Vogelbeere (Sorbus aucuparia) und Diskussion:Dualismus: Unterschied zwischen den Seiten

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<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
== Auch das ist falsch... ==
{{Taxobox
| Taxon_Name = Vogelbeere
| Taxon_WissName = Sorbus aucuparia
| Taxon_Rang = Art
| Taxon_Autor = [[Carl von Linné|L.]]
| Taxon2_Name = Mehlbeeren
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| Taxon6_Rang = Familie
| Bild = Illustration Sorbus aucuparia0.jpg
| Bildbeschreibung = Vogelbeere oder Eberesche (''Sorbus aucuparia''), Illustration
}}


Die '''Vogelbeere''', gemeinsprachlich häufiger die '''Eberesche''' oder der '''Vogelbeerbaum'''<ref name="Duden1" /><ref name="Duden2" /> (''Sorbus aucuparia''), ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] aus der Gattung [[Mehlbeeren]] (''Sorbus'') innerhalb der Familie der [[Rosengewächse]] (Rosaceae). Die Zugehörigkeit zu den [[Kernobstgewächse]]n (Pyrinae) kann man bei genauer Betrachtung der Früchte gut erkennen; sie sehen wie kleine Äpfel aus.
Auch das is tfalsch und ein gewaltier Irrtum Steiners... Die Gegenposition zum Dualismus ist nicht der Materialistische Monismus, wie er heute um sich greift, sondern der Pluralismus... Keine Ahnung, was Steiner das geritten aht... Mir seine Pseudoversuch eines Erkenntnismonismus hat er uns praktisch alles kaputtgemacht...Ich als Philosoph sage es ganz deutlich: Wer den Dualismus ablehnt, oder auch nur in Frage stellt, stürzt die Philosophie, und damit auch dei Wissenschaft, unweigerlich in den Abgrund des Materialismus... Und genau das hat Steiner völlig unverständlicher WWeise getan...[[Benutzer:Joachim Stiller|Joachim Stiller]] ([[Benutzer Diskussion:Joachim Stiller|Diskussion]]) 23:50, 15. Jun. 2018 (UTC)
 
Andere deutschsprachige [[Trivialname]]n sind '''Drosselbeere''', '''Quitsche''' oder '''Krametsbeere'''. Die Bezeichnung als [[Speierling]] ist irreführend, da dies der gebräuchliche Name einer anderen ''Sorbus''-Art ist. Die Vogelbeere ist in weiten Teilen Europas verbreitet und besitzt als [[Pionierart]] ein breites Bodenspektrum. Für Insekten, Vögel und Säugetiere ist sie eine wertvolle Futterpflanze. Die vielfältige Nutzung durch den Menschen spiegelt sich in zahlreichen regionalen Namensgebungen wider. Im Aberglauben und Brauchtum hat sie eine bedeutende Rolle inne. In Deutschland wurde die Vogelbeere im Jahr 1997 zum [[Baum des Jahres]] gekürt. Entgegen einer weitverbreiteten Annahme sind ihre Früchte ungiftig.
 
== Etymologie ==
Der Name ''Eberesche'' leitet sich vom [[Mittelhochdeutsche Sprache|spätmhd.]] ''eberboum'' und von ''Esche'' ab und rührt daher, dass die Blätter jenen der [[Eschen (Pflanzengattung)|Eschen]] ähneln, obwohl keine nähere Verwandtschaft zwischen diesen Baumarten besteht. Der erste Bestandteil wird aus [[Gallische Sprache|gall.]] ''eburos'' ‚Eibe‘ entlehnt, der auf [[Indogermanische Sprachen|idg.]] *''erebʰ''- ‚dunkelrötlich, bräunlich‘ zurückgeht, welches die rötlich-braune Beerenfarbe bezeichnet. [[Volksetymologie|Volksetymologische]] Umdeutung mit ''Aber'' im Sinne von ‚falsche, minderwertige Esche‘ (wie in „Aberglaube“ und „Aberwitz“) ist sprachlich<ref>Wolfgang Pfeifer: ''Etymologisches Wörterbuch des Deutschen.'' Deutscher Taschenbucher Vertrag, München 2005.</ref> und von der Sache her nicht zu vertreten. Es ist eher anzunehmen, dass sich der Name auf den Eber bezieht, da früher die Früchte zur Schweinemast verwendet wurden.
Der wissenschaftliche Name ''aucuparia'' wird aus ‚au‘ (avis = der Vogel) und ‚cuparia‘ (''capere'' = fangen) gebildet und stammt daher, dass die roten Beeren früher häufig als Köder beim Vogelfang eingesetzt wurden.<ref>Karen Görner: [https://www.forstbotanik.uni-freiburg.de/Forstbotanischer%20Garten/Baum_des_Jahres/Vogelbeere ''Die Vogelbeere – Charakterbaum des Fichtelgebirges.''] Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, abgerufen am 23. Juni 2014</ref> Auch die Bezeichnung ''Vogelbeere'' (die gemeinsprachlich nur für die Früchte benutzt wird, nicht für den Baum) stammt daher, dass die „Beeren“ (Früchte) als Köder für Vögel verwendet wurden.<ref name="Duden1" />
 
