Honore de Balzac und Geldpolitik: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Honoré de Balzac (1842) Detail.jpg|mini|Honoré Balzac, Ausschnitt aus einer [[Wikipedia:Daguerreotypie|Daguerreotypie]] von Louis-Auguste Bisson, 1842]]
Als '''Geldpolitik''' (auch '''Geldmarktpolitik''') bezeichnet man zusammenfassend alle [[Wirtschaftspolitik|wirtschaftspolitischen]] Maßnahmen, die eine [[Zentralbank]] ergreift, um ihre Ziele zu verwirklichen. Das wichtigste Instrument der Geldpolitik ist der [[Leitzins]] für das [[Zentralbankgeld]]. Für eine [[restriktive Geldpolitik]] wird der Leitzins erhöht, um die Kreditaufnahme zu verteuern und die [[Geldmenge]] zu verknappen, um beispielsweise eine [[Inflation]] zu dämpfen. Indirekt wird dadurch das Wirtschaftswachstum gebremst. Eine Senkung der Leitzinsen verbilligt die Kredite und soll durch eine expansive Kreditpolitik der Geschäftsbanken die Geldmenge erhöhen, um beispielsweise einer [[Deflation]] entgegenzuwirken und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.


'''Honoré de Balzac''' (* [[Wikipedia:20. Mai|20. Mai]] [[Wikipedia:1799|1799]] in [[Wikipedia:Tours|Tours]]; † [[Wikipedia:18. August|18. August]] [[Wikipedia:1850|1850]] in [[Wikipedia:Paris|Paris]]) war ein französischer Schriftsteller. In den Literaturgeschichten wird er, obwohl er eigentlich zur Generation der [[Wikipedia:Romantik|Romantiker]] zählt, mit dem 17 Jahre älteren [[Wikipedia:STendhal|Stendhal]] und dem 22 Jahre jüngeren [[Wikipedia:Flaubert|Flaubert]] als Dreigestirn der großen Realisten gesehen. Sein Hauptwerk ist der rund 88 Titel umfassende, aber unvollendete [[Wikipedia:Roomanzyklus|Romanzyklus]] ''La Comédie humaine'' (dt.: ''[[Wikipedia:Die menschliche Komödie|Die menschliche Komödie]]''), dessen Romane und Erzählungen ein Gesamtbild der Gesellschaft im Frankreich seiner Zeit zu zeichnen versuchen.
== Ziele der Geldpolitik ==


== Leben ==
Bei den Zielen, die die Geldpolitik verfolgt, werden folgende unterschieden:


=== Kindheit und Jugend ===
* Übergeordnete, wirtschaftspolitische Ziele: Diese ergeben sich in der Regel aus den Zentralbankstatuten. Bei der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] (EZB) ist das die [[Preisniveaustabilität]]. Die Zentralbank der [[USA]] (das [[Federal Reserve System]], kurz: ''„Fed“'') hat daneben ein Wachstums- und Beschäftigungsziel. Auch die EZB hat das Nebenziel, die allgemeine Wirtschaftspolitik zu unterstützen. Bisweilen verfolgen Zentralbanken auch [[Wechselkurs]]ziele.
* Ziele der Zentralbankpolitik: dies sind Zwischenziele, die bei der Erfüllung der wirtschaftspolitischen Ziele verfolgt werden. Das Zwischenziel ist ein [[Indikator (Wirtschaft)|Indikator]], ob das wirtschaftspolitische Ziel eingehalten werden kann. Dies können beispielsweise die [[Geldmenge]], der [[Zins]], die [[Inflationsrate]], das [[Wirtschaftswachstum]], der [[Preisindex]] oder eine Kombination aus mehreren Zielen sein.


Honoré Balzac (so sein Geburtsname) war, da ein 1798 geborener Bruder schon im Säuglingsalter starb, ältestes Kind von Bernard-François Balzac (1746–1829), einem Bauernsohn aus dem südwestfranzösischen Département [[Wikipedia:Tarn (Département)|Tarn]], und von Anne-Charlotte-Laure Sallambier (1778–1854), einer Pariserin aus gutbürgerlicher Familie. Der Vater, der es schon vor der [[Wikipedia:Französische Revolution|Revolution]] vom Notariatsangestellten zum Sekretär eines hohen Beamten gebracht hatte, war nach 1789 Sekretär eines Marineministers und dann leitender Beamter in der Verwaltung der Revolutionsarmee geworden. Schon um 1780 hatte er seinen eigentlichen Namen ''Balssa'' französisiert zu ''Balzac'', das er spätestens ab 1803 gern mit einem ''de'' verzierte. Erst 1797 hatte er mit 50 geheiratet. Seine Frau, eine offenbar hübsche und gebildete Person, war bei ihrer Heirat 19.
=== Wirtschaftspolitische Ziele der Geldpolitik ===


Die Mutter gab den neugeborenen Honoré sowie danach auch seine 1800 und 1802 geborenen Schwestern Laure und Laurence zu Ammen in Pflege. 1807, einige Monate bevor sie einen offenbar außerehelich empfangenen Sohn zur Welt brachte, schickte sie ihren eben achtjährigen Ältesten in ein Internat der [[Wikipedia:Oratorianer|Oratorianer]] in [[Wikipedia:Vendôme|Vendôme]]; ein Schulfreund war [[Wikipedia:Auguste Barchou de Penhoën|Auguste Barchou de Penhoën]]. Von dort wechselte er mit 13, sitzengeblieben und kränkelnd, in eine Pariser [[Wikipedia:Schülerpension|Schülerpension]] und besuchte, wiederum nur wenig erfolgreich, das [[Wikipedia:Lycée Charlemagne|Lycée Charlemagne]]. Insgesamt erlebte Balzac im Rückblick seine Kindheit und Jugend als freudlos und entwickelte einen tiefsitzenden Groll gegen seine Mutter.
==== Theoretische Grundlagen ====


1814 erhielt der Vater, der zuletzt in Tours Verwaltungschef des Krankenhauses gewesen war, einen guten Posten in Paris, und die Familie zog um in die Hauptstadt. Hier beendete Balzac 1816 seine Schulzeit und nahm ein Jurastudium an der Juristischen Hochschule ''(École de Droit)'' auf. Er besuchte jedoch auch Vorlesungen an der Pariser Philosophisch-philologischen Fakultät ''(Faculté des lettres)'' und am [[Wikipedia:Collège de France|Collège de France]] und begann, nebenher philosophische Überlegungen zu Papier zu bringen. Ab 1817 arbeitete er zudem stundenweise als Schreib- und juristische Hilfskraft, zunächst bei einem Anwalt (wo er den späteren Komödienautor [[Wikipedia:Eugène Scribe|Eugène Scribe]] als Kollegen hatte) und dann bei einem mit der Familie befreundeten Notar.
Die Rolle des [[Geld]]s im [[Wirtschaft]]sgeschehen und damit auch die Bedeutung der Geldpolitik ist zwischen den volkswirtschaftlichen Schulen umstritten.


=== Die Anfänge als Schriftsteller und erste Schulden ===
Die [[Klassische Nationalökonomie]] unterstellt in der Regel die Neutralität des Gelds. D. h., sie sieht im Geld ein wichtiges Transaktionsmedium und nimmt an, dass es nur als „Gleitmittel“ dient – ohne Rückwirkungen auf die reale Wirtschaft. Mit anderen Worten: Ob und wie viel produziert wird, entscheidet sich unabhängig von der Geldpolitik, die nach klassischer Auffassung nur das Preisniveau beeinflusse.


Anfang 1819 legte er das ''baccalauréat en droit'' ab, die Zulassungsprüfung für den letzten Studienabschnitt vor der ''licence'', dem eigentlichen Abschluss. Nach Vorlesungsende im Sommer brach er jedoch das Studium ab, denn er hatte beschlossen, Schriftsteller zu werden. Nachdem sich der Vater bereitgefunden hatte, ihm zwei Probejahre zu finanzieren, zog Balzac in eine kleine Dachwohnung und begann zu schreiben. Das Ergebnis war allerlei [[Wikipedia:Feuilleton|Feuilletonistisches]] und Lyrisches, Fragmente eines Opernlibrettos und einer Tragödie.
Der [[Keynesianismus]] geht von realwirtschaftlichen Konsequenzen der Geldpolitik aus, wobei in einer schweren Rezession die Geldpolitik allein die [[Nachfrage]] nicht mehr stimulieren kann, weil sich die Wirtschaft dann in der [[Liquiditätsfalle]] befindet, in der die Zinsen für Anleihen nicht weiter fallen können. Für Keynes war der Zins eine wichtige Determinante der Investitionstätigkeit, daher betrachtet der Keynesianismus die Geldpolitik im Sinne einer Zinspolitik. Vor allem war Keynes der Ansicht, dass die Geldpolitik im Gegensatz zur klassischen Auffassung nicht lediglich über die Geldmenge die Preise steuern kann, sondern mit einer restriktiven Geldpolitik das Risiko eingeht, zur Senkung der Löhne und Preise eine deflationäre Depression wie die [[Weltwirtschaftskrise]] auszulösen.


1821 lernte er den schon erfahreneren Autor Auguste Lepoitevin kennen. Mit ihm zusammen und unter dessen Pseudonym „Viellerglé“ produzierte er in den Folgejahren mehrere Romane, versuchte es daneben aber auch mit eigenen, die er unter dem Pseudonym „Lord R’Hoone“ oder „Horace de Saint-Aubin“ zeichnete.
Für den [[Monetarismus]] hingegen spielt die Geldmengenpolitik eine zentrale Rolle. Statt für kurzfristige [[Interventionismus|Interventionen]] spricht er sich für vorhersehbare, stetige Bedingungen für die Wirtschaft aus. Zentrales Ziel ist die [[Preisniveaustabilität]]. Um diese zu gewährleisten, empfehlen die Vertreter des Monetarismus ein regelgebundenes Geldmengenwachstum.


1822 machte er die Bekanntschaft der 45-jährigen Mme de Berny, die seine erste Geliebte wurde und ihm eine ''éducation sentimentale'' angedeihen ließ. Sie blieb ihm bis kurz vor ihrem Tod 1836 als mütterliche Freundin verbunden.
Preisniveaustabilität gilt wegen der negativen Wirkungen der [[Inflation]] auf die Kapitalbildung und das Wachstum als das wichtigste Ziel der Geldpolitik. Da Inflation [[Geldvermögen]] entwertet und Schuldner begünstigt, sind die Wirtschaftssubjekte bei hoher Inflation nicht bereit zu [[sparen]]. Deshalb steht bei Inflation für Investitionen kein Geldkapital zur Verfügung; es wird zu wenig [[Sachkapital]] gebildet und das behindert das Wachstum. Außerdem überdeckt eine hohe Inflationsrate die Signale, die von Preisen auf das Marktgeschehen ausgehen: Wird ein Produkt teurer, so ist unklar, ob dies nur der allgemeinen Inflation folgt, oder weil die Nachfrage danach steigt, so dass sich Unternehmen der Produktion dieses Gutes zuwenden sollen.


1823 versuchte sich Balzac erneut als Dramatiker mit dem Stück ''Le Nègre'', das aber nicht angenommen wurde. Ein weiterer Ausflug in ein anderes Genre, das [[Wikipedia:Epos|epische Gedicht]] ''Fœdora'', wurde nicht fertig. Nebenher schrieb er Kritiken für das ''Feuilleton littéraire'' des jungen Publizisten [[Wikipedia:Horace Raisson|Horace Raisson]], mit dem zusammen er auch andere literarische Projekte verfolgte. Immerhin verdiente er inzwischen mit seiner Feder so viel, dass er in der Lage war, seinen Eltern 100 Franc Kostgeld monatlich zu zahlen, ein gewisses gesellschaftliches Leben zu führen und Reisen zu den Landsitzen adeliger oder großbürgerlicher Gastgeber zu unternehmen.
==== Ziele in der Praxis ====


Den erhofften Durchbruch als Autor schaffte er trotz seiner fleißig fortgesetzten Romanproduktion jedoch weiterhin nicht. Ende 1824 scheint er deshalb in eine [[Wikipedia:Depression|Depression]] verfallen zu sein. Auch nachträglich haben seine Jugendwerke keine Geltung erlangt, obwohl er darin oft schon Themen behandelt, z. B. das Streben nach Anerkennung und Geld, und Typen gestaltet, z. B. den energiegeladenen jungen Aufsteiger, die später typisch für ihn waren.
Ausgehend von den unterschiedlichen theoretischen Positionen kann man folgern, dass in Ländern, in denen eine eher keynesianische Politik verfolgt wird, die Notenbank vorwiegend Wachstums- und Beschäftigungsziele hat. In Ländern mit monetaristischer Ausrichtung der Wirtschaftspolitik steht eher die Preisniveaustabilität im Mittelpunkt. Einfach ist die Unterscheidung nicht. So spielen bei der Ableitung von Zielen auch historische Erfahrungen eine wichtige Rolle. In Deutschland war nach zwei [[Hyperinflation]]en Preisniveaustabilität stets ein wichtiges Ziel, unabhängig von der allgemeinen Ausrichtung der Wirtschaftspolitik.


