Schlangen und S: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Koenigshutschlange_Brehm.jpg|thumb|250px|[[Wikipedia:Königskobra|Königskobra]] (Königshutschlange; [[Wikipedia:Alfred Brehm|Alfred Brehm]]: ''Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs'')]]
{{Zeichen|S}}
[[Bild:Esclapius stick.svg|thumb|100px|[[Wikipedia:Äskulapstab|Äskulapstab]]]]
[[Bild:Luftlautform_s.gif|thumb|Stimmloses «S» wie in «Hast»; Skizze der zugehörigen [[Luftlautform]] nach Johanna F. Zinke]]
'''Schlangen''' ({{ELSalt|ὄφις}}, ''Ophis'' oder [[Latein|lat.]] ''Serpentes''; {{HeS|נָחָשׁ|nachasch}}) sind eine Unterordnung der [[Reptilien]]. Sie stammen von [[Wikipedia:echsen|echsen]]artigen Vorfahren ab. Gegenüber diesen ist der Körper stark verlängert und die [[Wikipedia:Extremität|Extremität]]en wurden fast völlig zurückgebildet. Heute sind etwa 3000 Arten beschrieben. Mit Ausnahme der [[Wikipedia:Arktis|Arktis]], [[Wikipedia:Antarktis|Antarktis]], [[Wikipedia:Permafrost|Permafrost]]gebieten und einigen Inseln sind sie weltweit in allen Lebensräumen anzutreffen.
'''S''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] σ, ''[[Wikipedia:Sigma|Sigma]]''; {{HeS|שׂ}}, [[Sin (Hebräisch)|Sin]], mit Punkt auf der ''linken'' Seite, oder {{HeS|ס}}, [[Samech (Hebräisch)|Samech]]) beziehungsweise '''s''' (gesprochen: [{{IPA|ɛs}}]) ist der 19. [[Wikipedia:Buchstabe|Buchstabe]] des [[Wikipedia:Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabets]] und als gesprochener [[Laut]] ein [[Konsonant]]. Der Buchstabe S hat in [[Wikipedia:Deutsche Sprache|deutschen]] Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 7,27 %. Er ist damit der [[Wikipedia:Buchstabenhäufigkeit|vierthäufigste Buchstabe in deutschen Texten]], bei den Konsonanten ist er der zweithäufigste Buchstabe. Dies mag erklären, warum sich historisch verschiedene Zeichen zur Darstellung des s und seiner Kombinationen entwickelt haben (S, ſ, s, ß). 83 Prozent aller Sprachen verfügen über ein S.


== Die Schlange als Symbol für die Widersachermächte ==
Durch [[Sprachgestaltung]] geschult, erlebt man, wie der Laut S den Atemstrom sehr stark verdichtet, so dass er beinahe materiell fest, gegenständlich erscheint. Das gilt in verschärfter Form auch für das [[Z]]. Der Klang ist scharf und kalt, schneidend oder tötend. Im S schießt gleichsam der [[Geist]] in die [[Materie]]. [[Rudolf Steiner]] bezeichnet daher das S als den eigentlich [[ahrimanisch]]en Laut {{Lit|{{G|315|39}}}}.
 
In [[okkult]]en Zusammenhängen erscheint die Schlange oft als [[Imagination|imaginatives]] [[Symbol]] für die niederen, [[Erde|erdgebundenen]], aber sehr mächtigen [[Astralkräfte]] und wird dann oft mit den [[luziferisch]]en, aber auch mit den [[ahrimanisch|ahrimanisch]]en [[Widersacher]]n in Verbindung gesehen. So verführte in der alttestamentarischen Schöpfungsgeschichte der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] [[Luzifer]] in [[Gestalt]] einer Schlange [[Adam und Eva]] dazu, die Frucht vom [[Baum der Erkenntnis]] zu kosten. In der [[Wikipedia:Persische Mythologie|Persischen Mythologie]], insbesondere im [[Wikipedia:Zurvanismus|Zurvanismus]], hat [[Ahriman]] als die [[Große Schlange]] für 9000 Jahre die Herrschaft über die [[Unterwelt]].
 
Es wäre dennoch falsch, in der Schlange darum nur eine negative Symbolik zu sehen.
 
