Leichte und Azael: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Michael.heinen-anders
(→‎Einzelanchweise: Rechtschreibung)
 
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''Leichte''' (von [[Wikipedia:Althochdeutsch|ahd.]] ''{{polytonisch|līht}}''; [[Latein|lat.]] '''Levitas'''; {{EnS|''lightness''}} „Leichtigkeit, Helligkeit“), '''Leichtigkeitskraft''' oder '''Antigravitation''' ist eine der [[Schwere]] entgegenwirkende, von der [[Sonne]] ausgehende [[Lichtäther|lichtätherische]] [[Umkreiskraft]], die ''ohne'' [[Wikipedia:Potential|Potential]] gestaltend vom [[Kosmos|kosmischen]] Umkreis in die Lebenswelt hereinwirkt. Sie ist von besonderer Bedeutung für das [[Pflanze]]nwachstum und hängt wohl auch mit dem gelegentlich berichteten Phänomen der [[Levitation]] zusammen.
'''Azael''' ist ein [[luziferisch]]er [[Dämon]], der namentlich beim [[Esoterik]]er auf den [[Klangäther|chemischen Äther]] einwirkt, wenn er mit Gleichgültigkeit und Stumpfheit der [[Geistige Welt|geistigen Welt]] entgegentritt. Beim Nichtesoteriker will Azael stets nur gute Wirkungen befördern. Nach [[Agrippa von Nettesheim]] ist Azael einer der «vier Fürsten des bösen Geistes, in den Elementen verderblich»<ref>Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim: ''Die magischen Werke'', Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, S 198</ref>; die anderen sind [[Samael]], [[Mehazael]] und [[Azazel]].


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Nur wenn man sich ganz versenkt in das Element der Schwere,
"Ein Drittes ist die Gleichgültigkeit und Stumpfheit gegenüber
dringt man vor zu dem Erleben der Leichtigkeit. Im Flugtraum
den geistigen Welten. Viele Schüler hören sich wohl eine esoterische
dringt dieses Element in das menschliche Erleben hinein. Ganz
Stunde an, aber das, was gegeben wird, findet keinen Widerhall
falsch deutet diesen Traum die heutige Psychologie, indem sie
bei ihnen. Sie können nicht loskommen vom gewöhnlichen
ihn als einen Angsttraum auffaßt. Denn Angst hängt zusammen
Tagesleben. Sie können sich nicht geistig erheben oder sich mit
mit Eng-Werden. Im Flugtraum träumt man aber gerade das
geistigen Gedanken abgeben. Andere haben nur Neugier, von den
Weitwerden, die Leichtigkeit.
geistigen Welten etwas zu sehen und zu erleben, und meditieren
 
darauflos, ohne sich einem regelmäßigen Studium hinzugeben,
Die Kraft der Leichtigkeit ist verknüpft mit der Sonne. Es ist
weil ihnen das eben zu unbequem ist. Das wirkt direkt auf das
diejenige Kraft, die bewirkt, daß das Wasser von der Erde aufsteigt
Ich, von da auf den Astralleib, dann auf den Ätherleib, und zwar
und verdunstet. Dieses verdunstete Wasser verdichtet sich
auf den Teil, den wir den chemischen Äther nennen, und von da
dann wieder zu den Wolken und kehrt als Regen zu der Erde
auf den physischen Leib in allen seinen Säften und Drüsen. Das
zurück. Aber es ist nicht richtig zu meinen, daß die Kraft der
ist die Wirksamkeit von Azael. Bei einem Nichtesoteriker will
Leichtigkeit das Wasser nur bis zu dieser Sphäre hebt. In Wahrheit
Azael mit seinen Scharen nur stets gute Wirkungen befördern,
wird die Substanz des Wassers noch viel weiter geführt.
indem er nicht gesundheitsstörend, sondern gewissermaßen ergänzend
Denn es wird durch die Leichtigkeit völlig entmaterialisiert.
auf ihn einwirkt. Beim Esoteriker gehen die Wirkungen
Wenn die Wolken aufsteigen und verschwinden, so hört das
tiefer, und von ihm wird verlangt, daß er sich stets des vollen
Wasser auf, materiell zu sein. Die Kraft der Sonne, die dieses
Verantwortlichkeitsgefühls gegen sich selbst und die Welt bewußt
bewirkt, kann aber so stark wirken, daß zuviel an Erden-Wasser
ist. - Beim Aufwachen wird ein stumpfer Esoteriker ein Gefühl
hinaufätherisiert wird. Dann sammelt sich zuviel fremder Äther
des Ertrinkens, wie eine Sintflut, haben - je stärker, je mehr er
in der Erdumgebung an. Da bricht dann der also gestaute Äther
sich dem alltäglichen Sinnesleben überläßt." {{Lit|{{G|266b|241}}}}
plötzlich wieder in die materielle Erdsphäre zurück. Dies erleben
wir als die Erscheinung des Blitzes. In ihm leuchtet die
Äthersubstanz auf, um sich im Regen zur wäßrigen oder gar im
Hagel zur festen Form zu verdichten. Im Blitz zerreißt der
Himmel und der gestaute Äther bricht herunter. Allein, was auf
diese Weise im Gewitter schlagartig und dadurch vernehmbar
sich vollzieht, das geht auch sonst in stiller Weise ständig rhythmisch
vor sich: im verdunstenden Wasser und den sich ballenden
Wolken.
 