Anfang 1825 lernte er über seine Schwester Laure in [[Wikipedia:Versailles|Versailles]] die [[Wikipedia:Laure-Adelaide Abrantès|Duchesse d’Abrantès]] kennen, die ein Verhältnis mit ihm einging und ihm Einblicke in die Welt des zeitgenössischen Adels verschaffte. Im August starb mit 23 seine jüngste Schwester, Laurence de Montzaigle, deren 1821 geschlossene Ehe unglücklich gewesen war. Im Herbst begann Balzac hieraufhin ein leicht zynisches und illusionsloses Ehehandbuch für noch ledige Männer: ''Physiologie du mariage'', das er jedoch erst 1829 fertigstellte und anonym publizierte.
[[Internationaler Währungsfonds|IWF]]-Chefökonom [[Olivier Blanchard]] hat angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise vorgeschlagen, die Inflationsziele der Notenbanken deutlich von zwei auf vier Prozent anzuheben. Dieser Vorstoß hat eine internationale Diskussion entfacht.<ref>Dietmar Neuerer: [http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur-nachrichten/inflations-debatte-finanzpolitiker-attackieren-geldpolitik-der-bundesbank;2537081;0 ''Finanzpolitiker attackieren Geldpolitik der Bundesbank.''] Handelsblatt, 26. Februar 2010.</ref>


Ebenfalls 1825 versuchte sich Balzac als Compagnon eines Pariser Verlegers und gab je eine illustrierte und kommentierte [[Wikipedia:Molière|Molière]]- und [[Wikipedia:Jean de La Fontaine|La-Fontaine]]-Ausgabe heraus. Auf den Geschmack als Verleger gekommen, kaufte er 1826 mit Darlehen Mme de Bernys und vor allem seiner Mutter eine Druckerei, der er 1827 eine Letterngießerei angliederte. Schon 1828 jedoch musste er infolge einer von England nach Frankreich überspringenden Wirtschaftskrise Konkurs anmelden, die Gießerei an den Sohn Mme de Bernys abtreten und die Druckerei schließen. Er blieb lebenslang Schuldner seiner Mutter, die seinen Vater († 1829) und ihn selbst überlebte. Immerhin hatte er in seiner Eigenschaft als Verleger Kontakt zu mehreren Autoren der Schule der Romantiker erhalten, darunter [[Wikipedia:Victor Hugo|Victor Hugo]] und [[Wikipedia:Alfred des Vigny|Alfred de Vigny]].
=== Zwischenziele der Geldpolitik ===


=== Die Zeit des Erfolgs ===
Um ihre jeweiligen wirtschaftspolitischen Ziele zu erreichen, nehmen die Notenbanken auf die Geldversorgung und die Zinsen und damit auf die Finanzierungsbedingungen in der [[Volkswirtschaft]] Einfluss. Sie orientieren sich an Zwischenzielen, die idealerweise gut und kurzfristig beobachtbar sind und gleichzeitig in einem hinreichend engen Zusammenhang zum wirtschaftspolitischen Ziel stehen. Gebräuchliche Zwischenziele sind die [[Geldmenge]], die [[Zins]]en, die [[Inflation]]srate selbst, bisweilen auch der [[Wechselkurs]].


In der Folgezeit konzentrierte sich Balzac wieder auf das Schreiben. 1829 hatte er endlich Erfolg mit ''Le dernier Chouan, ou La Bretagne en 1800'' (später überarbeitet und umbenannt in ''Les Chouans, ou La Bretagne en 1799''). Es ist ein [[Wikipedia:Historiscehr Roman|historischer Roman]] nach der neuen Machart [[Wikipedia:Walter Scott|Walter Scotts]], der mit einem jungen Adeligen als Protagonisten das tragische Ende eines der letzten königstreuen Widerständler gegen das Revolutionsregime schildert. ''Les Chouans'' war zugleich das erste Werk, das Balzac mit seinem Namen zeichnete. Diesem setzte er rasch ein „de“ voran, als ihm der Erfolg die Pariser Salons zu öffnen begann.
Eine Geldmengensteuerung, wie sie z.&nbsp;B. die Deutsche Bundesbank ab 1975 bis zur Übergabe der geldpolitischen Kompetenz an die EZB betrieb, basiert auf der Annahme des [[Monetarismus]], dass die Geldnachfrage in einer Volkswirtschaft langfristig stabil ist. Unter dieser Annahme lässt sich aus der [[Quantitätsgleichung]] eine einfache Regel für ein Geldmengenwachstum ableiten, das einerseits genügenden Spielraum für das Wirtschaftswachstum bietet, andererseits keine [[Inflation]] aufkommen lässt: Wächst die Wirtschaft z.&nbsp;B. mit einer durchschnittlichen Rate von 3 % und hält die Notenbank eine Inflationsrate von 2 % für akzeptabel (oder unvermeidbar), muss die Geldmenge langfristig mit einer Rate von 5 % ausgeweitet werden. Das hindert einerseits die Wirtschaft nicht am Wachsen, lässt andererseits keine unakzeptabel hohe Inflation entstehen.


In den nächsten Jahren führte er eine äußerst vielfältige und bewegte Existenz. So gründete er 1830, im Jahr der [[Wikipedia:Julirevolution von 1830|Julirevolution]], mit dem späteren Zeitungsmagnaten [[Wikipedia:Émile de Girardin|Girardin]] eine politische Zeitschrift. 1831 und nochmals 1832 erwog er, für ein Abgeordnetenmandat zu kandidieren, beschränkte sich dann jedoch auf eine Rolle als sehr aktiver Journalist, wobei er 1835 Mehrheitsaktionär einer politischen und literarischen Zeitschrift wurde, die jedoch schon 1836 einging. Seine politische Position rückte in diesen Jahren deutlich nach rechts, denn 1832 hatte der pseudoadelige Bourgeois über eine adelige Freundin, die Marquise de Castries, Anschluss an Kreise der Legitimisten gefunden, die den 1830 zurückgetretenen [[Wikipedia:Karl X. (Frankreich)|Charles X]] weiterhin als legitimen König betrachteten und sich dem neuen [[Wikipedia:Ludwig Philipp (Frankreich)|„Bürgerkönig“ Louis-Philippe]] verweigerten.
Bei einer Zinspolitik versucht die Notenbank die Zinsen am [[Kapitalmarkt]], die für die Finanzierungsbedingungen von Unternehmen und Konsumenten entscheidend sind, zu beeinflussen. Die Kapitalmarktzinsen sind das Ergebnis von Angebot und Nachfrage und können daher von der Notenbank nur indirekt beeinflusst werden, indem diese durch ihre geldpolitischen Instrumente das Angebot am Kapitalmarkt beeinflusst. Es gibt aber insbesondere bei offenen Kapitalmärkten und internationaler Kapitalmobilität Situationen, in denen die Notenbank die Kapitalmarktzinsen nur unzureichend beeinflussen kann.


Daneben war Balzac viel unterwegs, um Gast in den Sommerresidenzen vornehmer Leute zu sein oder einer der zahlreichen, meist verheirateten Damen zu folgen, mit denen er Verhältnisse anstrebte oder unterhielt, wie [[Wikipedia:Laure des Berny|Laure de Berny]] (1777–1836), [[Wikipedia:Zulma Carraud|Zulma Carraud]] (1796–1889); [[Wikipedia:Laure Junot d'Abrantès|Laure Junot d'Abrantès]] (1784–1838), [[Wikipedia:Olympe Pélissier|Olympe Pélissier]] (1799–1878), [[Wikipedia:Claire de Maillé de La Tour-Landry|Claire de Maillé de La Tour-Landry]] (La duchesse de Castries, 1796–1861), [[Wikipedia:Marie du Fresnay|Marie du Fresnay]] (1809–1892), [[Wikipedia:Frances-Sarah Guidoboni-Visconti|Frances-Sarah Guidoboni-Visconti]] (1804–1883) und [[Wikipedia:Caroline Marbouty|Caroline Marbouty]] (1804–1890). Hierbei wurde er offenbar auch Vater außerehelich gezeugter Kinder, und zwar 1834 einer Marie du Fresnay und 1836 eines Lionel-Richard Guidoboni-Visconti.
Eine dritte Möglichkeit besteht in einer direkten Inflationssteuerung ''(direct inflation targeting):'' Notenbanken legen ein Inflationsziel fest und beobachten die gegenwärtige Preissteigerung und Faktoren, die die künftige Preissteigerung bestimmen (z.&nbsp;B. das Wirtschaftswachstum). Sehen sie eine Gefährdung ihres Inflationsziels, gestalten sie ihre Geldpolitik restriktiver, d.&nbsp;h., sie ergreifen Maßnahmen, um den Geldumlauf einzuschränken.


[[Datei:MadamHanska (cropped).jpg|mini|225px|Comtesse Evelyne Hańska und ihr Hund, 1835; im Schloss Saché ausgestellte Kopie nach Ferdinand Georg Waldmüller.]]
Insbesondere für kleine Länder mit einem großen außenwirtschaftlichen Sektor kann es sinnvoll sein, die Geldpolitik einem Wechselkursziel unterzuordnen. Vollständig ist diese Unterordnung in einem [[Currency Board]], bei dem die Notenbank nur so viel Geld in Umlauf bringen darf, wie sie Devisenreserven besitzt.
1832 begann die polnische Gräfin [[Wikipedia:Ewelina Hańska|Ewelina Hańska]] eine langjährige Korrespondenz mit Balzac. Im September 1833 kam es im Schweizerischen [[Wikipedia:Neuchâtel (Stadt)|Neuchâtel]] zu einer ersten Begegnung zwischen Hanska und Balzac, im Dezember zu einem weiteren Treffen in [[Wikipedia:Genf|Genf]] und wieder 1835 in [[Wikipedia:Wien|Wien]].  


Nach dem Erfolg der ''Chouans'' passabel bezahlt und zunehmend anerkannt, verfasste Balzac zahlreiche Erzählungen und Romane, die in der Regel zunächst fortsetzungsweise in Zeitschriften herauskamen, ehe sie in Buchform erschienen. Schon früh entwickelte er die Gewohnheit, jeweils mehrere schon gedruckte Werke unter Gruppentiteln zusammengefasst nochmals zu vermarkten, so 1830 die zweibändigen ''Scènes de la vie privée'' (mit u.&nbsp;a. ''La Maison du chat qui pelote'' und ''Gobseck''), 1831 die ''Romans et contes philosophiques'' (mit u.&nbsp;a. ''La Peau de chagrin''), 1832 einen ersten Band ''Contes drôlatiques'' und 1833 die zweibändigen ''Scènes de la vie de Province'' (mit u.&nbsp;a. ''Eugénie Grandet'').
Die Europäische Zentralbank verfolgt eine Mischstrategie ([[Europäische Zentralbank#Die Zwei-Säulen-Strategie|Zwei-Säulen-Strategie]]). Sie verfolgt einerseits ein Inflationsziel, achtet andererseits aber auch auf die Geldmenge, die ihr langfristige Inflationsgefahren anzeigt.


Im Oktober 1833 schloss Balzac einen Verlagsvertrag, wonach er aus vorhandenen und noch zu schreibenden Werken eine drei mal vier (also insgesamt zwölf) Bände umfassende Sammlung von „Szenen“ zu erstellen hatte, die unter dem Generaltitel ''Études de mœurs au XIXe siècle'' erscheinen sollten. Noch 1833 lieferte er zwei Bände ''Scènes de la vie de province'', 1834 begann er die ''Scènes de la vie parisienne''.
== Expansive Geldpolitik ==
'''Expansive Geldpolitik''' ist eine geldpolitische Maßnahme der Ausdehnung der [[Geldmenge]] oder des Geldangebotes einer [[Zentralbank]]. Dadurch wird versucht, wirtschaftspolitische Ziele zu erreichen. Eine Verknappung der Geldmenge wird als [[restriktive Geldpolitik]] bezeichnet.


Im selben Jahr 1834 hatte er beim Schreiben eines seiner besten Romane, ''Le Père Goriot'' ([[Wikipedia:Vater Goriot|Vater Goriot]]), die Idee, die Figuren seiner bis dahin verfassten und der künftigen erzählenden Werke immer wieder neu auftreten zu lassen, um mit ihnen und um sie herum eine überschaubare Welt entstehen zu lassen. Wirklich schuf er so im Lauf der Zeit ein Universum von gut 2000 Figuren, die zugleich Repräsentanten der nachrevolutionären französischen Gesellschaft sein sollten und in der Tat eine plastische Vorstellung vom Leben zumindest der zeitgenössischen bürgerlichen und adeligen Schichten samt ihrer Domestiken vermitteln.
Zur Erreichung der geldpolitischen Ziele steht der Notenbank eine Reihe geldpolitischer Instrumente zur Verfügung. Sie führt [[Offenmarktgeschäft]]e durch, bietet [[ständige Fazilität]]en an und verlangt, dass die [[Kreditinstitut]]e [[Mindestreserve]]n bei ihr hinterlegen. Expansive Geldpolitik zeigt sich auch dadurch, dass die Zentralbank zum Beispiel bei den Geschäftsbanken bestimmte [[Wertpapier]]e und [[Wechsel (Urkunde)|Wechsel]] ankauft. Im Rahmen der [[Offenmarktpolitik]] ist es der Zentralbank ebenfalls möglich, Wertpapiere am Wertpapiermarkt zu erwerben. Eine expansive Geldpolitik verfolgt die Senkung der Reservesätze durch die Zentralbank und ermöglicht dadurch die Entstehung von Überschussreserven.<ref>Vgl.: Gustav Dieckheuer: ''Makroökonomik.'' 2., verbesserte Auflage, Springer-Lehrbuch, Berlin / Heidelberg 1995, Seite 115–120</ref><ref>Peter Schmid, Julian Reischle: '' {{Webarchiv|text=Geld & Geldpolitik. |url=http://www.bundesbank.de/bildung/bildung_schuelerbuch_gg.php |wayback=20120225005625 |archiv-bot=2018-04-11 18:29:36 InternetArchiveBot }}'' Th. Mann GmbH & Co. KG, Nordring (2002/)2003, Seite 58.</ref>


Im Sinne dieser Idee wählte Balzac, als er 1841 mit einer Verlegergruppe eine neue Gesamtausgabe seines vorhandenen und geplanten erzählerischen Œuvres vereinbarte und diese 1842 mit drei ersten Bänden eröffnete, den Obertitel ''La Comédie humaine''. Hierbei sollten die einzelnen Romane und Erzählungen nicht nur zu Großgruppen zusammengefasst werden (''Études philosophiques'', ''Études analytiques'' und ''Études de mœurs''), sondern auch noch zu Untergruppen (''Scènes de la vie privée'' usw.).
=== Auswirkungen ===


Zur Verwirklichung dieses Projektes schrieb Balzac in den nächsten Jahren wie besessen. Sein infernalischer Arbeitsrhythmus (oft 15 bis 17 Stunden am Tag), den er wie symbolisch in einer Art Mönchskutte absolvierte, und sein enormer Kaffeeverbrauch (bis zu 50 Tassen in der Arbeitszeit) wurden legendär.
„Die Geldpolitik ist ein wirkungsvolles Instrument zur kurzfristigen Stabilisierung von Konjunkturzyklen.“<ref>Blanchard, Illing: ''Makroökonomie.'' 3., aktualisierte Auflage, Person Studium, München 2003, Seite 217.</ref> Gegenüber der restriktiven Geldpolitik wird expansive Geldpolitik in [[Rezession]]en getätigt, um die Wirtschaft anzukurbeln. In der [[Kurze Frist|kurzen Frist]] hat sie reale und schnelle Wirkung auf die Produktion beziehungsweise den [[Zinssatz]], in der [[Mittlere Frist|mittleren Frist]] ist sie jedoch wirkungslos und im Endeffekt bleibt nur eine Preisniveauerhöhung.


