Glanzfarben und Bildfarben: Unterschied zwischen den Seiten

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Die ''drei'' '''Glanzfarben''' sind nach der [[Farbenlehre (Steiner)|Farbenlehre Rudolf Steiners]] die [[Farben]] [[Gelb]], [[Blau]] und [[Rot]]. Sie haben etwas Leuchtendes, sie erglänzen und zeigen ihr [[Wesen]] an der Aussenseite. Im Gegensatz dazu haftet den ''vier'' [[Bildfarben]] ([[Schwarz]], [[Weiß]], [[Grün]] und [[Pfirsichblüt]]) immer etwas [[Schatten|Schatten]]haftes an.  
[[Datei:GA_291_37.gif|thumb|350px|Die vier Bildfarben]]
Die ''vier'' '''Bildfarben''' sind nach der [[Farbenlehre (Steiner)|Farbenlehre Rudolf Steiners]] die [[Farben]] [[Schwarz]], [[Weiß]], [[Grün]] und [[Pfirsichblüt]]. Im Gegensatz zu den ''drei'' [[Glanzfarben]] ([[Gelb]], [[Blau]], [[Rot]])zeigen sie ihr [[Wesen]] nicht an der Aussenseite, sondern sie bilden etwas ab; ihnen haftet darum auch immer etwas [[Schatten]]haftes an.


::* [[Gelb]] ist der Glanz des [[Geist]]es; es ist das Ausstrahlende.
:::* [[Schwarz]] ist das [[geist]]ige Bild des Toten.
::* [[Rot]] ist der Glanz des [[Leben]]digen; sein Wesen ist das gleichmäßige Erfülltsein des Raumes, es bildet den Ausgleich zwischen Gelb und Blau.
:::* [[Weiß]] ist das [[seelisch]]e Bild des [[Geist]]es.
::* [[Blau]] ist der Glanz des [[Seelisch]]en; sein Charakter ist das Sich-innerlich-Zusammennehmen, das Sich-Stauen, das Sich-innerlich-Erhalten.
:::* [[Grün]] ist das tote Bild des [[Leben]]s.
 
:::* [[Pfirsichblüt]] ist das lebendige Bild des [[Seelisch]]en.
[[Datei:GA 291 45.gif|center|500px|Die drei Glanzfarben]]


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Dagegen in Blau, Rot, Gelb haben wir es zu tun mit dem Leuchtenden,
"Schwarz, Weiß, Grün, Pfirsichblüt haben Bildcharakter, sie bilden
nicht mit dem Schattigen, mit demjenigen, wodurch das Wesen
etwas ab. In Gelb, Blau und Rot erglänzt etwas.
sich nach außen ankündigt. So daß wir hier in dem einen Fall Bilder
oder Schatten haben. In den Farben Rot, Blau und Gelb haben wir
dagegen das, was Modifikationen des Leuchtenden sind. Daher nenne
ich sie Glanz. Es erglänzen, es erstrahlen die Dinge in gewisser Weise.
Daher haben diese Farben ihrer eigenen Wesenheit nach in sich die
Natur des Strahlenden: das Gelb das Ausstrahlende, das Blau das Einstrahlende,
das in sich Zusammenstrahlende, das Rot die Neutralisation
von beiden, das gleichmäßig Strahlende. Dieses gleichmäßig Strahlende,
in das bewegte Weiß und Schwarz hineinscheinend, hineinglänzend,
gibt Pfirsichblüt. In das ruhende Weiß auf der einen Seite hineinglänzen
lassen das Gelbe, auf der anderen Seite hineinglänzen lassen das Blaue,
gibt Grün." {{Lit|{{G|291|48f}}}}
</div>


{{GZ|Nun sagen wir - Glanz; aber Glanz führt uns darauf, daß etwas
Gelb, Blau, Rot: das ist die Außenseite des Wesenhaften. Grün,
glänzt. Was glänzt denn? Ja, sehen Sie, wenn wir das Gelb haben, da
Pfirsichblüt, Schwarz, Weiß sind immer hingeworfene Bilder, sind immer
brauchen Sie ja nur das folgende - aber Sie müssen das mit der Empfindung,
etwas Schattiges.
nicht mit dem abstrahierenden Verstände als Erwägung anstellen
- sich vor die Seele zu stellen, brauchen sich nur zu sagen: Indem
ich das Gelb empfange, werde ich von dem Gelben eigentlich so berührt,
daß es innerlich in mir weiterlebt. Das Gelb lebt innerlich in mir weiter.
Bedenken Sie, das Gelbe macht uns heiter. Heiter sein, heißt aber im
Grunde genommen, sich mit einer größeren inneren seelischen Lebendigkeit
im Inneren erfüllen. Wir werden also eigentlich mehr nach unserem
Ich hin gestimmt durch das Gelbe. Wir werden durchgeistet, mit
anderen Worten, Wenn Sie also das Gelbe in seiner Urwesenheit nehmen,
wie es nach außen hin verschwimmt, und wenn Sie sich vorstellen,
es glänzt nun, weil es ein Glanz ist, nach Ihrem Inneren, und wenn es
in Ihrem Innerei als Geist aufglänzt, so werden Sie sagen müssen:


