Farbige Schatten und Karl Rössel-Majdan: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Farbschatten 02a.jpg|thumb|250px|Mit rotem [[Licht]] erzeugter Schattenwurf eines Gegenstandes, aufgehellt durch eine zweite, weiße Lichtquelle. Es entsteht ein [[farbiger Schatten]] in der grünen [[Gegenfarbe]]. Der durch die weiße Lichtquelle geworfene Schatten (rechts) wird durch das rote Licht deutlich intensiver eingefärbt als der weiße Untergrund. Man kann also unterscheiden zwischen dem ''farbigen Schatten'' links und dem ''gefärbten'' Schatten rechts.]]
[[Datei:KRM_Portrait.jpg|thumb|200px|Karl Rössel-Majdan]]
'''Farbige Schatten''' entstehen, wenn ein mehr oder weniger undurchsichtiger, also schattenwerfender Gegenstand von wenigstens ''zwei'' verschiedenfarbigen [[Licht]]quellen beleuchtet wird. [[Goethe]] hat sich in seiner [[Farbenlehre (Goethe)|Farbenlehre]] ausführlich mit dem [[Phänomen]] farbiger Schatten beschäftigt. Von den ''farbigen Schatten'' streng zu unterscheiden sind die [[Gefärbte Schatten|gefärbten Schatten]], die als Begleitphänomen entstehen, wenn der durch die zweite Lichtquelle geworfene dunkle, unfarbige Schatten durch die erste farbige Lichtquelle aufgehellt und eingefärbt wird.
'''Karl Wilhelm Viktor Rössel-Majdan''' (* [[Wikipedia:2. Dezember|2. Dezember]] [[Wikipedia:1916|1916]] in [[Wikipedia:Wien|Wien]]; † [[Wikipedia:6. August|6. August]] [[Wikipedia:2000|2000]] ebenda) war ein [[Wikipedia:Österreich|österreichischer]] Kulturwissenschaftler, Schriftsteller, führender [[Wikipedia:Gewerkschaft|Gewerkschaft]]er, [[Anthroposophie|Anthroposoph]] und unter dem Decknamen '''Georg Michael''' [[Wikipedia:Widerstand gegen den Nationalsozialismus#Österreich|Widerstandskämpfer]] gegen das [[Wikipedia:Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus |NS-Regime]].


== Das Phänomen ==
== Leben ==
[[Datei:Farbschatten 02b.jpg|thumb|250px|Mit rotem [[Licht]] erzeugter Schattenwurf eines Gegenstandes, aufgehellt durch eine zweite Lichtquelle, deren Licht durch eine vorgehaltene grüne Folie eingefärbt wird. Der rot eingefärbte Schatten dieser Folie ist auf dem Untergrund deutlich sichtbar; der durch die Folie abgedunkelte Untergrund nimmt das rote Licht der ersten Lampe stärker an als der unbeschattete Untergrund. Der Gegenstand wirft auch in diesem Fall einen [[farbiger Schatten]] in der grünen [[Gegenfarbe]], die aber durch die grüne Folie vor der zweiten Lichtquelle nun noch etwas stärker hervortritt, weil der Schatten jetzt zusätzlich auch noch grün eingefärbt wird.]]
Karl Rössel-Majdan wurde am [[Wikipedia:2. Dezember|2. Dezember]] [[Wikipedia:1916|1916]], einem Samstag, als erster Sohn des [[Wikipedia:Opernsänger|Opernsänger]]s, Musikpädagogen und engagierten [[Anthroposoph]]en [[Professor Karl Rössel-Majdan|Professor Karl Rössel(-Majdan)]] (1885–1948) und seiner Gattin Margarete, geb. Soldan, mitten in der entbehrungsreichen Zeit des [[Wikipedia:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] geboren. Seine ersten Kindheitsjahre waren durch Unterernährung und heftige Fiebererkrankungen geprägt. Der Vater diente damals als [[Wikipedia:Major|Major]] in der [[Wikipedia:k.u.k. Armee|k.u.k. Armee]]; für seine besonderen Verdienste in den Kämpfen um ''[[Wikipedia:Majdan|Majdan]]'', wo er den Durchbruch an der Ostfront verhinderte, wurde er mit dem [[Wikipedia:Maria-Theresien-Orden|Maria-Theresien-Orden]] ausgezeichnet und durfte seitdem die Bezeichnung ''-Majdan'' seinem Namen anfügen. 1919 wurde Karl Rössel-Majdans jüngerer Bruder Viktor (1919-1944) geboren.  
[[Datei:Farbschatten 05a.jpg|thumb|250px|Mit grünem [[Licht]] erzeugter Schattenwurf (links) eines Gegenstandes, aufgehellt durch eine zweite, weiße Lichtquelle. Es entsteht ein [[farbiger Schatten]] in der roten [[Gegenfarbe]]. Der durch das weiße Licht geworfene Schatten (rechts) wird durch die grüne Lampe intensiv grün eingefärbt und nimmt die grüne Farbe deutlich stärker an als der weiße Untergrund.]]
[[Datei:Farbschatten 05b.jpg|thumb|250px|Mit grünem [[Licht]] erzeugter Schattenwurf (links) eines Gegenstandes, aufgehellt durch eine zweite  Lichtquelle, vor die nun eine rote Folie gehalten wird. Es entsteht ein [[farbiger Schatten]] in der roten [[Gegenfarbe]], der durch die rote Folie noch intensiver hervortritt. Der Schatten der roten Folie wird durch die erste Lichtquelle grün eingefärbt und ist gut zu erkennen.]]
[[Datei:Farbschatten 06a.jpg|thumb|250px|Mit blauem [[Licht]] erzeugter Schattenwurf (links) eines Gegenstandes, aufgehellt durch eine zweite, weiße Lichtquelle. Es entsteht ein [[farbiger Schatten]] in der orangen [[Gegenfarbe]]. Der durch das weiße Licht geworfene Schatten (rechts) wird durch die blaue Lampe intensiv blau eingefärbt und nimmt die blaue [[Farbe]] deutlich stärker an als der weiße Untergrund.]]
[[Datei:Farbschatten 07a.jpg|thumb|250px|Mit gelbem [[Licht]] erzeugter Schattenwurf (links) eines Gegenstandes, aufgehellt durch eine zweite, weiße Lichtquelle. Es entsteht ein [[farbiger Schatten]] in der violetten [[Gegenfarbe]]. Der durch das weiße Licht geworfene Schatten (rechts) wird durch die gelbe Lampe gelb eingefärbt, ist aber in dem gelb beleuchteten weißen Untergrund kaum zu erkennen.]]


{{LZ|Zu den farbigen Schatten gehören zwei Bedingungen, erstlich, daß das wirksame Licht auf irgend eine Art die weiße Fläche färbe, zweitens, daß ein Gegenlicht den geworfenen Schatten auf einen gewissen Grad erleuchte.|Goethe, Zur Farbenlehre, §64}}
Im Familienverband lernte Karl Rössel-Majdan durch seinen Vater schon in jungen Jahren die [[Anthroposophie]] [[Rudolf Steiner]]s kennen:


Farbige Schatten entstehen im einfachsten Fall, wenn der durch eine [[Farbe|farbige]] Lichtquelle von einem Gegenstand geworfene Schatten durch eine zweite weiße bzw. farbneutrale Lichtquelle aufgehellt wird. In den nebenstehenden Bildern sieht man jeweils links den ''farbigen Schatten'', der in der [[Gegenfarbe]] zur ersten, farbigen Lichtquelle erscheint. Davon zu unterscheiden ist der ''gefärbte Schatten'' rechts, der durch die zweite, weiße Lichtquelle geworfen, aber durch das farbige Licht der ersten Lampe eingefärbt wird. Dieser ''gefärbte'' Schatten zeigt in den nebenstehenden Abbildungen eine noch intensivere Färbung als der ''farbige Schatten'', doch kann man das nicht als allgemeines Gesetz auffassen, sondern hängt davon ab, welche der beiden Lichtquellen die hellere ist; bei gleicher Helligkeit ist auch die Farbintensität beider Schatten annähernd gleich.  
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''Aber immer haben wir am Sonntag daheim - ich war nur nicht viel daheim, weil ich ja dann weg mußte als junger Mensch und er nach Deutschland ging - einen Zyklus von Rudolf Steiner genommen und gelesen. Das wurde regelmäßig gemacht in der Familie. Und da hat er nur gesagt: „Ihr Buabn, wenn ihr wollt’s, könnt zuhör’n.“ Da waren wir so 14, 15, 16  Jahre alt. Da saß man dabei, hat nicht sehr viel verstanden natürlich von den Dingen. Aber wir durften dabei sein und bloß die Stimme, das Klingen, diese eigenartige Seelenstimmung, wenn sich Menschen mit so etwas beschäftigen, das wirkt nach.'' (Karl Rössel-Majdan: ''Aufstand des Geistes'', Vortrag vom 2.12.1986)
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Tatsächlich sind immer ''zwei'' Lichtquellen notwendig. Wird der Schatten, den die erste Lichtquelle wirft, nicht durch eine zweite aufgehellt, so entsteht auch kein farbiger Schatten. Macht man den Versuch in einem völlig abgedunkelten Raum mit nur ''einer'' einzigen Lichtquelle, so erscheint der Schatten stets tiefschwarz, egal ob es sich dabei um eine weiße oder eine beliebige farbige Lichtquelle handelt. Auch das ist auf den nebenstehenden Abbildungen gut zu erkennen. Wird aber dann der schwarze Schatten, der von einer farbigen Lichtquelle erzeugt wird, mit einer zweiten, weißen Lampe aufgehellt, erscheint er ''sofort sehr intensiv und beinahe gegenständlich kompakt'' in der Gegenfarbe der farbigen Lichtquelle.  
Karl Rössel-Majdan besuchte das [[Wikipedia:Akademisches Gymnasium (Wien)|Akademische Gymnasium in Wien]] und das [[Wikipedia:Stiftsgymnasium St. Paul|Stiftsgymnasium St. Paul]] in [[Wikipedia:Kärnten|Kärnten]]. Nach der [[Wikipedia:1935|1935]] bestandenen [[Wikipedia:Matura|Matura]] studierte er an der [[Wikipedia:Universität Wien|Universität Wien]] [[Wikipedia:Rechtswissenschaft|Rechtswissenschaft]] (Dr. jur. 1939), [[Wikipedia:Kunstgeschichte|Kunst]]- und [[Wikipedia:Kulturgeschichte|Kulturgeschichte]] (Dr. phil. 1949) und [[Wikipedia:Politikwissenschaft|Politikwissenschaft]] (Dr. rer. pol. 1951).


