Trilemma

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Trilemma bezeichnet eine Wahl aus drei Optionen, bei der jede der drei Optionen als inakzeptabel oder ungünstig erscheint. Der Begriff ist ein Neologismus, der auf das griechische Wort Dilemma anspielt, bei dem eine Wahl aus zwei Optionen vorliegt. Das Präfix „Tri-“ steht für ‚Drei-‘.

Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Trilemma zu beschreiben:

  1. Die Wahl aus drei ungünstigen Optionen, von denen eine gewählt werden muss
  2. Die Wahl aus drei günstigen Möglichkeiten, bei der nur zwei zeitgleich ausgewählt werden können bzw. bei denen ein Trade-off zwischen den drei Größen besteht (je mehr man sich einem der drei nähert, desto weiter entfernt man sich von einem oder zwei der anderen beiden).

Die erste Erwähnung des Begriffs stammt von dem britischen Prediger Philip Henry aus dem Jahr 1672. Später - im Jahr 1725 - und unabhängig von Henry verwendete Isaac Watts den Begriff. [1]

Epikurs Trilemma

Eine der ersten Personen, die ein Trilemma formulierte, war der griechische Philosoph Epikur, der die Ansicht eines allmächtigen und wohlwollenden Gottes verwarf.[2] Dazu stellte er folgende Thesen auf:

  1. Falls Gott willens, aber nicht fähig ist, Böses zu verhindern, ist er nicht allmächtig.
  2. Falls Gott fähig, aber nicht willens ist, Böses zu verhindern, ist er nicht gut.
  3. Falls Gott willens und fähig ist, Böses zu verhindern, warum gibt es dann das Böse?

Obwohl diese Aussagen traditionell Epikur zugeschrieben werden, gibt es auch Ansichten, dass diese Aussage bereits von einem früheren Skeptiker, möglicherweise Karneades, getroffen wurde.[3]

Das Münchhausen-Trilemma

Hauptartikel: Münchhausen-Trilemma

Das Münchhausen-Trilemma hat Begründungen zum Gegenstand. Eine Aussage zu begründen sei letztlich unmöglich: Denn entweder liefe die Begründungskette ins Unendliche fort, in der Begründungskette komme irgendwann die zu begründende Aussage selbst vor oder aber die Begründungskette werde abgebrochen, um eine Aussage dogmatisch als letzte zu setzen.

Das Bieri-Trilemma

Hauptartikel: Bieri-Trilemma

Als Bieri-Trilemma wird gelegentlich eine Formulierung des Leib-Seele-Problems bezeichnet. Das Bieri-Trilemma wurde 1981 von dem Berner Philosophen und Schriftsteller Peter Bieri in dem Buch Analytische Philosophie des Geistes ausgearbeitet [4]. Bieris Argument bezieht sich auf das Problem der mentalen Verursachung.

Siehe auch

Literatur

Weblink

 Wiktionary: Trilemma – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Allan A. Metcalf, Predicting New Words: The Secrets of Their Success, Houghton Mifflin Reference, 2004, page 106-107.
  2. David Hume, Dialogues Concerning Natural Religion, 1779.
  3. Mark Joseph Larrimore, The Problem of Evil: a reader, Blackwell (2001)
  4. Peter Bieri: Analytische Philosophie des Geistes, Königstein, Hain, ISBN 3-445-02213-5, S. 9
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