Liquor cerebrospinalis und Kategorie:Boccaccio: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Liquor cerebrospinalis''', die '''Zerebrospinalflüssigkeit''' oder '''Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit''', umgangssprachlich auch '''Gehirnwasser''' oder kurz ''Hirnwasser'' genannt, ist eine wasserklare, farblose, nur wenig [[Zelle (Biologie)|Zellen]] enthaltende [[Körperflüssigkeit]], die mit der [[Gewebeflüssigkeit]] des [[Gehirn]]s eng verbunden ist und dieser auch in der Zusammensetung weitgehend gleicht.


Der Liquordruck, der im Liegen am Kreuz gemessen bei 70 bis 220&nbsp;[[Wikipedia:Meter Wassersäule|mmH<sub>2</sub>O]] liegt, schwankt mit dem [[Atemrhythmus]] und auch abhängig vom [[Herzschlag]] rhythmisch um bis zu 20&nbsp;mmH<sub>2</sub>O. Die essentielle Bedeutung dieser rhythischen Bewegung des Gehirnwassers hat [[Rudolf Steiner]] immer wieder besprochen und auch auf den Zusammenhang mit dem der [[Erdentwicklung]] vorangegangenen [[Alter Mond|alten Mond]] hingewiesen.
[[Kategorie:Literatur (Italienisch]]
 
[[Kategorie:Boccaccio|!]]
{{GZ|Sie werden ja schon gehört haben, wie schwer ein menschliches
Gehirn ist: im Durchschnitt etwa 1350 Gramm. Es hat also ein ziemliches
Gewicht, dieses menschliche Gehirn, es wiegt fast anderthalb
Kilo. Nun sind unter dem Gehirn sehr zarte Organe. Wenn Sie ein
Kilo auf diese zarten Organe legen würden, so würden die sogleich
zusammengequetscht werden, die könnten das gar nicht ertragen.
Fortwährend ist das so, daß Sie ein Gehirn von einem Gewicht in
sich tragen, das durch seine Schwere veranlagt ist, die Organe, die
darunterliegen, an der Gehirnbasis liegen, zu zerdrücken. Es drückt
aber nicht dieses Gewicht von einem Kilogramm, sondern in Wirklichkeit
drücken höchstens zwanzig Gramm auf die Gehirnbasis! Woher
kommt das ? Weil das Gehirn ganz schwimmt im Gehirnwasser.
Und tatsächlich, bis auf zwanzig Gramm verliert das Gehirn von
seinem Gewicht, weil es im Gehirnwasser schwimmt; nicht von dem
Gewicht, das Abwiegegewicht ist, sondern von dem Gewicht, das
unmittelbares Druckgewicht ist. Es drückt nur mit zwanzig Gramm
auf die Basis. Man stellt sich die Sache ganz richtig vor, wenn man
sich vorstellt: Das Gehirn (es wird gezeichnet), und das Gehirn im
Gehirnwasser schwimmend, das Gehirnwasser dann durch die Rükkenmarkssäule
heruntergehend.
 
Nun denken Sie sich aber, daß dieses Gehirnwasser rhythmisch
auf und ab geht. So wie sich das Zwerchfell bei der Atmung auf und
ab bewegt, so wie überhaupt die Ein- und Ausatmung vor sich geht,
so bewegt sich rhythmisch dieses Gehirnwasser, in dem das Gehirn
schwimmt und die Atmung mitmacht auf diese Weise. Und der ganze
Gedankenprozeß, insofern das Gehirn sein Werkzeug ist, hat darin
seinen physischen Zusammenhang mit dem Atmungsprozeß. Dadurch
ist das Gehirn zu gleicher Zeit ein außerordentlich feines Empfindungsorgan
für dasjenige, was im Irdischen als fortwährende Kräfte
wirkt.
 
