Teufel: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Teufel''' ({{mhd}} ''tiufel, tiuvel, tievel''; {{ahd}} ''tiufal, tiuval''; über [[lat.]] ''[[diabulus]] aus {{ELSalt|διάβολος}} ''diabolos'' „Verleumder“, von {{ELSalt|διαβάλλειν}} ''diabállein'' „durcheinanderwerfen, auseinanderbringen, täuschen“) zählt zu den [[Widersacher]]mächten. Als ''Teufel'' im engeren Sinn wird im anthroposophischen Sprachgebrauch zumeist [[Luzifer]], der lichtvolle ''rote Teufel'', bezeichnet, wohl zu unterscheiden vom finsteren [[Ahriman]], der gelegentlich auch der ''schwarze Teufel'' genannt wird. [[Mephistopheles]] erscheint in [[Goethe]]s [[Faust-Dichtung]] als luziferisch-ahrimanisches Mischwesen, bei dem namentlich im [[Faust II|zweiten Teil der Tragödie]] der zerstörerisch-ahrimanische Anteil überwiegt. Mephistopheles Doppelgesichigkeit spiegel sich auch in seinem Namen:  
Der '''Teufel''' ({{mhd}} ''tiufel, tiuvel, tievel''; {{ahd}} ''tiufal, tiuval''; über [[lat.]] ''[[diabolus]] aus {{ELSalt|διάβολος}} ''[[diabolos]]'' „Verleumder“, von {{ELSalt|διαβάλλειν}} ''diabállein'' „durcheinanderwerfen, auseinanderbringen, täuschen“) zählt zu den [[Widersacher]]mächten. Als ''Teufel'' im engeren Sinn wird im anthroposophischen Sprachgebrauch zumeist [[Luzifer]], der lichtvolle ''rote Teufel'', bezeichnet, wohl zu unterscheiden vom finsteren [[Ahriman]], der gelegentlich auch der ''schwarze Teufel'' genannt wird. [[Mephistopheles]] erscheint in [[Goethe]]s [[Faust-Dichtung]] als luziferisch-ahrimanisches Mischwesen, bei dem namentlich im [[Faust II|zweiten Teil der Tragödie]] der zerstörerisch-ahrimanische Anteil überwiegt. Mephistopheles Doppelgesichigkeit spiegel sich auch in seinem Namen:  


{{GZ|Mephistopheles heißt der durch Lügen Verderbende, Mephiz, der Verderber - Tophel, im Hebräischen, der Lügner.|53|325}}  
{{GZ|Mephistopheles heißt der durch Lügen Verderbende, Mephiz, der Verderber - Tophel, im Hebräischen, der Lügner.|53|325}}  

Version vom 31. März 2020, 17:38 Uhr

Der Teufel (mhd. tiufel, tiuvel, tievel; ahd. tiufal, tiuval; über lat. diabolus aus griech. διάβολος diabolos „Verleumder“, von griech. διαβάλλειν diabállein „durcheinanderwerfen, auseinanderbringen, täuschen“) zählt zu den Widersachermächten. Als Teufel im engeren Sinn wird im anthroposophischen Sprachgebrauch zumeist Luzifer, der lichtvolle rote Teufel, bezeichnet, wohl zu unterscheiden vom finsteren Ahriman, der gelegentlich auch der schwarze Teufel genannt wird. Mephistopheles erscheint in Goethes Faust-Dichtung als luziferisch-ahrimanisches Mischwesen, bei dem namentlich im zweiten Teil der Tragödie der zerstörerisch-ahrimanische Anteil überwiegt. Mephistopheles Doppelgesichigkeit spiegel sich auch in seinem Namen:

„Mephistopheles heißt der durch Lügen Verderbende, Mephiz, der Verderber - Tophel, im Hebräischen, der Lügner.“ (Lit.:GA 53, S. 325)

Steiner deutet hier das hebräische Wort tophel (hebr. תֹּ֛פֶל) als „Lügner“ - und davon leite sich letztlich auch das deutsche Wort „Teufel“ ab:

„Daß Mephistopheles mit dem Teufel oder mit der Vorstellung des Teufels zusammengebracht werden darf, darauf zielt ja schon der Name; denn das Wort «tophel» ist dasselbe wie «der Teufel».“ (Lit.:GA 107, S. 163)

Im hebräischen Tanach wird der Name „Tophel“ allerdings nur einmal und in ganz anderem Zusammenhang genannt. Er bezeichnet dort einen in der Wüste jenseits des Jordan gelegenen Ort, in dessen Nähe Moses zum Volk Israel sprach (5 Mos 1,1 LUT).

Literatur