Leichte

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Die Leichte (von ahd. līht; lat. levitas; eng. light) , Leichtigkeitskraft oder Antigravitation ist eine der Schwere entgegenwirkende, von der Sonne ausgehende lichtätherische Umkreiskraft, die ohne Potential gestaltend vom kosmischen Umkreis in die Lebenswelt hereinwirkt. Sie ist von besonderer Bedeutung für das Pflanzenwachstum und hängt wohl auch mit dem Phänomen der Levitation zusammen.

"Nur wenn man sich ganz versenkt in das Element der Schwere, dringt man vor zu dem Erleben der Leichtigkeit. Im Flugtraum dringt dieses Element in das menschliche Erleben hinein. Ganz falsch deutet diesen Traum die heutige Psychologie, indem sie ihn als einen Angsttraum auffaßt. Denn Angst hängt zusammen mit Eng-Werden. Im Flugtraum träumt man aber gerade das Weitwerden, die Leichtigkeit.

Die Kraft der Leichtigkeit ist verknüpft mit der Sonne. Es ist diejenige Kraft, die bewirkt, daß das Wasser von der Erde aufsteigt und verdunstet. Dieses verdunstete Wasser verdichtet sich dann wieder zu den Wolken und kehrt als Regen zu der Erde zurück. Aber es ist nicht richtig zu meinen, daß die Kraft der Leichtigkeit das Wasser nur bis zu dieser Sphäre hebt. In Wahrheit wird die Substanz des Wassers noch viel weiter geführt. Denn es wird durch die Leichtigkeit völlig entmaterialisiert. Wenn die Wolken aufsteigen und verschwinden, so hört das Wasser auf, materiell zu sein. Die Kraft der Sonne, die dieses bewirkt, kann aber so stark wirken, daß zuviel an Erden-Wasser hinaufätherisiert wird. Dann sammelt sich zuviel fremder Äther in der Erdumgebung an. Da bricht dann der also gestaute Äther plötzlich wieder in die materielle Erdsphäre zurück. Dies erleben wir als die Erscheinung des Blitzes. In ihm leuchtet die Äthersubstanz auf, um sich im Regen zur wäßrigen oder gar im Hagel zur festen Form zu verdichten. Im Blitz zerreißt der Himmel und der gestaute Äther bricht herunter. Allein, was auf diese Weise im Gewitter schlagartig und dadurch vernehmbar sich vollzieht, das geht auch sonst in stiller Weise ständig rhythmisch vor sich: im verdunstenden Wasser und den sich ballenden Wolken.

Um sich in dieses Element der Leichtigkeit hineinzuleben, ist es eine Hilfe, sich ein kosmisches Bild vor die Seele zu stellen: zum Beispiel einen finsteren, lastenden Berg oder dunklen Wald, davor hängende Wolken, die zum Lichte emporsteigen und, allmählich sich auflösend, verschwinden. Zur Vertiefung in dieses Element diene der Spruch:

Mein Eigenwesen ist verwoben mit der Lichtesleichtigkeit.

Die Pflanze ist eingespannt zwischen Erde und Sonne. Von unten her wirkt die Schwere auf sie, von oben her das Licht. Dieses Licht strömt vom Weltall auf die Erde hernieder, wird von der Erde aufgenommen und in ihr bewahrt. Zugleich mit dem Licht zieht die Wärme in die Erde hinein. Dieses Einströmen findet während des Sommers und Herbstes statt. Während des Winters ruhen dann Licht und Wärme in der Erde. Im Frühling befreit sich das Licht und pulsiert elastisch zum Weltall zurück. Dabei bewirkt es das Wachstum der Pflanzen. Von der während des Winters in der Erde bewahrten Wärme weiß der Mensch heute nicht viel. Nur der Landmann benutzt sie, zum Beispiel wenn er seine Kartoffeln einmietet. - So strömt das Licht elastisch hinauf - hinunter, hinauf - hinunter.

(Wieder wurde dies mit eindrucksvollen Gesten begleitet.)

In diesem Pulsieren lebt die Pflanze darinnen. Daher kann sie sich wohl in der Vertikalen bewegen: sie kann wachsen und schrumpfen. Aber sie kann sich nicht von ihrem Orte fort in der Horizontalen bewegen. Tier und Mensch sind dagegen frei beweglich in der Horizontalen. Diese Befreiung vom Erdenorte gibt ihnen das Atmen. Der Atem ermöglicht ihnen, sich über das Erdenrund hin zu bewegen. So auch breitet sich die Atmosphäre selber horizontal, die ganze Erde umfangend, aus. Nur diejenigen Wesen, welche frei atmen können, können auch frei schreiten." (Lit.: GA 266c, S. 473f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band III: 1913 und 1914; 1920 – 1923, GA 266c (1998), ISBN 3-7274-2663-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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