen, die innere Bewegung, das innere Mitgefühl mit der Außenwelt, das ist alles Hod (Pfeil 8). Dann unter 9: Jesod; das ist nun dasjenige, auf dem der Mensch eigentlich steht, das Fundament. Der Mensch also fühlt sich da an die Erde gebunden; daß er auf der Erde stehen kann, ist das Fundament, ist Jesod. Daß er ein solches Fundament hat, rührt eben auch von den Kräften her, die von außen an ihn herankommen.
 
Und dann wirken die Kräfte der Erde selber auf ihn (Pfeil 10), nicht nur die umgebenden Kräfte, sondern die Kräfte der Erde selber wirken auf ihn. Das nannte man dann Malkuth. Wir würden es heute übersetzen: das Feld, auf dem der Mensch wirkt, die irdische Außenwelt; Malkuth - das Feld. Man kann schwer einen richtigen Ausdruck für dieses Malkuth prägen, man kann sagen: Reich, Feld; aber alle Dinge sind eigentlich mißbraucht worden, und die heutigen Namen bezeichnen eben nicht mehr dieses, was der alte Jude fühlte: daß da die Erde eigentlich auf ihn wirkt.
 
Wir brauchen uns nur vorzustellen, wir hätten hier die Mitte des Menschen; da setzt ein Oberschenkelknochen ein, auf jeder Seite des Menschen - das geht hier bis zum Knie, da wären die Kniescheiben. Auf diesen Knochen wirken alle diese Kräfte auch; aber daß er eigentlich so durchbohrt wird, daß er eigentlich eine Röhre ist, das kommt dadurch, daß die Erdenkräfte eindringen. Also all das, wo die Erdenkräfte eindringen, das bezeichnete der alte Jude mit Malkuth, das Feld.
 
Sie sehen also, man muß an den Menschen herankommen, wenn man von diesem Sephirothbaum sprechen will! Alle zehn zusammen, also: Kether, Chokmah, Binah, Chesed, Geburah, Tiphereth, Netsah, Hod, Jesod, Malkuth nannten die Juden die zehn Sephiroth. Diese zehn Kräfte sind dasjenige, wodurch der Mensch eigentlich mit der höheren, mit der geistigen Welt zusammenhängt. Nur die zehnte Kraft, Malkuth, ist eben in die Erde hineinversenkt. Also im Grunde genommen ist das hier der physische Mensch (auf die Zeichnung deutend), und diesen physischen Menschen umgibt der geistige Mensch, unten zunächst als die Erdenkräfte, dann aber als die Kräfte, die mehr schon nahen der Erde, aber doch noch aus der Umgebung herein wirken: Netsah, Hod, Jesod. Das gehört also alles geistig zum Menschen dazu, wie diese Kräfte hereinwirken. Dann die Kräfte, die auf seine Blutzirkulation und Atmung wirken: Chesed, Geburah, Tiphereth. Und dann die edelsten Kräfte, die auf den Menschen wirken, die auf sein Kopfsystem wirken: Kether, Chokmah, Binah. So daß sich die Juden eigentlich so, wie ich es Ihnen hier farbig aufgezeichnet habe, den Menschen mit der Welt nach allen Seiten verbunden dachten. Der Mensch ist eben durchaus so, daß er auch ein Übersinnliches in sich enthält. Und dieses Übersinnliche, das haben sie sich so vorgestellt." {{Lit|GA 353, S 210ff}}
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== Sefirot im außerjüdischen Kontext ==
 
Der Lebensbaum hat in esoterischen Traditionen auch im außerjüdischen Kontext erheblichen Einfluss erlangt. So bringt die [[Hermetik]] des [[Golden Dawn]] die Karten des [[Tarot#Kabbala|Tarot]] damit in Verbindung.
 
