Thaddäus Rychter und Elektrisches Dipolmoment: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Rychter.jpg|thumb|Thaddäus Rychter]]
[[Datei:Dipole Water.svg|mini|Dipolmoment eines H<sub>2</sub>O-Moleküls.<br />rot: negative Teilladung<br />blau: positive Teilladung<br />grün: gerichteter Dipol]]
'''Thaddäus Rychter''' (* [[1873]] in [[w:Lwiw|Lemberg]]; † um [[1943]] (?) in [[w:Warschau|Warschau]]<ref>vgl. {{WikipediaEN|Tadeusz Rychter}}</ref>) war ein [[Wikipedia:Polen|polnischer]] [[Malerei|Kunstmaler]] und [[Anthroposoph]].


== Leben und Werk ==
Das '''elektrische Dipolmoment''' <math>\vec p</math> ist ein Maß für die Stärke und Richtung eines '''elektrischen Dipols''', bei dem die positiven und negativen [[Elektrische Ladung|elektrischen Ladungen]] räumlich voneinander getrennt sind. Sind die [[Schwerpunkt]]e der elektrischen Ladungen <math>q</math> durch die gerichtete räumliche Distanz <math>\vec d</math> voneinander getrennt, so resultiert daraus das Dipolmoment wie folgt:


Thaddäus Rychter studierte [[Malerei]] an der [[w:Akademie der Bildenden Künste Krakau|Akademie der Bildenden Künste]] in [[w:Krakau|Krakau]] und wurde Mitglied des damals berühmt-berüchtigten Künstlerkaberetts [[w:Zielony Balonik|Zielony Balonik]] ([[dt.]] „Der kleine grüne Ballon“), das von 1905 bis 1912 im Restaurant „[[w:Jama Michalika|Jama Michalikowa]]“ ({{deS|Michaliks Höhle}}) tätig war<ref>[http://www.merian.de/magazin/krakau-cafes-mit-tradition.html Cafes mit Tradition], abgerufen am 24. April 2019</ref>. Er heiratete seine Malerkollegin [[WikipediaEN:Bronisława Janowska|Bronisława Janowska]] (1868-1953), verließ sie aber, als er später die aus aristokratischer Familie stammende deutsche Malerin [[Anna May]] (1864-1954) kennenlernte. Wegen seiner [[katholisch]]en Herkunft kam damal eine Scheidung von seiner ersten Frau nicht in Frage und so konnte er mit Anna May nur ohne Trauschein zusammenleben.
:<math>\vec p = q \cdot \vec d</math>


Von [[1913]] bis [[1915]] leitete Thaddäus Rychter die Herstellung der [[Die Glasfenster des ersten Goetheanums|Glasfenster des ersten Goetheanums]]. Mit der praktischen Durchführung der Arbeiten war vor allem [[Assia Turgenieff]] betraut.  
Die kollinearen [[Vektor]]en <math>\vec p</math> bzw. <math>\vec d</math> weisen definitionsgemäß vom negativen zum positiven Ladungsschwerpunkt. Im [[SI-System]] wird das elektrische Dipolmoment in [[Ampere|A]]·[[Meter|m]]·[[Sekunde|s]] angegeben.


Anna May-Rychter malte zur Zeit der Münchner [[Mysteriendramen]]aufführungen (1910-1913) im Auftrag [[Rudolf Steiner]]s nach dessen detailierten Angaben bis hin zum Rahmen das etwa 2,5 - 3 mal 6 Meter „[[Triptychon vom Gral]]“, das ursprünglich für den [[Johannesbau]] in [[w:München|München]] und später für das  [[Erstes Goetheanum|Erste Goetheanum]] bestimmt war<ref>[https://www.margarethe-hauschka-schule.com/files/pool/downloads/Triptychon-Gral-Anna%20May-Rychter.pdf Triptychon vom Gral] (pdf)</ref>. Gemeinsam mit Thaddäus gehörte sie der Künstlergruppe ''„Aenigma“'' an, die das Triptychon [[1918]] in München ausstellte. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde das in der Hamburger [[Waldorfschule]] aufbewahrte Original durch Bomben zerstört. Im Nachlass ihre Nichte [[Margarethe Hauschka]] konnte später eine farbige Reproduktion aufgefunden werden.
== Chemie ==


[[1924]] übersiedelte Thaddäus Rychter mit Anna May nach [[Jerusalem]], da sie einen Auftrag erhalten hatte, Aquarelle der Heiligen Stätten anzufertigen. Auch er malte hier zahlreiche Aquarelle des [[Heiliges Land|Heiligen Landes]].
In der [[Chemie]] ist das '''Dipolmoment''' ein Maß für die [[Polarität (Chemie)|Polarität]] eines [[Molekül]]s. Bei [[Polare Atombindung|polaren Atombindungen]] tragen die beteiligten [[Atom]]e je nach ihrer [[Elektronegativität]] entsprechende [[Partialladung]]en '''δ<sup>+</sup>''' bzw. '''δ<sup>-</sup>'''. Ein typisches Beispiel ist das [[Wasser]]molekül (H<sub>2</sub>O), bei dem die beiden [[Wasserstoff]]atome (H) poitive Partialladungen tragen und das [[Sauerstoff]]atom (O) eine negative Partialladung. Das Dipolmoment ergibt sich sich dann aus der [[Molekülgeometrie]] laut nebenstehender Zeichnung.