[[Goethe]], der in diese Dinge eine tiefe Einsicht hatte, wollte es zum
Beispiel durchaus nicht gelten lassen, was die grobklotzige Meteorologie
über das Sinken und Steigen des Barometerstandes sagt, die
bloß auf äußere Luftverdickung und Luftverdünnung, auf Steigen
und Sinken des Luftdruckes sieht. Goethe hat unendlich viel Zeit
seines Lebens darauf verwendet, die Barometerstände der verschiedenen
Gegenden sorgfältig zu notieren, und er hat versucht, zu konstatieren,
wie regelmäßig das Steigen und Sinken des Barometerstandes
über die ganze Erde hin ist, und wie man das vergleichen
kann mit dem, was einer inneren Kraft der Erde, einem Ausatmen
und Einatmen der Erde entspricht, womit zusammenhängt selbstverständlich
alles Regelmäßige und alles Unregelmäßige der Meteorologie.
Man braucht sich - trotzdem Regelmäßigkeit herrscht im Einund
Ausatmen der Erde - nicht über das Wetterwendische des Barometers
zu wundern; denn schließlich bekommt ja der Mensch trotz
aller Regelmäßigkeit seines Atmens auch den Schnupfen und andere
Zustände, die ein Barometer dafür sind, daß etwas nicht stimmt.
 
Aber diese wunderbare Gesetzmäßigkeit in der Erdenschwere, dieses
Innenleben des Irdischen, das nimmt der Mensch wahr. Im physischen
Leben bleibt es unterbewußt. Aber so wie der Mensch hinausguckt
in die Welt oder mit dem Ohr hinaushört, geradeso nimmt er
in dem fortwährenden Aufundabwogen des Gehirnwassers geheimnisvolle
innere Vorgänge des «Erdentieres» wahr, über das Goethe
sich so ausdrückt: Ich denke mir die Erde mit ihrem Dunstkreis
gleichnisweise als ein großes lebendiges Wesen, das im ewigen Einund
Ausatmen begriffen ist. Dieses Miterleben der Erde nimmt der
Mensch wahr, aber es bleibt im Unterbewußten. Aber sobald man
den Ätherleib als ein Organ hat, beginnt man, dieses Leben der Erde
wahrzunehmen und mitzumachen, dann ist man ein Glied an diesem
großen Erdengetier. Es ist wirklich erst unsere Zeit dazu gekommen,
ich möchte sagen, solchen Dingen ganz verständnislos gegenüberzustehen.
Noch ''[[Kepler]]'', der ja als ein großer Geist gilt auch für diejenigen,
die heute alle spirituelle Erkenntnis totschlagen möchten,
redet davon, daß unsere Erde, wie er sich ausdrückt, eine walfischartige
Respiration in Perioden, ein von der Sonnenzeit abhängiges
Schlafen und Erwachen, mit Anschwellen und Sinken des Ozeans
hat. Hinuntergedrängt ins Unterbewußte und ausgedrückt durch einen
physischen Vorgang, der aber nichts mit dem Bewußtsein zu tun hat,
erlebt der Mensch diese Dinge.
 
Jetzt werden Sie sich nicht mehr wundern, wenn Ihnen nun die
hellseherische Erkenntnis sagt: Auf dem alten Monde, wo traumhaftes
Hellsehen vorhanden war, war insbesondere das, was jetzt in
das Innere des Organismus zurückgetreten ist - dieser eigentümliche
Zusammenhang zwischen der äußeren Luft und unserem Denkprozesse
auf dem Umwege durch das Blut und durch das Aufundabwogen
des Gehirnwassers -, ein Äußeres im Organismus. Da war
draußen die sich bewegende Luft. Da war der Mensch selber noch -
denn etwas wie Irdisches war ja noch nicht da, erst wässerig war der
Mond oder höchstens verdichtetes Wasser -, wie ein Aufwirbeln in
der Mondenmaterie. Und dann lebte in diesem Aufwirbeln dasjenige,
was dieses Aufwirbeln wahrnahm, was da im Wasser als verdichtetes
Wasser schwamm als Mensch, als Mondenmensch. Das, was wir waren
als Mondenmensch, das steckt in uns drinnen. Und wenn man studiert,
wie das Gehirn im Gehirnwasser drinnen ist und wie die ganzen
Funktionen sind, wie das mit dem Atmungsprozeß zusammenhängt,
dann sieht man: Ja, es ist so: da stehst du eigentlich, du Erbschaft
vom alten Mond, du hast dich nur zurückgezogen in das Innere. Da
bist du als Gehirn. - Drinnen im Gehirnwasser schwimmt das, wogt
auf und ab.|163|103ff}}
 