In der Natur kann das Phänomen bei einiger Aufmerksamkeit leicht so beobachtet werden, wie es Goethe beschreibt:
Nach dem [[Wikipedia:Anschluss (Österreich)|„Anschluss“ Österreichs]] an das nationalsozialistische Deutschland [[Wikipedia:1938|1938]] baute Karl Rössel-Majdan ab [[Wikipedia:1939|1939]] zunächst eine illegale Studentengruppe auf:


{{GZ|Auf einer Harzreise im Winter stieg ich gegen Abend vom Brocken herunter, die weiten Flächen auf- und abwärts waren beschneit, die Heide von Schnee bedeckt, alle zerstreut stehenden Bäume und vorragenden Klippen, auch alle Baum- und Felsenmassen völlig bereift, die Sonne senkte sich eben gegen die Oderteiche hinunter.
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''Ich begann sofort mit der Arbeit an der Universität: Studenten suchen, von denen ich annehmen konnte - man musste bereits äußerst vorsichtig vorgehen -, dass sie Gegner sind, ganz gleich welcher Couleur. Sehr befreundet war ich dann mit dem Juden [Walter] Hecht - sein Vater war Rechtsanwalt, ihm selber ist es dann gelungen, nach England zu emigrieren - und habe mit ihm vereinbart, dass wir miteinander in Geheimverbindung bleiben, sodass ich nach England berichten kann an die österreichischen Emigranten dort bzw. umgekehrt Nachrichten von dort erhalte, wie die Sache weitergeht. Durch ungarische Bekannte war mir klar, dass von Budapest aus noch gewisse Verbindungen zum Ausland möglich waren, denn Budapest hatte eine freiere Stellung bei Hitler. Ich fuhr daher dann mehrfach mit dem Schiff oder auch mit dem Zug nach Budapest und habe durch Vertraute im Kynologen-, also Hundezüchterverband mit England korrespondiert, und zwar mit synthetischer Tinte einfach auf Karten, Postkarten, Briefen, Paketen, das Einpackpapier war imprägniert, und man hat das dort dann aufgelöst und konnte die Nachrichten lesen.'' [http://www.doew.at/frames.php?/service/archiv/eg/roesselmajdan3.html]
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Waren den Tag über, bei dem gelblichen Ton des Schnees, schon leise violette Schatten bemerklich gewesen, so mußte man sie nun für hochblau ansprechen, als ein gesteigertes Gelb von den beleuchteten Teilen widerschien.
Gemeinsam mit [[Wikipedia:Jacob Kastelic|Jacob Kastelic]] und anderen war er dann Mitbegründer der [[Wikipedia:Großösterreichische Freiheitsbewegung|Großösterreichischen Freiheitsbewegung]], die sich durch weitgehend ''gewaltfreien Widerstand'' auszeichnete. Die erste entscheidende Zusammenkunft fand im November 1938 im [[Wikipedia:Café Wunderer|Café Wunderer]] an der [[Wikipedia:Kennedybrücke (Wien)|Hietzinger Brücke]] statt:


Als aber die Sonne sich endlich ihrem Niedergang näherte und ihr durch die stärkeren Dünste höchst gemäßigter Strahl die ganze mich umgebende Welt mit der schönsten Purpurfarbe überzog, da verwandelte sich die Schattenfarbe in ein Grün, das nach seiner Klarheit einem Meergrün, nach seiner Schönheit einem Smaragdgrün verglichen werden konnte. Die Erscheinung ward immer lebhafter, man glaubte sich in einer Feenwelt zu befinden, denn alles hatte sich in die zwei lebhaften und so schön übereinstimmenden Farben gekleidet, bis endlich mit dem Sonnenuntergang die Prachterscheinung sich in eine graue Dämmerung, und nach und nach in eine mond- und sternhelle Nacht verlor.|Goethe, Zur Farbenlehre, §75}}
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''Wir trafen uns dann in Wien im Café "Wunderer" in Hietzing und haben dort vom Aufbau einer gemeinsamen Widerstandsbewegung gesprochen, einigten uns auf den Namen "Freiheitsbewegung" bzw. "Österreichische Freiheitsbewegung", später "Großösterreichische Freiheitsbewegung", weil man gedacht hat, der Aufstand soll Ungarn und die Tschechoslowakei und alles erfassen, wenn 's einmal soweit ist. Auf der Linie des Überparteilichen haben wir uns geeinigt. Meine Funktion war dabei Jugendberatung und staatsrechtliche Vorbereitung, d. h. neue Ideen auch in der Reform der Demokratie, damit nicht dasselbe wie vorher passiert und wieder irgendein Hitler daherkommt.'' [http://www.doew.at/frames.php?/service/archiv/eg/roesselmajdan3.html]
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=== subjektiv oder objektiv? ===
[[Datei:KRM 32 a.jpg|thumb|left|Karl Rössel-Majdan, Foto aus dem [[Wikipedia:Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes|Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes]].]]
"Georg Michael", Karl Rössel-Majdans geheimer Deckname in der Widerstandsbewegung, unter dem er später auch seine Gedichte veröffentlichte, war zugleich Ausdruck der geistigen Gesinnung, die Karl Rössel-Majdan beseelte: mit dem michaelischen Feuerschwert des Geistes der drachengestaltigen Unmenschlichkeit und dem Ungeist der Zeit entgegenzutreten! Anläßlich seines 70. Geburtstages sprach Karl Rössel-Majdan über dieses Grundmotiv seines Lebens:


Ob der farbige Schatten eine [[objektiv]]e [[Erscheinung]] ist, wie [[Rudolf Steiner]] im [[Bibliothek:Rudolf Steiner/Naturwissenschaft/GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I/Siebenter Vortrag|siebenten Vortrag]] von [[GA 320]] ausführt, oder ob es sich dabei um eine [[subjektiv]]e Reaktion des Auges, um einen Nachbildeffekt handelt, wie Goethe meinte, ist bis heute noch nicht völlig klargestellt. Steiner sagt in diesem Vortrag:
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''„Aufstand des Geistes!“ Warum habe ich das heute so genannt? Weil es mir, wenn ich einmal vor Ihnen persönlicher werden darf, eigentlich immer so vorkam, daß ich nichts anderes im Leben sah als einen Aufstand des Geistes gegen den Ungeist der Zeit. Manche empfinden das als aufrührerisch, viele waren mir böse, weil ich sie aus der Ruhe aufgerüttelt habe, einfach durch das Da-Sein oder So-Sein. Aber jeder hat eben sein Lebensgesetz, jeder tritt an nach seiner Schicksalsregel und die muß er nun leben können und immer ein Stück weiter kommen. Er muß sich in seiner Art weiterentwickeln, auch überwinden können. Es ist immer auch ein Aufstand gegen „Sich selbst“. Aber man kann ruhig sagen: ein Aufstand war es. Nicht ein Aufstand um des Aufstandes willen, sondern immer ein Aufstand aus dem tiefsten geistigen Erleben, aus dem tiefsten oft empörten Erleben über die Einschränkungen, über die Unterdrückung, die das Geistige in dieser Welt mitmachen muß.'' (Karl Rössel-Majdan: ''Aufstand des Geistes'', Vortrag vom 2.12.1986)
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{{GZ|Sie haben gesehen, daß wir es zu tun haben, wenn Farben entstehen, mit einem Zusammenwirken von Licht und Finsternis. Nun handelt es sich darum, daß man möglichst viele wirkliche Erscheinungen beobachtet, bevor man sich eine Anschauung bildet über das, was in dieser Wechselwirkung von Licht und Finsternis eigentlich zugrunde liegt. Und da möchte ich Ihnen heute zunächst dieses Phänomen der sogenannten farbigen Schatten vorführen.
[[Wikipedia:1939|1939]] wurde Karl Rössel-Majdan zur [[Wikipedia:Wehrmacht#Die Wehrmacht in der Zeit des Nationalsozialismus|Wehrmacht]] eingezogen und nach einer Verwundung in ein Lazarett eingeliefert, wo er laufend Informationen über Truppenbewegungen für die Widerstandsbewegung sammelte. Das führte schließlich am [[Wikipedia:22. Oktober|22. Oktober]] [[Wikipedia:1940|1940]] zu seiner Verhaftung durch die [[Wikipedia:Geheime Staatspolizei|Gestapo]], nachdem die Widerstandsgruppe von Burgschauspieler [[Wikipedia:Otto Hartmann|Otto Hartmann]] verraten worden war. Karl Rössel-Majdans Mitgliedschaft konnte jedoch nicht bewiesen werden, da er in der Widerstandsbewegung nur unter seinem Decknamen ''Georg Michael'' geführt war. Während seiner Haft traf ihn ein schwerer Schicksalsschlag, als sein  jüngerer Bruder Viktor nach schweren Misshandlungen in der NS-Haft starb. Am [[Wikipedia:29. Juni|29. Juni]] [[Wikipedia:1944|1944]] wurde Karl Rössel-Majdan vom [[Wikipedia:Volksgerichtshof|Volksgerichtshof]] (dem sogenannten 2. "Blutsenat") daher "nur" wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Das war die höchste Haftstrafe, die zu dieser Zeit noch verhängt wurde; jedes höhere Strafmaß hätte automatisch die Köpfung bedeutet.  


Ich werde von zwei Lichtquellen aus, die diese Kerzchen hier dar stellen, durch diesen Stab Ihnen Schatten auf dem Schirm erzeugen, der Ihnen gegenübersteht. Sie sehen zwei Schatten, welche eine deutliche Farbe nicht haben. Sie brauchen nur dasjenige, was hier ist, ordentlich anzuschauen, so werden Sie sich sagen müssen: Der Schatten, den Sie hier rechts sehen, ist natürlich der Schatten, der von dieser Lichtquelle (links) ausgeht und der dadurch entsteht, daß das Licht von dieser Quelle ausgeht und durch den Stab verdeckt wird. Und der Schatten ist derjenige, der entsteht, indem das Licht unserer rechten Lichtquelle verdeckt wird. Wir haben es also hier im Grunde genommen nur zu tun mit der Erzeugung gewisser dunkler Räume.
Im März [[Wikipedia:1945|1945]] gelang Karl Rössel-Majdan die Flucht aus dem [[Wikipedia:Zwangsarbeit|Zwangsarbeit]]slager Wien-[[Wikipedia:Lobau|Lobau]]. Bis Kriegsende konnte er als [[Wikipedia:Judenretter#Untertauchen von inländischen Flüchtlingen|„U-Boot“]] bei einem Bekannten überleben und sich an den Kämpfen in Wien beteiligen. Lebensmittel erhielt er von seinem Vater, die von dessen Schülerin [[Wikipedia:Hilde Rössel-Majdan|Hilde Rössel-Majdan]] stammten, die schon bald seine Frau werden sollte. [[Wikipedia:1946|1946]] wurde die gemeinsame Tochter Elisabeth geboren.


Das, was im Schatten liegt, ist eben dunkler Raum. Wenn Sie die Fläche des Schirmes außerhalb der beiden Schattenbänder sich an sehen, so werden Sie sich sagen: Sie wird beleuchtet von den zwei Lichtquellen. So daß wir es also da zu tun haben mit Licht. Ich will nun das eine der Lichter färben, das heißt, ich will es gehen lassen durch eine farbige Glasplatte, so daß das eine der Lichter gefärbt wird. Wir wissen, was da geschieht: Es wird das eine der Lichter abgedunkelt. Aber jetzt sehen Sie, daß durch das Abdunkeln dieser Schatten (rechts), welcher durch den Stab bewirkt wird von meiner linken Lichtquelle aus, deren Licht ich gerade abdunkle und rötlich mache, daß dieser Schatten grün wird. Er wird so grün, wie grün wird - wenn Sie zum Beispiel scharf an eine kleine rote Fläche hinschauen, dann von dieser roten Fläche das Auge abwenden und dann einfach in gerader Richtung nach einer weißen Fläche lenken -, wie grün wird dasjenige, was Sie früher rot gesehen haben, ohne daß etwas da ist, sondern Sie sehen gleichsam die grüne Farbe selber auf die Fläche hin. Wie Sie da sehen die grüne Fläche als ein zeitliches Nachbild der roten Fläche, die Sie früher wirklich gesehen haben, indem Sie das Auge dem Rot exponiert haben, so sehen Sie hier, indem ich die Lichtquelle rot abdunkle, ihren Schatten. Also, was früher bloße Dunkelheit war, sehen Sie jetzt grün. Wenn ich dieselbe Lichtquelle grün abdunkeln werde, beobachten Sie, was dann entsteht! Sie sehen, der Schatten entsteht dann rot. Wenn ich dieselbe Lichtquelle blau abdunkle, so sehen Sie, der Schatten entsteht dann orange; würde ich die Lichtquelle violett abdunkeln, so gäbe es Gelb.
Nach dem Zusammenbruch des [[Wikipedia:Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus |NS-Regimes]], setzte sich Karl Rössel-Majdan gemeinsam mit [[Julius Breitenstein]] und seinem Vater, [[Professor Karl Rössel-Majdan]], für die Neubegründung der [[Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophischen Gesellschaft]] in Österreich ein, die sich 1938 nach dem Einmarsch [[Wikipedia:Adolf Hitler|Hitlers]] selbst aufgelöst hatte, um dem drohenden Verbot zu entgehen. Die Zeit drängte, denn durch Erlass der Besatzungsmächte gab es eine Frist, innerhalb derer die von Hitler verbotenen Gesellschaften wieder anzumelden waren. Die neubegründete [[Anthroposophische Gesellschaft in Österreich (1913)]] wurde jedoch auf Betreiben zahlreicher [[Anthroposoph]]en in Österreich von der [[Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft|Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft]] in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]] nicht als Landesgesellschaft anerkannt, was für lange Zeit zu einer bedauerlichen Spaltung der anthroposophischen Bewegung in Österreich führte. Karl Rössel-Majdan erzählt dazu in seinen Lebenserinnerungen:


