Hauptseite und Göttliche Komödie: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Steiner_original.jpg|thumb|200px|[[Rudolf Steiner|Rudolf Steiner (1861-1925)]]]]
 
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Die '''Commedia''' von [[Dante Alighieri]], später von [[Wikipedia:Giovanni Boccaccio|Giovanni Boccaccio]] '''Divina Commedia''' - die '''Göttliche Komödie''' - genannt, hat wie kaum ein anderes Werk die europäische Literatur nachhaltig beeinflusst. Nach seiner Verbannung aus [[Wikipedia:Florenz|Florenz]] im Jahre [[Wikipedia:1302|1302]] hatte sich Dante in [[Wikipedia:Ravenna|Ravenna]] niedergelassen, wo er [[Wikipedia:1307|1307]]<ref name="Boccaccio">[[Wikipedia:Giovanni Boccaccio|Giovanni Boccaccio]], der erste Biograph Dantes, hat behauptet, dass Dante die ersten 7 Gesänge des [[Inferno]]s schon vor seiner Verbannung begonnen hätte, sie aber dann zurücklassen musste. Später, um 1307, seien sie wiedergefunden und ihm nachgesandt worden. Marchese Moruello, bei dem Dante damals lebte, sei davon so begeistert gewesen, dass er Dante bat, sein Werk fortzusetzen. Boccaccio führt als einzigen Beleg dafür an, dass der 8. Gesang mit den Worten beginnt: „Ich sage, fortfahrend, dass viel früher ...“ </ref> mit der Arbeit an der in italienischer Volkssprache verfassten ''Divina Commedia'' begann und sie erst kurz vor seinem Tod im Jahr [[Wikipedia:1321|1321]] vollendete. Nach Boccaccio wurden die letzten 13 Gesänge des [[Paradiso]] erst 8 Monate nach Dantes Tod von dessen Sohn Jacopo aufgefunden<ref name="Boccaccio1">„Es erzählte ein tüchtiger
|„[[Anthroposophie]] ist ein Erkenntnisweg, der das Geistige im Menschenwesen zum Geistigen im Weltenall führen möchte.
Ravignaner, der Piero Giardino geheißen und der lange Dantes
<div align="right">
Schüler gewesen, daß nach dem achten Monat seit dem Tode
<small>([[Rudolf Steiner]])</small>
des Meisters eines Nachts um die Stunde, die wir die Frühmette
nennen, nach seinem Hause jener Jacopo kam und ihm
sagte, er habe diese Nacht kurz vor jener Stunde im Traume
Dante, seinen Vater, auf sich zukommen sehen, in blendend
weiße Kleidung getan und im Antlitz von einem ung_ewöhnlichen
Lichte leuchtend. Da habe er geglaubt, ihn zu fragen, ob er lebe,
und von ihm die Antwort zu hören, ja, doch das wahre Leben,
nicht das unsere. Darum habe er ihn, wie es ihm schien, außerdem
noch gefragt, ob er sein Werk vor seinem Hingange zum wahren
Leben vollendet habe und, - sollte er es vollendet haben, - wo
sich das befände, was daran fehlte und von ihnen niemals hätte
gefunden werden können. Hierauf habe es ihm geschienen, zum
anderen Male Antwort zu hören: "Ja, ich habe es vollendet." Und
darauf war es ihm, als nehme ihn jener bei der Hand und führe
ihn in die Kammer, wo er zu schlafen pflegte, als er noch in
diesem Leben lebte; und dort berührte er eine Stelle und sprach:
"Da ist, was ihr so sehr gesucht habt." Und kaum waren diese
Worte gesprochen, so fühlte er, wie zur selben Stunde so Dante
verschwand wie der Schlaf. Deshalb, versicherte er, habe er
keine Ruhe gehabt und kommen müssen, um ihm zu melden,
was er gesehen, auf daß sie zusamt suchen gingen am Orte, den
er gezeigt (und den sich jener vorzüglich im Gedächtnis gemerkt
hatte), damit sie sähen, ob ein wahrhaftiger Geist oder falscher
Trug ihm solches gewiesen. Und so machten sie sich beide auf,
derweil die Nacht noch eine gute Weile zu dauern hatte, und
kamen zur gewiesenen Stelle und fanden dort eine Strohmatte,
die gegen die Mauer befestigt war; und wie sie sie leicht aufgedeckt,
gewahrten sie in der Mauer eine kleine Öffnung, die von
keinem von ihnen jemals bemerkt worden war, von der sie auch
nicht wußten, daß es sie dort gab; in ihr fanden sie einige Schriften,
die von der Feuchtigkeit der Wand alle vermuffelt waren
und fast vermodert wären, hätte man sie dort länger liegen gelassen;
und, wie sie die vorsichtig vom Muffe gereinigt hatten und
lasen, fanden sie, daß sie die dreizehn Gesänge enthielten, die sie
gesucht, worüber sie hocherfreut sie von neuem aufschrieben
und sie der Gepflogenheit des Dichters gemäß erst Herrn Cane
übersandten, dann dem unvollkommenen Werke anfügten, wie
sichs geziemte. Also ist das Werk, das während vieler Jahre
zusammengestellt wurde, zur Vollendung gekommen.“ {{Lit|Boccaccio, S. 60f}}</ref>.
 
==Einführung==
[[Bild:Paradiso Natalino Sapegna.jpg|thumb|250px|Schema del Paradiso dantesco, Natalino Sapegna]]
 
Die ''Göttliche Komödie'' ist wesentlich von den geistigen Schauungen von Dantes Lehrer [[Brunetto Latini]] beeinflusst und gibt, wie [[Rudolf Steiner]] deutlich gemacht hat, einen späten Nachklang dessen, was an geistigem Erleben einstmals in der [[Schule von Chartres]] lebendig gewesen war.
 
<div style="margin-left:20px">
"Brunetto Latini, wurde der Lehrer des Dante. Und was Dante von Brunetto Latini gelernt hat, das hat er dann in seiner poetischen Weise in der "Divina Commedia" niedergelegt. So ist also das große Gedicht "Divina Commedia" ein letzter Abglanz dessen, was in platonischer Weise an einzelnen Stätten weiterlebte..." {{lit|{{G|240|155}}}}
</div>
</div>
Zugleich lebt in der "Göttlichen Komödie" in der [[Empfindungsseele]] auf tief verinnerlichte Weise die alte [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|ägyptische]] [[Astrologie]] wieder auf:
<div style="margin-left:20px">
"Was war das Eigenartige der ägyptischen Volksseele? Damals gab es
noch eine unmittelbar auf die Seele wirkende Astrologie. Die Volksseele
schaute hinaus auf die Bewegungen der Himmelskörper, sah nicht,
wie die heutigen Menschen, in dem, was im Kosmos geschah, nur materielle
Vorgänge, sondern nahm wirklich hinter dem, was draußen
vorgeht, die wirkenden geistigen Wesenheiten wahr. Sie verhielt sich
so zum ganzen Kosmos, wie sich der Mensch zum anderen Menschen
verhält, indem er beim anderen Menschen weiß, daß ihn durch die
ganze Physiognomie eine Seele anblickt. So war alles Physiognomie
beim alten Ägypter, und er nahm das Seelische in der Natur wahr. Der
Sinn der Fortentwickelung zur neuen Zeit liegt darin, daß das, was früher
gleichsam elementare Fähigkeit war, unmittelbar sich entzündete
im Leiblichen des Menschen, daß das seine Innerlichkeit wurde in der
neueren Zeit, in unserem fünften nachatlantischen Zeitalter. Und so
wie es mehr elementar war, was der Ägypter durchmachte, so macht
der Italiener das, was er wiederholt, was er in seiner Empfindungsseele
durchmacht, mehr im Innerlichen durch, dadurch, daß er in der
Empfindungsseele dieses Geistig-Kosmische erlebt, aber jetzt mehr verinnerlicht.
Was könnte mehr verinnerlicht sein als die ägyptische Astrologie
in Dantes «Göttlicher Komödie»: die richtige Wiederauferstehung
der altägyptischen Astrologie, aber verinnerlicht!" {{Lit|{{G|174a|38}}}}
</div>
=== Zum Titel der «Commedia» ===
Warum Dante sein Werk als „Komödie“ betitelte, erläuterte er in einem Brief an seinen Gönner [[Wikipedia:Cangrande I. della Scala|Cangrande I. della Scala]] (1291-1329):
{{Zitat|Der Titel des Buches ist: „Es beginnt die Komödie des Dante Alighieri, des Florentiners von Geburt, nicht von Sitten.“ Hierbei muß man wissen, daß das Wort Komödie besteht aus {{polytonisch|χώμη}}, Dorf, und {{polytonisch|ώδή}}, Gesang, daher Komödie so viel ist wie Dorfgesang. Die Komödie aber ist eine Art poetischer Erzählung, die sich von allen andern unterscheidet. Von der Tragödie unterscheidet sie sich im Stoffe dadurch, daß die Tragödie anfangs bewundernswürdig und ruhig, am Ende oder zum Schlusse stinkend und erschrecklich ist, und sie hat ihren Namen von {{polytonisch|τράμος}}, Bock, und {{polytonisch|ώδή}}, also Bocksgesang, das heißt stinkend wie ein Bock, wie aus den Tragödien des Seneca zu ersehen ist. Die Komödie aber fängt mit etwas Rauhem an; doch der Stoff endigt glücklich, wie aus den Komödien des Terenz zu ersehen ist. Und daher pflegten einige Sprecher in ihren Grüßen statt des Grußes „einen tragischen {{Seite|239||Dantes_Werke_239.gif}} Anfang und einen komischen Schluß“ zu nehmen. Auf ähnliche Weise unterscheiden sich beide in der Art des Ausdruckes: bei der Tragödie ist er hoch und erhaben, bei der Komödie nachlässig und niedrig; sowie Horaz in seiner Dichtkunst,<ref>B. 93 <tt>etc.</tt></ref> wo er den Komikern erlaubt, bisweilen wie Tragöden zu sprechen, und umgekehrt:
<poem>„Oft auch hebet indes die Komödie höher die Stimme;
Und es vertobt ein Chremes mit vollerem Munde den Eifer.
Auch der Tragiker klagt manchmal in der Rede des Umgangs.“</poem>
Hieraus ist klar, daß das gegenwärtige Werk Komödie heißt. Denn wenn wir auf den Stoff sehen, ist er anfangs schrecklich und stinkend, nämlich die Hölle, am Ende glücklich, wünschenswert und hold, nämlich das Paradies. Wenn wir auf die Art des Ausdruckes sehen, so ist diese nachlässig und niedrig, nämlich allgemeine Sprache, in der sich auch die Weiber einander mitteilen. Hieraus ist klar, warum das Werk Komödie heißt. Es gibt auch andere Arten von poetischer Erzählung, nämlich das Hirtenlied, die Elegie, die Satire und das Weihgedicht, wie auch Horaz in seiner Poetik lehrt; aber hierüber ist nicht nötig zu sprechen.|[[Dante Alighieri]]|''An Can Grande Scaliger'' [http://de.wikisource.org/wiki/An_Can_Grande_Scaliger]}}
==Aufbau==
===Die tieferen Schichten der «Göttliche Komödie»===
Dante selbst hat darauf hingewiesen, dass die ''Divina Commedia'' nicht eine einfache, sondern, wie es in mittelalterlichen mystischen Schriften häufig der Fall ist, eine vierfache Bedeutung hat. Die vier Interpretationsebenen hängen mit den vier [[Wesensglieder]]n des Menschen zusammen:
{|align="center" width="80%"|
|Der '''Buchstabe''' lehrt die Geschehnisse,
|[[Physischer Leib]] (sinnlicher [[Verstand]])
|-
|die '''Allegorie''' lehrt, was du glauben musst,
|[[Ätherleib]] ([[Imagination]])
|-
|die '''Moral''' lehrt, was du tun musst,
|[[Astralleib]] ([[Inspiration]])
|-
|wonach du streben musst, lehrt die '''Anagogie'''.
|[[Ich]] ([[Intuition]])
|}
|}
__NOTOC__
==== Ziel dieser Seiten ====
ist eine ''neutrale'' und ''sachliche'' enzyklopädische Darstellung der von [[Rudolf Steiner]] entwickelten [[Anthroposophie|anthroposophischen Geisteswissenschaft]] und ihrer praktischen Anwendung in verschiedensten Lebensbereichen, sowie ihrer Beziehung zu anderen [[Wissenschaft]]en, [[Kunst|Künsten]] und [[Spiritualismus|spirituellen Traditionen]]. Wir hoffen damit auf Grundlage der [[Rudolf Steiner Gesamtausgabe]] eine Verständnishilfe aufzubauen, die ''Kritikern'' und ''Befürwortern'' der [[Anthroposophie]] gleichermaßen für eine wissenschaftlich fundierte und fruchtbare Auseinandersetzung dienen kann. Ein solches Werk kann nur durch die Zusammenarbeit vieler begeisterter und sachkundiger Menschen geschehen. Unser Projekt basiert daher auf der [[Wikipedia:Wiki|Wiki]]-Technologie, die es grundsätzlich jedem erlaubt, sich an der Weiterentwicklung dieser Seiten zu beteiligen, wobei aber folgende Einschränkung gilt:


{|class=notiz
Dante erläutert das in dem bereits erwähnten Brief an ''Cangrande della Scala'' so:
|Wir bitten um Verständnis, dass die Bearbeitung der Seiten aufgrund von wiederholtem Vandalismus nur mehr für ausgewählte Mitglieder freigegeben wird! Nur so kann die Qualität von {{SITENAME}} für unsere Leserschaft gewahrt werden. Wie Sie selbst aktiv bei {{SITENAME}} mitarbeiten und Artikel erstellen oder bearbeiten können, erfahren Sie '''[[AnthroWiki:Mitarbeiten|hier]]'''.
 
{{Zitat|Zum Erweis nun des zu Sagenden muß man wissen, daß der Sinn des Werkes nicht ein einfacher ist, vielmehr ein vielsinniger. Denn der erste Sinn ist der wörtliche, der zweite ist der mit den Worten bezeichnete. Der erste heißt der Wortsinn, der zweite aber der allegorische oder moralische.<ref>Dante’s Gastmahl 2, 1.</ref> Zum bessern Verständnis betrachte man die Verse: „Als Israel zog aus Ägyptenland,<ref>Fegefeuer 2, 46.</ref> das Haus Jakobs aus dem fremden Volk, da ward Judäa sein Heiligtum, Israel seine Herrschaft.“<ref>Psalm 113, 1.</ref> Dem bloßen Wortsinne nach wird hier der Ausgang der Kinder Israels aus Ägypten zur Zeit des Moses bezeichnet, dem allegorischen Sinne nach unsere Erlösung durch Christus, dem moralischen Sinne nach die Umkehr der Seele von der Klage und dem Elend der Sünde zu dem Stande der Gnade, dem anagogischen Sinne nach der Ausgang der heiligen Seele aus der Knechtschaft dieses Verderbnisses zu der Freiheit der ewigen Glorie. Und obwohl diese mystischen Sinne verschieden bekannt werden, so kann man sie doch allesamt allegorisch nennen, insofern sie von dem Wortsinne oder historischen Sinne verschieden sind. Denn Allegorie kommt her von dem griechischen {{polytonisch|άλλοΐος}}, was auf lateinisch abweichend oder verschieden heißt.
 
{{Seite|238||Dantes_Werke_238.gif}} Hieraus ist offenbar, daß der Gegenstand ein doppelter sein muß, je nach dem einen oder andern Sinne. Und daher muß man den Gegenstand dieses Werkes teils seinem Wortsinn, teils aber auch seiner allegorischen Bedeutung nach betrachten. So ist denn der Gegenstand des ganzen Werkes, bloß wörtlich genommen, der Zustand der Seelen nach dem Tode ohne weiteres. Denn dieser stellt sich in dem ganzen Werke dar. Im allegorischen Sinne ist aber der Gegenstand der Mensch, je nachdem er vermöge seines freien Willens durch Verdienst oder Unverdienst der belohnenden oder strafenden Gerechtigkeit unterworfen ist.|Dante Alighieri|An Can Grande Scaliger [http://de.wikisource.org/w/index.php?title=An_Can_Grande_Scaliger]}}
 
Zum [[Ethik|ethischen]] bzw. [[moral]]ischen Sinn heißt es:
 
{{Zitat|Die Art der Philosophie aber, welche hier im Ganzen und im Teile angewandt wird, ist die moralische oder ethische, weil das Ganze erfunden ist nicht zur Forschung, sondern zur Ausübung. Denn wenn auch hie und da auf forschende Weise zu Werke gegangen wird, so geschieht das nicht der Forschung, sondern der Ausübung wegen; weil, wie der Philosoph im zweiten Buch der Metaphysik sagt, auch die Praktiker bisweilen jetzt die Forschung anwenden.|Dante Alighieri|An Can Grande Scaliger [http://de.wikisource.org/w/index.php?title=An_Can_Grande_Scaliger]}}
 
Das Höchste, Göttliche, zu dem der Dichter im Sinne der [[Anagogie]] aufzusteigen vermag, eröffnet sich zwar seinem Schauen, doch lässt es sich nicht mehr zutreffend mit dem [[Verstand]] begreifen noch in Worte fassen:
 
{{Zitat|Nachdem der Dichter gesagt hat, daß er im Paradiese gewesen sei, fährt er in seiner Umschreibung fort, „wo er Dinge sah, was, wer von jener Höh’ herniedersteigt, umsonst zu nennen strebet“, und zwar mit Angabe des Grundes, „weil unser Geist so tief hinein sich wagt“ in sein Verlangen selbst, d.h. in Gott, „sich so versenkt, daß sein Gedächtnis allen Dienst versagt“. Zum Verständnis dieser Worte ist zu bemerken, daß der menschliche Verstand in diesem Leben, wegen gleicher Natur und Verwandtschaft mit der für sich bestehenden Verstandeswesenheit, wenn er sich erhebt, sich so erhebt, daß er wegen Überschreitung des menschlichen Maßes das Gedächtnis nach der Rückkehr mangelt. Dies deutet auch der Apostel an, wenn er zu den Korinthern spricht<ref>2. Kor. 12, 3 u 4.</ref>: „Ich kenne denselbigen Menschen (ob er in dem Leibe oder außer dem Leibe gewesen ist, weiß ich nicht, Gott weiß es), er ward entzückt in das Paradies und hörte unaussprechliche Worte, welche keine Mensch sagen kann.“ Siehe, weil der Aufschwung das menschliche Maß des Verstandes überschritten hatte, erinnerte er sich nicht an das, was außer ihm vorging. Dies bezeichnet uns auch Matthäus,<ref>17, 6 u 7.</ref> als die drei Jünger auf ihr Angesicht fielen und nachher nichts davon erzählten, als ob sie es vergessen hätten. Und Ezechiel<ref>2, 1.</ref> schreibt: „Ich sah und fiel auf mein Angesicht.“ Und wenn dies den Bedenklichen noch nicht genügt, so mögen sie den Ricardus de sancto Victore in dem Buche von der Beschaulichkeit lesen, lesen den Bernhard in dem Buche von der Betrachtung, lesen den Augustinus in dem Buche von der Vielheit der Seele, und sie werden nicht
{{Seite|247||Dantes_Werke_247.gif}} länger bedenklich sein. Wenn sie aber glauben sollten, daß bei einer so gewaltigen Geisteserhebung die Sündhaftigkeit des Sprechers an seinem Verstummen schuld sei, so mögen sie den Daniel<ref>2, 3.</ref> lesen, und sie werden finden, daß selbst Nebukadnezar göttliche Gesichte hatte, die gegen die Sünder gerichtet waren, und sich nicht daran erinnern konnte. Denn „Er, der die Sonne aufgehen läßt über Gute und Böse und regnen läßt über Gerechte und Ungerechte“,<ref>Matth. 5, 45.</ref> der offenbart bisweilen, um sie aus Barmherzigkeit zu bessern, bisweilen um sie strenge zu bestrafen, mehr oder weniger, nach seinem Gefallen, seine Herrlichkeit auch denen, die sich noch so gröblich versündigten.
 