Um sich in dieses Element der Leichtigkeit hineinzuleben, ist
es eine Hilfe, sich ein kosmisches Bild vor die Seele zu stellen:
zum Beispiel einen finsteren, lastenden Berg oder dunklen Wald,
davor hängende Wolken, die zum Lichte emporsteigen und, allmählich
sich auflösend, verschwinden. Zur Vertiefung in dieses
Element diene der Spruch:
 
<center>''Mein Eigenwesen ist verwoben mit der Lichtesleichtigkeit.''</center>
 
Die Pflanze ist eingespannt zwischen Erde und Sonne. Von unten
her wirkt die Schwere auf sie, von oben her das Licht. Dieses
Licht strömt vom Weltall auf die Erde hernieder, wird von
der Erde aufgenommen und in ihr bewahrt. Zugleich mit dem
Licht zieht die Wärme in die Erde hinein. Dieses Einströmen
findet während des Sommers und Herbstes statt. Während des
Winters ruhen dann Licht und Wärme in der Erde. Im Frühling
befreit sich das Licht und pulsiert elastisch zum Weltall zurück.
Dabei bewirkt es das Wachstum der Pflanzen. Von der während
des Winters in der Erde bewahrten Wärme weiß der Mensch
heute nicht viel. Nur der Landmann benutzt sie, zum Beispiel
wenn er seine Kartoffeln einmietet. - So strömt das Licht
elastisch hinauf - hinunter, hinauf - hinunter.
 
(Wieder wurde dies mit eindrucksvollen Gesten begleitet.)
 
In diesem Pulsieren lebt die Pflanze darinnen. Daher kann sie
sich wohl in der Vertikalen bewegen: sie kann wachsen und
schrumpfen. Aber sie kann sich nicht von ihrem Orte fort in der
Horizontalen bewegen. Tier und Mensch sind dagegen frei
beweglich in der Horizontalen. Diese Befreiung vom Erdenorte
gibt ihnen das Atmen. Der Atem ermöglicht ihnen, sich über
das Erdenrund hin zu bewegen. So auch breitet sich die Atmosphäre
selber horizontal, die ganze Erde umfangend, aus. Nur
diejenigen Wesen, welche frei atmen können, können auch frei
schreiten." {{Lit|{{G|266c|473f}}}}
</div>
</div>
{{GZ|Hier in der physisch-sinnlichen
Welt herrscht das Ponderable, das Leuchtende im physischen Sinne,
womit alle Sinneswahrnehmungen gemeint sind, und das Volle;
in der geistigen Welt herrscht das Imponderable, das Finstere, das
man selber erst beleuchten muß durch dasjenige Licht, das man im
Innern entwickelt in der Entwickelung des Menschen, und das
Leere, das man selber erst mit demjenigen Wesenhaften ausfüllen
muß, was man aufnimmt, indem man durch Intuition sich in andere
geistige Wesenheiten versetzt und dadurch das Leere für das
höhere Bewußtsein wiederum füllt.
Wenn nun der Mensch durch instinktives Schicksal statt in das
Ponderable, in die Schwere, hineingeführt wird in das Gebiet, wo
zunächst das Imponderable herrscht, dann wird er ergriffen von
äußeren Kräften, von Kräften, die außer der Erde liegen. Wenn der
Mensch in der physischen Welt auf der Erde herumgeht, auch
wenn er liegt übrigens, ist er immer der Schwere ausgesetzt. Wenn
er nun dieser Schwere enthoben wird für gewisse Augenblicke, so
tritt statt der Schwere der Gegenstoß auf, die Gegenschwere. Der
Mensch erlebt in sich eine Kraft, welche ihn von der Erde eigentlich
hinwegzieht, statt ihn an die Erde zu fesseln. Diese Kraft ist
dieselbe Kraft, die, außer dem zurückgeworfenen Lichte, vom
Monde ausgeht.
Wenn der Mensch also auf der Erde herumgeht [es wird
gezeichnet], so ist er im normalen Leben der Erdenschwere ausgesetzt
in dieser Richtung (Pfeil).
[[Datei:GA227_169.gif|center|300px|Tafel 2 aus GA 227, S. 169]]
Er wird an der Erde festgehalten. Wenn der Mensch durch sein
Karma, das dann verknüpft ist mit den Naturkräften, die in ihm
walten, dieser Erdenschwere für gewisse Augenblicke seines Lebens
entzogen wird, so beginnen die Mondenkräfte zu wirken als
eine Gegenschwere, als eine Antigravitation, und sie sind wirksam
in dem Menschen, der beginnt, obwohl er schläft, herumzuwandeln.
Er ist dann denjenigen Kräften ausgesetzt, die in seinem Menschenwesen
in seinem physischen und in seinem ätherischen Leibe
walten und die verwandt sind mit den Kräften, die ja nicht nur im
Lichte zurückgestrahlt werden vom Monde, sondern mit den vielen
andern Kräften, die ebenfalls vom Monde auf die Erde zurückgestrahlt
werden. Diese Kräfte ziehen den Menschen an. Diese Kräfte
wollen eigentlich fortwährend den Menschen von der Erde fortreißen.
Und dann kann er in diesem Augenblicke seines Lebens,
wo er, statt von den Erdengravitationskräften, ergriffen wird von
den Antigravitationskräften des Mondes, die im Gegensatz zu den
Erdenkräften wirken, so herumwandeln, wie das beim Nachtwandler,
beim Mondsüchtigen der Fall ist. Diejenigen Kräfte, welche da
im Menschen walten, sind ganz andere als die normalen Erdenkräfte.
Aber das ist nur für den heutigen Zustand der Menschheit der
Fall. Diese Kräfte, die Sie nur sehen beim Nachtwandler, sind heute
abnorm. Rufen Sie ihn an mit seinem Erdennamen, wenn er auf
einem Dache unter dem Einfluß der Mondenkräfte herumwandelt,
so fällt er herunter. Da kommt er sogleich in den Bereich der Erdenkräfte,
indem er herunterfällt, weil die Menschen Namen in
einer solchen Weise, wie man sie heute bekommt, nur heute bekommen;
in anderen Erdenepochen haben sie solche Namen nicht
bekommen. Aber das, was da im Menschen waltet, war für andere
Erdenepochen eben das Normale. Wer diesen ganzen Sachverhalt
durchschaut, sieht den Erdenmenschen in dem Zustande, den man
heute den normalen nennt, verbunden mit den gegenwärtigen Erdenkräften.
Er wird durch den Mondsüchtigen hingewiesen von
der Menschheitsentwickelung auf die Weltentwickelung, und zwar
auf jene Epoche der Weltentwickelung, wo diese Weltentwickelung
Mondenentwickelung ist.|227|168ff}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[#Rudolf Steiner]]: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 – 1912'', [[GA 266/2|GA 266b]] (1996), ISBN 3-7274-2662-4 {{Schule|266b}}