<div style="margin-left:20px">
"Wer tiefer hineinsieht in das Dasein, wird sich das Urteil abgewöhnen,
daß etwas unter allen Umständen gut oder böse ist. Im
Christentum wird die Schlange als Verführerin der Menschheit bezeichnet
und Luzifer mit Abscheu genannt. Die Anschauung über
das luziferische Prinzip hat sich allerdings geändert [...]
Dies ist keine Anschauung des ursprünglichen Christentums,
sondern später erst in das Christentum hineingekommen. Auch bei
den christlichen Mystikern der ersten Jahrhunderte, bei den Gnostikern
ist die Schlange nicht ein Symbol für das Böse, sondern sogar
ein Symbol für die geistige Führung der Menschheit Der Weise, der
Führer heißt «die Schlange». So wurde derjenige bezeichnet, welcher
die Menschheit zur Erkenntnis führt. Die Schlange ist das Symbol
des Luzifer." {{Lit|{{G|97|157f}}}}
</div>
 
== Schlangensymbol und alter Mond ==
 
Der [[Alter Mond|alte Mond]] war die vorige Verkörperung unserer [[Erde (Planet)|Erde]]. Dieser alte Mond trennte sich damals zeitweilig von seiner Sonne<ref>Diese Sonne ist weder identisch mit der sog. [[Alte Sonne|alten Sonne]], also jener Verkörperung unserer Erde, die der alten Mondenzeit voranging, noch mit unserer gegenwärtigen [[Sonne]].</ref>, um seinen Bewohnern geeignete Entwicklungsbedingungen zu schaffen. Dem Menschenwesen wurde damals der [[Astralleib]] eingefügt. Am Ende der alten Mondenzeit vereinigten sich der alte Mond wieder mit seiner Sonne und nahm dadurch höhere geistige Kräfte auf. Wäre das nicht geschehen, hätten sich als Folge der alten Mondenentwicklung nur schlangenähnliche Wesen entwickeln können. Die Sonnenwesen hingegen hätten als höchstes die Gestalt des [[Fisch]]es erreichen können.
 
<div style="margin-left:20px">
"Die hohen Wesenheiten, die auf der
abgetrennten Sonne lebten, hatten sich vom Monde trennen müssen,
um in ihrer eigenen Entwickelung weiterkommen zu können.
Nun aber mußten diese auf dem Monde zurückgebliebenen Wesen,
die sich dort weiter verfestigt hatten, gerettet werden; deshalb
mußte sich die Sonne mit dem Monde wieder vereinigen.
Fragen wir uns nun, was geschehen wäre, wenn Sonne und Mond
sich nicht wieder vereinigt hätten, wenn sie sich separat weiterentwickelt
hätten. Dann hätte der Mensch niemals seine heutige Gestalt
erhalten können. Wäre der alte Mond seinen Weg allein gegangen,
hätte er nicht durch seine Wiedervereinigung mit der Sonne neue
Kräfte schöpfen können, dann wäre das höchste Wesen, das er je
hätte hervorbringen können, etwa wie die heutigen Schlangen gewesen.
Die Sonnenwesen dagegen, sie hätten - wenn sie allein geblieben
wären - als höchstes die Gestalt des Fisches erreichen können.
Die Fischgestalt ist der äußere Ausdruck für Wesen, die viel höher
stehen als der Mensch. Die Fischgruppenseele steht tatsächlich auch
heute sehr hoch; die äußere Gestalt ist aber etwas ganz anderes als
die Seele. Woher ist also jenen Wesen des alten Mondes die Kraft gekommen,
sich über die Schlange zu erheben? Von den Wesenheiten
der Sonne ist ihnen diese Kraft gekommen. Und die Reinheit des
Sonnenzustandes jener hohen Wesen drückt sich materiell in der
Fischgestalt aus, denn das ist die höchste materielle Gestalt, die von
den Wesenheiten der alten Sonne erlangt werden kann.
 
Christus, der Sonnenheld, der die ganze Kraft der Sonne auf die
Erde verpflanzt hat, wird ja durch das Zeichen des Fisches symbolisiert.
Jetzt werden Sie verstehen, mit welch tiefer Intuition das esoterische
Christentum die Bedeutung der Fischgestalt erfaßt hat; sie
ist ihm das äußere Sinnbild der Sonnenkraft, der Kraft des Christus.
Wohl ist der Fisch äußerlich ein unvollkommenes Wesen, aber er ist
nicht so tief hinuntergestiegen in die Materie; wenig nur ist er von
Ichsucht durchzogen.
 
Für den Okkultisten ist die Schlange das Symbolum der Erde, wie
sie sich aus dem alten Monde entwickelt hat, und der Fisch ist das
Symbolum des Geistwesens der alten Sonne. Unsere Erde mit ihren
festen Substanzen hat in der Schlange ihr tiefstes Wesen symbolisiert,
das Erdenwesen. Das, was sich als wäßrige Substanz abgesondert
hat, zeigt sich symbolisiert im Fisch." {{Lit|{{G|101|164f}}}}
</div>
 