Der Dichter sah also, wie er sagt, Dinge, „welche wieder zu erzählen nicht weiß, noch kann, wer zurückkehrt“. Man beachte die Ausdrücke „nicht weiß“ und „nicht kann“. Nicht weiß, weil er sie vergaß, nicht kann, weil, wenn er sich auch an den Inhalt erinnerte und ihn festhielte,<ref>Dante’s Gastmahl 3, 4. {{idt}} Hölle 28, 4.</ref> dennoch das Wort mangelt. Denn vieles sehen wird mit dem Verstande, wofür es der Stimme an Zeichen fehlt, was Plato hinlänglich andeutet in seinen Büchern über die Benutzung der Metaphern; denn vieles sah er mit dem Lichte des Verstandes, was er mit der Rede nicht eigentlich ausdrücken konnte.|Dante Alighieri|An Can Grande Scaliger [http://de.wikisource.org/w/index.php?title=An_Can_Grande_Scaliger]}}
 
===Künstlerisch-architektonischer Aufbau===
Der architektonische Aufbau der ''Commedia'' in seiner dreigliedrigen Gestalt deutet auf den [[Seelenleib]] ([[Astralleib]]) des Menschen und seine Verwandlung durch die Tätigkeit des [[Ich]] zum [[Geistselbst]] – es ist das Streben nach dem [[Ewig-Weibliche]]n, nach der [[Jungfrau Sophia]], die in der ''Commedia'' in Gestalt der [[Beatrice]] erscheint. Es gibt 1 + 3 x 33 Gesänge und jeder Hauptteil endet mit dem Wort ''Sterne'' – ein deutlicher Hinweis auf den [[Sternenleib]] des Menschen, den [[Siderischer Leib|siderischen Leib]], wie ihn [[Paracelsus]] genannt hat.
 
== Dantes Weltbild ==
 
Dantes Weltbild baut auf dem [[Geozentrisches Weltbild|geozentrischen]] [[Ptolemäisches System|Ptolemäischen Sytem]] auf.
 
<div style="margin-left:20px">
"Die Erde steht in der Mitte des Weltensystems.
Und diese Erde ist nicht nur so da, daß der Mond zum
Beispiel das Licht, das er von der Sonne bekommt, auf die Erde zurückwirft,
sondern diese Erde, die ist nicht nur umgeben, sondern ganz
eingehüllt von der Mondensphäre. Die Erde steckt ganz drinnen in der
Mondensphäre. Den Mond hat sich Dante also viel größer vorgestellt
als die Erde. Er hat sich vorgestellt: Das ist ein sehr feiner Körper, der
viel größer ist als die Erde ...
 
Und nun hat sich Dante vorgestellt: Ja, wenn die Erde nicht drinnensteckte
in diesen Kräften vom Mond, so würden zwar einmal durch
irgendein Wunder auf die Erde Menschen kommen, aber sie könnten
sich nicht fortpflanzen. Die Fortpflanzungskräfte sind es, die da in dem
Rotgezeichneten drinnen enthalten sind. Die durchströmen auch den
Menschen, und die machen, daß er fortpflanzungsfähig ist...
 
Jetzt stellte er sich weiter vor: Die Erde ist jetzt nicht nur drinnen
in Mondenkräften, sondern die Erde ist auch noch in weiteren Kräften
drinnen - die will ich hier gelb zeichnen -, und die durchdringen das
alles. Also die Mondenkräfte sind in dem drinnen, stecken da drinnen,
so daß Erde und Mond wiederum da drinnen in diesem Gelben sind.
Und da ist wiederum ein festes Stück. Dieses feste Stück ist der Merkur,
und der läuft da herum. Und wenn der Mensch nicht fortwährend von
diesen Merkurkräften durchdrungen wäre, so könnte er nicht verdauen.
So daß sich also Dante vorgestellt hat: Die Mondenkräfte bewirken die
Fortpflanzung; die Merkurkräfte, in denen wir auch immer drinnenstecken,
die nur feiner sind als die Mondenkräfte, die bewirken, daß
wir verdauen können, und daß die Tiere verdauen können...
 
Und nun ist das alles wiederum drinnen in einer noch größeren
Sphäre, wie Dante es nannte. So daß wir also auch in den Kräften
drinnenstecken, die von diesem Planeten, von der Venus, kommen.
Also wir stecken in all diesen Kräften drinnen, die durchdringen uns.
Wir sind also auch von den Venuskräften durchdrungen. Und daß wir
von den Venuskräften durchdrungen sind, das macht, daß wir nicht
nur verdauen können, sondern das Verdaute ins Blut aufnehmen können.
Venuskräfte leben in unserem Blute. Alles, was mit unserem Blut
zusammenhängt, kommt von den Venuskräften. So stellte es sich
Dante vor. Und diese Venuskräfte, die bewirken zum Beispiel auch
dasjenige, was der Mensch in seinem Blut als Liebesgefühle hat; daher
«Venus».
 
Die nächste Sphäre ist dann diejenige, in der wir wiederum drinnenstecken,
und da läuft wiederum als festes Stück die Sonne herum.
Wir sind also überall in der Sonne drinnen. Die Sonne ist für Dante im
Jahre 1300 nicht nur der Körper, der da auf- und niedergeht, sondern
die Sonne ist überall da. Wenn ich hier stehe, bin ich in der Sonne
drinnen. Denn das ist nur ein Stück von der Sonne, was da auf- und
niedergeht, was da herumläuft. So hat er es sich vorgestellt. Und die
Sonnenkräfte sind es vorzugsweise, welche im menschlichen Herzen
tätig sind...
 
Jetzt hat sich Dante vorgestellt: Alles das ist wiederum in der riesig
großen Marskugel drinnen. Da ist der Mars. Und dieser Mars, in dem
 
[[Bild:GA349_073.gif|center|500px|Das Weltbild Dantes]]
 
wir also wiederum drinnenstecken, der hängt ebenso, wie die Sonne
mit dem menschlichen Herzen zusammenhängt, mit alledem zusammen,
was unsere Atmung und namentlich unsere Sprache betrifft, mit
allem, was die Atmungsorgane sind. Das ist im Mars. Also Mars:
Atmungsorgane. Und dann geht es weiter. Die nächste Sphäre ist dann
die Jupitersphäre. Wir stecken wiederum in den Jupiterkräften drinnen.
Nun, der Jupiter, der ist ja sehr wichtig; der hängt mit alledem
zusammen, was unser Gehirn ist, eigentlich unsere Sinnesorgane, unser
Gehirn mit den Sinnesorganen. Der Jupiter also hängt zusammen mit
den Sinnesorganen. Und nun kommt der äußerste Planet, der Saturn.
In dem ist wieder alles das drinnen. Und der Saturn hängt zusammen
mit unserem Denkorgan.
 
<center>
{|
|-
|<poem>Mond:
Merkur:
Venus:
Sonne:
Mars:
Jupiter:
Saturn: </poem>||<poem>Menschliche Fortpflanzung
Menschliche Verdauung
Menschliche Blutbildung
Menschliches Herz
Atmungsorgane
Sinnesorgane
Denkorgane</poem>
|}
|}
</center>


<div align=right>[[AnthroWiki:Über_AnthroWiki|mehr…]]</div>
[...]


{|
Außerhalb nun von alledem, aber so, daß wir da auch drinnen sind,
|-
ist der Fixsternhimmel. Da sind also die Fixsterne, namentlich die
|valign="top" width="50%" style="padding-right:30px"|
Tierkreis-Fixsterne (Zeichnung Seite 73). Und noch größer ist dann
==== Zur Orientierung ====
dasjenige, was alles bewegt, der erste Beweger. Aber der ist nicht bloß
da oben, sondern der ist auch hier überall der erste Beweger. Und
hinter dem ist ewige Ruhe, die auch wiederum überall ist. So stellte
sich das Dante vor...
 
Und so hat sich Dante gesagt: Es gibt eine sichtbare Welt, und es
gibt eine unsichtbare Welt. Die sichtbare Welt, nun ja, die ist diejenige,
die wir sehen. wenn wir ninausschauen in der Nacnt, so sehen wir die
Sterne, den Mond, die Venus und so weiter. Das ist die sichtbare Welt.
Aber die unsichtbare Welt ist auch da. Und die unsichtbare Welt sind
diese - man nannte das damals Sphären. Die unsichtbare Welt, das sind
diese Sphären. Und man unterschied zwischen derjenigen Welt, die
man mit Augen sieht, und nannte diese die physische Welt. Das war
die physische Welt. Und dann unterschied man diejenige Welt, die man
nicht mit Augen sieht. Das ist die Welt, die Dante gemeint hat, und die
nannte man die ätherische Welt. Also die ätherische Welt, die Welt,
die aus einem so feinen Stoff besteht, daß man fortwährend durchschaut..." {{Lit|{{G|349|71ff}}}}
</div>
 
[[Datei:Illustration 240.gif|miniatur|400px|Grafische Darstellung von Dantes Weltbild nach Paul Pochhammer. Aus Dante Alighieri, Albert Ritter (Hrsg): ''Dantes Werke'', 1922]]
Dante beschrieb nicht das [[physisch]]e Weltsystem, sondern die [[Ätherwelt]]. Das gilt nicht nur für die [[Planetensphären]], sondern auch für das [[Erdinneres|Erdinnere]], in das er die [[Hölle]] verlegt. Aber damit ist kein äußerlich fassbarer Ort gemeint.
 
<div style="margin-left:20px">
"...dann stellt sich Dante vor:
Hier in der Erde, abgewendet - also wenn man da durchgeht -, so
würde man da in der Erde drinnen das haben, was er sich als Hölle
vorstellt. Also er denkt sich: Da draußen, da ist überall Himmelsäther.
Aber wenn ich hineinbohren würde in die Erde, da ist auf der andern
Seite da die Hölle. Bevor ich aus der Erde herauskomme, ist da die
Hölle.
 
Nun, dieses als kindisch aufzufassen, das wird ja dem heutigen Menschen
furchtbar leicht. Man braucht nur zu sagen: Ja, aber Dante
hätte nicht da zu stehen brauchen, sondern hier, dann hätte er da
hineinbohren können, und dann wäre da (auf der andern Seite) die
Hölle gewesen! [...]
 
Aber so hat es sich Dante nicht vorgestellt. Er hat überhaupt nicht
die physische Welt vorgestellt, sondern er hat sich Kräfte vorgestellt.
Und er hat gesagt: Ja, wenn ein Mensch da steht, und er bewegt sich
mit seinem eigenen Ätherleib in der Richtung nach oben, dann wird er
immer leichter und leichter. Dann überwindet er immer mehr die
Schwere. Wenn er aber hineingeht in die Erde, da muß er sich immer
mehr und mehr anstrengen, und diese Anstrengung wird am größten,
wenn er zum andern Ende gekommen ist. Da preßt ihn alles. Da wird
die Schwere am allergrößten. Das hängt nicht davon ab, daß dort
irgendeine besondere Hölle ist, sondern daß er erst das durchgemacht
hat, um dorthin zu kommen. (Zeichnung auf Seite 73.)
 
Und wenn sich Dante das so vorgestellt hat, so könnte er ja auch
da stehen (am andern Ende). Wenn er sich da hinausbewegt, wird er
immer leichter und leichter, kommt er immer mehr und mehr in den
Äther hinein. Wenn er sich aber da hineinbewegt in die Erde, dann
muß er das durchmachen (das Schwererwerden). Dann tritt für ihn
der Zustand, das Erlebnis da ein, wo ich grün gezeichnet habe; früher
aber da, wo ich gelb gezeichnet habe. Also darauf kommt es an. Dante
sagt nicht, daß hier an diesem Ort gerade die Hölle ist, sondern Dante
will sagen: Wenn einer durch die Erde sich durcharbeiten muß mit
seinem Ätherleib, dann ist das so schwer, daß, wo er auch hinkommt,
ob oben oder unten, für ihn ein Erlebnis eintritt, das höllisch ist. Das
ist erst wiederum in der neuesten Zeit gekommen, daß sich die Leute
die Hölle vorstellen an einem bestimmten Ort. Dante hat an das Erlebnis
gedacht, das man bekommt, wenn man sich als Äthermensch
durch die Erde durcharbeiten muß.
 
Wenn einer sagt: Dante war dumm - , so fällt das auf ihn selbst zurück,
weil er so dumm ist und sagt, Dante hätte sich vorgestellt, daß
die Hölle am andern Ende der Erde sei. Sondern Dante hat sich vorgestellt:
Wo ich auch immer über die Erde in den Himmel hinausfliege,
werde ich seelisch leichter; wo ich in die Erde hineinkomme, wo ich
auch immer ans andere Ende komme: höllisch." {{Lit|{{G|349|82ff}}}}
</div>
 
== Dante und die Templergnosis ==
 
Dantes Weltbild scheint auch stark von den [[esoterisch]]en Lehren der Templer geprägt gewesen zu sein. ''Robert L. John'' hat dafür den Ausdruck ''Templergnosis'' geprägt und vermutete, dass Dante als [[Affiliat]] (Laienbruder) dem [[Templerorden]] angehört haben soll. ''Arthur Schult'', der Johns Gedanken aufgegriffen hat, schreibt:
 
{{Zitat|Immer wieder ist zu erkennen, wie Dantes Dichtung zutiefst impulsiert ist
durch die Esoterik des Ternpelritterordens, besonders deutlich in den ersten
beiden Gesängen, in denen Dante den Ternpelberg zu Jerusalem zu ersteiegn
versucht, auf dem die Mutterkirche der Templer stand als heiligstes
Symbol ihrer Esoterik. Aber die mythischen Tiere, Leopard, Löwe und
Wölfin, verwehrten den Aufstieg. Vergil erschien, von Beatrice gesandt,
um als Eingeweihter der [[Eleusinische Mysterien|Eleusinischen Mysterien]] Dante den Aufstieg auf
den Berg des Heiles, den Berg der Initiation, zu weisen. Niemand kann den
Tempelberg ersteigen, der jene Tiere nicht in sich überwunden hat in der
Übung des tätigen Lebens, der vita activa, und der nicht hindurchgeschritten
ist durch das Inferno und Purgatorio. Jetzt ist Dante so weit, der Berg
des Heiles, der Tempelberg, ist erstiegen. Der Läuterungsberg entspricht
dem Tempelberg und das Irdische Paradies Jerusalem mit dem Templatz.
Darum setzt der Dichter die Topographie des Irdischen Paradieses in
engste Beziehung zur Topographie Jerusalems und des Ternpelplatzes, auf
demm Dante im Sinne der Templer-Esoterik seine erste große Erleuchtung
erlebte.|Arthur Schult|''Dantes Divina Commedia als Zeugnis der Tempelritter-Esoterik'', S. 471}}
 
Die [[Weisheit]], die die Templer zu erringen strebten, ist nur durch die Vergeistigung des [[Astralleib]]s zum [[Geistselbst]] ([[Manas]]) zu erreichen, das im Bild der göttlichen [[Jungfrau Sophia]] geschaut wurde, die Dantes «[[Beatrice]]» entspricht.
 
{{GZ|Wenn Sie die Lehren der Templer verfolgen, so ist da etwas im
Mittelpunkte, was als etwas Weibliches verehrt wurde. Dieses Weibliche
nannte man die göttliche Sophia, die göttliche Weisheit. Manas
ist das fünfte Prinzip, das geistige Selbst des Menschen, das aufgehen
soll, dem ein Tempel errichtet werden sollte. Und wie das Fünfeck
vom Eingang des Salomonischen Tempels den fünfgliedrigen Menschen
charakterisiert, ebenso charakterisiert dieses Weibliche die Weisheit
des Mittelalters. Dante hat mit seiner «Beatrice» nichts anderes
als diese Weisheit zur Darstellung bringen wollen. Nur der versteht
Dantes «Göttliche Komödie», der sie von dieser Seite betrachtet. Daher
finden Sie auch bei Dante dieselben Symbole, die bei den Templern,
den christlichen Ritterschaften, den Gralsrittern und so weiter
zum Ausdruck kommen.|93|152}}


*[[Spezial:Categories|Inhaltsverzeichnis]] - derzeit gibt es '''{{NUMBEROFARTICLES}}''' [[Spezial:Allpages|Artikel]] und '''{{NUMBEROFFILES}}''' [[Spezial:Newimages|Bilder]] in {{SITENAME}}.
==Die «Göttliche Komödie» und das Ostergeschehen==
*[[AnthroWiki:Offline|Offline-Version]] im [http://de.wikipedia.org/wiki/HTML HTML]-Format zum Download (Stand ''Februar 2013''); verfügbar auch als [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/anthroposophie/Anthrowiki/AnthroWiki_2013.pdf PDF-Datei] (200 MB).
[[File:DSCF2316 Dante perdu.jpg|thumb|250px|[[Wikipedia:Gustave Doré|Gustave Doré]]: Dante verirrt sich im düsteren Wald (1861)]]
*[http://www.anthroposophie.net/lexikon Lexikon Anthroposophie].
[[File:Botticelli ChartOfDantesHell.jpg|thumb|250px|[[Wikipedia:Sandro Botticelli|Sandro Botticelli]]: Karte von Dantes Inferno (ca. 1480–1495)]]
[[File:Ary Scheffer - Francesca da Rimini en Paolo Malatesta aanschouwd door Dante en Vergilius 1854.jpg|thumb|250px|[[Wikipedia:Ary Scheffer|Ary Scheffer]]: [[Wikipedia:Francesca da Rimini|Francesca da Rimini]] und Paolo Malatesta (1854)]]


==== Videos ====
Dantes «Göttliche Komödie» ist eng mit dem Ostergeschehen verbunden.