Die Eberesche – als verbreitete Baumart – hat in allen Zeiten dem Menschen ein beliebtes, wohlschmeckendes Nahrungsmittel und Heilmittel geboten. Aus diesem Grund sind viele regional sehr unterschiedliche Wortschöpfungen für diese Baumart entstanden.
Das wären: Vogelbär, [[Blumenesche]], Ebschbeere, Zwergesche, Eibschen, Quetsche(n), Queckbeere, Quitsbeere, Kronawetterbeere, Drosselbeere, Vogelbeere, Quitschbeere, Queckenboom.
 
== Beschreibung ==
[[Datei:Vogelbeere allee.jpg|mini|Allee aus Vogelbeeren]]
[[Datei:Sorbus aucuparia Lentizellen.jpg|mini|Borke mit Lentizellen]]
[[Datei:Sorbus-aucuparia-15-01-2008-186.JPG|mini|Knospe]]
[[Datei:Sorbus aucuparia.JPG|mini|Unpaarig gefiedertes Laubblatt in Herbstfärbung]]
 
=== Habitus ===
Die sommergrüne Vogelbeere erlangt ein gewöhnliches Alter von 80, in seltenen Fällen, vor allem als Gebirgsbaum auch bis 120 Jahren.<ref name="Stinglwagner2005" /> Mit einer durchschnittlichen Wuchshöhe von 15 Metern ist die Eberesche ein eher kleinwüchsiger [[Baum]]. Einzelstehend, ohne Beschattung konkurrierender Pflanzenarten kann sie auch Wuchshöhen von bis 25 Metern erreichen. [[Stockausschlag|Stockausschläge]] der Eberesche wachsen gewöhnlich mehrstämmig als wesentlich kleinerer [[Strauch]]. In den ersten 20 Jahren wächst sie relativ schnell, danach stockt das Wachstum. Die Eberesche besitzt ein weitreichendes und tiefgehendes [[Wurzel (Pflanze)#Wurzelsysteme|Senkerwurzelsystem]] und die Fähigkeit, sich über Stockausschläge und [[Wurzelbrut]] vegetativ zu vermehren. Auf [[Pseudogley]]böden wurzelt sie hingegen relativ flach.
 
Kennzeichnend für die Eberesche ist ihre zierliche Gestalt sowie die oval bis rundliche, unregelmäßig aufgebaute und locker gehaltene Krone. Der Stamm der Eberesche zeichnet sich durch eine schlanke, walzenförmige Wuchsform aus. Die Äste stehen vom Stamm ab oder sind schräg nach oben gerichtet. Die glatte, glänzende [[Rinde]] jüngerer Bäume ist gelblich bis grünlich grau gefärbt und zeigt längliche, quer zur Wuchsrichtung gestellte [[Lentizellen]], die den Gasaustausch mit der Umgebung sicherstellen. Mit zunehmendem Alter des Baumes nimmt die Rinde eine mattgraue Färbung und feinrissige Struktur an. Nur wenige Exemplare entwickeln im hohen Alter im unteren Stammbereich eine schwärzliche, längsrissige [[Borke]]. Jungtriebe bilden gewöhnlich eine weiche, filzige Behaarung aus und sind aschgrau gefärbt. Eine Besonderheit stellt das [[Chlorophyll]] dar, das sich unter der glatten Rinde der Zweige befindet. Dies befähigt den Baum bereits vor dem Laubaustrieb zur [[Photosynthese]]. Sein Vorkommen in höheren Lagen wird dadurch unterstützt.<ref name="erl" />
 