Nun bitte ich Sie, folgendes zu berücksichtigen - gerade dieses Phänomen ist von einer großen Bedeutung. Wenn Sie - ich erwähne das deshalb noch einmal - zum Beispiel irgendwo liegen haben, sagen wir, ein rotes Kissen, das einen weißen Überzug hat, der so gehäkelt ist, daß es da rote Rhomben gibt, und Sie sehen nach diesen roten Rhomben zuerst hin und von da weg auf das Weiße, so sehen Sie dieselbe Gitterung auf dem Weißen grün. Sie ist natürlich nicht dort, aber Ihr Auge übt eine Nachwirkung aus, und diese erzeugt, indem Sie visieren nach dem Weiß, die grünen - wie man sagt - subjektiven Bilder. Nun, Goethe wußte diese letztere Ihnen erwähnte Erscheinung und er kannte auch dieses Phänomen der farbigen Schatten. Er sagte sich: Ich dunkle diese Lichtquelle ab, bekomme grün, und nun beschreibt er das in der folgenden Weise: Wenn ich hier die Lichtquelle abdunkle, so wird der ganze weiße Schirm mit einem roten Schein bedeckt und ich sehe dann eigentlich nicht den weißen Schirm, sondern einen roten Schein, ich sehe den Schirm rötlich. Dadurch erzeuge ich, wie bei dem Kissen, mit meinem Auge die Kontrastfarbe Grün, so daß also hier kein wirkliches Grün wäre, sondern es wird nur nebenbei gesehen, weil der Schirm rötlich gefärbt ist. Aber diese Goethesche Anschauung ist falsch. Sie können sich leicht überzeugen, daß sie falsch ist, denn wenn Sie eine kleine Röhre nehmen und durchblicken, so daß Sie, nach der Abdunklung, bloß diesen grünen Streifen ansehen, so sehen Sie ihn auch grün. Sie sehen dann nicht dasjenige, was in der Umgebung ist, sondern Sie sehen nur das objektiv an dieser Stelle vorhandene Grün. Sie können sich dadurch überzeugen, daß das Grün objektiv ist, daß hier abgedunkelt wird und daß Sie dann das Grün ansehen. Es bleibt grün, kann also nicht eine Kontrasterscheinung sein, sondern ist eine objektive Erscheinung. Wir können das jetzt nicht so machen, daß es alle einzeln sehen, aber: Durch zweier Zeugen Mund wird alle Wahrheit kund. Ich werde die Erscheinung hervorrufen und Sie müssen so durchsehen, daß Sie auf das grüne Band hinsehen. Das bleibt grün, nicht wahr? Und ebenso würde die andere Farbe, wenn ich durch Grün Rot erzeugen würde, rot bleiben. In diesem Falle hat Goethe in seine Farbenlehre den Irrtum, dem er sich hingegeben hat, aufgenommen, und der muß natürlich durchaus korrigiert werden.
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''Die meisten hatten Angst, man soll doch nicht wieder anmelden, sie verstanden das nicht. Ich hab’s dann als früherer Widerstandskämpfer übernommen, ich brauchte ja keine Angst zu haben, in die Geheimpolizei zu gehen - während die anderen behaupteten, dann werden wir nach Sibirien verschleppt. Ich schlug mich also durch zum Chef der Geheimpolizei, General Cubienko, kam endlich durch die Posten bis zu diesem obersten Boss der Geheimpolizei, NKWD hieß es damals und hab’ ihm gesagt, was da los sei: Die Leute haben Angst, denn die Anthroposophie ist das Gegenteil vom Materialismus und Sie bekennen sich doch im Kommunismus zum Materialismus ... „Was is Anthroposophie“, fragte er in gebrochenem Deutsch. Ich hab’ ihm darauf versucht zu schildern, zu erklären, „die Realität einer geistigen Welt“, usw. Darauf schaut er mich so an und sagt dann auf einmal: „Cha, cha, cha, cha! Firrchten wirr nicht grroßes katholisches Kirche, werden wir firrchten kleines Verein ...“. Ich kam mit der Nachricht zurück und dann haben wir uns gesagt: „Also dann, liebe Freunde, gründen wir doch das ... Es hat doch wirklich keinen Sinn länger noch zuzuwarten.“ Und da war wieder Angst, bei vielen. Wir aber haben gesagt, wir fühlen die Verpflichtung, die geistige Verpflichtung Steiner gegenüber. Und wer nicht will, der kommt halt später, wenn er sieht, es passiert nichts. Wir wollen es jetzt einmal versuchen. Es passierte nichts. Aber im „Westen“ wurde eine andere Gesellschaft gegründet. Das war die Spaltung in Österreich ... Wir kamen dann drauf, daß es einige Mitglieder gab, die das Abzeichen der NSDAP hatten ... Dann war uns auf einmal die Angst klar.'' (Karl Rössel-Majdan: ''Aufstand des Geistes'', Vortrag vom 2.12.1986)
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Ich will zunächst nichts anderes, als daß Sie sich unter den mancherlei Erscheinungen auch bewahren das rein Faktische, das wir jetzt vor geführt haben, daß also ein Grau, das heißt ein Dunkles, das sonst als bloßer Schatten entsteht, dann, wenn wir den Schatten selbst mit Farbe gewissermaßen durchtränken, daß dann in anderer Weise Helligkeit und Dunkelheit zusammenwirken, als wenn ich den Schatten nicht durchtränkte mit einer Farbe. Und wir merken uns, daß hier durch die Abdunkelung des Lichtes mit dem Rot die objektive Erscheinung des Grün hervorgerufen wird. Nun habe ich Sie hingewiesen auf dasjenige, was da subjektiv erscheint - wie man sagt, subjektiv. Wir haben eine - wie man sagt - objektive Erscheinung, das Grün, das auf dem Schirme gewissermaßen bleibt, wenn es auch nicht fixiert ist, so lange, als wir die Bedingungen dazu hergestellt haben, und hier etwas, was gewissermaßen subjektiv, von unserem Auge allein abhängig ist. Goethe nennt die grüne Farbe, die dann erscheint, wenn ich eine Zeitlang das Auge der Farbe exponiert habe, die geforderte Farbe, das geforderte Nachbild, das durch die Gegenwirkung selbst hervorgerufen wird.
Ab [[Wikipedia:1946|1946]] arbeitete Rössel-Majdan beim [[Wikipedia:Rundfunk|Rundfunk]], dem späteren [[Wikipedia:Österreichischer Rundfunk|ORF]], der damals noch der Kontrolle der Besatzungsmächte unterstand. In diese Zeit fällt auch der Ursprung seiner späteren gewerkschaftlichen Tätigkeit:


Nun, hier ist eines streng festzuhalten. Die Unterscheidung des Subjektiven und des Objektiven, zwischen der hier vorübergehend fixierten Farbe und der durch das Auge scheinbar bloß als Nachbild geforderten Farbe, diese Unterscheidung hat in keinem objektiven Tat bestand irgendeine Rechtfertigung. Ich habe es zu tun, indem ich durch mein Auge hier das Rot sehe, einfach mit all den Ihnen beschriebenen physikalischen Apparaten, Glaskörper, Linse, der Flüssigkeit zwischen der Linse und der Hornhaut. Ich habe es mit einem sehr differenzierten physikalischen Apparat zu tun. Dieser physikalische Apparat, der in der mannigfaltigsten Weise Helligkeit und Dunkelheit durcheinandermischt, der steht zu dem objektiv vorhandenen Äther in gar keiner anderen Beziehung als die Apparate, die ich hier auf gestellt habe, der Schirm, die Stange usw. Das eine Mal ist bloß die ganze Vorrichtung, die ganze Maschinerie mein Auge, und ich sehe ein objektives Phänomen durch mein Auge, genau dasselbe objektive Phänomen, das ich hier sehe, nur daß hier das Phänomen bleibt. Wenn ich aber mein Auge mir herrichte durch das Sehen so, daß es nachher in der sogenannten geforderten Farbe wirkt, so stellt sich das Auge in seinen Bedingungen wieder her in den neutralen Zustand. Aber dasjenige, wodurch ich Grün sehe, ist durchaus kein anderer Vorgang, wenn ich sogenannt subjektiv durch das Auge sehe, als wenn ich hier objektiv die Farbe fixiere. Deshalb sagte ich: Sie leben nicht so mit Ihrer Subjektivität, daß der Äther draußen Schwingungen macht und die Wirkung derselben als Farbe zum Ausdruck kommt, sondern Sie schwimmen im Äther, sind eins mit ihm, und es ist nur ein anderer Vorgang, ob Sie eins werden mit dem Äther hier durch die Apparate oder durch etwas, was sich in Ihrem Auge selber vollzieht. Es ist kein wirklicher, wesenhafter Unterschied zwischen dem durch die rote Verdunkelung räumlich erzeugten grünen Bild und dem grünen Nachbild, das eben nur zeitlich erscheint; es ist ein - objektiv besehen - greifbarer Unterschied nicht, nur der, daß das eine Mal der Vorgang räumlich, das andere Mal der Vorgang zeitlich ist. Das ist der einzige wesenhafte Unterschied. Die sinngemäße Verfolgung solcher Dinge führt Sie da hin, jenes Entgegenstellen des sogenannten Subjektiven und des Objektiven nicht in der falschen Richtung zu sehen, in der es fortwährend von der neueren Naturwissenschaft gesehen wird, sondern die Sache so zu sehen, wie sie ist, nämlich daß wir das eine Mal eine Vorrichtung haben, durch die wir Farben erzeugen, unser Auge neutral bleibt, das heißt sich neutral macht gegen das Farbenentstehen, also dasjenige, was da ist, mit sich vereinigen kann. Das andere Mal wirkt es selbst als physikalischer Apparat. Ob aber dieser physikalische Apparat hier (außen) ist oder in Ihrer Stirnhöhle drinnen ist, ist einerlei. Wir sind nicht außer den Dingen und projizieren erst die Erscheinungen in den Raum, wir sind durchaus mit unserer Wesenheit in den Dingen und sind um so mehr in den Dingen, als wir aufsteigen von gewissen physikalischen Erscheinungen zu anderen physikalischen Erscheinungen. Kein Unbefangener, der die Farbenerscheinungen durchforscht, kann anders, als sich sagen: Mit unserem gewöhnlichen körperlichen Wesen stecken wir nicht drinnen, sondern mit unserem ätherischen und da durch mit unserem astralischen Wesen.|320|119ff}}
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''Da gab’s einmal einen „Wilden Streik“. In zehn Minuten wurde alles gewendet. Gestreikt wurde gegen die Besatzungsmacht, die Russen, gegen die Regierung, gegen die Gewerkschaft, gegen die Direktion, gegen die Parteien, die waren alle auf der Gegnerseite. Ein Heizer, eine Putzfrau und noch zwei drei so ganz armselige Armutschkerln haben zu mir gesagt: „Du warst bei der Widerstandsbewegung, hilf uns Du, da ist ein Unrecht geschehen!“ So kam es dazu. Da hab ich gesagt, dann müßt’ ihr’s halt durchsetzen. „Na ja, wie macht man des?“ Hab ich gesagt, so geht’s halt hin und sagt’s denen, wir tun nimmer mit. Das steigerte sich. Die fühlten sich alle stark, die ganze Kamarilla - „Kommt gar nicht in Frage!“ - also blieb ich zum Schluß über: Zanemann geh’ du voran! ... Ich war auf einmal Streikführer. Ein Mann beim Senderhebel, einer beim Tor unten und der wilde Streik war fertig. Ich kann’s nicht näher schildern, aber sie mußten kapitulieren. ( ) Und wir haben noch drei Tage durchgehalten. Keine Besatzungsmacht hat eingegriffen. Nächtliche Sitzung der Regierung, nächtliche Sitzung im ÖGB, keiner hat eingegriffen ... Ich bin also eigentlich, ursprünglich, als Gegner des ÖGB angetreten.'' (Karl Rössel-Majdan: ''Aufstand des Geistes'', Vortrag vom 2.12.1986)
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Ganz allgemein zum Verhältnis des [[Subjekt]]iven zum [[Objekt]]iven bei den Farberscheinungen ergänzt Rudolf Steiner in [[GA 291]]:
Beim Rundfunk wirkte Karl Rössel-Majdan zunächst als wissenschaftlicher Referent und in der Personalabteilung, später als Leiter der Abteilung für Rundfunkforschung und Hauptabteilungsleiter des Auslandsdienstes der Kurzwelle. Als Rundfunkforscher entwickelte er eine neue Form der Hörerstatistik, die auf den Ideen der [[Soziale Dreigliederung|Sozialen Dreigliederung]] [[Rudolf Steiner]]s aufbaute. Studienreisen führten ihn später nach [[Wikipedia:Palästina|Palästina]] und [[Wikipedia:1953|1953]] in die [[Wikipedia:USA|USA]], wo er insbesondere das Leben der [[Indianer]]n studieren konnte.