== Die Kundalini-Schlange ==
 
Die [[Kundalini-Kraft]], auch ''Kundalini-Schlange'' genannt, ruht am unteren Ende der [[Wirbelsäule]], symbolisiert durch die in dreieinhalb Windungen zusammengerollte Schlange, die im [[Wurzelchakra]], der [[Vierblättrige Lotosblume|vierblättrigen Lotosblume]], bewusstlos schläft, und ist nach der [[Tantra|tantrischen]] Lehre die  göttliche Kraft in ihrer [[individuell]]en [[Inkarnation]] im [[Mensch]]en. Einmal erweckt, kann sie zur höchsten Kraft der [[Liebe]] ''oder'' zur im höchsten Maß gesteigerten reinen [[Begierde]] werden. Als [[Kundalinifeuer]] ist sie das Band, das den [[Physischer Leib|physischen Leib]] während des ganzen irdischen Lebens mit dem [[Astralleib]] verbindet, die sogenannte [[Silberschnur]]. Sie ist einerseits die Kraft im Menschen, die der ''mater'', der [[Materie]], am nächsten steht und anderseits bildet sie die Brücke zwischen der [[physisch]]en und [[astral]]en [[Substanz]]. Sie ist zugleich das innerlich erregte [[Astrallicht]], das die äußere [[Seelenwelt]] erleuchtet und dem [[Hellsehen|hellsichtigen Blick]] sichtbar macht.
 
== [[Apophis]] ==
[[Datei:Egypt.Ra-Apep.01.jpg|mini|300px|Die Katze des Re schneidet dem Schlangengott [[Apophis]] den Kopf ab.]]
In der [[Wikipedia:Ägyptische Mythologie|ägyptischen Mythologie]] ist der Schlangengott [[Apophis]] (<hiero>O29:Q3*Q3-I14</hiero>; {{ELSalt|Ἄπωφις}}) der Widersacher des Sonnengottes [[Re (Ägyptische Mythologie)|Re]] und steht für [[Finsternis]], Zerstörung und [[Chaos]] und versucht die Sonnenbarke des Re mit den Windungen seines riesigen Schlangenkörpers zurückzuhalten. Apohis muss allmorgendlich von Re besiegt werden, damit die [[Sonne]] (des [[Tagesbewusstsein]]s) wieder aufgehen kann. Auf der Metternichstele<ref>Constantin-Emil Sander-Hansen: ''Die Texte der Metternichstele.'' Munksgaard, Kopenhagen 1966, S. 16-17.</ref> wird Apophis auch als die ''Nabelschnur des Re'' bezeichnet.
 
== [[Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie]] ==
 
In [[Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie]] wird diese tief unbewusste Kraft, die die Inder als [[Kundalini]] kennen, durch die [[grüne Schlange]] repräsentiert, die durch ihr Opfer künftig die dauerhafte Brücke zwischen der [[Sinnliche Welt|sinnlich]]en und der [[Geistige Welt|geistigen Welt]] bildet, die im hellen [[Tagesbewusstsein]] beschritten werden kann.
 
== Der Merkurstab (Caduceus) ==
[[Datei:Caduceus1.gif|thumb|left|100px|Caduceus - Merkurstab]]
Für den [[Geistesschüler]] ist der [[Merkurstab]] mit den beiden Schlangen ein gutes Hilfsmittel, um das Eindringen [[ahriman]]ischer Wesen in sein [[Bewusstsein]] zu verhindern. Die beiden Schlangen stehen dabei die u.a. auch für die unbewusste (schwarz) und für die bewusste (weiß) Seite der [[Kundalini]]kraft:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Es gibt ein Mittel, um das Eindringen der ahrimanischen Wesen
"Man kann sagen, das Erlebnis des s – Lautes hängt
in unser Bewußtsein zu verhindern, ein Symbol, das man in sich
zusammen mit denjenigen Empfindungen, welche man in
lebendig lassen werden muß. Dies ist der Merkurstab, der leuchtende
Urzeiten der Menschheitsentwickelung für das [[Schlangen]]symbol
Stab mit einer schwarzen Schlange und der hell aufleuchtenden
oder auch in gewissem Sinne für das Symbol des
glitzernden Schlange. Die Schlange ist das Symbol für den
[[Merkurstab]]es gehabt hat. Der Hinweis auf das s war immer
Astralleib. Jeden Abend häutet sich der Astralleib, er wirft die
verbunden mit etwas – wenn ich mich trivial ausdrücken
verbrauchte Haut ab. Davon ist die schwarze Schlange Symbol.
darf –, mit etwas Furchterregendem, etwas, wovor man
Über Nacht erhält er eine neue, schillernde Haut, und diese neubelebte,
sich hüten soll und das man doch wiederum im Leben
schöne, glänzende Haut des Astralleibes wird durch die
nicht entbehren kann." {{Lit|{{G|279|74f}}}}
glänzende Schlange symbolisiert.
 