=== Knospe und Blatt ===
Die Winterknospen der Vogelbeere sind meist dunkelviolett gefärbt und weißfilzig behaart. Dies stellt ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zum Speierling dar, dessen grüne und klebrige Knospen allenfalls an den Schuppenrändern eine feine Behaarung entwickeln. Die Endknospe an den Zweigspitzen ist gewöhnlich gekrümmt.
 
Die wechselständig an den Zweigen angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]]<ref name="ForstbotanikUniFreiburg" /><ref name="erl" /> sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert und sind dabei etwa 20&nbsp;cm lang sowie 8 bis 11&nbsp;cm breit. Die unpaarig gefiederte Blattspreite setzt sich gewöhnlich aus 9 bis 19 länglich-elliptischen Blattfiedern zusammen.<ref name="Rothmaler2016" /> Die 4 bis 6&nbsp;cm langen und etwa 2&nbsp;cm breiten Blättchen sitzen mit einem kurzen Stiel der [[Blatt (Pflanze)|Blattspindel]] an. Sie sind nach vorne zugespitzt und zum Grund hin asymmetrisch abgerundet. Am Blattrand bilden sie eine scharfe, ungleiche Zähnung aus, die zur Blattspitze hin ausgerichtet ist.<ref name="UniConnecticut">[http://www.hort.uconn.edu/plants/s/sorauc/sorauc1.html University of Connecticut ''Database of Trees, Shrubs, and Vines''.]</ref> Die unbehaarte Blattoberseite zeigt eine sommergrüne Färbung, wohingegen die Blattunterseite eher graugrün gefärbt ist und eine leichte Behaarung entwickeln kann. Die drehrunde Blattspindel weist zwischen den einzelnen Fiedern leichte Rinnen auf. Die Fiederblättchen der Eberesche besitzen keine [[Blattzahndrüse]]n an der Spitze.
 
=== Blütenstand und Blüte ===
[[Datei:20150513Sorbus aucuparia2.jpg|mini|Schirmrispiger Blütenstand]]
[[Datei:Sorbus aucuparia Wilde lijsterbes bloemen closeup.jpg|mini|Blüten]]
 
Die Vogelbeere erlangt ihre Blühfähigkeit bereits im Alter von fünf bis sechs Jahren. Auf der Nordhalbkugel blüht sie von Mai bis Juli. Der [[Blütenstand]] entspricht einer ausgebreiteten [[Schirmrispe]], in der 200 bis 300 Blüten vereinigt sind. Je nach Unterart sind die Infloreszensachsen flächig behaart (''ssp. aucuparia'') oder fast bis ganz kahl (''ssp. glabrata'').<ref name="Rothmaler2016" />
 
Die zwittrige [[Blüte]] ist bei einem Durchmesser von etwa 10 Millimetern [[radiärsymmetrisch]] und fünfzählig mit doppelter [[Blütenhülle]]. Die fünf [[Kelchblatt|Kelchblätter]] sind spitz, kurz dreieckig. Ihre Länge beträgt etwa 1,5 bis 1,8 Millimeter. Sie sind drüsig bewimpert, mehr oder weniger behaart oder auch kahl. Auch während der Fruchtreife behalten sie eine fleischige Konsistenz.<br/>
Die fünf weißen [[Kronblatt|Kronblätter]] entwickeln eine Länge von (drei) vier bis fünf Millimeter. Ihre Form ist entweder kreisrundlich oder breiteiförmig ausgeprägt. Sie sind kurz genagelt und besitzen Richtung Grund etwas oberhalb des [[Nagel (Botanik)|Nagels]] eine wollige Behaarung. Die Länge der 20 [[Staubblatt|Staubblätter]] entspricht in etwa derjenigen der Kronblätter. Die Blüte besitzt zwei bis fünf freie [[Griffel (Botanik)|Griffel]], die in der unteren Hälfte behaart sind. Die unterständig stehende unverwachsenen [[Fruchtblatt|Fruchtblätter]] sind in den [[Blütenboden]] eingesenkt und mit diesem verwachsen. Die fleischige Blütenachse verbindet sie miteinander.
 