{{GZ|Die Physik soll es bei dem bloßen im Raume Vorhandenen des Lichtes lassen. Das Betrachten des Farbigen kann überhaupt nicht geschehen, ohne in das Seelische heraufgehoben zu werden. Denn es ist eine bloße törichte Rederei, wenn man sagt, das Farbige sei lediglich ein Subjektives. Und wenn man namentlich dann etwa dazu übergeht zu sagen - wobei man sich vom Ich nichts Genaues vorstellt -, draußen wäre irgendeine objektive Veranlassung, und die wirke auf uns, auf unser Ich - - Unsinn ist es; das Ich selber ist in der Farbe drinnen. Es sind das Ich und auch der menschliche Astralleib gar nicht von dem Farbigen zu unterscheiden, sie leben in dem Farbigen und sind insoferne außer dem physischen Leib des Menschen, als sie mit dem Farbigen draußen verbunden sind; und das Ich und der astralische Leib, sie bilden im physischen Leibe und im Ätherleibe die Farben erst ab. Das ist es, worauf es ankommt. So daß die ganze Frage nach der Wirkung eines Objektiven des Farbigen auf ein Subjektives ein Unsinn ist; denn in der Farbe drinnen liegt schon das, was Ich, was astralischer Leib ist, und mit der Farbe herein kommt das Ich und der astralische Leib. Die Farbe ist der Träger des Ichs und des astralischen Leibs in den physischen und in den Ätherleib hinein. So daß die ganze Betrachtungsweise einfach umgekehrt und umgewendet werden muß, wenn man zu der Realität vordringen will.
[[Wikipedia:1948|1948]] bereiste Karl Rössel-Majdan gemeinsam mit seiner Gattin mit dem Motorrad die Schweiz, wo er [[Marie Steiner]] noch kurz vor ihrem Tod besuchen konnte. Sein Vater war schon vorher hingefahren, um im Nachlassstreit um [[Rudolf Steiner]]s Werke Marie Steiner beizustehen.  


Was da also hineingekrochen ist in die Physik, und was die Physik mit ihren Strichen und Linien umfängt, das muß wieder heraus. Es müßte geradezu zunächst einmal eine Periode eintreten, wo man es ver schmäht, überhaupt zu zeichnen, wenn man in der Physik von der Farbe spricht, wo man versuchen soll, die Farbe in ihrem Fluktuieren, in ihrem Leben zu erfassen.|291|59f}}
[[Datei:KRM_Sprachgestaltung.jpg|thumb|Karl Rössel-Majdan: ''Vom Wunder der menschlichen Stimme 1. Sprachgestaltung'', Troxler Verlag, Wien 1975]]
Ab [[Wikipedia:1961|1961]] war Karl Rössel-Majdan auch in der Erwachsenenbildung tätig. Er hielt Vorträge zur [[Wikipedia:Kulturgeschichte|Kulturgeschichte]] und entwickelte die von [[Rudolf Steiner]] begründete [[Sprachgestaltung]] in eigenständiger Form weiter. Er galt als engagierter Gewerkschafter und war sechzehn Jahre (1970-1986) Vorsitzender der [[Wikipedia:Gewerkschaft Kunst, Medien, Freie Berufe|Gewerkschaft Kunst, Medien, freie Berufe]] im [[Wikipedia:Österreichischer Gewerkschaftsbund|ÖGB]], daneben Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft für Kunst und Wissenschaft in Österreich, Vizepräsident der Österreichischen Künstlerunion. Auf Anregung seiner Tochter Elisabeth gründete Karl Rössel-Majdan [[Wikipedia:1972|1972]] das [[Comenius-Institut]], wo seitdem seelenpflegebedürftige Menschen nach [[Waldorfpädagogik|waldorfpädagogischer]] Methode betreut werden.


In den Hinweisen der 2., erweiterten Auflage der [[GA 320]] (1964) wird zunächst eher der subjektive Charakter der Erscheinung herausgestrichen:
[[Wikipedia:1967|1967]] begründete Karl Rössel-Majdan das [[Kuratorium für künstlerische und heilende Pädagogik]], das er bis zu seinem Tod aktiv als Präsident leitete. Danach übernahm seine Tochter Elisabeth Rössel-Majdan die Leitung des Kuratoriums. Das Kuratorium ist der gemeinsame Rechtsträger einer Reihe privater waldorfpädagogischer Bildungseinrichtungen als Basis für ein [[freies Geistesleben]]. Durch die Initiative Karl Rössel-Majdans entstanden so:  


{{GZ|Die Nachprüfung dieses Versuches mit dem Rohr führte schon bald zu einem negativen Ergebnis. Dadurch veranlaßt, kam es zu zwei Experimentalabenden Rudolf Steiners zusammen mit vier bzw. drei andern Teilnehmern in Dornach im Herbst 1922. Der farbige Schatten erschien durch das Rohr oder abgewandelte Einrichtungen oft mit einer schwachen Farbnuance, aber meistens derjenigen der farbigen Beleuchtung.<br>Vom Schluß des zweiten Abends gibt einer der Teilnehmer, V. C. Bennie, folgende Darstellung: Nahe einer Wand hing ein Seil herab, davor brannte noch eine rote Lampe, so daß der Schatten des Seils, von der gewöhnlichen Beleuchtung des Raumes erhellt, intensiv grün erschien. Darauf machte einer der Teilnehmer aufmerksam. Rudolf Steiner betrachtete den Schatten etwa eine halbe Minute und sagte dann: Dieses Grün ist nur im ganzen Zusammenhang vorhanden. Es ist selbstverständlich «subjektiv», wie man sagt. Hier (Rot) hat man zu viel, hier (Grün) zu wenig. Das mit dem Rohr ist Unsinn. Goethe hat recht. Die Stelle wird korrigiert, darauf können Sie sich verlassen. (Mit Lächeln): Mir liegt nicht daran, Goethes Farbenlehre zu widersprechen.<br>Nach anderen Aussagen sprach Rudolf Steiner einmal davon, die Farbwirkung im Schatten auf chemischem Wege nachzuweisen. Nicht bekannt ist, ob diese Absicht vor oder nach den Versuchen vom Herbst 1922 bestand.<br>Im obigen Zusammenhang, aber auch im Vortrag, ist von «subjektiv» mit dem Zusatz «wie man sagt» die Rede. Erst in den anschließenden Ausführungen des Vortrages rückt Rudolf Steiner diese Begriffe in seinem Sinn zurecht. Vgl. das Diskussionsvotum S. 20-21 und den Schluß des Vortrages vom 8. Mai 1921 in «Über das Wesen der Farben», Stuttgart 1959 ([[GA 291]]).|320|197f}}
* [[Comenius-Institut]] (1972)
* [[Comeniusheim]] (1980)
* [[Friedrich Eymann Waldorfschule]] (1982)
* [[Goetheanistisches Konservatorium und Waldorfpädagogische Akademie]] (1989)
* [[Oberstufenrealgymnasium Rudolf Steiner]] (1992)


In den Hinweisen zur 3. Auflage der [[GA 320]] (1987) findet man dann eine andere Darstellung, die in Richtung Objektivität weist:
Karl Rössel-Majdan setzte sich unermüdlich für die weitere Entfaltung der [[Anthroposophie]] in Österreich ein und griff insbesondere Steiners Ideen zur [[Soziale Dreigliederung|Sozialen Dreigliederung]] auf, um die [[Kultur]] als dritte unabhängige Kraft  neben Wirtschaft und Politik im sozialen Leben zu stärken. Seit [[Wikipedia:1948|1948]], nach dem plötzlichen Tod seines Vaters, war Karl Rössel-Majdan Hauptvortragender der [[Anthroposophische Gesellschaft in Österreich (1913)|Anthroposophischen Gesellschaft in Österreich (1913)]]. In seinen zahlreichen Vorträgen, Kursen, Seminaren und Rundfunksendungen wußte er die Menschen für seine Ideale durch seine lebendige, bildhafte und zugleich logisch präzise Sprache zu begeistern.
[[Datei:Farbschatten 01a.jpg|thumb|250px|Mit weißem [[Licht]] erzeugter schwarzer Schattenwurf eines Gegenstandes.]]
[[Datei:Farbschatten 01d.jpg|thumb|250px|Mit weißem [[Licht]] erzeugter Schattenwurf (links) eines Gegenstandes, aufgehellt durch eine zweite gelblich-weiße Lampe. Der Schatten ist, bedingt durch den schwachen Gelbstich der zweiten Lampe, ganz leicht gelbrötlich verfärbt und liegt durchschnittlich bei RGB (104,87,67). Auch der weiße Untergrund erscheint durch die zweite Lampe gelbstichig.]]
[[Datei:Farbschatten 03a.jpg|thumb|250px|Mit rotem Licht erzeugter unfarbig-schwarzer Schattenwurf eines Gegenstandes.]]
[[Datei:Farbschatten 04b.jpg|thumb|250px|Mit grünem Licht erzeugter Schatten, der ebenfalls unfarbig-schwarz erscheint.]]
[[Datei:Farbschatten 08a.jpg|thumb|250px|Mit blauem Licht erzeugter tiefschwarzer Schatten.]]