Dies Symbol bannt alles, was in unser
Bewußtsein störend eindringen will, wenn
wir es vor jeder Meditation lebendig vor
uns erstehen lassen: der Merkurstab, den
der Götterbote in der Hand hält, der den
Weg weist. Wenn der Mensch höher steigt,
wenn er hellsehend wird, drängen sich ihm
die ahrimanischen Wesenheiten in Bildern
vor. Parasitische Tiere sieht er, Ratten und
Mäuse. Als Versuchung treten an ihn heran
Wesen mit schönen menschlichen Gesichtern,
aber verkrüppelten Füßen. Denen
darf man sich nicht hingeben. Gute Bilder sind, wenn der Meditant
sieht eine Sphinx (Seraphim) oder einen Cherubim. - Auch
hier ist der Merkurstab anzuwenden, um die niederziehenden
Wesen zu bannen." {{Lit|{{G|266a|465}}}}
</div>
</div>


== Die Schlange als Ich-Symbol ==
Von den zwölf [[Urkonsonanten]], die den Zeichen des [[Tierkreis]]es entsprechen, ist das S dem [[Skorpion (Sternbild)|Skorpion]] zugeordnet. Weitere Zuordnungen zeigt die nachstehende Tabelle:
 
Die sich aufrichtende Schlange ist auch ein Symbol für die [[Ich]]kraft. Das Ich ist dann gleichsam der Schlangenbeschwörer, der die mächtigen Schlangenkräfte zum Heil der Welt unter seine Herrschaft gebracht hat. Der von einer Schlange umwundene Stab des [[Asklepios]] in der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] ([[Wikipedia:Äskulapstab|Äskulapstab]]) ist bis heute das Symbol der medizinischen und pharmazeutischen Berufe.
 
[[Bild:Serpiente alquimica.jpg|thumb|250px|Ouroboros aus einem [[alchemist]]ischen Manuskript]]
<div style="margin-left:20px">
"In der Entwickelung der Erde kam nun ein Zeitpunkt, wo in dem
gemeinsamen Leben und Weben des Erdengeistes eine Besonderung
eintrat. Es schloß sich ein Teil ab, wie in ein Rohr hinein. Erst als
dieser Zeitpunkt eintrat, war es überhaupt möglich, daß Wesen entstehen,
die auch Sonderwesen werden können. Die anderen sind Glieder
einer Erdenseele. Jetzt erst beginnt ein besonderer Grad von
Sonderung. Jetzt beginnt erst die Möglichkeit, daß einmal etwas zu
sich «Ich» sagen kann. Diese Tatsache, daß zwei Epochen auf der
Erde sind, erstens die Epoche, in der es auf der Erde noch keine
Tiere gab mit einem in ein Knochenrohr eingeschlossenen Nervensystem,
zweitens die Epoche, in welcher dann solche entstanden,
wird in allen Religionen besonders ausgedrückt. Die Schlange
schließt zuerst das selbstlose, ungesonderte Schauen des Erdengeistes
in ein Rohr ein, und bildet so den Grund zur Ichheit. Das prägten
die esoterischen Lehrer den Schülern ein, so daß sie es empfinden
konnten: Seht ihr die Schlange an, so seht ihr das Merkzeichen für
euer Ich. - Dabei mußten sie lebhaft empfinden, daß das zusammengehört,
das selbständige Ich und die Schlange. So wurde diese Empfindung
von der Bedeutung der Dinge um uns her ausgebildet. So
durchdrangen die Schüler ein jegliches Natur wesen mit dem richtigen
Empfindungsgehalt. Mit dieser Empfindung ausgerüstet war auch
Moses, als er herausging aus den ägyptischen Geheimschulen, und
so stellte er die Schlange als Symbol auf. Man lernte in jenen
Schulen nicht so abstrakt, wie man heute lernt, sondern indem man
aus dem eigenen inneren Erleben heraus die Welt erfassen lernte.


Es gibt eine Beschreibung des Menschen auf Grund der äußerlichen
{|class="prettytable"
Untersuchung der einzelnen Teile seines Organismus. Aber in
|-
alten mystischen und okkulten Werken kann man den Menschen
|'''Zeichen'''
ebenfalls beschrieben finden. Diese Beschreibungen sind aber auf ganz
|'''Name'''
andere Weise zustande gekommen als durch anatomische Untersuchungen.
|'''Körper'''
Sie sind sogar weit genauer und viel richtiger, als was
|'''Sinn'''
der Anatom von heute beschreibt, denn dieser beschreibt nur den
|'''Weltanschauung'''
Leichnam. Die alten Beschreibungen sind so gewonnen, daß die
|'''Konsonant'''
Schüler durch Meditation, durch innere Erleuchtung sich selbst
|-
sichtbar wurden. Durch das sogenannte Kundalinifeuer kann der
|[[Bild:Skorpion.gif|40px|Skorpion]]
Mensch sich von innen heraus betrachten. Es gibt verschiedene
|[[Skorpion (Sternbild)|Skorpion]]
Stufen dieser Betrachtung. Die genaue, richtige Betrachtung tritt
|[[Geschlechtsorgane]], [[Gebärmutter]]
zuerst symbolisch auf. Wenn der Mensch sich zum Beispiel auf sein
|[[Lebenssinn]]
Rückenmark konzentriert, sieht er in der Tat immer die Schlange.
|[[Dynamismus]]
Er träumt vielleicht auch von der Schlange, weil diese das Wesen
|[[S]], [[Z]]
ist, das äußerlich in die Welt hinausversetzt wurde, als das Rückenmark
|}
sich bildete und auf dieser Stufe stehengeblieben ist. Die
Schlange ist das äußerliche, in die Welt hinausversetzte Rückenmark.
Diese bildhafte Art, die Dinge zu sehen, ist das astrale Schauen
(Imagination). Aber erst durch das mentale Schauen (Inspiration)
ergibt sich die völlige Bedeutung." {{Lit|{{G|093a|18f}}}}
</div>
 