Die außergewöhnliche Vitalität und Schaffenskraft Balzacs beschränkten sich nicht auf seine literarische Aktivität als Erzähler, Journalist und gelegentlicher (stets erfolgloser) Dramatiker.<ref>Bei der Realisierung der Dramen zog er auch Mitarbeiter heran, wie bei ''Vautrin'' (1840) seinen Freund ud Mitarbeiter Laurent-Jan; Edouard Ourlic und Auguste-Guillaume de Belloy sprangen schnell ab. Vgl. Mauriac: ''Prometheus oder das Leben Balzacs''. Econ, 1966, S. 369 f.</ref> Vielmehr war er ein Lebemann, der trotz seiner ständig wachsenden Schulden einen luxuriösen Lebensstil mit Kutsche, guter Kleidung, eleganten Wohnungen und sogar einem Landsitz zu unterhalten versuchte und ein aufwendiges gesellschaftliches Leben pflegte. Auch hatte er bis etwa 1843 fast ständig Geliebte, wobei er es immer wieder schaffte, aufopferungswillige und oft auch zu finanziellen Hilfeleistungen bereite Frauen aus den besten Kreisen an sich zu binden.
==== Auswirkungen in der kurzen Frist ====
In der [[Kurze Frist|kurzen Frist]] lässt eine expansive Geldpolitik den Zinssatz sinken und Produktion und Preisniveau steigen. Die Produktionslage einer Volkswirtschaft verbessert sich kurzfristig.


=== Gründung des Schriftstellerverbandes ===
Mit der Hilfe des [[IS-LM-Modell]]s und [[AS-AD-Modell]]s zeigt die expansive Geldpolitik, wie sie sich auf die Wirtschaftssituation auswirkt. Es wird zuerst angenommen, dass alle Märkte sich im Gleichgewicht befinden. Dies ist Punkt A der Schnittstelle von der IS- und LM-Kurve in der Abbildung: ''Expansive Geldpolitik im AS-AD-Modell und IS-LM-Modell vor der Änderung der nominalen Geldmenge''. D.&nbsp;h. die Produktion liegt auf ihrem natürlichen Niveau '''[[Normales Produktionspotential#Natürliches Produktionspotenzial im AS-AD-Modell|''Y''<sub>n</sub>]]''' und der Zinssatz ist gleich '''''i'''''. Dies entspricht auch dem Gleichgewichtspunkt A im AS-AD-Modell. Eine Ausdehnung der nominalen Geldmengen verursacht die Verschiebung der LM-Kurve nach rechts. Im AS-AD-Modell verschiebt sich die [[Aggregation (Wirtschaft)|aggregierte]] Nachfrage auch nach rechts, von AD nach AD’. Zu beachten ist nun die AD-Kurve aus der Gleichung: <math>Y = Y (M/P, G, T)</math>: Die Erhöhung der nominalen Geldmenge ''M'' lässt die reale Geldmenge ''M/P'' ansteigen. Dadurch ergibt sich ein neues Gleichgewicht im Punkt A’ in beiden Modellen. Der Endeffekt wäre die Zinssenkung auf dem Geldmarkt und dadurch entsprechende Anregung der Investition und Produktion auf dem Gütermarkt.<ref name="BI">Blanchard, Illing: ''Makroökonomie.'' 3., aktualisierte Auflage, Person Studium, München 2003, Seite 217–220.</ref>


1838 wurde von ihm, [[Wikipedia:Victor Hugo|Victor Hugo]], [[Wikipedia:Alexandre Dumas der Ältere|Alexandre Dumas]] und [[Wikipedia:George Sand|George Sand]] die ''Société de Gens de Lettres'' gegründet, der erste französische Schriftstellerverband. Balzac steuerte den bedeutenden Grundentwurf bei, den ''Code littéraire de la Société des Gens de Lettres'', der erstmals die Urheberrechte der Schriftsteller an ihren Werken postulierte. Balzac hatte sehr persönliche Gründe, sich hier zu engagieren, da nach Veröffentlichung eines seiner Werke in Frankreich dieses immer in Belgien nachgedruckt und wesentlich billiger in hohen Auflagen in ganz Europa vertrieben wurde, ohne dass er einen Anteil davon bekam. Wegen Meinungsverschiedenheiten zog er sich jedoch aus der Vereinigung bald zurück.
==== Auswirkungen in der mittleren Frist ====


=== Die letzten Jahre ===
Auf dem neuen Gleichgewicht A’ liegt die Produktion nun über ihrem natürlichen Niveau. Solange die Produktion über ihrem natürlichen Niveau liegt, steigt das Preisniveau mit dem Lauf der Zeit. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die zusätzliche Produktion die Arbeitslosenquote sinken lässt und damit Löhne und Preise steigen. Dadurch geht die reale Geldmenge ''M/P'' jedoch immer weiter zurück. Die LM-Kurve verschiebt sich entlang der IS-Kurve weiter zurück nach oben, bis sie ihre ursprüngliche Lage wieder erreicht hat. Der Zinssatz steigt stetig wieder an, Investitionsnachfrage und Produktion gehen entsprechend zurück. Mit der stetigen Ausdehnung der Preiserwartungen verschiebt sich die aggregierte Angebotskurve so im Lauf der Zeit nach oben entlang der aggregierten Nachfrage AD’, bis sie den Punkt A’’ erreicht. Das bedeutet dann, dass das natürliche Produktionsniveau dem tatsächlich erwarteten Preisniveau entspricht, womit der Anpassungsprozess endet. Auf mittlere Frist ist die aggregierte Angebotskurve durch AS’’ gegeben. Die [[Volkswirtschaft]] befindet sich in Punkt A’’: Die Produktion ist wieder gleich ''Y''<sub>n</sub>, allein das Preisniveau ist höher auf dem Punkt P’’.
In der mittleren Frist schlägt sich die Erhöhung der nominalen Geldmenge vollständig in einem proportionalen Anstieg des Preisniveaus nieder, d.&nbsp;h. die Änderung der nominalen Geldmenge beeinflusst auf mittlere Frist weder Produktion noch Zinssatz, sondern nur das Preisniveau; dies wird auch als die [[Neutralität des Geldes|Neutralität des Gelds]] auf mittlere Frist bezeichnet.<ref name="BI" />


[[Datei:Père-Lachaise - Division 48 - Balzac 07.jpg|mini|225px|Grabmal Balzacs]]
=== Problemfälle ===
Spätestens 1843 und verstärkt 1844 bekam er aufgrund seiner ständigen Überanstrengung und seines exzessiven Kaffeeverbrauchs Gesundheitsprobleme. Er versuchte jedoch, sie mit Arbeit zu betäuben oder auf Reisen mit Mme Hańska zu vergessen, die ab 1845 seine feste, allerdings niemals ständig mit ihm zusammenlebende Partnerin wurde. Mit ihr bereiste er in drei Sommern Frankreich, Deutschland, Italien und die Schweiz. Den Winter 1847/48 und das ganze Jahr 1849 verbrachte er mit ihr auf ihrem polnischen Schloss Wierzchownia bei Berditschew im damaligen [[Wikipedia:Russisches Kaiserreich|Russischen Reich]] (heute [[Wikipedia:Berdytschiw|Berdytschiw]] in der Ukraine). Seine Hoffnung, sich dort gesundpflegen zu lassen, erfüllte sich jedoch nicht. Am 14. März 1850 heiratete Balzac seine langjährige Partnerin Ewelina Hańska in Berditschew.


Nach mehrwöchiger und offenbar strapaziöser Rückreise nach Paris starb Balzac dort am 18. August 1850. Er wurde auf dem Pariser Friedhof [[Wikipedia:Père-Lachaise|Père-Lachaise]] beigesetzt.<ref>[http://www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&GRid=51 Balzacs Grab] bei findagrave.com (englisch)</ref> [[Wikipedia:Vicor Hugo|Victor Hugo]] hielt die Trauerrede.
Es gibt jedoch auch Sonderfälle, in denen die expansive Geldpolitik wirkungslos bleibt:


Die Aufnahme in die [[Wikipedia:Académie française|Académie française]] war Balzac trotz mehrerer Anläufe (zuletzt in Abwesenheit 1849) nicht vergönnt: Sein Stil, dem in der Tat die Eile anzumerken ist, mit der er schrieb, galt bei der professionellen Literaturkritik der Zeit als zu formlos und damit unseriös. Immerhin wurde Balzac 1845 mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet.
==== Investitionsfalle ====
Die [[IS-Kurve]] verläuft senkrecht, die Elastizität der Investitionen liegt bei Null. Eine expansive Geldpolitik verschiebt die [[LM-Kurve]] nach rechts. Die Investitionenhöhe verändert sich nicht, auch wenn der Zinssatz sinkt. Die expansive Geldpolitik wirkt sich nicht auf Investitionen aus. Diese<!-- Was ist hier gemeint? Der Satz ist unverständlich, wenn „diese“ sich auf „Geldpolitik“ bezieht. --> kann sich aufgrund negativer Zukunfts- oder Renditeerwartungen der Investition ergeben.<ref name="H">Manfred O.&nbsp;E. Hennies: [http://www.factoring-mittelstand.de/hennies.pdf ''Überlegungen zur Effizienz geldpolitischer Maßnahmen des Euro-Systems in depressiven Konjunkturphasen''.] (PDF; 43&nbsp;kB) Fachhochschule Kiel 2005</ref>


Aller Wahrscheinlichkeit nach bezog seine Witwe größere Einkünfte aus seiner Schriftstellerei, als er zu seinen Lebzeiten selbst erzielt hatte. Er pflegte nämlich seine im Prinzip recht ordentlichen Honorare ganz erheblich dadurch zu schmälern, dass er auf den Korrekturfahnen (d.&nbsp;h. den Probeausdrucken) seiner Texte so viele Verbesserungen anbrachte, dass das Ganze jeweils neu gesetzt werden musste.
==== Liquiditätsfalle ====
Eine expansive Geldpolitik führt zu einer Rechtsverschiebung der LM-Kurve, jedoch bleibt das [[Zinsniveau]] wie zuvor, da dies bereits einen unteren Punkt erreicht hat und zusätzliches Geld nur noch in Liquidität gehalten wird statt zu investieren. Die Investition wird nicht stimuliert. Dadurch ist unter diesem Fall expansive Geldpolitik ebenfalls wirkungslos.<ref name="H" />


Schon zu Lebzeiten wurde Balzac mehrfach von Malern porträtiert. Auch Karikaturisten nahmen ihn häufig aufs Korn. Die heute bekannteste Darstellung ist wohl die Statue, die [[Wikipedia:Auguste Rodin|Auguste Rodin]] zwischen 1893 und 1897 schuf und die im [[Wikipedia:Musée Rodin|Rodin-Museum]] in Paris zu sehen ist.
==== Geldmengenfalle ====


== Balzacs Werk ==
Bei dieser Konstellation kann eine expansive Geldpolitik das Gegenteil bewirken. Wenn die Zentralbank die Geldmenge zu stark über das festgesetzte Ziel hinaus erhöht, wird eine Zinssteigerung dem Preisanstieg folgen. Diese führt zu einer Steigerung des [[Nominalzins]]es. Jetzt wirkt die expansive Geldpolitik sogar restriktiv. Und die Zentralbank kann im Grunde kein Lockerungssignal mehr setzen.<ref name="H" />


Die ''Comédie Humaine'' ([[Wikipedia:Die menschliche Komödie|Die menschliche Komödie]]) sollte Balzacs Lebenswerk werden, das er jedoch nicht mehr vollenden konnte. „Nur“ 91 der geplanten 137 Romane und Erzählungen wurden fertiggestellt.
==== Quantitative Lockerung ====


Balzac verband die einzelnen Texte zu einem Zyklus, indem er viele Figuren mehrfach auftreten ließ. Mit dieser literarischen Innovation wollte er ein System schaffen, das seiner Intention entsprach, ein umfassendes (Sitten-)Gemälde seiner Zeit zu entwerfen: „Die Unermesslichkeit eines Planes, der zugleich die Geschichte und die Kritik der Gesellschaft, die Analyse ihrer Übel und die Erörterung ihrer Prinzipien umfasst, berechtigt mich, so scheint es mir, meinem Werk den Titel zu geben, unter dem es heute erscheint: ''›Die menschliche Komödie‹''.“ (Balzac, Vorrede zur menschlichen Komödie)
Ist der [[Leitzins]] der Zentralbank bereits auf null Prozent abgesenkt, kann die Zentralbank versuchen, über [[quantitative Lockerung]] weiterhin eine expansive Geldpolitik zu betreiben – wie etwa die [[Bank of Japan|Japanische Zentralbank]] ab 2001, oder der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] im Euroraum ab 2015.


Innerhalb dieses literarischen Spiegelbildes der zeitgenössischen Verhältnisse schrieb Balzac jüdischen Figuren [[Wikipedia:Judenfeindlichkeit|antijüdischen]] Klischees entsprechende Charakteristika zu: Nucingen, einer der großen Bankiers in Paris, wird als habgierig gezeichnet. Nebenbei besitzt er deutsche Wurzeln, wie auch Fritz Brunner aus ''Le Cousin Pons'', dem Balzac ''beaucoup de juiverie'' („ein großes Maß an jüdischer Verschlagenheit/Gerissenheit“) attestiert.<ref>Bernd Kortländer (Hg.): ''Balzac und Deutschland – Deutschland und Balzac''. Narr Verlag, Tübingen 2012, S. 20.</ref>
== Kontraktive Geldpolitik ==
{{Hauptartikel|Restriktive Geldpolitik}}
Die '''kontraktive Geldpolitik''' umfasst alle Maßnahmen, welche das [[Geldmenge|Geldangebot]], das heißt die Höhe des sich im Umlauf befindlichen [[Geld]]s, verringert. Eine Zentralbank kann [[Offenmarktgeschäft]]e nutzen, um die [[Geldbasis]] zu verringern. Das erfolgt typischerweise über den Verkauf von [[Wertpapier]]en gegen Bargeld. Durch den Einzug dieses Bargelds entzieht sie der Wirtschaft Geld und verkürzt damit die monetäre Grundlage. Kontraktive Geldpolitik kann durchgeführt werden, indem die Zentralbank von den [[Geschäftsbank]]en die Haltung einer höheren [[Mindestreserve]] fordert. Banken halten nur einen Bruchteil ihres Vermögens für unmittelbare Geldabhebungen in Bargeld. Der Rest ist in Unbares, wie zum Beispiel [[Kredit]]e oder [[Hypothek]]en, investiert. Vor allem in Zeiten [[konjunktur]]eller Überhitzung ist die kontraktive Geldpolitik ein wirksames Instrument. Sie führt zu Zinssteigerungen, Produktions- und Investitionsrückgang und dämmt die Gefahr einer verstärkten [[Inflation]] ein.