Durch den Auftrieb der Gehirnflüssigkeit, in der das [[Gehirn]] schwimmt, ist es zum allergrößten Teil der [[Schwerkraft]] entzogen; erst dadurch kann sich die menschliche [[Intelligenz]] entfalten:
 
{{GZ|Sehen Sie, unser Gehirn wiegt durchschnittlich 1250 Gramm. Wenn
dieses Gehirn, indem wir es in uns tragen, wirklich 1250 Gramm wiegen
würde, dann würde es so stark drücken auf die unter ihm befindlichen
Blutadern, daß das Gehirn nicht in richtiger Weise mit Blut
versorgt werden könnte. Es würde ein starker Druck ausgeübt werden,
der das Bewußtsein sogleich umnebeln würde. In Wahrheit drückt
das Gehirn gar nicht mit den vollen 1250 Gramm auf die Unterfläche
der Schädelhöhle, sondern nur mit etwa 20 Gramm. Das kommt davon
her, daß das Gehirn in der Gehirnflüssigkeit schwimmt. So wie der
Körper hier im Wasser schwimmt, so schwimmt das Gehirn in der
Gehirnflüssigkeit. Und das Gewicht der Gehirnflüssigkeit, die verdrängt
wird durch das Gehirn, beträgt eben ungefähr 1230 Gramm.
Um diese wird das Gehirn leichter und hat nur noch 20 Gramm. Das
heißt, wenn man nun auch - und das tut man ja mit einem gewissen
Recht - das Gehirn als das Werkzeug unserer Intelligenz und unseres
Seelenlebens, wenigstens eines Teiles unseres Seelenlebens, betrachtet,
so muß man nicht bloß rechnen mit dem wägbaren Gehirn - denn dieses
ist nicht allein da -, sondern dadurch, daß ein Auftrieb da ist, strebt
das Gehirn eigentlich nach aufwärts, strebt seiner eigenen Schwere
entgegen. Das heißt, wir leben mit unserer Intelligenz nicht in abwärtsziehenden,
sondern in aufwärtsziehenden Kräften. Wir leben mit
unserer Intelligenz in einem Auftrieb drinnen.|320|49}}
 
In den rhythmischen Bewegungen des Gehirnwassers lebt das [[Gefühl]]. Das ist insbesondere auch für das Leben im [[Musik]]alischen bedeutsam - und ähnlich wohl auch für die Sprache.
 
{{GZ|Dieses Leben im Musikalischen,
es ist der allerbeste Beweis - zunächst einer von vielen, wir werden
noch verschiedene kennenlernen, aber vielleicht einer der besten Beweise
- für die besondere Zuordnung des Gefühlslebens zum rhythmischen
Leben des Organismus. Dieses rhythmische Leben wird in
seinem Zusammenhang mit dem Gefühlsleben wahrgenommen von
dem Vorstellungsleben, das an den Nerven-Sinnes-Organismus gebunden
ist. Wenn wir etwas Musikalisches hören, ja, wenn wir irgendwie
uns einem Tonbilde hingeben, dann ist das allerdings scheinbar
zunächst aufgenommen durch den Sinn. Aber diejenigen Physiologen,
die etwas feiner beobachten können, merken, wie innerlich beteiligt ist
an dem Verfolgen eines Tonbildes das Atmen, und wie wirklich unser
Atmen etwas zu tun hat mit dem, was wir als dasjenige in uns erleben,
was uns das Tonbild erscheinen läßt als etwas, das ästhetisch zu beurteilen
ist, das in das Gebiet der Kunst zu versetzen ist.
 