=== Frucht und Samen ===
Die Früchte reifen von August bis September. Die bei Reife leuchtend roten und kugeligen, im botanischen Sinne dreifächerigen [[Apfelfrucht|Apfelfrüchte]], werden manchmal als „Beeren“ bezeichnet. Sie enthalten gewöhnlich drei [[Same (Pflanze)|Samen]] und bilden einen Durchmesser von etwa 1&nbsp;cm aus. Häufig hängen die Früchte bis in den Winter hinein in dichten „Büscheln“ am Baum.
 
=== Chromosomenzahl ===
Die [[Chromosom]]engrundzahl beträgt x = 17, es liegt [[Diploidie]] vor mit einer [[Chromosomenzahl]] von 2n = 34.
 
== Ökologie ==
=== Lebensweise ===
Bei der Vogelbeere handelt es sich um einen mesomorphen Makro[[phanerophyt]]en oder Nanophanerophyten.
 
Ihre Wurzeln sind – typisch für ''[[Sorbus]]''-Arten – von einer ektotrophen [[Mykorrhiza]] umgeben, wodurch die Versorgung mit Nährstoffen unterstützt wird.<ref name="ForstbotanikUniFreiburg" /> Der Pilz ''[[Glomus intraradices]]'' konnte als [[Mykorrhiza|arbuskulärer Mykorrhizapartner]] der Eberesche festgestellt werden.<ref name="treesforlife" />
 
=== Bestäubungsökologie ===
Bei den Blüten der Eberesche reifen die Narben vor den [[Staubbeutel]]n, was botanisch als [[Proterogynie]] bezeichnet wird und [[Fremdbestäubung]] fördert. [[Nektar (Botanik)|Nektar]] wird verdeckt angeboten. Der verhältnismäßig unangenehme Geruch der Blüten erinnert an Heringslake und beruht auf dem Wirkstoff [[Methylamin]]. Er lockt insbesondere Käfer und Fliegen zur [[Bestäubung]] an. Aber auch Bienen schätzen den Nektar.
 
=== Ausbreitungsökologie ===
Die Samenproduktion erfolgt bei der Eberesche amphimiktisch, also sexuell.<ref name="BiolFlor" />
 
Die Früchte, dreifächrige Apfelfrüchte, werden vor allem nach dem Frost von verschiedenen Vögeln und Säugetieren (wie von Eichhörnchen)  gesammelt. Die noch frischen, durch [[Karotinoide]] grellroten Früchte werden weniger häufig angenommen. Die Früchte werden über Speicher- und Versteckausbreitung, Verdauungsausbreitung und Bearbeitungsausbreitung ausgebreitet. Eine besondere Rolle spielen Vögel (Vogelausbreitung = [[Ornithochorie]]). Da die Samen unverdaut wieder ausgeschieden werden, wird die Ausbreitung der Eberesche effektiv sichergestellt ([[Endochorie]]). Menschenausbreitung geschieht durch die Nutzung als [[Ziergehölz]]. Die [[Same (Pflanze)|Samen]] sind nur nach einer längeren Lagerung in einer feuchten Umgebung keimfähig.
 
=== Synökologie ===
Die Eberesche ist eine wichtige Futterpflanze für Tiere. Nachgewiesen wurde dies bislang für 31 Säugetier- und 72 Insektenarten, darunter 41 [[Kleinschmetterlinge]] und zwölf [[Rüsselkäfer]]. Insgesamt wurden 63 Vogel- und 20 Säugetierarten als Nutzer der Früchte festgestellt. Insbesondere [[Singdrossel]], [[Misteldrossel]], [[Rotkehlchen]], [[Mönchsgrasmücke]], [[Kleiber (Art)|Kleiber]] und [[Gimpel (Art)|Gimpel]] schätzen die Früchte der Eberesche und nutzen den Baum, ebenso wie der [[Grünspecht]], als Nistgehölz. Eine wichtige Rolle spielen die Früchte in der Ernährung von [[Rotdrossel]] und [[Seidenschwanz (Art)|Seidenschwanz]], die, aus Nordeuropa kommend, den Winter in unseren Breiten verbringen. Aber auch [[Rotfuchs]] und [[Europäischer Dachs|Dachs]] verschmähen die Früchte nicht.
 