Die [[Ouroboros-Schlange]] (von [[Wikipedia:altgriechische Sprache|altgriech.]] {{Unicode|οὐροβóρος}} „Schwanzfresser“) ist ein [[Symbol]] für die [[Unendlichkeit]], der ewigen Wiederkehr und der Vereinigung von Gegensätzen (wie hell/dunkel oder aktiv/passiv) und auch ein Symbol für das menschliche [[Ich]]. Die sich in den Schwanz beißende Schlange deutet an, dass dem Ende ein neuer Anfang in ständiger Wiederholung entspricht, dass der Abschluss eines Weges oder Prozesses einen Neubeginn bedeutet. Zusammen mit der Symbolik, die dem Bild der sich ständig verjüngenden Schlange ohnehin zukommt, stellt der Zirkelschluss des Tieres eine aussagekräftige [[Wikipedia:Metapher|Metapher]] einer zyklischen Wiederholung dar – etwa des Kreislaufes der Zeiten, der Weltuntergänge und Neuschöpfungen, des Sterbens und der Neugeburt, im abgeleiteten Sinn auch der [[Ewigkeit]] (wie der einfache Kreis).
 
== Symbolik und Mythologie ==
<!-- Kapitel ist Linkziel, daher Titel bitte nicht ändern -->
Der Buchstabe [[S]] steht sowohl wegen seiner Form, als auch wegen des Zischlautes als Symbol für die Schlange.
 
[[Bild:NAMA-Asklepios Epidaure.jpg|thumb|left|150px|[[Asklepios]], der griechische Gott der Heilkunst mit seinem Stab, der von einer [[Wikipedia:Äskulapnatter|Äskulapnatter]] umschlungen wird]]
'''Antike'''<br />
Im [[Wikipedia:Antikes Griechenland|antiken Griechenland]] galt die Schlange als heilig. Da sie sich durch die Häutung in den Augen der Menschen unendlich oft erneuern konnte, hielt man sie für unsterblich. Dieser, aus der damals menschlichen Sicht, ständige Akt der Verjüngung und die Tatsache, dass Schlangen Heilkräfte zugesagt wurden (aus ihrem Fleisch stellte man Medizin her), machten sie schließlich zum Symbol für den Stand der Mediziner. Bis heute hat sie sich im Zeichen des [[Wikipedia:Äskulapstab|Äskulapstab]]es gehalten, den man auch, stark vereinfacht, heute in einigen [[Wikipedia:Apotheke|Apotheke]]nzeichen wiederfindet. Ebenso wurde der Schlange Hellsichtigkeit nachgesagt, weshalb sie eines der Tiere der Göttin [[Wikipedia:Gaia (Mythologie)|Gaia]] war. Laut [[Wikipedia:Hesiod|Hesiod]] war ''Gaia Pelope'' einer der vielen Namen der Erdgöttin Gaia. Im [[Orakel von Delphi]] taten Schlangenpriesterinnen ([[Wikipedia:Pythia|Pythia]]) ihren Dienst. Nicht nur in der jüdisch-christlichen Tradition gab es einen von einer Schlange bewachten Baum: In der altgriechischen Vorstellung stand im Garten der [[Wikipedia:Hesperiden|Hesperiden]] der lebensspendende [[Wikipedia:Goldene Äpfel der Hesperiden|Apfelbaum]], der der Göttin [[Wikipedia:Hera|Hera]] von Gaia geschenkt worden war und von der Schlange [[Wikipedia:Ladon (Mythologie)|Ladon]] bewacht wurde.
 
'''Indien'''<br />
Im [[Wikipedia:Indische Mythologie|indischen]] Volksglauben wird die Schlangengöttin Manasa verehrt, die die Menschen vor Giftschlangen schützt. In den indischen [[Kosmogonie|Schöpfungsmythen]] gibt es den Schlangenkönig [[Wikipedia:Vasuki|Ananta-Shesha]], der zwischen zwei Weltzeitaltern auf dem Grund des Urozeans ruht. Unter dem Namen Vasuki hilft der selbe Schlangenkönig, den [[Wikipedia:Milchozean|Milchozean]] zu quirlen, um den Unsterblichkeitstrank zu erhalten.
 