* [[Rudolf Steiner]]: ''Initiations-Erkenntnis'', [[GA 227]] (2000), ISBN 3-7274-2271-8 {{Vorträge|227}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band III: 1913 und 1914; 1920 – 1923'', [[GA 266/3|GA 266c]] (1998), ISBN 3-7274-2663-2 {{Schule|266c}}
{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Äther]]
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
[[Kategorie:Dämon]] [[Kategorie:Luzifer]]

Version vom 26. April 2019, 12:06 Uhr

Azael ist ein luziferischer Dämon, der namentlich beim Esoteriker auf den chemischen Äther einwirkt, wenn er mit Gleichgültigkeit und Stumpfheit der geistigen Welt entgegentritt. Beim Nichtesoteriker will Azael stets nur gute Wirkungen befördern. Nach Agrippa von Nettesheim ist Azael einer der «vier Fürsten des bösen Geistes, in den Elementen verderblich»[1]; die anderen sind Samael, Mehazael und Azazel.

"Ein Drittes ist die Gleichgültigkeit und Stumpfheit gegenüber den geistigen Welten. Viele Schüler hören sich wohl eine esoterische Stunde an, aber das, was gegeben wird, findet keinen Widerhall bei ihnen. Sie können nicht loskommen vom gewöhnlichen Tagesleben. Sie können sich nicht geistig erheben oder sich mit geistigen Gedanken abgeben. Andere haben nur Neugier, von den geistigen Welten etwas zu sehen und zu erleben, und meditieren darauflos, ohne sich einem regelmäßigen Studium hinzugeben, weil ihnen das eben zu unbequem ist. Das wirkt direkt auf das Ich, von da auf den Astralleib, dann auf den Ätherleib, und zwar auf den Teil, den wir den chemischen Äther nennen, und von da auf den physischen Leib in allen seinen Säften und Drüsen. Das ist die Wirksamkeit von Azael. Bei einem Nichtesoteriker will Azael mit seinen Scharen nur stets gute Wirkungen befördern, indem er nicht gesundheitsstörend, sondern gewissermaßen ergänzend auf ihn einwirkt. Beim Esoteriker gehen die Wirkungen tiefer, und von ihm wird verlangt, daß er sich stets des vollen Verantwortlichkeitsgefühls gegen sich selbst und die Welt bewußt ist. - Beim Aufwachen wird ein stumpfer Esoteriker ein Gefühl des Ertrinkens, wie eine Sintflut, haben - je stärker, je mehr er sich dem alltäglichen Sinnesleben überläßt." (Lit.: GA 266b, S. 241)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim: Die magischen Werke, Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, S 198