*[http://www.youtube.com/watch?v=TiSsHwIPmhE Rudolf Steiner - Die Alchemie des Alltags im MAK] - ORF vom 21.06.2011
<div style="margin-left:20px">
*[http://www.youtube.com/watch?v=qohYwS30KTE 150 Jahre Rudolf Steiner - Wien heute] - ORF vom 27.02.2011
"Das Gedicht stellt
*[http://www.youtube.com/watch?v=vSPDquyfCcg 150 Jahre Rudolf Steiner] - SWR Fernsehen vom 24.02.2011
dar eine Vision, ausgehend vom Karfreitag. Der war der Merktag für
*[http://www.youtube.com/watch?v=6-54MuLF_z8 Rudolf Steiner: Lebensreformer, Mystiker und Pädagoge] - BR 10.03.2011
den Sieg des Lebens über den Tod. Das stellte man sich nicht abstrakt
*[http://www.youtube.com/watch?v=K2LE4kgqGZA Rudolf Steiner und die Kunst der Gegenwart] - NDR-Kulturjournal vom 10.05.2010
vor. Der Mensch empfand am Karfreitag und an Ostern, daß
*[http://www.youtube.com/watch?v=sUjDtKM7FT0 Rudolf Steiner (1861-1925)] - ORF vom 07.04.2007
die Sonne die neue Frühlingskraft empfängt. Sie steigt auf, sie tritt in
*[http://www.youtube.com/watch?v=d6kfg_BQ9Zc Abenteuer Anthroposophie - Rudolf Steiner und seine Wirkung] - [[Wikipedia:Rüdiger Sünner|Rüdiger Sünner]]
das Sternbild des Widders oder Lammes. Sie treibt die Pflanzenwelt
*[http://www.youtube.com/watch?v=pbFs2ONhGZw Zwischen Himmel und Erde - Anthroposophie heute] - Christian Labhart
hervor. Die Sonne betrachtete man als den Ausdruck eines Geisteswesens.
*[http://www.youtube.com/watch?v=4mgzGycRQ8U Rudolf Steiner Goetheanum DOKU]
Man stellte sich eine Beziehung der geistig-seelischen Kräfte
*[http://www.youtube.com/watch?v=JdimgzN5kwk Anthroposophische Medizin] - Medizinische Sektion am Goetheanum
zum Geist des Sonnenkörpers vor. So empfand man die Nacht des
*[http://www.youtube.com/watch?v=yBWwb8tdP8E Waldorfschule - Waldorflehrer werden] - Bund der Freien Waldorfschulen
Karfreitags als die geeignetste Zeit, in welcher die Seele sich in das
*[http://www.youtube.com/watch?v=JhXVaai0afU Mysteriendramen] - Goetheanum-Inszenierung 1995
versetzen kann, was jenseits des Todes liegt.
*[http://vimeo.com/27771892 Mysteriendramen hautnah] im [http://www.mitte.ch unternehmen '''mitte''' basel]
*[http://www.youtube.com/watch?v=W7GRQeW4XyI Rudolf Steiner: Die Philosophie der Freiheit] - siehe auch [http://www.steiner-hoeren.de www.steiner-hoeren.de]
*[http://www.youtube.com/watch?v=bYDxSn1ncvg Rudolf Steiner - Initiation] - An Excerpt From Rudolf Steiner's Book "An Outline of Esoteric Science" (in englischer Sprache)
*[http://www.youtube.com/watch?v=ZCKGpcLs4ys Challenge of Rudolf Steiner Part 1] [http://www.youtube.com/watch?v=aesb3C_3ZFU Part 2] [http://www.youtube.com/watch?v=LkX7v1JgugA Part 3] (in englischer Sprache)


===== Vorträge von Dr. Johannes Zwiauer =====
Eine Vision ist das Dantesche Gedicht, eine Vision in dem
Sinne, wie sie der Eingeweihte erlebt, eine Wirklichkeit in der geistigen
Welt. Dante kann wirklich das Geistige wahrnehmen. Er
nimmt mit geistigen Sinnen das, was in der geistigen Welt ist, wahr.
Er stellt sich das als ein christkatholischer Eingeweihter vor. Bei der
Vision bringt er mit, was sich in seinen Organismus von der katholischen
Welt hineingelebt hat, aber er sieht es geistig. Jederzeit sieht
der Mensch das Geistige durch die Brille seiner Erfahrungen. Wie
der Aufenthalt des Kindes im Leibe der Mutter sich zu dem physischen
Plan verhält, so verhält sich der Aufenthalt in der geistigen
Welt zu dem, was wir hier auf der Erde geistig erleben. Hier in unserem
Erdenleben reifen wir gleichsam wie im Mutterleibe aus, um
nachher geistig zu erstehen. Die Sinne, die wir für das Geistige ausgebildet
haben, hängen von dem Leben auf dieser Erde ab. Hier reifen
wir aus für das Jenseits, hier bereiten wir uns die geistigen Augen
und Ohren für das Jenseits. Daher hatte Dante seine geistigen
Organe in der Weise ausgebildet, wie es die christkatholische Welt
hervorgebracht hatte." {{Lit|{{G|97|31}}}}
</div>


*[http://www.youtube.com/watch?v=HxO3X1GPGyc Rudolf Steiners Vortrag an der Universität Bologna] - Vortrag von Dr. J. Zwiauer
Nicht zufällig verlegt Dante also den Beginn seiner Schilderungen auf den Karfreitag des Jahres 1300 und den geistigen Hintergrund des Geschehens bildet das Mysterium von [[Tod]] und [[Auferstehung]] des [[Christus]] [[Jesus]], das sich auch in den sieben Stufen des [[Christlicher Schulungsweg|christlichen Einweihungsweges]] widerspiegelt. In die ersten 3 Stufen dieses Weges – [[Fußwaschung]], [[Geißelung]] und [[Dornenkrönung]] - wurde Dante nicht zuletzt durch die schicksalsträchtigen Ereignisse seines Lebenslaufes – die Verbannung aus Florenz mit all ihren Folgen – eingeweiht. In der «Göttlichen Komödie» treten dann vor allem die 4 letzten Stufen deutlicher hervor.
*[http://www.youtube.com/watch?v=MTc4-vou8Jw Anthroposophie im Menschenleben] - Dr.Johannes Zwiauer Sylvestervortrag in Wien
*[http://www.youtube.com/watch?v=a4S96Pii0rU Anthroposophisch erweiterte Pharmazie] - Vortrag Teil 1 Dr.Johannes Zwiauer
*[http://www.youtube.com/watch?v=xfhHTP5sVe0 Anthroposophisch erweiterte Pharmazie] - Vortrag Teil 2 Dr.Johannes Zwiauer
*[http://www.youtube.com/watch?v=iUsfxUFjg-M Rudolf Steiner Dreigliederung und heilendes Wirken] - mit Dr.Johannes Zwiauer


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Die Quintessenz der 4. Stufe, der [[Kreuztragung]], wird gleich zu Beginn angedeutet, wo Dante mitteilt, dass er nun Erlebnisse schildert, die sich dem wachen Geist in der Lebensmitte offenbaren. Und er macht auch gleich deutlich, dass es Erlebnisse sind, die jeder Mensch in diesem Alter haben kann, indem er ganz bewusst formuliert: "In unseres Lebens Mitte..." Mit der Lebensmitte haben unsere Lebenskräfte ihren Höhepunkt überschritten und zuerst ganz leise, dann immer stärker beginnen wir unseren stofflichen Leib als Last zu empfinden. Er ist das Kreuz, an dem wir immer schwerer zu tragen haben. Zugleich beginnt aber auch da erst die Zeit, wo wir das Geistige mit vollem [[Ichbewusstsein]] ergreifen können. Etwa mit dem 35. Lebensjahr beginnt sich die [[Bewusstseinsseele]] zu entfalten.


==== Die [[Rudolf Steiner Gesamtausgabe]] ====
Alle folgenden Schilderungen sind aus dem Erleben des [[Mystischer Tod|mystischen Todes]] erzählt, der 5. Stufe des christlichen Schulungsweges.
* [http://www.steinerverlag.com/ Rudolf Steiner Verlag].
* [http://www.anthroposophie.net/searchhelper_steiner.php?q= Volltextsuche] in der [[Rudolf Steiner Gesamtausgabe]].
*[http://fvn-rs.net Freie Verwaltung des Nachlasses von Rudolf Steiner] mit [http://fvn-archiv.net/PDF/pdfsuche.html Volltextsuche].
*[http://anthroposophie.byu.edu Rudolf Steiner Online Archiv] - mit [http://anthroposophie.byu.edu/suche.html Volltextsuche] im Gesamtwerk.
*[http://www.dreigliederung.de/archiv/ Sozialwissenschaftliche Ausgabe (SWA)] - Texte Steiners zur [[Soziale Dreigliederung|sozialen Dreigliederung]].
* [http://www.steinerdatenbank.de Steinerdatenbank.de] - bibliografische Informationen mit [http://www.steinerdatenbank.de/Titelseite/isearch.html Volltextsuche] in allen derzeit verfügbaren [[Rudolf Steiner Gesamtausgabe#Online-Ausgaben der Werke Rudolf Steiners|Online-Ausgaben der Werke Steiners]].
*[http://www.uranosarchiv.de Uranos Archiv] - Archiv mit vielen Raritäten und unveröffentlichten Vorträgen.
*[http://www.steiner-klartext.net Rudolf Steiner im Klartext] - ein privates Rudolf Steiner-Archiv.
*[http://www.perseus.ch/produkt-kategorie/rudolf-steiner Perseus-Verlag] - Der Meditationsweg der Michaelschule.
*[http://www.archiati-verlag.de Archiati-Verlag] - [http://www.rudolfsteinerausgaben.com Rudolf Steiner Ausgaben].
*[[Bibliothek:Hauptseite|Online-Bibliothek]] - ausgewählte Werke Rudolf Steiners und anderer Autoren.
*[[Rudolf Steiner Gesamtausgabe#Übersetzungen in andere Sprachen|Übersetzungen in andere Sprachen]]


==== [[Rudolf Steiner Archiv]] und [[Goetheanum]] ====
Die geistigen Ereignisse des [[Karsamstag]]s, die mit der sog. Höllenfahrt Jesu Christi zusammenhängen, und die in den vier Evangelien nur wenig berücksichtigt werden, erscheinen Dante besonders wichtig und bilden die Grundlage für die Gesänge des Infernos und des Purgatorios. Das entspricht der 6. Stufe des christlichen Weges, der [[Grablegung]]. Dante folgt dem Christus auf seinen Wegen, wohl wissend, dass der Weg zur Auferstehung durch die Hölle führt. [[Auferstehung]] und [[Himmelfahrt]] bilden die 7. Stufe der christlichen Einweihung und Dante schildert sie vor allem in den Gesängen des Paradiso.  
* [http://www.rudolf-steiner.com Rudolf Steiner Archiv].
* [http://www.goetheanum.org Goetheanum] - offizielle Website des [[Goetheanum]]s.
* [http://www.vamg.ch Verlag am Goetheanum].


=== Veranstaltungen ===
Ausführlicher wird uns in der christlichen Überlieferung von der Höllenfahrt Christi nur in dem apokryphen [[Nikodemus-Evangelium]] berichtet. [[Nikodemus]] ist jener hohe israelitische Eingeweihte, der Christus "bei Nacht" – d.h. im reinen Geistgespräch – besuchte (Joh 3,1). Es geht in diesem Gespräch um die Wiedergeburt des Menschen aus der Kraft des höheren Ich, was der Christus noch dadurch verdeutlicht, das er in diesem Gespräch Nikodemus auf die Erhöhung der Schlange durch Moses (4. Mose 21,8-9) verweist. Die erhöhte Schlange ist das Symbol für diese Ich-Kraft. Die Wiedergeburt des Menschen aus dem Geiste ist auch das zentrale Thema der «Göttlichen Komödie».
* [http://www.wegweiser-anthroposophie.at Wegweiser - Anthroposophische Aktivitäten in Österreich]
* [http://www.goetheanum-buehne.ch Goetheanum-Bühne]
* [http://www.mysteriendramen.goetheanum.org Vier Mysteriendramen am Goetheanum]
* [http://www.mysteriendramen.org Mysteriendramenkreis Wien]


Was bedeutet die Wiedergeburt des Menschen im Sinne der Auferstehung? Auferstehung ist mehr als Unsterblichkeit, ist mehr als ein bloßes Weiterleben nach dem Tod. Und Auferstehung ist auch mehr als die Wiedergeburt in wiederholten Erdenleben. Unsterblichkeit bedeutet das bewusste Fortbestehen des geistigen Wesenskerns des Menschen, des Ich, im rein geistigen Leben nach dem Tode. Wiedergeburt im Sinne der Reinkarnation bedeutet das wiederholte Wiedererscheinen dieses geistigen Wesenskernes in einem sterblichen irdischen Leib.Auferstehung bedeutet die Wiedergeburt des ganzen Menschen im Geistigen. Was ist der ganze Mensch? Der ganze Mensch ist das Ich plus den drei Wesensgliedern – Astralleib, Ätherleib und physischer Leib -, die diesen Kern umhüllen. Das Ich ist zwar unser geistiger Wesenskern, aber noch nicht der ganze Mensch – und die Wesensglieder alleine natürlich noch weniger. Ohne seine wesenhaften Hüllen hat das Ich keine Entwicklungsmöglichkeit. Das Ich wächst und reift nur dadurch, dass es an der Vergeistigung seiner Hüllen arbeitet. Es verwirklicht sich, indem es seine Hüllen wirksam durchdringt. Die Integrität der Wesenshüllen des Menschen muss gewahrt werden, wenn sich das Ich voll entfalten soll – darum dreht sich letztlich die ganze Erdenentwicklung.
Die Frage nach dem Fortbestand der menschlichen Leibeshüllen nach dem Tode bewegt Dante tief. Er spricht davon noch nicht in den Gesängen des Infernos, aber gleich dort, wo die Gesänge des Purgatorios anheben und die Gestalten der Toten an ihn herantreten:
<center>
{|
|-
|-
|colspan="2"|
| <poem>{{Zeile|76}} Hervor trat Eine jetzt, so inniglich
Mich zu umarmen, mit so holden Mienen,
Daß mein Verlangen ganz dem ihren glich.
{{Zeile|79}} O leere Schatten, die Gestalt nur schienen!<ref>79. Ueber die Gestaltung der Seelen vgl. Anm. zur Hölle Ges. 3 V. 34 und Ges. 6 V. 35.</ref>
Dreimal hatt’ ich die Hände hinter ihr,
Und dreimal kehrt’ ich zu der Brust mit ihnen.
                                    (Purgatorio 2,76-81)</poem>
|}
</center>


==== Hilfsmittel ====
Sichtbar sind die Gestalten wohl, aber es fehlt ihnen "doch gar zu sehr am Greiflich-Tüchtighaften" und sie werfen im Licht der Sonne auch keinen Schatten wie Dante selbst. Die Toten erscheinen zwar als menschliche Gestalten, aber ihnen fehlt die feste Grenze, die sie für andere undurchdringlich macht. Im Erdenleben schafft uns der stoffliche Leib diese feste Begrenzung, bietet uns einen Innenraum, der nur uns gehört und der dadurch unsere Identität wahrt und verhindert, dass wir uns in unserer Umwelt verlieren. Dieses Grenzerlebnis ist entscheidend für die Entwicklung unseres Ichbewusstseins. Dieses Grenzerlebnis, das wir im physischen Leben haben, muss ins Geistige übertragen werden, wenn wir unser volles Selbstbewusstsein nicht verlieren wollen. Wir müssen mit unserem Geistesleben dem äußeren Geistesleben objektiv gegenübertreten, wir dürfen damit nicht unterschiedslos zusammenfließen, wenn wir nicht ein unselbstständiges Glied der geistigen Welt werden wollen.
*[http://www.rudolf-steiner-handbuch.de Handbuch zum Werk Rudolf  Steiners] - ''Christian Karls'' bewährtes Standardwerk zur Orientierung  im [[Gesamtausgabe|Gesamtwerk Steiners]] zum kostenfreien Download als PDF (68 MB); jetzt auch in englischer Version verfügbar.  
 
[http://www.anthrolexus.de Urs Schwendener: ''Anthroposophie - Die  Geisteswissenschaft Rudolf Steiners''] - Nachschlagewerk  unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.
==Inhalt und Bedeutung==
*[http://biographien.kulturimpuls.org  Biographien bedeutender Anthroposophen] - Biographien, Bilder und Bibliographien zu mehr als 1300 [[Anthroposoph]]en - [http://www.kulturimpuls.org Forschungsstelle Kulturimpuls].
[[Datei:Dante-Brunetto Bargello-Fresko.jpg|mini|250px|Das älteste Porträt [[Dante Alighieri]]s; links sein Lehrer [[Brunetto Latini]]: Detail aus dem ''Fresko des Paradieses'' ( 14.Jhdt. ) von [[Wikipedia:Giotto di Bondone|Giotto di Bondone]] (14. Jh., [[Wikipedia:Bargello|Museo del Bargello]]. Maria-Magdalena-Kapelle, [[Wikipedia:Florenz|Florenz]])]]
*[http://rudolf-steiner-haus-stuttgart.de/rudolfsteiner-bibliothek/ Rudolf Steiner Bibliothek] - Zentralbibliothek der [[Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland|Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland]] mit [http://opac-online.de/opac/de/index_frm.html.S Onlinekatalog] und Fernleihebestellung.
Bei Dante wird nun alles, was früher geistige Schau des Äußeren war, zum tiefen inneren persönlichen Erlebnis. Dante beschreibt, was er bei seinem Hinabstieg in die eigenen Seelentiefen erlebt. In des Lebens Mitte, so schildert er, irrt er in der Nacht zum Karfreitag des Jahres 1300 durch einen wilden grauenvollen Wald. Äußerlich besehen liegt dieser Wald wohl in der Schlucht [[Gehinnom]], die im Süden [[Jerusalem]]s vom Fuß des [[Wikipedia:Berg Zion|Berges Zion]] in östlicher Richtung bis zum [[Kidrontal]] reicht und nach alter Tradition als Eingang in die [[Hölle]] gilt.
* [http://www.rudolf-steiner-exhibition.org Rudolf Steiner Ausstellung:] Der Kaspar Hauser Zweig Salem der Anthroposophischen Gesellschaft bietet Druckgraphiken in elektronischer Form für eine Ausstellung über Steiners Leben und Werk an. Sie werden interessierten Initiativen zum Drucken zur Verfügung gestellt. Der deutsche Text kann durch die Übersetzung in eine andere Sprache ersetzt werden, so dass die Ausstellung weltweit gezeigt werden kann - [http://www.rudolf-steiner-exhibition.org www.rudolf-steiner-exhibition.org].  
 
* [http://www.fontspace.com/lutz-baar Anthroposophische Schrifttypen (Fonts)] - von [http://www.baar.se Lutz Baar] zum freien Download bereitgestellt.
{{Zitat|... ein Tal, dessen
Beziehungen zur Sünde durch uralte Tradicionen gegeben waren, ein
Tal, an dessen Ende in der Tat ein Hügel steht, der für Dante wie
kein anderer ein Berg des Heils sein mußte; ein Tal, das Allegorie
und Wirklichkeit zugleich war. Kein Zweifel, es ist das Kedrontal
oder Tal Josaphat, jene Senke, die Jerusalem vom Olberg trennt.
Der Wanderer, der vom Süden, also aus der Gebirgswüste Juda
kommt, hat zur Rechten den Olberg, zur linken als letzte deutliche
Bodenerhebung, den Moriahügel vor sich, auf dessen Kammlinie die
gewaltige, nach Osten blickende äußere Stützmauer des Tempelplatzes
verläuft, die zugleich die Grenz- und, wenn man will, die
Stadtmauer der heiligen Stadt bildet. Das Tal läßt zur Regenperiode
den Kedronbach dem Toten Meer zufließen, so daß die Talsohle,
übrigens auch wegen der Nähe des Siloabrunnens und der Marienquelle,
im Gegensatz zu den dürren und kahlen Talwänden das
Auge durch das Grün von Pflanzen und Bäumen erfreut.|Robert L. John|''Dante'', S. 185}}
 
Esoterisch besehen ist der Wald, ähnlich wie bei Brunetto oder später in [[Goethe]]s [[Faust-Dichtung|Faust II]] ("Waldung, sie schwankt heran..."), ein Bild für die ätherischen Lebenskräfte der Natur. Dennoch - die Schau des Geistigen, das die äußere irdische Natur durchwebt, tritt bei Dante zurück. Die [[Göttin Natura]] tritt in seiner «Commedia» nicht mehr explizit auf, sie wird nur in der rätselhaften Figur der [[Matelda]], die Dante im irdischen Paradies begegnet, angedeutet, aber insgesamt ist doch alles, was aus dem alten Naturhellsehen stammte, endgültig verschwunden.
 