::Das [[Gelb]] ist der Glanz des Geistes.
So daß wir sagen könnten: Schwarz, Grün, Pfirsichblüt und Weiß
::[[Blau]], das Sich-innerlich-Zusammennehmen, das Sich-Stauen, das Sich-innerlich-Erhalten, es ist der Glanz des Seelischen.
sind im Grunde genommen im weitesten Sinne die Schattenfarben. Der
::Das [[Rot]], das gleichmäßige Erfülltsein des Raumes, es ist der Glanz des Lebendigen.
Schatten des Geistes in das Seelische ist Weiß. Der Schatten des Toten
in den Geist ist Schwarz. Der Schatten des Lebendigen in das Tote ist
Grün. Der Schatten des Seelischen in das Lebendige ist Pfirsichblüt.
Schatten oder Bilder ist etwas Verwandtes." {{Lit|{{G|291|48}}}}
</div>


Das [[Grün]] ist das Bild des Lebendigen, und das Rot ist der Glanz des
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Lebendigen. Das zeigt sich Ihnen ja wunderschön, wenn Sie versuchen,
"Ich unterscheide - Sie werden den Ausdruck verstehen, wenn
ein Rot auf einer weißen Fläche anzusehen, ein ziemlich gesättigtes Rot;
Sie das Ganze zusammennehmen, was wir gestern gemacht haben -,
schauen Sie dann rasch weg, so sehen Sie das Grün als Nachbild, so
ich unterscheide den Schattenwerfer von dem Leuchtenden. Ist der
sehen Sie dieselbe Fläche als grünes Nachbild. Das Rot glänzt in Sie
Schattenwerfer der Geist, empfängt der Geist dasjenige, was ihm zugeworfen
herein; es bildet sein eigenes Bild im Inneren. Was ist aber das Bild des
wird; ist der Schattenwerfer der Geist, und ist das Leuchtende
Lebendigen im Inneren? Sie müssen es ertöten, um ein Bild zu haben.
- es ist ein scheinbarer Widerspruch, aber in Wirklichkeit ist es
Das Bild des Lebendigen ist das Grün. Es ist kein Wunder, daß das Rote
kein Widerspruch - , und ist das Leuchtende das Tote, dann bildet sich
als Glanz, wenn es in Sie hineinglänzt, das Grün als sein Bild gibt.
im Geiste als Bild des Toten, wie wir gesehen haben, das Schwarz [siehe
Schema]. Ist der Schattenwerfer das Tote, und ist das Leuchtende das
Lebendige wie bei der Pflanze, dann bildet sich, wie wir gesehen haben,
das Grün. Ist der Schattenwerfer das Lebendige, das Leuchtende das
Seelische, dann haben wir gesehen, bildet sich als Bild das Pflrsichblüt.
Ist der Schatten werf er das Seelische, das Leuchtende der Geist, dann
bildet sich als Bild das Weiß.


So daß wir also eben diese drei ganz andersartigen Farbennaturen
Sie sehen also, wir haben diese vier Farben bekommen mit dem Bildcharakter.
bekommen. Es sind die aktiven Farbennaturen. Es ist dasjenige, was
Wir können also sagen: Wir haben ein Schatten werfendes,
glänzt, was gewissermaßen in seiner Wesenheit die Differenzierung
ein Leuchtendes, und bekommen das Bild. Wir bekommen also hier vier
hat; die anderen Farben sind ruhige Bilder. Wir haben etwas hier, was
Farben - Sie müssen nur Schwarz und Weiß zu den Farben rechnen -,
den Analogon hat im Kosmos. Wir haben im Kosmos den Gegensatz von
wir bekommen hier vier Farben mit Bildcharakter: Schwarz, Weiß,
[[Tierkreis]]bildern, die ruhige Bilder sind, und das den Kosmos Differenzierende in den [[Planeten]]. Es ist nur ein Vergleich, aber ein Vergleich,
Grün, Pfirsichblütfarbe." {{Lit|{{G|291|39f}}}}
der innerlich sachlich begründet ist. Wir können sagen: Wir haben in
</div>
[[Schwarz]], [[Weiß]], [[Grün]] und [[Pfirsichblüt]] etwas, was wie das Ruhende
wirkt. Selbst wenn es in Bewegung ist, wenn es ineinanderfließt, so
muß es noch innerlich ruhig sein, wie beim Schwarz-Weißen im Pfirsichblüt.
Und wir haben in den drei Farbennuancen, im Rot, Gelb und
Blau, ein innerlich Bewegtes, ein Planetarisches. Ein Fixsternhaftes in
Schwarz, Weiß, Pfirsichblüt und Grün; ein Planetarisches in Gelb, Blau
und Rot. Gelb, Blau und Rot nuancieren die anderen Farben. Das
Weiße wird nuanciert durch Gelb und Blau zum Grün; das Pfirsichblüt
wird nuanciert durch das Rote, indem es hineinglänzt in das ineinanderwirkende
Weiß und Schwarz.