== Wirkung ==
=== Erklärung am AS-AD-Modell ===


Balzacs Erzählweise gilt in der Literaturgeschichte als prototypisch für den traditionellen Roman „à la Balzac“, d.&nbsp;h. einen Roman mit interessanten, nicht eben Durchschnittstypen verkörpernden Protagonisten, einer interessanten und mehr oder minder zielstrebigen Handlung sowie einem eindeutigen Vorherrschen der [[Wikipedia:Auktoriale Erzählsituation|auktorialen Erzählsituation]].
Das [[AS-AD-Modell]] vereint das [[Gesamtangebot]] (aggregiertes Angebot) und die [[Gesamtnachfrage]] (aggregierte Nachfrage). Es führt somit den Arbeits-, den Güter- und den Geldmarkt zusammen und beschreibt die [[Interaktion|Wechselwirkungen]] von [[Produktion]] und Preisniveau.


Mit seiner relativ ungeschminkten Darstellung der gesellschaftlichen Realität prägte Balzac Generationen nicht nur französischer Autoren und bereitete den [[Wikipedia:Naturalismus (Literatur)|Naturalismus]] vor.
'''AS-Kurve:''' <math>\!\ P = P^\mathrm{e}(1 + \mu) F(1 - Y/L, z)</math>


Sein Prinzip der Verbindung einer ganzen Serie von Romanen durch ein System wiederkehrender Figuren wurde von [[Wikipedia:Émile Zola|Émile Zola]] in dessen Zyklus der Rougon-Macquart aufgegriffen.
Sie beschreibt das Gesamtangebot auf Basis des [[Arbeitsmarkt]]es mit nachfolgenden Bedeutungen:
* ''P'' = tatsächliches Preisniveau
* ''P''<sup>e</sup> = erwartetes Preisniveau
* ''µ'' = Strukturvariable des Gütermarktes (Vollständigkeitsgrad des Wettbewerbes am Markt: <math>\mu = 0</math> → vollkommener Wettbewerb, in der Regel <math>0 < \mu < 1</math>; je größer µ, desto höher der Monopolisierungsgrad)
* ''Y'' = Einkommen
* ''L'' = Zahl der [[Erwerbsperson]]en
* ''z'' = Strukturvariable des Arbeitsmarktes (umfasst alle Merkmale, die die Struktur eines Arbeitsmarktes ausmachen, z.&nbsp;B.: Arbeitsbedingungen, -schutz)


== Werke ==
'''AD-Kurve:''' <math>\!\ Y = Y(M/P, G, T)</math>
=== Theaterstücke ===
* ''Cromwell'', 1820
* ''Le Nègre'', 1823
* ''Vautrin'', 1840
* ''Paméla Giraud'', 1843
* ''Les Ressources de Quinola'', 1842
* ''La Marâtre'', 1848
* ''Mercadet le faiseur'' (Der Macher), 1840 (1851 posthum uraufgeführt)


=== Jugendwerke ===
Sie bildet die Einigung von IS- und LM-Kurve (siehe unten), wobei gilt:
Die Jugendwerke hat Balzac unter den Pseudonymen Lord R'Hoone und Horace de Saint-Aubin veröffentlicht. Er hat diese Romane auch später nicht anerkannt und sie gehören nicht zur ''Comédie humaine'', in der aber Motive und auch Personen aus diesen Schriften wieder aufgegriffen werden.
* ''Y'' = Produktionsniveau
* ''M'' = [[Nominalwert|nominale]] [[Geldmenge]]
* ''P'' = Preisniveau
* ''G'' = [[Staatsausgaben]]
* ''T'' = Steuern


* ''Sténie'', 1819
Die Vorgänge, welche eine Geldmengenreduzierung auslöst, sollen nun erklärt werden:
* ''Falthurne'', 1822
* ''Le Vicaire des Ardennes'', 1822 (Horace de Saint-Aubin)
* ''L'Héritière de Birague'', 1822 (Lord R'Hoone)
* ''Clotilde de Lusignan'', 1823 (Lord R'Hoone)
* ''Annette et le criminel'', 1824 (Horace de Saint-Aubin)
* ''Le Centenaire ou les deux Beringheld'', 1824 (Horace de Saint-Aubin)
* ''Wann-Chlore'', 1825 (Horace de Saint-Aubin)


=== ''La Comédie humaine'' ===
Zum besseren Verständnis der Ausführungen sei gesagt, dass sich die Produktion im Laufe der Zeit tendenziell dem natürlichen Produktionsniveau ''Y''<sub>n</sub> ([[Produktionskapazität]] bei Normalbeschäftigung) anpasst. An diesem Punkt entspricht das tatsächliche Preisniveau dem erwarteten Preisniveau.
(Chronologische Reihenfolge, Zuordnung zu den ''Scènes'' im Artikel ''[[Wikipedia:Die menschliche Komödie|La Comédie humaine]]'')


* ''Le dernier Chouan ou la Bretagne en 1800'', Roman 1829 (dt. Der letzte Chouan oder Die Bretagne im Jahr 1800, 1841)
Die Verringerung der Geldmenge beeinflusst lediglich die [[Nachfragekurve]], da das Gesamtangebot unabhängig von der [[Geldbasis]] ist. Ausgehend von einer Produktion bei Normalbeschäftigung führt die nominale Geldherabsetzung auch zu einer realen Geldherabsetzung, da das Preisniveau vorerst konstant bleibt. Das Geldangebot geht zurück, die Gesamtnachfrage sinkt (Verschiebung der AD-Kurve nach links). Dadurch verringert sich die Produktion und das Preisniveau fällt auf ''P’''. Durch den Produktionsrückgang liegt die Produktion nun unter ihrem normalen Niveau. Das hat eine Verringerung der Beschäftigung zur Folge. Weiterhin liegt das tatsächliche Preisniveau nun unter dem erwarteten. Diese Tatsachen führen zu veränderten Preiserwartungen. Die Löhne werden nach unten korrigiert. Auf Grund dessen verändert sich schließlich auch das Gesamtangebot. Die Kurve verschiebt sich nach unten, da die Preise fallen. Tatsächliche und erwartete Preise passen sich solange an, bis das natürliche Produktionsniveau wieder erreicht ist (A’’).
* ''Physiologie du mariage'', Abhandlung 1829 (dt. Physiologie der Ehe, 1842)
* ''Adieu'', Novelle 1830 (dt. Lebewohl, 1908)
* ''Le bal de Sceaux'', Erzählung 1830 (dt. Der Ball von Sceaux, 1900)
* ''Étude de femme'', Erzählung 1830 (dt. Frauenstudie, 1841)
* ''[[Wikipedia:Gobseck|Gobseck]]'', Erzählung 1830 (dt. Gobseck, 1846)


* ''La maison du Chat-qui-pelote'', Erzählung 1830 (dt. Das Haus "Zur ballspielenden Katze", 1845)
Man muss also zwischen kurzer und mittlerer Frist unterscheiden. Kurzfristig geht aufgrund der Geldreduzierung die Nachfrage zurück. Produktion und Preisniveau sinken ab. Mittelfristig kehrt die Produktion durch die weitere Preisanpassung (Reagieren des Angebotes) zu ihrem natürlichen Niveau zurück. Allein das Preisniveau ist niedriger.
* ''Une passion dans le désert'', Novelle 1830 (dt. Eine Leidenschaft in der Wüste, 1908)
* ''Petites misères de la vie conjugale'', Erzählung 1830 (dt. Kleine Nöte des Ehelebens, 1847)
* ''Sarrasine'', Erzählung 1830 (dt. Sarrasine, 1912)
* ''La vendetta'', Erzählung 1830 (dt. Vendetta, 1841–1846)
* ''Une double famille'', Erzählung 1830 (dt. Eine doppelte Familie)
* ''La Paix du ménage'', Erzählung 1830 (dt. Ehefrieden)
* ''[[Wikipedia:Rote Herberge|L'auberge rouge]]'', Erzählung 1831 (dt. Die rote Herberge, 1924)
* ''Le chef-d’oeuvre inconnu'', Erzählung 1831 (dt. Das unbekannte Meisterwerk, 1925)
* ''La peau de chagrin'', Roman 1831 (dt. [[Wikipedia:Das Chagrinleder|Das Chagrinleder]], 1841)
* ''L’enfant maudit'', Erzählung 1831 (dt. Das verfluchte Kind, 1831)
* ''L'Élixir de longue vie'', Erzählung 1831 (dt. Das Lebenselixier)
* ''Les proscrits'', Erzählung 1831 (dt. Die Geächteten, 1836)
* ''El Verdugo'', Erzählung 1831 (dt. El Verdugo)
* ''Jésus-Christ en Flandre'', Erzählung 1831 (dt. Jesus Christus in Flandern)
* ''La bourse'', Erzählung 1832 (dt. Die Börse, 1958)
* ''[[Wikipedia:Der Pfarrer von Tours|Le Curé de Tours]]'', Erzählung 1832 (dt. Der Pfarrer von Tours, 1924)
* ''[[Wikipedia:Oberst Chabert|Le colonel Chabert]]'', Erzählung 1832 (dt. Oberst Chabert, 1844)
* ''La femme abandonnée'', Erzählung 1832 (dt. Die verlassene Frau, 1846)
* ''La Grenadière'', Erzählung 1832 (dt. Die Grenadiere, 1845)
* ''Louis Lambert'', Roman 1832 (dt. Louis Lambert, 1845)
* ''Madame Firmiani'', Roman 1832 (dt. Madame Firmiani)
* ''Le Réquisitionnaire'', Roman 1832 (dt. Der Aufgebotene)
* ''[[Wikipedia:Maitre Cornélius|Meitre Cornélius]]'', Roman 1832 (dt. Meister Cornelius)
* ''L’illustre Gaudissart'', Erzählung 1833 (dt. Der berühmte Gaudissart, 1846)
* ''Le médecin de campagne'', Roman 1833 (dt. Der Landarzt, 1835)
* ''Le Message'', Roman 1833 (dt. Die Botschaft)
* ''Gaudissart II'', Roman 1834 (dt. Gaudissart II)
* ''[[Wikipedia:Eugénie Grandet|Eugénie Grandet]]'', Roman 1834 (dt. Eugénie Grandet, 1835)
* ''La recherche de l’absolu'', Roman 1834 (dt. Die Suche nach dem Absoluten, 1841–1846)
* ''[[Wikipedia:Le Père Goriot|Le Père Goriot]]'', Roman 1834/35 (dt. Vater Goriot, 1835)
* ''Histoire des treize'', Erzählungen 1843 (dt. Geschichte der Dreizehn, 1909)
** ''Ferragus'', Erzählung 1834 (dt. Ferragus)
** ''La duchesse de Langeais'', Erzählung 1834 (dt. Die Herzogin von Langeais)
** ''La fille aux yeux d’or'', Erzählung 1835 (dt. Das Mädchen mit den Goldaugen)
* ''Les Marana'', Erzählung 1834 (dt. Die Maranas)
* ''Le lys dans la vallée'', Roman 1835 (dt. Die Lilie im Tal, 1845)
* ''Un drame au bord de la mer'', Erzählung 1835 (dt. Ein Drama am Meeresstrand, 1910)
* ''Les paysans'', Roman 1835 (dt. Die Bauern, 1923)
* ''Séraphíta'', Erzählung 1835 (dt. Seraphita, 1836)
* ''Le contrat de mariage'', Roman 1835 (dt. Der Ehevertrag, 1846)
* ''Melmoth réconcilié'', Erzählung 1835 (dt. Melmoth)
* ''[[Wikipedia:Facino Cane|Facino Cane]]'', Erzählung 1836 (dt. Facino Cane, 1912)
* ''La vielle fille'', Roman 1836 (dt. Die alte Jungfer, 1838)
* ''La Messe de l'athée'', Erzählung 1836 (dt. Die Messe des Gottesleugners)
* ''L'Interdiction'', Erzählung 1836 (dt. Die Entmündigung)
* ''Sur Catherine de Médicis'', Erzählung 1836 (dt. Katharina von Medici)
* ''Gambara'', Erzählung 1837 (dt. Gambara, 1845)
* ''[[Wikipedia:Verlorene Illusionen|Illusions perdues]]'', Roman 1837–1843 (dt. Verlorene Illusionen, 1846)
** Neuübersetzung von Melanie Walz: Hanser, München 2014, ISBN 978-3-446-24614-0.
* ''La Muse du département'', Erzählung 1837 (dt. Die Muse des Départements).
* ''Massimilla Doni'', Erzählung 1837.
* ''La femme supérieure'' (''Les Employés''), Roman 1837 (dt. Die überlegene Frau, 1843)
* ''Histoire de la grandeur et de la décadence de César Birotteau'', Roman 1838 (dt. Geschichte der Größe und des Verfalls von César Birotteau, 1842)
* ''La maison Nucingen'', Erzählung 1838 (dt. Das Haus Nucingen, 1845)
* ''Splendeurs et misères des courtisanes'', Roman 1838–1844 (dt. [[Wikipedia:Glanz und Elend der Kurtisanen|Glanz und Elend der Kurtisanen]], 1845)
* ''Le cabinet des antiques'', Roman 1839 (dt. Das Antiquitätenkabinett, 1923)
* ''Le curé de village'', Roman 1839 (dt. Der Landpfarrer, 1841)
* ''Les secrets de la princesse de Cadignan'', Erzählung 1839 (dt. Die Geheimnisse der Fürstin von Cadignan, 1920)
* ''Béatrix ou les amours forcés'', Roman 1839–1845 (dt. Beatrix oder Die erzwungene Liebe, 1840)
* ''Une fille d'Ève'', Erzählung 1839 (dt. Eine Evastochter)
* ''Autre étude de femme'', Erzählung 1839 (dt. Zweite Frauenstudie)
* ''Pierre Grassou'', Erzählung 1839
* ''Un prince de la bohème'', Erzählung 1840 (dt. Ein Fürst der Bohème)
* ''Pierrette'', Roman 1840 (dt. Pierrette, 1840)
* ''Z. Marcas'', Erzählung 1840 (dt. Z. Marcas, 1923)
* ''La fausse maitresse'', Erzählung 1841 (dt. Die falsche Geliebte, 1844)
* ''Une ténébreuse affaire'', Roman 1841 (dt. Eine dunkle Affäre, 1841)
* ''Ursule Mirouët'', Roman 1841 (dt. Ursula Mirouet, 1843)
* ''Mémoires de deux jeunes mariées'', Briefroman 1841/42 (dt. Memoiren zweier junger Frauen, 1844)
* ''Albert Savarus'', Roman 1842 (dt. Albert Savarus, 1925)
* ''La femme de trente ans'', Roman 1842 (dt. Die Frau von dreißig Jahren, 1845)
* ''La rabouilleuse'', Roman 1841/42 (dt. Die Krebsfischerin, 1846)
* ''Modeste Mignon ou les trois amoureux'', Roman 1844 (dt. Modeste Mignon oder Die drei Liebhaber, 1846)
* ''Un début dans la vie'', Erzählung 1844 (dt. Ein Lebensbeginn)
* ''Un homme d’affaires'', Erzählung 1844 (dt. Ein Geschäftsmann)
* ''Honorine'', Erzählung 1845
* ''Un épisode sous la Terreur'', Erzählung 1845 (dt. Eine Episode aus der Zeit der Schreckensherrschaft)
* ''La cousine Bette'', Roman 1846 (dt. Kusine Lisbeth, 1910)
* ''Les comédiens sans le savoir'', Erzählung 1846 (dt. Die unfreiwilligen Komödianten, 1923)
* ''Le cousin Pons ou les deux musiciens'', Roman 1847 (dt. Vetter Pons oder Die beiden Musiker, 1919)
* ''L´envers de l’histoire contemporaine'', Roman 1842 (dt. Die Kehrseite der Zeitgeschichte, 1967) (Regie J. Robert)
* ''Le Député d'Arcis'', Erzählung 1854 (dt. Der Abgeordnete von Arcis)
* ''Les Petits Bourgeois'', Erzählung 1856 (dt. Die Kleinbürger)