Wir müssen uns nämlich klar sein, welch komplizierter Prozeß
eigentlich in uns fortwährend vorgeht. Nehmen Sie einmal diesen unseren
Organismus an. Dieser Nerven-Sinnes-Organismus, der zentralisiert
ist im menschlichen Gehirn, er ist ja so zentralisiert, daß das
Gehirn eigentlich nur zum geringsten Teil in einem gewissen festen
Zustande ist; das ganze Gehirn schwimmt im Gehirnwasser. Ich versuche
dasjenige, was da zugrunde liegt, durch folgendes klarzumachen:
Es würde unser Gehirn, wenn es nicht im Gehirnwasser wirklich
schwimmen würde, fortwährend auf die an der Schädelunterlage befindlichen
Blutgefäße drücken und diese fortwährend zerdrücken. Unser
Gehirn erleidet nämlich dadurch, daß es im Gehirnwasser schwimmt,
einen fortwährenden Auftrieb - was man nach dem Archimedischen
Prinzip den Auftrieb nennt, wie Sie aus der Physik wissen -, so daß
von dem reichlich 1300 bis 1500 Gramm wiegenden Hirn eigentlich
auf die Unterlage des Schädels höchstens 20 Gramm drücken. So daß
also dadurch, daß das Gehirn einen mächtigen Auftrieb erleidet, auf
die Unterlage des Schädels sehr wenig gedrückt wird. Aber dieses Gehirnwasser,
das ist nicht minder beteiligt an unserem ganzen menschlichen
Erleben als etwa das Feste des Gehirnes. Dieses Gehirnwasser,
das ist nämlich in einer stetigen Auf- und Abbewegung. Es bewegt sich
das Gehirnwasser rhythmisch auf und ab vom Gehirn durch den
Rückenmarkskanal, strahlt dann aus in die Bauchhöhlung, wird bei
der Einatmung zurückgestoßen in die Gehirnhöhlung, wieder herausgestoßen,
und bei der Ausatmung fließt es wieder herunter. In fortwährendem
Auf- und Abbewegen ist dieses Gehirnwasser, das heißt,
seine Fortsetzung in den übrigen Organismus hinein, so daß eine fortwährende
vibrierende Bewegung stattfindet, die im Grunde genommen
den ganzen Menschen erfüllt und die mit dem Atmen zusammenhängt.
 
Indem wir irgendeiner Folge von Tönen gegenüberstehen, stehen
wir ihr als atmende Menschen gegenüber. Fortwährend wird das Wasser
aufwärts und abwärts getrieben. Und indem wir hören, schlägt
innerlich der Rhythmus des auf- und absteigenden Wassers an dasjenige
an, was da durch die Töne in uns im Gehörorgan als Sinneswahrnehmung
figuriert, und ein fortwährendes Zusammenschlagen der
innerlichen Vibrationsmusik unseres Atmens findet statt mit dem, was
als Wahrnehmungsvorgang an unser Ohr schlägt. Darinnen besteht
eigentlich das musikalische Erlebnis, in diesem Ausgleich zwischen der
Gehörwahrnehmung und dem rhythmischen Atmungsprozeß. Und der
schildert ganz falsch, der etwa das musikalische Wahrnehmen, das ja
überall im wesentlichen durchzogen ist vom Fühlen, nur in Beziehung
bringen möchte direkt mit den Nervenvorgängen. Die sind eigentlich
beim musikalischen Wahrnehmen nur dazu da, daß wir dasjenige, was
eigentlich vorgeht, tiefer mit unserem Ich verbinden, daß wir es so
recht wahrnehmen, daß wir es ins Vorstellen umsetzen.|301|34ff}}
 
Im Pulsieren des Gehirnwassers empfängt der [[Mensch]] auch unbewusst Impulse aus der Sphäre der [[Erzengel]] bzw. der [[Volksseele]].
 
{{GZ|Wir sind ja zu weit über neunzig Prozent eine Wassersäule, das heißt
eine Flüssigkeitssäule, aber dieses Flüssige im Menschen, das ja die
äußere Wissenschaft heute noch sehr wenig berücksichtigt, ist gerade
der Hauptträger des menschlichen Lebens. Und ich habe schon einmal
darauf hingewiesen, wie das luftförmige Element durch das flüssige in
das feste Element hineinwirkt, das im Gehirn verankert ist. Wir atmen
ein; dadurch, daß wir den Luftstrom einatmen, also unseren Leib mit
dem Luftstrom ausfüllen, wird das Organ, das wir Zwerchfell nennen,
gesenkt. In diesem Einsaugen des Luftstromes und allem, was damit
zusammenhängt, bis zum Senken des Zwerchfelles, haben wir jene
Sphäre, in der die aus dem Reiche der Archangeloi ausgehenden Impulse
wirksam sind. Und so wie dies alles im Unterbewußten bleibt, so bleibt
auch die wahre Gestalt der Wirkungen der Volksseele im Unterbewußten,
sie wird nur, wie ich gestern vergleichsweise sagte, wie Wogen heraufgeschlagen,
aber in ganz anderer Gestalt, als sie in Wirklichkeit da
unten lebt. Wenn das Zwerchfell heruntergedrückt ist, beginnt eine Art
Stauung des Blutes in den Venen des Unterleibes. Dadurch wird der
Strom des Gehirnwassers durch den Rückenmarkskanal heraufgedrückt
und in das Gehirn, also um die verfestete Gehirnmasse herum, hineinergossen;
so daß jetzt infolge des Einatmens das Gehirnwasser im Gehirn
selber ist, heraufgestoßen ist. In diesen Wirkungen der Pulsation
des Gehirnwassers liegt alles das, was an Impulsen aus der Sphäre der
Archangeloi in den Menschen läuft, alles dasjenige, was der Mensch an
Vorstellungen, Empfindungen gewinnen kann, die ihn ins Überpersönliche
oder Unterpersönliche erheben, also ihn verbinden mit den Gewalten,
die hinausgehen über Geburt und Tod. Und im Gehirn selbst,
da stößt dann das Gehirnwasser an das Feste.
 