===Inferno===
 
{{Hauptartikel|Göttliche Komödie/Inferno}}
 
====Übersicht====
[[Datei:Feuerbach, Paolo und Francesca.jpg|thumb|250px|Anselm Feuerbach: ''Paolo und Francesca'', 1864]]
 
<center>
{|
|-
| <div>1&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>'''Der finstere Wald; die drei Tiere; Virgil; der &bdquo;Veltro&ldquo;.'''</i></div><div><i>2&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; </i>Mission Virgils; die drei himmlischen Frauen.</div><div>3&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Eingang der H&ouml;lle; </i>die Unentschlossenen; '''Acheronstrom'''.</div><div>4&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Erster Kreis </i>'''Limbus''' (= Vor-H&ouml;lle); tugendhafte Heiden.<br/>5&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Zweiter Kreis '''Wollust'''; Francesca und Paolo.</i></div><div><i>6&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Dritter Kreis '''Gier'''; Cerberus; Ciaccos Prophetie.</i></div><div><i>7&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Vierter Kreis '''Geiz''' </i>und <i>'''Verschwendung'''.</i></div><div>8&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>F&uuml;nfter Kreis </i>Styx <i>'''Zorn''', '''Tr&auml;gheit des Herzens'''.</i></div><div>9&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Sechster Kreis die '''Stadt Dis'''; der hohe Gesandte (Aeneas).</i></div><div>10&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>'''Ketzer''' in gl&uuml;henden Sarkophagen; Farinata.</i></div><div>11&nbsp;&nbsp;&nbsp; Erkl&auml;rung der Einteilung der H&ouml;lle <i>Aristotelische Laster</i></div><div>12&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Siebenter Kreis '''Gewaltt&auml;ter gegen Andere'''.</i><br>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Blutstrom des '''Phlegethon'''. Zentauren.</div><div>13&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Gewalt gegen sich selbst </i>'''Wald der Selbstm&ouml;rder'''.</div><div>14&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Gewalt gegen Gott </i>'''Gottesl&auml;sterer'''.</div><div>15,16&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Gewalt gegen die Natur Brunetto Latini.</i></div><div>17&nbsp;&nbsp;&nbsp; Wucherer; das Ungeheuer Geryon (Betrug).</div><div>18&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Achter Kreis </i>Malebolge mit 10 Sackt&auml;lern.</div><div>19&nbsp;&nbsp;&nbsp; Simonisten P&auml;pste Nikolaus III. <i>Bonifacius VIII.</i></div><div>20&nbsp;&nbsp;&nbsp; Wahrsager. Zauberer.</div><div>21&nbsp;&nbsp;&nbsp; Bestechende und Bestechliche; gl&uuml;hender Pechsee.</div><div>22&nbsp;&nbsp;&nbsp; Humoristisches Intermezzo: Teufel im Pechsee.</div><div>23&nbsp;&nbsp;&nbsp; Heuchler; Pharis&auml;er.</div><div>24,25&nbsp;&nbsp;&nbsp; Diebe und R&auml;uber; Schlangen als Peiniger.</div><div>26&nbsp;&nbsp;&nbsp; Schlechter Ratgeber &mdash; <i>Ulysses' Fahrt nach dem Westen.</i></div><div><i>27&nbsp;&nbsp;&nbsp; </i>Schlechte Ratgeber (Fortsetzung).</div><div>28&nbsp;&nbsp;&nbsp; Stifter von Zwietracht; Mohammed; Bertran de Born.</div><div>29&nbsp;&nbsp;&nbsp; Falschm&uuml;nzer.</div><div>30&nbsp;&nbsp;&nbsp; F&auml;lscher.</div><div>31&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Neunter Kreis&nbsp;&nbsp; </i>Untere Regionen der H&ouml;lle.</div><div>32&nbsp;&nbsp;&nbsp; '''Das ewige Eisgefilde des Verrates'''. Verrat an Verwandten </div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; an dem Vaterland.</div><div>33 &nbsp;&nbsp;&nbsp;Ugolino.</div><div>34&nbsp;&nbsp;&nbsp; Verrat an Wohlt&auml;tern, an Gott. <i>Satan; </i></div><div><i>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; mechanischer Fl&uuml;gelschlag. </i></div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Judas, Brutus, Cassius. </div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Durchgang durch den '''Mittelpunkt der Erde''' zum </div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; L&auml;uterungsberg.</div>
|}
|}
</center>
===Purgatorio===
{{Hauptartikel|Göttliche Komödie/Purgatorio}}
====Übersicht====
[[Datei:Dante03.jpg|mini|250px|Dante schaut auf den Läuterungsberg. Gemälde von [[Wikipedia:Agnolo Bronzino|Agnolo Bronzino]] (1530)]]
[[Datei:Blake-Lucia traegt Dante Purgatorio 9-55.jpg|mini|250px|[[Wikipedia:William Blake|William Blake]]: Lucia trägt Dante bis zum Eingang des Fegefeuers, Purgatorio 9,55]]
[[File:Michelino DanteAndHisPoem.jpg|mini|250px|[[Wikipedia:Domenico di Michelino|Domenico di Michelino]], ''La Divina Commedia di Dante'' ([[Dante Alighieri]] und die drei Reiche: ''Hölle, Fegfeuer und Paradies''). 1465 Fresko in der Kuppel der Kirche [[Wikipedia:Santa Maria del Fiore|Santa Maria del Fiore]] in [[Wikipedia:Florenz|Florenz]]. [[Dante]] hält sein Epos «Die Göttliche Komödie» in der linken Hand. Mit der Rechten weist er auf eine Prozession von Sündern zur Hölle, hinter ihm das [[Purgatorium]] und eine historische Ansicht der Stadt Florenz um 1465.]]
<table align="center"><tr><td>
<div>1&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; &nbsp;<i>Venus, der Morgenstern; Cato, H&uuml;ter des '''L&auml;uterungsberges'''.</i></div><div><i>2&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Ankunft der Engelbarke; Casella, der S&auml;nger.</i></div><div>3&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Die unter kirchlichem Bann Gestorbenen; Manfred.<br/></i>4, 5&nbsp;&nbsp; Diejenigen die die Bu&szlig;e verschoben haben bis&nbsp;an ihr Lebensende.<br/>6&nbsp;&nbsp;&nbsp; &nbsp;&nbsp;Sordello; <i>Bu&szlig;rede &uuml;ber das zerrissene Italien.</i></div><div><i>7&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; </i>Tal der F&uuml;rsten.</div><div>8&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Erste Nacht; die zwei Engel; die Schlange der Versuchung.</div><div>9&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; '''Dantes Traum'''. Er wird im Schlaf zu der Petruspforte gebracht. </div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Der Engel mit dem Schwerte ritzt die 7 P's (die [[7 Todsünden]]) auf Dantes Stirn.</div><div>10&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Der erste Kreis <b>Hochmut</b>, </i>gute Vorbilder der Demut.</div><div>11&nbsp;&nbsp;&nbsp; Die schwer b&uuml;&szlig;enden Hochm&uuml;tigen beten das Vaterunser.</div><div>12&nbsp;&nbsp;&nbsp; Vorbilder von bestraftem Hochmut; das erste P. wird getilgt.</div><div>13&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Zweiter Kreis<b> Neid</b>. </i>Den Neidischen sind die Augen zugen&auml;ht.</div><div>14&nbsp;&nbsp;&nbsp; Die Neidischen; warnende Stimmen in der Luft.</div><div>15&nbsp;&nbsp;&nbsp; &Uuml;bergang zum <i>dritten Kreis <b>Zorn</b> </i>Vision Dantes; </div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Vorbilder des Sanftmutes.</div><div>16&nbsp;&nbsp;&nbsp; Dichte Finsternis. Marco Lombardo &uuml;ber den Einflu&szlig; der Sterne </div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; auf die menschliche Seele. Freier Wille.</div><div>17&nbsp;&nbsp; &nbsp;Übergang zum <i>vierten Kreis. <b>Tr&auml;gheit des Herzens</b>. </i></div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Worte Virgils <i>&uuml;ber nat&uuml;rliche und geistige Liebe</i></div><div>18&nbsp;&nbsp;&nbsp; Fortsetzung des Gespr&auml;chs <i>&uuml;ber Liebe und freien Willen</i></div><div>19&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Traum von der Sirene F&uuml;nfter Kreis <b>Geiz</b>.</i></div><div>20&nbsp;&nbsp;&nbsp; Dante verflucht die Habsucht; </div><div><i>&nbsp; &nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;Frage nach dem kommenden Erl&ouml;ser </i>(Veltro) Erdbeben.</div><div>21&nbsp;&nbsp;&nbsp; Erkl&auml;rung des Erdbebens: </div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; eine erl&ouml;ste Seele darf eingehen in den Himmel; Statius.</div><div>22&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Sechster Kreis <b>Gier</b>.</i></div><div>23&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Forese Donati.</i></div><div>24&nbsp;&nbsp;&nbsp; Gespr&auml;ch &uuml;ber die Dichtkunst mit Buonagiunta.</div><div>25 &nbsp;&nbsp;&nbsp;Statius' Belehrung &uuml;ber <i>K&ouml;rper und Seele; </i></div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; die Flammen des <i>siebenten Kreises <b>Wollust</b>.</i></div><div>26&nbsp;&nbsp;&nbsp; Gespr&auml;ch mit Guinicelli und Arnaut (Troubadour) </div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Dante spricht den Letzteren an in der provencalischen Sprache.</div><div>27&nbsp;&nbsp;&nbsp; <b><i>Dante schreitet durch die Flammen</i></b><i>. </i></div><div><i>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Kr&ouml;nung durch Virgil mit der Kaiserkrone</i></div><div><i>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; und mit der p&auml;pstlichen Mitra.</i></div><div>28&nbsp;&nbsp;&nbsp; '''Das <i>irdische Paradies'''; Matelda; Lethe und Eunoe.</i></div><div>29&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Allegorischer Festzug.</i></div><div>30&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Beatrice auf dem Wagen vom Greifen gezogen. </i></div><div><i>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Virgil ist verschwunden. Beatrices Strafrede.</i></div><div>31&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Dantes Erniedrigung. </i>Untertauchung in der <b>Lethe</b>. </div><div><i>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Dante schaut Beatrices Antlitz.</i></div><div>32&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Der Paradiesesbaum. Apokalyptische Bilder. </i></div><div><i>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Riese (Franz&ouml;sischer K&ouml;nig) und Hure<b> </b>(Papsttum).</i></div><div>33&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Beatrices Prophetie des DXV </i>Trunk aus der '''Eunoe'''. </div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Aufstieg zum Himmel (Paradiso).</div>
</td></tr></table>
===Paradiso===
{{Hauptartikel|Göttliche Komödie/Paradiso}}
====Übersicht====
[[File:Dante and Beatrice (Osterely).jpg|thumb|250px|Carl Wilhelm Friederich Oesterly: Dante und Beatrice]]
[[File:Christiansen Dante and Beatrice in Paradise 1893.jpg|thumb|250px|Poul S. Christiansen, Dante und Beatrice im Paradies, 1835]]
<table align="center"><tr><td>
<div>1&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Anruf an Apollon. </i>Aufstieg durch die Feuersph&auml;re zur Mondsph&auml;re.</div><div>2&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>[[Mondsph&auml;re]]. Belehrung &uuml;ber die finsteren Stellen auf der Mondfl&auml;che.</i></div><div>3&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Niedrigste Form der Seligkeit. Piccarda. Gel&uuml;bde.</div><div>4&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Zusammenhang der Seelen mit den Sternen (Plato) &uuml;ber gebrochene Gel&uuml;bde.</div><div>5&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>[[Merkursph&auml;re]]</i> Die Ehrgeizigen im edelen Sinne.</div><div>6&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Kaiser Justinian. <i>Geschichte Roms.</i></div><div><i>7&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; </i>Lehre der Erl&ouml;sung <i>,Nella Fiamma d'Amor'.</i></div><div>8&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>[[Venussph&auml;re]] </i>Diejenigen die viel geliebt haben. Karl Martell.</div><div>9&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Cunizza; Folco von Marseille (Minnes&auml;nger).</div><div>10&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>[[Sonnensph&auml;re]]. Kreis von Lichtern: die Weisen. S. Thomas von Aquino Reigen.</i></div><div>11&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Lobrede &uuml;ber S. Franziscus von Assisi durch S. Thomas.</i></div><div>12&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Zweiter Lichtkreis. S. Bonaventura lobt und preist S. Dominicas.</i></div><div>13&nbsp;&nbsp;&nbsp; Reigen der 24 Lichter. Thomas belehrt Dante &uuml;ber Adam und Christus, </div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; &uuml;ber die Sch&ouml;pfung.</div><div>14&nbsp;&nbsp;&nbsp; K&ouml;nig Salomon spricht &uuml;ber den Auferstehungsleib. </div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Dritter Lichtkreis. Aufstieg zur <i>[[Marssph&auml;re]]; </i>Kreuz der Märtyrerseelen.</div><div>15&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Dantes Vorfahr Cacciaguida.</i></div><div>16&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Cacciaguidas Bild der alten Stadt Florenz.</i></div><div>17&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Prophetie Cacciaguidas &uuml;ber Dantes Schicksal.</i></div><div>18&nbsp;&nbsp;&nbsp; Aufstieg zur <i>[[Jupitersph&auml;re]]. </i>Gerechte F&uuml;rsten.</div><div>19&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Der Adler der gerechten Seelen. Gerechtigkeit Gottes.</i></div><div>20&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>G&ouml;ttlicher Gnade; Trajanus. Ripheus.</i></div><div>21&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>[[Saturnsph&auml;re]] </i>Die kontemplativen Seelen. Himmelleiter. Schallender Ruf.</div><div>22&nbsp;&nbsp;&nbsp; Erkl&auml;rung des Rufes: Erniedrigung des Bonifacius VIII durch Frankreich. </div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; S. Benedictus. </div><div><i>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; [[Tierkreis|Sph&auml;re der Fixsterne]]. </i>Dante in seinem Sternbild: Zwillinge.</div><div>23&nbsp;&nbsp;&nbsp; Erscheinung Christi und Mariae.</div><div>24&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Petrus. Frage &uuml;ber den Glauben. Dantes Credo.</i></div><div>25&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Jacobus Frage &uuml;ber die Hoffnung. </i>Johannes. Dante erblindet.</div><div>26&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Johannes Frage &uuml;ber die Liebe. </i>Dante wird wieder sehend. Gespr&auml;ch mit Adam.</div><div>27&nbsp;&nbsp;&nbsp; Bu&szlig;rede Petri gegen die Entartung der Kirche. <i>[[Primum Mobile]].</i></div><div>28&nbsp;&nbsp;&nbsp; Im [[Kristallhimmel]]. Die Engelswelt und Körperwelt in ihrer Beziehung; die Intelligenzen.</div><div>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Belehrung: über die [[Engelshierarchie]] in neun Kreisen.</div><div>29&nbsp;&nbsp;&nbsp; Beatrices Belehrung &uuml;ber die Engel.</div><div>30&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>[[Empyreum]]. </i>Au&szlig;erhalb des Raumes und der Zeit. Das Lichtmeer. </div><div><i>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Die Himmelsrose. </i>Sessel der seligen Geister.</div><div>31&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>Himmelsrose. Beatrice nimmt ihren Sessel ein. </i><i>S. Bernardus von Clairvaux. </i></div><div><i>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Dantes Danksagung.</i></div><div>32&nbsp;&nbsp;&nbsp; Erkl&auml;rung der Einteilung der Himmelsrose.</div><div>33&nbsp;&nbsp;&nbsp; <i>S. Bernardus' Gebet an Maria. Die drei Zirkel. </i><i>Antlitz Gottes: Visio Dei.</i></div><div><i>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Dante f&uuml;hlt seinen Willen und seine Sehnsucht aufgenommen in die Liebe, </i></div><div><i>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; die das All bewegt.</i></div>
</td></tr></table>
== Werkausgaben ==
# italienisch (''La Comedia''):
#* 14. Jahrhundert: ''Codex altonensis''
#* 1472: Erstdruck durch [[Wikipedia:Johannes Numeister|Johannes Numeister]] in Foligno oder durch Georg und Paul (von Butzbach) in Mantua
#* 1481: Erste florentinische Ausgabe, mit Zeichnungen von [[Wikipedia:Sandro Botticelli|Sandro Botticelli]], gestochen von [[Wikipedia:Baccio Baldini|Baccio Baldini]]
# Vollständige deutsche Übersetzungen der ''Göttlichen Komödie'' in chronologischer Reihenfolge nach Erscheinungsdatum des abschließenden Bandes:<ref>Vgl. die Liste auf der Website der [[Wikipedia:Deutsche Dante-Gesellschaft|Deutschen Dante-Gesellschaft|]]: [http://www.dante-gesellschaft.de/dante-alighieri/divina-commedia]</ref>
#* 1767–69: [[Wikipedia:Lebrecht Bachenschwanz|Lebrecht Bachenschwanz]] (Prosa)
#* 1809–21: Karl Ludwig Kannegießer (Terzinen mit vorwiegend [[Wikipedia:Reimgeschlecht|weiblichen Reimen|]])
#* 1824–26: [[Wikipedia:Carl Streckfuß|Carl Streckfuß]] (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
#* 1830–31: Johann Benno Hörwarter und Karl von Enk (Prosa)
#* 1836–37: Johann Friedrich Heigelin ([[Wikipedia:Blankvers|Blankvers]]e mit durchgehend männlichen Versschlüssen)
#* 1840: [[Wikipedia:Karl Gustav von Berneck|Karl Gustav von Berneck]] (Bernd von Guseck) (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
#* 1837–42: [[Wikipedia:August Kopisch|August Kopisch]] (Blankverse mit fast durchgehend weiblichen Versschlüssen)
#* 1828; 1839–49: Philalethes, Pseudonym von [[Wikipedia:Johann (Sachsen)|Johann von Sachsen|]] (Blankverse mit fast durchgehend weiblichen Versschlüssen)
#* 1864: Ludwig Gottfried Blanc (Blankverse mit vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
#* 1865: [[Wikipedia:Karl Eitner|Karl Eitner]] (Blankverse mit vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
#* 1865: [[Wikipedia:Josefine von Hoffinger|Josefine von Hoffinger]] (abgewandelte Schlegel-Terzinen, Reimschema aba/cbc/ded/fef/ghg/ihi…; die äußeren Terzinen durchgehend weiblich, die Mittelverse durchgehend männlich)
#* 1865: [[Wikipedia:Johann Heinrich Friedrich Karl Witte|Karl Witte|]] (Blankverse mit vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
#* 1870–71: Wilhelm Krigar (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen)
#* 1871–72: Friedrich Notter (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
#* 1877: [[Wikipedia:Karl Bartsch|Karl Bartsch]] (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
#* 1883–85: Julia Francke (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen)
#* 1888: [[Wikipedia:Otto Gildemeister|Otto Gildemeister]] (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
#* 1889: Sophie Hasenclever (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
#* 1887–94: Carl Bertrand (Blankverse mit vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
#* 1901: Bartolomäus Carneri (Blankverse mit in etwa ausgewogen männlichen und weiblichen Versschlüssen)
#* 1907: [[Wikipedia:Richard Zoozmann|Richard Zoozmann]] [I] (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
#* 1908: Richard Zoozmann [II] (Schlegel-Terzinen mit fast durchgehend weiblichen Reimen)
#* 1914–20: Lorenz Zuckermandel (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
#* 1920: Axel Lübbe (Terzinen mit fast durchgehend weiblichen Reimen)
#* 1892–1921: Alfred Bassermann (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
#* 1921: Konrad Falke (Blankverse mit deutlich überwiegend weiblichen Versschlüssen, darunter viele Spondeen)
#* 1926: August Vezin (Terzinen mit fast durchgehend weiblichen Reimen)
#* 1922–28: [[Wikipedia:Konrad Gans zu Putlitz|Konrad zu Putlitz|]], Emmi Schweitzer, Hertha Federmann (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
#* 1928: Georg van Poppel (Terzinen mit fast durchgehend weiblichen Reimen)
#* 1929: Reinhold Schoener (Blankverse mit fast durchgehend weiblichen Versschlüssen)
#* 1923; 1930: [[Wikipedia:Rudolf Borchardt|Rudolf Borchardt]] (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
#* 1937: Friedrich Freiherr von Falkenhausen (Terzinen mit leicht vorwiegend weiblichen Reimen)
#* 1942: [[Wikipedia:Karl Vossler|Karl Vossler]] (Blankverse mit in etwa ausgewogen männlichen und weiblichen Versschlüssen)
#* 1949–51: [[Wikipedia:Hermann Gmelin|Hermann Gmelin]] (Blankverse mit durchgehend weiblichen Versschlüssen)
#* 1952: Hermann A. Prietze (Blankverse mit leicht vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
#* 1955: Wilhelm G. Hertz (Terzinen mit alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
#* 1955: Karl Willeke (Sauerländisches Plattdeutsch; Blankvers mit durchgehend weiblichen Versschlüssen)
#* 1960–61: Benno Geiger (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen)
#* 1963: Ida und Walther von Wartburg (Blankvers mit leicht überwiegend weiblichen Versschlüssen, aber auch mehrfach Sechsheber, gelegentlich ein Vierheber)
#* 1966: Christa Renate Köhler (Terzinen mit in etwa ausgewogen männlichen und weiblichen Reimen)
#* 1983: Hans Werner Sokop (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen)
#* 1988: Hermann Gmelin: ''Die Göttliche Komödie. Italienisch und Deutsch. Übersetzt und kommentiert von Hermann Gmelin (vollständige Ausgabe, Text und Kommentar, fotomechanischer Nachdruck), 6 Bde.'', dtv, ISBN 978-3423059169
#* 1986: Nora Urban (zumeist Blankverse mit männlichen und weiblichen Versschlüssen; mehrfach Sechsheber und Vierheber)
#* 1995: Hans Georg Hees (Prosa), 3 Bände, Verlag der Kooperative Dürnau: Inferno ISBN 9783888610417, Purgatorio ISBN 9783888610424, Paradiso ISBN 9783888610431
#* 1997: Hans Schäfer (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen; mehrfach Sechsheber; gelegentlich trochäische Verse)
#* 1997: Georg Peter Landmann (Prosa)
#* 2003: Walter Naumann (Prosa)
#* 2010: Hartmut Köhler (Prosa) Inferno, 2011 Purgatorio, 2012 Paradiso
#* 2011: [[Wikipedia:Kurt Flasch|Kurt Flasch]] (Prosa)
#* 2014: Hans Werner Sokop (in Original-Terzinen mit Erläuterungen. 100 Bilder von Fritz Karl Wachtmann)
# Teilübersetzungen:
#* 1763: Johann Nikolaus Meinhard (prosaische Teilübersetzung von Abschnitten aus dem ''Inferno'', ''Purgatorio'' und ''Paradiso'')
#* 1780–82: [[Wikipedia:Christian Joseph Jagemann|Christian Joseph Jagemann]] (nur das ''Inferno'')
#* 18xx: [[Wikipedia:August Wilhelm Schlegel|August Wilhelm Schlegel]] (Teilübersetzung von Abschnitten aus dem ''Inferno'', ''Purgatorio'' und ''Paradiso'')
#* 1843: Karl Graul (nur das ''Inferno'')
#* 1909, 1912: [[Wikipedia:Stefan George|Stefan George]] (Teilübersetzung von Abschnitten aus dem ''Inferno'', ''Purgatorio'' und ''Paradiso'')
# Nacherzählende Prosafassung des vollständigen Werks:
#* 2013: [[Wikipedia:Kilian Nauhaus|Kilian Nauhaus]]
# englisch (''The Divine Comedy''):
#* 1805–1814: Henry Francis Cary (An older translation, widely available [http://www.divinecomedy.org/divine_comedy.html online].)
#* 1867: Henry Wadsworth Longfellow (The first U.S. translation, raising American interest in the poem. It is still widely read, including [http://en.wikisource.org/wiki/The_Divine_Comedy online].)
#* 1891–1892: Charles Eliot Norton (Translation used by Great Books of the Western World. Available [http://www.gutenberg.org/browse/authors/n#a778 online] at Project Gutenberg.)
#* 1933–1943: Laurence Binyon (An English version rendered in terza rima, with some advisory assistance from Ezra Pound)
#* 1949–1962: Dorothy L. Sayers (Translated for Penguin Classics, intended for a wider audience, and completed by Barbara Reynolds.)
#* 1954–1970: John Ciardi (His Inferno was recorded and released by Folkways Records in 1954)
#* 1970–1991: Charles S. Singleton (literal prose version with extensive commentary; 6 vols.)
#* 1981 C. H. Sisson (Available in Oxford World's Classics.
#* 1980–1984: Allen Mandelbaum (Available [http://www.divinecomedy.org/divine_comedy.html online])
#* 1967–2002: Mark Musa An alternative Penguin Classics version.
#* 2000–2007: Robert and Jean Hollander ([http://etcweb.princeton.edu/dante/pdp/ Online] as part of the Princeton Dante Project)
#* 2002–2004: Anthony M. Esolen (Modern Library Classics edition.
#* 2006–2007: Robin Kirkpatrick (A third Penguin Classics version, replacing Musa's)
#* 2010: Burton Raffel (A Northwestern World Classics version)
== Anmerkungen ==
<references/>
<references group="BN" />
<references group="WS" />
==Literatur==
# [[Wikipedia:Giovanni Boccaccio|Giovanni Boccaccio]], Otto von Taube (Übers.): ''Das Leben Dantes'', Insel Verlag, Leipzig 1909 [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Dante/Giovanni_Boccaccio_Das_Leben_Dantes.pdf#page=60&view=Fit]
# Robert L. John: ''Dante'', Springer-Verlag, Wien 1946, ISBN 978-3-211-80023-2
# Arthur Schult: ''Dantes Divina Commedia als Zeugnis der Tempelritter-Esoterik'', Turm-Verlag, Bietigheim 1979, ISBN 978-3799901840
# [[Wikipedia:Joseph P. Strelka|Joseph P. Strelka]]: ''Dante und die Templergnosis'', A. Francke Verlag, Tübingen 2012, ISBN 978-3772084430
# [[Wikipedia:Abū l-ʿAlāʾ al-Maʿarrī|Al-Ma'arri]], Gregor Schoeler (Übers.): ''Paradies und Hölle. Die Jenseitsreise aus dem „Sendschreiben über die Vergebung“'', Verlag C.H. Beck 2002, ISBN 978-3406484469
# [[Muhyiddin Ibn Arabi]], Franz Langmayr (Übers.), Wolfgang Herrmann (Übers.): ''Reise zum Herrn der Macht: Meine Reise verlief nur in mir selbst'', Chalice Verlag 2008, ISBN 978-3905272734 
# Milena Rampoldi: ''Vergleich zwischen der Anschauung des Paradieses in Abu l-'Ala al-Ma'arri und Dante Alighieri'', epubli GmbH 2014, ISBN 978-3844281422
# Dante Alighieri: ''Die Göttliche Komödie, Übersetzung von Hans Werner Sokop in Original-Terzinen mit Erläuterungen. 100 Bilder von Fritz Karl Wachtmann.'', Akad. Druck- und Verlagsanstalt, Graz 2014, ISBN 978-3-201-01994-1
# Dante Alighieri, Kurt Flasch (Übers.): ''Commedia: In deutscher Prosa von Kurt Flasch'', FISCHER Taschenbuch, 2015, ISBN 978-3596905959
# Dante Alighieri: ''Die Göttliche Komödie''. Nacherzählt von Kilian Nauhaus. Dohr, Köln 2013, ISBN 978-3-86846-107-7
# Dante Alighieri, Hartmut Köhler (Übers.): ''La Commedia / Die Göttliche Komödie: Drei Bände in Kassette. Italienisch/Deutsch'', Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3150300459
# Dante Alighieri, Georg Hees (Übers.): ''Divina Commedia Inferno'', Kooperative Dürnau 1995, ISBN 978-3-8886-1041-7
# Dante Alighieri, Georg Hees (Übers.): ''Divina Commedia Purgatorio'', Kooperative Dürnau 1995, ISBN 978-3-8886-1042-4
# Dante Alighieri, Georg Hees (Übers.): ''Divina Commedia Paradiso'', Kooperative Dürnau 1995, ISBN 978-3-8886-1043-1
# Dante Alighieri: ''Die göttliche Komödie. Aus dem Italienischen von Philaletes (König Johann von Sachsen). Mit zahlreichen Bildern von Gustave Doré. Mit einer kleinen Abhandlung zum Lobe Dantes von Giovanni Boccaccio.'', Diogenes Verlag, 1998, ISBN 978-3257219104
# Romano Guardini: ''Dantes Göttliche Komödie: Ihre philosophischen und religiösen Grundgedanken'', Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1998, ISBN 978-3-7867-2129-1
# Romano Guardini: ''Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie. Dantestudien Band 1'', Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1995, ISBN 978-3786718635
# Romano Guardini: ''Landschaft der Ewigkeit. Dantestudien Band 2'', Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1996, ISBN 978-3786719021
# Kurt Flasch: ''Einladung, Dante zu lesen'', FISCHER Taschenbuch, 2015, ISBN 978-3596905966
# Fritz R. Glunk: ''Dantes Göttliche Komödie - Einführung und Originaltext für alle Fans von INFERNO'', Bastei Lübbe, 2013 (Kindle Edition), ASIN: B00CM58QHU
#Leonardo Olschki, Bernd Payer (Übers.): ''Der Mythos vom Filz'', University of California, Berkeley und Los Angeles 1949
#[[Willem Frederik Veltman]]: ''Dantes Weltmission'', J. Ch. Mellinger Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 978-3-88069006-6
#Rudolf Steiner: ''Metamorphosen des Seelenlebens - Pfade der Seelenerlebnisse'', Zweiter Teil, [[GA 59]] (1984), Berlin, 12. Mai 1910, Die Mission der Kunst, siehe auch TB 603 (1983), S 175 ff.
#Rudolf Steiner: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989), Berlin, Ostermontag, 16. April 1906
#Rudolf Steiner: ''Das christliche Mysterium'', [[GA 97]] (1998), ISBN 3-7274-0970-3 {{Vorträge|097}}
#Rudolf Steiner: ''Mitteleuropa zwischen Ost und West'', [[GA 174a]] (1982), ISBN 3-7274-1741-2 {{Vorträge|174a}}
#Rudolf Steiner: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge'', Sechster Band, [[GA 240]] (1986), Arnheim, 18. Juli 1924
#Rudolf Steiner: ''Vom Leben des Menschen und der Erde. Über das Wesen des Christentums'', [[GA 349]] (1980), ISBN 3-7274-3490-2 {{Vorträge|349}}
{{GA}}
==Weblinks==
{{Commonscat|The Divine Comedy|Göttliche Komödie}}
{{Wikisource|Göttliche Komödie (Streckfuß 1876)|Göttliche Komödie (deutsche Übersetzung von Carl Streckfuß)}}
{{Wikisource|it:Divina Commedia|Divina Commedia (italienischer Originaltext)}}
{{Wikisource|Dantes Werke|Dantes Werke (Hrsg. Albert Ritter)}}
* {{PGIW|8085}}
*[http://www.bautz.de/bbkl/d/dante_alighieri.shtml Dante Alighieri] - Kurzbiografie
*[http://gutenberg.spiegel.de/dante/komoedie/komoedie.htm Die Göttliche Komödie] - Der gesamte Text in deutscher Übertragung.
*[http://ftp.rudolf-steiner.org/ftp/index.php?dirname=F:/www/ftp/bibliothek/Philosophie/Dante Die Göttliche Komödie] - Download des gesamten Textes in deutscher Übertragung als WORD- und PDF-Datei, dazu eine Inhaltsübersicht und ein schematischer Überblick.
* [http://www.dantealighieri.dk/ Übersetzungen von Bachenschwanz, Graul, Meinhard, Jagemann, Hasenclever]
* {{Zeno-Werk|Literatur/M/Dante+Alighieri/Epos/Die+Göttliche+Komödie|Die Göttliche Komödie übersetzt von Karl Witte}}
* [http://www.divinecomedy.org/divine_comedy.html ELF-Projekt, Italienischer Originaltext und zwei englische Übersetzungen (von Henry Wadsworth Longfellow und Henry Francis Cary)]
* [http://librivox.org/die-gottliche-komodie-die-holle-by-dante-alighieri/ Die göttliche Komödie – Die Hölle] [http://librivox.org/die-gottliche-komodie-das-fegefeuer-by-dante-alighieri/ Das Fegefeuer] [http://librivox.org/die-gottliche-komodie-das-paradies-by-dante-alighieri/ Das Paradies] als Hörbuch bei [[Wikipedia:LibriVox|LibriVox]]
* [http://www.klassiker-der-weltliteratur.de/goettliche_komoedie.htm Zusammenfassung des Inhalts]
* [http://www.kuenstlerleben-in-rom.de/html/dante_und_koch.html Illustrationen Dantes Göttlicher Komödie von Joseph Anton Koch]
* [http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=4384 Carl Vogel von Vogelstein: Die Hauptmomente aus Goethe's ''Faust'', Dante's ''Divina Commedia'' und Virgil's ''Aeneis'', 1861]
* [http://www.minix.ch/filz/docs/Der_Mythos_vom_Filz.pdf Leonardo Olschki: ''Der Mythos vom Filz''] - zu den Begriffen «Veltro» und «Feltro»
* [http://danteworlds.laits.utexas.edu Danteworlds] - an integrated multimedia journey combining artistic images, textual commentary, and audio recordings through the three realms of the afterlife (Inferno, Purgatory, Paradise) presented in Dante's Divine Comedy (englisch).
;Audio
* [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Goettliche_Komoedie_Einf%FChrung_2017-03-23_FES.mp3 Gedanken zu Dantes «Göttlicher Komödie»] - Vortrag von W. Peter (23.03.2017)