=== Sonstige Werke außerhalb der ''Comédie humaine'' ===
=== Erklärung am IS-LM-Modell ===
* ''Voyage de Paris à Java'', 1830
* ''La Comédie du diable'', 1831
* ''La Chine et les chinois'', 1842
* ''Les contes drolatiques'', 1832–1837 (dt. ''Tolldreiste Geschichten'')
* ''Scènes de la vie privée et publique des animaux'', 1840–1842
** ''Les Amours de deux bêtes offerts en exemple aux gens d’esprit''
** ''Voyage d’un lion d’Afrique à Paris, et ce qui s’ensuivit''
** ''Guide-âne à l'usage des animaux qui veulent parvenir aux honneurs''
** ''Voyage d’un moineau de Paris à la recherche du meilleur gouvernement''
* ''Revue parisienne'' (Zeitschrift, 3 Ausgaben 1840)


== Verfilmungen (Auswahl) ==
Das IS-LM-Modell stellt den Zusammenhang von Güter- und Geldmarkt dar. Dabei wird der [[Gütermarkt]] durch die IS-Funktion und der Geld- oder [[Finanzmarkt]] durch die LM-Funktion beschrieben. Das Ziel dieses Modells ist die Erklärung der Wechselwirkungen von Einkommen (oder Produktion) und Zins.
* ''Adieu'', Verfilmung: ''1812'', Deutschland 1923 (Regie J. Berger)
* ''Gobseck'', Verfilmungen: Deutschland 1923 (Regie P. Rist), UdSSR 1936 (Regie K. Eggert)
* ''L'auberge rouge'', Verfilmung: Frankreich 1922/23 (Regie Jean Epstein), Frankreich 1951 (Regie Claude Autant-Lara)
* ''Le chef-d’oeuvre inconnu'', Verfilmung: ''La belle noiseuse'', Frankreich 1992 (Regie Jacques Rivette)
* ''La peau de chagrin'', Verfilmungen: Frankreich 1909 oder 1911 (Regie M. Carré), ''Slave of desire'', USA 1923 (Regie G. D. Baker), ''Die unheimlichen Wünsche'', Deutschland 1939 (Regie H. Hilpert), ''La piel de Zapa'', Argentinien 1943 (Regie B. Herr)
* ''Le colonel Chabert'', Verfilmungen: Frankreich 1910 (Regie André Calmettes), Deutschland 1920 (Regie E. Burg), Italien 1920 (Regie C. Gallone), ''Mensch ohne Namen'', Deutschland 1932 (Regie Gustav Ucicky), Frankreich 1943 (Regie R. Le Hénaff), BR Deutschland 1956 (Regie V. von Collande), BR Deutschland 1967 (TV, Regie L. Cremer), Frankreich 1994 (Regie Yves Angelo)
* ''Les contes drolatiques'', Verfilmung: ''Die tolldreisten Geschichten'', BR Deutschland 1968 (Regie J. Zachar)
* ''Eugénie Grandet'', Verfilmungen: ''The Conquering Power'', USA 1921 (Regie Rex Ingram), Italien 1946 (Regie M. Soldati), Mexiko 1952 (Regie E. Gómez Muriel), ''Unser liebes Fräulein Grandet'', BR Deutschland 1965 (TV Regie G. Fleckenstein)
* ''Le Père Goriot'', Verfilmungen: USA 1915, Frankreich 1921/22 (Regie Jacques de Baroncelli), ''Paris at Midnight'', USA 1926 (Regie E. Mason Hopper), Frankreich 1944 (Regie R. Vernay), ''Karriere in Paris'', DDR 1951 (Regie Georg C. Klaren)
* ''La duchesse de Langeais'', Verfilmungen: Frankreich 1910 (Regie André Calmettes), ''The Eternal Flame'', USA 1922 (Regie F. Lloyd), Deutschland 1926 (Regie Paul Czinner) als [[Wikipedia:Liebe (1926)|Liebe]], Frankreich 1942 (Regie Jacques de Baroncelli), ''Ne touchez pas la hache'', Frankreich 2007 (Regie Jacques Rivette)
* ''La fille aux yeux d’or'', Verfilmung: Frankreich 1961 (Regie I. G. Albicocco)
* ''Un drame au bord de la mer'', Verfilmung: L’homme du large, Frankreich 1920 (Regie Marcel L’Herbier)
* ''Séraphíta'', Verfilmung: ''Himself as Herself'', USA 1966/67 (Regie G. J. Markopoulos),
* ''Histoire de la grandeur et de la décadence de César Birotteau'', Verfilmungen: Frankreich 1911 (Regie E. Chautard), Italien 1921 (Regie A. Fratelli)
* ''Splendeurs et misères des courtisanes'', Verfilmung: ''Glanz und Elend der Kurtisanen'', Deutschland 1927 (Regie Manfred Noa)
* ''Béatrix ou les amours forcés'', Verfilmung: ''Beatrice'', Italien 1920 (Regie Herbert Brenon)
* ''Pierrette'', Verfilmung: ''Gli amori di Dafne'', Italien 1970 (Regie O. Brazzi)
* ''La fausse maitresse'', Verfilmung: Frankreich 1942 (Regie A. Cayatte)
* ''La rabouilleuse'', Verfilmungen: Frankreich 1943 (Regie F. Rivers), ''Les arrivistes'', Frankreich 1960 (Regie L. Daquin), ''[[Wikipedia:Trübe Wasser|Trübe Wasser]]'', DDR 1960 (Regie L. Daquin)
* ''La cousine Bette'', Verfilmungen: Frankreich 1928 (Regie M. de Rieux), Frankreich 1966 (TV Regie Y.-A. Hubert), USA 1998 (Regie Des McAnuff)
* ''Le cousin Pons ou les deux musiciens'', Verfilmung: Frankreich 1924


== Vertonungen (Auswahl) ==
==== Auswirkung innerhalb einer geschlossenen Volkswirtschaft ====
* ''Séraphíta'', Ruggiero Leoncavallo, Symphonisches Gedicht, 1894
* ''La peau de chagrin'', Oper in sieben Bildern von Fritz Geißler nach einem Libretto von Günther Deicke, 1977/78
* ''Oberst Chabert'', Oper  von Hermann Wolfgang von Waltershausen, Uraufführung 18. Januar 1912 in Frankfurt am Main.


== Deutsche Gesamtausgaben (Auswahl) ==
In einer geschlossenen [[Volkswirtschaft]] bestehen keine ökonomischen Verbindungen zum Ausland, das heißt, es gibt keine länderübergreifenden [[Handelsbeziehung]]en.
* ''Sämtliche Werke'', 82 Bände, Basse-Verlag, Quedlinburg 1841–1846
 
* ''Die menschliche Komödie'', 16 Bände, Insel, Leipzig 1908–1911
'''IS-Kurve:''' <math>\!\ Y = C + I(Y, i) + G</math>
* ''Gesammelte Werke'', 44 Bände, Rowohlt, Berlin 1923–1926, Neuauflage Hamburg 1952–1955. Teilreprint 40 + 1 Bände, Diogenes, Zürich 1977, Neuauflage 1998.
 
* ''Die menschliche Komödie'' Hg. Fritz-Georg Voigt, Dünndruckausgabe in 20 Bänden, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar  1961–1985
Sie stellt das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt dar. Dabei gilt Folgendes:
* ''Die menschliche Komödie'', Hg. Ernst Sander, 12 Bände, Goldmann, München 1971–1972. Taschenbuch-Ausgabe btb, Berlin 1998
* ''Y'' = Produktion
* ''C'' = [[Konsum]] (Einkommen − Steuern)
* ''I'' = Investitionen, abhängig vom Einkommen und vom Zinssatz
* ''G'' = Staatsausgaben
 
'''LM-Kurve:''' <math>\!\ M/P = YL(i)</math>
 
Sie beschreibt das Gleichgewicht auf dem Geldmarkt, wobei Folgendes gilt:
* ''M'' = nominale Geldmenge
* ''P'' = Preisniveau
* ''Y'' = Einkommen
* ''L(i)'' = Liquiditätsnachfrage, abhängig vom [[Zinssatz]]
 
Die Abläufe einer Geldmengenreduzierung sollen nun am Modell erläutert werden:
 
Da die Geldmenge keinen Einfluss auf die [[IS-Kurve]] hat, wirken sich geldpolitische Maßnahmen lediglich auf die [[LM-Kurve]] in Form einer Verschiebung aus. Durch die Reduzierung der nominalen Geldmenge kommt es auf Grund der Tatsache, dass das Preisniveau konstant bleibt, auch zu einer Verringerung der realen Geldmenge. Das Geldangebot geht also zurück, was bei einer gleichbleibenden Nachfrage eine Zinssteigerung nach sich zieht. Für jedes beliebige Einkommen ist nun der Zins, der zu einem Geldmarktgleichgewicht führt, höher. Die LM-Kurve verschiebt sich also nach oben. Es kommt zu einem neuen Gleichgewicht A’, in dem nun weniger Einkommen zur Verfügung steht, was zu einer Verringerung des Konsums führt. Diese Folge und die eben erklärte Zinssteigerung resultieren in einem Rückgang der Investitionen und Produktion.
 
Diesem Modell liegt ein konstantes Preisniveau zugrunde, das heißt die nominelle Geldmengenreduzierung ist gleich der realen Geldmengenreduzierung. Berücksichtigt man die Ausführungen des AS-AD-Modells erkennt man, dass sich das Preisniveau mittelfristig anpasst. Das Senken der nominalen Geldmenge zieht demzufolge nach einiger Zeit das Sinken des Preisniveaus nach sich. Somit steigt die reale Geldmenge wieder an. Die Auswirkungen der Geldherabsetzung werden zum Teil wieder aufgehoben. Die LM’-Kurve verschiebt sich wieder Richtung LM-Kurve (auf Darstellung dieses Effektes in der Abbildung sei aus Übersichtlichkeitsgründen verzichtet). Die anfänglichen Auswirkungen auf den Zinssatz klingen ab.
 
==== Auswirkungen innerhalb einer offenen Volkswirtschaft ====
 
Eine offene Volkswirtschaft ist durch rege Handelsbeziehungen mit dem Ausland in Form von Ex- und Importen charakterisiert
 
'''IS-Kurve:''' <math>\!\ Y = C + I(Y, i) + G + NX(Y, Y^*, E)</math>
 
Sie stellt das [[Gütermarktgleichgewicht]] dar. Dabei gilt:
* ''Y'' = Produktion
* ''C'' = Konsum (Einkommen − Steuern)
* ''I'' = Investitionen, abhängig vom Einkommen und vom Zinssatz
* ''G'' = Staatsausgaben
* ''NX'' = Nettoexporte (Wert der Exporte − Wert der Importe), abhängig von der inländischen sowie ausländischen Produktion und vom Wechselkurs
 
'''LM-Kurve:''' <math>\!\ M/P = YL(i)</math>
 
Sie beschreibt das Gleichgewicht auf dem Geldmarkt, wobei Folgendes gilt:
* ''M'' = nominale Geldmenge
* ''P'' = Preisniveau
* ''Y'' = Einkommen
* ''L(i)'' = Liquiditätsnachfrage, abhängig vom Zinssatz
 
Die Wirkung der kontraktiven Geldpolitik kann folgendermaßen beschrieben werden:
 
Im Prinzip verlaufen die Prozesse ähnlich wie bei einer geschlossenen Volkswirtschaft. Die Verringerung der Geldmenge (im Inland) wirkt sich nur auf die LM-Kurve aus, was zu einem Rückgang des Geldangebotes und zu einer Zinssteigerung führt. Diese Zinssteigerung resultiert direkt in einem Produktionsrückgang. Im Unterschied zur geschlossenen Volkswirtschaft spielt aber auch der [[Wechselkurs]] eine entscheidende Rolle. Ein Anstieg des inländischen Zinses bewirkt gemäß der [[Zinsparität]]enbeziehung auch einen Anstieg des Wechselkurses. Da ein Zinsanstieg die Attraktivität der Wertpapiere erhöht, wollen viele (ausländische) Anleger in diese investieren, was zur Folge hat, dass sie ihre ausländische Währung in inländische Währung tauschen müssen. Somit erfährt die Inlandswährung eine [[Aufwertung (Währung)|Aufwertung]], was die relative Verteuerung der inländischen gegenüber den ausländischen Gütern zur Folge hat. Die Nachfrage nach inländischen Gütern geht zurück, die Produktion sinkt. Folglich wirkt sich der Zinsanstieg einmal direkt und einmal indirekt (über den Wechselkurs) negativ auf die Produktion aus. Dieser Rückgang bedingt die Verringerung der Geldnachfrage, was zu einem Sinken des Zinses führt und somit die soeben dargestellten Effekte teilweise aufhebt. Die LM-Kurve tendiert wieder in Richtung ihrer Ausgangsposition LM (siehe Darstellung [[IS-LM-Modell]] in einer geschlossenen Volkswirtschaft).
 
