Heilung und Heilkräfte: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Heilung''' bezeichnet ganz allgemein den [[Prozess]] zur Überwindung einer [[Krankheit]] und einer möglichst vollständigen, [[ganzheit]]lichen Wiederherstellung der [[leib]]lichen und [[seelisch]]en [[Gesundheit]]. Alle Heilkunde beruht nach [[Rudolf Steiner]] letztlich darauf, das Leben so einzurichten, daß der Mensch die Kräfte beherrscht, die seine fortwährende Ausscheidung, Auflösung und Wiedererneuerung und damit seine [[Gesundheit|Gesundung]] bzw. Gesunderhaltung bewirken {{Lit|{{G|184|292f}}}}. In diesem Sinn ist alle Heilung letztlich '''Selbstheilung''', die aber in vielen Fällen durch äußere [[Therapie|therapeutische]] Maßnahmen unterstützt und angeregt werden muss. Insofern der [[Ätherleib]] der Träger des [[Leben]]s ist, der darum von Steiner auch als [[Lebensleib]] bezeichnet wird, ist er der eigentliche Heiler in unserem [[Organismus]].
Die '''Heilkräfte''', die in unserem [[Organismus]] wirken, sind, wie [[Rudolf Steiner]] in seinen Vorträgen über "[[Das Miterleben des Jahreslaufes in vier kosmischen Imaginationen]]" geschildert hat, eine Gabe des [[Erzengel]]s [[Raphael]]. In der Betrachtung der [[Oster-Imagination]] erlebt man ihn als den Frühlingsgeist, der die Erde umkreist, und der während der Herbsteszeit die Kräfte der menschlichen [[Atmung]] eigentlich schafft und darin seine heilende Kräfte verankert. Im [[Atem]] liegt darum das Geheimnis aller [[Heilung]].


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"Der bloße physische Organismus
"Während Michael zur Herbsteszeit
könnte niemals einen Selbstheilungsvorgang hervorrufen.
oben der kosmische Geist ist, der kosmische Erzengel, webt im
Ein solcher wird in dem ätherischen Organismus angefacht.
Menschen während der Michaelzeit Raphael, Raphael, der ordnend,
Damit aber wird die Gesundheit als der Zustand erkannt,
segnend, wirkend im ganzen menschlichen Atmungssystem tätig ist.
der im ätherischen Organismus seinen Ursprung hat. Heilen
Und wir stellen uns im Grunde genommen den Herbst nur richtig
muß daher in einer Behandlung des ätherischen Organismus
vor, wenn wir auf der einen Seite die mächtige Michael-Imagination
bestehen." {{Lit|{{G|027|24}}}}
haben mit dem Schwerte, das aus dem Meteoreisen herausgeschmiedet
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ist, mit dem Kleide, das aus dem Sonnengold, durchglänzt von den
Silberstrahlungen der Erde, durchwoben ist, wenn wir das oben uns
vorstellen, im Menschen aber wirkend Raphael, Raphael, Sinn habend
für jeden Atemzug, Sinn habend für alles dasjenige, was von den Lungen
aus zum Herzen, und vom Herzen wiederum durch den ganzen
Blutkreislauf geht. Daher lernt der Mensch jene heilenden Kräfte, die
in der Raphaelzeit im Frühling den Kosmos durchweben, in sich selber
kennen, wenn er dasjenige, was da Raphael, indem dann seine
Strahlungen durch die Erde durchgehen, zur Herbsteszeit, wenn
Michael oben ist, in der Atmung des Menschen tut.


Wie Rudolf Steiner in seinen Vorträgen über "[[Das Miterleben des Jahreslaufes in vier kosmischen Imaginationen]]" geschildert hat, ist es der [[Erzengel]] [[Raphael]], dem wir die Heilkräfte verdanken. Er ist der Frühlingsgeist, der die Erde umkreist, und der während der Herbsteszeit die Kräfte der menschlichen [[Atmung]] eigentlich schafft und darin seine heilende Kräfte verankert. Im [[Atem]], der den [[Ätherleib]] durchpulst, liegt darum das Geheimnis der Heilkräfte.
Denn es gibt ein großes Geheimnis: Alle heilenden Kräfte liegen
 