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Version vom 14. Mai 2017, 10:10 Uhr

Büste Dantes

Die Commedia von Dante Alighieri, später von Giovanni Boccaccio Divina Commedia - die Göttliche Komödie - genannt, hat wie kaum ein anderes Werk die europäische Literatur nachhaltig beeinflusst. Nach seiner Verbannung aus Florenz im Jahre 1302 hatte sich Dante in Ravenna niedergelassen, wo er 1307[1] mit der Arbeit an der in italienischer Volkssprache verfassten Divina Commedia begann und sie erst kurz vor seinem Tod im Jahr 1321 vollendete. Nach Boccaccio wurden die letzten 13 Gesänge des Paradiso erst 8 Monate nach Dantes Tod von dessen Sohn Jacopo aufgefunden[2].

Einführung

Schema del Paradiso dantesco, Natalino Sapegna

Die Göttliche Komödie ist wesentlich von den geistigen Schauungen von Dantes Lehrer Brunetto Latini beeinflusst und gibt, wie Rudolf Steiner deutlich gemacht hat, einen späten Nachklang dessen, was an geistigem Erleben einstmals in der Schule von Chartres lebendig gewesen war.

"Brunetto Latini, wurde der Lehrer des Dante. Und was Dante von Brunetto Latini gelernt hat, das hat er dann in seiner poetischen Weise in der "Divina Commedia" niedergelegt. So ist also das große Gedicht "Divina Commedia" ein letzter Abglanz dessen, was in platonischer Weise an einzelnen Stätten weiterlebte..." (Lit.: GA 240, S. 155)

Zugleich lebt in der "Göttlichen Komödie" in der Empfindungsseele auf tief verinnerlichte Weise die alte ägyptische Astrologie wieder auf:

"Was war das Eigenartige der ägyptischen Volksseele? Damals gab es noch eine unmittelbar auf die Seele wirkende Astrologie. Die Volksseele schaute hinaus auf die Bewegungen der Himmelskörper, sah nicht, wie die heutigen Menschen, in dem, was im Kosmos geschah, nur materielle Vorgänge, sondern nahm wirklich hinter dem, was draußen vorgeht, die wirkenden geistigen Wesenheiten wahr. Sie verhielt sich so zum ganzen Kosmos, wie sich der Mensch zum anderen Menschen verhält, indem er beim anderen Menschen weiß, daß ihn durch die ganze Physiognomie eine Seele anblickt. So war alles Physiognomie beim alten Ägypter, und er nahm das Seelische in der Natur wahr. Der Sinn der Fortentwickelung zur neuen Zeit liegt darin, daß das, was früher gleichsam elementare Fähigkeit war, unmittelbar sich entzündete im Leiblichen des Menschen, daß das seine Innerlichkeit wurde in der neueren Zeit, in unserem fünften nachatlantischen Zeitalter. Und so wie es mehr elementar war, was der Ägypter durchmachte, so macht der Italiener das, was er wiederholt, was er in seiner Empfindungsseele durchmacht, mehr im Innerlichen durch, dadurch, daß er in der Empfindungsseele dieses Geistig-Kosmische erlebt, aber jetzt mehr verinnerlicht. Was könnte mehr verinnerlicht sein als die ägyptische Astrologie in Dantes «Göttlicher Komödie»: die richtige Wiederauferstehung der altägyptischen Astrologie, aber verinnerlicht!" (Lit.: GA 174a, S. 38)

Zum Titel der «Commedia»

Warum Dante sein Werk als „Komödie“ betitelte, erläuterte er in einem Brief an seinen Gönner Cangrande I. della Scala (1291-1329):

„Der Titel des Buches ist: „Es beginnt die Komödie des Dante Alighieri, des Florentiners von Geburt, nicht von Sitten.“ Hierbei muß man wissen, daß das Wort Komödie besteht aus χώμη, Dorf, und ώδή, Gesang, daher Komödie so viel ist wie Dorfgesang. Die Komödie aber ist eine Art poetischer Erzählung, die sich von allen andern unterscheidet. Von der Tragödie unterscheidet sie sich im Stoffe dadurch, daß die Tragödie anfangs bewundernswürdig und ruhig, am Ende oder zum Schlusse stinkend und erschrecklich ist, und sie hat ihren Namen von τράμος, Bock, und ώδή, also Bocksgesang, das heißt stinkend wie ein Bock, wie aus den Tragödien des Seneca zu ersehen ist. Die Komödie aber fängt mit etwas Rauhem an; doch der Stoff endigt glücklich, wie aus den Komödien des Terenz zu ersehen ist. Und daher pflegten einige Sprecher in ihren Grüßen statt des Grußes „einen tragischen [239] Anfang und einen komischen Schluß“ zu nehmen. Auf ähnliche Weise unterscheiden sich beide in der Art des Ausdruckes: bei der Tragödie ist er hoch und erhaben, bei der Komödie nachlässig und niedrig; sowie Horaz in seiner Dichtkunst,[3] wo er den Komikern erlaubt, bisweilen wie Tragöden zu sprechen, und umgekehrt:

„Oft auch hebet indes die Komödie höher die Stimme;
Und es vertobt ein Chremes mit vollerem Munde den Eifer.
Auch der Tragiker klagt manchmal in der Rede des Umgangs.“

Hieraus ist klar, daß das gegenwärtige Werk Komödie heißt. Denn wenn wir auf den Stoff sehen, ist er anfangs schrecklich und stinkend, nämlich die Hölle, am Ende glücklich, wünschenswert und hold, nämlich das Paradies. Wenn wir auf die Art des Ausdruckes sehen, so ist diese nachlässig und niedrig, nämlich allgemeine Sprache, in der sich auch die Weiber einander mitteilen. Hieraus ist klar, warum das Werk Komödie heißt. Es gibt auch andere Arten von poetischer Erzählung, nämlich das Hirtenlied, die Elegie, die Satire und das Weihgedicht, wie auch Horaz in seiner Poetik lehrt; aber hierüber ist nicht nötig zu sprechen.“

Dante Alighieri: An Can Grande Scaliger [2]

Aufbau

Die tieferen Schichten der «Göttliche Komödie»

Dante selbst hat darauf hingewiesen, dass die Divina Commedia nicht eine einfache, sondern, wie es in mittelalterlichen mystischen Schriften häufig der Fall ist, eine vierfache Bedeutung hat. Die vier Interpretationsebenen hängen mit den vier Wesensgliedern des Menschen zusammen:

Der Buchstabe lehrt die Geschehnisse, Physischer Leib (sinnlicher Verstand)
die Allegorie lehrt, was du glauben musst, Ätherleib (Imagination)
die Moral lehrt, was du tun musst, Astralleib (Inspiration)
wonach du streben musst, lehrt die Anagogie. Ich (Intuition)

Dante erläutert das in dem bereits erwähnten Brief an Cangrande della Scala so:

„Zum Erweis nun des zu Sagenden muß man wissen, daß der Sinn des Werkes nicht ein einfacher ist, vielmehr ein vielsinniger. Denn der erste Sinn ist der wörtliche, der zweite ist der mit den Worten bezeichnete. Der erste heißt der Wortsinn, der zweite aber der allegorische oder moralische.[4] Zum bessern Verständnis betrachte man die Verse: „Als Israel zog aus Ägyptenland,[5] das Haus Jakobs aus dem fremden Volk, da ward Judäa sein Heiligtum, Israel seine Herrschaft.“[6] Dem bloßen Wortsinne nach wird hier der Ausgang der Kinder Israels aus Ägypten zur Zeit des Moses bezeichnet, dem allegorischen Sinne nach unsere Erlösung durch Christus, dem moralischen Sinne nach die Umkehr der Seele von der Klage und dem Elend der Sünde zu dem Stande der Gnade, dem anagogischen Sinne nach der Ausgang der heiligen Seele aus der Knechtschaft dieses Verderbnisses zu der Freiheit der ewigen Glorie. Und obwohl diese mystischen Sinne verschieden bekannt werden, so kann man sie doch allesamt allegorisch nennen, insofern sie von dem Wortsinne oder historischen Sinne verschieden sind. Denn Allegorie kommt her von dem griechischen άλλοΐος, was auf lateinisch abweichend oder verschieden heißt.