== Übersicht über die Wirkung der Instrumente ==
 
Eine Erhöhung ''(/Senkung)'' des [[Mindestreserve]]satzes löst idealtypisch folgende Reaktionen aus:<ref>{{Literatur|Autor=Schmid et al.|Titel=Wirtschaftspolitik für Politologen|Verlag=Schöningh UTB|Ort=Paderborn|ISBN=3-8252-2804-5|Seiten=44 f.|Hrsg=|Datum=2006}}</ref>
* Die Geschäftsbanken können weniger ''(mehr)'' Einlagen (Gutschrift bei Kreditgewährung) erzeugen, geringere ''(größere)'' Kreditvolumen an Privatpersonen, Unternehmen, öffentliche Haushalte vergeben – [[Geldschöpfung]] sinkt ''(steigt).''
* Der Geldumlauf sinkt ''(steigt)'' dadurch.
* Ein geringerer ''(höherer)'' Geldumlauf dämpft ''(erhöht)'' die Inflation (bei gleichbleibender Gütermenge), da die Nachfrage sinkt ''(steigt).''
* Da weniger ''(mehr)'' [[Kreditgeld]] geschöpft werden kann, steigt ''(sinkt)'' der Zins (theoretisch, ohne Leitzinsberücksichtigung); Zinsen sind der Preis für Geld, also ein Knappheitsindikator.
* Höhere ''(niedrigere)'' Zinsen dämpfen das Wirtschaftswachstum ''(kurbeln die Wirtschaft an).''
* Bei höherem ''(niedrigerem)'' Zinsniveau wird mehr ''(weniger)'' gespart und weniger ''(mehr)'' konsumiert und investiert.
* Höhere ''(niedrigere)'' Zinsen führen zu Kapitalimporten ''(-exporten)'' und damit zu einer Aufwertung ''(Abwertung)'' der eigenen Währung.
* Aufwertungen ''(Abwertungen)'' dämpfen ''(steigern)'' Inflation und Wirtschaftswachstum zusätzlich.
 
Eine Erhöhung ''(/Senkung)'' des Refinanzierungszinssatzes hat Folgendes zur Folge:
* Es wird für die Banken teurer ''(billiger),'' sich bei der Notenbank mit Zentralbankgeld zu versorgen
* Sie geben die gestiegenen ''(gesunkenen)'' Zinsen an ihre Kunden weiter.
* Es werden weniger ''(mehr)'' Kredite vergeben.
* Geldvolumen wie -umlauf sinken ''(steigen)'' dadurch.
* Ein geringerer ''(höherer)'' Geldumlauf dämpft ''(erhöht)'' die Inflation (bei gleichbleibender Gütermenge und gleichbleibender Beschäftigung).
* Höhere ''(niedrigere)'' Zinsen führen zu Kapitalimporten ''(exporten)'' und damit zu einer Aufwertung ''(Abwertung)'' der eigenen Währung.
* Aufwertungen ''(Abwertungen)'' dämpfen ''(steigern)'' Inflation und Wirtschaftswachstum zusätzlich.
 
Eine Erhöhung ''(/Senkung)'' der Zinsen auf [[Wertpapier]]e bewirkt Folgendes:
* Es wird für Banken lukrativer ''(weniger lukrativ),'' Wertpapiere (Aktiva) zu „kaufen“ ([[Geldschöpfung#Aktive Geldschöpfung durch die Geschäftsbanken|Geldschöpfung bei Ankauf Aktiva]]).
* Deshalb kaufen sie mehr ''(weniger)'' Wertpapiere und vergeben weniger ''(mehr)'' Kredite. ANM. Ankauf Staatsanleihe ist bereits KREDIT!!!
* Der Erwerb ''(Verkauf)'' von Aktiva erhöht ''(senkt)'' die [[Mindesteigenkapitalanforderungen für Kreditrisiken|Eigenkapitalquote]] der Kreditinstitute.
* Höhere ''(niedrigere)'' Zinsen auf Wertpapiere basieren typischerweise auf höheren ''(niedrigeren)'' Risiken, wofür höhergewichtetes ''(niedrigergewichtetes)'' Eigenkapital verlangt ''(akzeptiert)'' wird ([[Basel II]], [[Basel III]]) und heben somit die höhere ''(niedrigere)'' Attraktivität von höheren ''(niedrigeren)'' Zinsen evtl. auf.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Kategorie:Geldpolitik}}
* {{WikipediaDE|Honore de Balzac}}
* {{WikipediaDE|Geldpolitik}}
* {{WikipediaDE|Die menschliche Komödie}}
* {{WikipediaDE|Geldpolitik der Europäischen Zentralbank}}
* {{WikipediaDE|Geldtheorie}}
* {{WikipediaDE|Privatnotenbank}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Léon Gozlan: ''Balzac in Pantoffeln''. Heimeran, München 1967; München: dtv 1969 <ref>Das 1856 erschienene Buch ''Balzac en pantoufles'', mit Einblicken in Balzacs Privatleben</ref>
* Ralph Anderegg: ''Grundzüge der Geldtheorie und Geldpolitik.'' Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2007. ISBN 978-3-486-58148-5
* Joachim Küpper: ''Balzac und der Effet de réel. Eine Untersuchung anhand der Textstufen des "Colonel Chabert" und des Curé de village''. B. R. Gruner, Amsterdam 1986. (= Beihefte zur Poetica, 17) ISBN 90-6032-213-4
* Peter Bofinger, Julian Reischle, Andrea Schächter: ''Geldpolitik: Ziele, Institutionen, Strategien und Instrumente.'' Vahlen, München 1996, ISBN 3-8006-2017-0
* Joachim Küpper: ''Ästhetik der Wirklichkeitsdarstellung und Evolution des Romans von der französischen Spätaufklärung bis zu Robbe-Grillet. Ausgewählte Probleme zum Verhältnis von Poetologie und literarischer Praxis''. Steiner, Stuttgart 1987. (= Beihefte zur Zeitschrift für französische Sprache und Literatur, 13) ISBN 3-515-04881-2
* Walter Heering: ''Europäische Geldpolitik.'' Fischer Taschenbuch Verlag. ISBN 3-596-15366-2
* Bettina Licht: ''Balzac. Leben und Werk des Romanciers''. Probst, Mainz-Kostheim 2002 ISBN 3-935718-83-7
* Egon Görgens, Karlheinz Ruckriegel, Franz Seitz: ''Europäische Geldpolitik.'' Verlag Lucius & Lucius. ISBN 3-8252-8285-6
* André Maurois: ''Prometheus oder das Leben Balzacs''. Econ, Düsseldorf 1966 (auch als ''Das Leben des Honoré Balzac. Eine Biographie''. Diogenes, Zürich 1985 ISBN 3-257-21297-6)
* Otmar Issing: ''Einführung in die Geldtheorie.'' 8. Auflage. Verlag Vahlen, München 1991, ISBN 3-8006-1556-8
* Anka Muhlstein: ''Die Austern des Monsieur Balzac. Eine delikate Biografie'', Übers. Grete Osterwald, Arche, Zürich 2011 ISBN 978-3-7160-2610-6
* Ralf Nestmeyer: ''Französische Dichter und ihre Häuser''. Frankfurt 2005. ISBN 3-458-34793-3
* Gaëtan Picon: ''Honoré de Balzac''. 8. Aufl., Rowohlt, Reinbek 2000 ISBN 3-499-50030-2
* Wolfgang Pohrt: ''Honoré de Balzac. Der Geheimagent der Unzufriedenheit''. 3. Aufl. Tiamat, Berlin 2012
* Charles-Augustin Sainte-Beuve: ''Balzac. Die Suche nach dem Unbedingten.'' in: ''Literarische Porträts.'' Übers. und Erl. Rolf Müller; Ausw. und Einl. Katharina Scheinfuß. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1958; Wissenschaftliche Buchgesellschaft WBG, Darmstadt 1958,<ref>Auch über Jean de La Fontaine, Molière, Alain-René Lesage, Diderot, Madame de Staël, Jean de La Bruyère, Victor Hugo und Pierre-Jean de Béranger. Der Text über Balzac in Französisch [http://archive.org/stream/revuedesdeuxmond041834pari#page/440/mode/1up online als Scan.] Zuerst ''La recherche de l'absolu.'', der Autor signiert hier C. A. (=&nbsp;Sainte-Beuve). Reihe: Poètes et romanciers modernes de la France, 16. Revue des Deux Mondes, 1834, Bd. 4, S. 440–458. Der Text begründete ein dauerndes Zerwürfnis zwischen den beiden.</ref> S. 251–302
* Claudia Schmölders (Hg.): ''Balzac. Leben und Werk''. Erw. Neuausgabe. Diogenes, Zürich 1993. ISBN 3-257-22661-6
* Laure de Surville: ''Mein Bruder Honoré de Balzac. Die Schwester berichtet''. Voco, Köln 1989 ISBN 3-926566-93-0
* Barbara Vinken: ''Balzac / Zola: Hysterische Madonnen – Neue Mütter,'' in: ''Geschlechterdifferenz im interdisziplinären Gespräch.'' Hg. Doris Ruhe, Königshausen & Neumann, Würzburg 1998, S. 117–134
* Winfried Wehle: ''Litterature des Images. Balzacs Poetik der wissenschaftlichen Imagination''. in: Gumbrecht/Stierle/Warning (Hg.): ''Honoré de Balzac.'' Wilhelm Fink, München 1980 (Reihe UTB, 977), S. 57–81. [http://edoc.ku-eichstaett.de/4284/1/Litterature_21.pdf online] (PDF; 1,1&nbsp;MB)
* Reto Zöllner: „Konstruktive Vorbilder“: Strukturprinzipien bei Balzac, in: [[Wikipedia:Romanische Studien (Zeitschrift)|Romanische Studien]], Nr. 2 (2015), S. 183–194, online: http://romanischestudien.de/index.php/rst/article/view/34
* Stefan Zweig: ''Balzac. Eine Biographie''. Fischer TB, Frankfurt 1994 ISBN 3-596-22183-8 <ref>Große Biografie, die ein Fragment blieb. Das Leben Balzacs wird ausführlich geschildert, die Beschreibung des Werkes blieb unvollendet.</ref>
* Stefan Zweig: ''Drei Meister: Balzac – [[Wikipedia:Charles Dickens|Dickens]] – [[Wikipedia:Dostojewski|Dostojewski]].'' ''Die Baumeister der Welt'', Band 1, Insel, Leipzig 1920
 
== Weblinks ==
{{Wikiquote|Honoré de Balzac}}
{{Wikisource|Honoré de Balzac}}
{{Wikisource|Auteur:Honoré de Balzac|Honoré de Balzac|lang=fr}}
{{Commons}}
* [http://www.gert-pinkernell.de/romanistikstudium/index.html Namen, Titel und Daten der französischen Literatur] von Gert Pinkernell
* [http://www.wsws.org/de/2000/okt2000/balz-o06.shtml Zum 150. Todestag von Honoré de Balzac]
* [http://www.intratext.com/Catalogo/Autori/AUT38.HTM Honoré de Balzacs Werke]: Text, Konkordanzen und Frequenzlisten (englisch)
* [http://gams.uni-graz.at/fedora/get/container:usb-balzac/bdef:Container/get/ Aufsätze zu Balzac von Ulrich Schulz-Buschhaus (Das Aufsatzwerk)]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{Normdaten|TYP=p|GND=118506358|LCCN=n/79/71094|VIAF=29529595|NDL=00432210}}
{{Normdaten|TYP=s|GND=4019902-2}}


{{SORTIERUNG:Balzac, Honore de}}
[[Kategorie:Finanzwirtschaft]]
[[Kategorie:Die fünf großen französischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts]]
[[Kategorie:Finanzpolitik]]
[[Kategorie:Französische Literatur des 19. Jahrhunderts]]
[[Kategorie:Geldpolitik|!]]
[[Kategorie:Die größten französischen Schriftsteller aller Zeiten]]
[[Kategorie:Geldwirtschaft]]
[[Kategorie:Literatur (Französisch)]]
[[Kategorie:Wirtschaftspolitik]]
[[Kategorie:Schriftsteller]]
[[Kategorie:Politikfeld]]
[[Kategorie:Honore de Balzac|!101]]
[[Kategorie:Geldwesen]]
[[Kategorie:Franzose]]
[[Kategorie:Geboren 1799]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Gestorben 1850]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 19. März 2019, 01:36 Uhr

Als Geldpolitik (auch Geldmarktpolitik) bezeichnet man zusammenfassend alle wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die eine Zentralbank ergreift, um ihre Ziele zu verwirklichen. Das wichtigste Instrument der Geldpolitik ist der Leitzins für das Zentralbankgeld. Für eine restriktive Geldpolitik wird der Leitzins erhöht, um die Kreditaufnahme zu verteuern und die Geldmenge zu verknappen, um beispielsweise eine Inflation zu dämpfen. Indirekt wird dadurch das Wirtschaftswachstum gebremst. Eine Senkung der Leitzinsen verbilligt die Kredite und soll durch eine expansive Kreditpolitik der Geschäftsbanken die Geldmenge erhöhen, um beispielsweise einer Deflation entgegenzuwirken und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

Ziele der Geldpolitik

Bei den Zielen, die die Geldpolitik verfolgt, werden folgende unterschieden:

  • Übergeordnete, wirtschaftspolitische Ziele: Diese ergeben sich in der Regel aus den Zentralbankstatuten. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) ist das die Preisniveaustabilität. Die Zentralbank der USA (das Federal Reserve System, kurz: „Fed“) hat daneben ein Wachstums- und Beschäftigungsziel. Auch die EZB hat das Nebenziel, die allgemeine Wirtschaftspolitik zu unterstützen. Bisweilen verfolgen Zentralbanken auch Wechselkursziele.
  • Ziele der Zentralbankpolitik: dies sind Zwischenziele, die bei der Erfüllung der wirtschaftspolitischen Ziele verfolgt werden. Das Zwischenziel ist ein Indikator, ob das wirtschaftspolitische Ziel eingehalten werden kann. Dies können beispielsweise die Geldmenge, der Zins, die Inflationsrate, das Wirtschaftswachstum, der Preisindex oder eine Kombination aus mehreren Zielen sein.

Wirtschaftspolitische Ziele der Geldpolitik

Theoretische Grundlagen

Die Rolle des Gelds im Wirtschaftsgeschehen und damit auch die Bedeutung der Geldpolitik ist zwischen den volkswirtschaftlichen Schulen umstritten.

Die Klassische Nationalökonomie unterstellt in der Regel die Neutralität des Gelds. D. h., sie sieht im Geld ein wichtiges Transaktionsmedium und nimmt an, dass es nur als „Gleitmittel“ dient – ohne Rückwirkungen auf die reale Wirtschaft. Mit anderen Worten: Ob und wie viel produziert wird, entscheidet sich unabhängig von der Geldpolitik, die nach klassischer Auffassung nur das Preisniveau beeinflusse.