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"Denn es gibt ein großes Geheimnis: Alle heilenden Kräfte liegen
nämlich ursprünglich im menschlichen Atmungssystem. Und wer den
nämlich ursprünglich im menschlichen Atmungssystem. Und wer den
ganzen Umfang des Atmens wirklich versteht, der kennt aus dem
ganzen Umfang des Atmens wirklich versteht, der kennt aus dem
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Geheimnisse des Atmens. Und das hängt damit zusammen, daß jene
Geheimnisse des Atmens. Und das hängt damit zusammen, daß jene
Raphael-Wirkungen, die im Frühling kosmisch sind, eindringen zur
Raphael-Wirkungen, die im Frühling kosmisch sind, eindringen zur
Herbsteszeit in das ganze Geheimnis des menschlichen Atmens." {{Lit|{{G|229|81}}}}
Herbsteszeit in das ganze Geheimnis des menschlichen Atmens." {{Lit|{{G|229|80f}}}}
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Und noch ein weiteres, sehr bedeutsames Geheimnis ist mit der Heilung verbunden:
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"Nun berührt man mit einer solchen Frage sogleich die tiefsten Geheimnisse
der Menschheit: daß man in Wahrheit Krankheiten nicht
heilen kann, ohne sie zugleich zum Beispiel erzeugen zu können. Die
Wege zum Heilen der Krankheiten sind zugleich die Wege zum Erzeugen
der Krankheiten. Wir werden gleich nachher hören, wie durchaus
in der alten Weisheit der Grundsatz herrschend war, daß derjenige, der
Heiler war, zugleich Erzeuger von Krankheiten sein konnte, und wie
deshalb in alten Zeiten die Heilkunst mit einer tief moralischen Weltauffassung
im Zusammenhang gedacht wurde." {{Lit|{{G|171|143}}}}
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== Wille zum Heilen ==
Grundvoraussetzung für den Arzt ist der unbedingte '''Wille zum Heilen''', selbst wenn diese aussichtslos scheint:
{{GZ|Des Arztes Gesinnung muß tatsächlich schon bei der allerersten
Frage des Heilenwollens nach zwei Richtungen gehen. Die eine ist der
unbesiegbare Karmawille. Diesen Karmawillen braucht der Arzt ja vor
allen Dingen für sich selbst, denn Sie haben gesehen, meine lieben
Freunde, daß dasjenige, was er für seine Patienten anwendet, in einer
gewissen Weise die Wirkung für ihn selbst verliert. Gewiß, es kann
wiederum in Wirkung für ihn umgewandelt werden. Aber zunächst für
Euer Wissen genügt, was ich darüber gesagt habe. Natürlich bleibt auch
der Arzt in bezug auf sein Gesundsein und sein Kranksein dem Karma
unterworfen. Aber gerade dann, wenn diese Gesinnung da ist, von der
ich gesprochen habe, wenn das therapeutische Wissen eben so tief in die
menschliche Seele eindringt, wie ich gesagt habe, dann kann gesagt
werden, daß das Karmabewußtsein immer mehr übergeht in die reine
Offenbarung des Karma. Karma hat seine zwei Seiten. Ihr müßt das
Karma zunächst so ansehen, daß Ihr dasjenige, was für Euer Schicksal
vorliegt, bezieht auf das nächstvorhergehende in den aufeinanderfolgenden
Erdenleben. Da ist das Karma der Ausdruck für dasjenige, was
die vorhergehenden Erdenleben gebracht haben. Aber direkt liegt doch
einmal das vor: Ihr müßt auch an Karma zu denken haben im fünften,
sechsten folgenden Erdenleben, in dem Erdenleben, das auf das jetzige
Erdenleben folgend das fünfte, das sechste ist. Dann wird das, was jetzt
geschieht, ein Ereignis sein, dann werdet Ihr das Ergebnis zuletzt
haben. Wenn Ihr diesen Gedanken richtig zu Ende führt, wird Euch
klar sein, daß Karma auch ein Werdendes ist, daß dasjenige, was jetzt
geschieht, zum Karma das eine oder andere hinzufügt. Man kann schon
sagen, daß das Karma in einer gewissen Weise da- oder dorthin durch
unsere Taten gewendet wird. Fatalist kann derjenige, der das Karma
versteht, niemals werden.
Die eine Richtung ist die nach dem Karma. Sie gibt Festigkeit und
Sicherheit im Leben, sie gibt einen festen Standpunkt. Die andere Richtung
ist aber diese, daß unbedingt der Wille zum Heilen da sein muß.
Dieser Wille darf niemals eine Beeinträchtigung erfahren. Er muß restlos
immer soweit therapeutisch wirken, daß man sagen kann: Man tut
alles, selbst wenn man die Meinung hat, daß der Kranke unheilbar ist.|316|121f}}