{{GZ|Dieser Versuch wurde von V. C. Bennie, damals Dozent für Physik am Kings College der Universität London, wiederholt angestellt, nachdem er 1921 die Nachschrift des Kurses durch Rudolf Steiner erhalten hatte. Immer mit negativem Ergebnis. Dadurch veranlaßt, kam es zu zwei Experimentalabenden in Dornach Ende September 1922. Rudolf Steiner hatte gewünscht dabeizusein. Die anderen Mitwirkenden waren Dr. Ernst Blümel, Mathematiker, V. C. Bennie und Dr. Oskar Schmiedel, Pharmazeut und Leiter von Kursen über Goethes Farbenlehre. Am ersten Abend war auch Dr. W. J. Stein beteiligt. Die beiden Abende führten zu keiner Bestätigung des Experimentes mit dem Rohr. Im übrigen wird das Ergebnis von den Teilnehmern verschieden überliefert. Worauf es hier aber ankommt, scheint an den beiden Abenden gar nicht zur Sprache gekommen zu sein, nämlich die durch Dr. Blümel überlieferte Absicht Rudolf Steiners, die Objektivität der Farbe im Schatten auf fotografischem oder chemischem Wege im Stuttgarter Forschungsinstitut nachzuweisen. Von solchen Versuchen des damaligen Forschungsinstituts ist aber nichts bekannt, sicher nicht von positiven Ergebnissen. Später, als die erste Auflage des Kurses in der Gesamtausgabe erscheinen sollte, lagen fotografische Versuche mit negativem Ergebnis vor: Trotz des Fortschrittes der Farbfotografie seit der Zeit Rudolf Steiners war in den Aufnahmen des farbigen Schattens die Farbe nicht fixiert. Das Gesamtbild  zeigte  zwar  den  Schatten  in  der  geforderten  Farbe, aber ausgeschnitten erschien er grau. Das ist heute anders. Es ergeben sich fixierte Farben, sogar ohne besondere Veranstaltungen. - Ausgangspunkt neuer Versuche war eine Aufnahme, welche der Berufsfotograf und Erarbeiter von Goethes Farbenlehre, Hans-Georg Hetzel, von einem Experiment des farbigen Schattens im Goethe-Farbstudio, Dornach, machen konnte. Sie zeigte außer der gewohnten Dreiheit von fordernder Farbe, farbigem Schatten und aufgehellter Farbe des Umfeldes, im Vordergrund noch eine kleine technische Grauskala. Diese erschienen trotz der intensiven Farbe des Schattens grau, auf derselben Aufnahme! Heute liegen von Hans-Georg Hetzel reproduzierbare Serienaufnahmen verschiedenfarbiger Schatten vor, jede Serie auf denselben Film aufgenommen und zur Kontrolle ergänzt durch dazwischengeschaltete Aufnahmen eines grauen Schattens. Es handelt sich um Dia-Filme. Jeder Film ist gewerbsmäßig in einem Automaten entwickelt als einer unter vielen Kundenaufträgen. Damit sind die verschiedenen Farben einer Serie in ein und demselben Entwicklungsprozeß hervorgebracht. Auch die Aufnahmen sind ganz undifferenziert erfolgt, alle mit derselben Farbfolie vor dem Objektiv, der Folie, welche der Farbtemperaturmesser für die Aufnahme von Grau angezeigt hat. Dadurch wird erreicht, daß Grau wirklich grau wird. Ist diese Bedingung nicht erfüllt, fällt dennoch eine Entscheidung: Entweder es erscheinen alle farbigen Schatten gleich wie Grau, dann könnten die Farben der Schatten subjektiv sein; oder die Schatten erscheinen anders als das Grau, dann liegt in ihrem Räume eine besondere Wirksamkeit vor. Daß letzteres zutrifft, zeigt schon die Polaroidkamera mit ihrem besonderen Farbprozeß. Sie macht die farbigen Schatten stark grünstichig, nicht gleich wie den grauen. Es kann keine Rede davon sein, daß die farbigen Schatten gleich wie die grauen herauskommen. Ginge es nur um subjektiv oder objektiv, könnte es dabei sein Bewenden haben. Will man aber möglichst nahe an die wahren Farben der Schatten herankommen, ist natürlich notwendig, daß Grau grau wird. Beschreiben wir die bis jetzt beste der gewonnenen Serien: Grau ist ein schönes Mausgrau. Der blaue Schatten erscheint grau mit höchstens einem Hauch von Blau. Die anderen Schatten sind entschiedener farbig, alle braunstichig, gegen welche Farbe die geforderte sich nur in einer Nuance ankündigt. Auch Grün kommt entschieden anders als Grau heraus, aber in einem schwer zu beurteilenden Farbton, der meistens als bräunlich bezeichnet wird. Die im automatischen Verfahren vergrößert auf Papier kopierte Serie zeigt Blau und Grau gleich, und im übrigen dominiert der Braunton so, daß die anderen Nuancen untergehen. - Es ist schon angedeutet, daß die Sorte des Films eine große Rolle spielt. Interessanterweise ist aber auch die Art der Beleuchtung von Bedeutung. Diffuses Licht (z.B. Bühnenlampen) gibt bessere Farben als streng fokussiertes Licht. - Einzelaufnahmen von farbigen Schatten sind mit sehr schöner, fixierter Farbe erhalten worden. Sie werden aber schön durch besondere Behandlung der einzelnen Aufnahme. Damit kommt ihnen nicht dieselbe Beweiskraft zu. Beweiskräftig ist allerdings jede Aufnahme, welche nur aus Maßnahmen hervorgeht, die routinemäßig auch für die Aufnahme gewöhnlicher Farben getroffen werden, zeigt sie doch, daß der fotografische Prozeß, der ja für gewöhnliche Farben entwickelt worden ist, auch auf die farbigen Schatten reagiert. Mehr soll hier nicht behauptet werden. Zum Ganzen des farbigen Schattens vgl. man G. Ott und H. O. Proskauer, «Das Rätsel des farbigen Schattens», Basel 1979. - Eine Serie der oben erwähnten Aufnahmen befindet sich im Archiv der Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung, Dornach. Näheres über die Versuche ist ausgeführt in den «Beiträgen zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe», Heft Nr. 97, Michaeli 1987.|320|197f}}
Karl Rössel-Majdan starb am [[Wikipedia:6. August|6. August]] [[Wikipedia:2000|2000]] in Wien.


Proskauer ist von der Objektivität des farbigen Schattens überzeugt und schreibt dazu:
== Auszeichnungen ==
* Medaille des österreichischen Widerstandes
* [[Wikipedia:Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien#Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien|Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien ]]
* [[Wikipedia:Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich|Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich]]


{{LZ|Kehren wir aber noch einmal zu einem einfachen Schatten zurück, der nur durch ein Licht im dunklen Raum entsteht, wenn ein undurchsichtiger Körper zwischen der Lichtquelle und dem Auffangkörper steht. Was als dunkler Schatten zwischen den Helligkeiten hier erscheint, ist Ausdruck der Polarität. Nun färbe man dieses eine Licht durch Vorsetzen der Farbscheibe: Man sieht: einen schwarzen Schatten zwischen der gefärbten Helligkeit zu seinen Seiten. Dieser schwarze Schatten ist gewissermaßen die Forderung des Lichtes (nicht des Auges!) als bloßer Helligkeit: es muß die Polarität: Dunkelheit auftreten. - Indem er auch im gefärbten Licht schwarz bleibt, steht er noch auf der untersten (1.) Stufe.
== Werke ==
: '''als Autor'''
* ''Verlogene Demokratie. Zeitgemäße Betrachtungen auf Grund der Staats- und Gesellschaftsauffassung [[Wikipedia:Jakob Burckhardt|Jakob Burckhardt]]s''. Braumüller, Wien 1949.
* ''„Ich bin der Mensch von heut ...“ Eine Auswahl besinnlicher und heiterer Verse''. Europäischer Verlag, Wien 1950.
* ''Das internationale Rundfunkrecht. Mit einem Abriß der Rundfunksoziologie''. Dissertation an der Universität Wien, Wien 1952.
* ''Der Rundfunk. Vorgeschichte und Wesen. Eine kulturwissenschaftliche Untersuchung''. Braumüller, Wien 1953.
* ''Ich und Uncle Sam'', Verlag des Internationalen Studienzentrums, Wien 1956.
* ''Rundfunk und Kulturpolitik. Ein Beitrag zur Kultursoziologie''. Westdeutscher Verlag, Köln/Opladen 1962.
* ''Vom offenbaren Geheimnis der Statistik'', Vortrag vom 25.1.1966 ''(unveröffentlicht)''
* ''Vom Wunder der menschlichen Stimme. Sprachgestaltung''. Troxler, Wien 1975.
* ''Aufstand des Geistes'', autobiografischer Vortrag, gehalten am 2.12.1986 in Wien ''(unveröffentlicht)''
* ''Österreichische Künstler-Union.  Die Europäische Gemeinschaft und die Kultur. Ein Beitrag zur Orientierung der österreichischen Kulturpolitik''. Hrsg. und Verleger: Österreichische Künstler-Union, Wien 1990.
* ''Georg Michael 75 Karl Rössel-Majdan. Das lyrische Werk'', Festschrift des Kuratoriums für künstlerische und heilende Pädagogik, Wien 1991
* ''Vom Wunder der menschlichen Stimme. Stimmbildung'' (gemeinsam mit KS Hilde Rössel-Majdan), Kuratorium für künstlerische und heilende Pädagogik, Wien 2007.


Nun lasse man langsam das zweite, ungefärbte Licht auf diesen schwarzen Schatten leuchten, indem man es durch einen Widerstand oder durch eine Blende ganz allmählich verstärkt. Was geschieht nun mit unserem Schatten? Wir sahen oben schon: Er wird, als Gegenschlag zum Licht, das ihn erzeugt, durch das 2. Licht an das 1. gebunden: Wird das erzeugende Licht schwächer, so wird der Schatten heller und umgekehrt. Je mehr die Farbscheibe jetzt das Licht verdunkelt, desto heller will auch der Schatten werden.
: '''als Herausgeber'''
 
* ''Kultur als 3. Kraft. Leitlinien zur Kulturpolitik''. Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Wien 1980.
Man lösche nun das 2. Licht nochmals aus: Dann steht wieder ein schwarzer Schatten (die 1. Stufe) innerhalb einer farbigen Umgebung. (2. Stufe). Bringt man nun, wie vorher, das 2. Licht, es allmählich verstärkend, hinzu, - was geschieht? Das Auge sieht an der Stelle unseres farbigen Schattens eine schöne, erstaunlich intensive Farbe entstehen. Mit den «Augen des Geistes», der Vernunft, «sieht» man aber noch immer ihre Schattenunterlage. Hier wird die Finsternis zur Farbe! Nicht um ein gefärbtes Licht handelt es sich hier, sondern die Finsternis im Schattenraum ist in der Farbe, die hier allmählich erscheint, gewissermaßen integriert, ist ihre «Leiblichkeit». - Deshalb verschwindet diese zarte Farbe auch sofort, wenn man mit diesem Schatten Versuche anstellt, die entweder auf seine Finsternisqualität nicht gebührend Rücksicht nehmen oder seine Bindung an das ihn erzeugende Licht zerstören.
* ''Waldorfpädagogik als Alternative. Intensivpädagogik in Kindergarten, Tagesheim, Internat und Schule''. Festschrift aus Anlaß der Jubiläumstagung „10 Jahre Comenius-Institute“ (5.–11. Juni 1981). Hrsg. Kuratorium für Künstlerische und Heilende Pädagogik. Wien 1981.
 