Der Keynesianismus geht von realwirtschaftlichen Konsequenzen der Geldpolitik aus, wobei in einer schweren Rezession die Geldpolitik allein die Nachfrage nicht mehr stimulieren kann, weil sich die Wirtschaft dann in der Liquiditätsfalle befindet, in der die Zinsen für Anleihen nicht weiter fallen können. Für Keynes war der Zins eine wichtige Determinante der Investitionstätigkeit, daher betrachtet der Keynesianismus die Geldpolitik im Sinne einer Zinspolitik. Vor allem war Keynes der Ansicht, dass die Geldpolitik im Gegensatz zur klassischen Auffassung nicht lediglich über die Geldmenge die Preise steuern kann, sondern mit einer restriktiven Geldpolitik das Risiko eingeht, zur Senkung der Löhne und Preise eine deflationäre Depression wie die Weltwirtschaftskrise auszulösen.

Für den Monetarismus hingegen spielt die Geldmengenpolitik eine zentrale Rolle. Statt für kurzfristige Interventionen spricht er sich für vorhersehbare, stetige Bedingungen für die Wirtschaft aus. Zentrales Ziel ist die Preisniveaustabilität. Um diese zu gewährleisten, empfehlen die Vertreter des Monetarismus ein regelgebundenes Geldmengenwachstum.

Preisniveaustabilität gilt wegen der negativen Wirkungen der Inflation auf die Kapitalbildung und das Wachstum als das wichtigste Ziel der Geldpolitik. Da Inflation Geldvermögen entwertet und Schuldner begünstigt, sind die Wirtschaftssubjekte bei hoher Inflation nicht bereit zu sparen. Deshalb steht bei Inflation für Investitionen kein Geldkapital zur Verfügung; es wird zu wenig Sachkapital gebildet und das behindert das Wachstum. Außerdem überdeckt eine hohe Inflationsrate die Signale, die von Preisen auf das Marktgeschehen ausgehen: Wird ein Produkt teurer, so ist unklar, ob dies nur der allgemeinen Inflation folgt, oder weil die Nachfrage danach steigt, so dass sich Unternehmen der Produktion dieses Gutes zuwenden sollen.

Ziele in der Praxis

Ausgehend von den unterschiedlichen theoretischen Positionen kann man folgern, dass in Ländern, in denen eine eher keynesianische Politik verfolgt wird, die Notenbank vorwiegend Wachstums- und Beschäftigungsziele hat. In Ländern mit monetaristischer Ausrichtung der Wirtschaftspolitik steht eher die Preisniveaustabilität im Mittelpunkt. Einfach ist die Unterscheidung nicht. So spielen bei der Ableitung von Zielen auch historische Erfahrungen eine wichtige Rolle. In Deutschland war nach zwei Hyperinflationen Preisniveaustabilität stets ein wichtiges Ziel, unabhängig von der allgemeinen Ausrichtung der Wirtschaftspolitik.

IWF-Chefökonom Olivier Blanchard hat angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise vorgeschlagen, die Inflationsziele der Notenbanken deutlich von zwei auf vier Prozent anzuheben. Dieser Vorstoß hat eine internationale Diskussion entfacht.[1]

Zwischenziele der Geldpolitik

Um ihre jeweiligen wirtschaftspolitischen Ziele zu erreichen, nehmen die Notenbanken auf die Geldversorgung und die Zinsen und damit auf die Finanzierungsbedingungen in der Volkswirtschaft Einfluss. Sie orientieren sich an Zwischenzielen, die idealerweise gut und kurzfristig beobachtbar sind und gleichzeitig in einem hinreichend engen Zusammenhang zum wirtschaftspolitischen Ziel stehen. Gebräuchliche Zwischenziele sind die Geldmenge, die Zinsen, die Inflationsrate selbst, bisweilen auch der Wechselkurs.

Eine Geldmengensteuerung, wie sie z. B. die Deutsche Bundesbank ab 1975 bis zur Übergabe der geldpolitischen Kompetenz an die EZB betrieb, basiert auf der Annahme des Monetarismus, dass die Geldnachfrage in einer Volkswirtschaft langfristig stabil ist. Unter dieser Annahme lässt sich aus der Quantitätsgleichung eine einfache Regel für ein Geldmengenwachstum ableiten, das einerseits genügenden Spielraum für das Wirtschaftswachstum bietet, andererseits keine Inflation aufkommen lässt: Wächst die Wirtschaft z. B. mit einer durchschnittlichen Rate von 3 % und hält die Notenbank eine Inflationsrate von 2 % für akzeptabel (oder unvermeidbar), muss die Geldmenge langfristig mit einer Rate von 5 % ausgeweitet werden. Das hindert einerseits die Wirtschaft nicht am Wachsen, lässt andererseits keine unakzeptabel hohe Inflation entstehen.

Bei einer Zinspolitik versucht die Notenbank die Zinsen am Kapitalmarkt, die für die Finanzierungsbedingungen von Unternehmen und Konsumenten entscheidend sind, zu beeinflussen. Die Kapitalmarktzinsen sind das Ergebnis von Angebot und Nachfrage und können daher von der Notenbank nur indirekt beeinflusst werden, indem diese durch ihre geldpolitischen Instrumente das Angebot am Kapitalmarkt beeinflusst. Es gibt aber insbesondere bei offenen Kapitalmärkten und internationaler Kapitalmobilität Situationen, in denen die Notenbank die Kapitalmarktzinsen nur unzureichend beeinflussen kann.

Eine dritte Möglichkeit besteht in einer direkten Inflationssteuerung (direct inflation targeting): Notenbanken legen ein Inflationsziel fest und beobachten die gegenwärtige Preissteigerung und Faktoren, die die künftige Preissteigerung bestimmen (z. B. das Wirtschaftswachstum). Sehen sie eine Gefährdung ihres Inflationsziels, gestalten sie ihre Geldpolitik restriktiver, d. h., sie ergreifen Maßnahmen, um den Geldumlauf einzuschränken.

Insbesondere für kleine Länder mit einem großen außenwirtschaftlichen Sektor kann es sinnvoll sein, die Geldpolitik einem Wechselkursziel unterzuordnen. Vollständig ist diese Unterordnung in einem Currency Board, bei dem die Notenbank nur so viel Geld in Umlauf bringen darf, wie sie Devisenreserven besitzt.

Die Europäische Zentralbank verfolgt eine Mischstrategie (Zwei-Säulen-Strategie). Sie verfolgt einerseits ein Inflationsziel, achtet andererseits aber auch auf die Geldmenge, die ihr langfristige Inflationsgefahren anzeigt.

Expansive Geldpolitik

Expansive Geldpolitik ist eine geldpolitische Maßnahme der Ausdehnung der Geldmenge oder des Geldangebotes einer Zentralbank. Dadurch wird versucht, wirtschaftspolitische Ziele zu erreichen. Eine Verknappung der Geldmenge wird als restriktive Geldpolitik bezeichnet.

Zur Erreichung der geldpolitischen Ziele steht der Notenbank eine Reihe geldpolitischer Instrumente zur Verfügung. Sie führt Offenmarktgeschäfte durch, bietet ständige Fazilitäten an und verlangt, dass die Kreditinstitute Mindestreserven bei ihr hinterlegen. Expansive Geldpolitik zeigt sich auch dadurch, dass die Zentralbank zum Beispiel bei den Geschäftsbanken bestimmte Wertpapiere und Wechsel ankauft. Im Rahmen der Offenmarktpolitik ist es der Zentralbank ebenfalls möglich, Wertpapiere am Wertpapiermarkt zu erwerben. Eine expansive Geldpolitik verfolgt die Senkung der Reservesätze durch die Zentralbank und ermöglicht dadurch die Entstehung von Überschussreserven.[2][3]

Auswirkungen

„Die Geldpolitik ist ein wirkungsvolles Instrument zur kurzfristigen Stabilisierung von Konjunkturzyklen.“[4] Gegenüber der restriktiven Geldpolitik wird expansive Geldpolitik in Rezessionen getätigt, um die Wirtschaft anzukurbeln. In der kurzen Frist hat sie reale und schnelle Wirkung auf die Produktion beziehungsweise den Zinssatz, in der mittleren Frist ist sie jedoch wirkungslos und im Endeffekt bleibt nur eine Preisniveauerhöhung.

Auswirkungen in der kurzen Frist

In der kurzen Frist lässt eine expansive Geldpolitik den Zinssatz sinken und Produktion und Preisniveau steigen. Die Produktionslage einer Volkswirtschaft verbessert sich kurzfristig.

Mit der Hilfe des IS-LM-Modells und AS-AD-Modells zeigt die expansive Geldpolitik, wie sie sich auf die Wirtschaftssituation auswirkt. Es wird zuerst angenommen, dass alle Märkte sich im Gleichgewicht befinden. Dies ist Punkt A der Schnittstelle von der IS- und LM-Kurve in der Abbildung: Expansive Geldpolitik im AS-AD-Modell und IS-LM-Modell vor der Änderung der nominalen Geldmenge. D. h. die Produktion liegt auf ihrem natürlichen Niveau Yn und der Zinssatz ist gleich i. Dies entspricht auch dem Gleichgewichtspunkt A im AS-AD-Modell. Eine Ausdehnung der nominalen Geldmengen verursacht die Verschiebung der LM-Kurve nach rechts. Im AS-AD-Modell verschiebt sich die aggregierte Nachfrage auch nach rechts, von AD nach AD’. Zu beachten ist nun die AD-Kurve aus der Gleichung: : Die Erhöhung der nominalen Geldmenge M lässt die reale Geldmenge M/P ansteigen. Dadurch ergibt sich ein neues Gleichgewicht im Punkt A’ in beiden Modellen. Der Endeffekt wäre die Zinssenkung auf dem Geldmarkt und dadurch entsprechende Anregung der Investition und Produktion auf dem Gütermarkt.[5]

Auswirkungen in der mittleren Frist

Auf dem neuen Gleichgewicht A’ liegt die Produktion nun über ihrem natürlichen Niveau. Solange die Produktion über ihrem natürlichen Niveau liegt, steigt das Preisniveau mit dem Lauf der Zeit. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die zusätzliche Produktion die Arbeitslosenquote sinken lässt und damit Löhne und Preise steigen. Dadurch geht die reale Geldmenge M/P jedoch immer weiter zurück. Die LM-Kurve verschiebt sich entlang der IS-Kurve weiter zurück nach oben, bis sie ihre ursprüngliche Lage wieder erreicht hat. Der Zinssatz steigt stetig wieder an, Investitionsnachfrage und Produktion gehen entsprechend zurück. Mit der stetigen Ausdehnung der Preiserwartungen verschiebt sich die aggregierte Angebotskurve so im Lauf der Zeit nach oben entlang der aggregierten Nachfrage AD’, bis sie den Punkt A’’ erreicht. Das bedeutet dann, dass das natürliche Produktionsniveau dem tatsächlich erwarteten Preisniveau entspricht, womit der Anpassungsprozess endet. Auf mittlere Frist ist die aggregierte Angebotskurve durch AS’’ gegeben. Die Volkswirtschaft befindet sich in Punkt A’’: Die Produktion ist wieder gleich Yn, allein das Preisniveau ist höher auf dem Punkt P’’. In der mittleren Frist schlägt sich die Erhöhung der nominalen Geldmenge vollständig in einem proportionalen Anstieg des Preisniveaus nieder, d. h. die Änderung der nominalen Geldmenge beeinflusst auf mittlere Frist weder Produktion noch Zinssatz, sondern nur das Preisniveau; dies wird auch als die Neutralität des Gelds auf mittlere Frist bezeichnet.[5]

Problemfälle

Es gibt jedoch auch Sonderfälle, in denen die expansive Geldpolitik wirkungslos bleibt:

Investitionsfalle

Die IS-Kurve verläuft senkrecht, die Elastizität der Investitionen liegt bei Null. Eine expansive Geldpolitik verschiebt die LM-Kurve nach rechts. Die Investitionenhöhe verändert sich nicht, auch wenn der Zinssatz sinkt. Die expansive Geldpolitik wirkt sich nicht auf Investitionen aus. Diese kann sich aufgrund negativer Zukunfts- oder Renditeerwartungen der Investition ergeben.[6]

Liquiditätsfalle

Eine expansive Geldpolitik führt zu einer Rechtsverschiebung der LM-Kurve, jedoch bleibt das Zinsniveau wie zuvor, da dies bereits einen unteren Punkt erreicht hat und zusätzliches Geld nur noch in Liquidität gehalten wird statt zu investieren. Die Investition wird nicht stimuliert. Dadurch ist unter diesem Fall expansive Geldpolitik ebenfalls wirkungslos.[6]

Geldmengenfalle

Bei dieser Konstellation kann eine expansive Geldpolitik das Gegenteil bewirken. Wenn die Zentralbank die Geldmenge zu stark über das festgesetzte Ziel hinaus erhöht, wird eine Zinssteigerung dem Preisanstieg folgen. Diese führt zu einer Steigerung des Nominalzinses. Jetzt wirkt die expansive Geldpolitik sogar restriktiv. Und die Zentralbank kann im Grunde kein Lockerungssignal mehr setzen.[6]

Quantitative Lockerung

Ist der Leitzins der Zentralbank bereits auf null Prozent abgesenkt, kann die Zentralbank versuchen, über quantitative Lockerung weiterhin eine expansive Geldpolitik zu betreiben – wie etwa die Japanische Zentralbank ab 2001, oder der Europäischen Zentralbank im Euroraum ab 2015.

Kontraktive Geldpolitik

Die kontraktive Geldpolitik umfasst alle Maßnahmen, welche das Geldangebot, das heißt die Höhe des sich im Umlauf befindlichen Gelds, verringert. Eine Zentralbank kann Offenmarktgeschäfte nutzen, um die Geldbasis zu verringern. Das erfolgt typischerweise über den Verkauf von Wertpapieren gegen Bargeld. Durch den Einzug dieses Bargelds entzieht sie der Wirtschaft Geld und verkürzt damit die monetäre Grundlage. Kontraktive Geldpolitik kann durchgeführt werden, indem die Zentralbank von den Geschäftsbanken die Haltung einer höheren Mindestreserve fordert. Banken halten nur einen Bruchteil ihres Vermögens für unmittelbare Geldabhebungen in Bargeld. Der Rest ist in Unbares, wie zum Beispiel Kredite oder Hypotheken, investiert. Vor allem in Zeiten konjunktureller Überhitzung ist die kontraktive Geldpolitik ein wirksames Instrument. Sie führt zu Zinssteigerungen, Produktions- und Investitionsrückgang und dämmt die Gefahr einer verstärkten Inflation ein.

