Sesambein und Darmbein: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
(Die Seite wurde neu angelegt: „thumb|Sesambein der Großzehe Ein '''Sesambein''' (lat. ''Os sesamoideum'') ist ein kleiner Knochen, der in eine Sehne (Anato…“)
 
imported>Joachim Stiller
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Sesamoidbone.png|thumb|Sesambein der Großzehe]]
[[Datei:Pelvic girdle illustration.svg|mini|lang=de|Menschliches Becken von vorn: Das paarige Darmbein (''Ilium'') ist beiderseits der obere Teil.]]


Ein '''Sesambein''' (lat. ''Os sesamoideum'') ist ein kleiner [[Knochen]], der in eine [[Sehne (Anatomie)|Sehne]] eingelagert ist und für einen zusätzlichen Abstand zum Knochen sorgt. Dadurch entsteht ein größerer [[Angelpunkt|Hebel für die Sehne]], so dass eine geringere Kraft notwendig wird, um den mit der Sehne verbundenen Knochen zu bewegen. Zudem verhindern Sesambeine, dass Sehnen bei ihrem Verlauf über ein [[Gelenk]] durch Druckbelastung geschädigt werden.
Das '''Darmbein''' ({{laS|''Os ilium''}}; auch kurz ''Ilium'') ist ein [[platter Knochen]] und einer der [[Knochen]] des [[Becken (Anatomie)|Beckens]].


Das bekannteste und auch größte Sesambein ist die [[Kniescheibe]], die in die Sehne des [[Musculus quadriceps femoris]] eingelagert ist. Durch diese Konstruktion kann das [[Kniegelenk]] leicht gestreckt werden, ohne dass der Oberschenkel noch mehr Muskelmasse aufweisen muss. Ein weiteres Sesambein ist das [[Erbsenbein]], ein [[Handwurzelknochen]], der in der Sehne des [[Musculus flexor carpi ulnaris]] liegt.
== Mensch ==
Das Darmbein ist oben schaufelartig zur Darmbeinschaufel (''Ala ossis ilii'') verbreitert, daher auch die Bezeichnung "Beckenschaufel". Deren freier Rand wird als Darmbeinkamm oder Beckenkamm (''Crista iliaca'') bezeichnet. Er läuft in den großen vorderen Darmbeinstachel (''Spina iliaca ventralis'' oder ''Spina iliaca anterior superior'') aus. Dieser tastbare Stachel ist ein wichtiger Orientierungspunkt für den Behandler. Nach unten folgen zwei weitere Knochenvorsprünge, das ''Tuberculum iliacum'' (''Spina iliaca anterior inferior'') und die ''Eminentia iliopubica'' (''iliopectinea''). An der Innenseite der Darmbeinschaufel verläuft ein Knochenkamm (''Linea arcuata''), der zu einer an ein Ohr erinnernden Gelenkfläche (''Facies auricularis'') hinführt, die mit dem [[Kreuzbein]] das [[Iliosakralgelenk]] bildet.
Die Außenseite der Darmbeinschaufel dient als ''Facies glutaea'' dem Ursprung der [[Gluteus maximus|Glutäengruppe]].  


Sesambeine beim Pferd:
Der untere Teil des Darmbeins ist die Darmbeinsäule (''Corpus ossis ilium'') und bildet zusammen mit den anderen beiden Hüftknochen ([[Schambein]] und [[Sitzbein]]) die [[Hüftgelenkspfanne]] (''Acetabulum'', wörtlich übersetzt „Essignäpfchen“, da es an das ''[[Acetabulum (Gefäß)|acetabulum]]'' der Römer erinnert).
* Gleichbeine (''Ossa sesamoidea proximalia'') zwei Stück zwischen dem [[Fesselbein]] (''Os compedale'') und dem [[Röhrbein]] (''Os metacarpale tertium'' bzw. ''Os metatarsale tertium'')
* [[Strahlbein]] (''Os sesamoideum distale'') zwischen dem [[Hufbein]] (''Os ungulare'') und dem [[Kronbein]] (''Os coronale'')


== Siehe auch ==  
== Übrige Säugetiere ==
* {{WikipediaDE|Sesambein}}
Bei vierfüßigen Säugetieren zeigt die Darmbeinschaufel nach oben-vorn. Der nach innen, zur Wirbelsäule gelegene Höcker wird als Kreuzbeinhöcker (''Tuber sacrale'') bezeichnet. Er trägt die ''Facies auricularis'' für das Iliosakralgelenk. Der nach außen gelegene Vorsprung wird als Hüfthöcker (''Tuber coxae'') bezeichnet.