[238] Hieraus ist offenbar, daß der Gegenstand ein doppelter sein muß, je nach dem einen oder andern Sinne. Und daher muß man den Gegenstand dieses Werkes teils seinem Wortsinn, teils aber auch seiner allegorischen Bedeutung nach betrachten. So ist denn der Gegenstand des ganzen Werkes, bloß wörtlich genommen, der Zustand der Seelen nach dem Tode ohne weiteres. Denn dieser stellt sich in dem ganzen Werke dar. Im allegorischen Sinne ist aber der Gegenstand der Mensch, je nachdem er vermöge seines freien Willens durch Verdienst oder Unverdienst der belohnenden oder strafenden Gerechtigkeit unterworfen ist.“

Dante Alighieri

Zum ethischen bzw. moralischen Sinn heißt es:

„Die Art der Philosophie aber, welche hier im Ganzen und im Teile angewandt wird, ist die moralische oder ethische, weil das Ganze erfunden ist nicht zur Forschung, sondern zur Ausübung. Denn wenn auch hie und da auf forschende Weise zu Werke gegangen wird, so geschieht das nicht der Forschung, sondern der Ausübung wegen; weil, wie der Philosoph im zweiten Buch der Metaphysik sagt, auch die Praktiker bisweilen jetzt die Forschung anwenden.“

Dante Alighieri

Das Höchste, Göttliche, zu dem der Dichter im Sinne der Anagogie aufzusteigen vermag, eröffnet sich zwar seinem Schauen, doch lässt es sich nicht mehr zutreffend mit dem Verstand begreifen noch in Worte fassen:

„Nachdem der Dichter gesagt hat, daß er im Paradiese gewesen sei, fährt er in seiner Umschreibung fort, „wo er Dinge sah, was, wer von jener Höh’ herniedersteigt, umsonst zu nennen strebet“, und zwar mit Angabe des Grundes, „weil unser Geist so tief hinein sich wagt“ in sein Verlangen selbst, d.h. in Gott, „sich so versenkt, daß sein Gedächtnis allen Dienst versagt“. Zum Verständnis dieser Worte ist zu bemerken, daß der menschliche Verstand in diesem Leben, wegen gleicher Natur und Verwandtschaft mit der für sich bestehenden Verstandeswesenheit, wenn er sich erhebt, sich so erhebt, daß er wegen Überschreitung des menschlichen Maßes das Gedächtnis nach der Rückkehr mangelt. Dies deutet auch der Apostel an, wenn er zu den Korinthern spricht[7]: „Ich kenne denselbigen Menschen (ob er in dem Leibe oder außer dem Leibe gewesen ist, weiß ich nicht, Gott weiß es), er ward entzückt in das Paradies und hörte unaussprechliche Worte, welche keine Mensch sagen kann.“ Siehe, weil der Aufschwung das menschliche Maß des Verstandes überschritten hatte, erinnerte er sich nicht an das, was außer ihm vorging. Dies bezeichnet uns auch Matthäus,[8] als die drei Jünger auf ihr Angesicht fielen und nachher nichts davon erzählten, als ob sie es vergessen hätten. Und Ezechiel[9] schreibt: „Ich sah und fiel auf mein Angesicht.“ Und wenn dies den Bedenklichen noch nicht genügt, so mögen sie den Ricardus de sancto Victore in dem Buche von der Beschaulichkeit lesen, lesen den Bernhard in dem Buche von der Betrachtung, lesen den Augustinus in dem Buche von der Vielheit der Seele, und sie werden nicht [247] länger bedenklich sein. Wenn sie aber glauben sollten, daß bei einer so gewaltigen Geisteserhebung die Sündhaftigkeit des Sprechers an seinem Verstummen schuld sei, so mögen sie den Daniel[10] lesen, und sie werden finden, daß selbst Nebukadnezar göttliche Gesichte hatte, die gegen die Sünder gerichtet waren, und sich nicht daran erinnern konnte. Denn „Er, der die Sonne aufgehen läßt über Gute und Böse und regnen läßt über Gerechte und Ungerechte“,[11] der offenbart bisweilen, um sie aus Barmherzigkeit zu bessern, bisweilen um sie strenge zu bestrafen, mehr oder weniger, nach seinem Gefallen, seine Herrlichkeit auch denen, die sich noch so gröblich versündigten.

Der Dichter sah also, wie er sagt, Dinge, „welche wieder zu erzählen nicht weiß, noch kann, wer zurückkehrt“. Man beachte die Ausdrücke „nicht weiß“ und „nicht kann“. Nicht weiß, weil er sie vergaß, nicht kann, weil, wenn er sich auch an den Inhalt erinnerte und ihn festhielte,[12] dennoch das Wort mangelt. Denn vieles sehen wird mit dem Verstande, wofür es der Stimme an Zeichen fehlt, was Plato hinlänglich andeutet in seinen Büchern über die Benutzung der Metaphern; denn vieles sah er mit dem Lichte des Verstandes, was er mit der Rede nicht eigentlich ausdrücken konnte.“

Dante Alighieri

Künstlerisch-architektonischer Aufbau

Der architektonische Aufbau der Commedia in seiner dreigliedrigen Gestalt deutet auf den Seelenleib (Astralleib) des Menschen und seine Verwandlung durch die Tätigkeit des Ich zum Geistselbst – es ist das Streben nach dem Ewig-Weiblichen, nach der Jungfrau Sophia, die in der Commedia in Gestalt der Beatrice erscheint. Es gibt 1 + 3 x 33 Gesänge und jeder Hauptteil endet mit dem Wort Sterne – ein deutlicher Hinweis auf den Sternenleib des Menschen, den siderischen Leib, wie ihn Paracelsus genannt hat.

Dantes Weltbild

Dantes Weltbild baut auf dem geozentrischen Ptolemäischen Sytem auf.

"Die Erde steht in der Mitte des Weltensystems. Und diese Erde ist nicht nur so da, daß der Mond zum Beispiel das Licht, das er von der Sonne bekommt, auf die Erde zurückwirft, sondern diese Erde, die ist nicht nur umgeben, sondern ganz eingehüllt von der Mondensphäre. Die Erde steckt ganz drinnen in der Mondensphäre. Den Mond hat sich Dante also viel größer vorgestellt als die Erde. Er hat sich vorgestellt: Das ist ein sehr feiner Körper, der viel größer ist als die Erde ...

Und nun hat sich Dante vorgestellt: Ja, wenn die Erde nicht drinnensteckte in diesen Kräften vom Mond, so würden zwar einmal durch irgendein Wunder auf die Erde Menschen kommen, aber sie könnten sich nicht fortpflanzen. Die Fortpflanzungskräfte sind es, die da in dem Rotgezeichneten drinnen enthalten sind. Die durchströmen auch den Menschen, und die machen, daß er fortpflanzungsfähig ist...

Jetzt stellte er sich weiter vor: Die Erde ist jetzt nicht nur drinnen in Mondenkräften, sondern die Erde ist auch noch in weiteren Kräften drinnen - die will ich hier gelb zeichnen -, und die durchdringen das alles. Also die Mondenkräfte sind in dem drinnen, stecken da drinnen, so daß Erde und Mond wiederum da drinnen in diesem Gelben sind. Und da ist wiederum ein festes Stück. Dieses feste Stück ist der Merkur, und der läuft da herum. Und wenn der Mensch nicht fortwährend von diesen Merkurkräften durchdrungen wäre, so könnte er nicht verdauen. So daß sich also Dante vorgestellt hat: Die Mondenkräfte bewirken die Fortpflanzung; die Merkurkräfte, in denen wir auch immer drinnenstecken, die nur feiner sind als die Mondenkräfte, die bewirken, daß wir verdauen können, und daß die Tiere verdauen können...

Und nun ist das alles wiederum drinnen in einer noch größeren Sphäre, wie Dante es nannte. So daß wir also auch in den Kräften drinnenstecken, die von diesem Planeten, von der Venus, kommen. Also wir stecken in all diesen Kräften drinnen, die durchdringen uns. Wir sind also auch von den Venuskräften durchdrungen. Und daß wir von den Venuskräften durchdrungen sind, das macht, daß wir nicht nur verdauen können, sondern das Verdaute ins Blut aufnehmen können. Venuskräfte leben in unserem Blute. Alles, was mit unserem Blut zusammenhängt, kommt von den Venuskräften. So stellte es sich Dante vor. Und diese Venuskräfte, die bewirken zum Beispiel auch dasjenige, was der Mensch in seinem Blut als Liebesgefühle hat; daher «Venus».

Die nächste Sphäre ist dann diejenige, in der wir wiederum drinnenstecken, und da läuft wiederum als festes Stück die Sonne herum. Wir sind also überall in der Sonne drinnen. Die Sonne ist für Dante im Jahre 1300 nicht nur der Körper, der da auf- und niedergeht, sondern die Sonne ist überall da. Wenn ich hier stehe, bin ich in der Sonne drinnen. Denn das ist nur ein Stück von der Sonne, was da auf- und niedergeht, was da herumläuft. So hat er es sich vorgestellt. Und die Sonnenkräfte sind es vorzugsweise, welche im menschlichen Herzen tätig sind...

Jetzt hat sich Dante vorgestellt: Alles das ist wiederum in der riesig großen Marskugel drinnen. Da ist der Mars. Und dieser Mars, in dem

Das Weltbild Dantes
Das Weltbild Dantes

wir also wiederum drinnenstecken, der hängt ebenso, wie die Sonne mit dem menschlichen Herzen zusammenhängt, mit alledem zusammen, was unsere Atmung und namentlich unsere Sprache betrifft, mit allem, was die Atmungsorgane sind. Das ist im Mars. Also Mars: Atmungsorgane. Und dann geht es weiter. Die nächste Sphäre ist dann die Jupitersphäre. Wir stecken wiederum in den Jupiterkräften drinnen. Nun, der Jupiter, der ist ja sehr wichtig; der hängt mit alledem zusammen, was unser Gehirn ist, eigentlich unsere Sinnesorgane, unser Gehirn mit den Sinnesorganen. Der Jupiter also hängt zusammen mit den Sinnesorganen. Und nun kommt der äußerste Planet, der Saturn. In dem ist wieder alles das drinnen. Und der Saturn hängt zusammen mit unserem Denkorgan.

Mond:
Merkur:
Venus:
Sonne:
Mars:
Jupiter:
Saturn:

Menschliche Fortpflanzung
Menschliche Verdauung
Menschliche Blutbildung
Menschliches Herz
Atmungsorgane
Sinnesorgane
Denkorgane

[...]

Außerhalb nun von alledem, aber so, daß wir da auch drinnen sind, ist der Fixsternhimmel. Da sind also die Fixsterne, namentlich die Tierkreis-Fixsterne (Zeichnung Seite 73). Und noch größer ist dann dasjenige, was alles bewegt, der erste Beweger. Aber der ist nicht bloß da oben, sondern der ist auch hier überall der erste Beweger. Und hinter dem ist ewige Ruhe, die auch wiederum überall ist. So stellte sich das Dante vor...

Und so hat sich Dante gesagt: Es gibt eine sichtbare Welt, und es gibt eine unsichtbare Welt. Die sichtbare Welt, nun ja, die ist diejenige, die wir sehen. wenn wir ninausschauen in der Nacnt, so sehen wir die Sterne, den Mond, die Venus und so weiter. Das ist die sichtbare Welt. Aber die unsichtbare Welt ist auch da. Und die unsichtbare Welt sind diese - man nannte das damals Sphären. Die unsichtbare Welt, das sind diese Sphären. Und man unterschied zwischen derjenigen Welt, die man mit Augen sieht, und nannte diese die physische Welt. Das war die physische Welt. Und dann unterschied man diejenige Welt, die man nicht mit Augen sieht. Das ist die Welt, die Dante gemeint hat, und die nannte man die ätherische Welt. Also die ätherische Welt, die Welt, die aus einem so feinen Stoff besteht, daß man fortwährend durchschaut..." (Lit.: GA 349, S. 71ff)

Grafische Darstellung von Dantes Weltbild nach Paul Pochhammer. Aus Dante Alighieri, Albert Ritter (Hrsg): Dantes Werke, 1922

Dante beschrieb nicht das physische Weltsystem, sondern die Ätherwelt. Das gilt nicht nur für die Planetensphären, sondern auch für das Erdinnere, in das er die Hölle verlegt. Aber damit ist kein äußerlich fassbarer Ort gemeint.

"...dann stellt sich Dante vor: Hier in der Erde, abgewendet - also wenn man da durchgeht -, so würde man da in der Erde drinnen das haben, was er sich als Hölle vorstellt. Also er denkt sich: Da draußen, da ist überall Himmelsäther. Aber wenn ich hineinbohren würde in die Erde, da ist auf der andern Seite da die Hölle. Bevor ich aus der Erde herauskomme, ist da die Hölle.

Nun, dieses als kindisch aufzufassen, das wird ja dem heutigen Menschen furchtbar leicht. Man braucht nur zu sagen: Ja, aber Dante hätte nicht da zu stehen brauchen, sondern hier, dann hätte er da hineinbohren können, und dann wäre da (auf der andern Seite) die Hölle gewesen! [...]

Aber so hat es sich Dante nicht vorgestellt. Er hat überhaupt nicht die physische Welt vorgestellt, sondern er hat sich Kräfte vorgestellt. Und er hat gesagt: Ja, wenn ein Mensch da steht, und er bewegt sich mit seinem eigenen Ätherleib in der Richtung nach oben, dann wird er immer leichter und leichter. Dann überwindet er immer mehr die Schwere. Wenn er aber hineingeht in die Erde, da muß er sich immer mehr und mehr anstrengen, und diese Anstrengung wird am größten, wenn er zum andern Ende gekommen ist. Da preßt ihn alles. Da wird die Schwere am allergrößten. Das hängt nicht davon ab, daß dort irgendeine besondere Hölle ist, sondern daß er erst das durchgemacht hat, um dorthin zu kommen. (Zeichnung auf Seite 73.)

Und wenn sich Dante das so vorgestellt hat, so könnte er ja auch da stehen (am andern Ende). Wenn er sich da hinausbewegt, wird er immer leichter und leichter, kommt er immer mehr und mehr in den Äther hinein. Wenn er sich aber da hineinbewegt in die Erde, dann muß er das durchmachen (das Schwererwerden). Dann tritt für ihn der Zustand, das Erlebnis da ein, wo ich grün gezeichnet habe; früher aber da, wo ich gelb gezeichnet habe. Also darauf kommt es an. Dante sagt nicht, daß hier an diesem Ort gerade die Hölle ist, sondern Dante will sagen: Wenn einer durch die Erde sich durcharbeiten muß mit seinem Ätherleib, dann ist das so schwer, daß, wo er auch hinkommt, ob oben oder unten, für ihn ein Erlebnis eintritt, das höllisch ist. Das ist erst wiederum in der neuesten Zeit gekommen, daß sich die Leute die Hölle vorstellen an einem bestimmten Ort. Dante hat an das Erlebnis gedacht, das man bekommt, wenn man sich als Äthermensch durch die Erde durcharbeiten muß.

Wenn einer sagt: Dante war dumm - , so fällt das auf ihn selbst zurück, weil er so dumm ist und sagt, Dante hätte sich vorgestellt, daß die Hölle am andern Ende der Erde sei. Sondern Dante hat sich vorgestellt: Wo ich auch immer über die Erde in den Himmel hinausfliege, werde ich seelisch leichter; wo ich in die Erde hineinkomme, wo ich auch immer ans andere Ende komme: höllisch." (Lit.: GA 349, S. 82ff)

Dante und die Templergnosis

Dantes Weltbild scheint auch stark von den esoterischen Lehren der Templer geprägt gewesen zu sein. Robert L. John hat dafür den Ausdruck Templergnosis geprägt und vermutete, dass Dante als Affiliat (Laienbruder) dem Templerorden angehört haben soll. Arthur Schult, der Johns Gedanken aufgegriffen hat, schreibt:

„Immer wieder ist zu erkennen, wie Dantes Dichtung zutiefst impulsiert ist durch die Esoterik des Ternpelritterordens, besonders deutlich in den ersten beiden Gesängen, in denen Dante den Ternpelberg zu Jerusalem zu ersteiegn versucht, auf dem die Mutterkirche der Templer stand als heiligstes Symbol ihrer Esoterik. Aber die mythischen Tiere, Leopard, Löwe und Wölfin, verwehrten den Aufstieg. Vergil erschien, von Beatrice gesandt, um als Eingeweihter der Eleusinischen Mysterien Dante den Aufstieg auf den Berg des Heiles, den Berg der Initiation, zu weisen. Niemand kann den Tempelberg ersteigen, der jene Tiere nicht in sich überwunden hat in der Übung des tätigen Lebens, der vita activa, und der nicht hindurchgeschritten ist durch das Inferno und Purgatorio. Jetzt ist Dante so weit, der Berg des Heiles, der Tempelberg, ist erstiegen. Der Läuterungsberg entspricht dem Tempelberg und das Irdische Paradies Jerusalem mit dem Templatz. Darum setzt der Dichter die Topographie des Irdischen Paradieses in engste Beziehung zur Topographie Jerusalems und des Ternpelplatzes, auf demm Dante im Sinne der Templer-Esoterik seine erste große Erleuchtung erlebte.“

Arthur Schult: Dantes Divina Commedia als Zeugnis der Tempelritter-Esoterik, S. 471

Die Weisheit, die die Templer zu erringen strebten, ist nur durch die Vergeistigung des Astralleibs zum Geistselbst (Manas) zu erreichen, das im Bild der göttlichen Jungfrau Sophia geschaut wurde, die Dantes «Beatrice» entspricht.

