Isis und Mantra: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Ägyptische Gottheit
[[Bild:Om Mani Padme Hum.jpg|thumb|220px|[[Om mani padme hum]], das Mantra Avalokitesvaras, daneben in rot das Mantra Vajrapanis]]
|TITEL = Isis
'''Mantra''' oder '''Mantram''' ([[sanskrit]], m., मन्त्र, mantra, wörtl.: ''Werkzeug des Denkens, Rede'', abgeleitet von [[Wikipedia:Indogermanische Sprachen|indogerm.]] *man = ''denken'' und *tra = ''Werkzeug'') bezeichnet eine meist kurze, formelhafte Wortfolge, die oft auch repetitiv rezitiert wird. Diese Wiederholungen des Mantras oder des Namens Gottes wird ''[[Japa]]'' genannt. Mantren können entweder sprechend, flüsternd, singend oder in Gedanken rezitiert werden. Im [[Wikipedia:Hinduismus|Hinduismus]], im [[Buddhismus]] und im [[Yoga]] ist das Rezitieren von Mantren während der [[Meditation]] sowie im Gebet üblich. Das  [[Christentum]], das [[Judentum]] und der [[Islam]] kennen Formeln für die [[Kontemplation]], jedoch keine Mantren im eigentlichen Sinne. Anders dagegen in der [[Anthroposophie]]. Hier existieren ebenfalls Mantren im eigentlichen Sinne.
|NAME-ERWEITERT = meistens nur
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|NAME-ERKLÄRUNG = Ast / Aset<br /> ''{{Unicode|3}}st''<br /> ''Sitz, Thron''
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|NAME-DETERMINATIV-SYMBOL = <hiero>C10</hiero>
|BILD1 = Isis.svg
|BILD1-BREITE = 150px
|BILD1-BESCHREIBUNG = Isis mit Was-Zepter und [[Anch]]-Zeichen
}}


[[Bild:Isis.jpg|thumb|left|Isis]]
'''Isis''' (auch '''Iset''' oder '''Isidis''') ([[Wikipedia:Ägyptische Sprache|ägypt.]] 'Sitz, Thron') ist nach der [[Wikipedia:Ägyptische Mythologie|ägyptischen Mythologie]] die Tochter des [[Wikipedia:Geb (Ägyptische Mythologie)|Geb]] und der [[Wikipedia:Nut (Ägyptische Mythologie)|Nut]] und die Schwester der [[Wikipedia:Nephthys (Ägyptische Mythologie)|Nephthys]] und des [[Wikipedia:Seth (Ägyptische Mythologie)|Seth]], sowie die Schwester und Gemahlin des [[Osiris]].


Im Bilde der Isis deutet die [[Wikipedia:Ägyptische Mythologie|ägyptische Mythologie]] auf den reinen, von sinnlichen Begierden freien [[Astralleib]] hin. Ihr entspricht in verwandelter Form in den christlichen Mysterien die «[[Jungfrau Sophia]]». So findet man in den Madonnenbildern auf christlich erneuerte Weise das wieder, was die Ägypter im Bild der Isis mit dem [[Horusknabe]]n darstellten. Insoferne physische Erkrankungen letzlich aus seelischen Ursachen entspringen, also aus desorganisierten Strukturen des Astralleibes, war das imaginative Bild der Isis für den in der ägyptischen Heilkunst gepflegten heilenden [[Tempelschlaf]] besonders bedeutsam. Die sinnliche Begierde zerstört die reinen Wachstumskräfte des Ätherleibes. Heilend kann die Isis wirken, weil gerade in ihr die keusche, reine, von aller sinnlichen Begierde freie, ungeschlechtliche jungfräuliche [[Fortpflanzungskraft]] lebt:
== Mantren im Hinduismus ==