'''China'''<br />
In [[Wikipedia:China|China]] galt die Schlange indes als [[Wikipedia:Chinesische Symbole|Symbol]] für Schlauheit, Bosheit und Hinterlist. Sie zählt zu den ''fünf Gifttieren''. Gleichwohl stellt sie aber das 6. Tier im chinesischen Tierkreis dar.
 
[[Bild:Egypt.Ra-Apep.01.jpg|thumb|180px|Die Katze des [[Wikipedia:Re (Ägyptische Mythologie)|Re]] schneidet [[Wikipedia:Apophis|Apophis]] den Kopf ab]]
'''Ägypten'''<br />
Im [[Wikipedia:Prädynastik (Ägypten)|vordynastischen Ägypten]] wurde die „Schlangenmutter“ [[Wikipedia:Wadjet|Wadjet]] (auch ''Wa Zit'') angebetet. Ihr Symbol war der [[Wikipedia:Kobra|Uräus]]. Des Weiteren kannten die Alten Ägypter die [[Wikipedia:Mehem|Mehem]], eine Schlangengöttin, die des Nachts den Sonnengott Re in seinem Schlaf umfasste. Seit dem [[Wikipedia:Mittleres Reich (Ägypten)|Mittleren Reich]] ist auch der Glaube an den Gott [[Apophis]] belegt. Der als riesige Schlange dargestellte Gott war die Verkörperung von Auflösung, Finsternis und Chaos und zugleich der große Widersacher des Sonnengottes [[Re (Ägyptische Mythologie)|Re]].
 
'''Bibel'''<br />
Nach allgemeiner Ansicht ist die Schlange in der Bibel weitestgehend ein Sinnbild des Teufels. In der Geschichte vom Paradies (1. Mose 3) ist die Schlange Sinnbild der Versuchung und Verführung zum Bösen; sie weckt Zweifel an Gottes Güte und verführt Eva, vom „Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen“ zu essen. Martin Luther übersetzt das hebräische Wort „da’at“ mit „Erkenntnis“ im Sinne von „Allwissenheit“: der Mensch will sein wie Gott und macht sich zum Herrn über „Gutes und Böses“, das heißt über alles.
 
Als das Volk Israel durch die Wüste wandert, wird es von Schlangen geplagt (4. Mose 21); Mose soll eine [[Eherne Schlange]] aufrichten, und jeder, der zu ihr aufschaut, soll bewahrt bleiben. Hier erscheint die Schlange (wie für die Christen das Kreuz) als Heilszeichen.
In 2. Kön. 18,4 wird berichtet, dass diese eherne Schlange, als „Nehuschtan“ bezeichnet, bis in die Zeit des Königs Hiskia aufbewahrt wurde; weil sie aber kultisch verehrt wurde, wurde sie durch Hiskia zerschlagen.
 
Auch wenn Jesus seinen Jüngern empfielt: „Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!“ (Matth. 10,16), bleibt im Buch der Offenbarung des Johannes die Schlange dennoch eindeutig ein Bild des Bösen: „Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist.“ (Offenbarung 20,2).
 
'''Naher Osten'''<br />
Im [[Wikipedia:Naher Osten|Vorderen Orient]] stand die Schlange allgemein für [[Weisheit]] und [[Erleuchtung]], welche die tiefen Geheimnisse des Lebens verstand. Diese Vorstellung hat in der biblischen Geschichte der Vertreibung aus dem Paradies überlebt, wo die Schlange Eva die „Frucht der Erkenntnis“ überreichte. In einigen [[Gnosis|gnostizistischen]] Sekten wurden Eva und die Schlange für das den Menschen zur Verfügung gestellte Wissen verehrt (wobei sie dort manchmal auch als männlicher Begleiter Evas, Ophion, dargestellt wurde).
 
'''Germanen'''<br />
In der [[Wikipedia:Germanische Mythologie|germanischen Mythologie]] spielt die [[Midgardschlange]], die die Welt umspannt, zugleich aber das Göttergeschlecht der [[Ase]]n bedroht, eine wichtige Rolle.
 
'''Balten'''<br />
In der heidnischen Religion der [[Wikipedia:Balten|Balten]] spielten Schlangen ebenso wie [[Wikipedia:Kröten|Kröten]] eine erhebliche Rolle, denn sie gelten, weil sie auf der Erde (lit. ''žemė'') leben, als Symbol der Erdgöttin [[Wikipedia:Žemyna|Žemyna]]. Jede Familie schätzte sich glücklich, wenn sich eine [[Wikipedia:Ringelnatter|Ringelnatter]] an der Feuerstelle, im [[Wikipedia:Badehaus|Badehaus]] oder unter der Hand[[Wikipedia:mühle|mühle]] niederließ. Man fütterte sie wie ein Haustier mit Eiern und Milch und beobachtete gewissenhaft, ob sie das Futter auch annahm.
 
