Gemeiner Flieder (Syringa vulgaris)

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Gemeiner Flieder

Gemeiner Flieder (Syringa vulgaris)

Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)
Gattung: Flieder (Syringa)
Art: Gemeiner Flieder
Syringa vulgaris
L.

Der Gemeine Flieder oder Gewöhnliche Flieder (Syringa vulgaris) ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) gehört. Eine veraltete Bezeichnung für den Gemeinen Flieder ist Syringe.[1]

Beschreibung

Gewöhnlicher Flieder (Syringa vulgaris)

Die Pflanze wächst als sommergrüner Strauch oder kleiner Baum mit Wuchshöhen zwischen 2 und 6 Meter. Die rundlichen Zweige haben eine graue oder braungrüne Rinde, die an den Ästen und am Stamm längsrissig ist.

Die gegenständig angeordneten Blätter werden zwischen 5 und 12 Zentimeter lang und sind 1 bis 3 Zentimeter gestielt. Die herzförmigen Blätter sind lang zugespitzt und glattrandig.

Die stark riechenden, vierzähligen Blüten stehen in einer dichten, endständigen Rispe. Die Farbe kann blau, violett, rötlich oder weiß sein. Blütezeit ist von April bis Mai.

Als Früchte werden zweiklappige, bräunliche und holzige Kapseln gebildet. Die Fruchtreife setzt ab September ein.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 38, 44 oder 46.

Verbreitung

Der Gemeine Flieder ist in Südosteuropa und Vorderasien verbreitet. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet reicht vom zentralen Albanien bis zum nördlichen Rumänien.[2] Die Art wird häufig in zahlreichen Gartensorten angepflanzt und ist vielfach an Felshängen oder Bahndämmen eingebürgert. Sie ist ein Neophyt in einigen Ländern Europas, Asiens und Nordamerikas.[2] Als Standort werden lichte Wälder und Gebüsche bevorzugt. Nach Oberdorfer kommt die Art in Mitteleuropa in Gesellschaften des Verbands Berberidion vor.

Das Bundesamt für Naturschutz schätzt den Gemeinen Flieder als invasive Art ein und hat ihn auf die Managementliste der Schwarzen Liste invasiver Arten gesetzt, da er einheimische Arten verdrängen kann.[3]

Sonstiges

Strukturformel von Syringin

Im Jahr 1560 wurde der Gemeine Flieder vom kaiserlichen Gesandten Ogier Ghislain de Busbecq aus Konstantinopel nach Wien gebracht. Seit Ende des 16. Jahrhunderts ist er zuerst in Frankreich, später in Bauerngärten in Mitteleuropa zu finden. Aber erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Züchtung von Syringa vulgaris-Hybriden eine Fülle von neuen Farben und Farbmischungen hervorbrachten, wurde er auch in Gärten beliebt.

Aus dem Gemeinen Flieder wurde 1841 das Syringin isoliert.[4][5][6][7]

Zudem leiten sich namentlich wie auch strukturell davon folgende chemische Verbindungen ab: Syringol, Syringaalkohol, Syringaaldehyd, Syringasäure und Acetosyringon.

Siehe auch

Literatur

  • M. A. Fischer, W. Adler, K. Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
  • Bruno P. Kremer, Gunter Steinbach (Hrsg.); Reinhild Hofmann: Strauchgehölze : erkennen & bestimmen. München 2002, ISBN 3-576-11478-5.

Weblinks

Commons: Gemeiner Flieder (Syringa vulgaris) - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Jacob Grimm; Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Leipzig 1854 ff., Stichwort „Syringe“.
  2. 2,0 2,1 Rafaël Govaerts (Hrsg.): Syringa - World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 10. Dezember 2017.
  3. Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen, S. 192–193 (PDF-Seite 194–195).
  4. Alphons Meillet: Lilacin. In: Justus Liebigs Annalen der Chemie. 40 (3), 1841, S. 319–320. doi:10.1002/jlac.18410400342
  5. Alphons Meillet: Ueber das Lilacin, das bittre Princip der Lilas (Syringa vulgaris). In: Archiv der Pharmazie. 79 (3), 1842, S. 354–356. doi:10.1002/ardp.18420790312
  6. Franz J. Bernays: Ueber das Syringin. In: Pharmaceutisches Central Blatt. 12, 1841, S. 938–939. (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche)
  7. Franz J. Bernays: Ueber einen neuen krystallisirbaren Pflanzenstoff, das Syringin aus der Syringa vulgaris. In: Repertorium für die Pharmacie. 74, 1841, S. 348–351. (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche)


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