Die Farbe des farbigen Schattens, als «Gegenschlag», als «Forderung» zum gefärbten Licht, ist somit auf viel subtilere, kompliziertere Weise zustande gekommen, als die des gefärbten Schattens. Durch die dargestellten Beziehungen zwischen den beiden Lichtern und Schatten ergibt sich, daß der farbige Schatten die Erfüllung der aForderung», (3. Stufe) nicht des Auges, sondern eines gefärbten Lichtes darstellt! Das, was sich bei den Nachbildern jederzeit im Auge abspielt, spielt sich bei der Verumständung einer doppelten Beleuchtung und einer Beschattung außerhalb des Auges ab als Ausdruck einer umfassenden, von der Totalität ausgehenden «Forderung». Deshalb kann Rudolf Steiner (in seinem 1. Naturwissenschaftlichen Kurs, im 7. Vortrag) bei Besprechung dieses Phänomens sagen: «Ob aber dieser physikalische Apparat (beim farbigen Schatten d.V.) hier (außen) ist oder in Ihrer Stirnhöhle drinnen ist, ist einerlei. »Und vorher hieß es vom Nachbild« das eben nur zeitlich erscheint; es ist ein - objektiv besehen - greifbarer Unterschied nicht, nur der, daß das eine Mal der Vorgang räumlich, (beim farbigen Schatten, d.V.) das andere Mal der Vorgang zeitlich ist. Das ist der einzige wesenhafte Unterschied.»|Ott/Proskauer, S 108f}}
 
== Der experimentelle Befund ==
[[Datei:RGB.png|thumb|Der [[Wikipedia:RGB-Farbraum|RGB-Farbraum]]]]
[[Datei:RGB Farbraum.jpg|thumb|RGB-Farbwürfel]]
Für die Objektivität der Erscheinung des farbigen Schattens spricht, dass sie ''sofort sehr intensiv und beinahe gegenständlich kompakt'' auftritt, wenn die zweite Lichtquelle dazukommt, während [[Nachbild]]er viel flüchtiger erscheinen und in der Regel erst dann deutlich hervortreten, wenn das Auge für einige Zeit auf der Erscheinung ruht. Goethe irrt, wie man sich leicht durch eigene Beobachtung überzeugen kann, wenn er schreibt:
 
{{LZ|Hier ist der Ort zu bemerken, daß es wahrscheinlich eines Zeitmomentes bedarf, um die geforderte Farbe hervorzubringen. Die Retina muß von der fordernden Farbe erst recht affiziert sein, ehe die geforderte lebhaft bemerklich wird.|Goethe, Zur Farbenlehre, §77}}
 
Sehr treffend argumentiert Gehard Ott gegen den bloßen Nachbildeffekt. Er weist darauf hin, dass, wenn die beiden Lichtquellen sehr hell sind, der farbige Schatten so intensiv hervortritt, dass er selbst ein Nachbild in seiner Gegenfarbe hervorrufen kann. Dann kann aber der farbige Schatten nicht selbst schon ein Nachbild sein:
 
{{LZ|Nun gibt es aber ein ganz einfaches Experiment, das Goethes Ansicht wirklich widerlegt und das zudem geeignet ist, auf die Natur der farbigen Schatten zweiter Art ein ganz eigentümliches Licht zu werfen. Es ist dieses Experiment aber nur dann wirksam zu erzielen, wenn die farbigen Schatten selbst mit einer genügenden Deutlichkeit durch zwei Lichtquellen hervorgerufen werden. Man kann dann nämlich den ganzen Farbigen-Schatten-Versuch eine Zeitlang deutlich mit dem Auge fixieren, also etwa die schwach purpurrot beleuchtete Schirmfläche mit den zwei in gleicher Stärke hervortretenden farbigen Halbschatten Purpurrot und Grün. Nimmt man dann gleichzeitig den schattenwerfenden Gegenstand weg, sowie die die eine Lichtquelle färbende Folie oder Glasplatte und dämpft beide Lichtquellen zugleich ab, so erscheint auf der nun mäßig erhellten weißen Fläche ein eindeutiges Nachbild des ganzen Vorganges in den geforderten Kontrastfarben, das heißt grünlich beleuchtete Schirmfläche und deutliche - aber jetzt umgekehrte! - Grün-und-Purpurrot-Farbstreifen an der Stelle der früheren Doppelschatten! Und diese Erscheinung hat alles Charakteristische eines echten farbigen Nachbildes.
 
Damit ist aber eindeutig die Möglichkeit ausgeschlossen, daß der farbige Schatten zweiter Art selbst schon ein Nachbild sei, denn wann hätte je ein Nachbild von sich abermals ein Nachbild erzeugt! Besteht doch das Wesen des Nachbildes gerade darin, daß sich das Auge von einer Farberregung als Organ wiederherzustellen versucht! Dann wäre es aber doch sinnlos, wenn es sich von einer solchen Wiederherstellung zu einer abermaligen Wiederherstellung hiervon bereit fände. Das Auge kann zwar ein Nachbild sich «von außen vergegenwärtigen», es kann aber niemals sich veranlaßt sehen, von einem «nach außen hin vergegenständlichten» inneren Prozeß zur Schaffung eines zweiten, abermals umgekehrten Nachbildes zu kommen. Ein Nachbild verklingt in eine neutrale Farblosigkeit und kündigt damit den Augenblick an, wo das Sinnesorgan Auge wieder die von ihm geforderte Neutralität gegenüber der Farbenwelt zurückgewonnen hat.
 
Die farbigen Schatten (der zweiten Art) sind also keine physiologisch vom Auge her bedingten Erscheinungen. Sie sind vielmehr so «gegenständlicher Art», daß sie auf das Auge in derselben Weise erregend einwirken, wie ein entsprechender farbloser Gegenstand in grüner Beleuchtung oder gar ein grüngefärbter Gegenstand selbst. Denn sie bringen ein Nachbild im Auge hervor, wie es sonst nur farbigen Gegenständen eigen ist.|Ott/Proskauer, S 16}}
 
=== Erste Versuchsserie ===
Die obenstehenden Digitalfotos<ref name="Fuji">Fuji FinePix S 5500</ref>, die auch eine objektive Einschätzung der Farbqualität der farbigen Schatten unabhängig von der subjektiven [[Wahrnehmung]] ermöglichen, sprechen ebenfalls dafür, dass es sich beim farbigen Schatten um ein objektives Phänomen handelt. Für die Aufnahme der Fotos wurde als erste Lichtquelle eine helle weiße Lampe gewählt, deren Licht mit entsprechenden Farbfolien eingefärbt wurde. Die zweite Lichtquelle, die den Schattenwurf der ersten Lampe aufhellt und dabei den farbigen Schatten hervorruft, hatte eine schwach gelbliche Färbung, wodurch die farbigen Schatten ganz leicht in den gelbroten Bereich verschoben erscheinen.
 
==== schwarze bzw. graue Schatten mit nur einer Lichtquelle ====
 
Der schwarze Schatten, der von einer weißen Lichtquelle geworfen wird ist mit [[Wikipedia:RGB-Farbraum|RGB]] (18,18,18) tatsächlich nach dem [[Wikipedia:RGB-Farbraum|RGB-Modell]] völlig farbneutral und entspricht einem sehr dunklen Grau. Wird dieser Schatten durch die zweite, gelbstichige Lichtquelle aufgehellt, nimmt er eine leicht gelbrötliche Färbung an und liegt dann durchschnittlich bei [[Wikipedia:RGB-Farbraum|RGB]] (104,87,67).
 
Der schwarz erscheinende Schatten, der von einer einzelnen roten Lichtquelle erzeugt wird, ist mit [[Wikipedia:RGB-Farbraum|RGB]] (12,2,1) ganz leicht ins Rötliche verschoben. Der Schatten der einzelnen grünen Lampe ist mit [[Wikipedia:RGB-Farbraum|RGB]] (3,5,2) nur ganz minimal grün tingiert und der Schatten der blauen Lampe ist mit [[Wikipedia:RGB-Farbraum|RGB]] (2,2,2) tiefschwarz.
 
==== Farbige Schatten mit zwei Lichtquellen ====
 
Der rötliche Schatten im Bild ganz oben rechts zeigt im [[Wikipedia:RGB-Farbraum|RGB-Farbraum]] mit den [[Wikipedia:RGB-Farbraum|RGB]]-Komponenten (181,137,136) einen signifikant höheren Rot-Anteil. Nicht so eindeutig ist das Ergebnis allerdings für den grünen Schatten im dritten Bild von oben mit einem durchschnittlichen [[Wikipedia:RGB-Farbraum|RGB]]-Wert (146,120,93), was insgesamt einem mehr hellbräunlichem Farbton entspricht. Für den orange gefärbten Schatten ist das Ergebnis mit [[Wikipedia:RGB-Farbraum|RGB]] (208,124,62) wieder sehr eindeutig. Der violette Schatten liegt bei etwa [[Wikipedia:RGB-Farbraum|RGB]] (107,81,80), entsprechend einem bräunlich-violettem Farbton. 
 
<center>
<gallery perrow="5" widths="180" caption="Die Schattenfarben der ersten Versuchsserie"> 
  Bild:RGB-104-87-67.jpg|Der vom gelbstichigen Licht der zweiten Lampe aufgehellte Schatten bildet den Hintergrund aller farbigen Schatten, die durch entsprechende Farbfilter vor der ersten Lampe hervorgerufen werden.
  Bild:RGB-181-137-136.jpg|Der "rote" Farbschatten, der durch eine grüne Farbfolie erzeugt wird, ist tatsächlich objektiv rötlich gefärbt.
  Bild:RGB-146-120-93.jpg|Der "grüne" Farbschatten durch die rote Folie ist in Wahrheit eher bräunlich und unterscheidet sich nur wenig von der ursprünglichen aufgehellten Schattenfarbe.
  Bild:RGB-208-124-62.jpg|Der "orange" Farbschatten, der durch die blaue Folie entsteht, tritt wieder objektiv ganz deutlich hervor.
  Bild:RGB-107-81-80.jpg|Der "violette" Farbschatten, durch eine gelbe Folie erzeugt, ist objektiv genommen graubraun. 
</gallery>
</center>
 
==== Die Ergebnisse und ihre Interpretation ====
 
Die durch eine ''grüne'' bzw. ''blaue'' Beleuchtung hervorgerufenen ''rötlichen'' bzw. ''orangefarbenen'' Schatten sind eindeutig und objektiv in Richtung der [[Gegenfarbe]] gefärbt. Die mit ''roter'' bzw. ''gelber'' Folie erzeugten Schatten unterscheiden sich hingegen nicht signifikant von der ursprünglichen aufgehellten Schattenfarbe. Zumindest unter den gegebenen Versuchsbedingungen scheinen sich die aktiven Farben leichter gegen den schattigen Hintergrund, mit dem sie sich vermischen ("integrieren", wie Proskauer sagt), durchzusetzen. Farbe entsteht, wenn sich das Licht mit Finsternis durchdringt. Die Farbe selbst ist, wie Goethe richtig erkannt hat, ein Schattiges und verbindet sich leicht mit allem Schattenhaften. Das erkennt man in den Fotos oben auch sehr gut an den rechts weisenden, durch die farbige Lichtquelle ''gefärbten Schatten'', die die Farbe wesentlich stärker annehmen als der umliegende weiße Untergrund:
 
{{GZ|Es tritt hier eine wichtige Betrachtung ein, auf die wir noch öfters zurückkommen werden. Die Farbe selbst ist ein Schattiges (grch.) deswegen Kircher vollkommen recht hat, sie Lumen opacatum zu nennen; und wie sie mit dem Schatten verwandt ist, so verbindet sie sich auch gern mit ihm, sie erscheint uns gern in ihm und durch ihn, sobald der Anlaß nur gegeben ist; und so müssen wir bei Gelegenheit der farbigen Schatten zugleich eines Phänomens erwähnen, dessen Ableitung und Entwickelung erst später vorgenommen werden kann.|Goethe, Zur Farbenlehre, §69}}
 
Subjektiv in der [[Wahrnehmung]] treten die ''farbigen Schatten'' noch deutlicher hervor, als es durch die objektiv gemessenen Daten gerechtfertigt erscheint. Das deutet darauf hin, dass zu der relativ zarten objektiven Erscheinung zusätzlich ein subjektiver, durch die Funktion des Auges mitbedingter [[Nachbild]]effekt hinzutritt.
 
Die Versuchsergebnisse zeigen einerseits, dass - zumindest bei den aktiven roten und gelben Schattenfarben - der farbige Schatten objektiv und unabhängig von der menschlichen Wahrnehmung zustande kommt, dass aber anderseits ein subjektiver Nachbildeffekt hinzutritt, wenn wir unser Auge auf das Phänomen richten.
 
