Rudolf Virchow

Aus AnthroWiki
Porträt von Rudolf Virchow, Lithographie von Georg Engelbach

Rudolf Ludwig Karl Virchow (* 13. Oktober 1821 in Schivelbein/Hinterpommern, Provinz Pommern; † 5. September 1902 in Berlin) war ein deutscher Pathologe, Anthropologe, Prähistoriker und Politiker. Mit seiner Zellularpathologie begründete die moderne Pathologie und vertrat eine sozial orientierte, materialistisch-naturwissenschaftlich geprägte Medizin, deren Grenzen er sich aber sehrwohl bewusst war.

„... selbst ein Arzt und Professor, der gar nicht angeklagt werden kann, daß er nicht etwa richtig in der heutigen Medizin drinnen gestanden wäre, das war der Professor Virchow in Berlin, der auch von der Freisinnigen Partei ein richtiger Liberaler genannt worden ist; aber in bezug auf das Kurieren hat er doch folgendes gestehen müssen: Wenn ein Arzt heute noch in unserer Medizin darauf hinweisen kann, daß er hundert Leute kuriert hat, so muß man eigentlich sagen, von diesen hundert wären fünfzig auch ohne ihn gesund geworden, und zwanzig Prozent, die wären, auch wenn er ganz andere Mittel angewendet hätte, auch gesund geworden. So daß also siebzig Prozent nicht auf die heutige Medizin kommen, sondern höchstens dreißig Prozent. So hat es Virchow, der ganz in der heutigen Medizin drinnen war, ausgerechnet.“ (Lit.:GA 349, S. 31)

Siehe auch

Schriften (Auswahl)

Cellularpathologie, Zweite Auflage, 1859
  • De rheumate praesertim corneae Dissertation (lat.)
  • Die öffentliche Gesundheitspflege. In: Die Medicinische Reform. Band 1, Nr. 5, 1848, S. 21–22; Nr. 7, S. 37–40; Nr. 8, S. 45–47; Nr. 9, S. 53–56.
  • Die Einheitsbestrebungen in der wissenschaftlichen Medicin. Berlin 1849.
  • Untersuchungen über die Entwicklung des Schädelgrundes im gesunden und kranken Zustand und über den Einfluß desselben auf die Schädelform, Gesichtbildung und Gehirnbau. Berlin 1857.
  • Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin 1858. (Digitalisat und Volltext) ([https://archive.org/details/bub_gb_SLEUAAAAQAAJ 2. Auflage, Berlin 1859)
  • Goethe als Naturforscher und in besonderer Beziehung auf Schiller. Eine Rede von Rudolf Virchow. Berlin 1861.
  • Canalisation oder Abfuhr? 1869.
  • Menschen- und Affenschädel. Vortrag, gehalten am 18. Februar 1869 im Saale des Berliner Handwerker-Vereins. Berlin 1870.
  • Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Verlag von August Hirschwald, 1871 (online digital, dort auch weitere digitalisierte Schriften).
  • Die Urbevölkerung Europas. Berlin 1874.
  • Gesammelte Abhandlungen auf dem Gebiete der öffentlichen Medicin und der Seuchenlehre. 2 Bände. Berlin 1879.
  • Gegen den Antisemitismus. 1880.
  • Die Gründung der Berliner Universität und der Uebergang aus dem philosophischen in das naturwissenschaftliche Zeitalter. Rede am 3. August 1893 in der Aula der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, gehalten von dem zeitigen Rector Rudolf Virchow. Verlag August Hirschwald, Berlin 1893.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Rudolf Virchow aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.