Teufel

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Der Teufel (mhd. tiufel, tiuvel, tievel; ahd. tiufal, tiuval; über lat. diabolus aus griech. διάβολος diabolos „Verleumder“, von griech. διαβάλλειν diabállein „durcheinanderwerfen, auseinanderbringen, täuschen“) zählt zu den Widersachermächten. Als Teufel im engeren Sinn wird im anthroposophischen Sprachgebrauch zumeist Luzifer, der lichtvolle rote Teufel, bezeichnet, wohl zu unterscheiden vom finsteren Ahriman, der gelegentlich auch der schwarze Teufel genannt wird. Mephistopheles erscheint in Goethes Faust-Dichtung als luziferisch-ahrimanisches Mischwesen, bei dem namentlich im zweiten Teil der Tragödie der zerstörerisch-ahrimanische Anteil überwiegt. Mephistopheles Doppelgesichigkeit spiegel sich auch in seinem Namen:

„Mephistopheles heißt der durch Lügen Verderbende, Mephiz, der Verderber - Tophel, im Hebräischen, der Lügner.“ (Lit.:GA 53, S. 325)

„Auch in anderen Vorträgen habe ich schon aufmerksam darauf gemacht, daß im Grunde genommen die Auflösung des Namens «Mephistopheles» einfach im Hebräischen zu suchen ist, wo mephiz der Hinderer, der Verderber heißt und tophel der Lügner, so daß wir den Namen aufzufassen haben als geltend für ein Wesen, das sich zusammensetzt aus einem Bringer des Verderbens, der Hindernisse für den Menschen, und auf der anderen Seite aus einem Geist der Unwahrheit, der Täuschung, der Illusion.“ (Lit.:GA 107, S. 162)

Steiner deutet hier das hebräische Wort tophel (hebr. תֹּ֛פֶל) als „Lügner“ - und davon leite sich letztlich auch das deutsche Wort „Teufel“ ab:

„Daß Mephistopheles mit dem Teufel oder mit der Vorstellung des Teufels zusammengebracht werden darf, darauf zielt ja schon der Name; denn das Wort «tophel» ist dasselbe wie «der Teufel».“ (Lit.:GA 107, S. 163)

Im hebräischen Tanach wird der Name „Tophel“ allerdings nur einmal und in ganz anderem Zusammenhang genannt. Er bezeichnet dort einen in der Wüste jenseits des Jordan gelegenen Ort, in dessen Nähe Moses zum Volk Israel sprach (5 Mos 1,1 LUT).

Literatur