== Siehe auch: ==
*[[Kabbala]]
*[[Sefer Jezirah]]
*[[Sohar]]
 
== Anmerkungen ==
<references/>
 
== Literatur ==
#Ernst Müller (Hrsg. und Übersetzer): ''Der Sohar - Das heilige Buch der Kabbala'', Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2005 (Diederichs Gelbe Reihe), ISBN 3-7205-2643-7
#Helmut Werner: ''Die Kabbala'', Komet Verlag, Köln, ISBN 978-3-89836-165-1
#Rudolf Steiner: ''Bewußtsein – Leben – Form '', [[GA 89]] (2001) {{Vorträge|089}}
#Rudolf Steiner: ''Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt'', [[GA 110]] (1991) {{Vorträge|110}}
# Rudolf Steiner: ''Welche Bedeutung hat die okkulte Entwicklung des Menschen für seine Hüllen und sein Selbst?'', [[GA 145]] (1986) {{Vorträge|145}}
# Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V'', [[GA 346]] (2001) {{Vorträge|346}}
#Rudolf Steiner: ''Die Geschichte der Menschheit und die Weltanschauungen der Kulturvölker'', [[GA 353]] (1988), Zwölfter Vortrag, Dornach, 10. Mai 1924 {{Vorträge|353}}


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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.rodurago.net/index.php?site=lebensbaum Interaktiver Kabbalistischer Lebensbaum]
* [http://www.hermetik.ch/ath-ha-nour/site/kabbalabuch.htm Einführung in den hermetisch-kabbalistischen Lebensbaum]
* [http://www.scherm.de/kabbala/ Die poetische Kabbala]
* [http://www.kabbala-info.net/deutsch/zehn-sefirot1-german.htm Die Lehre von den Zehn Sefirot] von Rabbi Yitzhak Luria - ARI mit dem Kommentar des Kabbalisten Rabbi Yehuda Levi Ashlag (1882-1955) über "Der Baum des Lebens" des ARI
* [http://www.rosenkreuzer-orden.org/html/bibliothek/wissenswertes-zur-kabbalah/die-zehn-sephiroth-der-kabbalah.html Text über die Sephiroth] aus Sicht der der neuzeitlich-abendländischen [[Esoterik]]
* [http://www.digital-brilliance.com/new/themes/partzufim.php Partzufim]


[[Kategorie:Kabbala]]
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Version vom 12. Mai 2020, 07:57 Uhr

Rudolf Steiner: Der persische Mensch, Pastell 1914

Die Urpersische Kultur (5067 - 2907 v. Chr.) war die zweite nachatlantische Kulturepoche. Der Frühlingspunkt stand damals im Zeichen der Zwillinge. In ihr wurde unter der Leitung des großen Eingeweihten Zarathustra der Astralleib weiter ausgebildet.

In der Apokalypse des Johannes wird in dem Sendschreiben an die Gemeinde von Smyrna (dem heutigen Izmir) auf die urpersische Zeit hingewiesen.

In der urpersischen Kultur leuchtete eine Erinnerung an die hyperboräische Zeit auf, in der sich die Sonne von Erde trennte, die damals aber noch den Mond in sich trug. Hier setzen auch die Schilderungen der biblischen Schöpfungsgeschichte ein. Der lichten Sonnenwelt stand von nun an die finstere Erdenwelt gegenüber. Während die Urinder noch in der Einheit lebten, trat nun das Prinzip der Zweiheit, der Polarität hervor, das sich durch den Gegensatz des lichten Gottes Ahura Mazdao (Ormuzd) und seines finsteren Widersachers Ahriman offenbarte.

„Nun fassen wir die zweite Kulturperiode ins Auge. In dem Prinzip des Lichtes und der Finsternis, da haben wir das Religionsbewußtsein der urpersischen Kulturperiode. Da stellten die großen Eingeweihten zwei Wesenheiten, von denen sie die eine in der Sonne personifiziert sahen, die andere im Monde, die stellten sie einander gegenüber. Ahura Mazdao, die Lichtaura, Ormuzd, ist das Wesen, das die Perser als den höchsten Gott verehrten; Ahriman ist der böse Geist, der Repräsentant aller der Wesen, die die Erde plus Mond besaß. Eine Erinnerung an die zweite Erdepoche ist die Religion der Perser.“ (Lit.:GA 106, S. 35)

Die urpersische Kulturepoche zeichnet sich gegenüber der urindischen Kultur dadurch aus, dass der Mensch hier beginnt, seine Aufmerksamkeit auf die allmähliche Eroberung des physischen Planes zu lenken (kulturell hier in erster Linie als Ackerbau und Viehzucht). Dem Vertreter der urindischen Kultur war die äußere stoffliche Welt Maya - und man hielt es nicht für erstrebenswert, weiter in sie einzudringen.