„Wenn Sie die Lehren der Templer verfolgen, so ist da etwas im Mittelpunkte, was als etwas Weibliches verehrt wurde. Dieses Weibliche nannte man die göttliche Sophia, die göttliche Weisheit. Manas ist das fünfte Prinzip, das geistige Selbst des Menschen, das aufgehen soll, dem ein Tempel errichtet werden sollte. Und wie das Fünfeck vom Eingang des Salomonischen Tempels den fünfgliedrigen Menschen charakterisiert, ebenso charakterisiert dieses Weibliche die Weisheit des Mittelalters. Dante hat mit seiner «Beatrice» nichts anderes als diese Weisheit zur Darstellung bringen wollen. Nur der versteht Dantes «Göttliche Komödie», der sie von dieser Seite betrachtet. Daher finden Sie auch bei Dante dieselben Symbole, die bei den Templern, den christlichen Ritterschaften, den Gralsrittern und so weiter zum Ausdruck kommen.“ (Lit.:GA 93, S. 152)

Die «Göttliche Komödie» und das Ostergeschehen

Gustave Doré: Dante verirrt sich im düsteren Wald (1861)
Sandro Botticelli: Karte von Dantes Inferno (ca. 1480–1495)
Ary Scheffer: Francesca da Rimini und Paolo Malatesta (1854)

Dantes «Göttliche Komödie» ist eng mit dem Ostergeschehen verbunden.

"Das Gedicht stellt dar eine Vision, ausgehend vom Karfreitag. Der war der Merktag für den Sieg des Lebens über den Tod. Das stellte man sich nicht abstrakt vor. Der Mensch empfand am Karfreitag und an Ostern, daß die Sonne die neue Frühlingskraft empfängt. Sie steigt auf, sie tritt in das Sternbild des Widders oder Lammes. Sie treibt die Pflanzenwelt hervor. Die Sonne betrachtete man als den Ausdruck eines Geisteswesens. Man stellte sich eine Beziehung der geistig-seelischen Kräfte zum Geist des Sonnenkörpers vor. So empfand man die Nacht des Karfreitags als die geeignetste Zeit, in welcher die Seele sich in das versetzen kann, was jenseits des Todes liegt.

Eine Vision ist das Dantesche Gedicht, eine Vision in dem Sinne, wie sie der Eingeweihte erlebt, eine Wirklichkeit in der geistigen Welt. Dante kann wirklich das Geistige wahrnehmen. Er nimmt mit geistigen Sinnen das, was in der geistigen Welt ist, wahr. Er stellt sich das als ein christkatholischer Eingeweihter vor. Bei der Vision bringt er mit, was sich in seinen Organismus von der katholischen Welt hineingelebt hat, aber er sieht es geistig. Jederzeit sieht der Mensch das Geistige durch die Brille seiner Erfahrungen. Wie der Aufenthalt des Kindes im Leibe der Mutter sich zu dem physischen Plan verhält, so verhält sich der Aufenthalt in der geistigen Welt zu dem, was wir hier auf der Erde geistig erleben. Hier in unserem Erdenleben reifen wir gleichsam wie im Mutterleibe aus, um nachher geistig zu erstehen. Die Sinne, die wir für das Geistige ausgebildet haben, hängen von dem Leben auf dieser Erde ab. Hier reifen wir aus für das Jenseits, hier bereiten wir uns die geistigen Augen und Ohren für das Jenseits. Daher hatte Dante seine geistigen Organe in der Weise ausgebildet, wie es die christkatholische Welt hervorgebracht hatte." (Lit.: GA 97, S. 31)

Nicht zufällig verlegt Dante also den Beginn seiner Schilderungen auf den Karfreitag des Jahres 1300 und den geistigen Hintergrund des Geschehens bildet das Mysterium von Tod und Auferstehung des Christus Jesus, das sich auch in den sieben Stufen des christlichen Einweihungsweges widerspiegelt. In die ersten 3 Stufen dieses Weges – Fußwaschung, Geißelung und Dornenkrönung - wurde Dante nicht zuletzt durch die schicksalsträchtigen Ereignisse seines Lebenslaufes – die Verbannung aus Florenz mit all ihren Folgen – eingeweiht. In der «Göttlichen Komödie» treten dann vor allem die 4 letzten Stufen deutlicher hervor.

Die Quintessenz der 4. Stufe, der Kreuztragung, wird gleich zu Beginn angedeutet, wo Dante mitteilt, dass er nun Erlebnisse schildert, die sich dem wachen Geist in der Lebensmitte offenbaren. Und er macht auch gleich deutlich, dass es Erlebnisse sind, die jeder Mensch in diesem Alter haben kann, indem er ganz bewusst formuliert: "In unseres Lebens Mitte..." Mit der Lebensmitte haben unsere Lebenskräfte ihren Höhepunkt überschritten und zuerst ganz leise, dann immer stärker beginnen wir unseren stofflichen Leib als Last zu empfinden. Er ist das Kreuz, an dem wir immer schwerer zu tragen haben. Zugleich beginnt aber auch da erst die Zeit, wo wir das Geistige mit vollem Ichbewusstsein ergreifen können. Etwa mit dem 35. Lebensjahr beginnt sich die Bewusstseinsseele zu entfalten.

Alle folgenden Schilderungen sind aus dem Erleben des mystischen Todes erzählt, der 5. Stufe des christlichen Schulungsweges.

Die geistigen Ereignisse des Karsamstags, die mit der sog. Höllenfahrt Jesu Christi zusammenhängen, und die in den vier Evangelien nur wenig berücksichtigt werden, erscheinen Dante besonders wichtig und bilden die Grundlage für die Gesänge des Infernos und des Purgatorios. Das entspricht der 6. Stufe des christlichen Weges, der Grablegung. Dante folgt dem Christus auf seinen Wegen, wohl wissend, dass der Weg zur Auferstehung durch die Hölle führt. Auferstehung und Himmelfahrt bilden die 7. Stufe der christlichen Einweihung und Dante schildert sie vor allem in den Gesängen des Paradiso.

Ausführlicher wird uns in der christlichen Überlieferung von der Höllenfahrt Christi nur in dem apokryphen Nikodemus-Evangelium berichtet. Nikodemus ist jener hohe israelitische Eingeweihte, der Christus "bei Nacht" – d.h. im reinen Geistgespräch – besuchte (Joh 3,1). Es geht in diesem Gespräch um die Wiedergeburt des Menschen aus der Kraft des höheren Ich, was der Christus noch dadurch verdeutlicht, das er in diesem Gespräch Nikodemus auf die Erhöhung der Schlange durch Moses (4. Mose 21,8-9) verweist. Die erhöhte Schlange ist das Symbol für diese Ich-Kraft. Die Wiedergeburt des Menschen aus dem Geiste ist auch das zentrale Thema der «Göttlichen Komödie».

Was bedeutet die Wiedergeburt des Menschen im Sinne der Auferstehung? Auferstehung ist mehr als Unsterblichkeit, ist mehr als ein bloßes Weiterleben nach dem Tod. Und Auferstehung ist auch mehr als die Wiedergeburt in wiederholten Erdenleben. Unsterblichkeit bedeutet das bewusste Fortbestehen des geistigen Wesenskerns des Menschen, des Ich, im rein geistigen Leben nach dem Tode. Wiedergeburt im Sinne der Reinkarnation bedeutet das wiederholte Wiedererscheinen dieses geistigen Wesenskernes in einem sterblichen irdischen Leib.Auferstehung bedeutet die Wiedergeburt des ganzen Menschen im Geistigen. Was ist der ganze Mensch? Der ganze Mensch ist das Ich plus den drei Wesensgliedern – Astralleib, Ätherleib und physischer Leib -, die diesen Kern umhüllen. Das Ich ist zwar unser geistiger Wesenskern, aber noch nicht der ganze Mensch – und die Wesensglieder alleine natürlich noch weniger. Ohne seine wesenhaften Hüllen hat das Ich keine Entwicklungsmöglichkeit. Das Ich wächst und reift nur dadurch, dass es an der Vergeistigung seiner Hüllen arbeitet. Es verwirklicht sich, indem es seine Hüllen wirksam durchdringt. Die Integrität der Wesenshüllen des Menschen muss gewahrt werden, wenn sich das Ich voll entfalten soll – darum dreht sich letztlich die ganze Erdenentwicklung.

Die Frage nach dem Fortbestand der menschlichen Leibeshüllen nach dem Tode bewegt Dante tief. Er spricht davon noch nicht in den Gesängen des Infernos, aber gleich dort, wo die Gesänge des Purgatorios anheben und die Gestalten der Toten an ihn herantreten:

76 Hervor trat Eine jetzt, so inniglich
Mich zu umarmen, mit so holden Mienen,
Daß mein Verlangen ganz dem ihren glich.
79 O leere Schatten, die Gestalt nur schienen![13]
Dreimal hatt’ ich die Hände hinter ihr,
Und dreimal kehrt’ ich zu der Brust mit ihnen.
                                     (Purgatorio 2,76-81)

Sichtbar sind die Gestalten wohl, aber es fehlt ihnen "doch gar zu sehr am Greiflich-Tüchtighaften" und sie werfen im Licht der Sonne auch keinen Schatten wie Dante selbst. Die Toten erscheinen zwar als menschliche Gestalten, aber ihnen fehlt die feste Grenze, die sie für andere undurchdringlich macht. Im Erdenleben schafft uns der stoffliche Leib diese feste Begrenzung, bietet uns einen Innenraum, der nur uns gehört und der dadurch unsere Identität wahrt und verhindert, dass wir uns in unserer Umwelt verlieren. Dieses Grenzerlebnis ist entscheidend für die Entwicklung unseres Ichbewusstseins. Dieses Grenzerlebnis, das wir im physischen Leben haben, muss ins Geistige übertragen werden, wenn wir unser volles Selbstbewusstsein nicht verlieren wollen. Wir müssen mit unserem Geistesleben dem äußeren Geistesleben objektiv gegenübertreten, wir dürfen damit nicht unterschiedslos zusammenfließen, wenn wir nicht ein unselbstständiges Glied der geistigen Welt werden wollen.

Inhalt und Bedeutung

Das älteste Porträt Dante Alighieris; links sein Lehrer Brunetto Latini: Detail aus dem Fresko des Paradieses ( 14.Jhdt. ) von Giotto di Bondone (14. Jh., Museo del Bargello. Maria-Magdalena-Kapelle, Florenz)

Bei Dante wird nun alles, was früher geistige Schau des Äußeren war, zum tiefen inneren persönlichen Erlebnis. Dante beschreibt, was er bei seinem Hinabstieg in die eigenen Seelentiefen erlebt. In des Lebens Mitte, so schildert er, irrt er in der Nacht zum Karfreitag des Jahres 1300 durch einen wilden grauenvollen Wald. Äußerlich besehen liegt dieser Wald wohl in der Schlucht Gehinnom, die im Süden Jerusalems vom Fuß des Berges Zion in östlicher Richtung bis zum Kidrontal reicht und nach alter Tradition als Eingang in die Hölle gilt.

„... ein Tal, dessen Beziehungen zur Sünde durch uralte Tradicionen gegeben waren, ein Tal, an dessen Ende in der Tat ein Hügel steht, der für Dante wie kein anderer ein Berg des Heils sein mußte; ein Tal, das Allegorie und Wirklichkeit zugleich war. Kein Zweifel, es ist das Kedrontal oder Tal Josaphat, jene Senke, die Jerusalem vom Olberg trennt. Der Wanderer, der vom Süden, also aus der Gebirgswüste Juda kommt, hat zur Rechten den Olberg, zur linken als letzte deutliche Bodenerhebung, den Moriahügel vor sich, auf dessen Kammlinie die gewaltige, nach Osten blickende äußere Stützmauer des Tempelplatzes verläuft, die zugleich die Grenz- und, wenn man will, die Stadtmauer der heiligen Stadt bildet. Das Tal läßt zur Regenperiode den Kedronbach dem Toten Meer zufließen, so daß die Talsohle, übrigens auch wegen der Nähe des Siloabrunnens und der Marienquelle, im Gegensatz zu den dürren und kahlen Talwänden das Auge durch das Grün von Pflanzen und Bäumen erfreut.“

Robert L. John: Dante, S. 185

Esoterisch besehen ist der Wald, ähnlich wie bei Brunetto oder später in Goethes Faust II ("Waldung, sie schwankt heran..."), ein Bild für die ätherischen Lebenskräfte der Natur. Dennoch - die Schau des Geistigen, das die äußere irdische Natur durchwebt, tritt bei Dante zurück. Die Göttin Natura tritt in seiner «Commedia» nicht mehr explizit auf, sie wird nur in der rätselhaften Figur der Matelda, die Dante im irdischen Paradies begegnet, angedeutet, aber insgesamt ist doch alles, was aus dem alten Naturhellsehen stammte, endgültig verschwunden.

Inferno

Hauptartikel: Göttliche Komödie/Inferno

Übersicht

Anselm Feuerbach: Paolo und Francesca, 1864
1      Der finstere Wald; die drei Tiere; Virgil; der „Veltro“.
2      Mission Virgils; die drei himmlischen Frauen.
3      Eingang der Hölle; die Unentschlossenen; Acheronstrom.
4      Erster Kreis Limbus (= Vor-Hölle); tugendhafte Heiden.
5      Zweiter Kreis Wollust; Francesca und Paolo.
6      Dritter Kreis Gier; Cerberus; Ciaccos Prophetie.
7      Vierter Kreis Geiz und Verschwendung.
8      Fünfter Kreis Styx Zorn, Trägheit des Herzens.
9      Sechster Kreis die Stadt Dis; der hohe Gesandte (Aeneas).
10    Ketzer in glühenden Sarkophagen; Farinata.
11    Erklärung der Einteilung der Hölle Aristotelische Laster
12    Siebenter Kreis Gewalttäter gegen Andere.
        Blutstrom des Phlegethon. Zentauren.
13    Gewalt gegen sich selbst Wald der Selbstmörder.
14    Gewalt gegen Gott Gotteslästerer.
15,16    Gewalt gegen die Natur Brunetto Latini.
17    Wucherer; das Ungeheuer Geryon (Betrug).
18    Achter Kreis Malebolge mit 10 Sacktälern.
19    Simonisten Päpste Nikolaus III. Bonifacius VIII.
20    Wahrsager. Zauberer.
21    Bestechende und Bestechliche; glühender Pechsee.
22    Humoristisches Intermezzo: Teufel im Pechsee.
23    Heuchler; Pharisäer.
24,25    Diebe und Räuber; Schlangen als Peiniger.
26    Schlechter Ratgeber — Ulysses' Fahrt nach dem Westen.
27    Schlechte Ratgeber (Fortsetzung).
28    Stifter von Zwietracht; Mohammed; Bertran de Born.
29    Falschmünzer.
30    Fälscher.
31    Neunter Kreis   Untere Regionen der Hölle.
32    Das ewige Eisgefilde des Verrates. Verrat an Verwandten
       an dem Vaterland.
33    Ugolino.
34    Verrat an Wohltätern, an Gott. Satan;
        mechanischer Flügelschlag.
        Judas, Brutus, Cassius.
        Durchgang durch den Mittelpunkt der Erde zum
        Läuterungsberg.

Purgatorio

Übersicht

Dante schaut auf den Läuterungsberg. Gemälde von Agnolo Bronzino (1530)
William Blake: Lucia trägt Dante bis zum Eingang des Fegefeuers, Purgatorio 9,55
Domenico di Michelino, La Divina Commedia di Dante (Dante Alighieri und die drei Reiche: Hölle, Fegfeuer und Paradies). 1465 Fresko in der Kuppel der Kirche Santa Maria del Fiore in Florenz. Dante hält sein Epos «Die Göttliche Komödie» in der linken Hand. Mit der Rechten weist er auf eine Prozession von Sündern zur Hölle, hinter ihm das Purgatorium und eine historische Ansicht der Stadt Florenz um 1465.
1        Venus, der Morgenstern; Cato, Hüter des Läuterungsberges.
2        Ankunft der Engelbarke; Casella, der Sänger.
3       Die unter kirchlichem Bann Gestorbenen; Manfred.
4, 5   Diejenigen die die Buße verschoben haben bis an ihr Lebensende.
6      Sordello; Bußrede über das zerrissene Italien.
7      Tal der Fürsten.
8      Erste Nacht; die zwei Engel; die Schlange der Versuchung.
9      Dantes Traum. Er wird im Schlaf zu der Petruspforte gebracht.
        Der Engel mit dem Schwerte ritzt die 7 P's (die 7 Todsünden) auf Dantes Stirn.
10    Der erste Kreis Hochmut, gute Vorbilder der Demut.
11    Die schwer büßenden Hochmütigen beten das Vaterunser.
12    Vorbilder von bestraftem Hochmut; das erste P. wird getilgt.
13    Zweiter Kreis Neid. Den Neidischen sind die Augen zugenäht.
14    Die Neidischen; warnende Stimmen in der Luft.
15    Übergang zum dritten Kreis Zorn Vision Dantes;
       Vorbilder des Sanftmutes.
16    Dichte Finsternis. Marco Lombardo über den Einfluß der Sterne
        auf die menschliche Seele. Freier Wille.
17    Übergang zum vierten Kreis. Trägheit des Herzens.
        Worte Virgils über natürliche und geistige Liebe
18    Fortsetzung des Gesprächs über Liebe und freien Willen
19    Traum von der Sirene Fünfter Kreis Geiz.
20    Dante verflucht die Habsucht;
       Frage nach dem kommenden Erlöser (Veltro) Erdbeben.
21    Erklärung des Erdbebens:
       eine erlöste Seele darf eingehen in den Himmel; Statius.
22    Sechster Kreis Gier.
23    Forese Donati.
24    Gespräch über die Dichtkunst mit Buonagiunta.
25    Statius' Belehrung über Körper und Seele;
       die Flammen des siebenten Kreises Wollust.
26    Gespräch mit Guinicelli und Arnaut (Troubadour)
        Dante spricht den Letzteren an in der provencalischen Sprache.
27    Dante schreitet durch die Flammen.
       Krönung durch Virgil mit der Kaiserkrone
       und mit der päpstlichen Mitra.
28    Das irdische Paradies; Matelda; Lethe und Eunoe.
29    Allegorischer Festzug.
30    Beatrice auf dem Wagen vom Greifen gezogen.
       Virgil ist verschwunden. Beatrices Strafrede.
31    Dantes Erniedrigung. Untertauchung in der Lethe.
       Dante schaut Beatrices Antlitz.
32    Der Paradiesesbaum. Apokalyptische Bilder.
       Riese (Französischer König) und Hure (Papsttum).
33    Beatrices Prophetie des DXV Trunk aus der Eunoe.
       Aufstieg zum Himmel (Paradiso).