[[Eichelhäher]] und verschiedene Nagetiere, wie [[Siebenschläfer]], [[Haselmaus]], [[Gelbhalsmaus|Gelbhals]]- und [[Feldmaus]] legen sich – im Boden versteckt – [[Wintervorrat|Wintervorräte]] der Früchte an. Da diese oftmals vergessen werden, leisten sie ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Ausbreitung der Eberesche.
[[Paarhufer]] wie [[Reh]] und [[Rothirsch]] ernähren sich von den Blättern, Trieben und Knospen der Bäume, der [[Weißdornkäfer]] und der [[Mittlerer Schwarzer Rüsselkäfer|Mittlere Schwarze Rüsselkäfer]] (''Otiorhynchus niger'') bevorzugen Triebe und Blätter.
 
Insbesondere für die Raupen des seltenen [[Spanner (Schmetterlinge)|Spanners]] ''[[Venusia cambrica]]'' und des vom Aussterben bedrohten [[Gelber Hermelin|Gelben Hermelins]] (''Trichosea ludifica'') stellt die Eberesche eine wichtige Nahrungspflanze dar. Die Raupen des [[Baum-Weißling]]s (''Aporia crataegi'') tun sich ebenfalls an der Eberesche gütlich.
 
=== Krankheiten ===
Seit 1960 wurden bei der Eberesche im mitteleuropäischen Raum starke Krankheitssymptome beobachtet, darunter [[Chlorose|chlorotische Ringe]] und [[Scheckung]]en. Reduziertes Wachstum und langsamer Verfall wurden ebenfalls beobachtet. Untersuchungen ([[#Literatur|Lit.]]: Benthack u.&nbsp;a. 2005) deuten darauf hin, dass es sich vermutlich um ein Virus handelt, das mit der Familie der [[Bunyaviridae]] verwandt ist.
 
Die Blätter der Vogelbeere werden von [[Rostpilze]]n der Gattung ''[[Gymnosporangium]]'' (Arten ''[[Gymnosporangium cornutum]]'' oder ''[[Gymnosporangium tremelloides]]'') sowie ''[[Ochropsora ariae]]'' und dem [[Echter Mehltau|Echten Mehltau]] der Art ''[[Podosphaera aucupariae]]'' befallen.<ref name="Helfer">Wolfgang Helfer: [http://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/waldschutz/dateien/w17_pilze_an_vogelbeere.pdf ''Pilze an Vogelbeere.''] Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (PDF; 25&nbsp;kB)</ref>
 
=== Schädlinge ===
Schädlinge, die an der Vogelbeere auftreten sind [[Apfelmotte|Ebereschenfruchtmotte]] (''Argyresthia conjugella''), Ebereschensamenwespe und Ebereschenpockenmilbe.<ref name="Eder">Reinhard Eder: [http://www.lwf.bayern.de/wissenstransfer/forstliche-informationsarbeit/071017/index.php ''Die Vogelbeere – ein Obstbaum.''] Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (PDF; 56&nbsp;kB)</ref>
 