„Die Mission der nachatlantischen Kultur aber besteht darin, daß der Mensch die Welt, in die er hineingestellt ist, sich immer mehr zu eigen macht, sich immer mehr erobert. So sehen wir, daß in der persischen, in der Vor-Zarathustrischen Kultur, die erste Phase dieses Eroberns der äußeren physischen Welt sich abspielt. Den alten Persern - und es sind hier die vorhistorischen Perser gemeint, denen eine Kolonie der hinübergewanderten letzten Atlantier zugrunde liegt - eignete schon ein anderes Bewußtsein; sie empfanden den physischen Plan schon als etwas Reales. Nicht mehr als etwas Fremdes erschien dem alten Perser der physische Plan; er sagte sich: In diesem physischen Plane sind auch Möglichkeiten, den Geist zu pflanzen und zu pflegen. - Er beachtete die physische Welt bereits; er studierte sie noch nicht, aber er beachtete sie. Der alte Perser empfindet in ihr noch ein Feindliches, aber so, daß er den Feind überwinden kann. Er macht sich zum Freunde, zum Genossen des Gottes Ormuzd, um die Materie zu erlösen. Er arbeitet in das Physische hinein; nach und nach beginnt er etwas davon zu ahnen, daß diese Welt nicht nur Maja, nicht bloß wesenloser Schein, sondern eine zu beachtende Wirklichkeit ist.“ (Lit.:GA 105, S. 154f)

Die Annäherung der Menschheit an die physisch-sinnlichen Welterscheinungen zur urpersischen Zeit brachte auch die Wirksamkeit Ahrimans, die seit der atlantischen Epoche untrennbar mit dem menschlichen Wesensgefüge verknüpft ist, stärker zur Geltung. Das findet seinen spirituellen Niederschlag in der Lehre des Zarathustra als Antagonismus zwischen den ahrimanischen Mächten der Finsternis einerseits und den göttlichen Mächten der Sonne, bezeichnet als Ahura Mazdao, andererseits.

Während in der atlantischen Epoche der physische Leib mit den Kräften des Ich durchdrungen wurde, und dies während der urindischen Kulturepoche der nachatlantischen Epoche für den Ätherleib der Fall war, drangen während der urpersischen Zeit die Ichkräfte in den Seelen- oder Astralleib ein. Dieses Durchdringen des Astralleibes mit den Ichkräften ist nicht zu verwechseln mit der vollbewussten Umarbeitung des Astralleibes zum Geistselbst.

Der Gegensatz von Iran und Turan

Die urpersische Zeit war geprägt vom Gegensatz der Völker von Iran und Turan.

„In dieser Zeit, die jetzt für uns zu betrachten wichtig ist, waren alle diese Völkerschaften, die mit einem in der Dekadenz begriffenen Hellsehen begabt waren, Nomadenvölker, die, ohne seßhaft zu sein, ohne feste Wohnsitze zu gründen, als Hirten herumstreiften, keinen Fleck besonders lieb hatten, auch das, was die Erde ihnen bot, nicht besonders pflegten, und auch gern bereit waren zu zerstören, was um sie herum war, wenn sie etwas brauchten zu ihrem Lebensunterhalt. Aber etwas zu leisten, um das Kulturniveau zu erhöhen, um die Erde umzugestalten, dazu waren diese Völker nicht aufgelegt.

So entstand der große, der wichtige Gegensatz, der vielleicht zu dem Allerwichtigsten der nachatlantischen Entwickelung gehört: der Gegensatz zwischen diesen mehr nördlichen Völkern und den iranischen Völkern. Bei den Iraniern entwickelte sich die Sehnsucht, einzugreifen in das Geschehen rings um sie herum, seßhaft zu werden, was man als Mensch und als Menschheit hat, durch Arbeit sich zu erringen, das heißt also wirklich durch die menschlichen Geisteskräfte die Natur umzugestalten. Das war gerade in diesem Winkel der größte Drang der Menschen. Und unmittelbar daran stieß nach Norden jenes Volk, das hineinschaute in die geistige Welt, das sozusagen auf «du und du» war mit den geistigen Wesenheiten, das aber nicht gern arbeitete, das nicht seßhaft war und gar kein Interesse daran hatte, die Kulturarbeit in der physischen Welt vorwärts zu bringen.

Das ist der größte Gegensatz vielleicht, der sich äußerlich in der Geschichte der nachadantischen Zeiten gebildet hat, und der rein eine Folge ist der verschiedenen Arten der Seelenentwickelung. Es ist der Gegensatz, den man in der äußeren Geschichte auch kennt: der große Gegensatz zwischen Iran und Turan. Aber man kennt nicht die Ursachen. Hier haben wir jetzt die Gründe.