=== Zweite Versuchsserie ===
 
Referenzversuche mit einer anderen Digitalkamera<ref name="Nikon">Nikon CoolPix L5</ref> unter leicht veränderten Bedingungen bestätigen diese Ergebnisse. Als zweite Lichtquelle diente nun das ins Zimmer hereinfallende diffuse Tageslicht, das den Schatten eine schwach blaugrünliche Tönung gibt:
 
<center>
<gallery perrow="5" widths="180" caption="Farbige Schatten"> 
  Bild:Farbschatten 01c.jpg|Mit weißem Licht erzeugter Schattenwurf eines Gegenstandes, aufgehellt durch diffuses weißes Tageslicht. Der Schatten ist ganz leicht blaugrünlich verfärbt mit einem durchschnittlichen RGB-Wert (50,65,60).
  Bild:Farbschatten 02c.jpg|Mit rotem Licht erzeugter Schattenwurf, aufgehellt durch diffuses weißes Tageslicht. Es entsteht ein grünlicher farbiger Schatten, durchschnittlich RGB(86,81,61). Ein deutlicheres Grün vergleichbarer Helligkeit läge bei etwa RGB (61,81,61). Die Rotfärbung des weißen Untergrunds schwankt um RGB (253-255,100-133,118-140).
  Bild:Farbschatten 05c.jpg|Mit grünem Licht erzeugter Schattenwurf, aufgehellt durch diffuses weißes Tageslicht. Es entsteht ein rötlich erscheinender farbiger Schatten mit einem durchschnittlichen RGB-Wert (161,130,99).
  Bild:Farbschatten 07c.jpg|Mit gelbem Licht erzeugter Schattenwurf, aufgehellt durch diffuses weißes Tageslicht. Es entsteht ein farbiger Schatten in gräulicher, schwach violettstichiger Farbe, durchschnittlich RGB(70,61,52). Ein klares Violett vergleichbarer Helligkeit läge bei etwa RGB (70,0-35,70). Die Gelbfärbung des weißen Untergrunds schwankt um RGB (250-253,240-253,63-102).
  Bild:Farbschatten 06c.jpg|Mit blauem Licht erzeugter Schattenwurf, aufgehellt durch diffuses weißes Tageslicht. Es entsteht ein orange-bräunlicher farbiger Schatten, durchschnittlich RGB(138,106,83). Ein klares Orange vergleichbarer Helligkeit läge bei etwa RGB (250,106,0). Die Blaufärbung des weißen Untergrunds schwankt um RGB (151-177,188-213,206-227). 
</gallery>
</center>


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Von den farbigen Schatten|Johann Wolfgang Goethe: ''Von den farbigen Schatten (1792)'']]
*''[[Wikipedia:Oesterreichisches Musiklexikon|Oesterreichisches Musiklexikon]]''. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5 (Band 4) S.&nbsp;1956.
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/VI. Farbige Schatten|Johann Wolfgang Goethe: ''Zur Farbenlehre (1810)'']]
* Gerhard Ott, Heinrich O. Proskauer: ''Das Rätsel des farbigen Schattens'', Zbinden Verlag, Basel 1979
* [[Bibliothek:Rudolf Steiner/Naturwissenschaft/GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I/Siebenter Vortrag|Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I'']], 2., erweiterte Auflage, [[GA 320]] (1964)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I'', 3. Auflage, [[GA 320]] (1987), ISBN 3-7274-3200-4 {{Vorträge|320}}


{{GA}}
==Weblinks==
* {{DNB-Portal|116594411}}
* [http://www.doew.at/frames.php?/service/archiv/eg/roesselmajdan3.html Karl Rössel-Majdan ''Erzählte Geschichte''] [[Wikipedia:Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes|Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes]]
* [http://www.anthroposophie.net/peter/roessel-majdan.htm Karl Rössel-Majdan ''Aufstand des Geistes gegen den Ungeist der Zeit''] Nachruf und Porträtfoto auf Anthroposophie.net
* [http://www.dreigliederung.de/essays/2000-06-018.html ''Wir brauchen eine Stärkung der Kultur''] Interview mit Karl Rössel-Majdan am 27. Mai 1994
* [http://www.aso-comenius.ksn.at Comeniusheim & Schule]
* [http://www.comenius-institut.at Comenius Institut]
* [http://www.waldorf-hietzing.at Waldorfschulen Hietzing]


== Einzelanchweise ==
{{SORTIERUNG:Rossel-Majdan, Karl}}
<references/>
[[Kategorie:Österreichischer Widerstandskämpfer]]
[[Kategorie:Journalist]]
[[Kategorie:Gewerkschafter]]
[[Kategorie:Rundfunk]]
[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Geboren 1916]]
[[Kategorie:Gestorben 2000]]
[[Kategorie:Mann]]


[[Kategorie:Naturwissenschaftliches Experiment]]
{{Personendaten
[[Kategorie:Farbenlehre]]
|NAME=Rössel-Majdan, Karl
[[Kategorie:Farben]]  
|ALTERNATIVNAMEN=
[[Kategorie:Optik]]
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Kulturwissenschaftler, Anthroposoph und Widerstandskämpfer
|GEBURTSDATUM=2. Dezember 1916
|GEBURTSORT=[[Wien]]
|STERBEDATUM=6. August 2000
|STERBEORT=[[Wien]]
}}

Version vom 11. Oktober 2016, 14:42 Uhr

Karl Rössel-Majdan

Karl Wilhelm Viktor Rössel-Majdan (* 2. Dezember 1916 in Wien; † 6. August 2000 ebenda) war ein österreichischer Kulturwissenschaftler, Schriftsteller, führender Gewerkschafter, Anthroposoph und unter dem Decknamen Georg Michael Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.

Leben

Karl Rössel-Majdan wurde am 2. Dezember 1916, einem Samstag, als erster Sohn des Opernsängers, Musikpädagogen und engagierten Anthroposophen Professor Karl Rössel(-Majdan) (1885–1948) und seiner Gattin Margarete, geb. Soldan, mitten in der entbehrungsreichen Zeit des Ersten Weltkriegs geboren. Seine ersten Kindheitsjahre waren durch Unterernährung und heftige Fiebererkrankungen geprägt. Der Vater diente damals als Major in der k.u.k. Armee; für seine besonderen Verdienste in den Kämpfen um Majdan, wo er den Durchbruch an der Ostfront verhinderte, wurde er mit dem Maria-Theresien-Orden ausgezeichnet und durfte seitdem die Bezeichnung -Majdan seinem Namen anfügen. 1919 wurde Karl Rössel-Majdans jüngerer Bruder Viktor (1919-1944) geboren.

Im Familienverband lernte Karl Rössel-Majdan durch seinen Vater schon in jungen Jahren die Anthroposophie Rudolf Steiners kennen:

Aber immer haben wir am Sonntag daheim - ich war nur nicht viel daheim, weil ich ja dann weg mußte als junger Mensch und er nach Deutschland ging - einen Zyklus von Rudolf Steiner genommen und gelesen. Das wurde regelmäßig gemacht in der Familie. Und da hat er nur gesagt: „Ihr Buabn, wenn ihr wollt’s, könnt zuhör’n.“ Da waren wir so 14, 15, 16 Jahre alt. Da saß man dabei, hat nicht sehr viel verstanden natürlich von den Dingen. Aber wir durften dabei sein und bloß die Stimme, das Klingen, diese eigenartige Seelenstimmung, wenn sich Menschen mit so etwas beschäftigen, das wirkt nach. (Karl Rössel-Majdan: Aufstand des Geistes, Vortrag vom 2.12.1986)

Karl Rössel-Majdan besuchte das Akademische Gymnasium in Wien und das Stiftsgymnasium St. Paul in Kärnten. Nach der 1935 bestandenen Matura studierte er an der Universität Wien Rechtswissenschaft (Dr. jur. 1939), Kunst- und Kulturgeschichte (Dr. phil. 1949) und Politikwissenschaft (Dr. rer. pol. 1951).

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland 1938 baute Karl Rössel-Majdan ab 1939 zunächst eine illegale Studentengruppe auf:

Ich begann sofort mit der Arbeit an der Universität: Studenten suchen, von denen ich annehmen konnte - man musste bereits äußerst vorsichtig vorgehen -, dass sie Gegner sind, ganz gleich welcher Couleur. Sehr befreundet war ich dann mit dem Juden [Walter] Hecht - sein Vater war Rechtsanwalt, ihm selber ist es dann gelungen, nach England zu emigrieren - und habe mit ihm vereinbart, dass wir miteinander in Geheimverbindung bleiben, sodass ich nach England berichten kann an die österreichischen Emigranten dort bzw. umgekehrt Nachrichten von dort erhalte, wie die Sache weitergeht. Durch ungarische Bekannte war mir klar, dass von Budapest aus noch gewisse Verbindungen zum Ausland möglich waren, denn Budapest hatte eine freiere Stellung bei Hitler. Ich fuhr daher dann mehrfach mit dem Schiff oder auch mit dem Zug nach Budapest und habe durch Vertraute im Kynologen-, also Hundezüchterverband mit England korrespondiert, und zwar mit synthetischer Tinte einfach auf Karten, Postkarten, Briefen, Paketen, das Einpackpapier war imprägniert, und man hat das dort dann aufgelöst und konnte die Nachrichten lesen. [1]

Gemeinsam mit Jacob Kastelic und anderen war er dann Mitbegründer der Großösterreichischen Freiheitsbewegung, die sich durch weitgehend gewaltfreien Widerstand auszeichnete. Die erste entscheidende Zusammenkunft fand im November 1938 im Café Wunderer an der Hietzinger Brücke statt:

Wir trafen uns dann in Wien im Café "Wunderer" in Hietzing und haben dort vom Aufbau einer gemeinsamen Widerstandsbewegung gesprochen, einigten uns auf den Namen "Freiheitsbewegung" bzw. "Österreichische Freiheitsbewegung", später "Großösterreichische Freiheitsbewegung", weil man gedacht hat, der Aufstand soll Ungarn und die Tschechoslowakei und alles erfassen, wenn 's einmal soweit ist. Auf der Linie des Überparteilichen haben wir uns geeinigt. Meine Funktion war dabei Jugendberatung und staatsrechtliche Vorbereitung, d. h. neue Ideen auch in der Reform der Demokratie, damit nicht dasselbe wie vorher passiert und wieder irgendein Hitler daherkommt. [2]

Karl Rössel-Majdan, Foto aus dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.

"Georg Michael", Karl Rössel-Majdans geheimer Deckname in der Widerstandsbewegung, unter dem er später auch seine Gedichte veröffentlichte, war zugleich Ausdruck der geistigen Gesinnung, die Karl Rössel-Majdan beseelte: mit dem michaelischen Feuerschwert des Geistes der drachengestaltigen Unmenschlichkeit und dem Ungeist der Zeit entgegenzutreten! Anläßlich seines 70. Geburtstages sprach Karl Rössel-Majdan über dieses Grundmotiv seines Lebens:

„Aufstand des Geistes!“ Warum habe ich das heute so genannt? Weil es mir, wenn ich einmal vor Ihnen persönlicher werden darf, eigentlich immer so vorkam, daß ich nichts anderes im Leben sah als einen Aufstand des Geistes gegen den Ungeist der Zeit. Manche empfinden das als aufrührerisch, viele waren mir böse, weil ich sie aus der Ruhe aufgerüttelt habe, einfach durch das Da-Sein oder So-Sein. Aber jeder hat eben sein Lebensgesetz, jeder tritt an nach seiner Schicksalsregel und die muß er nun leben können und immer ein Stück weiter kommen. Er muß sich in seiner Art weiterentwickeln, auch überwinden können. Es ist immer auch ein Aufstand gegen „Sich selbst“. Aber man kann ruhig sagen: ein Aufstand war es. Nicht ein Aufstand um des Aufstandes willen, sondern immer ein Aufstand aus dem tiefsten geistigen Erleben, aus dem tiefsten oft empörten Erleben über die Einschränkungen, über die Unterdrückung, die das Geistige in dieser Welt mitmachen muß. (Karl Rössel-Majdan: Aufstand des Geistes, Vortrag vom 2.12.1986)

1939 wurde Karl Rössel-Majdan zur Wehrmacht eingezogen und nach einer Verwundung in ein Lazarett eingeliefert, wo er laufend Informationen über Truppenbewegungen für die Widerstandsbewegung sammelte. Das führte schließlich am 22. Oktober 1940 zu seiner Verhaftung durch die Gestapo, nachdem die Widerstandsgruppe von Burgschauspieler Otto Hartmann verraten worden war. Karl Rössel-Majdans Mitgliedschaft konnte jedoch nicht bewiesen werden, da er in der Widerstandsbewegung nur unter seinem Decknamen Georg Michael geführt war. Während seiner Haft traf ihn ein schwerer Schicksalsschlag, als sein jüngerer Bruder Viktor nach schweren Misshandlungen in der NS-Haft starb. Am 29. Juni 1944 wurde Karl Rössel-Majdan vom Volksgerichtshof (dem sogenannten 2. "Blutsenat") daher "nur" wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Das war die höchste Haftstrafe, die zu dieser Zeit noch verhängt wurde; jedes höhere Strafmaß hätte automatisch die Köpfung bedeutet.