:"Erst als dem Menschen mit der geschlechtlichen Fortpflanzung sein Ich ausgeliefert wurde, da erst zogen Krankheit und Tod in die Menschheit ein. Wenn wir das alles uns richtig vorstellen, dann müssen wir sagen: Damals wurde das Menschenwesen nicht von seinesgleichen befruchtet, sondern so, wie es heute atmet, so nahm es damals die Stoffe aus seiner Umgebung in sich auf; und in dieser Umgebung waren die Kräfte der Befruchtung enthalten. Was da eindrang, das befruchtete ihn, das veranlaßte ihn, seinesgleichen hervorzubringen. Und das waren gesunde Kräfte im Menschen selber und in dem, was er als seinesgleichen hervorbrachte. Die alten ägyptischen Priester aber wußten das, und sie sagten sich: Je weiter man das Anschauen der Menschen zurücklenkt in frühere Zustände, desto mehr bringt man ihn in die Bedingungen, wo es keine Krankheiten gibt. — Schon das Anschauen der alten atlantischen Göttergestalten konnte gesundend wirken, mehr aber noch war das der Fall, wenn die Priester die Gesichte so lenkten, daß der Tempelschläfer jene uralten Menschengestalten vor sich hatte, die noch nicht von ihresgleichen befruchtet wurden, die aus der Umgebung heraus ihre Befruchtung erhielten. Da stand vor dem im Tempelschlaf liegenden Kranken die Gestalt der Gebärerin ihresgleichen ohne die Befruchtung durch ihresgleichen. Da stand vor ihm die hervorbringende Frau, die Frau mit dem Kinde, die da jungfräulich ist, die Göttin, die in jener lemurischen Zeit eine Genossin der Menschen war, und die mittlerweile dem Blick der Menschheit entschwunden ist. Die nannte man die heilige Isis im alten Ägypten." {{lit|{{G|105|40f}}}}
Das Rezitieren eines Mantras kann dem Freisetzen mentaler [[Energie]]n dienen, oft auch als Gebet. Jede Silbe und jedes Wort während einer [[Wikipedia:Puja|Puja]], eines hinduistischen [[Wikipedia:Gottesdienst|Gottesdienst]]es, gilt als Mantra. Die äußeren Tätigkeiten des Priesters erhalten ihren Sinn und ihre Wirksamkeit erst durch das Rezitieren der vorgeschriebenen Worte, ähnlich wie etwa die vom Priester gesprochenen Worte der Opferung und Wandlung in einem katholischen Gottesdienst. Zu den ältesten bekannten Mantren gehören die Opferformeln und Gebete der [[Veden]].  


In der Isis haben sich die Seelenkräfte des [[Alter Mond|alten Mondes]] bewahrt, verinnerlicht und zu reinen Reproduktionskräften verdichtet:
Mantren sind auch als Beschwörungsformeln, etwa gegen Schlangen, Dämonen oder andere negative Kräfte, in Gebrauch. Wie schon im vedischen Ritus, wo die richtig intonierte Formel eine wichtige Funktion als wirksame Kraft erfüllte, misst man auch im Hinduismus dem Klang und dem Gesang religiöser Wert und Wirksamkeit bei.