Erklärung am AS-AD-Modell

Das AS-AD-Modell vereint das Gesamtangebot (aggregiertes Angebot) und die Gesamtnachfrage (aggregierte Nachfrage). Es führt somit den Arbeits-, den Güter- und den Geldmarkt zusammen und beschreibt die Wechselwirkungen von Produktion und Preisniveau.

AS-Kurve:

Sie beschreibt das Gesamtangebot auf Basis des Arbeitsmarktes mit nachfolgenden Bedeutungen:

  • P = tatsächliches Preisniveau
  • Pe = erwartetes Preisniveau
  • µ = Strukturvariable des Gütermarktes (Vollständigkeitsgrad des Wettbewerbes am Markt: → vollkommener Wettbewerb, in der Regel ; je größer µ, desto höher der Monopolisierungsgrad)
  • Y = Einkommen
  • L = Zahl der Erwerbspersonen
  • z = Strukturvariable des Arbeitsmarktes (umfasst alle Merkmale, die die Struktur eines Arbeitsmarktes ausmachen, z. B.: Arbeitsbedingungen, -schutz)

AD-Kurve:

Sie bildet die Einigung von IS- und LM-Kurve (siehe unten), wobei gilt:

Die Vorgänge, welche eine Geldmengenreduzierung auslöst, sollen nun erklärt werden:

Zum besseren Verständnis der Ausführungen sei gesagt, dass sich die Produktion im Laufe der Zeit tendenziell dem natürlichen Produktionsniveau Yn (Produktionskapazität bei Normalbeschäftigung) anpasst. An diesem Punkt entspricht das tatsächliche Preisniveau dem erwarteten Preisniveau.

Die Verringerung der Geldmenge beeinflusst lediglich die Nachfragekurve, da das Gesamtangebot unabhängig von der Geldbasis ist. Ausgehend von einer Produktion bei Normalbeschäftigung führt die nominale Geldherabsetzung auch zu einer realen Geldherabsetzung, da das Preisniveau vorerst konstant bleibt. Das Geldangebot geht zurück, die Gesamtnachfrage sinkt (Verschiebung der AD-Kurve nach links). Dadurch verringert sich die Produktion und das Preisniveau fällt auf P’. Durch den Produktionsrückgang liegt die Produktion nun unter ihrem normalen Niveau. Das hat eine Verringerung der Beschäftigung zur Folge. Weiterhin liegt das tatsächliche Preisniveau nun unter dem erwarteten. Diese Tatsachen führen zu veränderten Preiserwartungen. Die Löhne werden nach unten korrigiert. Auf Grund dessen verändert sich schließlich auch das Gesamtangebot. Die Kurve verschiebt sich nach unten, da die Preise fallen. Tatsächliche und erwartete Preise passen sich solange an, bis das natürliche Produktionsniveau wieder erreicht ist (A’’).

Man muss also zwischen kurzer und mittlerer Frist unterscheiden. Kurzfristig geht aufgrund der Geldreduzierung die Nachfrage zurück. Produktion und Preisniveau sinken ab. Mittelfristig kehrt die Produktion durch die weitere Preisanpassung (Reagieren des Angebotes) zu ihrem natürlichen Niveau zurück. Allein das Preisniveau ist niedriger.

Erklärung am IS-LM-Modell

Das IS-LM-Modell stellt den Zusammenhang von Güter- und Geldmarkt dar. Dabei wird der Gütermarkt durch die IS-Funktion und der Geld- oder Finanzmarkt durch die LM-Funktion beschrieben. Das Ziel dieses Modells ist die Erklärung der Wechselwirkungen von Einkommen (oder Produktion) und Zins.

Auswirkung innerhalb einer geschlossenen Volkswirtschaft

In einer geschlossenen Volkswirtschaft bestehen keine ökonomischen Verbindungen zum Ausland, das heißt, es gibt keine länderübergreifenden Handelsbeziehungen.

IS-Kurve:

Sie stellt das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt dar. Dabei gilt Folgendes:

  • Y = Produktion
  • C = Konsum (Einkommen − Steuern)
  • I = Investitionen, abhängig vom Einkommen und vom Zinssatz
  • G = Staatsausgaben

LM-Kurve:

Sie beschreibt das Gleichgewicht auf dem Geldmarkt, wobei Folgendes gilt:

  • M = nominale Geldmenge
  • P = Preisniveau
  • Y = Einkommen
  • L(i) = Liquiditätsnachfrage, abhängig vom Zinssatz

Die Abläufe einer Geldmengenreduzierung sollen nun am Modell erläutert werden:

Da die Geldmenge keinen Einfluss auf die IS-Kurve hat, wirken sich geldpolitische Maßnahmen lediglich auf die LM-Kurve in Form einer Verschiebung aus. Durch die Reduzierung der nominalen Geldmenge kommt es auf Grund der Tatsache, dass das Preisniveau konstant bleibt, auch zu einer Verringerung der realen Geldmenge. Das Geldangebot geht also zurück, was bei einer gleichbleibenden Nachfrage eine Zinssteigerung nach sich zieht. Für jedes beliebige Einkommen ist nun der Zins, der zu einem Geldmarktgleichgewicht führt, höher. Die LM-Kurve verschiebt sich also nach oben. Es kommt zu einem neuen Gleichgewicht A’, in dem nun weniger Einkommen zur Verfügung steht, was zu einer Verringerung des Konsums führt. Diese Folge und die eben erklärte Zinssteigerung resultieren in einem Rückgang der Investitionen und Produktion.

Diesem Modell liegt ein konstantes Preisniveau zugrunde, das heißt die nominelle Geldmengenreduzierung ist gleich der realen Geldmengenreduzierung. Berücksichtigt man die Ausführungen des AS-AD-Modells erkennt man, dass sich das Preisniveau mittelfristig anpasst. Das Senken der nominalen Geldmenge zieht demzufolge nach einiger Zeit das Sinken des Preisniveaus nach sich. Somit steigt die reale Geldmenge wieder an. Die Auswirkungen der Geldherabsetzung werden zum Teil wieder aufgehoben. Die LM’-Kurve verschiebt sich wieder Richtung LM-Kurve (auf Darstellung dieses Effektes in der Abbildung sei aus Übersichtlichkeitsgründen verzichtet). Die anfänglichen Auswirkungen auf den Zinssatz klingen ab.

Auswirkungen innerhalb einer offenen Volkswirtschaft

Eine offene Volkswirtschaft ist durch rege Handelsbeziehungen mit dem Ausland in Form von Ex- und Importen charakterisiert

IS-Kurve:

Sie stellt das Gütermarktgleichgewicht dar. Dabei gilt:

  • Y = Produktion
  • C = Konsum (Einkommen − Steuern)
  • I = Investitionen, abhängig vom Einkommen und vom Zinssatz
  • G = Staatsausgaben
  • NX = Nettoexporte (Wert der Exporte − Wert der Importe), abhängig von der inländischen sowie ausländischen Produktion und vom Wechselkurs

LM-Kurve:

Sie beschreibt das Gleichgewicht auf dem Geldmarkt, wobei Folgendes gilt:

  • M = nominale Geldmenge
  • P = Preisniveau
  • Y = Einkommen
  • L(i) = Liquiditätsnachfrage, abhängig vom Zinssatz

Die Wirkung der kontraktiven Geldpolitik kann folgendermaßen beschrieben werden:

Im Prinzip verlaufen die Prozesse ähnlich wie bei einer geschlossenen Volkswirtschaft. Die Verringerung der Geldmenge (im Inland) wirkt sich nur auf die LM-Kurve aus, was zu einem Rückgang des Geldangebotes und zu einer Zinssteigerung führt. Diese Zinssteigerung resultiert direkt in einem Produktionsrückgang. Im Unterschied zur geschlossenen Volkswirtschaft spielt aber auch der Wechselkurs eine entscheidende Rolle. Ein Anstieg des inländischen Zinses bewirkt gemäß der Zinsparitätenbeziehung auch einen Anstieg des Wechselkurses. Da ein Zinsanstieg die Attraktivität der Wertpapiere erhöht, wollen viele (ausländische) Anleger in diese investieren, was zur Folge hat, dass sie ihre ausländische Währung in inländische Währung tauschen müssen. Somit erfährt die Inlandswährung eine Aufwertung, was die relative Verteuerung der inländischen gegenüber den ausländischen Gütern zur Folge hat. Die Nachfrage nach inländischen Gütern geht zurück, die Produktion sinkt. Folglich wirkt sich der Zinsanstieg einmal direkt und einmal indirekt (über den Wechselkurs) negativ auf die Produktion aus. Dieser Rückgang bedingt die Verringerung der Geldnachfrage, was zu einem Sinken des Zinses führt und somit die soeben dargestellten Effekte teilweise aufhebt. Die LM-Kurve tendiert wieder in Richtung ihrer Ausgangsposition LM (siehe Darstellung IS-LM-Modell in einer geschlossenen Volkswirtschaft).

Übersicht über die Wirkung der Instrumente

Eine Erhöhung (/Senkung) des Mindestreservesatzes löst idealtypisch folgende Reaktionen aus:[7]

  • Die Geschäftsbanken können weniger (mehr) Einlagen (Gutschrift bei Kreditgewährung) erzeugen, geringere (größere) Kreditvolumen an Privatpersonen, Unternehmen, öffentliche Haushalte vergeben – Geldschöpfung sinkt (steigt).
  • Der Geldumlauf sinkt (steigt) dadurch.
  • Ein geringerer (höherer) Geldumlauf dämpft (erhöht) die Inflation (bei gleichbleibender Gütermenge), da die Nachfrage sinkt (steigt).
  • Da weniger (mehr) Kreditgeld geschöpft werden kann, steigt (sinkt) der Zins (theoretisch, ohne Leitzinsberücksichtigung); Zinsen sind der Preis für Geld, also ein Knappheitsindikator.
  • Höhere (niedrigere) Zinsen dämpfen das Wirtschaftswachstum (kurbeln die Wirtschaft an).
  • Bei höherem (niedrigerem) Zinsniveau wird mehr (weniger) gespart und weniger (mehr) konsumiert und investiert.
  • Höhere (niedrigere) Zinsen führen zu Kapitalimporten (-exporten) und damit zu einer Aufwertung (Abwertung) der eigenen Währung.
  • Aufwertungen (Abwertungen) dämpfen (steigern) Inflation und Wirtschaftswachstum zusätzlich.

Eine Erhöhung (/Senkung) des Refinanzierungszinssatzes hat Folgendes zur Folge:

  • Es wird für die Banken teurer (billiger), sich bei der Notenbank mit Zentralbankgeld zu versorgen
  • Sie geben die gestiegenen (gesunkenen) Zinsen an ihre Kunden weiter.
  • Es werden weniger (mehr) Kredite vergeben.
  • Geldvolumen wie -umlauf sinken (steigen) dadurch.
  • Ein geringerer (höherer) Geldumlauf dämpft (erhöht) die Inflation (bei gleichbleibender Gütermenge und gleichbleibender Beschäftigung).
  • Höhere (niedrigere) Zinsen führen zu Kapitalimporten (exporten) und damit zu einer Aufwertung (Abwertung) der eigenen Währung.
  • Aufwertungen (Abwertungen) dämpfen (steigern) Inflation und Wirtschaftswachstum zusätzlich.

Eine Erhöhung (/Senkung) der Zinsen auf Wertpapiere bewirkt Folgendes:

  • Es wird für Banken lukrativer (weniger lukrativ), Wertpapiere (Aktiva) zu „kaufen“ (Geldschöpfung bei Ankauf Aktiva).
  • Deshalb kaufen sie mehr (weniger) Wertpapiere und vergeben weniger (mehr) Kredite. ANM. Ankauf Staatsanleihe ist bereits KREDIT!!!
  • Der Erwerb (Verkauf) von Aktiva erhöht (senkt) die Eigenkapitalquote der Kreditinstitute.
  • Höhere (niedrigere) Zinsen auf Wertpapiere basieren typischerweise auf höheren (niedrigeren) Risiken, wofür höhergewichtetes (niedrigergewichtetes) Eigenkapital verlangt (akzeptiert) wird (Basel II, Basel III) und heben somit die höhere (niedrigere) Attraktivität von höheren (niedrigeren) Zinsen evtl. auf.

Siehe auch

Literatur

  • Ralph Anderegg: Grundzüge der Geldtheorie und Geldpolitik. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2007. ISBN 978-3-486-58148-5
  • Peter Bofinger, Julian Reischle, Andrea Schächter: Geldpolitik: Ziele, Institutionen, Strategien und Instrumente. Vahlen, München 1996, ISBN 3-8006-2017-0
  • Walter Heering: Europäische Geldpolitik. Fischer Taschenbuch Verlag. ISBN 3-596-15366-2
  • Egon Görgens, Karlheinz Ruckriegel, Franz Seitz: Europäische Geldpolitik. Verlag Lucius & Lucius. ISBN 3-8252-8285-6
  • Otmar Issing: Einführung in die Geldtheorie. 8. Auflage. Verlag Vahlen, München 1991, ISBN 3-8006-1556-8

Einzelnachweise

  1. Dietmar Neuerer: Finanzpolitiker attackieren Geldpolitik der Bundesbank. Handelsblatt, 26. Februar 2010.
  2. Vgl.: Gustav Dieckheuer: Makroökonomik. 2., verbesserte Auflage, Springer-Lehrbuch, Berlin / Heidelberg 1995, Seite 115–120
  3. Peter Schmid, Julian Reischle: Geld & Geldpolitik. (Memento vom 25. Februar 2012 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis) Th. Mann GmbH & Co. KG, Nordring (2002/)2003, Seite 58.
  4. Blanchard, Illing: Makroökonomie. 3., aktualisierte Auflage, Person Studium, München 2003, Seite 217.
  5. 5,0 5,1 Blanchard, Illing: Makroökonomie. 3., aktualisierte Auflage, Person Studium, München 2003, Seite 217–220.
  6. 6,0 6,1 6,2 Manfred O. E. Hennies: Überlegungen zur Effizienz geldpolitischer Maßnahmen des Euro-Systems in depressiven Konjunkturphasen. (PDF; 43 kB) Fachhochschule Kiel 2005
  7.  Schmid et al.: Wirtschaftspolitik für Politologen. Schöningh UTB, Paderborn 2006, ISBN 3-8252-2804-5, S. 44 f..


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Geldpolitik aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.