[[1939]] ging Thaddäus nach [[Wikipedia:Warschau|Warschau]], um dort eine Kirche malerisch auszugestalten. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Polen verliert sich 1941 seine Spur; er gilt seitdem als verschollen. Als Todesjahr wird 1943 angenommen.<ref name="S-H">Rudolf Steiner, Michael Howard, [https://books.google.com/books?id=JzwTunyluC4C&pg=PA156&lpg=PA156&dq=%22Tadeusz+Rychter%22+1873&source=bl&ots=Skvj3qvzW2&sig=HvjlaTrZ4IBjMnep7x1l2OVirIQ&hl=en&ei=rbeiTuCoMMagiALFs8z9Bg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CD0Q6AEwBQ#v=onepage&q=%22Tadeusz%20Rychter%22%201873&f=false  ''Art as spiritual activity: Rudolf Steiner's contribution to the visual arts.''] S. 156. ''SteinerBooks'', 1998, ISBN 0-88010-396-5</ref>
Bei [[Ionische Bindung|ionischen Bindungen]] kommt es hingegen zu einer vollständigen Ladungstrennung. Ein typisches Beispiel ist das [[Kochsalz]] ([[Natriumchlorid]] [[Natrium|Na]]<sup>+</sup>[[Chlor|Cl]]<sup>-</sup>), bei dem die Natrium- und Chlorid-Ionen regelmäßig in einem kubischen [[Kristallgitter]] angeordnet sind. Da hier nicht ein einzelnes Molekül vorliegen, sondern ein makroskopischer [[Kristall]], kann ein Dipolmoment nicht sinnvoll definiert werden.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==


* {{Biographie|1436||Anna von May-Rychter}}
* {{WikipediaDE|Elektrisches Dipolmoment}}


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Physik]] [[Kategorie:Chemie]] [[Kategorie:Elektrizität]]
 
<references />
 
{{DEFAULTSORT:Rychter, Thaddäus}}
 
[[Kategorie:Anthroposoph (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Anthroposophischer Künstler]]
[[Kategorie:Künstler (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Künstler (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Maler]]
[[Kategorie:Pole]]
[[Kategorie:Geboren 1873]]
[[Kategorie:Gestorben 1943]]
[[Kategorie:Mann]]

Version vom 16. August 2019, 06:59 Uhr

Dipolmoment eines H2O-Moleküls.
rot: negative Teilladung
blau: positive Teilladung
grün: gerichteter Dipol

Das elektrische Dipolmoment ist ein Maß für die Stärke und Richtung eines elektrischen Dipols, bei dem die positiven und negativen elektrischen Ladungen räumlich voneinander getrennt sind. Sind die Schwerpunkte der elektrischen Ladungen durch die gerichtete räumliche Distanz voneinander getrennt, so resultiert daraus das Dipolmoment wie folgt:

Die kollinearen Vektoren bzw. weisen definitionsgemäß vom negativen zum positiven Ladungsschwerpunkt. Im SI-System wird das elektrische Dipolmoment in A·m·s angegeben.

Chemie

In der Chemie ist das Dipolmoment ein Maß für die Polarität eines Moleküls. Bei polaren Atombindungen tragen die beteiligten Atome je nach ihrer Elektronegativität entsprechende Partialladungen δ+ bzw. δ-. Ein typisches Beispiel ist das Wassermolekül (H2O), bei dem die beiden Wasserstoffatome (H) poitive Partialladungen tragen und das Sauerstoffatom (O) eine negative Partialladung. Das Dipolmoment ergibt sich sich dann aus der Molekülgeometrie laut nebenstehender Zeichnung.

Bei ionischen Bindungen kommt es hingegen zu einer vollständigen Ladungstrennung. Ein typisches Beispiel ist das Kochsalz (Natriumchlorid Na+Cl-), bei dem die Natrium- und Chlorid-Ionen regelmäßig in einem kubischen Kristallgitter angeordnet sind. Da hier nicht ein einzelnes Molekül vorliegen, sondern ein makroskopischer Kristall, kann ein Dipolmoment nicht sinnvoll definiert werden.

Siehe auch