:"Wir sind heute umstellt mit der physischen Wirklichkeit, mit Sonne, Mond und Sternen. Was im alten Mondendasein den Menschen von außen umgab, das hat er heute in sich. Die Kräfte des Mondes leben heute im Menschen selbst. Wäre der Mensch nicht auf dem Monde gewesen, so hätte er diese Kräfte nicht. Deshalb nennt die ägyptische Geheimlehre im Esoterischen den Mond die Isis, die Göttin aller Fruchtbarkeit. Die Isis ist die Seele des Mondes, die Vorgängerin der Erde. Da lebten rundherum alle die Kräfte, die jetzt in den Pflanzen und Tieren leben zum Zwecke der Fortpflanzung. So wie jetzt Feuer, chemische Kräfte, Magnetismus und so weiter um uns herum sind und die Erde umgeben, so umgaben den Mond die Kräfte, die im Menschen, in Tieren und Pflanzen jetzt Fortpflanzungskräfte sind. Die jetzigen die Erde umgebenden Kräfte werden in Zukunft eine gesonderte Rolle spielen im Menschen. Was heute zwischen Mann und Weib wirkt, waren damals auf dem Monde äußere physische Kräfte wie heute Eruptionen von Vulkanen. Diese Kräfte umgaben den Menschen während des Mondendaseins und er sog sie ein durch seine Mondensinne, um sie jetzt zu evolvieren. Was der Mensch auf dem Monde involviert hatte, kam auf der Erde als Evolution heraus. Was der Mensch nach der lemurischen Zeit als sexuelle Kraft herausgegliedert hat, das ist Isis, die Seele des Mondes, die jetzt im Menschen weiterlebt. Das ist die Verwandtschaft zwischen dem Menschen und dem heutigen Monde. Er hat bei dem Menschen seine Seele gelassen und ist deshalb selbst zur Schlacke geworden." {{lit|{{G|93a|108}}}}
Hinduistische Schüler erhalten nach der Einweihung in den Ritus in der Regel vom [[Guru]] ein persönliches Mantra. Diese Formel muss geheim gehalten werden und soll der Schatz des Gläubigen sein.  


== Das verschleierte Bild zu Sais ==
Man unterscheidet drei Arten von Mantren:
[[Datei:LOWTH(1855) - 1.006 RUINS OF SAIS IN THE DELTA.jpg|mini|290px|Die Ruinen von Sais im Nildelta (1855)]]
*''Saguna'', wörtlich ''mit Form'', richten sich an eine bestimmte Gottheit bzw. an einen bestimmten Aspekt Gottes.
{{Hauptartikel|Das verschleierte Bild zu Sais}}
*''Nirguna'', wörtlich ''ohne Form'', richten sich an das formlose Göttliche.
*''[[Bija]]'' oder ''bija-akshara'' sind einsilbige Keim-Mantren, die speziell in der Meditation oder in Zeremonien verwendet werden, und nach hinduistischer Lehre auch auf das jeweilige Energiezentrum, das [[Chakra]] wirken können (HAM - Äther, YAM - Luft, RAM - Feuer, VAM - Wasser, LAM - Erde).  
Das bekannteste Bija Mantra ist [[Om]], das für Hindus wichtigste Mantra überhaupt, das alle anderen in sich enthält.


[[Wikipedia:Plutarch|Plutarch]] beschreibt die verschleierte Statue der Isis oder [[Athene]], die es in [[Wikipedia:Sais|Sais]] gegeben haben soll und folgende Aufschrift getragen habe:
== Mantren im Buddhismus ==


{{Zitat|In Sais hatte das Standbild der Athene, die man auch für die Isis hält, folgende Inschrift «ich bin das All, das Vergangene Gegenwärtige und Zukünftige, meinen Schleier hat noch kein Sterblicher gelüftet.»|Plutarch|''Über Isis und Osiris'', C9<ref>[http://books.google.at/books?id=IcpOTDlUz1gC&hl=de&pg=PA14#v=onepage&q&f=false Plutarch: ''Über Jsis und Osiris'']</ref>}}
Im [[Buddhismus]] sind Mantren heilige, geladene Wörter oder Silben. Frühe [[Wikipedia:Theravada|Theravada]]-Schriften bezeichnen Mantras unter dem Begriff ''paritta'', Schutz, denn sie schützen den Geist vor Störungen. Im [[Wikipedia:Mahayana|Mahayana]] wurden sie als ''Dharani'' bezeichnet. Im tibetischen Buddhismus ([[Wikipedia:Vajrayana|Vajrayana]]) sind Mantren [tib. ''Ngag''] Silben oder Worte, die innere und äußere Wahrheit miteinander verbinden, sie sind der Ausdruck eines Buddha-Aspekts auf der Ebene des Klangs. Mantren beinhalten oft den Namen des jeweiligen Buddha-Aspekts.