Dem parallel geht der Vorgang, der darinnen besteht, daß in unserem
Flüssigen auch die Vorstellungen, die Begriffe wogen, denn die
Vorstellungen und Begriffe sind geistige Entitäten, welche in dem flüssigen
Element wogen, und als unsere alltäglichen, auf die Sinneswelt
bezüglichen Vorstellungen kommen sie dadurch hervor, daß sie auf das
Feste stoßen, von dem Festen zurückgespiegelt werden und dadurch
zum Bewußtsein kommen.
 
Wenn wir wieder ausatmen, tritt dafür in den Blutgefäßen des Gehirns
eine Stauung ein, und das Gehirnwasser wird durch den Rückenmarkskanal
in den Unterleib heruntergedrängt. Es kann da hinein,
weil infolge des Ausatmens das Zwerchfell gehoben wird und dadurch
Raum ist für das Hinunterfließen des Gehirnwassers in den Unterleib.
Das Denken, Vorstellen und so weiter ist eben nicht jener Prozeß, von
dem die anatomisch-physiologische Wissenschaft heute als von einem
bloßen Gehirnprozeß träumt, sondern es hängt das, was im Gehirn vor
sich geht als die Spiegelung an einem Festen, mit dem zusammen, was
nicht mehr spiegelt, sondern im Flüssigen bleibt, und von da, auf dem
Umwege durch die Atmung, den Einfluß des luftförmigen Elementes
regelt. Das ist auch der Umweg, auf dem alles, was uns mit dem Klima,
mit Erdenverhältnissen, die an ein bestimmtes Terrain gebunden sind,
und mit sonstigen äußeren Einflüssen, die mit der Atmung zusammenhängen,
vermittelt wird. In dem, was niemals ins Bewußtsein hereinfließt,
im Atmungsprozeß, der nichts anderes ist als ein wogendes Meer,
wogen geistige Realitäten. Der Atmungsprozeß steht auf dem Umwege
durch das Gehirnwasser in Verbindung mit dem Gehirn.|174|151f}}
 
Wenn der [[Mensch]] zur irdischen [[Inkarnation]] herabsteigt, hat er schon einen [[Ätherleib]], den er sich aus dem ganzen [[Kosmos]] zusammengezogen hat, und dieser Ätherleib bildet sich in den Bewegungen des Gehirnwassers ab.
 
{{GZ|Sehen wir nur einmal auf das Gehirnwasser. Das hat in sich gewisse
Bewegungen. Die sind ein Abbild des Ätherleibes. Aber den Ätherleib,
den bekommt der Mensch, indem er aus den geistigen Welten in
diese physische Welt heruntersteigt; innerhalb der geistigen Welten
hat er ihn noch nicht. Aber indem der Mensch überhaupt seinen
physischen Leib ergreift, hat er schon seinen Ätherleib. Er zieht
gewissermaßen den Äther aus dem Kosmos heran. Und erst indem er
den Äther herangezogen hat aus dem Kosmos, kann er sich mit dem
Physischen, das ihm dann durch die Vererbung vermittelt wird, verbinden.
So daß wir dasjenige, was innerlich im Ätherleib des Menschen
lebt, schon mitbringen, indem wir unseren physischen Leib
ergreifen.
 