Im März 1945 gelang Karl Rössel-Majdan die Flucht aus dem Zwangsarbeitslager Wien-Lobau. Bis Kriegsende konnte er als „U-Boot“ bei einem Bekannten überleben und sich an den Kämpfen in Wien beteiligen. Lebensmittel erhielt er von seinem Vater, die von dessen Schülerin Hilde Rössel-Majdan stammten, die schon bald seine Frau werden sollte. 1946 wurde die gemeinsame Tochter Elisabeth geboren.

Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes, setzte sich Karl Rössel-Majdan gemeinsam mit Julius Breitenstein und seinem Vater, Professor Karl Rössel-Majdan, für die Neubegründung der Anthroposophischen Gesellschaft in Österreich ein, die sich 1938 nach dem Einmarsch Hitlers selbst aufgelöst hatte, um dem drohenden Verbot zu entgehen. Die Zeit drängte, denn durch Erlass der Besatzungsmächte gab es eine Frist, innerhalb derer die von Hitler verbotenen Gesellschaften wieder anzumelden waren. Die neubegründete Anthroposophische Gesellschaft in Österreich (1913) wurde jedoch auf Betreiben zahlreicher Anthroposophen in Österreich von der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft in Dornach nicht als Landesgesellschaft anerkannt, was für lange Zeit zu einer bedauerlichen Spaltung der anthroposophischen Bewegung in Österreich führte. Karl Rössel-Majdan erzählt dazu in seinen Lebenserinnerungen:

Die meisten hatten Angst, man soll doch nicht wieder anmelden, sie verstanden das nicht. Ich hab’s dann als früherer Widerstandskämpfer übernommen, ich brauchte ja keine Angst zu haben, in die Geheimpolizei zu gehen - während die anderen behaupteten, dann werden wir nach Sibirien verschleppt. Ich schlug mich also durch zum Chef der Geheimpolizei, General Cubienko, kam endlich durch die Posten bis zu diesem obersten Boss der Geheimpolizei, NKWD hieß es damals und hab’ ihm gesagt, was da los sei: Die Leute haben Angst, denn die Anthroposophie ist das Gegenteil vom Materialismus und Sie bekennen sich doch im Kommunismus zum Materialismus ... „Was is Anthroposophie“, fragte er in gebrochenem Deutsch. Ich hab’ ihm darauf versucht zu schildern, zu erklären, „die Realität einer geistigen Welt“, usw. Darauf schaut er mich so an und sagt dann auf einmal: „Cha, cha, cha, cha! Firrchten wirr nicht grroßes katholisches Kirche, werden wir firrchten kleines Verein ...“. Ich kam mit der Nachricht zurück und dann haben wir uns gesagt: „Also dann, liebe Freunde, gründen wir doch das ... Es hat doch wirklich keinen Sinn länger noch zuzuwarten.“ Und da war wieder Angst, bei vielen. Wir aber haben gesagt, wir fühlen die Verpflichtung, die geistige Verpflichtung Steiner gegenüber. Und wer nicht will, der kommt halt später, wenn er sieht, es passiert nichts. Wir wollen es jetzt einmal versuchen. Es passierte nichts. Aber im „Westen“ wurde eine andere Gesellschaft gegründet. Das war die Spaltung in Österreich ... Wir kamen dann drauf, daß es einige Mitglieder gab, die das Abzeichen der NSDAP hatten ... Dann war uns auf einmal die Angst klar. (Karl Rössel-Majdan: Aufstand des Geistes, Vortrag vom 2.12.1986)

Ab 1946 arbeitete Rössel-Majdan beim Rundfunk, dem späteren ORF, der damals noch der Kontrolle der Besatzungsmächte unterstand. In diese Zeit fällt auch der Ursprung seiner späteren gewerkschaftlichen Tätigkeit:

Da gab’s einmal einen „Wilden Streik“. In zehn Minuten wurde alles gewendet. Gestreikt wurde gegen die Besatzungsmacht, die Russen, gegen die Regierung, gegen die Gewerkschaft, gegen die Direktion, gegen die Parteien, die waren alle auf der Gegnerseite. Ein Heizer, eine Putzfrau und noch zwei drei so ganz armselige Armutschkerln haben zu mir gesagt: „Du warst bei der Widerstandsbewegung, hilf uns Du, da ist ein Unrecht geschehen!“ So kam es dazu. Da hab ich gesagt, dann müßt’ ihr’s halt durchsetzen. „Na ja, wie macht man des?“ Hab ich gesagt, so geht’s halt hin und sagt’s denen, wir tun nimmer mit. Das steigerte sich. Die fühlten sich alle stark, die ganze Kamarilla - „Kommt gar nicht in Frage!“ - also blieb ich zum Schluß über: Zanemann geh’ du voran! ... Ich war auf einmal Streikführer. Ein Mann beim Senderhebel, einer beim Tor unten und der wilde Streik war fertig. Ich kann’s nicht näher schildern, aber sie mußten kapitulieren. ( ) Und wir haben noch drei Tage durchgehalten. Keine Besatzungsmacht hat eingegriffen. Nächtliche Sitzung der Regierung, nächtliche Sitzung im ÖGB, keiner hat eingegriffen ... Ich bin also eigentlich, ursprünglich, als Gegner des ÖGB angetreten. (Karl Rössel-Majdan: Aufstand des Geistes, Vortrag vom 2.12.1986)

Beim Rundfunk wirkte Karl Rössel-Majdan zunächst als wissenschaftlicher Referent und in der Personalabteilung, später als Leiter der Abteilung für Rundfunkforschung und Hauptabteilungsleiter des Auslandsdienstes der Kurzwelle. Als Rundfunkforscher entwickelte er eine neue Form der Hörerstatistik, die auf den Ideen der Sozialen Dreigliederung Rudolf Steiners aufbaute. Studienreisen führten ihn später nach Palästina und 1953 in die USA, wo er insbesondere das Leben der Indianern studieren konnte.

1948 bereiste Karl Rössel-Majdan gemeinsam mit seiner Gattin mit dem Motorrad die Schweiz, wo er Marie Steiner noch kurz vor ihrem Tod besuchen konnte. Sein Vater war schon vorher hingefahren, um im Nachlassstreit um Rudolf Steiners Werke Marie Steiner beizustehen.

Karl Rössel-Majdan: Vom Wunder der menschlichen Stimme 1. Sprachgestaltung, Troxler Verlag, Wien 1975

Ab 1961 war Karl Rössel-Majdan auch in der Erwachsenenbildung tätig. Er hielt Vorträge zur Kulturgeschichte und entwickelte die von Rudolf Steiner begründete Sprachgestaltung in eigenständiger Form weiter. Er galt als engagierter Gewerkschafter und war sechzehn Jahre (1970-1986) Vorsitzender der Gewerkschaft Kunst, Medien, freie Berufe im ÖGB, daneben Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft für Kunst und Wissenschaft in Österreich, Vizepräsident der Österreichischen Künstlerunion. Auf Anregung seiner Tochter Elisabeth gründete Karl Rössel-Majdan 1972 das Comenius-Institut, wo seitdem seelenpflegebedürftige Menschen nach waldorfpädagogischer Methode betreut werden.

1967 begründete Karl Rössel-Majdan das Kuratorium für künstlerische und heilende Pädagogik, das er bis zu seinem Tod aktiv als Präsident leitete. Danach übernahm seine Tochter Elisabeth Rössel-Majdan die Leitung des Kuratoriums. Das Kuratorium ist der gemeinsame Rechtsträger einer Reihe privater waldorfpädagogischer Bildungseinrichtungen als Basis für ein freies Geistesleben. Durch die Initiative Karl Rössel-Majdans entstanden so:

Karl Rössel-Majdan setzte sich unermüdlich für die weitere Entfaltung der Anthroposophie in Österreich ein und griff insbesondere Steiners Ideen zur Sozialen Dreigliederung auf, um die Kultur als dritte unabhängige Kraft neben Wirtschaft und Politik im sozialen Leben zu stärken. Seit 1948, nach dem plötzlichen Tod seines Vaters, war Karl Rössel-Majdan Hauptvortragender der Anthroposophischen Gesellschaft in Österreich (1913). In seinen zahlreichen Vorträgen, Kursen, Seminaren und Rundfunksendungen wußte er die Menschen für seine Ideale durch seine lebendige, bildhafte und zugleich logisch präzise Sprache zu begeistern.

Karl Rössel-Majdan starb am 6. August 2000 in Wien.

Auszeichnungen

Werke

als Autor
  • Verlogene Demokratie. Zeitgemäße Betrachtungen auf Grund der Staats- und Gesellschaftsauffassung Jakob Burckhardts. Braumüller, Wien 1949.
  • „Ich bin der Mensch von heut ...“ Eine Auswahl besinnlicher und heiterer Verse. Europäischer Verlag, Wien 1950.
  • Das internationale Rundfunkrecht. Mit einem Abriß der Rundfunksoziologie. Dissertation an der Universität Wien, Wien 1952.
  • Der Rundfunk. Vorgeschichte und Wesen. Eine kulturwissenschaftliche Untersuchung. Braumüller, Wien 1953.
  • Ich und Uncle Sam, Verlag des Internationalen Studienzentrums, Wien 1956.
  • Rundfunk und Kulturpolitik. Ein Beitrag zur Kultursoziologie. Westdeutscher Verlag, Köln/Opladen 1962.
  • Vom offenbaren Geheimnis der Statistik, Vortrag vom 25.1.1966 (unveröffentlicht)
  • Vom Wunder der menschlichen Stimme. Sprachgestaltung. Troxler, Wien 1975.
  • Aufstand des Geistes, autobiografischer Vortrag, gehalten am 2.12.1986 in Wien (unveröffentlicht)
  • Österreichische Künstler-Union. Die Europäische Gemeinschaft und die Kultur. Ein Beitrag zur Orientierung der österreichischen Kulturpolitik. Hrsg. und Verleger: Österreichische Künstler-Union, Wien 1990.
  • Georg Michael 75 Karl Rössel-Majdan. Das lyrische Werk, Festschrift des Kuratoriums für künstlerische und heilende Pädagogik, Wien 1991
  • Vom Wunder der menschlichen Stimme. Stimmbildung (gemeinsam mit KS Hilde Rössel-Majdan), Kuratorium für künstlerische und heilende Pädagogik, Wien 2007.
als Herausgeber
  • Kultur als 3. Kraft. Leitlinien zur Kulturpolitik. Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Wien 1980.
  • Waldorfpädagogik als Alternative. Intensivpädagogik in Kindergarten, Tagesheim, Internat und Schule. Festschrift aus Anlaß der Jubiläumstagung „10 Jahre Comenius-Institute“ (5.–11. Juni 1981). Hrsg. Kuratorium für Künstlerische und Heilende Pädagogik. Wien 1981.

Literatur

Weblinks