Der [[Jüngling zu Sais]] soll verbotenerweise diesen Schleier gelüftet haben. Er wurde nach den Angaben [[Rudolf Steiner]]s später als der [[Jüngling zu Nain]] wiedergeboren, der im [http://www.bibleserver.com/go.php?lang=de&bible=LUT&ref=Lk7%2C11-17 7. Kapitel] des [[Lukas-Evangelium]]s erwähnt und durch den [[Christus]] von den [[Totenerweckung|Toten auferweckt]] wurde. In ihm war die ganze [[ägyptisch-chaldäische Kultur]] lebendig und diese feierte durch die [[Erweckung]], die zugleich eine [[Einweihung]] war, ihre Auferstehung im [[christlich]]en Sinn. Dadurch konnte dieser große [[Eingeweihter|Eingeweihte]] in der nächstfolgenden [[Inkarnation]]  der Religionsstifter [[Mani (Religionsstifter)|Mani]] ([[Manes]]) werden, der den [[Manichäismus]] begründete.
Mantren sind in der Regel in [[Sanskrit]] übertragen. Mantren wurden der buddhistischen Überlieferung nach direkt aus dem Geist Buddhas oder durch verschiedene [[Sambhogakaya]]-Ausstrahlungen übertragen, die verschiedenen Buddhaformen mit ihren verschiedenen Mantras dienen dazu, Menschen mit den verschiedensten geistigen Veranlagungen den Weg zur Erleuchtung zu öffnen.


== Anmerkungen ==
== Mantren in der Anthroposophie ==


<references />
Auch im anthroposophischen Kontext entstanden in [[Rudolf Steiner]]s Werk reichhaltige Spruch- und Mantrensammlungen für die meditative Praxis. Viele dieser Texte finden sich in [[GA 40]] ("Wahrspruchworte"), sowie in [[GA 267]] ("Seelenübungen Band I") und [[GA 268]] ("Mantrische Sprüche. Seelenübungen Band II"). "Die Lautkombinationen sind nicht beliebig gewählt. Echte Mantren können nur durch einen kompetenten >>Seher<< (...) vermittelt werden. (...) Mantren können demnach eine Art magische Wirkung haben." (Frans Carlgren, Der anthroposophische Erkenntnisweg, S. 164).


==Literatur==
== Beispiele ==
=== Aus der hinduistischen Tradition ===
*"[[Om]]", oft auch "Aum" geschrieben, da es sich phonetisch aus den Lauten a, u und m zusammensetzt.
*"SO-HAM" ("Ich bin, der ich bin.")
*"Om namah Shivaya" ("Om, Ehre sei dem [[Shiva]]")
*"Om namah Narayanaya" ("Om, Ehre sei Narayana=[[Vishnu]]")
*"[[Wikipedia:Gayatri|Gayatri]]-Mantra" Damit bittet man die heilige Mutter der Veden um einen reinen Intellekt (Shuddha-Sattva-Buddhi)
*"Om namah Bhagavate Vasudevaya" ("Om, Ehre sei dem Herrn Vasudeva=[[Krishna]]", Vasudevaya wird auch oft durch die Namen andere Götter oder Heiliger ersetzt, z.Bsp. "Om namah Bhagavate Ramanaya", "Om namah Bhagavate Dattatreyaya")
*"Om Aim Hrim Klim Chamundaye viche namah" ([[Shakti]] Mantra. Aim = [[Saraswati]]-Bija. Hrim = [[Durga]]-Bija, Klim = [[Kali (Göttin)|Kali]]-Bija, Chamunda = Name Kalis, namah = Ehre sei dir)
*"Brahmaparnam Brahma havir Brahmagnau Brahmana hutam Brahmaiva tena gantavyam Brahmakarma samadhina" ([[Brahman (Philosophie)|Brahman]] ist die Opferhandlung, Brahman ist die Opfergabe. Durch Brahman wird die Opfergabe in das Feuer Brahmans gegossen. Wer allzeit das Wirken Brahmans sieht, wird wahrlich Brahman erreichen. ([[Bhagavad Gita]] IV.24)
*"Lokah samastah sukhinah bhavantu" ("Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren")
*"Om Asato ma sat gamaya, Tamaso ma jyotir gamaya, Mrityor maamritam gamaya" ("Das Om führe mich vom Unwirklichen zum Wirklichen, Von der Dunkelheit zum Licht, Von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit")
*"Om Purnam adah, purnam idam, purnat purnam udacyate, purnasya purnamadaya, purnam evavashishyate. Om shanti shanti shanti" ("Om Jenes ist ganz. Dieses ist ganz. Aus dem Ganzen manifestiert sich das Ganze. Wenn das Ganze verschwindet, bleibt das Ganze zurück.")
*"Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare, Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna Krishna, Hare Hare". 
*"Shri Rama Jaya Rama Jaya Jaya Rama" [[Rama (Religion)|Rama]] mantra, Rama kann auch ersetzt werden durch Ma (göttliche Mutter):
*"Shri Ma Jaya Ma Jaya Jaya Ma"