Nehmen Sie also an, im Leib des mütterlichen Organismus entsteht
der Menschenkeim. Wir untersuchen dasjenige, was an diesem
Menschenkeim das Flüssige ist. Man tut es nicht in der gewöhnlichen
Physiologie. In der gewöhnlichen Physiologie untersucht man nur
den Keim insofern, als er Festes enthält oder wenigstens sich so wie
das Feste beobachten läßt. Das Flüssige wird gar nicht untersucht.
Würde man aber das Flüssige untersuchen, dann würde man entdekken,
wie in dem Flüssigen, namentlich im Gehirnwasser, ein Abbild
dessen ist, was da hereingeschlüpft ist in den physischen Menschen
und was zunächst schon im Ätherleib sich ausdrückte, als der Äther
herangezogen worden ist.
 
[[Datei:GA212 058.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 212, S. 58 (Tafel 6)]]
 
So können wir sagen: Wenn hier der physische Leib ist (siehe
Zeichnung), der physische Menschenkeim sich bildet - ich zeichne
jetzt das Feste gar nicht; was ich da zeichne, soll der flüssige Menschenkeim
sein (rot) - , es kommt aus der geistigen Welt herunter
dasjenige, was als Ich und Astralisches vorhanden ist. Was schon an
Äther herangezogen ist (gelb), das schlüpft hier hinein. Indem einfach
der Mensch untertaucht in den physischen Leib, wird im flüssigen
Organismus aufgenommen das, was der Mensch von außen
hereinbringt. Würden Sie also das Gehirnwasser des Kindes in seinen
Bewegungen untersuchen, so müßten Sie sagen: Das ist eigentlich
eine Photographie dessen, was der Mensch war, bevor er sich mit
seinem physischen Leib verbunden hat. Sehen Sie, das ist sehr wichtig,
daß man eigentlich sagen kann: Im Gehirnwasser, das heißt, in
den Bewegungen des Gehirnwassers würde man eine Photographie
von dem, was der Konzeption vorangegangen ist, finden.
 
Nun, vom Gehirnwasser können Sie das gut begreifen, daß Sie da
eine Art Photographie finden dessen, was vorangegangen ist. Aber
bedenken Sie den Atmungsprozeß. Der Atmungsprozeß tritt uns als
ein sehr physischer Prozeß dadurch entgegen, daß unsere Lunge in
einer gewissen Beziehung organisiert ist, daß die Luft eingesogen
wird, daß der Atmungsprozeß sich sogar abspielt unter dem Einfluß
der Außenwelt, wenn wir schlafen, wenn also unser Ewiges gar nicht
mit unserem Zeitlichen verbunden ist. Man möchte sagen, für den
Atmungsprozeß ist es ja so: er verläuft sowohl, wenn wir schlafen, als
auch wenn wir wachen. Wenn wir schlafen, nun, dann geht eben die
Bewegungswelle des Atmungsprozesses durch unseren Organismus;
wenn wir wachen, trägt diese Welle den astralischen Leib. Sie kann
ihn also tragen; sie braucht ihn auch nicht zu tragen. Das tut sie beim
Schlafen, da trägt sie ihn nicht.
 
Was folgt daraus? Daraus folgt, daß das Gehirnwasser, weil das im
Inneren abgeschlossen ist, sich fortsetzen kann, eine Art Fortsetzung
sein kann dessen, was früher da war. Nicht so innig kann sich aber
in dieser selben Art etwa in unserem Atmen irgend etwas fortsetzen
von früher. Daher geschieht folgendes: Wenn wir den menschlichen
Kopf betrachten und dann den menschlichen Brustorganismus, so
finden wir, daß da drinnen im menschlichen Kopf, gewissermaßen
sagen wir durch das Gehirnwasser, also im physischen Organismus,
richtig die Fortsetzung des vorgeburtlichen geistigen Menschen
drinnen ist. Beim Atmungsprozeß ist es nicht so. Da verläuft der
physische Atmungsprozeß für sich (siehe Zeichnung, gelb), und das
Geistige ist viel weniger stark mit dem physischen Prozeß verbunden (rot).
 