== Vorkommen ==
=== Verbreitung ===
[[Datei:Sorbus aucuparia range.svg|mini|Verbreitungsgebiet<ref name="Räty2016" />]]
Die Vogelbeere hat eine europaweite Verbreitung. In der typischen Unterart besiedelt sie fast ganz Europa. Im Osten erstrecken sich die Vorkommen bis Westsibirien, südlich erreichen sie Nordspanien, Korsika, Sizilien, das nördliche Griechenland und Bulgarien. In Südeuropa sind Bestände nur in den Gebirgen und dort vergleichsweise selten belegt. Keine Vorkommen besitzt die Vogelbeere auf den Azoren, Balearen und Färöern, auf Kreta, Sardinien und Spitzbergen sowie im europäischen Teil der Türkei. Südwestasiatische Vorkommen werden in der Fachwelt teils als eigene Art (''Sorbus boissieri'' Schneider), teils zu ''Sorbus aucuparia'' gehörig verstanden. Angegebene Vorkommen in Nordafrika gelten als nicht sicher belegt.<ref name="kutz">H. Kutzelnigg: ''Sorbus.'' In: H. Scholz (Hrsg.): ''Band IV. Teil 2B. Spermatophyta: Angiospermae: Dicotyledones 2(3).'' In: H. J. Conert, u.&nbsp;a. (Hrsg.): Gustav Hegi (Begr.): ''Illustrierte Flora von Mitteleuropa.'' 2. Auflage. Parey, Berlin/Hamburg 1994, ISBN 3-8263-2533-8, S. 328–385.</ref>
In Mitteleuropa ist die Vogelbeere weit verbreitet. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt hier in den [[Alpen]], im [[Alpenvorland]], in den süd- und mitteldeutschen [[Mittelgebirge]]n und in der [[Norddeutsche Tiefebene|Norddeutschen Tiefebene]]. Auf [[Marschland|Marschen]], in [[Trockengebiet]]en und wohl auch auf [[Alluvialboden|Alluvialböden]] kommt die Eberesche selten vor, beziehungsweise kann sie auch ganz fehlen. So besitzt sie beispielsweise im [[Mitteldeutsches Trockengebiet|Mitteldeutschen Trockengebiet]] nur zerstreute Vorkommen. Bestände an der [[Nordseeküste]] und auf den [[Friesische Inseln|friesischen Inseln]] gelten als eingeschleppt. In Österreich kommt die Vogelbeere zerstreut bis häufig in allen Bundesländern vor, fehlt aber im östlichsten Teil Österreichs. In der Schweiz ist sie verbreitet, gilt jedoch in der Südschweiz in weiten Teilen des [[Kanton Wallis|Wallis]] sowie in Teilen [[Graubünden]]s als unbelegt.<ref name="kutz" />
 
=== Standort und Vergesellschaftung ===
[[Datei:Eberesche Zervreilasee.JPG|mini|Eberesche am Zervreilasee in Graubünden (1900&nbsp;m über NN)]]
Die anspruchslose Vogelbeere ist ein schneller Besiedler von [[Brache|Brachflächen]] und kommt auf [[Lichtung]]en, in Hecken oder an Waldrändern, in Norddeutschland vorwiegend in [[Knick]]s als [[Überhälter]] vor. Ihr Bodenspektrum reicht von mager bis nährstoffreich, von trocken bis feucht und von sauer bis basenreich. Sie gedeiht sowohl in Laub- als auch in Nadelwäldern, auf [[Moor]]böden ebenso wie auf trockenen Steinhängen. Im [[Gebirge]] findet man den Baum bis an die [[Baumgrenze]], in [[Norwegen]] bis an die [[Arktischer Ozean|Eismeerküste]]. Er löst in den Gebirgsvorwäldern häufig die Birke als vorherrschenden Baum ab. Sie steigt in Tirol bis 2400 Meter an. Im Bayrischen Wald sind Bestände bis 1400 Meter Höhe und im Erzgebirge bis 1100 Meter belegt.<ref name="erl">Reinhold Erlbeck: [http://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/boden-klima/dateien/w17_vogelbeere_portr%C3%A4t_des_baume_des_jahres_1997.pdf ''Die Vogelbeere- ein Porträt des Baum des Jahres 1997.'']</ref> In den Allgäuer Alpen steigt sie im Tiroler Teil zwischen Gumpenegg und Vorderer Mutte oberhalb [[Holzgau]] bis zu einer Höhenlage von 2000 Metern auf.<ref name="Dörr-Lippert" />
 
Sie gedeiht optimal im Piceo-Sorbetum aus dem Verband Sambuco-Salicion, kommt aber auch in [[Pflanzengesellschaft]]en der Verbände Quercion roboris oder im Epilobio-Salicetum der Ordnung Fagetalia vor.<ref name="Oberdorfer2001" />
 
== Zur Systematik siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Vogelbeere}}
 
== Zur Nutzung siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Vogelbeere}}
 
== Zum Thema Kulturelles siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Vogelbeere}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Vogelbeere}}
 