#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1976), XIV, Berlin, 9. Oktober 1905 {{Vorträge|93a}}
=== Aus der buddhistischen Tradition ===
#Rudolf Steiner: ''Welt, Erde und Mensch'', [[GA 105]], Zweiter Vortrag, Stuttgart, 5. August 1908 {{Vorträge|105}}
*"[[Om mani padme hum]]" ("Om, Juwelen-Lotus"; oft ungenau übersetzt als "O du Kleinod in der [[Lotos]]blüte"; bezieht sich auf das allumfassende Mitgefühl für alle Wesen) - Dieses Mantra richtet sich an den [[Bodhisattva]] des universellen Mitgefühls [[Avalokiteshvara]], tibetisch Chenrezig, chinesisch [[Guan Yin]]
*"Om ami dewa hri" (Buddha des Grenzenloses Lichts, Öpame oder [[Amitabha]])
*"Om tare tu tare ture soha" (Grüne Befreierin, [[Tara]])
*"Teyata om bekanze bekandze maha bekandze randza samut gate soha" ([[Medizin-Buddha|Medizinbuddha]], Sangye Menla)
*"Gate gate paragate parasamgate bodhi svaha" (ungefähr: "Gegangen, gegangen, vergangen, allsamt vergangen, erwacht, freut euch!" oder: "Darüber hinaus, darüber hinaus, noch weiter darüber hinaus, auch darüber hinaus, über die Erleuchtung hinaus, und weiter."; aus dem [[Herzsutra]])
*" Nam Myoho Renge Kyo"(" Ich widme mein Leben dem universellen Gesetz der Gleichzeitigkeit von Ursache und Wirkung )" - Dieses Mantra stammt von [[Nichiren|Nichiren Daishonin]].
*"Om A Hung [[Vajra]] Guru Padhma [[Siddhi]] Hum" (Das Mantra des [[Padmasambhava]])


{{GA}}
=== Aus der anthroposophischen Tradition ===


[[Kategorie:Geistige Wesen]] [[Kategorie:Ägyptische Mythologie]] [[Kategorie:Ägypten]] [[Kategorie:Mythologie]] [[Kategorie:Weibliche Gottheit]]
*"Ex deo nascimur - In Christo morimur - Per spiritum sanctum reviviscimus" (Rosenkreuzerspruch)
*"Standhaft stelle ich mich ins Dasein..."
*"Großer umfassender Geist..."
*"Grundstein-Meditation" (siehe Weblinks)
 