[[Datei:GA212 060.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 212, S. 60 (Tafel 6)]]
 
Man möchte sagen: Im Kopf ist der geistige Mensch, der geistig-seelische Mensch mit dem physischen Menschen fest zusammen
verbunden; sie sind eine Einheit geworden. Im Brustmenschen ist das
nicht so, da sind sie mehr getrennt; da ist der physische Organismus
mehr für sich und das Geistig-Seelische auch wiederum für sich.|212|58ff}}
 
== Literatur ==
 
* [[Friedrich Husemann|Friedrich Husemann]] - Otto Wolff: Das Bild des Menschen als Grundlage der Heilkunst, 3 Bde, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1991
* Friedrich Husemann: ''Goethe und die Heilkunst: Anregungen für die Therapeutische Erkenntnis und Praxis'', 3. Auflage, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2002, ISBN 978-3772505287
* [[Johannes W. Rohen]]: ''Funktionelle Neuroanatomie: Lehrbuch und Atlas'', Schattauer, F.K. Verlag 2001, ISBN 978-3794521289
* Johannes W. Rohen, Elke Lütjen-Drecoll: ''Funktionelle Anatomie des Menschen: Lehrbuch der makroskopischen Anatomie nach funktionellen Gesichtspunkten'', Schattauer; Auflage: 11., überarb. u. erw. Aufl. (September 2005), ISBN 978-3794524402
* Johannes W. Rohen: ''Eine funktionelle und spirituelle Anthropologie: unter Einbeziehung der Menschenkunde Rudolf Steiners'', 1. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2009, ISBN 978-3772520983
* Johannes W. Rohen: ''Morphologie des menschlichen Organismus'', 4. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2016, ISBN 978-3772519987
*[[Peter Heusser]]: ''Anthroposophie und Wissenschaft: Eine Einführung. Erkenntniswissenschaft, Physik, Chemie, Genetik, Biologie, Neurobiologie, Psychologie, Philosophie des Geistes, Anthropologie, Anthroposophie, Medizin'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2016, ISBN 978-3723515686
* Rudolf Steiner/Ita Wegman: ''Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen'', [[GA 27]] (1991), ISBN 3-7274-0270-9 {{Schriften|027}}
* Rudolf Steiner: ''Zufall, Notwendigkeit und Vorsehung '', [[GA 163]] (1986), ISBN 3-7274-1630-0 {{Vorträge|163}}
*Rudolf Steiner: ''Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Zweiter Teil'', [[GA 174]] (1983), ISBN 3-7274-1740-4 {{Vorträge|174}}
** kommentierte Neuausgabe von [[GA 173]] und [[GA 174]] als [[GA 173 a-c]] (2010), ISBN 3727417315
* Rudolf Steiner: ''Menschliches Seelenleben und Geistesstreben im Zusammenhange mit Welt- und Erdentwickelung'', [[GA 212]] (1998), ISBN 3-7274-2120-7 {{Vorträge|212}}
* Rudolf Steiner: ''Die Erneuerung der pädagogisch-didaktischen Kunst durch Geisteswissenschaft'', [[GA 301]] (1991), ISBN 3-7274-3010-9 {{Vorträge|301}}
* Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
* Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte zur Therapie'', [[GA 313]] (2001), ISBN 3-7274-3132-6 {{Vorträge|313}}
* Rudolf Steiner: ''Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene'', [[GA 314]] (1989), ISBN 3-7274-3141-5 {{Vorträge|314}}
* Rudolf Steiner: ''Heileurythmie'', [[GA 315]] (2003), ISBN 3-7274-3152-0 {{Vorträge|315}}
* Rudolf Steiner: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst'', [[GA 316]] (2003), ISBN 3-7274-3160-1 {{Vorträge|316}}
* Rudolf Steiner: ''Heilpädagogischer Kurs'', [[GA 317]] (1995), ISBN 3-7274-3171-7 {{Vorträge|317}}
* Rudolf Steiner: ''Das Zusammenwirken von Ärzten und Seelsorgern'', [[GA 318]] (1994), ISBN 3-7274-3181-4 {{Vorträge|318}}
* Rudolf Steiner: ''Anthroposophische Menschenerkenntnis und Medizin'', [[GA 319]] (1994), ISBN 3-7274-3190-3 {{Vorträge|319}}
* Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I'', [[GA 320]] (2000), ISBN 3-7274-3200-4 {{Vorträge|320}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Zentrales Nervensystem]] [[Kategorie:Körperflüssigkeit]]

Version vom 22. Juni 2018, 08:45 Uhr