== Literatur ==
* Ruprecht Düll: ''Unsere Ebereschen und ihre Bastarde.'' (= Die neue Brehm-Bücherei. Heft 226). 2., unveränderte Auflage. Westarp-Wissenschaftliche-Verlags-Gesellschaft, Hohenwarsleben 2006, ISBN 3-89432-667-0.
* Ev und Frank Löser: ''Die Eberesche (Vogelbeere) – Wissenswertes – Verwendung – Rezepte.'' Verlag Rockstuhl, 2010, ISBN 978-3-86777-196-2.
* Klaus Hillebrand: ''Vogelbeere (Sorbus aucuparia L.) im westfälischen Bergland. Wachstum, Ökologie, Waldbau.'' (= Schriftenreihe der Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten, Landesamt für Agrarordnung Nordrhein-Westfalen. Band 15). Dissertation. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 3-89174-028-X.
* Nicole Mielke: ''Molekulare Charakterisierung eines mit der Ringfleckigkeit der Eberesche (Sorbus aucuparia L.) assoziierten neuen Pflanzenvirus''. Dissertation. Universität Hamburg, 2004. [http://www.sub.uni-hamburg.de/opus/volltexte/2004/2232/index.html (pdf bei der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg)]
* W. Benthack, N. Mielke, C. Büttner, H.-P. Mühlbach: ''Double-stranded RNA pattern and partial sequence data indicate plant virus infection associated with the ringspot disease of European mountain ash (''Sorbus aucuparia'' L.).'' In: ''Archives of virology.'' 150, 2005, S. 37–52.
* Gerhard K. F. Stinglwagner, Ilse Haseder, Reinhold Erlbeck: ''Das Kosmos Wald und Forst Lexikon.'' Kosmos-Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-10375-7, S. 194 f.
* [http://www.amleto.de/pflanzen/sorb_auc.htm ''Die Eberesche – Beschreibung der Art.''] auf: '' amleto.de'' (aufgerufen am 23. Mai 2008)
* [http://www.lwf.bayern.de/veroeffentlichungen/lwf-wissen/17-vogelbeere/index.php ''Porträt der Eberesche und Fachbeiträge zu ihrer ökologischen und forstwirtschaftlichen Bedeutung.''] auf: ''lwf.bayern.de'' (aufgerufen am 1. November 2010)
* Caledonian Forest Information Centre ''Trees for Life – the Rowan.'' ausführliches Porträt der Eberesche bezogen auf schottische Vorkommen [http://www.treesforlife.org.uk/tfl.rowan.html (aufgerufen am 23. Mai 2008)]
* Werner Rothmaler (Begr.): ''Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen.'' Grundband, Spektrum-Verlag, ISBN 3-8274-1359-1.
* Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: ''Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt.'' 7., korr. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
* Ingrid und Peter Schönfelder: ''Das Neue Handbuch der Heilpflanzen, Botanik Arzneidrogen, Wirkstoffe Anwendungen.'' Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-440-12932-6.
* L. Roth, M. Daunderer, K. Kornmann: ''Giftpflanzen Pflanzengifte.'' 6. überarbeitete Auflage. 2012, Nikol-Verlag, ISBN 978-3-86820-009-6.<!-- auch mit falscher ISBN 978-86820-009-6 -->
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Eberesche}}
{{Wiktionary}}
{{Commons|Sorbus aucuparia|Vogelbeere (''Sorbus aucuparia'')}}
* [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/rosa/sorbu/sorbaucv.jpg Verbreitung auf der Nordhalbkugel] nach: Eric Hultén, Magnus Fries: ''Atlas of North European vascular plants'' 1986, ISBN 3-87429-263-0.
* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Rosengewaechse/sorbus_gefiedert.htm#Gew%C3%B6hnliche%20Eberesche%C2%A0 Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'').]
* {{Webarchiv | url=http://www.biologie.uni-hamburg.de/bzf/museum/nutzpfl_a_z/vogelbeere.htm | wayback=20101031011835 | text=A-Z der Nutzpflanzen}}
* [http://www.garten.cz/e/de/746-gemeine-eberesche-sorbus-aucuparia garten.cz: ''Sorbus aucuparia''.]
 
== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="BiolFlor">{{BiolFlor|3283}}</ref>
<ref name="Linné1753">Linné 1753:[http://biodiversitylibrary.org/page/358496 eingescannt bei ''biodiversitylibrary.org''.]</ref>
<ref name="Duden1">[http://www.duden.de/rechtschreibung/Vogelbeere ''Vogelbeere''] im Duden: ''Vogelbeere'' wird gemeinsprachlich nicht für den Baum benutzt, nur für die Frucht.</ref>
<ref name="Duden2">[http://www.duden.de/rechtschreibung/Vogelbeerbaum ''Vogelbeerbaum''] im Duden</ref>
<ref name="Stinglwagner2005">Gerhard K. F. Stinglwagner, Ilse Haseder, Reinhold Erlbeck: ''Das Kosmos Wald und Forst Lexikon.'' Kosmos-Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-10375-7, S. 194.</ref>
<ref name="treesforlife">[http://www.treesforlife.org.uk/tfl.rowan.html ''Caledonian Forest Information Centre Trees for Life''.]</ref>
<ref name="Oberdorfer2001">Erich Oberdorfer: ''Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete.'' 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 504.</ref>
<ref name="Dörr-Lippert">Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: ''Flora des Allgäus und seiner Umgebung''. Band 2, Seite 102. IHW-Verlag, Eching bei München, 2004, ISBN 3-930167-61-1.</ref>
<ref name="Euro+Med">A. Kurtto, 2009: ''Rosaceae (pro parte majore).'': [http://ww2.bgbm.org/euroPlusMed/PTaxonDetail.asp?NameCache=Sorbus%20aucuparia&PTRefFk=7300000 Datenblatt bei ''Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity''.] </ref>
<ref name="Räty2016">M. Räty, G. Caudullo, D. de Rigo: ''Sorbus aucuparia in Europe: distribution, habitat, usage and threats.'' In: J. San-Miguel-Ayanz, D. de Rigo, G. Caudullo, T. Houston Durrant, A. Mauri (Hrsg.): ''European Atlas of Forest Tree Species.'' Publication Office of European Union, Luxembourg, 2016. darin ''Sorbus aucuparia'', S. 175–176: [https://de.scribd.com/document/342165852/European-Atlas-of-Forest-Tree-Species online], [http://forest.jrc.ec.europa.eu/media/atlas/Sorbus_aucuparia.pdf PDF.]</ref>
<ref name="Rothmaler2016">Frank Müller, Christiane M. Ritz, Erik Welk, Karsten Wesche (Hrsg.): ''Exkursionsflora von Deutschland.'' Begründet von Werner Rothmaler. ''Gefäßpflanzen: Kritischer Ergänzungsband'', 11., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Springer-Verlag, 2016, ISBN 3-827431-32-8. Darin: ''Sorbus'' ab S. 113, ''Eberesche, Vogelbeere S. aucuparia L.'', S. 117.</ref>
<ref name="ForstbotanikUniFreiburg">Karen Görner: [http://www.forstbotanik.uni-freiburg.de/Forstbotanischer%20Garten/Baum_des_Jahres/Vogelbeere Professur für Forstbotanik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg: Forstbotanischer Garten - Baum des Jahres: ''Die Vogelbeere - Charakterbaum des Fichtelgebirges''.]</ref>
</references>
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4150977-8}}
 
[[Kategorie:Bäume]]
[[Kategorie:Laubbäume]]
[[Kategorie:Sträucher]]
[[Kategorie:Mehlbeeren (Sorbus)]]
[[Kategorie:Vogelbeere (Sorbus aucuparia)|!]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Wildfrucht]]
 
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Version vom 16. Juni 2018, 00:50 Uhr

Auch das ist falsch...

Auch das is tfalsch und ein gewaltier Irrtum Steiners... Die Gegenposition zum Dualismus ist nicht der Materialistische Monismus, wie er heute um sich greift, sondern der Pluralismus... Keine Ahnung, was Steiner das geritten aht... Mir seine Pseudoversuch eines Erkenntnismonismus hat er uns praktisch alles kaputtgemacht...Ich als Philosoph sage es ganz deutlich: Wer den Dualismus ablehnt, oder auch nur in Frage stellt, stürzt die Philosophie, und damit auch dei Wissenschaft, unweigerlich in den Abgrund des Materialismus... Und genau das hat Steiner völlig unverständlicher WWeise getan...Joachim Stiller (Diskussion) 23:50, 15. Jun. 2018 (UTC)