== Literatur ==
*Wilfried Huchzermeyer: ''Das Geheimnis der Mantra-Kraft.'' (edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-07-4
*Wilfried Huchzermeyer: ''Nada Yantra Mantra - Sphären des Klangs.'' (edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-08-2
*Wilfried Huchzermeyer: ''Erlebnis: Sanskrit-Sprache. Mantra - Yoga - Linguistik.'' (edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-05-8
*Paramhans Swami Maheshwarananda: ''Die verborgenen Kräfte im Menschen. Chakras und Kundalini,'' Ibera-Verlag [[2001]] ISBN 3-85052-130-3
*Frans Carlgren: ''Der anthroposophische Erkenntnisweg'', Fischer TB, Frankfurt a.M. 1985, S. 164
*Rudolf Steiner: ''Wahrspruchworte'', [[GA 40]], Dornach 1991
*Rudolf Steiner: ''Seelenübungen Band I'', [[GA 267]], Dornach 1997
*Rudolf Steiner: ''Mantrische Sprüche. Seelenübungen Band II'', [[GA 268]], Dornach 1999
*Rudolf Steiner: ''Ausgewählte Gebete, Meditationen und mantrische Sprüche''. Herausgegeben von Michael Heinen-Anders, BOD, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8492-0648-3
 
== Siehe auch ==
*[[Shingon]]
*[[Vajrayana]]
*[[Japa]]
*[[Affirmation]]
*[[Vocal meditation]]
*[[Meditation]]
 
== Weblinks ==
*[http://www.sanskrit-sanscrito.com.ar/english/sanskrit/sacredmantras1.html Bija Mantras - Visualisierung und Audio-files]
*[http://www.southerncrossreview.org/43/grundstein.htm Grundstein-Meditation von Rudolf Steiner]
 
[[Kategorie:Buddhismus]]
[[Kategorie:Hinduismus]]
[[Kategorie:Yoga]]
[[Kategorie:Anthroposophie]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 15. Dezember 2012, 06:34 Uhr

Om mani padme hum, das Mantra Avalokitesvaras, daneben in rot das Mantra Vajrapanis

Mantra oder Mantram (sanskrit, m., मन्त्र, mantra, wörtl.: Werkzeug des Denkens, Rede, abgeleitet von indogerm. *man = denken und *tra = Werkzeug) bezeichnet eine meist kurze, formelhafte Wortfolge, die oft auch repetitiv rezitiert wird. Diese Wiederholungen des Mantras oder des Namens Gottes wird Japa genannt. Mantren können entweder sprechend, flüsternd, singend oder in Gedanken rezitiert werden. Im Hinduismus, im Buddhismus und im Yoga ist das Rezitieren von Mantren während der Meditation sowie im Gebet üblich. Das Christentum, das Judentum und der Islam kennen Formeln für die Kontemplation, jedoch keine Mantren im eigentlichen Sinne. Anders dagegen in der Anthroposophie. Hier existieren ebenfalls Mantren im eigentlichen Sinne.


Mantren im Hinduismus

Das Rezitieren eines Mantras kann dem Freisetzen mentaler Energien dienen, oft auch als Gebet. Jede Silbe und jedes Wort während einer Puja, eines hinduistischen Gottesdienstes, gilt als Mantra. Die äußeren Tätigkeiten des Priesters erhalten ihren Sinn und ihre Wirksamkeit erst durch das Rezitieren der vorgeschriebenen Worte, ähnlich wie etwa die vom Priester gesprochenen Worte der Opferung und Wandlung in einem katholischen Gottesdienst. Zu den ältesten bekannten Mantren gehören die Opferformeln und Gebete der Veden.

Mantren sind auch als Beschwörungsformeln, etwa gegen Schlangen, Dämonen oder andere negative Kräfte, in Gebrauch. Wie schon im vedischen Ritus, wo die richtig intonierte Formel eine wichtige Funktion als wirksame Kraft erfüllte, misst man auch im Hinduismus dem Klang und dem Gesang religiöser Wert und Wirksamkeit bei.

Hinduistische Schüler erhalten nach der Einweihung in den Ritus in der Regel vom Guru ein persönliches Mantra. Diese Formel muss geheim gehalten werden und soll der Schatz des Gläubigen sein.