Sie sehen hier förmlich den Farbenkosmos. Sie sehen die Welt als
<center>
Farbe in ihrem Ineinanderwirken, und Sie sehen, daß wir wirklich zu
{|width=400px|
den Farben gehen müssen, wenn wir die Gesetzmäßigkeiten des Farbigen
|-
studieren wollen. Wir müssen nicht von den Farben weggehen
! Schattenwerfer !! Leuchtende !! Bild
zu etwas anderem hin, sondern wir müssen in den Farben selber bleiben.
|-
Und wenn wir eine Auffassung für die Farben haben, dann kommen
| Geist || Tote || Schwarz
wir schon dazu, in den Farben selber dasjenige zu sehen, was ihre gegenseitige
|-
Beziehung ist, was in ihnen das Glänzende, Leuchtende ist, was
| Tote || Lebendige || Grün
in ihnen das Schattige, Bildgebende ist.|291|51f}}
|-
| Lebendige || Seelische || Pfirsichblüt
|-
| Seelische || Geist || Weiß
|}
</center>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 23. Mai 2011, 22:45 Uhr

Die vier Bildfarben

Die vier Bildfarben sind nach der Farbenlehre Rudolf Steiners die Farben Schwarz, Weiß, Grün und Pfirsichblüt. Im Gegensatz zu den drei Glanzfarben (Gelb, Blau, Rot)zeigen sie ihr Wesen nicht an der Aussenseite, sondern sie bilden etwas ab; ihnen haftet darum auch immer etwas Schattenhaftes an.

"Schwarz, Weiß, Grün, Pfirsichblüt haben Bildcharakter, sie bilden etwas ab. In Gelb, Blau und Rot erglänzt etwas.

Gelb, Blau, Rot: das ist die Außenseite des Wesenhaften. Grün, Pfirsichblüt, Schwarz, Weiß sind immer hingeworfene Bilder, sind immer etwas Schattiges.

So daß wir sagen könnten: Schwarz, Grün, Pfirsichblüt und Weiß sind im Grunde genommen im weitesten Sinne die Schattenfarben. Der Schatten des Geistes in das Seelische ist Weiß. Der Schatten des Toten in den Geist ist Schwarz. Der Schatten des Lebendigen in das Tote ist Grün. Der Schatten des Seelischen in das Lebendige ist Pfirsichblüt. Schatten oder Bilder ist etwas Verwandtes." (Lit.: GA 291, S. 48)

"Ich unterscheide - Sie werden den Ausdruck verstehen, wenn Sie das Ganze zusammennehmen, was wir gestern gemacht haben -, ich unterscheide den Schattenwerfer von dem Leuchtenden. Ist der Schattenwerfer der Geist, empfängt der Geist dasjenige, was ihm zugeworfen wird; ist der Schattenwerfer der Geist, und ist das Leuchtende - es ist ein scheinbarer Widerspruch, aber in Wirklichkeit ist es kein Widerspruch - , und ist das Leuchtende das Tote, dann bildet sich im Geiste als Bild des Toten, wie wir gesehen haben, das Schwarz [siehe Schema]. Ist der Schattenwerfer das Tote, und ist das Leuchtende das Lebendige wie bei der Pflanze, dann bildet sich, wie wir gesehen haben, das Grün. Ist der Schattenwerfer das Lebendige, das Leuchtende das Seelische, dann haben wir gesehen, bildet sich als Bild das Pflrsichblüt. Ist der Schatten werf er das Seelische, das Leuchtende der Geist, dann bildet sich als Bild das Weiß.

Sie sehen also, wir haben diese vier Farben bekommen mit dem Bildcharakter. Wir können also sagen: Wir haben ein Schatten werfendes, ein Leuchtendes, und bekommen das Bild. Wir bekommen also hier vier Farben - Sie müssen nur Schwarz und Weiß zu den Farben rechnen -, wir bekommen hier vier Farben mit Bildcharakter: Schwarz, Weiß, Grün, Pfirsichblütfarbe." (Lit.: GA 291, S. 39f)

Schattenwerfer Leuchtende Bild
Geist Tote Schwarz
Tote Lebendige Grün
Lebendige Seelische Pfirsichblüt
Seelische Geist Weiß

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das Wesen der Farben, GA 291 (1991), ISBN 3-7274-2910-0
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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