== Literatur ==
== Literatur ==


#Rudolf Steiner/Ita Wegman: ''Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen'', [[GA 27]] (1991), ISBN 3-7274-0270-9; '''Tb 701''', ISBN 978-3-7274-7010-3 {{Schriften|027}}
#Rudolf Steiner: ''Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit. Goethe und die Krisis des neunzehnten Jahrhunderts'', [[GA 171]] (1984), ISBN 3-7274-1710-2 {{Vorträge|171}}
#Rudolf Steiner: ''Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben. Die kosmische Vorgeschichte der Menschheit.'', [[GA 184]] (2002), ISBN 3-7274-1840-0 {{Vorträge|184}}
#Rudolf Steiner: ''Das Miterleben des Jahreslaufes in vier kosmischen Imaginationen'', [[GA 229]] (1999), ISBN 3-7274-2290-4 {{Vorträge|221}}
#Rudolf Steiner: ''Das Miterleben des Jahreslaufes in vier kosmischen Imaginationen'', [[GA 229]] (1999), ISBN 3-7274-2290-4 {{Vorträge|221}}
#Rudolf Steiner: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst'', [[GA 316]] (2003), ISBN 3-7274-3160-1 {{Vorträge|316}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Medizin]]
[[Kategorie:Medizin]]

Version vom 2. Mai 2011, 00:45 Uhr

Die Heilkräfte, die in unserem Organismus wirken, sind, wie Rudolf Steiner in seinen Vorträgen über "Das Miterleben des Jahreslaufes in vier kosmischen Imaginationen" geschildert hat, eine Gabe des Erzengels Raphael. In der Betrachtung der Oster-Imagination erlebt man ihn als den Frühlingsgeist, der die Erde umkreist, und der während der Herbsteszeit die Kräfte der menschlichen Atmung eigentlich schafft und darin seine heilende Kräfte verankert. Im Atem liegt darum das Geheimnis aller Heilung.

"Während Michael zur Herbsteszeit oben der kosmische Geist ist, der kosmische Erzengel, webt im Menschen während der Michaelzeit Raphael, Raphael, der ordnend, segnend, wirkend im ganzen menschlichen Atmungssystem tätig ist. Und wir stellen uns im Grunde genommen den Herbst nur richtig vor, wenn wir auf der einen Seite die mächtige Michael-Imagination haben mit dem Schwerte, das aus dem Meteoreisen herausgeschmiedet ist, mit dem Kleide, das aus dem Sonnengold, durchglänzt von den Silberstrahlungen der Erde, durchwoben ist, wenn wir das oben uns vorstellen, im Menschen aber wirkend Raphael, Raphael, Sinn habend für jeden Atemzug, Sinn habend für alles dasjenige, was von den Lungen aus zum Herzen, und vom Herzen wiederum durch den ganzen Blutkreislauf geht. Daher lernt der Mensch jene heilenden Kräfte, die in der Raphaelzeit im Frühling den Kosmos durchweben, in sich selber kennen, wenn er dasjenige, was da Raphael, indem dann seine Strahlungen durch die Erde durchgehen, zur Herbsteszeit, wenn Michael oben ist, in der Atmung des Menschen tut.

Denn es gibt ein großes Geheimnis: Alle heilenden Kräfte liegen nämlich ursprünglich im menschlichen Atmungssystem. Und wer den ganzen Umfang des Atmens wirklich versteht, der kennt aus dem Menschen heraus die heilenden Kräfte. Nicht in den andern Systemen liegen die heilenden Kräfte. Die andern Systeme müssen selbst geheilt werden.

Das Atmungssystem - sehen Sie nach in dem, was ich über Pädagogik gesagt habe - kommt ja insbesondere zur Tätigkeit zwischen dem siebenten und vierzehnten Lebensjahr des Kindes. Währenddem die Krankheitsmöglichkeiten in den ersten sieben Lebensjahren groß sind, nach dem vierzehnten Lebensjahre wiederum groß werden, sind sie relativ am geringsten in der Zeit, wo das Atmungssystem durch den menschlichen Leib hindurch mit Hilfe des Ätherleibes durchpulsiert. Es liegt ein geheimnisvolles Heilungsweben gerade im Atmungssystem. Und alle Geheimnisse des Heilens sind zugleich die Geheimnisse des Atmens. Und das hängt damit zusammen, daß jene Raphael-Wirkungen, die im Frühling kosmisch sind, eindringen zur Herbsteszeit in das ganze Geheimnis des menschlichen Atmens." (Lit.: GA 229, S. 80f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das Miterleben des Jahreslaufes in vier kosmischen Imaginationen, GA 229 (1999), ISBN 3-7274-2290-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.