Man unterscheidet drei Arten von Mantren:

  • Saguna, wörtlich mit Form, richten sich an eine bestimmte Gottheit bzw. an einen bestimmten Aspekt Gottes.
  • Nirguna, wörtlich ohne Form, richten sich an das formlose Göttliche.
  • Bija oder bija-akshara sind einsilbige Keim-Mantren, die speziell in der Meditation oder in Zeremonien verwendet werden, und nach hinduistischer Lehre auch auf das jeweilige Energiezentrum, das Chakra wirken können (HAM - Äther, YAM - Luft, RAM - Feuer, VAM - Wasser, LAM - Erde).

Das bekannteste Bija Mantra ist Om, das für Hindus wichtigste Mantra überhaupt, das alle anderen in sich enthält.

Mantren im Buddhismus

Im Buddhismus sind Mantren heilige, geladene Wörter oder Silben. Frühe Theravada-Schriften bezeichnen Mantras unter dem Begriff paritta, Schutz, denn sie schützen den Geist vor Störungen. Im Mahayana wurden sie als Dharani bezeichnet. Im tibetischen Buddhismus (Vajrayana) sind Mantren [tib. Ngag] Silben oder Worte, die innere und äußere Wahrheit miteinander verbinden, sie sind der Ausdruck eines Buddha-Aspekts auf der Ebene des Klangs. Mantren beinhalten oft den Namen des jeweiligen Buddha-Aspekts.

Mantren sind in der Regel in Sanskrit übertragen. Mantren wurden der buddhistischen Überlieferung nach direkt aus dem Geist Buddhas oder durch verschiedene Sambhogakaya-Ausstrahlungen übertragen, die verschiedenen Buddhaformen mit ihren verschiedenen Mantras dienen dazu, Menschen mit den verschiedensten geistigen Veranlagungen den Weg zur Erleuchtung zu öffnen.

Mantren in der Anthroposophie

Auch im anthroposophischen Kontext entstanden in Rudolf Steiners Werk reichhaltige Spruch- und Mantrensammlungen für die meditative Praxis. Viele dieser Texte finden sich in GA 40 ("Wahrspruchworte"), sowie in GA 267 ("Seelenübungen Band I") und GA 268 ("Mantrische Sprüche. Seelenübungen Band II"). "Die Lautkombinationen sind nicht beliebig gewählt. Echte Mantren können nur durch einen kompetenten >>Seher<< (...) vermittelt werden. (...) Mantren können demnach eine Art magische Wirkung haben." (Frans Carlgren, Der anthroposophische Erkenntnisweg, S. 164).

Beispiele

Aus der hinduistischen Tradition

  • "Om", oft auch "Aum" geschrieben, da es sich phonetisch aus den Lauten a, u und m zusammensetzt.
  • "SO-HAM" ("Ich bin, der ich bin.")
  • "Om namah Shivaya" ("Om, Ehre sei dem Shiva")
  • "Om namah Narayanaya" ("Om, Ehre sei Narayana=Vishnu")
  • "Gayatri-Mantra" Damit bittet man die heilige Mutter der Veden um einen reinen Intellekt (Shuddha-Sattva-Buddhi)
  • "Om namah Bhagavate Vasudevaya" ("Om, Ehre sei dem Herrn Vasudeva=Krishna", Vasudevaya wird auch oft durch die Namen andere Götter oder Heiliger ersetzt, z.Bsp. "Om namah Bhagavate Ramanaya", "Om namah Bhagavate Dattatreyaya")
  • "Om Aim Hrim Klim Chamundaye viche namah" (Shakti Mantra. Aim = Saraswati-Bija. Hrim = Durga-Bija, Klim = Kali-Bija, Chamunda = Name Kalis, namah = Ehre sei dir)
  • "Brahmaparnam Brahma havir Brahmagnau Brahmana hutam Brahmaiva tena gantavyam Brahmakarma samadhina" (Brahman ist die Opferhandlung, Brahman ist die Opfergabe. Durch Brahman wird die Opfergabe in das Feuer Brahmans gegossen. Wer allzeit das Wirken Brahmans sieht, wird wahrlich Brahman erreichen. (Bhagavad Gita IV.24)
  • "Lokah samastah sukhinah bhavantu" ("Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren")
  • "Om Asato ma sat gamaya, Tamaso ma jyotir gamaya, Mrityor maamritam gamaya" ("Das Om führe mich vom Unwirklichen zum Wirklichen, Von der Dunkelheit zum Licht, Von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit")
  • "Om Purnam adah, purnam idam, purnat purnam udacyate, purnasya purnamadaya, purnam evavashishyate. Om shanti shanti shanti" ("Om Jenes ist ganz. Dieses ist ganz. Aus dem Ganzen manifestiert sich das Ganze. Wenn das Ganze verschwindet, bleibt das Ganze zurück.")
  • "Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare, Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna Krishna, Hare Hare".
  • "Shri Rama Jaya Rama Jaya Jaya Rama" Rama mantra, Rama kann auch ersetzt werden durch Ma (göttliche Mutter):
  • "Shri Ma Jaya Ma Jaya Jaya Ma"

