Leib Christi

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Der Leib Christi gehört zu den Zentralgedanken des Neuen Testaments. Der Begriff bezeichnet verschiedene Aspekte:

  • der historische Leib Jesu Christi (corpus Christi historicum).
  • der mystische Leib Christi (corpus Christi mysticum): die Gemeinde der Nachfolger Jesu, die den Leib Christi bilden, basierend auf (Röm 12,4–6 EU; 1 Kor 12,12–27 EU). Die Christen sind zu einem Leib getauft (1 Kor 12,13 EU). Sie bilden einen einzigen Leib (1 Kor 10,17 EU), die Kirche. Die Glieder des Leibes Christi sind untereinander im Geist verbunden (Eph 5,30 EU). Die Christen sind berufen, einen einzigen Leib zu bilden (Kol 3,15 EU).[1]

Der Leib Christi bezeichnet die universale christliche Gemeinde, worüber Jesus Christus als Haupt gesetzt ist (Eph 4,12–16 EU, Kol 1,18 EU). Jesus Christus hat sich am Kreuz für seine Gemeinde hingegeben.[2]

Zitate

„Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20 EU)
„Wenn du also den Leib Christi verstehen willst, höre den Apostel, der den Gläubigen sagt: ‚Ihr aber seid der Leib Christi und seine Glieder‘ (1 Kor 12,27 EU). Wenn ihr also Leib und Glieder Christi seid, dann liegt euer Geheimnis auf dem Tisch des Herrn: Euer Geheimnis empfangt ihr. Zu dem, was ihr seid, antwortet ihr Amen. Diese Antwort ist eure Unterschrift. Du hörst: Leib Christi, und antwortest: Amen. Sei ein Glied am Leib Christi, damit dein Amen wahr sei! Versteht [das Sakrament] und freut euch: [denn es versinnbildet] die Einheit, die Wahrheit, die Ehrfurcht und die Liebe. Ein Brot: Wer ist dieses eine Brot? Die Vielen, die der eine Leib sind. Seid, was ihr seht, und empfangt, was ihr seid!“ (Augustinus[3])
„Gottes Sohn hat in der mit sich geeinten menschlichen Natur durch seinen Tod und seine Auferstehung den Tod besiegt und so den Menschen erlöst und ihn umgestaltet zu einem neuen Geschöpf (vgl. Gal 6,15 EU; 2 Kor 5,17 EU). Indem er nämlich seinen Geist mitteilte, hat er seine Brüder, die er aus allen Völkern zusammenrief, in geheimnisvoller Weise gleichsam zu seinem Leib gemacht. In jenem Leibe strömt Christi Leben auf die Gläubigen über, die durch die Sakramente auf geheimnisvolle und doch wirkliche Weise mit Christus, der gelitten hat und verherrlicht ist, vereint werden.“ (Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen Gentium)[4]

Weblinks

Literatur

  • Klaus Hemmerle: Gemeinschaft als Bild Gottes: Beiträge zur Ekklesiologie. Herder, Freiburg 1996, ISBN 3-451-23895-0
  • Stefan Huber: Leib Christi und Heilsdrama. Kulturtheoretische und theologische Zugänge zur Kirche als Gemeinschaftskörper. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-6470-3

Einzelnachweise

  1. Alfred Kuen: Gemeinde nach Gottes Bauplan. Evangelische Gesellschaft für Deutschland, Wuppertal 1986, ISBN 3-7256-0020-1, S. 85; Papst Pius XII.: Enzyklika Mystici Corporis, 29. Juni 1943.
  2. Alfred Kuen: Gemeinde nach Gottes Bauplan. Evangelische Gesellschaft für Deutschland, Wuppertal 1986, ISBN 3-7256-0020-1, S. 49.
  3. http://www.augustinus.de/Aug_juwelen3.htm
  4. Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen Gentium, Ziff. 32. Website des Vatikans. Abgerufen am 4. August 2011.


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