Im Norden, nach Sibirien hinein: Turan, jenes Völkergemenge, das in hohem Grade mit den Erbstücken eines niederen astralischen Hellsehens begabt war, das infolge dieses Lebens in der geistigen Welt keine Neigung und keinen Sinn hatte, eine äußere Kultur zu begründen, sondern - weil diese Menschen mehr passiver Art waren und sogar zu ihren Priestern vielfach niedere Magier und Zauberer hatten - sich namentlich da, wo es auf das Geistige ankam, mit niederer Zauberei, ja zum Teil sogar mit schwarzer Magie beschäftigte. Im Süden davon: Iran, jene Gegenden, in denen frühzeitig der Drang entstand, mit den primitivsten Mitteln dasjenige, was in der Sinnes weit uns gegeben ist, durch menschliche Geisteskraft umzugestalten, so daß auf diese Weise äußere Kulturen entstehen können.

Das ist der große Gegensatz zwischen Iran und Turan. In einer schönen Weise wird mythisch, legendenhaft angedeutet, wie der nach dieser Kulturseite vorgeschrittenste Teil der Menschen von Norden herunterzog bis in die Gegend, die wir als die iranische angesprochen haben. Und wenn uns in der Legende von Dschemshid, jenem Könige, der seine Völker von Norden heruntergeführt hat nach Iran, erzählt wird: er bekam von jenem Gotte, der nach und nach anerkannt werden wird, den er Ahura Mazdao nannte, einen goldenen Dolch, mit dem er seine Mission auf der Erde erfüllen sollte - dann müssen wir uns klar sein, daß mit dem goldenen Dolch des Königs Dschemshid, der seine Völker herausentwickelte aus der trägen Masse der Turanier, dasjenige gegeben war, was das an die äußeren Menschenkräfte gebundene Weisheitsstreben ist, jenes Weisheitsstreben, welches die vorher in Dekadenz gekommenen Kräfte wieder heraufentwickelt und sie durchdringt und durchwebt mit dem, was der Mensch auf dem physischen Plan an Geisteskraft erringen kann. Dieser goldene Dolch hat als Pflug die Erde umgegraben, hat aus der Erde Ackerland gemacht, hat die ersten primitivsten Erfindungen der Menschheit gebracht. Er hat fortgewirkt und wirkt bis heute in alledem, auf das die Menschen als ihre Kulturerrungenschaften stolz sind. Das ist etwas Bedeutsames, daß der König Dschemshid, der herunterzog aus Turan in die iranischen Gebiete, von Ahura Mazdao diesen goldenen Dolch erhielt, der den Menschen die Kraft gibt, sich die äußere sinnliche Welt zu erarbeiten. Dieselbe Wesenheit, von der dieser goldene Dolch stammt, ist auch der große Inspirator jenes Führers der iranischen Bevölkerung, den wir als Zarathustra oder Zoroaster, Zerdutsch kennen. Und Zarathustra war es, der in uralten Zeiten - bald nach der atlantischen Katastrophe - mit den Gütern, die er aus den heiligen Mysterien heraustragen konnte, jenes Volk durchdrang, das den Drang hatte, die äußere Kultur mit menschlicher Geisteskraft zu durchweben. Dazu sollte Zarathustra diesen Völkern, die nicht mehr die alte atlantische Fähigkeit hatten, hineinzuschauen in die geistige Welt, neue Aussichten und neue Hoffnungen auf die geistige Welt geben. So eröffnete Zarathustra jenen Weg, den wir öfter besprochen haben, auf dem die Völker einsehen sollten, daß in dem äußeren Sonnenlichtleib nur gegeben ist der äußere Leib eines hohen geistigen Wesens, welches er, im Gegensatz zu der kleinen menschlichen Aura, die «Große Aura», Ahura Mazdao nannte. Er wollte damit andeuten, daß dieses zwar jetzt noch weit entfernte Wesen einstmals heruntersteigen würde auf die Erde, um innerhalb der Menschheitsgeschichte sich substantiell mit der Erde zu vereinigen und im Menschheitswerden weiter zu wirken. Damit wurde für diese Menschen von Zarathustra auf dieselbe Wesenheit hingewiesen, die später in der Geschichte als der Christus lebte.“ (Lit.:GA 123, S. 25ff)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

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