'''Aborigines'''<br />
Die [[Wikipedia:Regenbogenschlange|Regenbogenschlange]] verkörpert in den Mythen der [[Wikipedia:Aborigines|Aborigines]] den Ur-Zustand der Natur im Zustand der [[Wikipedia:Traumzeit|Traumzeit]] und herrscht über ihre gleichermaßen lebensspendenden und verschlingenden Aspekte, insbesondere behütet sie das [[Wikipedia:Wasser#Kulturelle Bedeutung des Wassers|Wasser]].
 
'''Mittelamerika'''<br />
Das [[Wikipedia:Archetypus|archetypische]] Motiv [[Ouroboros]] wird häufig mit ein oder zwei sich in den Schwanz beißenden Schlangen dargestellt und symbolisiert die [[Wikipedia:Unendlichkeit|Unendlichkeit]]. In einigen Kulturen Mittelamerikas ist der Ouroboros heute eine lebendige [[Gottheit]].
 
== Die Schlange bei den Gnostikern ==
=== Ophiten und Naassener ===
[[Datei:Anbetung der Schlange.jpg|mini|300px|Die Anbetung der Schlange, Hellenistische Alabasterschale, 22 cm Durchmesser]]  
 
{{Hauptartikel|Ophiten}}
 
Die [[Ophiten]] oder [[Ophianer]] (von {{ELSalt|ὄφις}}, ''Ophis'', „Schlange“) und [[Naassener]] (von {{HeS|נָחָשׁ|nachasch}}, „Schlange“, hier transkripiert als ''nahas'' bzw. ''naas'') waren [[Gnosis|gnostische]] Sekten der [[Wikipedia:Alte Kirche|frühchristlichen Zeit]] im [[Wikipedia:2. Jahrhundert|2. Jahrhundert]], die in ihren [[Kult]]en die [[Paradiesesschlange]] als göttliches Wesen verehrten. Sie brachte die göttlichen [[Erkenntnis]] (nach {{B|1 Mos|3|5}}), aber auch die Verderbnis. Den Naassener galt die Schlange als die alles belebende [[Weltseele]]. Die [[Kainiten]] verehrten sie, weil sie die Menschheit von der Knechtschaft des Schöpfergottes [[Jahve]] bzw. [[Jaldabaoth]] befreit habe. Ebenfalls zum gnostischen System der Ophiten zählen die nach dem [[hebräisch]]en Namen des [[Wikipedia:Euphrat|Euphrat]] ({{HeS|פְּרָת|Pherat}}) benannten [[Peraten]].
 
Einen Grundriss der Anschauungen der Naassener zeichnete [[Wikipedia:Hippolyt von Rom|Hippolyt von Rom]] in seiner ''Widerlegung aller Häresien'':.
 
{{Zitat| Es drängt die Zeit, an die Behandlung des Themas zu gehen und mit denen zu beginnen, die sich unterfingen, die Schlange, die Urheberin des Irrtums, mit Worten, die sie selbst erfand, zu feiern. Die ersten Priester und die Hauptvertreter dieser Lehre waren die sogenannten Naassener; sie heißen so nach dem hebräischen „Naas“, Schlange. Später nannten sie sich Gnostiker, da sie behaupteten, allein die Tiefen (der Weisheit) zu kennen. Von ihnen zweigten viele ab, und die einheitliche Irrlehre wurde vielspältig, indem mit verschiedenen Worten dasselbe dargelegt wurde, wie sich im Verlauf der Erörterung zeigen wird. Als (Prinzip) des Alls verehren sie den „Menschen“ und den „Menschensohn“. Dieser Mensch ist mannweiblich; sie nennen ihn Adam; es gibt viele mannigfaltige Loblieder auf ihn; diese Loblieder lauten kurz gefaßt ungefähr so: „Von dir Vater und durch dich Mutter, die zwei unsterblichen Namen, der Welten Eltern, du Himmelsbürger, hochgepriesener Mensch.“ Sie nehmen in bezug auf ihn, wie in bezug auf [[Geryon]]es, eine Dreiteilung an. Denn an ihm, sagen sie, ist ein rationeller, ein psychischer und ein stofflicher Teil. Sie glauben, ihn zu erkennen sei der Anfang der Gotteserkenntnis und sagen: „Anfang der Vollkommenheit — Kenntnis des Menschen, Gotteserkenntnis — vollkommene Vollendung.“ All dies aber, das Rationelle, das Psychische und das Stoffliche ist vereint auf einen Menschen, Jesus, den Sohn Mariens, herabgekommen. Und diese drei Menschen sprachen zugleich, jeder aus seinem eigenen Wesen heraus, zu den Seinigen. Denn es gibt dreierlei Wesen im Weltall: engelhafte, psychische, stoffliche, und drei Kirchen: die engelhafte, die psychische und die stoffliche; ihre Namen sind: die Auserwählte, die Berufene und die Gefangene.|Hippolyt von Rom|''Widerlegung aller Häresien'' V,6 [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel1767-23.htm]}}
 