==Literatur==
An der Innenseite der Darmbeinsäule verläuft die ''Linea arcuata'' bis zur ''Eminentia iliopubica'', wo das Darmbein an das [[Schambein]] grenzt. Bei Tieren sind die ''Incisura ischiadaca major'' und die ''Spina ischiadica'' ''(siehe [[Sitzbein]])'' Teile der Darmbeinsäule.
* Jochen Fanghänel (Hrsg.): ''Waldeyer Anatomie des Menschen''. 17. Auflage, DeGruyter, Berlin 2003, ISBN 3-11-016561-9.  
 
* Franz-Viktor Salomon: ''Bewegungsapparat''. In: Ders. u. a. (Hrsg.): ''Anatomie für die Tiermedizin''. 2. erw. Aufl., Enke-Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8304-1075-1, S. 22–234.
Die Hüftgelenkspfanne wird, wie beim Menschen, von allen drei Beckenknochen gebildet.
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Darmbein}}
 
== Literatur ==
* F.-V. Salomon: ''Knöchernes Skelett''. In: Salomon, F.-V. u. a. (Hrsg.): ''Anatomie für die Tiermedizin.'' Enke-Verlag, Stuttgart 2004, S. 37–110. ISBN 3-8304-1007-7
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4138580-9}}


[[Kategorie:Knochen]]
[[Kategorie:Knochen]]
[[Kategorie|Knochen der oberen Extremität]]
[[Kategorie:Knochen der unteren Extremität]]
[[Kategorie:Handknochen]]
[[Kategorie:Hüfte]]
[[Kategorie:Hand]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 20. Dezember 2017, 19:37 Uhr

Menschliches Becken von vorn: Das paarige Darmbein (Ilium) ist beiderseits der obere Teil.

Das Darmbein (lat. Os ilium; auch kurz Ilium) ist ein platter Knochen und einer der Knochen des Beckens.

Mensch

Das Darmbein ist oben schaufelartig zur Darmbeinschaufel (Ala ossis ilii) verbreitert, daher auch die Bezeichnung "Beckenschaufel". Deren freier Rand wird als Darmbeinkamm oder Beckenkamm (Crista iliaca) bezeichnet. Er läuft in den großen vorderen Darmbeinstachel (Spina iliaca ventralis oder Spina iliaca anterior superior) aus. Dieser tastbare Stachel ist ein wichtiger Orientierungspunkt für den Behandler. Nach unten folgen zwei weitere Knochenvorsprünge, das Tuberculum iliacum (Spina iliaca anterior inferior) und die Eminentia iliopubica (iliopectinea). An der Innenseite der Darmbeinschaufel verläuft ein Knochenkamm (Linea arcuata), der zu einer an ein Ohr erinnernden Gelenkfläche (Facies auricularis) hinführt, die mit dem Kreuzbein das Iliosakralgelenk bildet. Die Außenseite der Darmbeinschaufel dient als Facies glutaea dem Ursprung der Glutäengruppe.

Der untere Teil des Darmbeins ist die Darmbeinsäule (Corpus ossis ilium) und bildet zusammen mit den anderen beiden Hüftknochen (Schambein und Sitzbein) die Hüftgelenkspfanne (Acetabulum, wörtlich übersetzt „Essignäpfchen“, da es an das acetabulum der Römer erinnert).

Übrige Säugetiere

Bei vierfüßigen Säugetieren zeigt die Darmbeinschaufel nach oben-vorn. Der nach innen, zur Wirbelsäule gelegene Höcker wird als Kreuzbeinhöcker (Tuber sacrale) bezeichnet. Er trägt die Facies auricularis für das Iliosakralgelenk. Der nach außen gelegene Vorsprung wird als Hüfthöcker (Tuber coxae) bezeichnet.

An der Innenseite der Darmbeinsäule verläuft die Linea arcuata bis zur Eminentia iliopubica, wo das Darmbein an das Schambein grenzt. Bei Tieren sind die Incisura ischiadaca major und die Spina ischiadica (siehe Sitzbein) Teile der Darmbeinsäule.

Die Hüftgelenkspfanne wird, wie beim Menschen, von allen drei Beckenknochen gebildet.

Siehe auch

Literatur

  • F.-V. Salomon: Knöchernes Skelett. In: Salomon, F.-V. u. a. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke-Verlag, Stuttgart 2004, S. 37–110. ISBN 3-8304-1007-7


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Darmbein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.