Paradiso

Übersicht

Carl Wilhelm Friederich Oesterly: Dante und Beatrice
Poul S. Christiansen, Dante und Beatrice im Paradies, 1835
1       Anruf an Apollon. Aufstieg durch die Feuersphäre zur Mondsphäre.
2      Mondsphäre. Belehrung über die finsteren Stellen auf der Mondfläche.
3      Niedrigste Form der Seligkeit. Piccarda. Gelübde.
4      Zusammenhang der Seelen mit den Sternen (Plato) über gebrochene Gelübde.
5      Merkursphäre Die Ehrgeizigen im edelen Sinne.
6      Kaiser Justinian. Geschichte Roms.
7      Lehre der Erlösung ,Nella Fiamma d'Amor'.
8      Venussphäre Diejenigen die viel geliebt haben. Karl Martell.
9      Cunizza; Folco von Marseille (Minnesänger).
10    Sonnensphäre. Kreis von Lichtern: die Weisen. S. Thomas von Aquino Reigen.
11    Lobrede über S. Franziscus von Assisi durch S. Thomas.
12    Zweiter Lichtkreis. S. Bonaventura lobt und preist S. Dominicas.
13    Reigen der 24 Lichter. Thomas belehrt Dante über Adam und Christus,
       über die Schöpfung.
14    König Salomon spricht über den Auferstehungsleib.
        Dritter Lichtkreis. Aufstieg zur Marssphäre; Kreuz der Märtyrerseelen.
15    Dantes Vorfahr Cacciaguida.
16    Cacciaguidas Bild der alten Stadt Florenz.
17    Prophetie Cacciaguidas über Dantes Schicksal.
18    Aufstieg zur Jupitersphäre. Gerechte Fürsten.
19    Der Adler der gerechten Seelen. Gerechtigkeit Gottes.
20    Göttlicher Gnade; Trajanus. Ripheus.
21    Saturnsphäre Die kontemplativen Seelen. Himmelleiter. Schallender Ruf.
22    Erklärung des Rufes: Erniedrigung des Bonifacius VIII durch Frankreich.
       S. Benedictus.
       Sphäre der Fixsterne. Dante in seinem Sternbild: Zwillinge.
23    Erscheinung Christi und Mariae.
24    Petrus. Frage über den Glauben. Dantes Credo.
25    Jacobus Frage über die Hoffnung. Johannes. Dante erblindet.
26    Johannes Frage über die Liebe. Dante wird wieder sehend. Gespräch mit Adam.
27    Bußrede Petri gegen die Entartung der Kirche. Primum Mobile.
28    Im Kristallhimmel. Die Engelswelt und Körperwelt in ihrer Beziehung; die Intelligenzen.
       Belehrung: über die Engelshierarchie in neun Kreisen.
29    Beatrices Belehrung über die Engel.
30    Empyreum. Außerhalb des Raumes und der Zeit. Das Lichtmeer.
        Die Himmelsrose. Sessel der seligen Geister.
31    Himmelsrose. Beatrice nimmt ihren Sessel ein. S. Bernardus von Clairvaux.
        Dantes Danksagung.
32    Erklärung der Einteilung der Himmelsrose.
33    S. Bernardus' Gebet an Maria. Die drei Zirkel. Antlitz Gottes: Visio Dei.
       Dante fühlt seinen Willen und seine Sehnsucht aufgenommen in die Liebe,
      die das All bewegt.

Werkausgaben

  1. italienisch (La Comedia):
  2. Vollständige deutsche Übersetzungen der Göttlichen Komödie in chronologischer Reihenfolge nach Erscheinungsdatum des abschließenden Bandes:[14]
    • 1767–69: Lebrecht Bachenschwanz (Prosa)
    • 1809–21: Karl Ludwig Kannegießer (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen|)
    • 1824–26: Carl Streckfuß (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
    • 1830–31: Johann Benno Hörwarter und Karl von Enk (Prosa)
    • 1836–37: Johann Friedrich Heigelin (Blankverse mit durchgehend männlichen Versschlüssen)
    • 1840: Karl Gustav von Berneck (Bernd von Guseck) (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
    • 1837–42: August Kopisch (Blankverse mit fast durchgehend weiblichen Versschlüssen)
    • 1828; 1839–49: Philalethes, Pseudonym von Johann von Sachsen| (Blankverse mit fast durchgehend weiblichen Versschlüssen)
    • 1864: Ludwig Gottfried Blanc (Blankverse mit vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
    • 1865: Karl Eitner (Blankverse mit vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
    • 1865: Josefine von Hoffinger (abgewandelte Schlegel-Terzinen, Reimschema aba/cbc/ded/fef/ghg/ihi…; die äußeren Terzinen durchgehend weiblich, die Mittelverse durchgehend männlich)
    • 1865: Karl Witte| (Blankverse mit vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
    • 1870–71: Wilhelm Krigar (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen)
    • 1871–72: Friedrich Notter (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
    • 1877: Karl Bartsch (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
    • 1883–85: Julia Francke (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen)
    • 1888: Otto Gildemeister (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
    • 1889: Sophie Hasenclever (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
    • 1887–94: Carl Bertrand (Blankverse mit vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
    • 1901: Bartolomäus Carneri (Blankverse mit in etwa ausgewogen männlichen und weiblichen Versschlüssen)
    • 1907: Richard Zoozmann [I] (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
    • 1908: Richard Zoozmann [II] (Schlegel-Terzinen mit fast durchgehend weiblichen Reimen)
    • 1914–20: Lorenz Zuckermandel (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
    • 1920: Axel Lübbe (Terzinen mit fast durchgehend weiblichen Reimen)
    • 1892–1921: Alfred Bassermann (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
    • 1921: Konrad Falke (Blankverse mit deutlich überwiegend weiblichen Versschlüssen, darunter viele Spondeen)
    • 1926: August Vezin (Terzinen mit fast durchgehend weiblichen Reimen)
    • 1922–28: Konrad zu Putlitz|, Emmi Schweitzer, Hertha Federmann (Terzinen mit regelmäßig alternierenden männlichen und weiblichen Reimen (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
    • 1928: Georg van Poppel (Terzinen mit fast durchgehend weiblichen Reimen)
    • 1929: Reinhold Schoener (Blankverse mit fast durchgehend weiblichen Versschlüssen)
    • 1923; 1930: Rudolf Borchardt (Terzinen mit vorwiegend weiblichen Reimen)
    • 1937: Friedrich Freiherr von Falkenhausen (Terzinen mit leicht vorwiegend weiblichen Reimen)
    • 1942: Karl Vossler (Blankverse mit in etwa ausgewogen männlichen und weiblichen Versschlüssen)
    • 1949–51: Hermann Gmelin (Blankverse mit durchgehend weiblichen Versschlüssen)
    • 1952: Hermann A. Prietze (Blankverse mit leicht vorwiegend weiblichen Versschlüssen)
    • 1955: Wilhelm G. Hertz (Terzinen mit alternierenden männlichen und weiblichen Reimen)
    • 1955: Karl Willeke (Sauerländisches Plattdeutsch; Blankvers mit durchgehend weiblichen Versschlüssen)
    • 1960–61: Benno Geiger (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen)
    • 1963: Ida und Walther von Wartburg (Blankvers mit leicht überwiegend weiblichen Versschlüssen, aber auch mehrfach Sechsheber, gelegentlich ein Vierheber)
    • 1966: Christa Renate Köhler (Terzinen mit in etwa ausgewogen männlichen und weiblichen Reimen)
    • 1983: Hans Werner Sokop (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen)
    • 1988: Hermann Gmelin: Die Göttliche Komödie. Italienisch und Deutsch. Übersetzt und kommentiert von Hermann Gmelin (vollständige Ausgabe, Text und Kommentar, fotomechanischer Nachdruck), 6 Bde., dtv, ISBN 978-3423059169
    • 1986: Nora Urban (zumeist Blankverse mit männlichen und weiblichen Versschlüssen; mehrfach Sechsheber und Vierheber)
    • 1995: Hans Georg Hees (Prosa), 3 Bände, Verlag der Kooperative Dürnau: Inferno ISBN 9783888610417, Purgatorio ISBN 9783888610424, Paradiso ISBN 9783888610431
    • 1997: Hans Schäfer (Terzinen mit durchgehend weiblichen Reimen; mehrfach Sechsheber; gelegentlich trochäische Verse)
    • 1997: Georg Peter Landmann (Prosa)
    • 2003: Walter Naumann (Prosa)
    • 2010: Hartmut Köhler (Prosa) Inferno, 2011 Purgatorio, 2012 Paradiso
    • 2011: Kurt Flasch (Prosa)
    • 2014: Hans Werner Sokop (in Original-Terzinen mit Erläuterungen. 100 Bilder von Fritz Karl Wachtmann)
  3. Teilübersetzungen:
    • 1763: Johann Nikolaus Meinhard (prosaische Teilübersetzung von Abschnitten aus dem Inferno, Purgatorio und Paradiso)
    • 1780–82: Christian Joseph Jagemann (nur das Inferno)
    • 18xx: August Wilhelm Schlegel (Teilübersetzung von Abschnitten aus dem Inferno, Purgatorio und Paradiso)
    • 1843: Karl Graul (nur das Inferno)
    • 1909, 1912: Stefan George (Teilübersetzung von Abschnitten aus dem Inferno, Purgatorio und Paradiso)
  4. Nacherzählende Prosafassung des vollständigen Werks:
  5. englisch (The Divine Comedy):
    • 1805–1814: Henry Francis Cary (An older translation, widely available online.)
    • 1867: Henry Wadsworth Longfellow (The first U.S. translation, raising American interest in the poem. It is still widely read, including online.)
    • 1891–1892: Charles Eliot Norton (Translation used by Great Books of the Western World. Available online at Project Gutenberg.)
    • 1933–1943: Laurence Binyon (An English version rendered in terza rima, with some advisory assistance from Ezra Pound)
    • 1949–1962: Dorothy L. Sayers (Translated for Penguin Classics, intended for a wider audience, and completed by Barbara Reynolds.)
    • 1954–1970: John Ciardi (His Inferno was recorded and released by Folkways Records in 1954)
    • 1970–1991: Charles S. Singleton (literal prose version with extensive commentary; 6 vols.)
    • 1981 C. H. Sisson (Available in Oxford World's Classics.
    • 1980–1984: Allen Mandelbaum (Available online)
    • 1967–2002: Mark Musa An alternative Penguin Classics version.
    • 2000–2007: Robert and Jean Hollander (Online as part of the Princeton Dante Project)
    • 2002–2004: Anthony M. Esolen (Modern Library Classics edition.
    • 2006–2007: Robin Kirkpatrick (A third Penguin Classics version, replacing Musa's)
    • 2010: Burton Raffel (A Northwestern World Classics version)

Anmerkungen

  1. Giovanni Boccaccio, der erste Biograph Dantes, hat behauptet, dass Dante die ersten 7 Gesänge des Infernos schon vor seiner Verbannung begonnen hätte, sie aber dann zurücklassen musste. Später, um 1307, seien sie wiedergefunden und ihm nachgesandt worden. Marchese Moruello, bei dem Dante damals lebte, sei davon so begeistert gewesen, dass er Dante bat, sein Werk fortzusetzen. Boccaccio führt als einzigen Beleg dafür an, dass der 8. Gesang mit den Worten beginnt: „Ich sage, fortfahrend, dass viel früher ...“
  2. „Es erzählte ein tüchtiger Ravignaner, der Piero Giardino geheißen und der lange Dantes Schüler gewesen, daß nach dem achten Monat seit dem Tode des Meisters eines Nachts um die Stunde, die wir die Frühmette nennen, nach seinem Hause jener Jacopo kam und ihm sagte, er habe diese Nacht kurz vor jener Stunde im Traume Dante, seinen Vater, auf sich zukommen sehen, in blendend weiße Kleidung getan und im Antlitz von einem ung_ewöhnlichen Lichte leuchtend. Da habe er geglaubt, ihn zu fragen, ob er lebe, und von ihm die Antwort zu hören, ja, doch das wahre Leben, nicht das unsere. Darum habe er ihn, wie es ihm schien, außerdem noch gefragt, ob er sein Werk vor seinem Hingange zum wahren Leben vollendet habe und, - sollte er es vollendet haben, - wo sich das befände, was daran fehlte und von ihnen niemals hätte gefunden werden können. Hierauf habe es ihm geschienen, zum anderen Male Antwort zu hören: "Ja, ich habe es vollendet." Und darauf war es ihm, als nehme ihn jener bei der Hand und führe ihn in die Kammer, wo er zu schlafen pflegte, als er noch in diesem Leben lebte; und dort berührte er eine Stelle und sprach: "Da ist, was ihr so sehr gesucht habt." Und kaum waren diese Worte gesprochen, so fühlte er, wie zur selben Stunde so Dante verschwand wie der Schlaf. Deshalb, versicherte er, habe er keine Ruhe gehabt und kommen müssen, um ihm zu melden, was er gesehen, auf daß sie zusamt suchen gingen am Orte, den er gezeigt (und den sich jener vorzüglich im Gedächtnis gemerkt hatte), damit sie sähen, ob ein wahrhaftiger Geist oder falscher Trug ihm solches gewiesen. Und so machten sie sich beide auf, derweil die Nacht noch eine gute Weile zu dauern hatte, und kamen zur gewiesenen Stelle und fanden dort eine Strohmatte, die gegen die Mauer befestigt war; und wie sie sie leicht aufgedeckt, gewahrten sie in der Mauer eine kleine Öffnung, die von keinem von ihnen jemals bemerkt worden war, von der sie auch nicht wußten, daß es sie dort gab; in ihr fanden sie einige Schriften, die von der Feuchtigkeit der Wand alle vermuffelt waren und fast vermodert wären, hätte man sie dort länger liegen gelassen; und, wie sie die vorsichtig vom Muffe gereinigt hatten und lasen, fanden sie, daß sie die dreizehn Gesänge enthielten, die sie gesucht, worüber sie hocherfreut sie von neuem aufschrieben und sie der Gepflogenheit des Dichters gemäß erst Herrn Cane übersandten, dann dem unvollkommenen Werke anfügten, wie sichs geziemte. Also ist das Werk, das während vieler Jahre zusammengestellt wurde, zur Vollendung gekommen.“ (Lit.: Boccaccio, S. 60f)
  3. B. 93 etc.
  4. Dante’s Gastmahl 2, 1.
  5. Fegefeuer 2, 46.
  6. Psalm 113, 1.
  7. 2. Kor. 12, 3 u 4.
  8. 17, 6 u 7.
  9. 2, 1.
  10. 2, 3.
  11. Matth. 5, 45.
  12. Dante’s Gastmahl 3, 4. Vorlage:Idt Hölle 28, 4.
  13. 79. Ueber die Gestaltung der Seelen vgl. Anm. zur Hölle Ges. 3 V. 34 und Ges. 6 V. 35.
  14. Vgl. die Liste auf der Website der Deutschen Dante-Gesellschaft|: [1]


Literatur

  1. Giovanni Boccaccio, Otto von Taube (Übers.): Das Leben Dantes, Insel Verlag, Leipzig 1909 [3]
  2. Robert L. John: Dante, Springer-Verlag, Wien 1946, ISBN 978-3-211-80023-2
  3. Arthur Schult: Dantes Divina Commedia als Zeugnis der Tempelritter-Esoterik, Turm-Verlag, Bietigheim 1979, ISBN 978-3799901840
  4. Joseph P. Strelka: Dante und die Templergnosis, A. Francke Verlag, Tübingen 2012, ISBN 978-3772084430
  5. Al-Ma'arri, Gregor Schoeler (Übers.): Paradies und Hölle. Die Jenseitsreise aus dem „Sendschreiben über die Vergebung“, Verlag C.H. Beck 2002, ISBN 978-3406484469
  6. Muhyiddin Ibn Arabi, Franz Langmayr (Übers.), Wolfgang Herrmann (Übers.): Reise zum Herrn der Macht: Meine Reise verlief nur in mir selbst, Chalice Verlag 2008, ISBN 978-3905272734
  7. Milena Rampoldi: Vergleich zwischen der Anschauung des Paradieses in Abu l-'Ala al-Ma'arri und Dante Alighieri, epubli GmbH 2014, ISBN 978-3844281422
  8. Dante Alighieri: Die Göttliche Komödie, Übersetzung von Hans Werner Sokop in Original-Terzinen mit Erläuterungen. 100 Bilder von Fritz Karl Wachtmann., Akad. Druck- und Verlagsanstalt, Graz 2014, ISBN 978-3-201-01994-1
  9. Dante Alighieri, Kurt Flasch (Übers.): Commedia: In deutscher Prosa von Kurt Flasch, FISCHER Taschenbuch, 2015, ISBN 978-3596905959
  10. Dante Alighieri: Die Göttliche Komödie. Nacherzählt von Kilian Nauhaus. Dohr, Köln 2013, ISBN 978-3-86846-107-7
  11. Dante Alighieri, Hartmut Köhler (Übers.): La Commedia / Die Göttliche Komödie: Drei Bände in Kassette. Italienisch/Deutsch, Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3150300459
  12. Dante Alighieri, Georg Hees (Übers.): Divina Commedia Inferno, Kooperative Dürnau 1995, ISBN 978-3-8886-1041-7
  13. Dante Alighieri, Georg Hees (Übers.): Divina Commedia Purgatorio, Kooperative Dürnau 1995, ISBN 978-3-8886-1042-4
  14. Dante Alighieri, Georg Hees (Übers.): Divina Commedia Paradiso, Kooperative Dürnau 1995, ISBN 978-3-8886-1043-1
  15. Dante Alighieri: Die göttliche Komödie. Aus dem Italienischen von Philaletes (König Johann von Sachsen). Mit zahlreichen Bildern von Gustave Doré. Mit einer kleinen Abhandlung zum Lobe Dantes von Giovanni Boccaccio., Diogenes Verlag, 1998, ISBN 978-3257219104
  16. Romano Guardini: Dantes Göttliche Komödie: Ihre philosophischen und religiösen Grundgedanken, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1998, ISBN 978-3-7867-2129-1
  17. Romano Guardini: Der Engel in Dantes Göttlicher Komödie. Dantestudien Band 1, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1995, ISBN 978-3786718635
  18. Romano Guardini: Landschaft der Ewigkeit. Dantestudien Band 2, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1996, ISBN 978-3786719021
  19. Kurt Flasch: Einladung, Dante zu lesen, FISCHER Taschenbuch, 2015, ISBN 978-3596905966
  20. Fritz R. Glunk: Dantes Göttliche Komödie - Einführung und Originaltext für alle Fans von INFERNO, Bastei Lübbe, 2013 (Kindle Edition), ASIN: B00CM58QHU
  21. Leonardo Olschki, Bernd Payer (Übers.): Der Mythos vom Filz, University of California, Berkeley und Los Angeles 1949
  22. Willem Frederik Veltman: Dantes Weltmission, J. Ch. Mellinger Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 978-3-88069006-6
  23. Rudolf Steiner: Metamorphosen des Seelenlebens - Pfade der Seelenerlebnisse, Zweiter Teil, GA 59 (1984), Berlin, 12. Mai 1910, Die Mission der Kunst, siehe auch TB 603 (1983), S 175 ff.
  24. Rudolf Steiner: Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft, GA 96 (1989), Berlin, Ostermontag, 16. April 1906
  25. Rudolf Steiner: Das christliche Mysterium, GA 97 (1998), ISBN 3-7274-0970-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  26. Rudolf Steiner: Mitteleuropa zwischen Ost und West, GA 174a (1982), ISBN 3-7274-1741-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  27. Rudolf Steiner: Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge, Sechster Band, GA 240 (1986), Arnheim, 18. Juli 1924
  28. Rudolf Steiner: Vom Leben des Menschen und der Erde. Über das Wesen des Christentums, GA 349 (1980), ISBN 3-7274-3490-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

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