Diese Lehre, so behaupten die Naassener laut Hippolyt, habe [[Jakobus der Gerechte|Jakobus]], der Bruder des Herrn, der Mariamne überliefert<ref>''Ref.'' V,7 [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel1766-2.htm]</ref>. Mit Mariamne ist vermutlich [[Maria Magdalena]] gemeint<ref>vgl. Leisegang, S 114 oben</ref>.
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Schlangen|}}


== Literatur ==
== Literatur ==
#[[Wikipedia:Hans Jonas|Hans Jonas]]: ''Gnosis uns spätantiker Geist I'', Vandenhoeck u. Ruprecht, Göttingen 1934, 1964, 1988 ISBN 978-3525531235
#Rudolf Steiner: ''Eurythmie als sichtbare Sprache '', [[GA 279]] (1990)
#[[Wikipedia:Hans Leisegang|Hans Leisegang]]: ''Die Gnosis''. A. Kröner, Leipzig 1924. 2. Auflage 1936. 5. Auflage, Kröner, Stuttgart 1985. ISBN 3-520-03205-8
#Rudolf Steiner: ''Heileurythmie'', [[GA 315]] (2003), ISBN 3-7274-3152-0 {{Vorträge|315}}
#[[Wikipedia:Kurt Rudolph|Kurt Rudolph]]: ''Die Gnosis. Wesen und Geschichte einer spätantiken Religion'', Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005 ISBN 3-525-52110-3
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
#Rudolf Steiner: ''Das christliche Mysterium'', [[GA 97]] (1998), ISBN 3-7274-0970-3 {{Vorträge|097}}
#Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909'', [[GA 266a]] (1995), ISBN 3-7274-2661-6 {{Schule|266}}
 


{{GA}}
{{GA}}


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Sprache]]
<references/>
 
[[Kategorie:Tierreich]] [[Kategorie:Tier]]  [[Kategorie:Reptilien]] [[Kategorie:Symbol]] [[Kategorie:Gnosis]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 9. November 2011, 16:02 Uhr

S
Stimmloses «S» wie in «Hast»; Skizze der zugehörigen Luftlautform nach Johanna F. Zinke

S (griech. σ, Sigma; hebr. שׂ, Sin, mit Punkt auf der linken Seite, oder hebr. ס, Samech) beziehungsweise s (gesprochen: [ɛs]) ist der 19. Buchstabe des lateinischen Alphabets und als gesprochener Laut ein Konsonant. Der Buchstabe S hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 7,27 %. Er ist damit der vierthäufigste Buchstabe in deutschen Texten, bei den Konsonanten ist er der zweithäufigste Buchstabe. Dies mag erklären, warum sich historisch verschiedene Zeichen zur Darstellung des s und seiner Kombinationen entwickelt haben (S, ſ, s, ß). 83 Prozent aller Sprachen verfügen über ein S.

Durch Sprachgestaltung geschult, erlebt man, wie der Laut S den Atemstrom sehr stark verdichtet, so dass er beinahe materiell fest, gegenständlich erscheint. Das gilt in verschärfter Form auch für das Z. Der Klang ist scharf und kalt, schneidend oder tötend. Im S schießt gleichsam der Geist in die Materie. Rudolf Steiner bezeichnet daher das S als den eigentlich ahrimanischen Laut (Lit.: GA 315, S. 39).

"Man kann sagen, das Erlebnis des s – Lautes hängt zusammen mit denjenigen Empfindungen, welche man in Urzeiten der Menschheitsentwickelung für das Schlangensymbol oder auch in gewissem Sinne für das Symbol des Merkurstabes gehabt hat. Der Hinweis auf das s war immer verbunden mit etwas – wenn ich mich trivial ausdrücken darf –, mit etwas Furchterregendem, etwas, wovor man sich hüten soll und das man doch wiederum im Leben nicht entbehren kann." (Lit.: GA 279, S. 74f)

Von den zwölf Urkonsonanten, die den Zeichen des Tierkreises entsprechen, ist das S dem Skorpion zugeordnet. Weitere Zuordnungen zeigt die nachstehende Tabelle:

Zeichen Name Körper Sinn Weltanschauung Konsonant
Skorpion Skorpion Geschlechtsorgane, Gebärmutter Lebenssinn Dynamismus S, Z

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Eurythmie als sichtbare Sprache , GA 279 (1990)
  2. Rudolf Steiner: Heileurythmie, GA 315 (2003), ISBN 3-7274-3152-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.


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