Aus der buddhistischen Tradition

  • "Om mani padme hum" ("Om, Juwelen-Lotus"; oft ungenau übersetzt als "O du Kleinod in der Lotosblüte"; bezieht sich auf das allumfassende Mitgefühl für alle Wesen) - Dieses Mantra richtet sich an den Bodhisattva des universellen Mitgefühls Avalokiteshvara, tibetisch Chenrezig, chinesisch Guan Yin
  • "Om ami dewa hri" (Buddha des Grenzenloses Lichts, Öpame oder Amitabha)
  • "Om tare tu tare ture soha" (Grüne Befreierin, Tara)
  • "Teyata om bekanze bekandze maha bekandze randza samut gate soha" (Medizinbuddha, Sangye Menla)
  • "Gate gate paragate parasamgate bodhi svaha" (ungefähr: "Gegangen, gegangen, vergangen, allsamt vergangen, erwacht, freut euch!" oder: "Darüber hinaus, darüber hinaus, noch weiter darüber hinaus, auch darüber hinaus, über die Erleuchtung hinaus, und weiter."; aus dem Herzsutra)
  • " Nam Myoho Renge Kyo"(" Ich widme mein Leben dem universellen Gesetz der Gleichzeitigkeit von Ursache und Wirkung )" - Dieses Mantra stammt von Nichiren Daishonin.
  • "Om A Hung Vajra Guru Padhma Siddhi Hum" (Das Mantra des Padmasambhava)

Aus der anthroposophischen Tradition

  • "Ex deo nascimur - In Christo morimur - Per spiritum sanctum reviviscimus" (Rosenkreuzerspruch)
  • "Standhaft stelle ich mich ins Dasein..."
  • "Großer umfassender Geist..."
  • "Grundstein-Meditation" (siehe Weblinks)

Literatur

  • Wilfried Huchzermeyer: Das Geheimnis der Mantra-Kraft. (edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-07-4
  • Wilfried Huchzermeyer: Nada Yantra Mantra - Sphären des Klangs. (edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-08-2
  • Wilfried Huchzermeyer: Erlebnis: Sanskrit-Sprache. Mantra - Yoga - Linguistik. (edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-05-8
  • Paramhans Swami Maheshwarananda: Die verborgenen Kräfte im Menschen. Chakras und Kundalini, Ibera-Verlag 2001 ISBN 3-85052-130-3
  • Frans Carlgren: Der anthroposophische Erkenntnisweg, Fischer TB, Frankfurt a.M. 1985, S. 164
  • Rudolf Steiner: Wahrspruchworte, GA 40, Dornach 1991
  • Rudolf Steiner: Seelenübungen Band I, GA 267, Dornach 1997
  • Rudolf Steiner: Mantrische Sprüche. Seelenübungen Band II, GA 268, Dornach 1999
  • Rudolf Steiner: Ausgewählte Gebete, Meditationen und mantrische Sprüche. Herausgegeben von Michael Heinen-Anders, BOD, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8492-0648-3

Siehe auch

Weblinks


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